18. März 1923.

Bolkspartei korporativ den Sigungsjaal.

demokratischen Mandate ist.

Republik einziehe.

werde eine Novelle des Preßgefeßes folgen und

Inland.

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Seite 8. ein Gesinnungsstrafrecht. Man kann auch auf bisherigen Strafgerichtsordnung und zwar um eine Autonomie der Gefeßgovang und Rechsspre eine Unifikationsnovelle. Obzwar er Angriffe auf ein solcher Humanismus unsere Abwehrenergic chung hinarbeiten, und dieses habe ich im Namen das Gesez erwartet habe, sei er doch überrascht, schwächt und den antihumanen Angriffen unserer der Slovenska strana ludova" besonders hervor- daß an der Spiße der Angreifer die deutschen Die unausgesetzten Anrempelungen des Bundes daß die umstürzlerischen Bestrebungen der Feinde Die Maulaufreißer und die Vollbäuchigen. nationalen Gegner dienstlich ist. So geschah es, zuheben, daß sie darauf nicht verzichten wird. Sozialdemokraten stehen, die gegen das Gefeß eine der Landwirte durch die deutschnationale. Presse, schließlich die Wurzel unserer nationalen Freiheit Die Slowaken haben ein gutes Recht darauf, daß Reihe Beleidigungen und Vorwürfe vorgebracht insbesondere durch Schollichs ,, Bollsruf", haben zu unterwühlen begannen. Selbst die slawischen der Pittsburger Vertrag verwirklicht wird Sie haben. Wir haben achört, daß diefes Gefeß die die Deutsche Landpost" veranlaßt, endlich aus Bruderſtämme wurden gegen uns aufgehezt. So haben alles aufgebaut auf den Friedensvertägen, größte Schande des Parlaments und das reattio­die heute Freund und Feind fallen lassen. Sie närste Gesetz sei und daß wir nach der Erklärung einem Leitartikel die Neutitscheiner Politik" so die Gleichgültigkeit und Unachtsamkeit gegenüber ihrer bisherigen Reserve herauszutreten und in darf es nicht weitergehen. Es ist Zeit, daß wir übersehen immer wieder, daß das, was hier des Dr. Czech die Ideale beleidigt haben, für von oben her abzulanzeln. Die Landpost" meint, den höchsten Angelegenheiten der Nation abwer­geschicht, nur ein fleiner Ausschnitt ist aus der welche in den Huffitentriegen Blut gefloffen ist. fic habe es nicht nötig, sich mit der Politik der fen, es ist Zeit, daß die Tschechen sich vereinigen Weltgeschichte. Das Gesetz zum Schutze der Reput Redner glaubt, daß er nicht verpflichtet ist, darauf Herren Schollich und Brunar zu befassen, fann in tatkräftiger Liebe zur Nation, in emfiger und blik wird Sie nicht schüßen gegen das, was natur zu antworten, da die ganze Welt die Wahrheit sich aber nicht enthalten, die Angriffe und Schimp- ausdauernder Arbeit für die Entfaltung ihres notwendig die Geschichte mit sich bringen wird, fehe. Es sei selbstverständlich, daß die tschechischen fereien der Deutschnationalen zunächst mit glei- Lebens, damit unsere Republik ein starker Natio­und über dem Staatsgerichte ſteht das Welt Sozialdemokraten verpflichtet sind, die demofra- cher Münze heimzuzahlen. Und so nennt sie denn nalstaat werde und in ihrem ganzen Umfange eine gericht.( Beifall, Zwischenrufe von Seite der tisch - republikanische Staatsform, den Präsidenten die in Reutitschein als nationalen Urstoff ver- sichere Heimat unseres Volkes als des in diesem Roalitionsparteien.) der Republik , die Mitglieder der Regierung und Sodann verlassen die deutschen Sozialdemo- ber verfassunggebenden Körperschaften zu schüßen. apfte Politi"," ein Zeichen der tiefsten Staate souveränen Volkes bilde. Deshalb ent­kraten, die Deutschbürgerlichen und die slowakische Gleich nach dem Gesetze zum Schuße der Republik Ber". Die Landpost" mag das seltene Vergnü- hilft den Feinden. Feſt und entschloſſen ſind un­Ignorang", politischer Maulaufrei steht allein die nationale Bewegung. Wer säumt, Senator Chlumecky( Kommunist) erklärt, daß Rebner hält es für nötig, ban besonders Chren gen genießen, daß wir uns in diesem Falle ihrem fere Reihen. Aus dem Ideal, dem wir uns wei­das Geſetz nicht ein Gesetz zum Schuße der Re- beleidigungen, die in der Preffe zugefügt werden, ignorieren tatsächlich jede Wirtschafts- und Real- der Solidarität und der edlen Bruderschaft wer Urteil anschließen. Denn die Deutschnationalen hen, wird hoffentlich ein tatkräftiges Bewußtsein publik, sondern zum Schuße der tschechischen sozial den Geſchyvorenengerichten entzogen werden. Das politik