20. März 1923.

Sunnerstreit politischer Sträffinge in Bem­berg. Wie die volnischen Blätter melden. befin den sich in den Remberger Gefängnissen 150 poli­tische Säftlinge, hauptsächlich Ukrainer  , welche der Teilnehme an der Sabotage in Ostgalizien ange. flaat find. Diese politischen Häftlinge haben nun dieser Tage mit dem Sunnerstreik begonnen. Ueber den Ausgans des Streifes sowie über die Ursachen, die zu ihm geführt haben, ist bisher nichts bekannt.

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Groß- Prag  

Böhmen  

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Seite 5.

19: 8

I.

Jänner Feber 959 948

II.

1077 1035

I.

962

960

II.

1032

1034

Mähren   11. Schlesien  . I. Slowakei  .

306

803

II.

1082

1094

I.

966

940

II. 1140

1136

Karpathorußland

I.

1122

1080

II.

Die ganze Republik  . I.

1202 1191 941 934 II. 1061 1064

gelblichtbrauner Flauschmantel und ein weißer| Und taum hatte er sich versehen, so faßte ihn schon Stočet stellte sich der Frau als Oberstes Organ der leren Woche des Monates Feber unter gleichzei Barchentrock. Die Verletzte ist groß und kräftig, ein Wachmann beim Kragen und verhaftete ihn. öffentlichen Moral" vor und ging dann in Prag   tiger Vergleichung mit der mittleren Woche des so daß die Möglichkeit naheliegt, daß zwei Auf der Wachstube versuchte Javurek dem Polizei- am Abend mit ihr in eine Weinstube. Und als die vorgehenden Monates orientiert die nachfolgende Manner als Täter in Frage kommen fön- beamten klar zu machen, daß er sich die Illustra beiden so traut beim Weine zusammenfaßen, löste sich Tabelle( Gruppe 1, tägliche Gebrauchsartikel, ins­nest. Leider ist der Geisteszustand des bedauerns, tionen einer Zeitschrift in der Auslage angesehen vom Salse der Frau ein Perlentollier und fiel dem besondere Nahrungsmittel, Gruppe 2, Textilien, werten Mädchens ein derart schwacher, daß es und zu seinem Freunde gesagt habe: Die sind Reisenden in den Westenausschnitt hinein, ohne daß Schuhe und Männerhüte): Juli 1914 gleich 100. nicht die geringsten Angabent at machen vermag fein." Um die Sonderausgabe habe er sich gar er es bemerkte. Erst daheim kam er darauf und wann und wo der Ueberfall aeschehen ist. nicht gekümmert. Trotzdem wurde gegen Javurek schickte es am nächsten Tage in die Wohnung der die Anklage wegen Vergehens nach§ 305 erhoben. Kleinen Frau. Doch diese hatte ihm eine falsche Vor dem Straffenat des OLGR. Hellriegel Adresse angegeben, so daß Stoček das Halsband zu­führte Javurek heute Zeugen, die bestätigten, daß erst einem Detektiv und dann der Polizei übergab. er Sokol und Nationaldemokrat sei. Er wurde Frau S. glaubte jedoch, daß ihr der Reisende das freigesprochen. Salsband gestohlen hatte und erstattete die Anzeige. Vor dem Straffenat des DLGR. Sykora Seute wurde Stoček nach einer äußerst amüsanten stand heute der Postkassier Johann Pižel aus Verhandlung, in der eine Reihe von Zeugen bestätig Prag   7, wegen des gleichen Bergehens angeklagt. ten, daß Stoček cin Spaßmacher und nebenbei auch Bižel hat am 5. Jänner auf der Cechbrüde in ein vermögender Herr sei, von der Anklage frei­Prag, als er dort an einer über das Attentat de gesprochen, da erwiesen wurde, daß er das Hals­Regelmäßiger Funkdienst Prag  - Paris  . Der battierenden Menschenansammlung vorbeiging, ge- band zurückzugeben sich bemühte. regelmäßige radiotelegraphische Dienst zwischen Pižel nachweisen, daß er Nationaldemokrat und sagt: Das war ein Lump!" Soute tonnte Brag- Paris   wurde, wie die Postverwaltung mel- Abonnent der Narodni Listy" sei und daher seine det, gestern um 9 Uhr frith aufgenommen Absender Aeußerung nicht inbezug auf Rašin gemacht habe. von Telegrammen nach Frankreich  , welche den radio- Auch Pižel wurde freigesprochen. telegraphischen Verkehr nicht wünschen, haben das Telegramm mit dem tariffreien Wort fil" zu ver­sehen. Bei Telegrammen, die diese Bezeichnung nicht führen, behält sich die Telegraphenverwaltung bor, sie im drahtlosen Verkehr zu befördern.

