17. April 1923.

Krankenkassa der Privatangestellten in Prag  fördert ein für die letzten geradezu niederschmet terndes Tatsachen- und Zahlenmaterial zutage.

Die Soziale Rundschau" vergleicht in ihren Ausgaben vom 15. Feber und 15. März die Leistungen der Brünner Bezirfsfranfenfassa mit jener der Prager   Privatbeamtenkrankenkassa. Die Brünner Kassa wurde darum gewählt, weil sie mit ihren 66.000 Mitgliedern der Privat­beamtentrantentassa, die rund 61.000 Mitglieder zählt, recht nahe kommt und darum, wenn die für die Prager Stassa gemachte Reklame wahr ist, die Ziffern der beiderseitigen Leistungen um zirka 10 Prozent dem Mitgliederſtande ent­sprechend differieren müßten. Das Verhältnis ist aber in Wahrheit das folgende: Die Ausgaben im Jahre 1921 haben be­

tragen:

Krankengeld Wöchnerinnenun

terſtübung:

Schwangerschafts­

Mitglieder Familienvers.

unterstützung:

Mitglieder

Familienvers.

Stillprämien:

Mitglieder

Familienvers.

Medikamente

Aerzte

Spital

Beerdigungsbeitr.

Bei der Bezirks.

Vier Jahre wirtschaftete Pekař und Anna Ch. und Hümmerten sich wenig um die übrige Welt. In ihr bescheidenes Glück griff da mit neidischer Sand das Schicksal ein, Pekař mußte 1914 einrüden. Um Marie Ch. die Unterstützung zu sichern, wurde auch rasch eine Hochzeit gefeiert und dann zog der Mann ins Feld. In der besten Kraft seiner Mannesjahre verließ er den heimischen Herd kaum neun Jahre später sollte er, gebrochen an Leib und Seele, grau geworden vor Kummer und Gram als Mörder sei­ner Frau sich vor den Prager   Geschworenen zu ver­antworten haben.

Die nüchternen Säße der Anklageschrift vermö. gen nur anzudeuten, welch tragisches Geschic fiber den Mann hereinbrach, der heute im Alter von 31 Jahren einem verbrauchten Greise gleicht. Denn die Anklage hat nur alles zu vereinigen, was gegen einn Verbrecher spricht; und im Falle Petak, den sie Bei der Kranken. wegen Totschlages der Gattin vor die Geschworenen taffe der Privat frankentajie zitiert, berichtet sie nur so nebenbei, daß Frau Pe angeft. in Prag  : Brunn: tak ihrem Manne untreu wurde, ja noch mehr, daß 2,791.938.25 10,791.811.15 sie ihn angeſtedt hatte. Der Schwurgerichtssaal war zum Berften voll. Josef Pekař   erzählt die Geschichte seines Lebens, 24.186. 1,482.906.60 feiner Ratastrophe. Als er im Felde war, bekam er 1,317.280.72 immer weniger Briefe. Seine Frau begann ihn zu betrügen, zuerst mit einem, dann mit mehreren Männern. Als er dann im Jahre 1917 einmal auf 1,012.519.53 Urlaub nach Hause kam, war seine Frau gar nicht 1,290.946.70 zu Hause, sie wohnte bei ihrem Geliebten. Und die bereits groß gewordenen Rinder erzählten ihm, daß 1,090.132.02 bie Mutter beim zweiten Bater sei. Pekař- ver­1,209.704.30 zieh feiner Frau. Doch taum war er einige Tage 2,175.998.59 zu Hause, so mußte er ins Spital nach Dejwiß, denn 3,628.396.28

22,226. 236.767.­23.787.­207,323.30 2,199.298.08 4,142.305.99

427.473.12 282.626.50

975.421.36

jeine Frau hatte ihn angestedt.