und suchen mit Phrasen zu beweisen, daß den, das auch zur Sebung unserer sozialen Ord­Senator Prusa( Kommunist) erklärt, daß der vorliegende Geſetz ſtelle nur das Minimum(!) man mit dem Schädel durch die Wand lönne, nung auf dem einzig richtigen Grunde, der bür­alte österreichische Geist durch das Gesetz in der deſſen vor, was zum Schuße der Republir nötig wobei es nach ihrem Rezept die Wirkung erhöht gerlichen Bescheidenheit und Disziplin, führen alte österreichische Geist durch das Gesetz in der sei. Schließlich erinnert Redner an die in der und den Schmerz verringert, wenn man den wird. Nur auf diese Weise glauben wir, daß un Senator Matuščak( Kommunist) sagt, daß das Neujahrsnummer der Freiheit" erschienene Auf- Mund dabei recht weit aufreißt. Also hierin ge-- fer nationaler Staat allen Feinden zum Troß, sich Gesetz eigentlich in die Richtung zum Monarchis forderung an die tschechischen Sozialdemokraten, ben wir der Landpost" recht: dadurch, daß man festigen wird." Unterschrieben haben den Aufruf mus führt. aus der Koalition auszutreten und verweist auf am Biertisch mit der Faust aufhaut, wird man u. a. Redakteur und Abg. Hudec, der Beamte des Senator Trěta( tschechische Gewerbepartei) den Standpunkt, den in dieser Sache Redakteur nur den Dümmsten einreden können, daß es vor- Handelsministeriums Wenzel Choc, der Fleisch. erklärt, daß seine Partei nicht mit dem Gesetz ein- Stampfer im Vorwärts" eingenommen habe. wärts geht. Dagegen aber wirkt die Landpost" hauer und Selcher Jaroslav Sorak, der Direttor erklärt, daß seine Partei nicht mit dem Geſetz ein Redner erklärt, daß die tschechischen Sozialdemo- furchtbar lächerlich, wenn sie den Deutschnationa- der öffentlichen und Universitätsbibliothek Jaro­verstanden sei, daß sie aber dennoch dafür stimmen fraten dem Rezepte Dr. Hellers nicht folgen len entgegenhält, wie sehr sie, die Agrarier, um mir Borecky, Ministerialrat Dr. Luboš Jeřabek, Senator Dr. Sonkup( tschechischer Sozialde die Wirtschaft, um die Interessen des deutschen Stadtphysikus Dr. Ladislav Prochazka, Bildhauer mofrat) erklärt, daß es sich um fein Ausnahmsge- Nach dem Schlußwort der Berichterstatter Volkes bemüht sind, wie sehr sie die Sorgen Franta Uprfa und Universitätsprofessor Doktor set handle, sondern um eine dauernde Novelle zur wurde das Gefeß in erster Lesung angenommen. eines Landmannes, eines Arbeiters, eines Ernst Wenig. Gewerbetreibenden, eines Handelsmannes er­fannt und verspürt haben." Es gibt ja leider noch Kleinbauern genug, die da meinen, der Bund der Landwirte" sei ihr Interessenvertre­ter. Die große Masse aller ums tägliche Brot Deutsche Landpartei" und die Landpost" in Wahrheit nur Organisation und Sprachrohr des Bergarbeiter der tschechoslowakischen Republik, mit fapitalistischen Großgrundbesitzes sind. Darum dem Verbande der Bergbaubesißer als Vertreter kann die Landpost" leicht vom Fluten und aller Bergbaubefizer der Republik über die Aendeleberfluten der völfischen wirtschaftlichen Kraft rung der sechsstündigen Samstagsschicht auf der sprechen", denn daß die wirtschaftliche Kraft der Grundlage der Maximalarbeitszeit von wöchentlich deutschen Großagrarier, flutet" und überflutet", 46 Stunden in Unterhandlungen zu treten. hat niemals jemand bezweifelt. Das deutsche 4. Die Reichskonferenz weist die Angriffe der Boll", arbeitslos und verhungernd, leidet Not. Unternehmer: auf die Lebenshaltung ber Bergabet. Die in billig und leicht erworbenen Fettöpfen ter burch Herabseßung der Löhne mit Rücksicht auf sich Mäſtenden" aber- damit meint die Land­ter durch Herabseßung der Löhne mit Rücksicht auf- die ungemein verschlechterte Lebenshaltung der poſt" die Deutschnationalen sind nicht minder die ungemein verschlechterte Lebenshaltung der zahlreich im Bunde der Landwirte" zu finden, Bergarbeiter gegen das Vorjahr mit aller Entschle denen es sich stets nur darum handelt, den Bauch denheit zurück, und empfiehlt den einzelnen Revie­ren, in keinem vertragslosen Zustand zu arbeiten. füllen". Ums Mästen geht es den einen wie den anderen, den Industrie- so wie den Grund­5. Aus allen diesen Gründen erkennt die fapitalisten, mur daß iene dabei das Maul noch Reichskonferenz den am 12. März 1923 begonnenen weiter aufreißen. Revierstreit der Ostrauer Bergarbeiter als notwen

