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Kuland.

16. Mai 1923.

wie von Falfenau nach Eger  ), fur;, daß sie durch Grundsäße sozialistischer Politik zugunsten ihrer nete Medinger einen diesbezüglichen Antrag len im Juni die Novellen zum Gesetze über die ihre ganze Finan politik die Behebung der Wirt augenblicklichen faktischen Bedürfnisse verbes überreicht. Die Regierung legt nun dem Hause Vermögensabgabe und die Vermögenszuwachs­schaftskrise direlt unmöglich macht. Daran tragen fern", daß ihnen gar nicht ins Bewußtsein kommt, einen eigenen Gefeßantrag vor, welcher der allge- steuer vom Parlamente beschlossen werden. die tschechischen Sozialdemokraten, die es sich in wie sehr sie sich an den Interessen der Arbeiter meinen Lage gerecht werden soll. Nach dieser Vor den Nachrufen auf Raschin obendrein als Ver und an der Internationale versündigen. Aber lage soll die maximale Steuerbenteffung nach den dienst anrechneten, die im Interesse des Finanz dann mögen sie doch wenigstens darüber nach- Geschäftsergebnissen des Jahres 1922, da schon die Der Jmmunitätsausschuß des Ab­fapitals vollführte staatliche Wirtschaftspolitik denken, ob wir deutschen Sozialdemokraten in der Kerife herrschte, und nicht nach den Ergebnissen geordnetenhauses hielt gestern eine Situng ab, in unterſtügt zu haben, ihr gerüttelt Maß von Zeit des alten Desterreich, wo wir in die Staats- des Jahres 1921, de cine gute Konjunktur vor- der Abgeordneter Genosse Haas über die Jmmit­Immu Schuld. Sie wollen es jedoch ib.en tschechischen verwaltung nicht im entferntesten so viel dreinzu- herrschend war, erfolgen. Aber diese Maßnahme nitätsangelegenheiten der Abgeordneten By­Arbeitern in Nord- und Westböhmen gegenüber reden hatten wie die tschechischen Sozialdemokra- erfolgt nicht generell, weil die Regierung vom rovsky, Schollich. Dr. Luschka, Füssy nicht einbekennen und daher lenfen sie nach be ten, die in der Exekutive des Staates ſizen, jemals Standpunkt ausgeht, daß nicht alle Betriebe von und Bobet referierte. Der Ausschuß beschloß, währtem Muster die Aufmerksamkeit der Ar- die Not der deutschen Arbeiter zu einer Hetze der Krise erfaßt wurden. Die Redaktion den Abgeordneten Borovsky auszulie­beitslosen ihrer eigenen Nation und Varteigegen unfere tschechischen Klaſſengenaffen benüßt soll nicht mehr betragen als die fern und die Auslieferung aller anderen Abge­auf das nationale Gebiet. Die eigenen Sünden haben. Wir haben den deutschen Kapitalisten, die Hälfte der rechtsgültig vorgeschrie- ordneten abzulehnen. wollen sie verdeden, indem sie ein nationales politisch die geschworenen Nationalisten sind, vor benen Steuern für Jahr 1923 er­Feuerchen anzünden und aus dem Kampfe geworfen, daß sie tschechische Arbeitskräfte in ihren gab. Dr. Englis meint dann, daß man sich bis gegen die Wirtschaftstrife einen Tienst stellen, sobald diese billiger sind als die her nur mit Avbeiterfragen befaßt hätte, aber daß nationalen Stampf machen. deutschen, um diesen sogenannten Deutschnationa- man die Frage des Mittelstandes übersehent Das ist aber noch