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D. F. C. gegen Sp. V. Troppau  0: 0,( 0: 0).

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Vereinsnachrichten.

17. April 1928. Ensemblegastspiel des Deutschen Landestheaters ein. Nun erst seine ſtimmlichen, gesanglichen und Bühne, die Smetanas Verkaufte Braut" aufzufüh musikalischen Vorzüge! Nicht den von Mutter Natur ren als nationales Verbrechen betrachtet, ganger igre in Wien  . Heute früh begibt sich das Schausptel­so und nicht anders gebauten Stimmbändern und Tore öffnen sollte, ist bei der vom Kraus- Rimmel Ensemble des Deutschen Landestheaters unter der Seit den letzten Wochen war man beim DFC. Resonanzböblen gebübri das Berdienst an der Vor- her bekannten Verbohrtheit der Prager   Deutschen  " Führung des Direktors Kramer nach Wien  , um im an klägliche Leistungen gewöhnt, doch was er am trefflichkeit dieses Gesanginstrumentes, sondern be- nicht zu erhoffen. Ausgezeichnet war die Wieder- dortigen Raimundtheater am 18., 19. und 20. April Sonntag bot, war wohl das jämmerlichste Schauspiel wußter zielficherer Stimmbildungsarbeit, der es ge- gabe: Frau Nedošinska als resolute Mutter, Frau die Dramen Schweiger" von Franz Werfel   und seit langem. Abgesehen von den unbegreiflichen lungen ist, die Töne des ganzen Umfanges zum Ideal Svanda als fluge Tochter und Herr Kadlec als ver- Batermord" von Arnold Bronnen   aufzuführen. Fehlern der Leitung, die ununterbrochen Umstellun- des gleichmäßigen Einregisters zu bilden, das in wöhnter Kapitalistensohn. gen vornimmt, den wichtigsten Posten, den des allen Lagen denselben Charakter aufweist: edle männ- Vortragsabend Egon Erwin Risch. Egon Erwin Mittelläufers, bald mit einem unfähigen Fußbader, liche Farbe, mächtiges Volumen, blendenden Glanz. Risch erwedte einmal den Glauben, in den Spuren bald mit einem Außenhalf besetzt, der außer Form Für dieses auf mustergültige Atemſtüße und Sprach eines Francois Villon   und ähnlicher zu wandeln, ist, wobei die Mannschaft über einen verhältnis behandlung fundierte Organ gibt es keine Schwte- welche, wahre Kinder der Welt, die von der bürger­Zentralverband der Angestellten für mäßig guten Mittelläufer verfügt, der Außenläufer rigkeit. Erfüllt von echtem Bathos und mimischem lichen Gesellschaft Ausgestoßenen: Dirnen, Zuhälter Industrie, Handel und Verkehr, Ortsgruppe dienste versehen muß, fehlen der Mannschaft zwet Temperament, kann Elewing das Urbild des Lohen- usw. mit der großen menschlichen Liebe des Künst­Prag, Fügnerovo nam. 4. Die für den Grundelemente: Der Siegeswille und ein modernes grin verkörpern. Künstlerische und technische Ueber- lers umfassen und ihnen die Züge der Heiligen, des 19. d. 2. angesagte Versammlung findet Kombinationssystem. Mit schlappen, zusammen- legenheit erleichtern ihm, für die Rolle des Gott- Ewigen verleihen. Das schien so, bevor er sich der nicht statt. Alle Kollegen wollen sich zu hanglosen Einzelleistungen ohne Syſtem und Stit, gesandten die richtige Diſtanz zu treffen, ohne fich bürgerlichen Journaille verkaufte. Seitdem bemüht der am 25. April stattfindenden internationalen Herumdreschen des Balles ohne Sinn und Berstone, rein menschlichen Empfindungen zu entrüden. Wenn er sich trampfhaft, das, was Köstlichkeit des Ir- Rundgebung bereit halten. 1565 hat die Mannschaft gegen eine flach spielende, schnelle die Gralserzählung und die vorausgehenden Rezita sprungs sein sollte, als Extraspezialität dem zeitungs­Kombinationsmannschaft nicht die geringsten Aus tive vielleicht etwas zu blendend angelegt waren und lesenden Bürger beim Frühstück zu servieren. In sichten auf ein auch nur ehrenvolles Abschneiden. den in Schmerzen Scheidenden zu wenig betonten, ist seine ihm sicher angeborene Echtheit und Frische der Erbärmlich spielte die Stürmerreihe, Krompbolz als wohl Richard Wagner   mitschuldig, dessen Vertonung Stizze mischt sich Bose, bewußte Häufung wirksamer Mittelstürmer versagte vollständig; nur die Bertetdi an diesen Stellen zum Raketenabbrennen fast her- und unwirksamer Schlagerman merkt die Absicht gung konnte befriedigen. Die Troppauer find schnell, ausfordert. Daß das Publikum dem Gaft jujubelte, und ist verstimmt. Diese Wirkung, die beim Lesen energisch, aber feine Klassenmannschaft. Die Zeitung braucht kaum versichert zu werden. Herrn Ster- seiner Erzählungen oft noch latent bleibt, wurde, als durch den Schiedsrichter entsprach dem gebotenen ned hört man als König Heinrich mit stets neuer er sie im großen Saal der Produktenbörse Sport. Wenn der DFC, Zuschauer bei seinen Spre Freude: er hat die Gabe, mit dem ganzen Körper noch dazu schlecht zu Gehör brachte, offenbar. len haben will, so muß er sich bestreben, wenigstens mitzusingen"( wie Caruso das Verinnerlichen des ge- Vielleicht war der Abend eine Mahnung an den erträglichen Sport zu bieten; das Publikum bezahlt jungenen Wortes in seiner naiven Art nennt). Wer Vortragenden selbst, dort anzuknüpfen, wo er einmal aber das teure Geld nicht, um Zeuge des gegenseitt wird uns diesen Künstler ersetzen? Nicht geringeren vielversprechend begonnen hat. gen Schmollens einiger Primadonnen zu sein. Eindruck machte Herrn Schwarz Telramund, der hoch über den schwarzen Schablonen- Bösewichten die­ses Faches steht. Nur mit den bartlosen Masken der Herren können wir uns nicht befreunden; gerade un­gefürztes Haupt- und Barthaar war es ja, was bet