werde.

würden.

Reichskonferenz der Bergarbeiter.

"

Freitag Beginn des Gesamtstreits aller Bergarbeiter der Republit, falls Arbeitenden aber hat doch längst erkannt, daß die der Oftrauer Streit bis Mittwoch nicht beigelegt wird. Prag , 17. März.( Eigenbericht.) Heute um einhalb 11 Uhr begann im Volkshaus die Reichs konferenz der Bergarbeiter an welcher vom Sva; 36, von der Union der Bergarbeiter 21 und vom Sdruženi 13, zusammen 70 Delegierte teilnahmen. Den Vorsitz führten die Obmänner der Verbände Brožit, Jarolim und Pisarovičz. An die Re­ferate, welche die Abgeordneten Brožit und P ohl erstatteten, schloß sich eine rege ud fachliche De­batte. Die Beratungen gipfelten in folgenden Be­schlüssen:

1. Die Reichskonferenz billigt das Vorgehen der foalierten Bergarbeiterverbände und der Vertreter der Ostromer Bergrebeiter bei den anläßlich dar Vertragskündigung durch die Dftrauer Unterneh mer stattgefundenen Verhandlungen und bestätigt die Beschlüsse der Ostrauer Betriebsrätekonferen; von 11. März 1923. Die Reichslonferenz stellt neuerlich fest, daß der Streit von den Oftrauer Bergherren mutwillig provoziert wurde in einer Zeit, wo die Bergarbeiter zur Sanierung die größ­ten Opfer gebracht haben.

2. Die Reichskonferenz ist nicht in der Lage, den Bergarbeitern irgendeines Revieres und daher auch den Ostrauer Bergarbeitern die Verfahrung bon wöchentlich zwei Ueberstunden, wenn auch bor läufig gegen Ueberstundenbezahlung, anzuempfeh len, nachdem viele Tausende Bergarbeiter noch ar­beitslos sind und die Forderung der Ostrauer Un­ternehmer nach Verfahrung von zwei Ueberstunden an Samstagen gegen Bezahlung nur in der flaren Absicht erfolgt, die bisherige 46- Stunden- Woche in eine 48ftündige wöchentliche Arbeitszeit umzuwan­deln. Die Unternehmerbegründung, daß die Ver­fahrung dieser Ueberstunden infolge der besseren wirtschaftlichen Situation notwendig sei, muß die Reichstonferenz als Ausrede und Vorwand bezeich­

en.

