21. mars 1925.

ins Rathaus entsandte Abordnung wurde verhaf tet. Nach der Drohung der Polizei, von der Waffe Gebrauch zu machen, zerstreute sich die Menge.

Ministerium Zeigner in Sachsen  .

Dresden  , 20. März.( Eigenbericht.) Die von uns im Auszug bereits mitgeteilten Richtli­tient, auf die sich das Verhandlungskomitee der sächsischen Sozialdemokraten und Kommunisten geeinigt hatte, wurden in den beiden Parteiver­fammlungen am Montag endgültig zum Beschluß erhoben. Es wird sonach eine rein sozial­demokratische Minderheitsregierung gebil det werden. Der bisherige Ministerpräsident Ge­noise Bud tritt zurück und wird ersetzt durch den jezigen Justizminister Dr. Zeigner. Genosse Beigner gilt als eine Persönlichkeit, die sich be­sonders um die Reform der sächsischen Justizver­waltung nach sozialdemokratischen Grundsäßen große Verdienste erworben hat. Der sächsische Landtag tritt morgen zusammen und wird den vorgeschlagenen Ministerpräsidenten mit der Ka­binettsbildung betrauen. In dem neuen Kabi­nett, das nach Ostern ins Amt treten wird, wer­neuer Männer Funktionen übernehmen.

den, wie Ihr Berichterstatter erfährt, eine Reihe

Die pa five Resistenz der österreichischen Boitler.

Wien  , 20. März.( Eigenbericht.) Die passive Reſiſten; der Poſtler iſt in vollem Gange. In den Reihen der Post ler herrscht große Er­bitterung darüber, daß die Regierung feine Vorschläge macht. Morgen sollen um fünf Uhr nachmittags die Verhandlungen beim Bundestanz ler fortgefeßt werden.

der Regierung und den Vertretern der Angestell­

werden.

schreitungen.

Das neue serbische Barlament.

Die Mehrheit bilden Raditale, Demokraten und nationale Minderheiten. Demokraten und nationale Minderheiten.

Belgrad  , 20. März.( Avala.) Nach den letzten Wahlergebnissen seht sich das neue Parlament endgültig wie folgt zusammen: Radikale einschließlich raditale Muselmanen aus Siidserbien 122, kroatische Bauernpartei Radič 70, Demokraten 52, muselmanische Organisa tionen in Bosnien   18, slowenische Boltspartei 22, serbische Agrarier 9, nationale Minderhei ten 7, römisch- katholische Serben 3, Sozialisten 3 und montenegrinische Föderalisten 2. Die restlichen 6 Mandate entfallen auf außerhalb der Parteien stehende Abgeordnete.

In der Stupschtina verfügt die aus der verfassungstreuen Gruppe bestehende Mehrheit, welche die Radikalen, Demokraten und nationalen Minderhei ten umfaßt, über mehr als 180 Stimmen. Die übrigen Stimmen entfallen auf die revisionisti schen Gruppen.

Die Internationale.

-

habe...

Cette 8.

- von diesem Gesichtspunkt ist aber auch das Problem der internationalen Orga nisation zu untersuchen. Die Vorgänge der letzten Wochen haben manche Enttäuschung und manchen Zweifel an der bevorstehenden Einigung der sozialistischen   Parteien begrün­det. Adler spricht es unumwunden aus, daß dieser Fortschritt im Umfang der internationalen Organisation

