6. Mai 1923.

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kundgebungen eine solche, daß aus ihr ein großes hört zu haben, daß Müller zu den Arbeitern fagle, auf 34.189, das englische Pfund auf 156.607, ber 3 Gelegantrag über die

Anwachsen der tschechischen Sozialde als der Offizier zum dritten Mal den Abzug ab Schweizer Frank   auf 6219 und die tschechische motratie im Bereiche der Republik  , ein über- lehnte, sie sollten um die Garage herumgehen, Sr one auf 1029( 1117). raschendes Zurückgehen der Beteiligung an den damit die Franzosen nicht heraus fönnten. Müller tommunistischen Kundgebungen und bestreitet dies und verweist auf die verschiedenen schließlich ein Anwachsen der Kundgebungen der Zeugen, die das Gegenteil aussagen würden. tschechischen Sozialistenpartei an einigen Orten, zum Beispiel in Brag, hervorgeht, während in anderen Drien, besonders in einer großen Reihe von Provinzindustriestädten, die Beteiligung an den Kundgebungen dieser Partei schwächer war.

Zelegramme.

Der Zeuge soll übrigens vor dent Befehl zum Feuern einigemal gesagt haben: Wenn Sie nicht weggehen, gibt es Feuer."

Die Internationale gegen Kriegs­gefahr und Falcismus. Amsterdam  , 4. Mai. Den Blättern zufolge traf hier gestern die von der Frankfurter Eine Reihe französischer Soldaten Konferenz( Wiener   Nichtung) ernannte jagt aus, daß verschiedene Arbeiter mit Holz- Kommiffion ein, um mit dem Vorstande des blöden und anderen Gerätschaften versehen waren Internationden Gewerkschafts­und ein Korporal behauptet bestimmt, in den bundes über ein Zusammengehen des Inter­Händen eines Arbeiters, der unmittelbar hinter nationalen Gewerkschaftsbundes mit dem auf der dent Betriebsratsmitglied Müller gestanden habe, Frankfurter   Konferenz vertretenen Organisa einen Parabellumpistole gesehen zu haben. tionen zweds gemeinsamer Bekämpfung der Kriegsgefahr und des Fascismus zu beraten. In fretären des Internationalen Gewerkschaftsbun­einer Besprechung der Kommission mit den Se des wurde vereinbart, daß die Kommission dem Bunde einen Vorschlag zur Stellungnahme über­senden soll.

Durch Finanzleute.

das Blutvengießen in Favoriten.

Zum

Fruchtabtreibung.

Bont Dozenten Dr. Hugo Hecht- Prag.

Professor Wagner hat im Berein deutscher Aerzte einen Vortrag über diese Frage gehalten und ein ausführliches Re­ferat dieses Vortrages wurde im Prager Tagblatt" als Stellungnahme Professor Wagners im Namen deutscher Aerzte abge­druckt. Da ich mich in der Debatte als einziger gegen die Auffassung Professor Wagners wandte, halte ich es für ange zeigt, meinen Standpunkt zu begründen, zu mal da mir in der Debatte bloß fünf Mi­nuten zu diesem Zwede gewährt wurden. Allgemein wird das bisher bestehende Gesetz über die Fruchtabtreibung als ungenügend er fannt und moderne Staaten bemühen sich, durch eine Aenderung der bestehenden Verordnungen die Ungerechtigkeiten der alten Bestimmungen au beseitigen.