543.696.84 Als er dann nach dreimontlicher Behandlung 10,640.739.54 25,518.814.09 einmal Ausgang hatte, überraschte er seine Frau mit Der Aufwand an direkten Zuwendungen an irgendeinem Liebhaber in der Wohnung. Und die Mitglieder war demnach bei der Bezirkskran- feine beiden Rinder bgrüßten ihn mit dem Ausruf: fenfassa in Brünn   um 14,878.074.55 oder Wir haben jetzt einen zweiten Bater." Pekař trug um 137 Prozent höher als bei der Gorge, daß die Kinder zu seinen Eltern kommen Privatangestelltentrantentassa. und verließ die Frau endgültig. Auf ein Mitglied und Jahr um gerechnet hat der Aufwand bei der Serantentassa der Privatangestell ten 174.43 Kronen, bei der Brünner Be­zirtstrantentassa 386.64 Kronen betra. gen, also um 212.21 Kronen weniger! Ziffer um 3iffer wird hier das Lügengewebe zerveißen.

Bei gleichen Beträgen höhere Krankengelder" schreien sie in die Welt und in Wahrheit bietet die Bezirkskrantentassa bei sicherlich im Durchschnitte niedrigeren Bei­trägen ihren Mitgliedern fast das Fünffache der Leistungen der Privatangestelltentassa! Bedeu tend höhere Wöchnerinnenunterstüt zung wird den Angestellten versprochen und wir schen in Wirklichkeit fast 60 fa a höhere Lei stungen der Arbeitertrantentassa. Nur bei den Ausgaben für Aerzte und Medi­famente sehen wir höhere Leistungen der Privat­beamtenfrankenkassa, aber dieser Differenz stehen wieder die höheren Leistungen der Bezirkskran­tentassa bei den Posten: Spital und Beerdigungs­beiträge gegenüber, die beweisen, daß auch hier die Mitglieder der von Arbeitern geleiteten B zirtstranfenfassen den Privatangestellten gegen über nicht benachteiligt sind.

Und zum Schluß wollen wir den Arbeitern draußen in den Betrieben verraten, wie die deutschnationalen und nationaldemokratischen Herrchen, die im Dienste der Unternehmer die Einheitstrantentassa beschimpfen, über die Män­ner, die in jahrzehntelanger Arbeit die Bezirks­frankenkassen verwaltet und zu dieser Höhe der Leistungsfähigkeit emporgehoben haben, urteilen: ,, Wir brauchen teine Parasiten und Vergeuder des Geldes; unsere 50­zialversicherungsinstitute werden nie die Domäne irgendeiner poli­tischen Partei und das Versorgungs­heim für verkrachte Politiker wer­den." So schreiben und höhnen diese Gelben, die notorisch im Dienste Kramař und seiner mit der Zivnofratie versippten nationaldemokratischen Partei stehen.

Wir hoffen, daß die Angestellten angesichts des ihnen vorgeführten Ziffernmaterials erten­nen werden, wohin die Reise geht und wo die Parasiten sind, die es auf ihre Beiträge abgesehen

haben.

Gerichtssaal.

Der Gatte as worser. Bon der eigenen Frau betrogen und angesteckt. Prag  , 16. April. Vor 13 Jahren lernte der Buchbinder Josef Petar aus Prag  - Lieben die da. mals 16 Jahre alte Anna Ch. kennen, die später seine Frau wurde. Er war damals 18, sie, wie schon ge­sagt, 16 Jahre, beide waren sie draußen in der Pra­ ger   Borstadt aufgewachsen, verstanden sich bald gut und lebten in gemeinsamem Haushalte. Pelař hängte

die Buchbinderei an den Nagel und wurde Hilfs.

arbeiter beim Bater des Mädchens, der dort zwischen Lieben und Hloubětin eine kleine Ziegelei besitzt. Der alte Ch. erwies fich Pelař gegenüber insofern als zu vorkommend, als er gegen das Verhältnis nie etwas einwendete und den jungen Leuten sogar Unter. kunft in der Ziegelei gewährte. Und so lebten die beiden schlecht und recht, man bezeichnete ihr 8usam. menleben als gute Ehe", denn der arbeitswillige Mann liebte seine Frau über alles und brachte ihr allwöchentlich den ungeschmälerten Wochenlohn. Als bann zwei Kinder sich einstellten, murrte der alte Ch. auch im geheimen nicht mehr.

