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aus der Luft gegriffene Urteil in Einklang zu brin gen, wenn er ausführt:" In unseren industriel len Bezirken gibt es viele Genoffen, die sich der deutschen   Besetzung erinnern, der erduldeten Lei den, der erschossenen Männer und Frauen, der nie­dergebrannten Volkshäuser. Sie sagen zit uns: ,, Wir können das nicht vergessen". Wir sollen nicht vergessen. Aber auf gefühlsmäßige Erinne rungen kann man nichts begründen. Und wir sollen uns der Leiden Belgiens   erinnern, indem wir sagen: Das darf nicht wieder sein!( Beifall.) Reparationen müssen geleistet werden. Man muß Deutschland   ständig daran erinnern, daß es uns gegenüber eine Schuld hat. Das fojiali stische Deutschland   erkennt diese Schuld an. Aber die Reparationen find nur möglich durch eine internationale Verständigung. Was gegenwärtig mit brutaler Deutlichkeit zum Ausdrud kommt, ist die Unfähigkeit der Regierungen, das Problem zu lösen, und aus dieser Unfähigkeit ist die Boli­tik der Gewalt geboren worden, die diese Unfähig heit noch erhöhen wird. Um das Problem der Um das Problem der Wiedergutmachungen zu lösen und den Frieden zu sichern, müssen die Arbeiter sich ver­ständigen und in den verschiedenen Ländern die Regierungsmacht ergreifen."

11. April 1923. dann falsch, wenn off die trüben Gefühle wirk; rade Gegenteil beweist, ist es im höchsten schauen, wie gerade die reich sten Hausherren lich in der Brust jedes belgischen Arbeiters leb- Grade verantwortungslos, im tfche ihre Einkommen verdoppeln, ohne einen Heller ten. Da aber Vanderveldes Zeugnis, das jeder chischen Proletarier solche irrige für gemeinnützige Wohnungsbauten hergeben zu Teilnehmer des Parteitages fennen mußte, daß ge- Vorstellungen zu erweden. müssen. Hier sollte das Parlament, wenn es für soziale Erwägungen nicht ganz verloren ist, einen 000000000 0000000000000000000000000000000000000000000000000000000 Riegel vorschieben und wenigstens eine Bestim mung schaffen, die jedem Hausbesitzer feine zwan zig Mehrprozent sichert, den Ueberschuß dar­über hinaus aber für die Bedürfnisse der Ge= samtbevölkerung ausmünzt.

Gegen die Berteuerung des Zuckers.

Eine im Abgeordnetenhause eingebrachte| nahmen hat sie ergriffen, um die vom Zudersyndi­Interpellation der Abgeordneten Ge- fat beschlossene Preiserhöhung unwirksam zu ma­nossen Fischer, Diet! und Cermak on chen? die Gejamiregierung wegen der Verienerung bes Zuckers besagt:

Eine offizielle Beschwichtigungs­

melbung.