Der Krupp- Prozeb. Der Zeuge Snowdens, der sich in dem Werden, 4. Mai.  ( Wolff.) Nach Krupp selbst fand, behauptet, von der Arbeiterschaft beschimpft von der erregten Menge umgestürzten Auto be­und den Direktoren wurde der mitangeklagte und mißhandelt worden zu sein. Er gab aber evernommen. Er führte aus, er habe sich zum zu, daß er schließlich durch das tatkräftige Ein zum befehlhabenden Offizier begeben und ihm erklärt, greifen der Kruppschen Feuerwehr vor weiterem daß er gegen jede Beschlagnahme von Autos bewahrt worden sei. Der Zeuge will auch gehört haben, daß zwei Arbeiter ziemlich unmittelbar Protest einlegen müsse, da diese zum Fortgange Wien  , 5. Mai.  ( Eigenbericht.) Die gestrigen Herr Prof. Wagner hat genau ausgeführt, der Produktion unbedingt erforderlich seien. Der nach dem ganzen Vorfall erflärt hätten, daß der Offizier habe jede Verhandlung abgelehnt. Sier franzöſiſche Offizier zunächst eine Salve in die Ereignisse in Favoriten und der Ueberfall auf warum das alte Gesetz nicht mehr haltbar ist und auf habe man das vereinbarte Sirenensignal er- fchiffen bis zu den nächsten scharfen Salven die terschaft große Erregung hervorgerufen. Der heure Zunahme der Fruchtabtreibungen in den Luft abgeben ließ und daß von diesen Schreck die Arbeiterschaft haben in der gesamten Arbei- insbesondere darauf hingewiesen, daß die unge tönen laffen. Die herbeiströmenden Arbeiter schüssen wurden von den Betriebsratsmitgliedern geord Arbeiter Zeit genug gehabt hätten, an den Trup Parteivorstand hat einen Ausschuß zur Unter- letzten Jahren schon vor dem Krieg in allen Kul net. Die Betriebratsmitglieder hatten sich wieder ben vorbei sich in Sicherheit zu bringen. Bei der ſuchung der Ausschreitungen der Polizei einge- turstaaten zwingi, dazu Stellung zu nehmen, weil holt zu dem französischen   Kommandan Vernehmung dieser Zeugen kommt auch zur setzt. In den nächsten Tagen finder eine Sitzung bei den jetzigen Zustande der heimlich gemachten fen begeben, um ihn zum Zurücknehmen Sprache, daß unmittelbar nach Abzug der Fran- der Vertrauensmänner von Favoriten statt. Auch Fruchtabtreibungen große Gefahren für die Ge­der Truppen zu bewegen, wobei sie ihm ausdrüdosen vom Verwaltungsgebäude Flugblätter in die Vertrauensmänner von Wien   werden zu einer fundheit der schyvangeren Frauen bestehen". lich ungehinderten Abzug zusicherten. Der Offi- die Menge geworfen wurden. Auf Anweisung des Sigung einberufen werden; in den nächsten Tagen Will man der ganzen Frage auf den Grund zier habe jedesmal abgelehnt. Bon den an- Serrn Strupp von Bohlen habe der Direktor Hart findet auch eine Sitzung der Ordner von Wien   gehen, so müssen zunächst einmal folgende Fragen gejanimelten Arbeitern hatten nur drei Personen wich dafür gesorgt, daß dem ein Ende gemacht statt. beantwortet werden: 1.) Warum hat die Zahl der Spatenstöcke und kleine Sammer, anscheinend ihr wurde. Im Budgetausschuß haben die Abgeordneten Abtreibungen in so ungeheurem Maße zugenom Arbeitswerkzeug, bei sich geführt. Später sei aus Werden, 5. Mai.  ( Wolff.) In der Nachmit Dr. Deutsch und Seiß das Vorgehen der Polizei men und was ist die Ursache dieser sozialen Er­der Arbeitermenge ein Mann mit einem alten tagssigung des Krupp- Prozesses gab eine Reihe zur Diskussion gebracht. Genoffe Deutsch   stellte scheinung? 