Bekař, bereit

Doch

Nach dem Umsturze verstand es Frau ihren Mann so umzustimmen, daß er sich erklärte, wieder mit ihr gemeinsam zu leben. für die beiden wurde das Zusammenleben zu einer Qual. Pekař hatte als Nachwirkung der Geschlechts. frankheit ein Blafen- und Nierenleiden davongetra gen. Seine Frau, die nun einmal den Weg des La­sters betreten hatte, wurde zur ortsbekannten Dirne, von der man sich wegen der Ansteckungsgefahr. tete. Alle Bitten des Mannes, alle Ermahnungen ber Eltern halfen nichts: Anna Pekař ließ den einen Geliebten fahren, um nach wenigen Tagen schon mit einem anderen die Nächte zu verbringen. Pekař mußte nach der Glowakei einrüden. Er bekam balb Briefe von seinen Kollegen, daß es seine Frau ärger treibe denn je. Als er dann heimkehrte und seine Frau zur Rede ftellte, entgegnete fie brüst: Ich bin eine selbständige Frau und nicht deine Stlavin und werde tun, was ich will."

Wie die Tat geschah.

Borsigender OLGR. Bručet: Erzählen Sie uns mun, Angeklagter, wie sich das am 1. März zu getragen hatte.

Angeklagter:" Meine Frau lam erst nach Mitter nacht nach Hause. Ich habe sie um 10 Uhr mit einem Manne gefehen und sie aufgefordert, nach Hause zu tommen. Doch sie wollte nicht."

Borfiender: Sie ließen sie schlafen gehen?" auch bereits." Angeklagter: Ja, denn die Kinder schliefen doch auch bereits."

Borsitzender: Und am Morgen?"

Angeklagter:" Um 7 Uhr wedte ich die Kinder und schickte sie zur Schule. Dann seßte ich mich mit der Frau auseinander. Ich bat und beschwor sie. ein anderes Leben zu führen.( Mit erstidter Stimme:) Ich fiel vor ihr auf die Rnie nieder, doch fie wollte nichts hören und gab mir eine Ohrfeige und sogar einen Fußtritt.---Da sah ich nur mehr die Hade, die meine Frau turz vorher herein gebracht und zum Ofen gestellt hatte, ich sprang auf diese Sacke zu, holte aus..."

--

Vorsitzender( leise): Und weiter?" Angeklagter:" Ich weiß es nicht mehr. Ich er. innere mich an nichts, ich war so von Ginnen. Hätte sie die Hade nicht hereingebracht, ich hätte ihr nichts getan." schlagen?"

Borsitzender: Heben Sie ihre Frau einmal Angeklagter: Nein ,, niemals!"

Die Zeugeneinvernahme und das Urteil. Nach der Tat lief Petak, wie aus der Einver. nahme der Zeugen zu entnehmen ist, auf die Straße hinaus und stellte sich dem Wachmann Eckstein mit den Worten: Ich habe meine Frau erschlagen!" Be­tař mußte gefeffelt werden, denn er gebärdete sich wie wahnsinnig. Eeine Frau fand man tot in einer Blutlache auf.

Seite 5 Prager Eisenindustrie- Gesellschaft  

und die Königs

Boltswirtschaft und Sozialpolitit. hofer Werte. Da es zu einer Einigung gelangte,

Eine Volksabstimmung über die

Zollpolitik. Bern  

, 15. April  .( Schweiz  . Dep.-Ag.) Bei der Schweizer   Boltsabstimmung wurde die sozialdemo­fratische Zollinitiative mit einer Mehrheit von 463.000 gegen 170.000 Stimmen verworfen. An der Abstimmung beteiligten sich 64 Prozent aller abstimmungsberechtigten Personen.

wird mit der Erzeugung in der nächsten Zeit wieder eingesetzt werden, zunächst in Kladno  , und, soweit möglich, später auch in Königshof.