Statt dessen haben die sozialistischen   Parteien vorläufig im Entwurf bloß genauere Feststellun gen durzusetzen vermocht, wann der Hausherr, die 2. Gedenkt die Regierung, ihren Einfluß gel- obengeannten Prozentbeträge noch erhöhen tend zu machen, damit nicht aufgrund der jeßi- und Zuschläge vornehmen darf. Sie sind Das Zuder syndikat hat in seiner Sit gen außergewöhnlichen Zuderpreise der Rüben- Mehrkosten aus Flurbeleuchtung, Kanalisation sung am 5. April 1923 eine Erhöhung des Zucker- preis für die heurige Rübenernte festgefeßtu. dgl. gebunden, dürfen nicht willkürlich, sondern preises von 4 Kronen 30 Helfer auf 4 Kronen 95 wird? nur von Gemeindewegen bestimmt werden und Heller für 1 Kilogramm, also um 65 Heller durch­müssen, wenn es sich um dauernde Adaptie­geführt. Diese Erhöhung beträgt 15 Prozent. Es rungen handelt, auf mehrere Jahre aufgeteilt ist das die zweite Bertenerung während der werden. Die durch den höheren Mietsertrag er laufenden Kampagne, denn Anfang Jänner 1. J. wurde der Preis von 4 K 5 h auf 4 K 30 h er der foalierten Parteien beschäftigte sich in seiner boten. Als Schußb ſtimmungen stellen sich fer­Das Tsch. P. B. verlautbart: Der Ausschuß höhten Steuern zu überwälzen ist ver­höht. Diese beiden Preiserhöhungen betrugen so- am 10. 5. M. stattgefundenen Sizung unter an- ner die Paragraphen dar, welche das Rückforde­mit gegenüber dem Eröffnungspreise der neuen berem mit der letzten Erhöhung der Zuckerpreise. rungsrecht für Abfindungsummen, die bei Neu­Kampagne 23 Prozent. Die jeßige Erhöhung Dabei wurde fonstatiert, daß der Handel mit Zul vermietungen unter dem Vorwande des Möbel­Müssen die Arbeiter ſich verständigen" fällt in die Zeit der schwersten Wirtschaftskrise und fer gemäß dem heutigen Rechtszustande zwar voll- kaufes u. bgl. expreßt wurden, normieren und das Wort sollte dem Genossen Dr. Winter ins der großen Arbeitslosigkeit und trifft darum breite kommen frei ist, und daß die Verteuerung ohne welche die phantastischen Abnüßungspreise der Gewissen brennen, denn was er im Bunde mit Schichten der Bevölkerung doppelt schwer, während Wissen und Befragen der Regierung vorgenom- Möbel bei Aftervermietungen einschrän­dem Senator" und dem führenden Genossen" be- der Großteil der Rohzuckerfabriken und Raffine- men wurde, daß aber zur Verteuerung dieser ken. Gerichtliche und schiedsrichterliche Entschei treibt, ist nicht Verständigung, sondern deren un rien ungeheure Gewinne erzielt. Die jeßige Zut- Ware für den heimischen Konsum auch nicht die dungen sind hier vorgesehen, an deren praktischem heilvolles Gegenteil. Da schreibt er den belgischen ferpreiserhöhung ist aber auch deshalb von großer geringste Berechtigung vorliegt. Die bei der Zuf- Werte darf man füglich zweifeln, denn die Woh­Arbeitern die Ueberzeugung zu, daß sie an direk- Bedeutung, weil die Verhandlungen über den ferproduktion in Betracht kommenden Preise der nungswucherer finden immer hunderterlei Wege ten und indirekten Steuern" weit mehr zahlen als Zuderpreis für das Jahr 1923 jetzt geführt wer- Rohstoffe und Arbeiterlöhne sind gegen früher und die Mieter sind heute mit gutem Grund die deutschen   Klaſſengenossen, er unterschlägt also den. Für die Bestimmung des Rübenpreises find herabgesetzt worden und wenn ein späteres Stei- furchtbar eingeschüchtert. Will man schon vorben­seinen tschechischen Lefern das zum Himmel schrei die jeweiligen Zuderpreise sehr maßgebend. Der gen der Zuderpreise auf den Weltmärkten die gen, so würde es sich jedenfalls empfehlen, dem ende, an Rußlands   Hungergreuel gemahnende jetzt erhöhte zuderpreis rückt somit die Gefahr Ausfuhr in das Ausland lukrativer gestaltet, so Sousherrn auch ausdrücklich zu verbieten, Elend des deutschen   Proletariats und stellt dafür nahe, daß die neuen Rübenpreise auf der Basis fann das keinesfalls ein Grund für eine Verteue- daß er mehrjährige Vorausbezahlungen für den belgischen Notbauten die neuen deutschen der ungerechtfertigten erhöhten Zuckerpreise firiert rung im Inlande sein. Die koalierten Barteien Wohnungen fordere, ebenso müßten alle Ar­Bantpaläste gegenüber. Als ob das Bant- und werden. Dadurch würde eine erhebliche Berhaben einstimmig die Erwartung ausgesprochen, ten von Abfindung als zurückverlang­Induſtriekapital heute nicht