2.) Warum besteht ein Gesetz gegen verrosteten Revolver in der Band hervor. weiterer Zeugen Auskunft über die Abmachungen fest, daß an dem Blutvergießen die Polizei die die Abtreibung, wen soll dieses Gesetz schützen und getreten. Er, Müller, habe ihn sofort in die Menge betreffend das Ertönenlassen der Sirenen. Kurz Schuld trage. Er habe den Polizeikommandanten in weisen Interesse ist dieses Geses gemacht? zurüdgestoßen, während ein anderer Be- nach 7 1hr abends wurde die Verhandlung aberflärt, die Rube würde sofort hergestellt werden, In der Beantwortung der ersten Frage sind triebsrat ihn gleichzeitig ins Gesicht schlug. rebrochen und auf Montag 8 1hr früh vertagt. wenn die Polizei entfernt würde. Der Polizei- fast alle Forscher einig. Es sind meistens ganz Da keine Beschlagnahme erfolgt sei, wurde die tommandant habe verlangt, daß zuerst die Ord verschiedene Motive, welche die Frauen un Menge aufgefordert, wieder an die Arbeit zu Lösung des Reparationsproblems ner abzögen. Als das geschah, sei die Polizei Fruchtabtreiben führen. Zum Teile ist Leichtle gehen. Die Leute drängten sich zurück und in die aber nicht weggegangen, sondern es sei plötzlich bigkeit und Genußsucht die Ursache, warum jich jem Augenblide fielen Schüsse, die sofort ihre neue Polizei gekommen und fei in die Arbeiter die Frauen der unbequemen Nachkommenschaft Opfer gefordert haben. Die lebenswahre Sdyil: bandes britischer Handelskammern, neuerlch ersucht, abzuziehen, die Ruhe werde nicht fchen Einkommen und Lebensführung, gewerb London  , 4. Mai. Der Präsident des Ver- hineingeritten. Nun habe Deutsch   die Polizei entledigen, zum Teile aber Not, Infongruen; zivi derung Wüllers wurde vom Vorsitzenden des Artur Balfour, erflärte in einer Rede auf dem gestört werden, wenn die Polizei abziehe. Der liche Arbeit der Frauen, Wohnungsnot, bei Ledi­Seriegsgerichtes mit der Bemerfung unter­brochen, daß diese Dinge nicht zur eigent London   zur Frage der Reparationen, die Politit durch irgendwelche merkwürdige Verhältnisse fei Stellung, in feltenen Fällen wohl vor franker Frühstück der amerikanischen   Handelskammern in Polizeipräsident habe es auch versprochen, aber gen Furcht vor Schande oder Verlust der lichen Berteidigung gehörten. Aus den Schilderungen des französischen   hätte sich in dieser gesamten Frage in Miß es nicht möglich gewesen ,. daß die Befehle des Nachkommenschaft oder Gefährdung der eigenen Leutnants Durieng gewann man den Eindruck, redit gebracht, ihre Vorschläge feien alle zu- Polizeipräsidenten bis zum Kommandanten der Gesundheit durch die Schwangerschaft. Die Be­wie er durch das Sirenengeheul und angesichts der nichte geworden und man ſei jebt auf einem Wache drangen, so daß er sie nicht befolgte. Erst urteilung dieser Gründe zur Fruchtabtreibung herbeiſtrömenden Arbeiter, ferner durch it n rich- Bunkte angelangt, wo der Geschäftsmann und der in später Abendstunde sei die Polizei abgezogen. Tann nicht einheitlich geschehen. Es überwiegen tige Angaben von deutsch   verstehenden Mit Finanzmann eintreten müſſe. Er habe die Zuver Plötzlich sei aber wieder Wache aufgetaucht und hier soziale Motive, es werden aber auch als ir gliedern seiner Truppe über die beruhi licht, daß man in der Lage sei, eine internationale fei mit gezogenem Säbel gegen die Leute vorge- fachen geichtlebigkeit und Genußsucht angeführt, gende Ansprache des Betriebsratsmitgliedes Mitt freie Störperschaft kommerzieller und finanzieller gangen. Als diese in das Arbeiterheim flüchteten, also Vorwürfe rein moralischer Natur erhoben, ler an die Menge immer nervöser wurde Männer zuſammenzubekommen, von Männern, die drang die Polizei in das Arbeiterheim ein. Die und schließlich nur