Schwere Vichseuche in Mähren  . In Mähren  wütet seit Wochen unter den Viehherden die Knochen crweichung, eine der gefährlichsten Viehtrankheiten. Die Národni Politika" meldet nun, daß die rant heit nicht nur nicht nachgelassen hat, sondern im Gegenteil noch schrecklicher überhand nimmt. In der Gemeinde Schard is allein sind ihr über 300 Stück Vich zum Opfer gefallent.

Don

Opfer der Wohnungsnot. Im Durchschnitte für die Republik sind die Prag  , 19. März. In der Narodni Politika" Preise der Gruppe 1 unbedeutend, um 0.7 Pro­erschien im Jänner ein Wohnungsinserat, in dem zent, gesunken. Von den verteuerten Warengattun der Baumeister Bohumil Homolač die Bergen sind im Preise gestiegen: Straut um 12.2 schaffung von Wohnungen in einem neuen Hause Prozent, Nindfleisch 5.5, Margarine 3.1, Salami zusicherte. Zu Homolač kamen natürlich viele 2.3, Schweinefleisch 2.3, Mehl und Fette 1.8, Leute, denen der geriebene Vaumeister erklärte, daß Buder 1.5 und Hülsenfrüchte um 0.9 Pro ent. das leerstehende Haus der Genossenschaft für den Mehrere Warengattungen haben sich jedoch ver­Bau von Einfamilienhäusern Unser Saus" gehöre billigt. Es sind dies die Eier, welche am stärksten und daß fie Mitglied dieser Genossenschaft werden gesunken sind, um 13.5 Prozent, dann stufenveise, müßten, wenn sie eine Wohnung erhalten wollen. weiches und hartes Holz um 4.4 und 3.7, Bier Durch derartige Vorspiegelungen entloďte Somolač 3.5, Petroleum 2.7, Startoffeln, Butter und Milch Familien insgesamt 115.200 2.5, Steinkohle um 1.9 Prozent und unbedeutend Kronen. Erst 311 Tamen die um ihre auch der Malzkaffee und Seife. Die Preise der ganzen Ersparnisse betrogenen Familien darauf, Gruppe 2 haben sich im Durchschnitte für die daß das angeblich leerstehende Haus überhaupt nicht Republik   nahezu nicht verändert; die Textilien existiere und erstatteten gegen Homolač die An verblieben auf der Höhe des Vormonates, Schuhe zeige. Bei der heutigen Verhandlung erklärte stiegen um 2.4 Prozent und Männerhüte fanten Somolač, daß er das Haus bauen wollte, daß er um 1.2 Prozent. aber leinen Kredit bekommen habe. Die Berhand, lung mußte wegen Vorladung neuer Zeugen ver. tagt werden. Als nor dem Richter die betroge­Als nor dem Richter die betroge. nen Familien jammernd erklärten, daß sie alles verloren haben, zuckte Homolač mir gleichgültig mit den Achseln: Warum waren sie alle auch so dumm?

