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3. Jahrgang.

So Jieldemokrat

Zentralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der tschechoslowakischen Republit.

Gaffenbübereien.

Samstag, 31. März 1923.

Interpellation in der französischen Kammer.

Bezugs Bebingungen:

Bei Zustellung ins Haus oder bei Bezug durch die Vost

monatlich.. Kč 16.-­vierteljährlich, 48.­halbjährig 96.­ganzjährig. 192.­

"

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Nr. 75.

Worum Es ging?

Ein Nachwort zum Kampf der Ostrauer Bergarbeiter.

Die tägliche Anpöbelei und schmutzige Poincaré:„ Wir werden aus dem Ruhrgebiet nur in dem Maße weichen, Verleumdung der sozialdemokratischen Partei, in dem wir deutsche Zahlungen erhalten". ihrerGewerkschaftsorganisationen und besonders Der Kampf der Ostrauer Bergarbeiter ist be deren Vertrauensmänner hat der kommunistische Paris , 30. März.( Savas.) In der Nacht- den Willen aus, allen deutschen Umtrieben vorzu- endet und er fonnte beendet werden, ohne daß die Reichenberger„ Vorwärts" in ein besonderes üßung der Kammer fragte Abg. Herriot den bauen und erklärte:„ Wir geben unsere Pfänder Bergarbeiter aller übrigen Reviere in den Streit Ministerpräsidenten Poincare, ob er ständig die nur auf, ivenn unsere Forderungen verwirklicht treten mußten. Der Stampf ist beendet, nicht mit System gebracht. Keine Aktion, kein Beschluß, wirtschaftlichen Ziele im Ruhrgebiete verfolgt und werden und wir werden aus dem Ruhrgebiete nur einem Siege der Bergarbeiter, wohl aber mit einer feine Pressepolemit, sei es auch mit Organen ob er gerecht alle ernsten und direkten Anträge der in dem Maße und in dem Verhältnisse weichen, Niederlage der Oftrauer Bergwerksbefißer. Die der Klassengegner, fann erfolgen, ohne daß deutschen Regierung prüfen würde. in dem wir deutsche Zahlungen erhalten. Diese Vereinbarung vom 22. März 1923 ist für die nicht dieses aller Ehren werte Blatt darüber Ministerpräsident Poincare antwortete Zahlungen müssen alle Schäden ersetzen, die Ostrauer Bergarbeiter günstiger und flarer, als seinen stinkenden Geifer versprißen würde. Von klar und positiv auf beide Fragen. Er wieder uns verursacht wurden. Die Entwertung der ihr Vertrag vom 15. November 1922, den die Un­feiner Sachkenntnis beschwert, offenkundige holte, daß Frankreich keinen Versuch Mart hob sozusagen die ganze Schuld Deutschlands ternehmer deshalb gekündigt haben, weil sie ihn Tatsachen ins Gegenteil verdrehend und um- wegen einer Verständigung annehmen auf, das heute weniger belastet ist, als Frank lügend, kennen die nichtsnuzigen Bürschlein, würde, der halbamtlich oder indirekt gemacht reich." Mit Ausnahme der äußersten Linken die in Ermangelung ehrlicher Arbeit den Vor- würde. Er wies sodann die Beschuldigung zurüd, nahit die ganze Sammer mit Einschluß des Abg. wärts" verfertigen, nur eine Aufgabe: zur daß Frankreich den verstedten Gedanken hat, die Herriot die Darlegung Poincares mit langanhal­Freude der Bürgerlichen täglich für die nötigen besetzten Gebiete zu anneftieren, aber er drüate tendem Beifall auf.

Infamien zu sorgen, mit denen sie die sozial­demokratische Bewegung bewerfen können. Was fie bei dieser Tätigkeit begünstigt, ist die durch die Raumverhältnisse unserer Presse bedingte Unmöglichkeit, auf die täglichen Verdrehungen su antworten. Uebrigens wird und muß jeber anständige Arbeiter die Verlogenheit des kom­ munistischen Organs von selbst erkennen und fich mit Ekel von seiner auf die Schürung des Berwürfnisses in der Arbeiterbewegung hin­arbeitenden Schreibweise abwenden.

Von Zeit zu Zeit muß aber doch die Tech nik der Verlogenheiten des Vorwärts" auf gedeckt werden, damit auch jene Arbeiter, die fich noch immer zur fommunistischen Partei

Maritime Rüstungen in Frankreich .