in aller Welt am teuerung des Zuders auch für das Jahr 1924 daß die Regierung bei den Verhandlungen mit bar festgestellt werden. Immerhin ist es zut Volksgut verbrecherisch frevelte! Und als ob nicht herbeigeführt werden. den Vertretern der Zuckerindustrie auf das ent- begrüßen, daß die wenigen Energischen nun eine auch in Prag  , wo doch die tschechischen Sozialdemo fraten in der Regierung sizen, ein prächtiges schiedenste einen Standpuntt einnehmen wird, Sandhabe besiven, ihre Rechte zu verteidigen. Ge­Bankhaus neben dem anderen aus der Erde welcher nicht nur die Interessen der Konsumen- schützt werden schließlich die wohnungslosen Hin­ten, sondern auch des Staates sicherstellt. ( terbliebenen von Mietern, dafür wer­wüchse! Und wieder hätte sich Dr. Winter, was den so und so viele andere für vogelfrei erklärt. die Meinung der belgischen Arbeiter über Deutsch­Die Kündigungsparagraphe näm lands Finanzkraft anlangt, bei Genossen Van dervelde Rats erholen können: Selbst Arbei Luxus einer Zweizimmerwohnung mit Küche lich sind beträchtlich, um fünf Bunkte, erwei­ter, die für die Sozialisten stimmen", hören wir wird bis zu 40 Prozent und jener einer Dreizim- tert. Rückstand in nicht strittiger Miete merwohnung gar mit 60 Prozent vom Augustzins begründet einen raschen Hinauswurf, ebenso von da, aber bürgerliche Blätter lesen, fagen, daß, wenn 1914 gestraft. Die Mietzinserhöhungen für Be- amtswegen verfolgte strafbare Sandlun triebsstätten sind je nach deren Größe mit gen gegen den Hausherrn und dessen Familie, 30, 40 und 60 Prozent abgestuft. Diese splendide Eigentumsdelikt gegen andere Parteien und Aus­Gabe an die ohnehin mit Besitz Gesegneten wird weisung aus der Tschechoslowakei  . Sier zieht auf namentlich der proletarisierte Mittelstand einmal die Politik in den Mieterschuß ein, der der Beamten und Angestellten bitter zu spüren Denunziation unpatriotischer Aeußerungen" und bekommen, denn der hat aus Friedenszeiten noch dergleichen winkt der Lohn einer verfügbaren häufig Zwei- und Dreizimmerwohnungen, fann Wohnung. Besizer zweier Wohnungen sie nicht aufgeben, weil fleinere Erfaßwohnungen fönnen der einen von beiden verlustig werden, fehlen und darf nun den großen Mehraufwand sobald sie ihrer nicht zu Erwerbszweden bedürfen. von den Abzügen deden, zu denen ihn Betriebe u begrüßen ist, daß Vermieter, die trotz gericht­Die lichen Urteils die von ihnen geforderten After­und Staat großmütig verurteilt haben. fleinste Erhöhung bis zu 20 Prozent trifft mei- mietpreise nicht herabgesetzt haben, mit Kündigun Das beträchtlichste Ergebnis des Kuhhandels ftens Arbeiter. Sie wird ziffermäßig nicht gen bestraft werden förnen. Ist die Gewerbe­unter den Parteien ist, daß keinerlei prinzi zu hoch sein, aber in der heutigen Krisenzeit, wo berechtigung eines Mieters erloschen, pielle Bestimmung zustandegekommen ist, welche der Arbeiter sich oft mit Bettellöhnen zu- darf man ihm die bisherigen Betriebsräume weg­die Bautätigkeit be ben könnte, sondern daß die frieden geben und wieder jede Krone umdrehen nehmen, eine Maßregel, die in der Praxis zu vie schwere Mehrbelastung der Mieter einzig und al- muß, wird sie dennoch sehr weh tun. Daß Mie- len Särten führen wird. Reiche Leute mit lein den Hausherren zugute kommt. Man fönnte ter, deren Einkommen mehr als 60.000 K be- einen Vermögen von anderthalb oder Gesellschaf­sich mit einer allgemein zulässigen Zinssteigerung trägt, oder deren Gewerbe gar jährlich über ten mit einem Besitz von zwanzig Millionen ver­halbwegs einverstanden erklären, wenn aus ihrem 250.000 K abwirft, bis zu 120 Prozent gesteigert lieren, wenn sie selbst Häuser in der gleichen Ge­Ertrag ein Bau fond des Staates oder der Ge- werden dürfen, scheint auf den ersten Blick recht meinde ihr Eigen nennen, jeden gesetzlichen meinden angelegt würde. Davon ist keine Rede. und billig, aber gerade hier wird es am ärgsten Schuß. Dafür wird dieser auf Kurorte aus­Was die Inwohner mehr berappen müssen, steckt fühlbar, daß die Oeffentlichkeit an dem Mehrer- gedehnt. der bedauernswerte, ansonsten zum Hungertod trag nicht beteiligt ist. Die Besitzer von Diese kurze Blütenlese der wichtigsten Be­verurteilte Hausbesitzer ein. Luxus- Mietspaläften erhalten so eine Stimmungen belegt unsere einleitende Behaup