Spar ta gegen I.. 6. Nürnberg  1: 0, 0: 0).

Das fiegreiche Tor fiel in der legten Minute, to den Deutschen   als Kennzeichen fönigsbürtiger Ad­daß der Kampf einen dramatischen Verlauf nahm. ſtammung galt. Dieser Trias von Meisterjängern Während das Spiel in der ersten Halbzeit von gleich gegenüber fonnten sich die Vertreterinnen der Frauen­wertigen Gegnern bestritten wurde, Hlappten die gestalten nicht behaupten. Frau Pertholds Bor­Gäfte in der zweiten Halbzeit zusammen und hatten trag wird durch Mangel an stimmlichem Wohllcat bas Inappe Ergebnis nur der überragenden Arbeit und das ununterbrochene heftige Fladern des Tones ihrer Verteidigung zu verdanken. Stuhlfaut, Bark beeinträchtigt, während Frau Rantau vor allem und Kugler, weiter der linke Außenhalf und Träg der nötigen Organkraft entbehrt. Wenn auch Elsas find Spieler europäischer Klasse. Beide Mannschaf- Sopran in den Ensembles vielfach nicht die Führung ten bedienen sich des modernen flachen Passpieles, hat, spurlos untergehen darf er im Zusammenflang verbunden mit außerordentlicher Technik, so baß ein troydem nicht. Die das Orchestervorspiel störende solcher Kampf einen erlesenen Genuß bietet. An der Unruhe auf der Bühne möchte ich nicht unerwähnt Sparta   bewunderten wir wieder den Elan und Ste- laffen. Als Ganzes also eine sehr ungleichmäßige geswillen, der jedem Mann eigen ist. Stada be- Aufführung. herrschte das Spiel souverän, Janda bewies durch fein turzes Gastspiel in der Stürmerreihe, daß er immer noch der gefährlichste Stürmer ist, den Brag fennt.

