22. April 1928.
volle Einmütigkeit.
Wie es zur KriegsanleiheKriegsanleihe ben nächsten Kriegsanleihen herrschte dann schon zeichnung fam.
Die Landesverwaltungsfommission hat die Bezirksverwaltungskommissionen aufgefordert, um die nachträgliche Genehmigung der zur Zeichnung der österreichischen Kriegsanleihe aufgenommenen Darlehen anzusuchen, soweit diese die Genehmigung der Landesverwaltungskommission für Böh men nicht eingeholt haben. Diesem Ansuchen sind alle diesbezüglichen Protokollauszüge, Kundmachungen und Berichte über etwa erhobene Einwände beizuschließen und die Modalitäten dieser Darlehen genau anzuführen.
Es ist nicht das erstemal, daß die Selbstverwaltungskörper von den Aufsichtsbehörden und den Geldinstituten, welche zur Zeichnung der Kriegsanleihe Darlehen gewährten oder die gezeichnete Kriegsanleihe lombardierten, beunruhigt werden. Und es erscheint deshalb zweckmäßig, sich die Zeit vom Jahre 1914 bis zum Jahre 1918, sowie die damaligen Ereignisse etwas ins Gedächtnis zu rufen, umsomehr, als die dermaligen Vertreter in den Bezirken und Gemeinden doch unmöglich die Verantwortung für die damals gefaßten Beschlüsse übernehmen können.
Wie es zur Zeichnung der Kriegsanleihe gefommen ist, geht aus den Zuschriften der damali gen faiserlichen" Landesverwaltungskommission und der kaiserlich- föniglichen Bezirkshauptmannschaften an die Bezirke und Gemeinden hervor. So heißt es in einer Zuschrift der Landesverwal -tungskommission des Königreiches Böhmen an alle Bezirksausschüsse", vom 16. November 1914 Nr. exh. 127.362 ai 1914, mit welcher der erste Aufruf zur Kriegsonleihezeichnung an die Selbstverivaltungskörper versendet wurde, unter anderem wörtlich:
,, Unter Sinweis auf den beigeschlossenen Aufruf ergeht von der Landesverwaltungskommission des Königreiches Böhmen an den Bezirksausschuß die Aufforderung, sich soweit nur möglich, in aud giebigstem Maße und unter Zuhilfenahme aller verfügbaren Mittel*) an der Zeichnung der Kriegsanleihe zu beteiligen. 3ugleich sind alle Gemeinden des Bezirles underzüglich zur Zeichnung der Kriegsanleihe aufzufordern, zu welchem Behuse eine größere Anzahl des oberwähnten Aufrufes beigeschlossen wird. Die Frist zur Zeichnung endigt am 24. d. M.
Die Landesverwaltungsfommission gibt ihrer Ueberzeugung Ausdruck, daß alle Bezirke und Gemeinden des Königreiches Böhmen in Würdigung der im Aufrufe angeführten Gründe ihre patriotische Pflicht voll und ganz erfüllen.
Der Präsident: Schönborn m. p. Spora m. p."
Der Aufruf selbst ist vom damaligen Statthalter Fürst Thun unterzeichnet. Natürlich becilten sich die Bezirksvertretungen, diesen Aufruf, mit allem Nachdruck den Gemeinden zur Kenntnis zu bringen. Nun hat es ja einige Bezirke und Gemeinden gegeben, wo nicht alle Vertreter für die Zeichnungen hoher Beträge waren. So 8. B. haben in der Sizung der Bezirksvertretung von Aufsig vom 19. November 1914 dreizehn anwesende Vertreter nicht für den Antrag Dr. Ohnsorg, welchem der vom ständigen Referenten für Striegsanleihe Dr. Osthof beantragte Betrag von 100.000 Stronen zu niedrig war und 200.000 Kronen beantragte, gestimmt. Der Antrag wurde aber doch mit 20 Stimmen angenommen und die weniger patriotisch gesinnten Herren wurden von der Bezirkshauptmannschaft mündlich ermahnt, daß es nicht angehe, ein solch schlechtes Beispiel nach außenhin zu geben. Dies hat gewirkt. Bei *) Die Sperrungen sind von uns. D, R.