erfauft wird mit einem Rüdschlag im internnationalen Denken, das diese Organisation befunden kann. Es ist also feineswegs überschwengliche Begeisterung, die uns nach Hamburg   führt. Wenn es zur Ver­einigung unserer Internationalen Arbeitsge­meinschaft mit der zweiten Internationale fommt, ist dies von unserer Seite bei weitem feine Liebesheirat, sondern eine reine Ver­widerlegt werden kann durch die Berufung nunfts ehe. Aber alle ruhige Ueberlegung auf einen Protest der deutschen   Sozialdemo- spricht dafür, diese Vereinigung tatsächlich zu fratie gegen den Einmarsch in Belgien  . Damit vollziehen." Dafür sprechen die Fehler der Friedrich Adler   hielt vor kurzem bor   ist schon die ganze Schwierigkeit der russischen Bolschewisten, die heute praktisch viel den Wiener   Vertrauensmännern eine Rede, Abwehraffion gekennzeichet, die Adler tiefer in das Fahrwasser russischer nationaler die nun unter dem Titel Die Bejeung nun in seinen weiteren Darlegungen schildert. Gesichtspunkte geraten sind als irgendeine des Ruhrgebietes und die Inter  - In Deutschland   ist an der Frage dieser Partei der Zweiten Internationale, das tra Die österreichischen Borkriegsschulden. nationale" gedrudt vorliegt. Sie wurde Abwehr die alte Trennungslinie innerhalb der gische Schicksal des russischen Bol Wien  , 20. März. Die Konferenz der gehalten angesichts der Wiederholung Fraktion und der Partei wieder sichtbar geiche wismus, der den Sieg der proleta Nachfolgeftaaten über die Vorkriegsschul- von 1914, die wir trauernd durchleben und worden. In Frankreich   und Belgien   rijchen Revolution wollte und in Wahrheit den Desterreich Ungarns   wurde gestern, den 19. d., sie wird nicht verfehlen, überall als ein wird die Haltung der Sozialisten durch die ihre Verwirklichung hinausgeschoben hat. Er in Wien   eröffnet. An den Beratungen neh Appell an die internationale Be Berquickung der Ruhrfrage mit dem Repara- wollte den Sieg des internationalen Denkens, men teil: Die Mitglieder des Reparationskomi finnung zu wirken, der in der gegenwär- tionsproblem erschwert: aber die Taftif, der und es ist fein Zweifel, daß das internationale tees der Reparationsfommiſſion Bounisl, Dr. tigen Situation feineswegs überflüssig scheint. Ablehnung der Ruhrbesetzung stets die Be- Denken heute in der proletarischen Bewegung Plaj   und Dr. Dolzani, für die Tschechoslo­wafe i Ministerialrat Dr. Sladly, Dr. Brabe- Steigen nicht die übelſten Erinnerungen auf? jahung der Reparationen voranzustellen, läßt bereits die Oberhand gewonnen hätte, wenn nec, für Italien   Comendatore Pizzighelli, für Wurde nicht der Sekretär des Internationalen bod) den wahrhaft internationalen Gesichts- nicht die Bolichemiken planmäßig die Kräfte, Rumänien   Neculcea und Antonescu  , für Sss. Gewerkschaftsbundes, Genosse Fimmen, in der punkt nicht aufkommen, der das französische die im Dienst des internationalen Denkens der Direktor der Nationalbant Novatovič, für deutschen   Parteipresse getadelt, weil er den und das belgische Proletariat vom Sozial- standen, zersprengt hätten." Bolen Sektionschef Dr. Smolka, für Cesterreich deutschen   Arbeitern vor allem den Stampf patriotismus loslöjen, es zur Erkenntnis Ministerialrat Dr. Bärentfeu. für lingarn Mini- gegen die deutschen   Kapitaliſten empfahl? führen könnte, daß der Annerionswahnsinn aufzubauen. Wir Internationalisten sind uns So gilt es jetzt wieder zu sammeln und stevialrat Zikmundi. Die Beratungen werden Haben nicht einzelne deutsche Sozialdemokra feine spezifisch deutsche Krankheit ist, zur Er- flar, welch harte Arbeit im Dienſte des einige Tage andauern. ten den Standpunkt vertreten, da ein Kampf fenntnis der Aufgabe gegenüber der billigen internationalen Denfens zu leisten sein wird. gegen zwei Fronten nicht möglich sei, müſſe Wahrheit, daß der deutsche Militarismus an Wir haben jederzeit unsere Taktik den gegebe der gegen den deutschen   Kapitalismus   