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Dr. F. K.

Ein Kamel durch ein Nadelöhr". Lustspiel Don Franz 2 anger.( Tschechische Erstaufführung im Svanda- Theater; Rammerspiele.) Der Autor, durd) das auch ins Deutsche übersetzte Novellenbuch Die goldene Venus" und durch einige Bühnenwerke be­Barteigenoßenannt, von denen das Schauspiel Millionen" start fozial gefärbt ist, gestaltet diesmal in heiterer Weise

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Kunft und Wiſen.

Lohengin mit Karl Clewing   a. G.( Deutsches Theater  , 14. April.) Es ist nur zu gut begreiflich, daß sich die Berliner Staatsoper diesen Sänger ge­sichert hat; einen Heldentenor von solch unverfälsch ter Art und glänzenden Eigenschaften wird man schwer finden. Schon die hohe, kraftvolle Erschet­nung, die überlegene Haltung und würdige Geste so­wie das ausdrucksvolle Mienenspiel nehmen für ihn

Der Held im Schatten.

Roman von Karl Bröger.  ( 42) Unzufrieden, reizbar, schlecht beherrscht, schwankte Ernst zwischen Tagwerk und Neigung. Dem Tag sollte sein Recht werden, und daheim follten Weib und Kind einen frohen, gut gelaun­ten Menschen um sich haben... Es gelang nicht. Der Tag störte den Abend, und der Ausgleich war schwer, so schwer... Angefüllt mit den Erre­gungen der Arbeit, das Sausen der Welt im Ge­hirn, war Ernst mürrisch und vergrämt, wenn er die Wohnung betrat und die bescheidene Freund­lichkeit Luisens spürte. Sie lebte doch ganz außer der Welt, im Kreis kleiner, elender Pflichten, ohne Schwung und Glanz. Daß sie diesen Streis treu und geräuschlos erfüllte, Heim und Kind sorglich pflegte, erkannte Ernst bei sich an, schien ihm aber geringe Tat, wenn er an Plänen der Zukunft spann. Sinderten ihn Weib und Kind nicht auf feinem Gang? War er überhaupt häuslich begabt?

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Neues Theater. Heute, Dienstag Katja, die Tänzerin"; Ensemblegastspiel des Raimundtheaters Wien Gastspiel Mag Pallenberg: Mittwoch und Donnerstag ,, Der Ünbestechliche", Freitag Dar damelle der Betrogene"; Samstag Hindemith  inatter; Sonntag nachmittags Cavalleria ru ticana", I pagliacci  ", abends tatja, die Tänzertn".

Kleine Bühne. Heute Dienstag und Donners­tag Gastspiel Paul Morgan   Einatter; morgen Mitt­woch, Freitag und nächsten Sonntag nachmittags Eheurlaub"; Samstag und nächsten Sonntag Das blaue Wunder".

STEMPEL

F. CHMEL

Prag II., Nekazanka 18.

Kompagnons Für eine eldhwarenfabrit fuchen wir Stille Teil haber mit Kapita. Ange­bote an. Chmel, Prag   VII. Bátiši 19.

1557

den Gegensatz zwischen arm und reich. Mit einer Die Bolfsbuchhandlung anfangs verblüffenden Gewagtheit wird eine Vor­