Die Mutter erschlagen. Aus Mähr.O strau wird uns geschrieben: Eine grauenvolle Mordtat gelangte Freitas vor dem Ostrauer Schwurgericht zur Verhandlung. Auf der Anlagebant faß ein schmächtiges blaffes Bürschchen, 24 Jahre alt, von Beruf Dachdecker, mit Namen Jo­fej Polat aus Al. Runtschig bei Mister. Sein Bor­leben ist ein tadelloses. Er gang in kein Wirtshaus, einer Reihe rauchte und brant nicht und legte seine Ersparnisse auf die Seite. Ihm wurde zur Last gelegt, am 1. Mar v. J. seine Mutter erschlagen und dann das Hauts an­Cin neugeborenes Kind im Klosett eines Eisen- gezündet zu haben, das vollständig niederbrannte. bahnwaggons. Ein Kondukteur fand in dem am Die Ursache ist in einer Uneinigkeit zu suchen, die Sonntag um 8 Uhr abends am Prager   Buschtěhra, zwischen Sohn und Wutter foit längerer Zeit bestand. der Bahnhofe eingelangten Zuge im Abort cines 3. Polat hotte mit feiner Whutter öfter Streit des Waggons ein neugeborenes Mädchen. Die Mutter, halb, weil er ein Mädchen heiraten wollte, das die eine Fahrkarte von Karlsbad   nach) Prag   besaß, tonfeffionslos war. Die Mutter des Ange­hatte den Kondulteur während der Fahrt gefragt, lasten dagegen war sehr fromm und bereitete ihren wo die Gebäranstalt in Prag   ist und war, wie Zeu- Sohn allerlei Schwierigkeiten. Auch am 1. Mai hatte gen aussagen, in der Station Jene ausgestiegen. er nach seinem Geständnis mit der Mutter einen Das Kind befand sich unter der Wasserschüssel. Es Streit. Sie weigerte sich, ihm die Wäsche zu waschen wurde der Findelanstalt übergeben. Die sofort ein- und erklärte ihm, er önne diese Arbeit ja von seiner geleitete Untersuchung ergab, daß die Mutter des Braut Bogena Rubalet besorgen lassen, wenn er Rindes die 23jährige Kontoristin Anna H. aus die Absicht habe, sie wirklich zu heiraten. Im Laufe Karlsbad   jei. Anna H. wurde in die Prager Ge des Streites ging die Mutter aus der Stube. Als er bäranstalt gebracht. nach einer Weile in das Borhaus trat, bemerkte der Angeklagte, daß die Mutter sich an der Bodentür erhängt hatte. Er band fie los, ergriff in seiner Wut eine Hade und schlug sie, die noch abmete, tot. Darauf sing er auf den Boden, zündete dort das Stroh an und verließ das Haus. In der Untersuchungshaft er. klärte Polat, die Tat deshalb begangen zu haben, um den Weg für die Heirat frei zu haben. Dre Geschworenen Sprachen den Angeklagten zwar mit neun Stimmen schneibig. da erwiesen ist, daß er dre at begangen, waren jedoch mit adt Stimmen der Meinung, daß er feiner Eine nicht mächtig gewesen fein muß. Der Angeklagte wurde daher vom Morde freigesprochen, bnfiir aber wegen Brandstif tung zu lebenslänglichem Rerter vern­teilt. Der Verurteilte behielt sich Bebenszeit vor.

Ein Prager   Betrüger in Bern   verhaftet. Die Prager   Polizeidirektion erhielt aus Bern   die radio telegraphische Nachricht, daß dort der Beamte Karl Hochmann aus Brag verhaftet wurde, der die Firma Zelenka in Kuttenberg   um einige Hundert tausend Kronen betrogen hatte und dann spurlos

verschwand.

Fund altertümlicher Becher. Beim Neubau des Gebäudes der Riunione  " in Brag wurden am Samstag zwei Zinnbecher gefunden, die die Wappen zeichen des Adelsgeschlechtes des Portheimer tragen.

Gerichtssaal.

Billigung des Attentats auf Rasin.

Scherz und Ernst.

Versuchte Bestechung eines Gendarment.

Boi den unausgefezt beobachteten Drifchaften äußert sich die Preisbewegung für den ganzen Monat Feber im Verhältnisse zum ganjen Monat Jänner 1923 wie folgt:

1928 Jänner Fever 910 894

Brag( 1.- VIII.).. 1. Brünn

II.

1195 1069

I.

872

891

II.

1215

1225

I.

877 878

II.