- Polens  

Defizit 1639 Milliarden. Die pol­nische Regierung hat dem Sejm   das Budgetprovi sorium für das zweite Vierteljahr 1923 vorgelegt. Das Budgetprovisorium ficht an Sachausgaben 1287 Milliarden, an Personalausgaben 1275 Mil­liarden und einen Zusaykredit von 400 Miliarden desversammlung den Bundesrat zur Herausgabe men find mit 1323 Milliarden präliminiert, so daß Jm Feber 1921 hat die schweizerische Bun- vor, zusammen also 2960 Milliarden. Die Einnah eines neuen vorläufigen Zolltarifs ermächtigt. In das Defizit 1639 Milliarden betragen wird. diesem Zolltarif, der die Grundlage zu den Han- Zur Dedung des Defizits soll bei der polnischen delsvertragsverhandlungen der Schweiz   mit den Landesdarlehenskaffa eine weitere Verschuldung anderen Ländern bilden sollte, waren die Zoll den Marf erfolgen. Gleichzeitig legte das Finanz­des Staates bis zur Gesamthöhe von 3150 milliar fäße bedeutend hoch, weswegen die schweizerischen den Mart erfolgen. Gleichzeitig legte das Finanz­Sozialdemokraten mit aller Energie den Kampf ministerium dem Sejm einen Gefeßentwurf vor, gegen diesen Zolltarif aufnahmen. Sie brachten mit welchem die polnische Landesdarlehenskaffa zu ein sogenanntes Volksbegehren ein, welches von einer weiteren Banknotenemiſſion in der Höhe von für das Zustandekommen eines Voltsbegehrens 150.000 Antragstellern unterzeichnet war( ob ivar 2500 Milliarden ermächtigt wird. Lohnerhöhung in Amerika  . Die Chicagoer  bloß 50.000 Unterschriften notwendig find), in dem Armourgesellschaft fündigt eine Lohnerhöhung von sie eine Voltsabstimmung über den neuen Zoll- durchschnittlich 10 Prozent für 200.000 Angestellte tarif verlangten. Darin wurde gefordert, daß eine an. Für die Wirtschaftslage in den Vereinigten Alenderung der Zollpositionen im allgemeinen mur Staaten ist diese Meldung charakteristisch. durch eine Volksabstimmung möglich sein soll, wobei dem Bund das Recht vorbehalten blieb, unter außerordentlichen Umständen vorübergehend besondere Maßnahmen zu treffen. Das stärkste Argument der Hochschutzzöllner, hinter denen fast alle bürgerlichen Parteien standen, war, daß ein Land bei Handelsverhandlungen umso besser ab­schneide, je höher es zuvor die Positionen seiner Verhandlungstarifes hinaufgeschraubt habe. Mit Recht hielten dem die Sozialdemokraten entgegen, daß für den Verhandlungserfolg feineswegs ein höherer Verhandlungstarif maßgebend ist, sondern vielmehr die Bedeutung des schweize­rischen Marktes und der schweizer Tausch objekte für die Wirtschaft der Kon­trahenten. Die sogenannten Stampfzölle, für welche das Bürgertum eintritt, damit die Verhandlungen Züricher Schlußkurie am 16. April. mit den anderen Staaten angeblich günstig aus fallen, werden das gilt auch von anderen Län­dern sehr leicht zu Schutz; öllen, weil im Han delsvertrag dann bis nahe an die Höhe dieser so genannten Kampfzölle herangegangen wird.

-

Devisenfurse. Prager  

Kurse am 16. April.

100 holl.Gulden 10.000 Mart. 100 helg. Franks 100 fchweiz. Frant

1 Vfund Sterling 100 Rire..

Geld

Ware

1845.00

1849.00

16.00.00

17.00'00

197 75

199.25

618.75

621.25

158.75

160.25

171.25

172.75

84.2000

8460.00

100 franz. Franks

229.25

230 75

100 Dinar

35.50.00

36.00.00

10.000 magbar. Kronen 10.000 poln. Mart 10.000 österr. Stronen.

76.75.00

80.75'00

7.65: 00

8.65.00

4.67.50

5.17 50

1 Dollar..

Baris. London  Herlin

Mailand. Bolland  Wien. Budapest  . Bra New   York  Belgrad Warschau  

Wien   geft.