ſtadtfippe vorgeführt, die aus der Not eine Eugend Ernst Sattler  ,

macht und die Gesellschaft der Stapitalisten höchst nußbringend an der Nase zu führen und dabei durch­aus auf ihre Stoſten zu fommen weiß. Aber en passiert nichts Unrechtes und die Schliche der fletnen eute erweisen sich, auch ethisch bewertet, als weit. aus moralischer, denn das herzlose, egoistische Tret­ben der übermütigen, auf ihren Adel von Sapitals Gnaden pachenden Kaufherren und Bankdirektoren. Zwei Frauen aus dem Volke, die biedere Frau Pesta und ihre Tochter, ein flinkes, munteres Arbeiter­mädchen, stehen im Mittelpunkt des Geschehens. Wie hier vollhafte Natürlichkeit siegreich den Stampf mit dem Dünkel der Propen aufnimmt und sie schlick­lich zu Paaren treibt, das wird in einer spannenden und leicht farifierend wirkenden Handlung vorge­führt, die über ein flottes Tempo und zahllose lustige Momente verfügt. Die Aufführung dieses Lustspiels gereicht dem Svanda- Theater zur Ehre und es wäre zu wünschen, daß das Stück auch dem breiteren deut fchen Publikum zugänglich gemacht werde, denn hier wird einmal in unbefangener Weise ein Zeit- und Gesellschaftsspiegel geboten, der jittliche Qualität mit erlösender Seiterkeit verbindet. Daß freilich eine

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Schweigend saßen sie im Erferwinfel, Ernst| ,, Es gefällt dir also nicht, wenn ich arbeite.. cin gleichgültiges Buch zwischen den Händen, Wer soll dann aber das Haus in Ordnung hal­Luise nähte ein Hemdchen, den Kopf leicht geneigt, ten? O ja, ich weiß manches andere, was daß die klare, reine Linie ihres Profils im Fen- recht schön wäre... Wenn wir jetzt zum Beis ster spiegelte. Was für ein bestimmtes wesenhafspiel einen fleinen Spaziergang machen, du und tes Gesicht?... Ernst maß verstohlen Zug um ich... Das täte mir gut gefallen... Aber Bug, blies den Rauch zur Seite und spielte ge du wirst zu müde sein, und ich meinte auch nur dankenvoll mit den Buchseiten. Ein fester, ruhiger so. Blid griff nach seinen Augen... Ernst senkte den Kopf. Wie lange war er mit Luise nicht mehr ausgegangen?... Du hast recht. Wir müssen wieder einmal auf ein Stüdlein ausfliegen Morgen viel­leicht. Wann waren wir eigentlich zuletzt miteinander fort? Neun Wochen sind es schon wieder?... Die Zeit vergeht doch un­glaublich. Schon wieder neun Wochen!... Da fällt mir übrigens ein: dein Sommerhut ist doch recht schäbig. Schau doch um einen neuen, net­ten Hut

Ist das für Fröschle?... Was du dir für Mühe gibst mit dem Buben... Du verwöhnst den Bengel."

Nur um anzuknüpfen, prüfte er den Stoff. Er hätte gern, zu gern über Luisens braunen miteinander fort? zu gern über Luisens braunen Scheitel gestrichen, der dicht vor ihm lag. Es drängte, irgend Liebes zu sagen oder zu tun. Sie soll zuerst kommen, raunte der düstere Geiſt. Du hast es nicht nötig, ihr nachzulaufen.