noch durch den Feuerbefehl in ihren Ländern geachtet feien und internationalen Behauptung der Polizei, daß aus dem Arbeiter wünschte und unberufene Einmischung in das die nichts anderes darstellen, als eine unge sich und seine Truppen retten zu fönnen geglaubt Ruf befäßen und die der Welt zeigen würden, was heim Steine gegen die Wache geschleudert wur Geschlechtsleben fremder Personen. habe. Bei einer Gegenüberstellung des beschulan Reparationen möglich und was unmöglich sei. den, jei schon deshalb unrichtig, weil die Rollbal über die sozialen Gründe verschiedener Ansicht Man fann digten Betriebsratsmitgliedes Müller und des Das erste, was Deutsch   land tun muß, iſt, fen herabgelassen waren. Die Wache drang nun sein, aber eines muß man sich doch wohl stets Leutnants Durieux widersprach ersterer mit seine starten auf den Tisch zu legen und ein in das Arbeiterheim ein, wo sie sich nicht nur vor Augen halten und darauf vergißt die Mehr­äußerster Entschiedenheit der Behauptung ehrliches Spiel zu spielen. Ich glaube nicht, auf die zusammengepferchten Leute stürzte und zahl unserer moralisierenden Weltverbefferer: des Leutnants, daß seine Reden aufreizend daß das Reparationsproblem schwie eine Anzahl schwer verletzte, sondern auch die Aufeine Mutter bringt es leichten Herzens über sich, auf die Menge gewirft hätten. Weitere Anschul- rig zu regeln ist. Ich glaube nicht an die ster und andere Gegenstände beschädigte. Es war eine zu erwartende Frucht abzutreiben. Es er digungen werden von Wüller ebenso entschieden wed mäßigkeit irgendwelcher Einmi ein Polizeierzeß, wie er schlimmer in der Zeit der fordert schon ein sehr intensives Einfühlen in die zurüdgewiesen, ohne daß der Leutnant schung von feiten der Regierungen. Die Monarchie nicht möglich gewesen wäre, ein Er Gefühlssphäre einer schwangeren Frau, um zu Anleihe müsse von dem Publikum ab, der nur aus beispiellofer Unbesonnenheit verstehen, wie viel Gewissensfämpfe, wie viel unbedingt auf der Richtigkeitseiner Anleihe müsse von dem Publikum a b= Darstellung verharrt. Er habe die geschlossen werden und die Bedingungen und frivoler Leichtfertigkeit des kommandierenden qualvoll verbrachte schlaflose Nächte, wie viel Bor­Deutschgesprochenen Worte Müllers damals nicht müßten derartig sein, daß das Publikum sie an Offiziers erklärt werden kann. Es müſſe eine würfe und wieviel Angst nötig sind, um sie zum nehme. Ein Ding iſt notwendig: Man müsse die strenge Untersuchung eingeleitet und die Schul Fruchtabtreiben zu führen. Und wenn es Frauen deutschen Zölle fontrollieren, und bigen müßten zur Rechenschaft gezogen werden. gibt, die diesen schweren, mit Gefahr für ihre Ge­sundheit, ja jogar ihr Leben verbundenen Eingriff einmal, giveimal, ja noch öfters an sich vollziehen Lemberg  , 5. Mai.  ( Tsch. P.-B.) Die hiesige lassen, so ist es wohl flar, wie grausam und uner­Gazetta Lwowska" berichtet, daß die ukrainischen bittlich der Zwang der äußeren, meist sozialen Parteien geneigt wären, wegen einer aktiven Teil- Verhältnisse ist, der ein Weib zwingt, auf die Er­nahme ant politischen Leben Polens   mit der War- füllung ihrer Mutterschaft in dem einen oder dem schauer Zentralregierung unter der Bedingung in anderen Falle zu verzichten. Das hat die Natur Verhandlungen zu treten, daß die im Jahre 1922 nicht gewollt, und daß es so weit gekommen ist, in Ostgalizien   durchgeführten Wah Leannulist Menschenwerf. Und wenn es in unserer ( iert und neu ausgeschrieben werden. Republik   jährlich mehr als 100.000.