nicht das ärafte. Eine noch len die Maske von Gesichte zu reißen. Aber wir hätte(?) und schließt: größere Verfündigung am Sozialismus und an hoben alles daran gesetzt, um die tschechischen Ar­seinem Programm, am Geiste der Arbeiterbewe beiter gewerkschaftlich zu organisieren und sie in Sollen wir aus der jeßigen Krise herauskommen, gung iſt es, wenn das Bravo Lidu" alle diese eine Schlachtreihe zu stellen mit uns, die inter  - ist es nicht möglich, ein 20 Millierden- Budget bei Dinge zu einer besonderen Heze gegen nationale Front der Arbeiter gegen die Stapitali- einer Baluta von 16% Centimes zu erhalten. die deutschen Arbeiter benützt. Es ſtent aufzurichten. Was aber die tschechischen So­schreibt, daß auf einzelnen Schächten und in man zialdemokraten hier machen, geschicht wohl zum djen Fabriken( im Egerland  !) fein Tscheche an Schaden der deutschen Arbeiter, aber nicht minder gestellt fei und daß, wenn Arbeiter wieder ein zum Schaden der tschechischen und am allermeisten gestellt werden, dies nur Deutsche sind. Bei den zum Verderben der tschechischen Sozialdemokraten. Ansuchen um Arbeitslosemunterſtügung" so Denn je mehr diese ihre eigenen Anhänger na läßt sich das Blatt vernehmen werden die tional verhezzen, ihr Klassenbewußtsein irüben und tschechischen Arbeiter von der Gendarmerie und ihr nationales Bewußtsein aufſtacheln, desto mehr den Gemeindeämtern schifaniert und es wird bereiten sie der nationalistischen Reaktion den ihnen oft die Unterſtügung verweigert; demgegen Boden vor, desto stärker werden die Angriffe einer über gibt es viele Fälle, wo vermögende Deutsche, übermütigen Bourgeoisie auf die Freiheiten und Befiber von Häusern, Gewerben und Ansiedlun echte nicht nur der kommunistischen   und den gen Arbeitslosenunterstützung ohne weiteres beschen, sondern aller Arbeiter. kommen, ohne daß sie darauf Anspruch hätten." Das heißt mit anderen Worten, daß die deutschen Arbeiter in den Randgebieten die Arbeitslosen nutterſtügung bekommen, selbst wenn sie nach dem Gefeße feinen Anspruch darauf haben, daß aber die tschechischen Arbeiter feine Unterstützung be fommen, obwohl sie den gesetzlichen Anspruch haben. Settvas wagt das Zeniralorgan der tschechischen Sozialdemokratie zu sagen, angesichts der förmlich mit dem Zwange eines unerbittlichen Naturgesetzes immer wiederkehrenden, in der ganzen Welt bekannten Not gerade des Erzge Birges und der Grenzgebiete überhaupt, angesichts des industriellen Charakters des von den Dent schen bewohnten Gebietes, der es mit sich bringt,] daß das deutsche Volt, daß in der Hauptsache ein Volf von Arbeitern in diesem Staate ist, unter Der Berichterstatter des Budgetausschusses Wirtschaftskrise und verfehlter Wirtschaftspolitik Abgeordneter Dr. Englis( tschechischer National Er stellt jedoch fest, daß der vorliegende Antrag der Regierung am meisten leidet! Statt daß die demokrat) wies darauf hin, daß in unserem Steu- einen praktischen Fortschritt bedeutet und emp tschechischen Sozialdemokraten allen Arbeitern in ersystem dieser schweren Zeit dadurch helfen würden, daß

