6. Mai 1923.
Seite 5
erstatter Landesgerichtsrat Dr. Lederer- Teplitz ) und und of chosen wurde das er seine Frau durch einen Doch als die Mutter immer nachdrücklicher ihre Güterwagen. Der Zachschaden beträgt inehrere die Steuerreform( Berichterstatter Finanzrat Hant- Schuß aus einem 6- Millimeter- Flobertgewehr um Forderung vertrat, machte er ihr folgenden Vor- Milliarden. Es wurden zwei Personen verletzt. Teplitz ) behandelt werden. Mit dieser Vollversamm gebracht habe. Er habe mit seiner Frau öfters schlag: sie möge dem Bartl schreiben, daß er ihr Die Ursache des Brandes ist noch nicht bekannt. Lung wird die Tagung, die im Karisbaber Kurhaus- wegen ihrer Unhäuslichkeit Verdruß gehabt und doch etwas vergüten solle, da er ja beim Bertause saale stattfindet, geschlossen. auch am Tage der Tat sei es int Stalle zu einem durch die Steuerhinterziehung mühelos eine Summe Diga, einer der Vorkämpfer des Mahdi während Ein Hundertjähriger im Zuchthaus? Osman Ein neuer Bibeltext? Dr. Bachmann, der Streite gekommen Damals habe er die Absicht ge- gewonnen habe. Frau Anna Blafat dachte über des großen Aufstandes gegen die Engländer im englische Vorsteher der kostbaren Handschriftensamm. faßt, seine Frau zu erschießen, habe sein Flobert diesen Plan nach, fuhr dann zu ihrem jüngeren Sudan in den Neunzigerjahren, soll, obwohl er faft lung der„ Gesellschaft Hispania" in New York , har gewehr geholt und seine Frau zusammengeschossen. Sohne nach Prag und ließ ihn da sie selbst weder hundert Jahre alt ist, noch immer in einem engli durch die" Ent; erung uralter Lateinischer Manu. Nach der Tat habe er um den Arzt geschickt und die lesen noch schreiben kann einen Brief an Bartischen Zuchthaus fizzen. In einer Anfrage im engskripte der von ihm verwalteten Bibliothet schon sen den Sachverhalt so geschildert, als ob die Frau auffeßen. In diesem Briefe forderte sie Bartt auf, lischen Unterhaus wird von der Regierung Aufwiederholt erregte Auseinandersetzungen in der von der Ruh getötet worden wäre. ihr 5000 K zu schicken, widrigenfalls sie die Steuer- flärung verlangt, ob Osman Diga seit 22 Jahren Welt der Bibelforscher ausgelöst. Er macht jetzt die Bei der Verhandlung änderte der Angeklagte hinterziehung dem Gerichte anzeigen werde. seine Angaben dahin, daß seine Frau damals bet Die Sache wäre auch jetzt noch nicht gefährlich und wenn ja, ob die englische Regierung in diesem gefangen ist, ob er jetzt etwa hundert Jahre alt ist Mitteilung, daß er neuerdings eine Entd: dung gc. der Auseinandersetzung im Subſtall mit einer Wiſt- geworden, wenn sie Bartl auf sich hätte beruhen alle das Urteil aufheben und den Gefangenen gabel gegen ihn losgegangen sei. Er habe sein Ge- laffen. Doch Bartl fühlte fich bedroht und übergab seine Tage in Frieden mit seinem Stamme beschlic wehr im Pferdeſtall gehabt, sei durch ein Mauerloch den Drohbrief der Gendarmerie, ohne zu bedenken, en kaffen will. geschlüpft und habe geschoffen, da er annahm, daß daß die Untersuchung der ganzen Angelegenheit auch seine Frau ihn verfolgen werde. Die Frau sei so- für ihn sehr unangenehm werden mußte. fort tot zusammengebrochen. 38 Str. G. vor Gericht gestellt.
macht habe, die ganz dazu angetan sei, in der Bibelforschung Sensation zu machen. Wie Dr. Bachmann versichert, iſt es ihm nach vieler Müthe gelungen, den fast gänzlich verstümmelten Tegt einer altspanischen Sendschrift, die zu den Schäßen der Gesellschaft gehört, zu entziffern und in seiner ursprünglichen Reinheit wiederherzustellen. Der von ihm ontdeckte Tegt ist der einer Bibel, die sich von Grund aus von allen bisher anerkannten Lesarten unter. fcheidet.