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Luise nickte leicht und nädelte unbeirrt wei­Der neue, nette Hut" war seine letzte Zu­,, So laß doch endlich das blöde Hemd!.. flucht, wenn er sich recht zerknirscht und in seines Kann man denn nie ein Wort mit euch reden?... Weibes Schuldigkeit fühlte. Er wallte dann im­Wenn du meinst, fann ich ja auch morgen mer ehrlich auf. Luise sollte schön angezogen sein, nähen... Es eilt nicht. Aber du kannst doch sollte auf sich halten, wie einer hübschen, frischen Der Tanz im Mond. auch so sagen, was du mir zu sagen hast... Frau ziemt. Das Hemdchen stört dich doch nicht Morgen hast du doch Zeit... Geh also Jmmer schwieg Luise. Nur die flugen, dunk- Die fatte Stimme seiner Frau war weich gleich um den Hut." Len Augen redeten von Verstehen und wissendem und halblaut, fest und doch ohne Schärfe. Buisens Hand stahl sich herüber. Der leise, Schmerz. Sie hatte nur eine Waffe: dieses ,, Es stört mich aber doch... Ich will meine innige Druck galt nicht dem Hut, das wußte er, Schweigen, das seine dunkle Güte linderne über Frau auch einmal sprechen, wenn sie nichts zu tun sondern der freundlichen Teilnahme, die aus sei­den unruhigen Mann breitete. Ueberall fand hat. Ich weiß schon: du hast eben immer zu ner Wallung sprach. Ernst diese schweigende Güte und oft drängte ihn tun Eigentlich ist dieses Leben doch ein innerstes Verlangen, sich Luise aufzuschließen. Jammer. Ich bin den ganzen Tag fort, weil wir Sezie er jedoch an, so kam es rauh und stachlich einmal leben müssen Kommt man dann von seinen Lippen, und Worte, die Brücken schla- heim, so hast du immer noch etwas zu arbeiten, get follten, riffen den Abgrund nur weiter auf. und ich kann zuschauen, wie ein Hemd genäht und Das sah er vor Augen: kam Buise eines Tages ein Strumpf gestopft wird... Hast du eigentlich ans Ende ihrer unendlichen Geduld, dann stürzte gar kein anderes Bedürfnis?.. der lebte Pfeiler, und kein Steg führte mehr über ben schwarzen Strom, der ihr Leben trennte.

Langsam rollte Luise das Hemd ein und legte es auf das Kästchen.

,, Ueberhaupt bist du viel zu viel daheim... Wenn du nächster Zeit ins Theater willst, bleib ich gern bei dem Buben... Wir vertragen uns ja ganz gut... Magst du?"

Sie würde gern wieder einmal ins Theater gehen. Aber der Bub mache doch vielleicht mehr Arbeit und würde ihn stören.

Aber nein doch, Luise, nein! ruhig! Wir versauern ja doch ganz und gar

Geh

Ima

Kautschukabsätze und Kautschuksohlen Schonen die Nerven,

schützen die Füße, helfen sparen!

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Du bist mit deinen vierundzwanzig Jahren schon so scheu und zurüdgezogen, wie es dein Alter sonst nicht ist...

,, Es fehlt mir nichts. Ich wüßte nicht, was ich entbehre... Das Kind gibt soviel Unter­haltung, besonders jetzt, wo es zu reden anfängt. Nur mit dir möchte ich manchmal, natürlich mußt du Zeit und Lust haben, eine Stunde oder zwei spazieren gehn... Die Abende sind so schön, und wir könnten im Gehen dies und jenes plau­dern... Ich höre dir gern zu..

Sie war doch ein herrlicher Mensch, besser, o soviel besser als er, der immer nur an sich dachte, nie bescheiden vergnügt sein konnte, und von eitlen Blähungen geplagt wurde.

,, Gut! Wir gehen von jest ab öfter zusam­men fort... Ich hab' da vielleicht bisher man­ches übersehen, und war wohl nicht ganz, wie ich gern sein möchte... Du verstehst das ja, bist immer ruhig und geduldig.. Ich hab' ja Nachsicht nötig, Luise. Das weiß ich recht gut. Manchmal ist es wohl recht schwer, mit mir aus­zukommen... Aber du wirst das begreifen, wenn ich dir einiges aus meinem Leben erzähle." Nie sprach Ernst anders als dumpf und grol­lend von seiner Vergangenheit. Die Stimme tam auch jest wie aus einer Gruft.

,, Da hast du so einiges aus meinem Leben.. Du bist doch in Luft und Sonne groß geworden, Bäume und Blumen standen auf deinem Weg, der ja auch nicht ohne Steine gewesen ist Meine Jugend ist grau, düster, schattenvoll. Jeder Mensch erinnert sich an schöne Bilder seiner Jugend, an irgendeinen grünen, versteckten Win­fel, an einen Bach, eine Wiese im Sonnenschein.. In meinem Gedächtnis ist nichts grün, gar nichts.. Das macht herb und hart, finster und bösartig... Ich bin vor den Menschen zu ( Fortsetzung folgt.)