Bau von neuen Kriegsschiffen. Paris

, 29. März.( Havas.) Der Marine- pedoboote, 4 Unterseekreuzer, 30 Unterseeboote minister hat in der Kammer den zweiten Teil des erster Klasse, 2 Minenschiffe und 4 Petroleum­Gefeßentwurfes für das Marinestatut betreffend schiffe. Die entsprechenden Jahresraten werden die Berteidigung der Seegrenzen eingebracht. Der sich auf die Jahre 1923 bis 1933 verteilen und Geschentwurf sieht folgende Einheiten vor: sechs werden die Höchstziffer von 320 Millionen nicht leichte Kreuzer, 15 Torpedobootzerstörer, 24 Tor- überschreiten.

bekennen, ersehen, welcher Art Moral die Beute Der Siegreiche Basitich findet teine der König das Stabinett Basitsch nenerlich Regierungsmehrheit.im Amic bestätigen weroc. Die Todesstrafe gegen die Bischöfe.

Man Warschau

, 30. März. Die Abendblätter mel den aus Moskau . Das Sowjetzentralaktions­fomitee verlautbarte gestern folgenden von Ka­lenin unterzeichneten Beschluß:„ Die Todesstrafe über den Erzbischof Czieplak wird in 10 Jahre Gefängnis umgewandelt und zwar deshalb, weil Erzbischof Czieplak der Vertreter eines Glau­

in den meisten Punkten verschlechtern wollten. Was wollten nun die Ostrauer Unternehmer? Erstens im Vertrag festgesetzt erhalten, daß die wöchentliche Arbeitszeit für die Grubenarbeiter 48 Stunden beträgt, zweitens, daß die Pflichtleistung von 7 bis 7.57 Zentner auf 8.50 bis 9 Zentner erhöht wird, drittens, daß die Deputatkohle nur für verfahrene Schichten ge währt wird und viertens, daß in der Urlaubs­frage eine Verschlechterung gegenüber den beste­henden Zustand eintritt. Was mußten sie dagegen in der Vereinbarung vom 22. März 1923 afzep tieren?

1. Daß sie die Sechsstundenschicht an Sams

tagen grundsätzlich bis 30. Juni 1924 unfündbar anerkennen,

2. daß es bei der Pflichtleistung bei 7.57 Zentner blieb und

3. daß alle übrigen Vertragsbestimmungen unverändert in Kraft bleiben.

Die Ostrauer Bergarbeiter sind in den Streif getreten mit der einzigen Forderung, daß der alte Lohnvertrag unverändert in Straft bleibt. Wel chen Inhalt hatte uun der alte Lohnvertrag in der

" Die Arbeitszeit( Schichtbauer) wird für die gesamte Arbeiterschaft bei den Bergbaubetrieben und Roksanstalten in diesem Reviere, welche to­wohl in der Grube als auch obertags beschäftigt ist( bei in der Grube beschäftigten Arbeitern dre Einfahrt in die Grube und die Ausfahrt eingere net), auf acht Stunden festgesetzt. Für die Gruben. arbeiterschaft bleibt an Samstagen vorläufig no die sechsstündige Arbeitszeit in Geltung: über die normale achtstündige Schicht am Samstag auch für die Grubenarbeiterschaft wird verhandelt werden, wenn an fünf Tagen in der Woche gearbeitet wer ben wird."

entscheidenden Frage der Arbeitszeit?:

huldigen, die ihre Zeitungen schreiben. nehme nur den jüngsten Streit der Ostrauer Belgrab, 30. März. Mit Rücksicht auf die Bergarbeiter, der gemäß einer von den Füh unflarheit der durch das Wahlergebnis geschaffe Mit Rüdficht auf die rern der Bergarbeiterfoalition mit den Ver- nen parlamentarischen Lage beschloß die Regi­tretern der Bergwerksunternehmungen geschlos- rung, noch), noch vor dem Zusammentritt der neuen senen Vereinbarungen vor einigen Tagen abge- fuptschina die Führer der politischen Parteien schlossen wurde. Wie bei jedem Streif, der zur Besprechung der allgemeinen Situation nach nicht von den Kommunisten allein geführt wird, Belgrad einzuberufen. Von dem Verlaufe dieser schrien die Burschen vom„ Vorwärts" auch Sonferenzen wird es abhängen, ob die Regierung diesmal über., Verrat" und Niederdie formelle Demission noch vor Zusammentritt bensbekenntnisses ist, welches unter dem Zaris­Iage" und sie wendeten die fettesten Lettern der Stuptschina geben wird, um dem König die mus verfolgt wurde. Mit Rücksicht darauf könnte Möglichkeit zur Befragung der führenden Politi, diese Todesstrafe von den Katholiken Rußlands an, um die Lüge von der Abwürgung fer zu bieten. Angesichts der Haltung des revi- als Beweis der weiteren Verfolgung durch die des Streiks" hinauszuschreien. In Wirk- fienistischen Blocks wird in Regierungstreifen der Sowietregierung aufgefaßt werden. Das Todes­lichkeit stand die Sache so, daß an den Ver- Standpunft vertreien, daß der zu gewärtigende urteil gegen den Prälaten Butkiewicz wird be-„ Die Schicht der Obertagsarbeiter ist auch an handlungen mit den Unternehmern auch der Rüdiritt der Regierung nur rein formalen Cha- stätigt, weil der Prälat seine religöse Tätigkeit Samstagen achtstündig." Sekretär der kommunistischen rafier haben wird, da es außer Zweifel steht, daß mit der kontrerevolutionären verknüpfte." So der Wortlaut des Ostrauer Lohnvertrages Bergarbeiter Ostraus teilnahm, xxxXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX********** 000000X000xxxxxxxxxxxxxxxxxxvom 15. November 1922, der ohne direkten Ein die Vereinbarungen guthieß und sie mit­fluß der Bergarbeiterfoalition in Ostrau abge­unterschrieb. Das verschweigt der hält ihn nicht ab, daraus seine Verleumdungen verleibung der von Deutschen bewohnten Ge- schlossen wurde und der unter anderem die Unter­biete nach den Methoden des Imperialismus schrift des kommunistischen Vergarbeitersekretärs " Vorwärts" seinen Lesern, dafür schimpft er zu formen. umso lustiger auf die Sozialverräter", die Oder ein anderes Beispiel. Unser Blatt, unter Verletzung des Selbstbestimmungsrechtes Johann Czerwenta trägt, der seither zwar schon wieder einmal die Arbeiter verraten" das täglich den Gegenstand der liebevollen Auf- erfolgt jei. Aber der Inhalt der Thesen" aus dem Verbande ausgeschlossen wurde, nachdem haben! Aber der„ Vorwärts" sucht nicht nur merksamkeit des Vorwärts" bildet, habe es ist ein einziger Verrat an diesem Selbstbestim er Verbandsgelder für sich verwendete, der jedoch damals noch zur Vertretung der kommunistisch den Abschluß des Streits als Verbrechen hin-„ bewiesen", daß„ die Sozialdemokraten mit mungsrecht, da er nicht nur für die Unverlet gesinnten Bergarbeiter des tschechischen Bergar zustellen, er findet der Verbrechen noch mehr, Haut und Haar vor allem Deutschnationale" lichkeit der Staatsgrenzen eintritt, sondern, beiterverbandes aus dem Oftrauer Reviere be und ein solches sind ihm sogar die Ver sind. Das folgert das Blatt aus einem Hujjat, ganz wie dies etwa Stramarsch und Genossen rechtigt war. handlungen(!), welche die Vertreter der der sich gegen eine politisch einfältige Anbiede iun, auch von keinerlei territorialen Antonomie Hatten die Ostrauer Bergarbeiter auf Grund Streifenden mit den Unternehmervertretern rung des" Prager Tagblattes" an die Prager bestrebungen etwas wissen will. Nein, vom des alten Vertrages eine Gewähr, daß die Sechs durchführten, obwohl doch auch die kom. Macht haben wendet, von welchem Auffaß der Vorwärts" und den Kommunisten fann man stundenschicht auch für die Grubenarbeiter auf munistischen Bergarbeiter dabei„ Vorwärts" seinen Lesern aber auch nicht nicht behaupten, daß sie Seite an Seite mit recht blieb? Sicher nicht! Als einzige Passivpost bertreten waren! Die Amsterdamer Füh eine 3eile mitteilt. Begreiflich, sons Lodgman" fämpfen, denn sie sind ausreichend steht dem gegenüber, daß auf Grund der neuen Vereinbarung die Ostrauer Grubenarbeiter be­rer in Prag waren in ständigem Kontakt mit würden sie den frechen Schwindel ihres Blattes damit