Gesamtregierung die Anfrage: Die Interpellanten richten deshalb an die

1. Was gedenkt sie zu tun, und welche Maß­

Der neue

Mieterichuk.

Nach vielwöchigen Verhandlungen der Stoalitionsparteien ist endlich der Entwurf des ipir 50 Milliarden Schulden haben, die Deut­ schen   zahlen werden. Das ist eine schwere neuen Mieterschutzgesetzes, das für ein weiteres schen zahlen werden. Das ist eine schwere Illusion. Denn selbst wenn Deutschland   seine Jahr gelten soll, zustandegekommen. Er stellt in Illusion. Denn selbst wenn Deutschland   feine feinen Hauptzügen ein Geschenk für die Gesamtschuld zahlen würde, genügte das nicht, Sausherren dar, die Mieter werden zum um die belgische Schuldenlast zu beseitigen. Eine energische Politik ist notwendig. Wenn wir Erfaz nur mit ganz geringen Gaben abgespeist. Eine energische Politik iſt notwendig. Wenn wir Das charakterisiert die Machtverhältnisse in der eine demokratische Regierung hätten, würde sie zunächst die Wiedergutmachungen nicht durch Soalition am besten, denn der Schutz der Eigen Zwang, sondern durch Verständigung lösen. Sie tümer, der so kräftig angebahnt wird, ist auf das würde dann die Erbschaftssteuer erhöhen, das Mo Konto der Nationaldemokraten zu bu nopol auf Alkohol, Tabak und Versicherungen ein- chen, die mageren Bissen für die Mietsparteien führen. Schließlich würde sie eine Stapitalsteuer erzählen von der fragwürdigen Straft der tsche­erheben. Das ist unsere Politif." chischen Sozialdemokraten in der Regierung.

Der belgischen Sozialdemokratie eignet, was aus jedem dieser Worte atmet, Einsicht, Verstän­digungswille und entschlossene Gegnerschaft gegen das innen- und außenpolitische System der diver sen Bourgoifieregierungen Europas  . Von all dem ist in Leo Winters Parteitagsbericht nichts, aber auch nichts zu spüren, er läßt die Seele der belgischen Arbeiterschaft erfüllt sein von Mißtrauen, Neid und dem Glauben an den Nußen der Gewalt. Und indem er diese falsche Meinung wedt, erfüllt er seine Parteigenossen hierzuland mit der gleichen verhängnisvollen Gesinnung, erweitert er die Kluft zwischen dem deutschen   und dem tschechischen Proletariat, wo nur internationale Einigkeit En ropa fortreißen fann vom Rande des Abgrunds, an dem es dahintaumelt. So zu handeln wäre selbst

Religiöses Werden.