1116 1122

Vilsen

Brag, 19. März. Das 19jährige Dienstmäd then Henriette Banel aus Neratowisz wurde im Dezember des Vorjahres mit einem Abortus in das Im inneren Prag   fanfen hauptsächlich But Melniker Spital eingeliefert, wo sie angab, daß ter, Eier, Kohle und weiches Holz; eine bedeuten­die Hebamme Anna Duset an ihr den verbote. dere Sentung der Inderziffern der Gruppe 2 unt nen Eingriff vorgenommen habe. Als mm der 11 Prozent, wurde durch die Verbilligung aller Angelegenheit ausforschte und zur Hebamme Dufer Brünn stieg das Fleisch und sämtliche Fettstoffe; Gendarmeriewachtmeister Rudolf Emetana die Textilien und der Männerhüte herbeigeführt. In lam, wollte ihm diese 200 Kronen in die Hand deswegen erhöhte sich der Index der Gruppe i briden, wobei sie sagte: Da haben Sie es und um 2.2 Prozent. Die Senkung des Pilsner In­mit der Angelegenheit machen sie nichts." Gegen deres der Gruppe 1 wurde durch das allen der die Dufek und ihr Opfer, die Baněl, murde die Butter, Fette, Eier und des Vieres verursacht, Anzeige wegen Verbrechens nach§ 311 erstattet, ein kleiner Aufstieg er Gruppe 2 durch eine ge Henriette Banět zu drei Monaten ringe Verteuerung einiger Textilien herbeigeführt. und Anna Dufel zu fünf Monaten schweren Rerkers verurteilt. Die Verurteilung der Bank erfolgte bebingt.

Bolfswirtschaft und Sozialpolitit.

die Kleinhandelspreise im Februar

1923.

Zwei Angeklagte- Nationaldemokraten. Prag  , 17. März. Es war im Schnellzuge stvi­Prag, 19. März. Der Zahntechniker Josef schen Bilsen und Prag  . Der Reisende Wladimir Javuret stand am 5. Jänner um halb 1 Uhr Stoče, ein bekannter Spaßvogel, unterhielt mit vor dem Inseratenbureau Gregr in der Hein seinen Schnurren und Wigen das ganze Abteil erster richsgasse in Prag  , wo gerade eine Sonderausgabe Slasse, in dem er saß. Besonders auf eine fleine mit der Meldung über das Attentat gegen Dr. brünette Frau hatte er es mit seinen manchmal Nr. 5 der Preisberichte des Statistischen Rašin ausgehängt wurde. Januret, der vor dem etwas anzüglichen Späffen abgesehen und die lleine Staatsamtes bringt in der üblichen Anordnung Geschäfte mit feinem Freunde Franz Anisch Frau, die geschiedene Emilie S., fiel ihm auch regel- die Indexziffern der Kleinhandelspreise im Feber stand sogte in diesem Augenblid: Das ist fein". mäßig hinein, so daß sich alles köstlich unterhielt. 1923. Ueber den Stand der Preise in der mitt

Der helt im Schatten.

Auffällig ist, daß nach den Veröffentlichungen des statistischen Staatsamtes zu gleicher Zeit die Großhandelspreise steigen und die Kleinhandels­preise fallen. Inwiefern da Rechenfehler des stxm tistischen Staatsamtes mitspielen, fann natürlich nicht gesagt werden. Jedenfalls sind die Preise Kleinhandelspreise stationär geblieben sind oder am Weltmarkte im Steigen, und wenn auch die gar gefallen sein sollten, kann dieser Zustand nicht lange andauern und bei einem weiteren Steigen der Großhandelspreise müssen auch die Kleinhan delspreise in die Söhe gehen.