Ein Erfolg unserer Partei für die Staats­angestellten. Das sogenannte Dezember­angestellten. Das gesetz führte durch den Gehaltsabbau zu un erhörten Härten gegen die Staatsbeamten und Staatsbediensteten. Alle unsere dazu gestellten Abgeordneter Horak( tschechische Gewerbepar Abänderungsanträge wurden seinerzeit von der iei) weist auf die Unhaltbarkeit des heutigen Sten Majorität brutal niedergestimmt. Die Durch ersystems hin und sagt, daß nicht genügend Verführungsverordnung zu diesem Gefeße brachte ständnis vorhanden sei. An der Wirtschaftskrise neuerliche Särten, die sich durch die Entziehung fei auch das Steuersystem: schuld. Dem Mittel- der Teuerungszulage gegen die Allerhilflosesten, stand müsse wieder Zufriedenheit eingeflößt wer die unehelichen Kinder der Beamten und den. Redner urgiert die Reform der Steuerver Bediensteten, wendete. Den wiederholten Be­waltung und die Durchführung der Steuerreform, mühungen unserer Abgeordneten Genossen von der er die Gutmachung aller an den Gewer- Blatny, Grünzner und Taub ist es nun betreibenden verübten Sünden erwartet. gelungen, wenigstens nach dieser Richtung Ab­Abgeordn. Bubnil( Kommunist) reagiert auf Hilfe zu schaffen und durch ihre Intervention zu die Ausführungen Dr. Englis, der erklärte, daß erwirken, daß vom Finanzministerium folgender die Grundlage des heutigen Wirtschaftssystems Erfaß an alle unterstehenden Aemter hinaus der sogenannte Mittelstand sei, und daß es nötig gegeben wurde: Um die Zweifel und Unregel sei, die Sozialpolitik der Arbeiter und des Mittelmäßigkeiten zu beseitigen, welche aus der stren standes zu unterscheiden. Bubuit bemerkt, daß gen Auslegung des Dezember- Gesetzes respel Debatte in der Abgeordnetenkammer. wendigkeit des gefeßlichen Schutzes der sozial vom Jahre 1923 herrühren, beſtimmt das der Standpunkt der Sozialpolitik von der Not- five seiner Durchführungs- Verordnung ,, Zahl 34 Wider alles Ertvarien brachte die gestrige schwächsten Klasse ausgehen muß. Die Steuerbe Finanzministerium, daß den Staatsbediensteten Sigung des Abgeordnetenhauses, die bloß als eine Instung der wirtschaftlich Schwachen steigt in der aller Kategorien, welche sich vor dem 1. Jänner formale gedacht war, cine nicht ganz uninteressante legten Zeit, was Redner an Band von Ziffern 1923 verheiratet haben und bisher Teuerungs­Aussprache über das herrschende Steuersystem und nachweist. zulagen für uneheliche Kinder bezogen haben, oder die Notwendigkeit seiner Neuregelung. Den Au- Abgeordneter Dr. Medinger( parteilos  ) er bei welchen die Voraussetzung für die Bewil war, Laß hiezu bot der erste Gegenstans der Tagesord- flärt, es sei unbillig, als Grundlage für die Beligung dieser Zulagen gegeben nung, nämlich das Gesch über die Erleich ſtenerung der Industrie das Jahr der höchsten Teuerungszulagen( einheitlidye Teuerungszu terungen bei der Zahlung der allge- Konjunktur zu verwenden. Die Erleichterung, lagen, bzw. Zulagen für die kinder) auch nach meinen Erwerbsteuer für das Jahr 1923. welche durch den vorliegenden Gesetzantrag ge- dent 1. Jänner 1923 bzw. vom 1. Jänner 1923 Nachstehend der Bericht: währt wird, bezeichnet Redner als gering und an auch für die unehelichen Kinder nach den hinter den Wünschen der Industrie zurückbleibend. ſelben Grundsätzen und Normen, wie für die Pflegefinder zuerfaunt werden." Steufiehlt aus diesem Grunde deffen Annahme. Nach den Schlußwort des Berichterstatters Dr. Englis wird die Vorlage in erfter Befung angenommen.