3. Die Reichskonferenz ermächtigt die koalier­ten Bergarbeiterverbände als Gesamtvertretung der

Was wird aus Berlin ?

digen und gerechten Abwehrstreik an, sie beſtätigt aufs neue die Beschlüffe der Reichskonferenz vom 12. Oktober 1922, demzufolge alle Reviere bei einem berechtigten Kampfe eines Revieres zur Solidarität verpflichtet sind, semächtigt und beauftragt die foalierten Bergarbeiterverbände den Gesamt streit aller Bergarbeiter der Repu­blit zu proflamieren, falls der Oftrauer Streik nicht gemäß den vorstehenden und den auf der Bergarbeiter- Reichskonferenz vom 12. Oktober 1922 beſchloſſenen Grundfäßen bis Mittwoch, der

21. März 1923, beendet werden lann.

Zur Durchführung der Beschlüsse der Reichs lonferen; beauftragte die Reichskonferenz alle Re­viere, für Donnerstag den 22. März 1923 Kon ferenzen der Betriebsobmänner einzuberufen.

Für den Fall, daß der Streit in Ostrau bis zu dieser Zeit nicht beigelegt wäre, wovon die lo­alierten Bergarbeiterverbände die Reviere verstän­digen werden, wird für Freitag den 23. Mär 1923 der Beginn des Gesamtstreifs proflamiert. Im Falle des Gesamtstreits gelten für alle Reviere die Streifvorschriften vom Feber 1922.

Das Programm der tschechischen Faszisten. Der 28. Rijen" bringt auf der ersten Seite unter dem Titel Für die Befreiung der Nation, für den nationalen Staat" einen Aufruf des Zentral exekutivkomitees der nationalen Bewegung, worin es unter anderem heißt: Die Begeisterung über die Erneuerung der staatlichen Selbständigkeit ist bald nach dem 28. Oftober 1918 leider anderen Gefühlen gewichen. Die Hoffnung, daß wir eifrig arbeiten werden, um die Freiheit und den Aus bau eines starten Nationalstaates zu sichern, wurde getäuscht. Die alten Zwistigkeiten haben sich erneuert und der parteiische Klassen, Stände und Personenegoismus ist wieder in den Vorder­grund getreten. Die Nation ist in gegnerische Stände und Klassenlager geteilt, in denen jed wede Energie zugrunde geht. Ein Teil des Vol­fes hat vergessen, daß die Nationalität, die durch ein gemeinsames Geschlecht, gemeinsame Sprache, gemeinsame Bildung, gemeinsame Geschichte gege­ben ist, sich durch keine andere Jdee vollkommen ersetzen läßt. Dem Volke wurde der schwankende Begriff von Humanismus und Allmenschheit empfohlen, wobei man nicht berücksichtigte, daß

Zur Krise in der tschechoslowakisch- national­sozialistischen Partei. Wie die tschechischen Blätter berichten, fand Donnerstag abends eine Plenar­versammlung der Vertrauensmänner der tsche­chisch- nationalsozialistischen Partei statt, in der einmütig eine Resolution zur Annahme gelangte, in welcher der Parteivertretung volles Vertrauen ausgesprochen wird, und die Vorgangsweise der vier oppositionellen Abgeordneten als niedrig und unehrenhaft" bezeichnet wird. Einen anderen Standpunkt nimmt der Parteiausschuß der tsche­chisch nationalsozialistischen Partei in Desterreich ein. In der von diesem angenommenen Entschlic ßung wird zunächst das Bedauern darüber aus gesprochen, daß der Prager Abgeordnetenflub ber Partei gesprengt wurde. Der Vorgang der opposi tionellen Abgeordneten war fehlerhaft. Es wird jedoch an die Organe der Partei in der Tschecho­flowakei appelliert, den Ausschluß zu widerrufen und auf jeden Fall die in

halten.

Wiedereintritt der deutschen Sozialdemokraten in die Bezirksverwaltungskommission Dur. Wie erinnerlich, sind vor einigen Wochen die Vertre­ter unserer Partei in der Beziksverwaltungsfont­mis on in Dur durch einen Beschluß der Bezirks organisation abberufen worden. Laut Erlaß der politischen Behörde vom 13. März wird nun die Vertretung unserer Partei von zwei auf fünf Mitglieder und zwei Ersatzmänner erhöht. Die Bezirksvertretung der Partei hat in einer Sibung am Donnerstag den 15 März beschlossen, den Erlaß der politischen Behörde zur Kenntnis zu nehmen und die ernannten Vertreter der Partei zu beauftragen, die ihnen übertragenen Mandate anzunehmen und in die Verwaltungskommiſſion einzutreten. Dadurch, daß den berechtigten Wün­schen unserer Organisation Rechnung getragen wurde, ist die Arbeitsfähigkeit der Bezirksverwa! tungsfommission wieder hergestellt.