Mül

verstanden und sich ein falsches Bild gemacht.

Werden, 5. Mai.  ( Wolff.) Strupp- Prozeß. menn man dies nut und Ein- und Ausfuhr 2. Tag. Heute wurde als Zeuge der französischeölle in Gold zahlbar mache, so habe man am Soldat Gequiere vernommen. Der bei den Ver- Ende jeden Monats eine gewisse Summe in Hän handlungen zwischen Müller und dem französischen den; mit diesem Golde fönne man die deutschen Offizier am 31. März als Dolmetsch gedient Scheine garantieren und diese Scheine dann ver­hatte. In der Voruntersuchung behauptete er, taufen. Müller habe sich bei den Berhandlungen als Chef der Garage vorgestellt. Heute gibt er an, Müller habe erflärt, daß er als Führer der Arbeiterschaft spreche, welche die Besetzung der Autogarage nicht dulde. Weiters behauptet der Zeuge deutlich ge­

Aurze Geschichten.

Von Alfred Brust.  *)

Zwei Begräbnisse. Ich weiß nicht, weshalb mich das so ergreift. Aber ich möchte es hinausschreien, damit es alle hören, damit sie alle ein ganz klein wenig beiseite gehen und sich ein ganz klein wenig schämen. Denn ich habe zwei Begräbnisse gesehen. Ein " großes" und ein kleines."

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Leichtes Steigen der Mari.

Berlin  , 5. Mai.  ( Eigenbericht.) Die Abschwä chung am Devisenmarkt hält an, der Dollar sant

Der Zug bewegte sich durch die ganze Stadt, gemessenen Schrittes, und als er lange nicht mehr fichtbar war, riefen die Kirchenglocken noch im er feierlich über den Häusern.

Bolen und Utrainer.

Urweltmärchen.

mit weißen Taschentüchern in den schmalen Hän-! Tale nieder. Weit über die Bäume konnte er den. In dem ersten Wagen aber faß die Mutter: hintvegsehen, und seine gewaltigen Augen blitten eine schöne Frau mit dem so häufig zu beobach Als noch die Steine weich waren und wuchsehr kühn. Rings um den Wald, auf den zahl tenden Verständnis, Trauerkleider überaus finn- fen, da haben auch die Tiere noch reden können. lofen Hügeln, saßen die vorsintflutkichen Tiere lich anzulegen. Und auch die Vögel sangen noch richtige Lieder, verteilt, ließen die Sonne auf ihre Körper breu und wenn der Bogel Roch gar dirigierte, aufnen und riefen einander betrachtsame Dinge zu. einem Bein und mit seinem langen Schnabel, Die Steine aber wuchsen mit verdoppelter craft, dann kam ein unerhörtes Konzert zustande, so, denn es hatte in dieser Nacht sehr heftig gewittert. daß alle Blumen, Gräfer und andere Pflanzen Da fam mit lauten Schreien und schwanken Das fleine Begräbnis war von hinreißender richtige Tränen weintenso beispiellos beglückt den Schritten der Mensch über das Land, hob ein Einfachheit. Der große Sarg wurde aus dem und erhoben waren sie davon. fleinen Pförtchen einer kleinen Stapelle ins Freie Gefäß von Holz empor und tat daraus zuweilen Der Mensch aber war damals noch wie das einen gewaltigen Zug. Er hatte Soft aus Re­gebracht, auf einen einspännigen Wagen gescho- Tier: so gut und harmlos und zufrieden mit sich ben gepreßt Das Begräbnis war von unvergleichlicher ben, und der alltäglich gekleidete Seutscher tat einen und allen anderen Dingen. Er durchlebte damals Das Konzert hatte begonnen. Aber der Pracht. Der Sarg wurde mit großem Pomp Peinschenknall. Der Sarg bestand aus acht weißen das, was wir heute Freiheit nennen, und seine Mensch schickte sein brüllendes Rülpien dazwischen. durch das Hauptportral des mächtigen Donis ins Brettern. Auf den Deckel war aus rosa Papier   Sonderstellung unter allen lebendigen Wesen und als der Eber, von Ekel gepact, thm mit den Freie gebracht. Hier hoben ihn sechs barhäuptige ein Sereuz geflebt. Sonst gab es nichts. Sein äußerte sich nicht deutlicher, als diejenige der Bie Bauern das widerliche Gefäß umstieß, ergriff Männer auf die Schultern und gingen unter Pfarrer folgte. Und das war auch nicht nötig! nen und Ameisen unter den Insekten. ihn der Mensch und schleuderte ihn weit in den Glockengeläut davon, indes sich ein langer 3ug Denn diesem Sarge   folgte eine abgehärmte Frau, Das Wort Freiheit gab es damals noch nicht, Wald hinein, wo der hinschlagende Körper zehn wichtig daherschreitender Männer und Frauen mit einem bunten Tuch um die Schultern, bar vielleicht weil man das Gegenstück dazu noch nicht Sänger tötete und das Tier sich zu den Füßen entwickelte. Ganz vorn aber wurden Kränze ge- füßig in zerrissenen Hausschuhen. Ihr rechts und kannte oder dieser Begriff überhaupt eine andere des Vogels Roch augenblids verblutete. tragen, und der recht fleine Sarg war an den links zur Seite, die Müßen in den Händchen, Bedeutung hatte. Bewegungen konnten nicht zwölf Stanten üppig grün beföuntt. Die verwach gingen zwei Senaben, fünf und sechsjährig, in durch Gedanken oder Handlungen irgendwelcher fene Tochter des fräftigen Mannes, der neben dem einfachen grünen Leinenkittelchen und sauberen Lebewesen eingeschänkt werden. Es gab tein im Ornat würdig wandelnden Pfarrer gebeugten Strümpfen und Schuhen. Niemand weinte von Alter. Die Natur hatte dem Wachstum kein Ziel Hauptes dahinging, wurde zur letzten Ruhe diesen dreien. Sie trugen den Kopf hoch und gesetzt.