Und dessen ist nicht wenig. Er darf nämlich Extraprämie, die Bautätigkeit wird in der Richtung: die den Mietern auferlegten Lasten berei­auch die ärmste Wohnpartei, sofern sie eine Klein- tung anfpornt, elegante Wohnungen zu errich chern in willkürlicher und ungleichmäßiger Weise wohnung besitzt, bis zu 20 Brozent jener Miete iten, der Kleinwohnungsbau wird Ia hmgelegt gerade die bestgestellten Hausherren, die Oeffent­steigern, die sie im August 1914 zahlte. Der und die Heere der Wohnungslosen dürfen zu- lichkeit geht leer aus. So muß ein soziales Ge­

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laß, auch einen sich gegen Dogmen richtenden sozialistische Bewegung hat mit den Kirchen- zipiert, empfängt er eine Idee von der Aufgabe Dogmatismus abzulehnen und stets vom religionen nichts gemein. Der Sozialist unseres Lebens. Vereinigt sich beides, wird die neuen zu suchen, was uns Wahrheit dünft. begreift zwar das Werden der Kirche, aber auch göttliche Idee als Auftrag verstanden, das Leben Zu Arno Nadels Der Ton". Untersuchen wir mit den Mitteln unserer heu der religiöse Sozialist, selbst der überzeugte Christ, zu verändern( wie es zum Beispiel bei Deutsch  Bon Felix Stössinger  ( Berlin  ). tigen Religionswissenschaft die marrische Kritik, wird allen Einfluß der Kirche auf unser politi- lands größtem Revolutionär Thomas Münzer so haben wir den Eindruck, als ob gerade dieser sches Leben rundweg ablehnen, Religion ist der Fall war), dann ist Gott   und Leben eines Die gewaltige Umwälzung aller alten sich revolutionär dünkende Atheismus nichts an- in der Politik und Gesellschaft- Privatsache. und die Voraussetzung zu einer großen, langwäh und hergebrachten Begriffe ist auch an der Sozial deres ist als der Ausdruck einer bürgerlichen Be- In fünftigen Jahrhunderten, wenn wir wieder renden und segensvollen Stultur ist geschaffen. demokratie nicht spurlos vorübergegangen. Gewiß fangenheit dem Weltganzen gegenüber. eine lebendige Religion haben werden, die weder Heute wirken nun wieder viele auf uns ein, gibt es heute in Europa   feine Partei, die in glei Marr erklärt ja alle Religion als Befan- mit unserem Wissen noch mit unserem Wollen die solche religiöse Jdeale ersehnt haben. Tolstoi, cher Weise wie die Sozialdemokratie die Prophe- genheil der in Unklarheit über die ökono- in Widerspruch steht, die nicht das Volk ver- Kierkegaard  , Dostojewski  , Strindberg waren tin der Ereignisse war und die Sachwalterin des mische Wahrheit lebenden Musse. Aber der beden- dummit, sondern es erhebt, die der gotterfüllte Männer dieses Schlages, und ihre gewaltige Zusammenbruches zu sein hat. Aber der große fenlose, auf seine immer wieder fragliche natur- Ausdruck einer heiligen und fündlosen Erden Wirkung auf uns ist nur durch ihre revolutionäre und unsterbliche Gedanke von Marx, daß alle wissenschaftliche Erkenntnis so stolze Atheismus gemeinschaft ist dann, erst dann wird der hohe Religiosität, durch ihren religiös verhüll­Dinge eine Entwicklung haben und die öko- ist ja auch nur eine Form der Befangenheit, die Zustand wiederkehren, daß Religion das Leben ten Kampf gegen die bestehende Gesellschaft nomischen Kräfte immer vom neuen unser gesell- allerdings ins Gegenteil umgeschlagen ist und und Denken des ganzen Volkes fief   erfüllt, daß zu erklären. Wir als Sozialisten verlangen aller­schaftliches Leben und unsere Ideen um- und um vor lauter Hochmut und Seichtheit alle Schen der Gebildete sich nicht von der Religion als dings, daß die religiöse und die gesellschaftliche formen, bewahrheitet sich selbstredend nicht nur vor den Räiseln des Lebens verloren hat. einer Sache für den dummen Pöbel trennt, son- Revolution eines seien. Wir begnügen uns nicht

an der, die wir vertreten.