beschäftigt, für die„ nationale Gerechtig- reit sind, an Samstagen zwei Ueberfiunden zu den Sohlenbaronen und mit der Regierung". nur zu leicht durchschauen. Daß wir gegen die feit" Seite an Seite mit den tschechischnatio- arbeiten und erhalten in diesem Falle eine befont­So läßt sich der„ Vorwärts" hören. Auch hier verabseßung der Forderung nach dem Selbst- nalen Chauvinisten und Imperialisten zu dere Zulage zu ihrem normalen Verdienst und zwar: Häuer und Gleichgestellte 10 K, Schlepper verschweigt er die entscheidende Tatsache, beſtimmungsrecht zu einer„ Lebenslüge" daß die koalierten Vergarbeiterverbände aus wie es das bürgerliche Blatt getan, Stel Die Beispiele der Kampfesweise des„ Vor- und Gleichgestellte 7.50 K, Suntestößer und drücklich von der Reichskonferenz der Berg- lung nahmen, ist dem Vorwärts" Grund ge wärts", die den Methoden der Deutschgelben Gleichgestellte 5 K pro jeden Samstag, an dem arbeiter mit der Führung der Verhandlungen nug, zu behaupten, daß die deutschen Sozialgetreulich abgelauscht sind, lassen sich ins Un- zwei Stunden länger gearbeitet wird. Diese Vereinbarung fonnte in der Nacht von beauftragt worden waren. In„ ständigem demokraten den Kampf für nationale Gerech endliche vermehren. Kein Streik, dessen Be- Mittwoch auf Donnertag unterzeichnet werden, Kontakt mit den Kohlenbaronen"! Man merft tigkeit nicht in den Reihen der tschechischen endigung ihm nicht als" Sozialverrat" erschei- wobei bemerkt werden muß, daß die Vereinbarung nur zu deutlich die Absicht, wohin, das fom- und deutschen Proletarier, sondern Seite an nen würde, teine Rede, fein Zeitungsartifel, über Arbeitszeit schon Mittwoch abends um 6 munistische Verleumderblatt mit dieser Be- Seite mit den Kafka . Böhr und Lodgman der ihm nicht Gelegenheit geben würde, mit Uhr perfekt war. Die foalierten Verbände muß­zeichnung der Verhandlungen hinaus will. In führen". Abgesehen davon, daß die Behaup- seinen hämischen und giftigen Verdrehungen ten sich nun unter Berücksichtigung der Beschlüffe Gegen diese Taktik des Blattes, der Reichskonferenz vom 17. März 1923 dazu ent der Verlegenheit nach einem brauchbaren Mit- tung von dem Kampf Seite an Seite" mit einzujeßen. tel sucht das Blatt auch die Tatsache der Ver- den Deutschbürgerlichen eine dreiste Lüge ist, das damit rechnet, daß nicht jede einzelne der scheiden, den Generalstreit aller Bergarbeiter zur handlungen für seine niedrigen Zwecke zu miß- nenne uns doch der„ Vorwärts" die„ tschechi - gehäuften Lügen widerlegt werden kann, und Durchführung zu bringen, einzig und allein des­halb, ob in Ostrau bei grundsäßlicher Anerkennung brauchen, wobei diese Art von Perfidie schon schen und deutschen Proletarier", die wir als das, wie es Gassenbuben tun, Vorübergehende der Sechsstundenschicht bis Mitte 1924 zwei Ueber­eine starte Zumutung an seine Leser darstellt. Verbündete im stampfe für nationale Gerech- hinterrücks anspuckt, kann man sich nur bis stunden gegen besondere Bezahlung verfahren wer­Denn wie soll denn ein Streif anders zu Ende tigkeit suchen sollen! Meint er etwa die tsche zu einem gewissen Grade wehren. Aber das den dürfen oder nicht. Anderseits konnten sie fid) geführt werden, als durch Verhandlungen? chischen Sozialdemokraten? Nein, diesen Ge- kommunistische Blatt sollte doch aus der mas- auch über den Beschluß der Reich konferenz vom Haben nicht auch die Skommunisten jedesmal, danken wird selbst der„ Vorwärts" von sich senhaften Fahnenflucht seiner Parteigänger er 17. März 1923, der die Verfahrung von Ueber­wenn sie einen Streif führten, Stontatt" mit weisen. Oder meint er etwa die Kommunisten? sehen, daß auch solche Mittel auf die Dauer stunden nicht anempfohlen hat, nicht hinwegsetzen. den Unternehmern gesucht? Und mit wem Nun, wie diese für nationale Gerechtigkeit verjagen. An dem gesunden Sinn der Arbeiter- m Bewußtsein der großen Verantwortung, die fie für alle Bergarbeiter tragen, haben sie mit anders soll denn über die Bedingungen zur Be-" kämpfen", haben sie durch die auf ihrem leß- schaft werden schließlich diese verwerflichen Me- Rüdsicht auf das Berhandlungsergebnis den Ge­endigung eines Streifes verhandelt werden, ten Parteitage beschlossenen Thesen zur natio- thoden den letzten Rest ihrer Wirkung ein- neralstreit verschoben und die Frage einer neuer lichen Reichskonferenz, die für den 24. März 1923 als eben mit den Unternehmern? Alles dies nalen Frage" gezeigt. In der Einleitung büßen! nach Prag einberufen wurde, zur Entscheidung weiß natürlich auch der„ Borwärts", aber das zu diesen" Thesen" stellen sie fest, daß die Ein­

fämpfen.