Lobte, das Leben hinfort zu tragen, es sei Bust, tet? Gine Wiese im heimatlichen Frankendorf, die Ernst liebte tie Arbeit nicht. Es fehlte ihm es sei Last, dem Leben treu zu bleiben, ob es ihn Peterskirche, die der Schustergeselle auf der Wan- Geduld, Ausdauer, die Fähigkeit, förperliche Straft mit Glanz beschütten oder in Schatten begraben derschaft gesehen, und die in seinem einfachen auf einen Punkt zu sammeln. Er suchte umsonst Roman von Karl Bröger.  ( 28) wollte. Die Türme hielten weiter hohe Schau, Denken der Gipfel aller Größe war, die Spieluhr, einen Sinn in dem Zustand, daß er neun Stun und ihre verwitterten Stirnen leuchteten in deren sanft flepperndes Rasseln dene ernsten Geden vor einer Bleipresse stand, die immer und Die Dienstzeit gina zuende. Ernst wunderte dünnen, glaszarten Glast der Herbstsonne. sicht fröhliche Lichter wedte, cine Erinnerung, nicht immer nur um ihre Achse schwang, ob Blei in sich oft, wenn zurüddachte. Nie vorher hatte jein Ernst sprang entschlossenen Auges in den Kampf. von Galle   und Gifer seines Alltags besudelt, dem den Behältern war, ob die Behälter leer liefen. Leben diesen starken, fräftigen Pulsschlag gehabt. Mit geschlossenen Augen, weil er nicht schen guten Antlig ein dankbares Lächeln als Beute sei- Daß Straft wirkt, so oder so, war fümmerlicher Nie war Zeit so schnell und brausend durch ihn mochte, wie die alten Schatten sein äußeres Leben nes Lebens zu schenken. Ernst wünschte es innig. Trost für ihn, der nicht wußte, daß Kraft genutt geströmt. Sann er über die zwei Soldatenjahre. wieder in die Arme nahmen. Nichts sehen und Ernst hauste mit der Mutter, die es ganz in werden will. Er fühlte andere Kraft in sich, Kraft, so drängte sich die Erkenninis vor, ein neuer, ein nichts hören, was über die Stunde hinauswies, natürlicher Ordnung fand, daß er in die Lücke des die unruhig und quälerisch die Brust hob und kei ganz anderer Mensch sei in seine Sant gewachsen. und in dieser Stunde nur wiffen, daß dem Men Vaters einrüdte, und sich behandeln ließ, wie sie nen Weg in Freiheit und Wirksamkeit finden Wo war die Scheu geblieben, vor Menschen und schen gesetzt ist, zu arbeiten, wenn er leben will. es in den Jahren gelernt und geübt hatte. Da- konnte. Denn denken und dichten hält eine Blei­fremden Zuständen? Er fonnte freier in die Welt Die Träume von Ruhm und Reichtum waren zu fehlte Ernst jede Lust. Er redte sich beim ersten presse nicht im Gang. Ihr verschlug es nichts, bliden, seit er vorgefaßte Gedanken wegschob, die nicht gestorben, aber sie mußten schlafen, tief and Treffen finster auf, herrschte mit rauher Stimme ob ihr Stlave Gutes oder Böses dachte, ob er über­zwischen seinem Sinn und dem wahren Bild der fest schlafen, sollte das Leben ertragen und einem Ruhe im Haus und war fest entschlossen, feinen haupt dachte. Sie drehte sich im Streis, forderte Welt standen. Er war zweifelnd geworden, ob es Riel zugebracht werden. An dieses Ziel mochte Willen durchzudrücken, es mochte gehen, wie es zum gewissen Augenblick ihren gewissen Handgriff, wirtich seine Vorstellung von der Welt war, die Ernst nicht denken. Dachte er daran, so umwehte wollte. Jeden Tag feste es Stampf. Die Mutter und die polierten Scheiben blinkten scelenlos, er diese Jahre her bildete. Hatte er nicht Grabbe ihn falter Grabgeruch. Arbeiten, später ein flei strebic Gewalt über den störrischen Sohn an, ver. mochten die Gärten Sevillas, die Wunder der oder Hebbel   auf die Nase gefeßt und durch sie das nes Mädchen nehmen und Kinder zeugen, gab fuchte grobe und feine Mittel und zitterte vor Pyramiden oder ein zarter Vers in Ernst blühen. Leben wie durch eine Brille gesehen. Ein Ge es ein Ausweichen aus diesem unerbittlich vorge- 3orn, weil nichts gelang. Der Sohn var härter, Nichts, gar nichts verrückte ihren Schwung, die fühl langsamen Erwachens recte dumpf und schriebenen Weg, den seit Geschlechtern jeder im biel härter als der Vater. Er schwieg nicht und Achse stand genau int Lager am Morgen wie am schläfrig noch manchmal, und willens, wieder hin- winger gegangen ist? Das Bild des Vaters zahlte böses Wort mit böserem Wort Heim. Aber Abend und das gepreßte Blei entquoll als end­susinfen in wisten Halbschlaf. Wach zu werden. Schritt diesen Weg vor, schwermütig lächelnd und an ein Nachgeben dachte auch Maria nicht. Fand loser Wurm den Behältern. Stets hatte Ernst die­den Tag zu grüßen, der schon ungeduldig die hel- wortlos. So würde es auch bei ihm sein: ein fic es schon geraten, längeren Waffenstillstand ein sen endlosen Bleiwurm vor Augen. Er schlang len Schwingen regte, war Ernst Löhners Sehn- furzes, einfaches Glüd, Entzweiung dann, ein zuführen, der heimliche Striegszustand dauerte fort und ringelte sich um ihn, troch an seinen Gliedern sucht, die er brütend mitnahm in die Bater schrecklicher Stampf in den vier Wänden und die und führte zu heftigen Ausbrüchen auf beiden hoch und schnürte seiner Seele die Luft ab, daß stadt... Flucht in betrunkenes Vergessen Seiten. er zu erstiden meinte. Schnell hatten Ernst olle Kräfte des Lebens Luft, Luft!... Steine Fabritmauern mehr, wieder, denen er zwei Jahre entrückt war. Er fiel nicht mehr den eckligen Bleiwurm, Himmel über seiner dunklen Verschlossenheit neu heim, wich den sich, Weite um sich, die den Blick frei ausfliegen Menschen, und was sie bewegte, aus und baute ließ, ihn nicht zurückstieß wie die Fabrifwand! och höhere Räune als jemals um die eigene Welt. Ernst nahm Arbeit auf Bauten, schleppte Mörtel DieArbeit schägte er als eine bittereNotwendigkeit, und Ziegelsteine und fah das väterliche Geficht vor fand keine Lust und Freude daran, arbeitete aber sich, hoffnungslos lächelnd. War das sein Ge­leidlich regelmäig, um feine Hauptwaffe im afchid: die vom Vater abgelegte Poft weiterzutras milienfants in der Hand zu behalten. gen, bis zur letzten Stunde auf Leitern und( e- rüsten zu turnen und anderen Wohnung zu bauen, während er selbst heimlos irrte? rauhe, luft- und sonnenbraune Arbeitertum des Baugeschäftes stand Ernst innerlich näher als die Leibeigenschaft an der Maschine.( Forts. folgt.)