Ein Zwölfjähriger als Lebensretter seines Vaters. In Bruch wollte sich dieser Tage der Bergarbeiter Johann Jančar nach einer Auseinandersetzung mit seiner Frau erhängen. Da die Frau und
einfahren.
Da die Geschworenen die Frage auf Wien chelmord mit acht Stimmen Ja" und die Frage auf Sinnesverwirrung mit Stimmenmehrheit verneinten, verurteilte der Gerichtshof den Angeklagten wegen des Verbrechens des Meuchelmordes und uebertretung des Waffenpatents zum Tode durch den Strang.
Folgen.
Anna
23lafał wurde verhaftet und wegen Expreffung nach
Ballzwirtschaft und Sozialpolitit.
Bei der heutigen Verhandlung fara der ganze Schwindel mit der Steuerhinterziehung auf, da die Verschleppung der Warnsdorfer Industric. Angeflagte alles haargenau erzählte. Sie wurde Wie der Textilarbeiter" schreibt, sind in der letznach durchgeführter Verhandlung zu zwei woten Zeit in Budapest givei große Fabriken ge= naten schweren Kerkers verurteilt. Der gründet worden, deren Zweck die Produktion von Vorsitzende erklärte jedoch bei der Berhandlung, daß bisher in Warnsdorf erzeugten Artikeln ist. Die die Sache mit der Steuerh interziehung weiterge eine Fabrif ist in Neu- Pest unter Beteiligung von Warnsdorfer und Teplitz Schönauer Fabri lerdings als Angeflagte, bei Gericht wiedersehen.
die Kinder fortgegangen waren, war Jančar bei sei. Eine Steuerhinterziehung und ihre leitet wird. Bartl und Vlajak werden sich also, al nem Vorhaben ungestört. Um 10 Uhr vormittag kam jedoch der zwölfjährige Sohn des Jančar aus der Echule heim und bemerkte den Vater, der bereits bewußtlos am Fensterkreuze hing. Der Junge schnitt den Strick furzerhand durch, rief Hausleute herbet, die Jančar wieder zum Leben zurückbrachten. Am Nachmittage konnte Jančar wieder zur Zweinhrschicht Grauenhafter Raubmord. Der 74- jährige Josef Pompe aus Ober- Thomasdorf bei Freiwaldau wurde dieser Tage mit zertrümmerter Schädeldecke in seinem Schweinestall an einem Batten hängens aufgefunden. Der Mörder hat Pompe jedenfalls in der Scheune überfallen, durch Schläge mit einer Art auf den Kopf getötet und dann die Leiche in den Schweinestall geschleppt. Von dem Täter, der einen proßen Teil der Habe Pompes fortgeschleppt hat, fehlt bisher jede Spur.
Gerichtssaal.
Ein Todesurteil des Schwurgerichtes in Eger.
fanten und unter Führung des Bankhauses Strasser u. Co. gegründet worden. Sie wird vorPrag, 5. Mai. Wenzel Baril in Kostelec hatte vor einigen Monaten ein Haus zu verkaufen. Ein höflicher Mensch. läufig mit 60 Webstühlen die Erzeugung von Ein schönes, geräumiges Bauernhaus, das wohl Warnsdorfer Peru - Hosen, Struts, Doublage und Brag, 5. Mai. Der bereits zweimal vorbe- Cordsamt betreiben. In Kiralyhalom wurde sogar seine 30.000 K wert war. Viele Käufer meldeten strafte 28jährige Alois Rabinet, von Beruf ein Betrieb mit 320 Webstühlen gegründet, mo fich, doch fonnte feiner mit Bartl einig werden, Sandlungsgehilfe, wohnte in Prag bis vor einem Warnsdorfer Hosenstoffe erzeugt werden. Seit da dieser beim Verkaufe auch nebenbei etwas ver- Monat bei einer Frau Emma Matejet, von der Beginn dieses Jahres sind in Ungarn nicht dienen wollte, auf die Weise, daß in dem beim No- er sich einen neuen Raglan ausborgte mit der Be- weniger als sieben nene Textilfatar beglaubigten Kaufvertrag eine niedrigere merfung, daß er sich ihn gerne kaufen möchte. Als brifen gegründet worden. Welche Folgen dies Summe eingetragen werden sollte, als er für das er dann vor einem Monat von Frau Matejek aus für unsere Textilindustrie hat, braucht nicht des Haus tatsächlich erhielt. Die