zunächst den Zerstörungen schuld sei, die tiefere Wahr  - nen Tatsachen angepaßt und uns gejagt, daß " bertagt" werden? Ist nicht anderseits in den heit zu verfünden, daß jeder Militarismus wir keine Scheinsiege erfechten wollen. Diskussionen innerhalb der belgischen Partei in sich die Fähigkeit zu allen Verbrechen So wollen wir auch auf dem Hamburger Kon­das häßliche Wort gefallen: wenn etwas zu greß fein schönes Programm durch­bedauern sei, so, daß die Gewalt so spät Aber die Schwierigkeiten der proletari- jeßen, das dann nur auf dem Papier stehen fomme? Diese Tatsachen beweisen zur Genüge, daß die Rollenvertauschung gegenüber 1914 chen Aktion sind nicht nur innere, auch bleibt, sondern zunächst die organisatorische nicht nur bei den Imperialisten, sondern viel äußere. Im Jahre 1914 war das relative Einheit schaffen und dann innerhalb des neuen Wien  , 20. März. In Angelegenheit der paf- fach auch bei den Sozialisten bloß eine Um Recht auf der Seite Frankreichs   und Bel- größeren Rahmefs Schritt für Schritt zäh und ſiven Reſiſtenz der Post und Telegraphenange Fehrung der nationalen Vergiens, die den deutschen   Angriff erlitten. unbeugjam weiterfämpfen für den Sieg stellten hat der Nationalrat eine Vermittlungs kehrtheiten, aber feineswegs eine Ab- Heute ist das relative Recht ebenso unzweifel des internationalen Denkens und aftion zur Erzielung einer Annäherung zwischen kehr vom Nationalismus mit sich gebracht hat. haft auf der Seite Deutſchlands  , das dem damit die Voraussetzung schaffen für die ten eingeleitet. Es ist deshalb Hoffnung vorhan­Mit diesem Vergleich zwischen Vormarsch des franzöfifchen Imperialismus Verwirklichung internationalen den, daß die Beratungen zum Ziele führen 1914 und 1923, zwischen dem Einmarsch ausgeliefert ist. 1914 lag der Schlüssel der Sandelns." in Belgien   und dem Einmarsch ins Ruhr- Situation in Deutschland  ..., heute In den Tagen, da wieder kraftmeierijche gebiet, beginnt Friedrich Adler   seine Dar- liegt der Schlüssel der Situation in Frankreich   Ablehnungen des Geredes von Verhandlun Aus dem ungari chen Parlament. stellung. Jetzt und damals, hüben und drüben, und Belgien  .... Aber 1914 lag der Schlüſ gen" die gewaltgeschwängerte Luft erfüllen, da Haus und Regierung gegen die Studenten- Aus- fämpfen tapitalistengruppen um dieselben jel der Situation bei der stärksten Partei wieder einmal das Wort vom Durchhal= Gegenstände wirtschaftlicher Macht, um die des Weltproletariats. Heute liegt er bei einer, ten" gefährliche Verwirrung zu stiften droht, Wien  , 20. März.( Eigenbericht.) Die Erwa- großen Erz- und Kohlenlager des deutsch  - die leider gegenwärtig zu den schwäch ſt en muß dieser Ruf nach internationalem chenden Ungarn  " haben sich bewegen lassen, auf französischen   Grenzgebiets. Aber die Vor- zählt." Ist es für die Schwäche des inter  - Denken gehört werden. den Sturz der Regierung zu verzichten. Lediglich wände für die Geschäfte des Großkapitals sind nationalen Denkens noch heute verhängnis­der Finanzminister soll wegen des Kronensturzes heute ebenso schwer zu durchschauen, als es voll, daß die französischen   und belgischen So­bemissionieren. In der heutigen Sigung 1914 die Parolen: Gegen den Zarismus!" zialisten stets nur jenes relative Recht ihrer der ungarischen Nationalversammlung forderte und Gegen den preußischen Militarismus!" Länder, und niemals das absolute Unrecht Kohlenersparnisse der deutschen   Bahnen der Abgeordnete Tillery namens der Studen waren. Dieser deutsche Militarismus hat es aller fapitalistischen Regierungen" sahen, so Verwendung von Turbinenlokomotiven. der Regierung Genugtuung. Es famt zu Strieg in das Land des Gegners zu tragen,/ delns entscheidend, daß die französische   Arbei schuffe des Reichstages erklärte bei der Etatsbera ten, die den Kampf mit der Polizei hatten, von vermocht, durch rechtzeitigen Ueberfall den ist für die Schwäche des