Frührot.

Der Vater ruhte von Kampf und Flucht. Er war gestorben, als Ernst im ersten Frühjahr Sol Anders als bei seiner lezzien Rückkehr grüßte dat war. Ernst flickte eben den weißen Drillich Ernst Löhner die große Stadt. Sie war nicht ge- rod. da kam der schwarzgeränderte Brief mit der ändert, streďte und dehnte sich wie immer in die Nachricht... Jn dritter Garnitur,   Selm und Le­flache Weite des reizarmen Landes und trug die derzeug blank gepust, ging Ernst hinter dem Sarg alte Burg stolz wie einen Stirnreif. Die gewaltig trein und fand Trost in dem Gedanken, daß der beharrende Kraft des Lebens predigte in Ernst Tote sich wohl freuen würde, wenn er eine ni Löhners Sinnen. Die alten, grauen Türme und form in seinem lepten Gefeit sehen könnte. Trance Mauern sind noch, die fein Streben und Irren, brachte Ernst nicht zuwege. Sie schien ihm Seu­feine Wonne und seinen Wahn geschaut, die gleichelei. Der Vater hatte seinen harten, atemlosen chen, die unbeweglichen Gesichtes den gewechsel- Stamps hinter sich und schlief nach dem böfen, gifti ten Menschen ins Auge blicken. Fühlten sie mit gen Traum feines Lebens tiefen, tiefen Schlaf. den Menschen, der stumm drunten stand und ge- Satte er in diesen Schlaf ein schönes Bild geret

Das Beben ging ihn start an. Das Gefühl, nun gelte cs, wurde täglich mehr bekräftigt. Ernst puchs an diesem Gefühl und an der flaren Er­fenntnis, daß sein leyter, schwerer Stampf mit den Geistern der Tiefe nahte.