Unler Stenerſytem.

zwei Stenergruppen

sie Schulter an Schulter mit uns das soziale Un Die eine ist elastisch verständnis der Behörden zähe bekämpfen, ftatt du unterscheiden sind. daß man jeden Fall von Schikanen eines die und vermag jich selbständig den veränderten Wirt­Arbeitslosenunterstützung Heischenden an den schaftsverhältnissen anzupassen, die zweite kann Pranger stellt, furz, daß man die Interessen dies nicht und muß daher auf gefeßlichem Wege der Gesamtarbeiterschaft gegenüber geändert werden. Ein Typus der ersten Gruppe dem von der Bourgeoisie beherrschten und von ihr ist die elastische Warenumsansteuer, die ocistig beeinflußten bürokratischen Apparat der fintt, wenn die Preise sinten und steigt, wenn die ficht, weiß das Pravo Lidu" nichts besseres, als Preise steigen. Sie paßt sich also selbst an. Hin von einer Bevorzugung der deutschen Arbeiter gegen hat zum Beispiel die Erwerbssteuer gegenüber den tschechischen zu reden, wozu in die zumindest so, wie sie bei uns gehandhabt wird, fem Staate schon wirklich viel Phantasie gehört. nicht diese Anpassungsfähigkeit. Redner bespricht Unter solchen Umständen braucht man sich weiter dann eingehend die Entwicklung unseres Steuer­nicht zu verwundern, wenn man noch vernimmt, wesens, das in Zeiten der guten Koninuttur gut daß das Zentralorgan der tschechischen Sozial funktionierte, aber im Jahre 1922, welches im demokratie den tschechischen Stapitalisten empfiehlt, Zeichen der deflationistischen Politit, also im Betriebe in den Randgebieten zu gründen, damit Zeichen der Wirtschaftskrise, gestanden ist, un= den tschechischen Arbeitern geholfen werde! Also haltbar wurde. Die Voraussetzung. daß man nicht mit den deutschen Arbeitern auf Grund der Geschäftsergebnisse der Jahre 1921 gegen die Sapitalisten beider Nadie Erwerbssteuer für das Jahr 1923 feftfeben tionen, gegen die von der Bourgeoisie diftierte wird können, ist nicht eingetreten und die Durch Wirtschafts und Finanzpolitit des Staates, son- führung des aus dem Jahre 1922 stammenden dern mit den tschechischen Sapitali Gejebes wäre nicht nur ungerecht, sondern fönnte ften gegen die deutschen Arbeiter, die die Folgen der Krise so verschärfen, daß die bei der Gewährung der Arbeitslosenunterstützung Statastrophe zahlreicher Betriebe angeblich so überreich bedacht werden. Die tschechischen Sozialdemokraten mögen in herbeigeführt werden fonnte. Es wurde daher ihrer Koalitionspolitik, in das Bündnis mit den von vielen Seiten nach einer# wedmäßigen en befizenden Klaffen ihrer eigenen Nation noch so derung der Zahlung der Erwerbesteuer gerufen sehr eingesponnen sein, sie mögen noch so sehr die und auch im Abgeordnetenhaus hat der Abgeord­

Die Geschichte eines jesuitischen

Schwindels.

"

die

Berhaftungen und Hausdurchsuchungen. Wie der Vorwärte" berichtet wurden am Montag in Brag mehrere jugendliche Kommunisten ver­haftet und in der Administration der kommu nistischen Jugendzeitung, deren Administra. tor Scholze verhaftet wurde, eine Haus durchsuchung vorgenommen. Auch das Büro des Das Haus schreitet sodann noch zur Ab- Sommunisten Fischer im Reichenberger Stimmung über die Verstaatlichung der Vorwärts" Gebäude wurde von der Staats Buschtichrader Bahn, welche mit den polizei durchsucht und Fischer verhaftet. Der Stimmen der Mehrheitsparteien und der Stom Anlaß dieser Persekutionen ist dem Verwärts" munisten und gegen die Stimmen aller deutschen   nicht befannt. Parteien zum Gesetz erhoben wird. Die Abände rungsanträge des Abgeordneten Genossen Pohl, sowie der Abgeordneten Kallina( deutschnatio­nal) und Křiž( Stommunist), für die die gesamte Opposition die Hand erhebt, werden von der Ma- Die belgische Arbeiterpartei und die jorität abgelehnt. Nach einigen zweiten Befangen wird die Situng geschlossen.

Die nächste Situng wird schriftlich ein­berufen werden. Wie Präsident Tomasek er­klärte, dürfte diese Einberufung in die erste Sälfte des Monates Juni fallen.

Ausland

Reparationen.