Mit dem Aufrufe zur Zeichnung der zweiten Striegsanleihe ging an alle Bezirksausschüsse" wieder eine Zuschrift der Landesverwal tungskommission und in dieser Zuschrift Nr. exh. 42930 ai 1915 vom 1. Mai 1915 heißt es:
,, Die Landesverwaltungsfommission des Kö nigreiches Böhmen glaubt, die Bezirke und Ge meinden nicht erst daran erinnern zu müssen, daß die bereitwillige Zuweisung der materiellen Mittel, deren die Monarchie zur erfolgreichen Durchführung und chrenvollen Beendigung des Krieges bedarf, die erste und wichtigste Pflicht der Staatsbürger und fämtlicher Bevölkerungsfreise ist.
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gehendste Beteiligung feitens der Und die Bezirke und die Gemeinden haben Gemeinden und sonstigen Körper- auch entsprechend den Aufrufen tüchtig in den schaften und Anstalten aufzubieten. Sädel gegriffen. Eine Menge Kaiser Fran; Jo= Jusbesondere aber werden die Bezirksaus fef- Fonde und Stiftungen wurden seitens der schüsse eingeladen, alle Gemeinden darauf aufmert- Gemeinden errichtet, die bewilligten Gelder sojam zu machen, daß ein voller Erfolg der Kriegs- fort wieder in Kriegsanleihepapiere umgewechanleihe nur dann erreichbar ist, wenn eine ausfelt, sodaß bisher von allen diesen Stiftungen fein nahmslose Beteiligung auch feitens der Privat- roter Heller an die Bedürftigen ausgezahlt werpersonen erfolgt und wenn alle nunmehr den konnte. Zur Zeichnung der sechsten Kriegsneuerdings zu Gebote stehenden rei- anleihe wurde seitens der Landesverwaltungschen Mittel in den Dienst des öffent- kommission mit Erlaß vom 5. Mai 1917, Nr. exh. chen Wohles gestellt werden. 49.927 ai 1917 mit folgendem Aufrufe aufgefor
,, An alle Bezirksausschüsse!
Es wären daher die Gemeinden aufzufordert: dern, auch in dieser Richtung die erforderlichen Schritte einzuleiten. Die Landesverwaltungsfommission fann nicht daran zweifeln, daß es dem patriotischen Sinn und dem einsichtsvollen Verständnis der Bezirke und Gemeinden gelingen wird, durch allseitige Förderung der dritten Zeichbliebenen die patriotische Pflicht heran, den Sieg
nung der Kriegsanleihe einen dem ruhmvollen Erfolge unserer fiegreichen Waffen ebenbürtigen glänzenden Erfolg auf dem Gebiete unserer Staatswirtschaft auf die Seite zu stellen.
Die Bezirke und Gemeinden des Königreiches Böhmen , deren bewährter Gemeinsinn unter dem Schuße unserer glorreichen, altehrwürdigen Monarchie so viele, dem allgemeinen Wohle dienende Werke geschaffen hat und deren unausgesetzte Tätigkeit so viel zum ungestörten Gang der öffentlichen Verwaltung beiträgt, haben gewiß volles Verständnis für die hohe Bedeutung, welche ein Der Präsident: Schönborn m. p. Spora m. p." günschs Ergebnis dieser neuen Kriegsanleihe Diesem Erlasse wurde, so wie den früheren für e geordnete Finanzwirtschaft Erläffen, noch mit einem Erlasse der Bezirksunseres Staatswesens besist, sie hauptmannschaften entsprechender Nachdruck verwerden die Tragweite dieser finan- holfen, ziellen Operation voll zu würdigen wissen.
Der Erlaß der Landesverwaltungskommission vom 17. April 1916 an alle Bezirksausschüsse" Der Landesverwaltungsausschuß ist daher fest betreffend die Zeichnung der vierten Kriegsüberzeugt, daß sämtliche Bezirke und Gemeinden anleihe sagt unter anderem: in dieser ernsten Stunde ihre Kräfte zur Erreichung des klar vorgezeichneten Zweckes der Kriegsanleihe vereinigen werden zum Wohle unseres Vaterlandes, eingedenk des bedeutungsvollen Spruches unseres erhabenen Herrschers:„ viribus unitis"!"