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an der Welt, die wir befämpfen, sondern auch Der moderne Sozialist ist gegenüber dern in ihrem Geiste wirkt und schafft, der Prie- mit der religiös verhüllten Revolution, wie wir dem hier gezeichneten, einer älteren Beit an iter wieder Voltsführer und der Künstler Prie- allerdings, besonders nach den Erfahrungen der So fann man denn auf vielen Gebieten eine gehörenden Typus von starter religiöser ster ist und alles Leben sich wieder in einem Ab- deutschen Revolution, auch wissen, daß eine nicht erfreuliche Entwicklung und Weiterbildung Sehnsucht erfüllt, wie überhaupt heute ein joluten begegnet, das man dann wohl noch immer von großen, geistigen Impulsen getragene Revo­sozialistischer Anschauungen, besonders geistes großer Teil der Menschheit. Wer die Arbeiter- Gott nennen wird, auch wenn dieses Wort eine lution schnell leer verprasselt. Aber solange wissenschaftlicher Art feststellen. Auch jugend, wer die Jungsozialisten, die in verschie- ganz andere Vorstellung in sich schließen wird als beides nicht da ist, müssen wir alle Bewe­auf dem Gebiet, das selbst Marr als die höchste denen Bünden organijievien religiösen Sozialisten heute. gungen und geistigen Kämpfe und Ver­Form der Spiegelung der. Verhältnisse im Reich Deutschlands   gut fennt, der muß mit einem Ge- Aber auch das müssen wir wissen: Solange änderungen des Wissens verfolgen und uns Des Ideellen anerkannte, auf religiösem Gebiet, fühl der Ergriffenheit tonstatieren, daß sich allen wir nur eine religiöse Sehnsucht haben, die sich mit ihrem Besten erfüllen. Vielleicht wird man ist dies der Fall. Barteidogmen zum Troy eine neue religiöse An- in religiös gestimmten Kunstwerten ausdrückt, einmal nur das, was im zwanzigsten Jahrhundert In der allen Vorkriegssozialdemokratie( und schauung Bahn bricht. Horcht auf die Stimme haben wir noch feine Religion. Denn Religion auf diesem Gebiet geleistet worden ist, fünftig noch dementsprechend leider noch heute in einem Teil der Dichter! Die neuen fozialistische her, it weber Stunft noch Wissenschaft, sondern ein der Ghrfurcht würdig halten. der Parteipreffe) war die Religion ein über- und zwar gerade die stärksten Begabungen, wie Dritte 3. Religiöse Empfänglichkeit kann jedem Unter den religiösen Denkern und Dichtern wundener" Standpunkt: Marx selbst war zwar Gerrit Engelke  , haben religiösen Charakter, Menschen beschieden sein. Religion als eine unserer Tage nimmt nun ein Mann eine hervor eine Persönlichkeit von der Seherkraft und( auf und die endlich beginnende Einfühlung des Pro- neue Bindung zwischen Mensch und Gott sett eine ragende Stellung ein, der auch durch eine große seinem Gebiet!) der Gläubigkeit alttestamenta letariats in die Dichtungen von Walt Whitman  , neue Borstellung, ein neues Wissen von Gott   und Reihe revolutionärer Gedichte gezeigt hat, wo er rischer Propheten, aber zugleich erbten er und dem ersten und zugleich frömmsten Dichter ber feinen Plänen, vom Verhältnis des Menschen steht. Ich meine Arno Nadel   und sein reli­Engels den materialistischen Atheis- neuen Zeit, ist ohne die religiöse Sehnsucht nach zum Unendlichen voraus. Aus der Idee des giöses, durch und durch revolutionäres neues mus des bürgerlichen Zeitalters der neuen Lauten der Vertigung er Bebens( die natürlich von den ökonomischen Ver- Werk, den Ton". Revolution als die damals forigeschrittenste Form flären. hältnissen in letzter Instanz bestimmt ist) ergibt religiöser Anschauungen. ,, Der Ton" ist ein großes Gedichtbuch, das Allerdings, um.banatem opend) besich eine Idee Gottes oder auch umgekehrt: aus aus etwa dreitausend Gedichtstücken besteht, in Gerade als Margisten haben wir allen An- gegnen, soll gleich gesagt werden, die religiös- der Idee Gottes, die ein religiöses Genie ton- neun Teile gegliedert ist und nicht Gedichte aller