Der Pariciausschuß der Belgischen Arbeiter partei, der auf dem internationalen Kongrez in Samburg durch die Genossen Vandervelde  , de Brouclere, Wauters und Van Roosbrood ver Es wird nun in der Koalition über das Bro- treten sein wird, hat in der vergangenen Woche gramm der kurzen Junitagung beraten werden, Stellung zu der Hamburger Tagung genommen. und es wird wohl in diesen Beratungen bereits die Vandervelde, der für Hamburg   vorgesehen ist als Hand des Ministerpräsidenten Schwehla zum Referent für das Problem der Reparationen und Vorschein kommen. In der ersten Junisigung soll der Sicherheit der Nationen, hat seine Ausführun= die Sozialversicherung dem Abgeordne- gen vor dem Parteiausschuß in einer Resolution tenhause vorgelegt und dem sozialpolitischen Aus zusammengefaßt, in der zunächst die ausdrücklichen schuß zugewiesen werden, von dem es noch nicht Vorbehalte, die der belgische Parteiausschuß sicher ist, ob er die Vorlage noch im Sommer oder vor Abschluß des Friedensvertrages von Versail erst im Herbst verhandeln wird. Außerdem sol- les gemacht hat, erneuert werden, vor allem, was

1883 unterließ man es, das fünfhundertjährige| mehr gewählt werden. Als aber der Abt starb,| wartete, daß König Wenzel nach Italien   kommen Der hellige Johann von Nepomul. Jubiläum des Märtyrerivdes zu feiern. Es wählten die Mönche rasch einen Nachfolger und werde, um ihm gegen seine Feinde zu helfen, und waren nämlich mittlerweile selbst in der katholis der Erzbischof von Prag   ließ diesen durch seinen überdies unterstützte Wenzel die Sammlungen schen Geistlichkeit leife 3weifel aufgetaucht, ob Generalvifar Johann von Nepomut bestätigen. des Jubeljahres und förderte den Verlauf des der Heilige wirklich im Jahre 1383 den Mär Der jähzornige König geriet darüber in große Ablasses, so daß aus Böhmen   viel Geld nach tyrertod erlitten hat, und die gelehrte Forschung Wut und drohte in einem groben Brief dem Erz- Rom floß. Der 16. Mai war unter der Monarchie in hatte segar die Existenz eines Johann von Ne bischof mit dem Erfäufen, forderte ihn aber zu Johann von Nepomnik stammite aus dem Böhmen   Landesfeiertag. An diesem Tage wurde pomut, der der Beichtwater der Königin Johanna gleich auf, an den Hof zu fommen. Seine Um- Orte, nach dem er benannt wurde, und der bis der heilige Johannes von Nepomuk   gefeiert, der gewesen wäre und wegen des Beichtgeheimnisses gebung besänftigte ihn aber und so wurde eine in das fünfzehnte Jahrhundert meist Bomut, im Jahre 1383 vom Stonia Wenzel in der Mol- ertränft wurde, ganz entschieden bestritten. Es Zusammenfunft in Brag vereinbart. Als er aber später Nepomut genannt wird. dan ertränkt worden sein soll, weil er das Beicht findet sich nämlich weder in den zeitgenössischen den Erzbischof erblickte, ließ er unter wilden das Jahr 1340 geboren und wurde etwa 1370 geheimnis der Königin Johanna nicht preisgeben Chroniken noch bei den zeitgenössischen Geschichts- Drohungen ihn und seine Räte, unter diesen öffentlicher Notar, 1374 war er oberster Schreiber wollte. Der Tag wurde vom offiziellen Defter- schreibern, irgend ein Vermerk darüber und der auch den Generalvifar Johann von Nepomuk, des Erzbischofs und 1379 erzbischöflicher Sefre­reich mit besonderem Gepränge gefeiert. Galt es Kardinal Aeneas Sylvius  , der im Jahre 1458, gefangennehmen. Der Erzbischof floh unter dem tär. Um diese Zeit war er noch fein Geistlicher, doch, durch diesen tschechischen Seitigen, deffen furz bevor er als Pius II.   den päpstlichen Stuhl Schuß seiner bewaffneten Mannschaft, die an- aber 1383 finden wir ihn schon als Pfarrer, Märiyrertod ein