durch diese Steuer- 80g, padte er seine Sachen, als die Frau nicht zu langen und breiten auseinandergesetzt werden. hinterziehung gewonnene Summe konnte nicht be- Hause war, nahm auch den Raglan mit und ließ Der Erport, insbesondere für die Warnsdorfer sonders groß sein, doch wer den für manche Bauern als Entschädigung auf dem Zimmertische einen Zet- Industrie wird immer schwieriger und die Fa typisch gewordenen Geiz fennt, wird begreifen, daß tel zurüd, auf dent geschrieben stand( die tschechischen brifen werden bald nur noch für den Inland Bartl auch um dieser kleinen Summe willen eine Verse sind hier in der Uebersehung frei wieder- bedarf zu sorgen beben. Für jeden Stuhl, der ungesetzliche Manipulation gerne durchführte. Lange gegeben): im Ausland aufgestellt wird, wird bei uns ein fand also Bartl keinen Käufer. Eines Tages nun Stuhl weniger faufen und ein Arbeiter weniger tam zu ihm Wenzel Vlajat, ein Bauer aus demMusficht haben, jemals wieder eingestellt zu ver selben Dorfe, und wie Bartl den Vlasak in seine den. Die Sapitalisten mit ihren Millionen und Stube treten fah, da wußte er, daß sich mit diesem, Maschinen wandern aus und laffen die Arbeiter wenn er das Haus tatsächlich aufen wolle, etwas mit ihren Familien do. werde machen lassen. Denn die Mutter des Blasat Die Auswanderung aus der Tschechoslowakei . hatte schon einige Sachen mit den Gerichten gehabt und Wenzel Blasat selbst galt im Dorfe als ein Die soeben erschienene Nummer 21 der„ Wit Mensch, der mit sich gegebenenfalls reden lasse. Und teilungen des Statistischen Staatsantes" bringt Am Donnerstag hatte sich vor dem Schwur- Blasal taufte auch das Haus. Man wurde balb interessante Daten über die Auswanderung aus gericht in Eger der 46jährige Müller Richard handelseins und vereinbarte als aufsumme 28.000 der Tschechoslowakischen Republif im dritten Viera ch aus Witschin im Bezirke Tepl wegen me u- Kronen. 10.000 K erhielt Bartl sofort auf die Hand. teljahre 1922. In diesem Zeitraume wanderten chelmordes, begangen an seiner Gattin, und Als dann der Kaufvertrag beim Notar aufgesetzt im ganzen 14.634 Personen aus. Von diesen wegen Uebertretung des Waffenpatentes zu verant- wurde, ließen die beiden 18.000 Stronen als Stauf waren 10.634 Personen tschechoslowafischer, 2178 worten. Wie aus der Anklageschrift hervorgeht, summe eintragen. In Anwesenheit des Notars deutscher, 807 magyarischer, 513 ruffischer, 448 wurde am 22. November 1922 die 44jährige Frau wurden dem Bartl diese 18.000 K ausgezahlt. jüdischer, 49 polnischer und fünf einer anderen des Angeklagten im Stalle tot aufgefunden. Von Somit schien die ganze Angelegenheit in OrdNationalität. Das Hauptziel der Wiehrzah: der dem die Totenbeschau vornehmenden Distriktsarzte nung zu sein. Die Steuerbehörde war um eine Auswanderer in dritteh Vierteljahre 1922 waren wurde angenommen, daß die Frau beim Welten in- hübsche Summe betrogen worden und Blafat hatte die Vereinigten Staaten von Amerika ( 9159 Ver. sonen), Deutschland ( 1384), Frankreich ( 1105) und jolge Herzfehlers eine Ohnmacht erlitten habe und für sein Eingeständnis zu diesem Betruge vom zu Boden gestürzt sei, wobei sie sich die tödliche Ver- Barti einen Nachlaß an der Kaufsumme erhalten. Desterreich( 853); außerdem find 758 Personen. egung an der linken Schläfe zugezogen haben müsse. Die Sache hatte jedoch bald ein gerichtliches Nach nach Amerifa außerhalb der Vereinigten Staaten , Nach der Beerdigung der Frau tauchten jedoch Ge- spiel und wird in Kürze noch ein zweites haben. Und 462 nach dem