215: 30

Geld

Waro

36.55'00

36.65.00

25.59'00

25.60.50

0.02.6000

0.02.61.00

27.35.00 215: 00 0.00.77.00

27.40.00

0.00.77.50

0.12.00

0:12:50

16.35.00

16.40.00

5.49'25 5.55.00

5.50'00

5.6250

01.35.00

001.25: 00 0.00.00

0.00.00

Die tschechische Krone notiert in: Wien  

Die Voltsabstimmung brachte nun, wie oben gemeldet wird, einen Sieg der Hochschutzöllner. Die Bourgeoisie erhofft für sich ein wirtschaftliches Wohlergehen nur von hohen Preisen und diese hohen Preise sollen ihr durch hohe Zölle gesichert werden. Daß dadurch die technische Entwicklung der Industrie leidet, weil für die Unternehmer gar fein Grund ist, den industriellen Apparat gürich. technisch zu verbessern, da eben die Konkurrenz Berlin  . durch die hohen Zölle ausscheidet, übersicht die furzsichtige bürgerliche Volkswirtschaftslehre. Ab gesehen hievon werden die Schweizer   Arbeiter das Ergebnis dieser Voltsabstimmung dadurch büßen müssen, daß sie für viele Artikel höhere Preise zahlen müffen. Das Abstimmungsergebnis ist nur so zu erklären, daß selbst im Mittelstand die bürger­liche Ideologie stärker war als das Konsumenteninteresse. Wie in allen anderen Ländern sind nun auch in der Schweiz  die fo'ialistischen Parteien die einzigen Vorkämpfer der Interessen der Konsumenten.

Schw. Fran: 16.40'00

Mark 630.50 österr. Kr. 2122.00

Literatur.

Internationales Arbeitsjahrbuch

1923. Genf  

, Verlag des Internationalen Arbeitsamtes. ( In Kommission bei Hans Preiß, juristische Verlags­buchhandlung Berlin  ). 1120 Seiten.

Der dritte Jahrgang dieses Nachschlagewerkes enthält Angaben über 72 Staaten und Kolonien, Eine internationale gewerkschaftliche Tagung die sich auf rund 2400 Gewerkschaften, 1950 Unter­in Prag  . Am 26. und 27. April wird der Vorstand nehmerorganisationen, 1100 Organisationen der Kopf­des Berufssekretariats der Büroangestellten und arbeiter, 45 Vereinigungen von Kriegsbeschädigten, Techniker in Prag   Sigungen abhalten. Abgesehen 475 Genossenschaften und 50 verschiedene Organisa­von den üblichen Berichten umfaßt die Tagesord- tionen beziehen. Auch die in.. nationalen Berufs­nung folgende Bunkte: Anschlußgesuch der italie- jekretariate und die Landeszentralen der Berufsor nischen und russischen Organisation.( Der leyte ganisationen sind berücksichtigt. Außer dem Titel Verband gab eine Mitgliederzahl von 260.000 ieder Organiastion sind die Namen der leitenden Staatsbeamten und 390.000 Angestellten in Pri- Beamten, die Verbandsorgane. die Mitgliederzahlen, vatunternehmungen auf.) Der Achtstundentag. Die sowie die Zugehörigkeit zu nationalen und interna Bei den Ge­Organisation der Intellektuellen. Das Verhältnis tionalen Berbindungen verzeichnet. der Berufssekretariate zum Internationalen Genossenschaften ist in der Regel auch über den Unfat werkschaftsbund. Die Vorbereitungen zum Inter- Auskunft gegeben. Die Angaben sind von nationalen Kongreß von 1924. Angesichts der in Spizenverbänden der in Frage kommender Organ­verschiedenen Ländern fortschreitenden Geldent fationsgruppen vor der Drudlegung nachgeprüft wor wertung sollen die Bestimmungen über die Bei­träge revidiert werden. Am 24. und 25. April fin­den Vorstandssigungen der Gruppen der Techni­fer und Bankangestellten statt.