gebettet. Eine Anwandlung von vorgefaßter Er- blickten weit vor sich hin, indes sie streckenweise Da geschah einmal in der Harmonie dieser

aus, welchen er Lachen" nannte. Kein Tier hat Und der Mensch stieß einen stoßiveisen Schall aus, welchen er ,, Lachen  " nannte. Kein Tier hat. po ein Mensch lacht, hat der Nachbar Unglüd. solches getan bis auf den heutigen Tag. Denn die Tiere vor Entsetzen stumm. Da wurden die Steine starr vor Schreck und

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Und die Steine sind nicht mehr gewachsen.

griffenheit lag auf allen Gesichtern. Nur zuweilen laufen mußten, um dem raschen Pferdchen folgen Erdwesen eine außergewöhnliche Sache. wagte es jemand, seinem Nebenmanne unbe- zu fönnen. Oh es muß ein Vater gewesen Vögel alle hatten sich im Walde auf tausend merft etwas zuzuflüstern. In den Fuhrwerken sein, der es verstanden hat, mit Stolz die Armut Zweige verteilt, wetzten ihre Schnabel und pro- und die Tiere haben nie mehr ein Wort gesprochen. hinterher gab es allerlei Damen in Schwarzu ertragen. bierten ihre Stimmen in Erwartung eines ganz Selbst die Vögel singen nur noch abgebro besonders angenehmen Konzerts. Da kam der chene Melodien, und zu einem ergreifenden Non­Vogel Roch mit lauten Schwingen die Sonne gert tommt es nur noch, wenn kein Mensch es verdunkelnd durch die Luft geflogen, hielt musternd mit seinem Ohre stört. Umschau und ließ sich mit donnerndent Rufe im

* Aus dem eben erschienenen Novelienbuch die ses originellen Dichters Himmelsstraßen"( Mün chen, Sturt Wolff.)

Und nach dem ersten Laternenpfahl hinter der Kirche schwieg das Geläut. Und mir ist, als hätten diese Leidtragenden den Klang der Glocke gar nicht gehört.