internationalen Han­Berlin, 20. März( Wolff). In Haushaltsaus. scharfen Zusammenstößen mit der Opposition. Fast das ganze Haus, aber auch die Regierung aber diesen Erfolg, wie alle anderen Groß- terschaft fraftlos und gespalten ist. tung über die deutschen   Reichsbahnen ein Vertreter Von der Problemstellung 1914-1923 des Reichsverkehrsministeriums, daß mehr als 90 nahmen gegen die Ausschreitungen der Stu taten der Tirpitz und Ludendorff, büßt heute denten Stellung. das deutsche   Volk, da die Wiedergutmachung über das Problem Deutschland  - Frankreich   Prozent der von der Reichsbahn verwendeten Kohle der furchtbaren Kriegsschäden zum bequemsten führt so der Gedankengang folgerichtig zur der Lokomotivdienst verbraucht. Die Reichsbahn Streifgefahr im englischen Baugewerbe Borwand umgekehrter Gewaltpolitif gemacht Frage des Verhältnisses zwischen interna arbeitet dauernd daran, diesen Verbrauch zu verrin. London  , 20. März. Reuter meldet: Die werden kann. So fonnte es tommen, daß tionalem Denken und internatio- gern. Sehr große Ersparnisse erhoffe man von der Verhandlungen zwischen den Arbeitgebern und sich hinter dem Ruf nach dem Wiederaufbau nalem Sandeln. Von dem Gesichtspunkt Anwendung der Dampfturbine im Lo Arbeitnehmern im Baugewerbe sind heute gescheider Ruinen von gestern, die fürchter- aus, daß das eine die unerläßlichste Vorausfoll im Laufe dieses Sommers von Krupp fertigge­tomotivbetrieb. Die erste Turbinenlokomotive tert, nachdem das Ergebnis unter den Arbeitern liche Gefahr der Nuinen von morgen jebung des anderen sein muß, ist zu begrüßen, stellt werden. Die Ausrüstung des gesamten Güter. befannt geworden ist, die mit 140.942 gegen birgt." ivas an internationaler Verständi­142.506 Stimmen die Vorschläge der Arbeitgeber wagenparks mit der Kunze- Knorr- Bremse soll Ende Aber jo kann es auch geschehen, daß dem gung zwischen den Sozialisten aller Länder 1926 beendet sein. Von 1927 ab würden Handbremse: abgelehnt haben. Die Mehrheit reicht aus, um es der Gewerkschaftsleitung zu ermöglichen, Protest der französischen   und belgischen So- in den Jahren seit dem Serieg hergestellt wer- im allgemeinen nicht mehr verwendet werden, wo­bei Ablauf der gegenwärtigen Arbeitsbedingunzialisten der Hinweis antwortet: wir fennen den fonnte so etwa das proletarische Re- durch mindestens 30.000 Röpfe erfpart würden. gen am 31. März den Streit zu erklären. die Bejezung! und daß dieser Hinweis nicht parationsprogramm der Fünfländerkonferenz fassung mit sich, daß diese Gattung Krankenkassen seit drei Tagen frant, aber er hat den Herrn Dot Der Herr Doktor läßt sich leider von der Vor­Grippezeit beim Kallenarzt. mitglieder erſtens unaufhörlich Anlaß zur Beleitor wegen dem Schmarrn" nicht bemühen wol trefflichkeit dieſes Heilmittels nicht überzeugen, digung wittert, zweitens von ganz erstaunlicher len. Ein junges Mädchen, die mutterseelenallein sondern bleibt dem sanften Lindenblütentee treu. Auch in früheren Zeiten hat der Kaffenarzt Naivität im Fordern ist. Sie berufen den Arzt in der falten Stammer liegt, hat eine bösartige Schließlich sagt er scherzend:" Ja, wissen Sie, während einer Grippe- Epidemie zu lachen teinen zu den unmöglichsten Stunden des Tages oder der Halsentzündung, eine andere hat richtig gewartet, seitdem der Wein so teuer ist, daß sich der ftor Grund gehabt, aber seit der bösartigen Seuche Nacht, lassen ihn ins Haus kommen, auch wenn bis die Trommelfelle beider Ohren vom Eiter feinen mehr faufen kann, seitdem verbietet er aus von 1918, die so viele junge Menschen dahinraffic, sie selbst ausgehen, oder rufen ihn, um das Re- durchbrochen wurden und den Arzt wegen der Neid das Trinken allen anderen auch," und der ist die Angst in die Menschen gefahren. Tut einer sept ihres Hausarztes", neben dem sie den Kas leinigkeit" eine beiderseitige Mittelohrent- Patient antwortet erfreut: Sehen's, Herr Dot­einen Niefer und hustet zweimal