"

Wie die Arbeitslosen verhungern. Einen be­gesonders krassen Fall von Arbeitslosenelend meldet die Warnsdorfer Volksstimme". Am 15. April 1922 wurden die Arbeiter der Firma Bauer und Gerber in Warnsdorf entlassen. Neun Monate bekamen sie die staatliche Unterstützung, im zehnten Monat befahlen die Behörden, daß diese Opfer der Wirtschaftsfrise nur noch die Hälfte der Arbeitslo­senunterstützung bekommen dürfen. Alle Bemi­hungen des Sekretariates der Tertilarbeiter in Warnsdorf, der Gemeinde, der Intervention des Abgeordneten Roscher waren ergebnislos. Aber es sollte für die Arbeiter noch ärger fommen. Ab 15. April sollen sie überhaupt feine Unterstüßung mehr bekommen, weil sie dieselbe schon durch ein Jahr bezogen haben. Es handelt sich um 400 Ar­beiter, die buchstäblich dem Hunger preisgegeben find.

Di Gerichtsärzte erklären, daß Pekař normal sei und nur an Wahnvorstellungen leide. Es seien dies jedenfalls Auswirkungen eines Nervenchols, den er im Weltkriege während der Piave- Schlacht durch eine Berschüttung erlitten.

die Schuldfrage auf Totschlag. Josef Petak wurde daher freigesprochen. Die Geschworenen hatten für ihn 333 Kronen gesammelt die ihm der Vorsitzende nach der Urteils­verkündigung übergeben wollte. Doch Petak hörte auf seine Worte nicht mehr: Er war in eine tiefe Ohnmacht gefallen.

den, so daß sie als durchaus verläßlich gelten fönnen. Diesen Nachweisungen vorausgeschickt sind, Mittet lungen über den Aufbau der Internationalen Ar­ beitsorganisation   und die von ihren Jahresver­sammlungen gefaßten Beschlüsse, ferner über die Or­ganisation des Völkerbundes, sowie über die Regte­rungsstellen der einzelnen Staaten, die sich mit Ar­beitsangelegenheiten befassen.

Das Buch ist ein gut brauchbares Nachschlage­werk für alle Gewerkschaften und andere auf dem Ge­biete der Arbeiterbewegung und Sozialpolitik tättge Vereinigungen.

Turnen und Sport.

Oesterreich gegen Italien   0: 0. Sonntag in Wien   vor 80.000 Zuschauern. Die Wiener   sind viel zu langsam, um ihre Ueberlegenheit

in der zweiten Halbzeit auswerten zu können. Sonstiger Sonntagssport. Brünn  : Maktabt

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Die Beratung der Geschworenen dauerte nur Eine Reichskonferenz der Union   der Ge- gegen Wader Wien   3: 1( 3: 0). Hervorragendes turze Zeit. Sie verneinten einstimmig schäftsreisenden und Vertreter fand am 15. April Spiel des Matlabi, deffen Mannschaft den Wienern in in Brag statt Es wurden eine Reihe von sozial- allem überlegen ist. Während der zweiten Halb­sozial- zeit tommt es zu unerquidlichen Szenen und das politischer Fragen dieser Angestelltenkategorie be- Bublikum dringt ins Spielfeld. Vollständig unfäht­sprochen und Beschlüsse gefaßt, die auf die Reform ger Schiedsrichter. Brünner SK. gegen Moravska der bestehenden Geseße über die Handelsagenten, Slavia 2: 2( 1: 2). Broßniz: Sparta   gegen Angestellten, Gewerbegerichte, Arbeitslosenunter- DFG. Olmüs 4: 1; St. Prostějov gegen Židenice stüßung, Ausweisung Fremdzuständiger aus den 2: 1. Olmi: Skt. Olomouc gegen Admira verschiedenen Staaten hinzielen. Wien   3: 2. Die Wiener   treten übermüdet an und Wiederaufnahme der Erzeugung von Schlat  - tönnen, trotzdem sie technisch Olomouc   um minde­tenziegeln. Vorgestern fand im Handelsministe stens eine Klasse überlegen war, eine Niederlage nicht rium eine Beratung über die Erzeugung von verhindern. Teplit: T. FR. gegen Leipziger  Schlackenziegeln statt, die seinerzeit eingestellt Ballspiel- Klub 2: 0. wurde. Die hauptsächlichen Interessenten sind die

Eine halbe Stunde später verließ er das Ge. richtsgebäude, gebeugt und gebrochen, ein kranker, vernichteter Mann. Die Geschworenen hatten ihm die Freiheit, aber nicht die Seelenruhe wieder geben

tönnen.