Dann wird auf den günstigen Kurs hingewiesen und schließlich die Kriegsanleihe mit folgenden Worten angepriesen:
Während die wehrhaften Männer aller Völfer unserer Monarchie an den Grenzen und im Feindeslande siegreich der Uebermacht des Feindes standhalten, tritt an die im Hinterlande Ge
der Tapferen durch wirtschaftliche Maßnahmen vorzubereiten. Siezu gehört ut. a. auch die Vorjorge, für die Aufrechterhaltung unserer Valuta, die derzeit nur durch eine zweckentsprechende Inanspruchnahme des Staatskredites mittels Kriegsanleihe erreicht werden kann."
Und weiter unter heißt es dann:
„ Die herrschende Geldflüssigkeit und die hervorragende Rentabilität der Kriegsanleihe laffen die Zeichnung derselben kaum als ein namhaftes Opfer erscheinen und führen andererseits zu der Erkenntnis, daß selbst die Bedeckung der Zeichnun gen durch Kreditoperationen, die durch das Entgegenkommen der Geldinstitute im höchsten Maße erleichtert werden, namentlich vom Gesichtspunkte der wirtschaftlichen Gebarung der öffentlichen Körperschaften aus, als unbedenklich bezeichnet werden fann."
,, Es ist nicht nur eine heilige Pflicht, die uns anspornt, unserem Vaterlande die Mittel zur kraftvollen, fiegreichen Beendigung des Krieges zur Verfügung zu stellen. Schon die einfache Erwägung, daß die Bedeckung eines möglichst großen Teiles der Kriegsauslagen aus dem Erlöse einer Diese Erlässe wurden so wie die früheren in Anleihe das wirksamite Mittel bildet, entsprechender Aufmachung an die verschiedenen um der Gefahreiner Verschlechterung Gemeinden des Bezirkes versendet. Am 2. Nodes Wertes unseres Geldes vorzu- bember desselben Jahres wurde ,, an sämtliche beugen, muß die besigenden Kreise der BehälBezirksausschüsse" die Aufforderung zur Zeich ferung zur ausgiebigsten Zeichnung der Kriegs- nung der siebenten Kriegsanleihe Aufrufe anleihe bewegen und dies umsomehr, als die her- versendet, in dem es unter anderem heißt: vorragende Rentabilität der Kriegsanleihe, absoJute Sicherheit bietende Staatsschuldverschreibungen, die beste Gelegenheit zu einer vorteilhaften Anlage der unzweifelhaft vorhandenen flüssigen Geldmittel bietet.
Die Bezirksausschüsse werden eingeladen, fid mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln in den Dienst der Zeichnung der vierten österr. Kriegsanleihe zu stellen und hiebei nach jenen Grundsäßen vorzugehen, die in dem hierortigen bezüglich der früheren Zeichnung der Kriegsanleihe ergangenen Rundschreiben dargelegt sind; insbesondere sind alle Gemeinden darauf aufmerksam zu machen, daß zum vollen Erfolg der neuen Kriegsanleihe die ousnahmslose Beteiligung, auch der Privatpersonen, unbedingt notwendig erscheint."