im Vormittag, fenarzt als Handlanger beschäftigen möchten, auf sündung mit rasenden Schmerzen! nicht be- tor, das war das erste gescheite Wort, daß sie ge­so ist ausgemacht, daß er eine Grippe mit Lun ein Kassenrezept umzuschreiben.". Sie läuten in helligen wollen. Solche Nebenerscheinungen der redet haben". Der Doktor lacht noch auf der genentzündung hat und der Doftor tann gar nicht aller Morgenfrühe telefonisch an, finden es ganz Grippe sind übrigens heuer sehr selten. Die Re- Stiege, trabt weiter zum nächsten Kranken, den schnell genug zur Stelle sein. Ueberdies der unglaublich", baß sie ein Mitgliedsbuch in die gel ist der hochfiebernde Kranke, der sich todun ganzen Vormittag hindurch. Wenn er nachhause ärztliche Besuch kostet ja nichts und die Grippe ist Wohnung schiden sollen und erklären jedesmal glücklich fühlt, mit verzweifeltem Gesicht im Bette fommt, so bellt und frächst es schon in seinem von einem etwas verbitterten Stassenarzte nicht friegerisch, sich ihre Maßnahmen" vorzubehalten, liegt und nur, ohne Rücksicht auf Nasse und Kon- Wartezimmer, das Telefon brüllt: Herr Dok ganz unrichtig als Krankheit definiert worden, die in welcher Beschäftigung sie denn auch niemand fession, feststellen kann, daß ihm allgemein ,, mies" tor, mein Mann hat schon wieder 39.2" oder: bösartige, eine ärztliche Behandlung erforderude stört. Von diesen undisziplinierten und ungebärs ift. Ist er gemessen, gellopft und zu heiß befun Bitt' schön, die Mali   fängt jetzt auch an zum Formen nur dann annimmt, wenn der Patient digen Menschen sticht der proletarische Kassenpa- den worden, so wird in Windeseile aus einem Beuteln". Der Zettel neben dem Telefon füllt sich einer Strankenkasse angehört. Allerdings fann fient aufs vorteilhafteste ab. Bescheiden kommen Leintuch ein ,, Widel" hergestellt und dem zappeln mit Adressen, Fiebertemperaturen, Vermerkungen man auch nach dieser Richtung zwei Gruppen jorgenvolle Mütter tnapp vor acht Uhr, um dem den Patienten troy allen Siräubens verabfolgt. und die Süterin des Telefons bekommt die zar unterscheiden: die wirklichen Arbeiter, gleichgültig, Arzt ja nicht die Nachtruhe zu kürzen, und bitten Dann gibt es ein Rezept und die Verordnung: testen Geständnisse zu hören. Nach der Sprech ob Kopf- oder Handarbeiter, die sich als solche unter vielen Entschuldigungen um einen Besuch. Lindenblütentee mit zwei Pulvern Aspirin   auf stunde wird die ärztliche Maschine mit einem fühlen und aus ihrem Arbeiterbewußtsein für die Wenn's vielleicht heute noch möglich wäre", heißt Wiedersehen, gute Besserung! Und schon ist der Staffee und zwei Zigaretten geheizt, dann geht es Schwierigkeiten und Mühen des ärztlichen Arbei- es zaghaft, meinen Buben beutelt's gar so arg" Arzt zur Türe und fliegt zum nächsten Widel. von neuent auf die Reise. Und wenn sich der tens Verständnis haben. Daneben aber jene Zwi- und sie sind voll Dankbarkeit, wenn der Arzt ra- Manche Kranten protestieren allerdings gegen den Arzt spät abends in seine Decken widelt, dann schenschichten, die zwar ebenfalls Arbeiter sind, fches Kommen zusagt. Der Bub" ist dann zu Lindenblütentee noch energischer als gegen das murmelt er im Einschlafen als Nachtgebet: ma­aber in ihrem Bewußtsein so fest mit der bürger- meist zwei Stöpfe größer als die Mutter, liegt im nasse Tuch. Ein älterer Mann seyt sich sehr chen Sie zweistündig einen Wickel und nehmen Sie lichen Welt verknüpft sind, daß sie wähnen, im- Bett, hat einen Schüttelfrost und die Quecksilber- warm für eine Stognakkur ein. Er hat gelesen, ein Centi Aspirin mer noch einem imaginären Mittelstand" anzu- fäule des rasch eingelegten Thermometers flettert daß Sognak das einzige Mittel gegen die Grippe gehören. Jedenfalls bringt es diese falsche Auf- in bedenkliche Nähe der 40 hinauf. Er ist schon ist und daß es nichts Besseres gegen Fieber gibt.

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Alara Mautner.