Stönigreich SS., 273 nach Ma rüchte auf, die Wach des Mordes beschuldigten. In- das verhielt sich so: Ms Vlasat den Kauf des Han gharien, 238 nach Rumänien und 402 anders folge dieses Gerüchtes ließ die Gendarmerie Erhe- ses mit Bartl vereinbarte, hatte er nicht so viel Brand in den Güterschupfen des Koblenzer wohin ausgewandert. Aus der Slowakei wanderbungen einleiten und es wurde festgestellt, daß am Geld in seinem Besize, um die Kaufsumme ganz Bahnhofes. Nach einer Meldung der„ Frankfurter ten im dritten Vierteljahre von der Gesamtzahl Tage des angeblichen Unfalles eine Wagd des An- erlegen zu fönnen. Er ging daher zu seiner Wut- Beitung" entstand in der Nacht von Donnerstag der Auswanderer( 14.634) 7713 Personen aus. geflagten im Stalle eine große Blutlache gesehen ter, der Privaten Anna Blaf af, erzählte ihr von auf Freitag in den Güterschupfen des Bahnhofes Die Stellenlosigkeit der Buchdrucker. Wis fabe. Weiter stellte die Gendarmerie fest, daß Wach dem Hauskauf und auch von der Manipulation 6oblenz- Lübel, wo sich eine Wache der Fran- wir dem Gutenberg" entnehmen, gibt es in bereits früher geäußert habe, er möchte gern seine beim Abschluß des Kaufvertrages und- borgte sich zosen befindet, ein Großfeuer, das schnell um Prag 48 stellenlose Druder, im übrigen tschechi Frau loswerden und daß er auch am Tage des von ihr 13.000 K aus. Burückgezahlt hat er das sich griff und die in dem Schupfen befindlichen Waschen Böhmen 43 und im deutschen Böh Todes seiner Frau zu einer Magd die Befürchtung Geld bis heute nicht. Seine Mutter brauchte es ren, wie Benzol, Benzin, Del arbid und eine men 99. Die Zahl der arbeitslosen Druder aussprach, seine Frau fönnte einmal von einer Kuh jedoch später und beſtürmte daher den Sohn, es ihr Menge Bekleidungsgegenstände, in Brand ſetzte. Die Zahl der arbeitslosen ezer beinahe erreicht. erschlagen werden. Wach wurde verhaftet und ge- auf irgendeine Weise zurückzugeben. Der Sohn Die Feuerwehr durch zwei Kompagnien Be- während das Zahlenverhältnis im Berufe 1: 5 stand da eine Obduktion der Leiche seiner Frau wußte jedoch immer Ausflüchte und zahlte auch fegungstruppen verstärkt Lonnte die Güterschup- beträgt. Das genannte Blatt tritt dafür ein, daß das unzweifelhafte Resultat ergeben hatte, daß sie dann nichts, als er das Haus wieder verkauft hatte. fen nicht mehr retten. Das Feuer vernichtete einige schon jetzt vor Ablauf des bis 31. Dezember 1921
waren alle schwächlich gewesen und frühzeitig gestorben. Zuerst wollte Martyn sein Söhnchen zur Schwdster aufs Sand geben, dann aber überlegte er sich die Sache. Der kleine Sapiton tat ihm leid, und er sagte sich:„ Es ist doch bitteres Los, wenn er so in einem fremden Hause auf wachsen soll, ich will ihn lieber bei mir behalten."
Stará Babo, deinen Raglan hab ich nun für immer an. Willst du Geld, so komm zu mir! Kräft'ge Maulschellen geb' ich dir! Doch Raglan, Geld und Zimmerherr sichst du, Teure, nimmermehr. Frau Matejet hat ihren höflichen Zimmerherrn aber doch wiedergesehen, und zwar heute bei der Gerichtsverhandlung, in der sich Rabinet wegen des Raglandiebstahles zu verantworten hatte. Der Angeklagte bestritt jedoch, den Zettel geschrieben zu haben und erklärt, daß er den Raglan schon früher von Frau Matejek erhalten habe und daß er ihn ganz öffentlich trug. Frau Matejel, die den Wert des Raglans mit 700 K angibt, will jedoch Zeugen führen, die den Zettel gesehen, die Schrift Rabiners erkannt und über seine Verse angeblich sehr gelach haben. So mußte die Verhandlung auf unbestimmte Zeit vertagt werden.