„ Abgesehen von dem eminent patriotischen Zwed bietet sonach die neue Kriegsanleihe eine so günstige Gelegenheit zur Erwerbung von abso. Iut sicheren Staatsobligationen von hervorragender Rentabilität, daß nicht daran gezweifelt werden kann, daß diese nicht so bald wiederkehreende Gelegenheit von den weitesten Streisen zu einer vorteilhaften Anlage der im gegenwärtigen Zeitpunkt reichlich bor. handenen flüssigen Geldmittel benügt werden wird. Die Bezirksausschüsse werden eingeladen, sich soweit nur möglich, im aus. giebigsten Maße an der Zeichnung der Kriegsanleihe zu beteiligen und alle Gemeinden des Bezirkes underzüglich zur Zeichnung der Kriegs. anleihe aufzufordern. Sache der Gemeinden wird es sein, die gesamte Bevölkerung zur weitgehendsten Substription der Kriegsanleihe eindringlichst mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln anzuspornen. Insbesondere sind die lokalen Geldinstitute, namentlich die landwirtschaftlichen Bezirksvorschuß- Wieder sind die entsprechenden Rundschrei kassen, die städtischen Sparkassen u. dgl. auf die ben an die Gemeinden hinausgegangen, wieder Substriptionstundmachung aufmerksam zu machen." wurden die Erlässe mit einem Erlaß der BezirksMit Erlaß der Landesverwaltungskommis- hauptmannschaften unterstützt. fion vom 8. Oftober 1915 Nr. exh. 99.462 ai 1915 wurden alle Bezirksausschüsse zur Zeich nung der dritten Striegsanleihe aufgefordert. In dieser Aufforderung steht nach einer entsprechenden Einleitung wörtlich:
In der Aufforderung zur Zeichnung der fünften Striegsanleihe, welche von der Landesverwaltungskommission am 14. November 1916 versendet wurde, wird wiederum unter an derem auf die
,, berheißungsvolle militärische Situation an allen unseren Kriegsfronten", die günstige Lage unferer Landwirtschaft und der für Zwede des Krieges beschäftigten Industrie"
,, Unter dankender Anerkennung dieser patriotischer Beteiligung läßt nun die Landesverwal tungskommission auch heute anläßlich der Eröffnung der dritten Zeichnung der Striegsanleihe an die Bezirksausschüsse neuerdings die Auffor- hingewiesen. derung ergehen, zur Zeichnung der Kriegs- Die faiserlich- föniglichen Bezirkshauptmannanleihe alle zur Verfügung stehenden ichaften haben unter Ausnüßung des Ablebens Bezirksfonde beranzuziehen und nach Franz Josefs diese Aufforderung mit einem beBedarf zu diesem Zwede auch den fonderem Begleitschreiben unterstützt, dessen WortKredit in Anspruch zu nehmen, sowie aut wir zur Illustration der damaligen traurigen ihren ganzen Einfluß auf die weit- Zeit bekanntgegeben: ,, Kaiserl.- königl. Bezirkshauptmannschaft in... Am 24. November 1916.
dem vorgeschriebenen Einleitungsallegro, einem seinem Schaffen gerade das Prinzip der sorgfältig und sauber gearbeiteten harmonischen Stil, einer Durcharbeitung der Themen im Geiste der Beethovensonate, ohne durch neue Harmonien, durch irgend eine überraschende Bewe gung zu interessieren. Auch die Arbeit von Josef Suf ist gut und brab, aber ist das alles nicht schon sechzig und mehr Jahre alt?
Bachschen Musit, das heute für uns Moderne so unendlich viel bedeutet: das Schaffen aus den Bewegungsgesehen der absoluten und objektiven Musik heraus. Das Gewaltige und Erhebende der Bachschen Musit ist ihre Unabhängigkeit von allen menschlich- persönlichen Beziehungen, von den Stimmungen, Seeleneindrücken und Bedürf Auch Ladislav Vycpalet, der zu einer jün- niffen des schwachen, zur Aussprache sich drän geren Gruppe gehört, wirft, vom Standpunkt der genden, in Not befindlichen Menschen. Die Modernität der internationalen Musit betrachter, Bachsche Musik ist in diesem Sinne objektiv, fie wie ein etwas modernisierter Brahms. Freilich steht über allem Individualismus, fie lebt in sich fann man sich gerade bei Vycpakek nach den selbst, sie drückt fein