Deutschbürgerliche Verwaltungsfunkt. Aus Leitmeriß wird uns geschrieben: Als ic Umsturz die Gemeindewahlen stattfanden, svo ren die Bürgerlichen den Wählern hoch und enter, daß nur sie geignet seien, die Geschicke der Ge meinde so weise zu lenken, daß Ordnung im Ge meindehaushalte herrsche, die Schulden abgevaur werden usw. Aufgrund ihrer Versprechungen

tige Regelung der deutsch französischen Gegensätze auf diese Weise in den Handel fließen. Eine Zeit beachtet. Selbst das Inserat einer Firma, daß einen deutschnationalen Butsch, einen bayrischen lang erhielt man in der Weinmeisterstraße einfach bei jedem Eintauf ab 10.000 Wart( das ist nich s!) Abfall auslöst, droht das definitive Ende Deutsch alles: Kostbare Seidendamaste, Tischdecken, Stiffen, die Rückerstattung der Straßenbahnfrafen erfolgt. lands als Nationalstaat. Dann würde natürlich komplette silberne Beſtede mit Monogramm. Wer fodt nur wenige. Von Felix Stöjjinger( Berlin ). Berlin zusammenschrumpfen; seine Rolle als Ver- sollte die Herkunft prüfen? Wird doch vom ver- Die Straßenbahn cutwidelt sich über­Vor einigen Tegen führte ich eine befreun- waltungszentrum und als Handelsstadt wäre aus armien Mittelstand, vom Adel, vom Handel, der haupt zur größten Stalamität, nicht nur Berlins , dete Amerikanerin, die vor dem Striege lange in gespielt und der Verfall würde ebenso schnell, Geld braucht. viel unter der Hand zu Spottpreisen sondern fast aller deutschen Städte. In Breslaut Berlin gelebt hatte, durch die Straßen, Waren wenn nicht schneller fommen als jener Wiens. abgestoßen. Die Razzias der Polizei, die ganze und Stuttgart ist die Lage genau so verzweifelt, häuser, Theater, Vorstädte, Villenkolonien, Sied- Aber so weit wollen wir gar nicht gehu. Straßen absperrie und alles furzer Sand ver- wie in Berlin . Breslau hat statt eines zum Leben lungslande, Großbetriebe, Kinos und Wohl- Schon die jetzigen Zustände haben Berlin zu haftete, hat diesen Schiebermarkt aufgehoben. Mit unentbehrlichen Gewinnes, ein Defisit von 163 sehrtseinrichtungen Berlins . Wir sahen die Stadt einer Stadt gemacht, die mit dem früheren Ber - welchem Effeft? Statt auf einem Hehlermarkt Millionen. Berlin ist in schnellsten Abständen von bei der Arbeit und beim Genuß, wir sahen Bau- lin nur noch die Umrisse gemein hat. Der Geist, wird jetzt auf zehn verschiedenen gehandelt. Die einem Straßenbahnpreis von 70 Mart zu einem ten und Baufälligkeiten, wir sahen Zeugenschaf der Inhalt der Stadt ist anders geworden. So Furcht, verdächtige Ware zu faufen, ist geringer, Preis von 250 und 350 Warf gekommen. Dabei ten früheren Ruhms und Symptome eines Ver- erfüllt sich wohl das Wort eines ihrer Historiker, als die Freude sie zu bekommen. Die Geschäfte hat es noch immer ein tägliches Millionenbefizit, falls, der ans Herz greift. Und als wir dann die daß Berlin verurteilt sei, stets zu werden dieses Handels blühen, für viele die einzige die Einnahmen decken zur Not die Löhne, die Be­Bilder der Vergangenheit mit denen denen der ohne zu sein. Berlin wird nichts Konstantes Gelegenheit, zu einem billigen Paar Schuhe, zu triebsmittel sind verbraucht, die Linien, die nicht Gegenwart verglichen, de legten wir uns hinüberretten, Berlin wird sich täglich verändern einem Seleiderstoff, zu Semd und Hose zu fommen. für das Stadtleben unentbehrlich