Kleine Chronit.
-
darum, daß du umr deiner Freude willen leben willst.
,, Und um wessentwillen soll man denn sonst leben?" fragte Martyn.
"
um ein Glas Tee zu trinken, und auch dem Branntvein war er nicht ganz abhold gewesen. Traf er mit einem Befannten zusammen, so tranf er mit ihm, und wenn er sich auch nicht betranf, Da sagte der Alte:„ Um Gottes willen soll so ging er doch angeheitert aus der Schenke und Lebte einst in einer Stadt ein Flickschuster man leben, Martyn. Er gab dir das Leben, für redete dummes Zeug, schrie auch wohl oder redete mit Namen Martyn Awdjeitſch. Er wohnte im Ihn mußt du also auch leben. Sobald du für schlecht von anderen Leuten. Jetzt hörte das alles steffer, in einer kleinen, einfenstrigen Stube. So verließ denn Awdjeitsch den Meister und Ihn lebst, wirst du dich um nichts mehr grämen, wie von selber auf. Sein Leben wurde still und Das Fenster ging auf die Straße hinaus. Durch zog mit seinem Söhnchen in die Sellerwohnung. und alles wird dir leicht erscheinen." freudig. Des Morgens sezt er sich an die Arbeit, das Fenster konnte man die Leute sehen, die vor Doch er hatte nun einmal kein Glück mit seinen übergingen; man fah zwar nur ihre Beine, doch Stindern. Als Kapiton herangewachsen war, daß er dann: Und wie soll man denn für Gott leben?" Lampe vom Nagel, stellt sie auf den Tisch, holt Martyn schwieg ein Weilchen und jagie arbeitet seine Zeit herunter, nimmt dann die Mariyn Awdjcitsch erkannte an den Stiefeln, dem Vater helfen konnte und dieser seine Freude Da sprach der Alte: Wie man für Gott das Buch vom Wandbrett, legt es zurecht und was ein jeder wert war. Martyn Awdjeitſch an ihm hatte, befiel den Sohn eine schwere Strant- leben soll, hat uns Christus gelehrt. Du hast nimmt Blah, um zu lesen. Und je weiter er fiest, lebte schon lange in seiner Wohnung und hatte heit, und nachdem er eine Woche im Fieber ge- doch lefen gelernt, nicht? Stauf dir also ein Evan- deſto tiefer dringt er in den Inhalt ein, und einen großen Stundenkreis. Es gab in der gan legen hatte, starb er. Der Verzweiflung nahe, zen Nachbarschaft kaum ein Paar Stiefel, die gab Martyn seinem Sohne das letzte Geleit. So gelienbuch und lies darin du wirst daraus er- desto heller und heiterer wird's in feinem Gemüt. fahren, wie man für Gott leben soll. Dort ist er nicht schon ein oder zweimal unter den tiefe Trauer senfte sich in Martyns Seele, daß er alles gejagt." Einmal hatte Awdjeitsch sich wieder so recht in das Buch vertieft. Er hatte im Evangelium Bänden gehabt hätte. Bald hatte er sie neu be- mehr als einmal Gott um den Tod bat und gegen sohlt oder mit Stappen versehen, bald einen Müſter Ihn murrte, weil Er nicht ihn, den Alten, sondern und er ging noch an demselben Tage hin und wer dich schläget auf einen Backen, dem biete Diese Worte senften sich Awdjeitsch ins Herz, des Lutas gelesen, im sechsten Kapitel, wo es heißt: aufgesetzt oder neue nöpfe angenäht. Oft fah feinen geliebten einzigen Sohn zu sich genommen er durchs Fenster seine Ausbesserungen an den hatte. Auch in die Stirche ging Awdjeitsch nun laufte sich ein großgedrucktes Neues Testament , den andern auch dar; und wer dir den Mantel nimmt, dem wehre nicht auch den Rock. Wer Füßen der Leute. An Beschäftigung fehlte es nicht mehr. in dem er sogleich cifrig zu lesen begann. dich