einmaliges, sondern das wenigen Liedproben fein endgültiges Urteil bil- ewige Erlebnis eines jeden Gefühls aus. den. Vielleicht wäre es doch reizvoll, seine Stan- Das ist nun das Bedeutende an Křenet, daß tate mit Orchester Von den letzten Augenblicken er in ähnlichem Sinne wieder zur absoluten des Menschen" kennen zu lernen. Dazu müßten Musik zurückkehrt, und ohne anderem Anknüpschon tschechische Künstler selbst herüber kommen. fungspunft als den alten Formen dieser Musit, Gastspiele, wie das von Bednar in diesen. B. der Choralvorspiele, frei hinströmend jenWochen, bei denen man zum so und sovielten feits alle Tonalität mufiziert, die Musik aus sich Mal wieder nur Smetana und Dvoraf hörte, selbst entwidelt und eine Kunst schafft, die ganz nüßen weder dem konzertierenden Künstler, der von Gefühl gesättigt ist und doch hoch über allem damit nicht die genügende Aufmerksamkeit der Menschlich- Seleinen hinübersicht. Hier, wie überDeffentlichkeit findet, noch dem Schaffen des haupt bei absoluter Musit, hört das Gefühl auf, eigenen Landes. Gefühl zu sein. Es wirkt nicht als solches, sondern Da ist denn doch Ernst Střenet aus die Musik ist eine Welt für sich, in der sie und nicht irgend eine persönliche Stimmung ein einem anderen Holze geschnitzt. Seine Toccata Gebilde von Tönen aufbaut. Hoffentlich kommt und Chaconne über den Choral" Ja, ich glaube die moderne Musik auf diesem Wege über ihren an Jesum Christum", das dreizehnte Wert des gegenwärtigen Zustand hinaus. Dieser Weg jungen Komponisten, gehört zum Stärksten, was scheint in ein weites und neues Reich zu führen. ich an moderner Musit in letzter Zeit gehört Vielleicht haben wir nun auch einmal habe. Gelegenheit, etwas von neuer tschechischer bilKřenet gehört zu den jungen Künstlern, die de nder kunst kennen zu lernen. Dafür
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aus der heute herrschenden Bewunderung und müßten die entsprechenden Stunſwereine in der Konsequenz gezogen haben. Er imitiert nicht liche Gruppe, damit der Ausschnitt, den man uns Bach, er schmückt sich nicht mit den bekannten zeigen wird, auch den tiefsten, weitesten Durch rhythmischen, harmonischen, figuralen Formeln blick in das Schaffen gewähren wird. der Bachschen Musik, sondern er erneuert in
Stiftungen.
An alle Bürgermeister- und Gemeindeämter! Am 24. November d. J. hat unser ehrwürdiger Kaiser, dem wir alle zu unermeßlichem Danfe berpflichtet sind, seine Augen für immer geschlosjen. Wir können sein Andenken nicht besser chren, als dadurch, daß wir seinem hohen Vorbilde nacheifernd, Werke der Wohltätigkeit schaffen. Stiftungen für Kriegsinvalide, Witwen und Waisen gefallener Helden, Armenstiftungen, Stiftungen für mittellose Studierende an Mittel- oder Hochschulen, an gewerblichen oder landwirtschaftlichen Lehranstalten, sollten selbst in der kleinsten Gemeinde späteren Geschlechtern Zeugnis geben, was Franz Josef uns gewesen ist.
,, Was insbesondere die Zeichnung der Gemeinden anbelangt, so ist auf die Erzielung nicht nur einer ausgiebigen, sondern namentlich auch einer gleichmäßigen Beteiligung der Gemeinden einzuwirken. In dieser Hinsicht fann im Sinne des Erlasses des t. t. Finanzministeriums vom 9. Juni 1917, Nr. 50.788, welcher dem Bezirksausschuß mit dem oben erwähnten hierortigen Runderlaß mitgeteilt worden ist, als Anhaltspunkt für die Angemessenheit einer Gemeindezeichnung gelten, wenn sic, auf die Einwohnerzahl repartiert- etwa 100 Kronen pro Kopf der Einwohnerzahl ergibt und ungefähr dem Fünffachen der umlagepflichtigen direkten Steuerleistung entspricht. Im übri gen ist auch auf das etwa vorhandene, eigene Vermögen, die Höhe der Umlageprozente sowie sonstigen wirtschaftlichen Hilfsquellen und auf die Höhe der Verschuldung der einzelnen Gemeinden entsprechend Bedacht zu nehmen."