sind, werden ernsthaft die Frage vor, was aus Berlin werden und von niemandem erkannt werden, der es Die Straße erläutert auch sonst mit drasti nach und nach aufgelassen, die Fahrzeit wird ein­soll. cinige Jahre nicht gesehn hat. schen Bildern den Zustand und Verfall der Wirt geschränkt, man will abends womöglich schon um Ist diese Frage so ungereimt? Kann eine Kennzeichnend für das Berlin der Vor- schaft. Der Dollarsturz hat nur wenige neun Uhr schließen und bald wird die Einschrän Stadt von vier Millionen verfallen, gänzlich auf Eriegszeit war feine Ordnung, seine sprich Lebensmittel im Preise gedrückt. Die Erhöhungen tung so groß sein, daß das vollständige Aufhören hören? wörtliche Reinheit, sein Komfort, das diszipli- auf den Dollarstand, der noch immer ganz ge- der Straßenbahn nicht zu merken sein wird. Un­In der Weltgeschichte ist nichts unmöglich. nierte Aussehn und Leben der Stadt. waltig den Dezember überragt, fommen erst jetzt möglich? Nun, vom Friedensverfehr zum jeßigen Die blühendsten Länder Asiens sind heute Heute ist Berlin etwas Neapolitani- nach. Die Steigerungen für Miete, Gas, elettri war der Weg weiter als vem gegenwärtigen Ver­Wüsten. Wo Weltstädte des Altertums und Mitsch e s. Raum eine Querstraße der großen Versches Licht, Stohle, Straßenbahn, fallen in die von fehr zum Verkehrsschluß. Das ist ja gerade das teltalters standen, ist heute Schutt und Geröff. fehrsadern ohne Handel auf Wagen, Stühlen und der Regierung aus politischen Gründen erzwun- Traurige, daß sich der Zustand Berlins nicht von Persepolis, Ninive , Samarkand sind heute faum von Hand zu Hand mit Waren, die man früher gene Markhausse hinein. Die Stonſumptionsfraft einem Tag zum andern verändert hat, sondern wiederzufinden, kaum trot alter Berichte wieder nie wo anders als in Laden bekam. Da werden nimmt daher rapid ab. Die Geschäfte gehn elend. allmählich so wurde, ohne daß uns das Ab zuerkennen. Schuhe, Hosenträger, Bücher, Obst, Winter- und Zu ungewöhnlicher Zeit veranstalten die Waren gleiten ganz zum Bewußtsein fam. Daß Berlin vollständig untergehn wird, Sommeritoffe, Posten gebrauchter aber guter und Großhandelshäuser Weiße Wochen( das Die Elektrischen hörten zuerst auf, Sied­glaubten wir natürlich nicht, obwohl es gewiß Sauswäsche, seidene Strawatten, Bronzen, Trödel find Wochen, in denen Weißwäsche billiger ab- Iungsgebiet zu berühren oder zu erschli- ßen. möglich ist. Was war Petersburg einst, was ist jeder Art, gehandelt. Nicht ohne Mißtrauen ver- aegeben wird). Die Konsumenten haben aber fein Wozu auch? Gebaut wird nicht mehr. Die es heute? Was ist von Weltstädten wie Stiew, gleicht man die billigen Stoffpreise mit denen der Zutrauen mehr. Weiße Wochen das heißt Bautätigkeit an sich hat natürlich nicht ganz auf­wie Odessa , übriggeblieben? Solange Deutsch - Geschäfte. Von den ungezählten Einbrüchen, die wohl, ſtatt hundert Prozent ist elles nur um gehört, wenn sie auch nur ein Zehntel der Frie land noch am Abgrund des Bürgerkriegs dahin jeden Tag passieren, und von denen kaum ein dreißig Prozent tenerer! Man fauft nicht. Die denstätigkeit erreicht. Aber was wird gebaut? lebt, folange die Gefahr besteht, daß jede vernünf-| Bruchteil aufgeklärt wird, müssen große Mengen großen Plakate an den Schaufenstern bleiben un- In der Stadt täuschen zunächst mächtige