bittet, dem gib; und wer dir das deine nimmt, ihm nicht, da er pünktlich war, gute Arbeit lie- Da sprach eines Tages ein Landsmann bei Zuerst wollte Awdjeitsch nur an den Sonn- da fordere es nicht wieder. Und wie ihr wollt, ferte, niemanden überteuerte und sein Wort hielt. Adjeitsch vor ein Greis, der bereits im achten und Feiertagen in dem Buche lesen, als er jedoch daß euch die Leute tun sollen, also tut ihnen gleich Wenn er seine Arbeit zur bestimmten Zeit machen Jahre am Pilgerstabe durchs Land zog und eben faum mit dem Lesen begonnen hatte, ward ihm auch ihr." Er las auch noch weiter die Verse, fonnte, übernahm er sie; fonnte er's nicht, so zog vom berühmten Dreifaltigkeitskloster fam. Aw- so wohl ums Herz, daß er jeden Tag darin las. in denen der Herr spricht: er die Leute nicht erst hin, sondern fagte ihnen dieitsch kam mit ihm ins Gespräch und beklagte Buweilen vertiefte er sich darcin so sehr, daß das ,, Was heißt ihr Mich: Berr, Herr! und gleich, daß er keine Zeit habe. Jedermann fannte sich bei ihm über sein trauriges Schicksal. Petroleum in der Lampe ganz ausbrannte und er Martyn Awdjcitsch, und die Arbeit ging ihm nicht tut nicht, was Ich sage? Wer zu Mir fommit Ich möcht' am liebsten nicht mehr leben," sich von dem heiligen Buche noch immer nicht ut nicht, was Ich sage? aus. sprach er.„ Wenn mich doch der Tod schon holen trennen konnte. Jeden Abend las nun Awdjeitsch, und höret Meine Rede, und tut sie, den will Ich Awdjeitsch war stets ein braver und frommer wollte! Um dieses cine, frommer Gottesmann, und je eifriger er las, desto flarer begriff er, was euch zeigen, wem er gleich ist. Er ist gleich einem Mann gewesen, mit zunehmendem Alter aber be- bitte ich den Herrgott. Steine Hoffnung mehr ist Gott von ihm wollte, und wie man für Gott Menschen, der ein Haus bauete, und grub tief und gann er ganz besonders auf sein Seelenheil be- mir geblieben." leben müsse; und immer leichter und leichter tam, da riß der Strom zum Hause zu, und mochte legete den Grund auf den Fels. Da aber Gewässer dacht zu sein und sich Gott zu nähern. Seine Da sprach der Alte zu ihm: wurde ihm ums Herz. Früher hatte er, wenn er es nicht bewegen; denn es war auf den Fels geFrau war gestorben, als er noch beim Meister„ Unverständlich ist, was du da sagst, Martyn, sich schlafen legte, nur immer gestöhnt und geächst gründet. Wer aber höret und nicht tut, der ist arbeitete. Ein dreijähriges Söhnchen war ihm wir" dürfen über das, was Gott fit, niemals und an seinen Kapiton gedacht, und jetzt jagte er gleich einem Menschen, der ein Haus bauete auf nach der Mutter geblieben die älteren Kinderurteilen. Nicht nach unserm Verstande geht es, nur vor sich hin:„ Ehre sei Dir, Ehre sei Dir, Sie Erde ohne Grund; und der Strom riß zu ihm sondern nach Gottes Ratschluß. Deinem Sohne o Herr! Dein Wille geschehe!" *) Aus der von uns empfohlenen Jugendhat Gott bestimmt, daß er sterbe, und dir, daß Und von nun an vollzog sich in Awdjeitsch 3, und es fiel alsbald, und das Haus gewann einen großen Riß." auswahl von Tolstois Schriften( Berlin W 15, du weiterlebest. Es muß wohl besser so sein. Und Leben eine vollständige Wandlung. Früher war Berlag der Neuen Gesellschaft.) wenn dich Verzweiflung ergreift, so ist's wohl er am Sonntag öfter in die Schenke gegangen, ( Fortsetzung folgt.)
zu,