In dem erwähnten Runderlasse vom 18. Juni 1917 wird darüber Beschwerde geführt, daß die Beteiligung der Bezirke und Gemeinden an der Zeichnung der fünften Kriegsanleihe feineswegs eine gleichmäßige war. Es hat also in jedem Bezirke einige Gemeindevertretungen gegeben, denen es bedenklich erschien, immer neue Summen dem geldhungrigen Moloch in den Rachen zu werfen. Besonders in Böhmen scheint es solche Gemeinden gegeben zu haben, denn in dem erwähnten Erlasse wird wörtlich ausgeführt:
„ Auch das Ministerium des Innern hat auf diese Ungleichmäßigkeit hingewiesen und die f. f. Statthalterei beauftragt, bei der propagandistischen Tätigkeit vor allem auf einen Ausgleich diejes Mizverhältnisses hinzuwirken, zumal in Mähren bei der Zeichnung der vierten und fünften Kriegsanleihe feinc solche Ungleichmäßiteit zutage trat und die Anteilnahme sich überall schr befriedigend erwies.
Ueber Auftrag des Ministeriums des Innern werden daher die politischen Bezirksverwaltungen seitens der f. f. Statthalterei angewiesen, der Zeichnung der Gemeinden eine besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden, und im Einverständnis mit den Bezirksausschüssen auf die Erzielung einer ausgiebigen und gleichmäßigen Beteiligung der Gemeinden an der Zeichnung einzuwirken. Dort, wo die Zeichnung bis jetzt nicht zufriedenstellend war und wo feine besonderen Umstände dagegen sprechen, ist dahin zu wirken, daß die Gemeinden auf die sechste Kriegsenleihe ein Mehrfaches der in der Gemeinde vorgeschriebenen umlagepflichtigen Stenern zeichnen."
In einem neuerlichen Erlasse der LandesverIch werde mich bemühen, zu erwirken, daß waltungskommission vom 22. November 1917 an diese Stiftungen den Namen des Verewigten füh- alle Bezirksausschüsse, an den Stadtrat der königren dürfen. lichen Hauptstadt Prag und an den Stadtrat von Mit solchen Werfen fönnen wir auch dem Reichenberg wird neuerdings auf die vorzitierten Staate im Stampf, den er gegen eine Welt von Erläffe hingewiesen und denjenigen Gemeinden, Feinden in dem Stampf um Sein oder Nichtsein welche sich die Mittel zu einer ihrer finanziellen führt, wertvollste Dienste leisten. Eben hat das Leistungsfähigkeit angemessenen Zeichnung von Vaterland wieder an seine Bürger den Aufruf amortisabler Staatsanleihe der siebenten Kriegsergehen lassen, ihm die Mittel zur Fortführung anleihe durch Inanspruchnahme von Lombardund siegreichen Beendigung des uns aufgezwun- trediten beschaffen, die Zusicherung gegeben, daß genen Kampfes vorzustreden. Die Staats- die staatliche Finanzverwaltung ihnen den Ver schuldverschreibungen der fünften lust vergüten wird, der sich etwa in der Zeit vom Kriegsanleihe, vor allem die nach 31. Dezember 1922 bis zum 31. Dezember 1925 40 Jahren rückzahlbaren Staatsren dadurch ergeben sollte, daß das Erträgnis der geten, sind aber infolge ihrer hohen zeichneten amortisablen siebenten Kriegsanleihe Berzinsung und absoluten sicher nicht ausreicht, um das Zinsenerfordernis für vie heit geradezu ideale Anlagepapiere zum Zwecke der Einzahlung des Substriptions für Stiftungen. Darum Gemeinden! Ehrt preises der amortisablen siebenten Kriegsanleihe unseren toten Raiser und zeichnet Kriegsanleihe aufgenommenen Bombarddarlehen zu decken. für mildtätige Stiftungen! Natürlich wurden alle diese Erlässe von den Der Bezirkshauptmann:" gefügigen und patriotisch gesinnten Bezirksvertre Lt.