Zeugnis für die fatholische bestieg, eine Geschichte Böhmens   schrieb, weiß deren wurden in die Folterfammer gebracht, wo welche Würde er sich getauft hatte, die er aber Beichte war, das Andenken an den Stever Johan- ebensowenig davon, wie die Klageschrift gegen der König selbst mit einer brennenden Fackel wieder weiterverpachtete. Daneben hatte er eber nes Hus aus den Herzen der Tschechen zu reißen. Wenzel, die der Prager   Erzbischof Johann von Sand an sic legte. Während die übrigen sich auch noch eine Anzahl von Altären in den reich­Auch jetzt suchen die Sterifalen der Nepomukfeier Jenſtein im Jahre 1393 dem Papste überreicht schließlich unterwarfen und eidlich versprachen, sten Kirchen Prags   gepachtet. 1387 wird er wieder neuen Glanz zu verleihen und sie haben hat. niemandem etwas von der Marterung zu ver- Doktor des Kirchenrechtes, bald danach Domherr sich sogar, freilich ohne den erh fften Erfolg, den Und doch ist ein Johann von Nepomut, raten, und so ihr Leben retteten, war Nepomut am Wischehrad, und 1389 Generalvikar des Erz­Marschall och zu der Feier verschrieben, der allerdings nicht der Beichtwater der Königin, so schaver verletzt, daß er nicht mehr am Leben beschofs. Er wurde bald einer der reichsten Prä nicht nur ein großer Feldherr, sondern auch ein sondern der Generalvikar des Erzbisch fs, und bleiben konnte, und der König ließ deshalb an laten und verlieh Gelder an Geistliche und Ari­cifiger Stleritaler ist und darum auf seiner Rück nicht am 16. Mai 1383, sondern am 20. März ihm seine Drohung wahrmachen und ihn in die stokraten, wie aus den noch erhaltenen Prozeß= fahrt von Warschau   in Prag   der flerifalen Bro- 1393, vom König Wenzel wirklich in der Moldau Moldau werfen. Ueber diese Vorkommnisse akten hervorgeht, die vom Jahre 1373 bis zu paganda gegen den Abfall vom Natholizismus ertränkt worden. Wenn auch nicht wegen des haben wir das Zeugnis des Erzbischofs, der unter seinem Tode reichen. zu Hilfe kommen sollte. Seine Fahrt nach Leichtgeheimnisses, so doch in dem Kampfe, der vielen Beschwerden bis nach Rom   floh und dort Die Nachricht von der Schreckenstat des niggräs am Nepomuttage stand nicht auf Sra zwischen dem König und der römischen Stirche eine umfangreiche Anklage gegen die alten und Königs hatte sich bald über ganz Böhmen   ver­mets Programm. im die Macht im Staate geführt wurde, also nenen llebergriffe des Königs überreichte. Der breitet und der Phantasie des Volkes Anlaß zur 1729 wurde Johann von Nepomuk heilig immerhin im Dienste der Kirche. König Wenzel König, der unliebsame Folgen am päpstlichen Legendenbildung gegeben. In den Annalen läßt gesprochen, nachdem acht Jahre lang die Beweise wollte vom Papste die Errichtung eines neuen Hof voraussah, hatte sich, allerdings vergeblich, sich feststellen, daß immer neue legendenhafte für seine Wundertätigkeit gesammelt worden Bistums durchsetzen, zu dessen Stiftung er die bemüht, seiner habhaft zu werden, um sich mit Büge angefügt wurden. Die Angabe, daß Ne­waren und nachdem sämtliche fatholischen Höfe Güter des Benediktinerklosters bei Seladrau ver- ihm zu versöhnen. Der Erzbischof verlangte vom| pomuk   ertränkt wurde, weil er das Beichtgeheim­den Papst beschworen hatten, nicht länger mit wenden wollte. Deshalb sollte nach dem Tode Papst, daß der König in den Bann getan werde. nis nicht verlegen wollte, taucht abgesehen der Heiligsprechung zu säumen. Aber im Jahre des alten Abtes von Kladrau kein neuer Abt das tat aber Papst Bonifaz nicht, denn er er von einer nicht im Deud erschienenen und erst

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