24. Mai 1923.

Der Sozialismus in miri.

in

Von Victor L. Berger . ( Kongreß- Abgeordneter der Vereinigten Staaten Washington . Delegierter für die Sozialistische Partei Nordamerikas .)

Zum ersten Male seit dem Weltkriege treten die Delegierten der Sozialdemokratie aller Län­der zusammen, um zu beraten, wie der wirt­schaftlichen und politischen Demoralisation zu steuern ist, die in allen Ländern durch den Prieg und seit dem Kriege unt sich gegriffen. Diese Zerrüttung ist größer als jemals zuvor seit dem 30- jährigen Striege und sie ist allgemeiner als

Damals.

Tages- Neuigkeiten.

Freiheit.

Es fragte mich heute dein bebender Mund, wer frei denn sei?

Wolfen sind frei,

Ich hob meine Hand zum Himmel und sagte: Die und frei ist der Wind, der die Weiten der Welt im Fluge durchwühlt, ist das Meer, das den schimmernden

und frei

Frei sind Der Weltkrieg war die legische Folge der Und frei Entwicklung des Kapitalisnurs, der den Natio­nalismus und den Saß der Völker gegeneinander Dort baut gepflegt hat. Der Nationalismus unterstützt Natur, ihr feinerseits überall den Sapitalisnnus.

Strand mit Stiffen bespült.

jene Bergeshäupter, die nie ein Fuß­tritt bog, sind die ruhenden Wälder, die nie ein Ruf durchflog der Fuchs sein Nest, der Hirsch wirst glühendes Leben, ihr schweigender Tod, sein Geweih:

sie sind frei!

Kein Volt kann darum besonders für den Weltkrieg verantwortlich gemacht werden. Keinem Sprich, sahst Volle dürfen darum die Seesten dieses Krieges aufgebürdet werden, auch wenn das Volk in dem Und sahst du ein Roß in der Wüste, das nie den Striege unterlegen ist.

Gerichtssaal.

Radau im„ Finale".

Seite 5.

Anlaß zu würgen. In bemfelben Augenblit riefen die fiinf Feuerwehrleute, die mit von der Partie weren:„ Gehn mir!" zogen ihre Seitenwaffen und begannen auf die anwesenden Genossen loszuschlagen, während die Bauern mit Biergläsern auf die Fest Prag , 24. Mai. In einem Gäßchen auf der gäste losgingen. Es ist festzustellen, daß bis zu die Kleinseite in Prag gibt es ein fleines Kaffeehaus, Jem Augenblice teiner der Störenfriede von den Ar- das den Namen„ Finale" trägt. Mit diesem Namen beitern irgendwie belästigt oder bedroht wurde. Da will jedenfalls der Befißer die in später Nachtstunde die Störenfriede troß zureden von ihren Gewaltta vorüberkommenden Bassanten daran erinnern, daß ten nicht ablassen wollten, mußten andere Saiten seine Kaffeediele ganz danach beschaffen ist, gegebe aufgezogen werden und so wurden sie von den annenfalls einen fleinen Bummel zu beenden. und es wesenden Mitgliedern des republikanischen Schuß geht auch immer sehr lustig zu, im Finale" staffee, bundes und den Festgästen hinausgeworfen, wobei manchmal gibt es sogar einen Krawall und dann den Störenfrieden sonst gar nichts passierte. Einige greift der Befiger eigenhändig ein. Er ist nämlich in verdiente Ohrfeigen dürfte alles gewesen sein. Die feiner Hauptbesch ftigung Ringkämpfer und gefürch Tür haben die Arbeiter darauf abgesperrt. Nun verteter Gegner aller mehr oder minder kräftigen Ring­suchten die Feuerwehrmänner mit ihren Seitenwaf- fämpfer und Boxer des ganzen III. Prager Bezirkes. fen die Tür einzuschlagen. Als dies nicht gelang, das Lokal. Daraufhin verließen die Mitglieder dis warfen sie durch das Fenster Pflastersteine m

republikanischen Schuhbundes das Lokal und vertrie

du den Adler treisen? Was lenkt seiben neuerlich ohne größere Gewaltanwendung die nen ziellosen Flug? Halfter trug?

Gegner. Die Gegner räumten fluchbartig den Raum

Es war ein Weltbrieg- ein Weltunheil. Vernahmst du mein Lied, mein stürmisches Lied, Alle zivilisierten Völker müssen darum gemeins meinen ersten und letzten Schrei? sam und in Eintracht versuchen, dem Weltunheil Das Meer und der Aar und der Wald, das Roß entgegenzutreten. Wir müssen die Zivilisation

und mein Lied, sie sind frei!

retten, oder vielmehr auf einer gesünderen und Dort spielt ein Kind am Ufer.... die Barke gerechteren Grundlage wieder aufbauen.

vor dem Lokal. - Die erhaltene Lektion dürften ſi

sich merken. Hoffentlich sind die Halenkyuzler an berwärts nach den Erfahrungen ihrer Aberlaner Spezis vorsichtiger.

9. Oftober 1922 nach 11 Uhr abends im„ Finale" Der 32jährige Wenzel Skuhrovec, der am

Rabau zu machen, als notwendig war, als ihm der

einkehrte, tannte jedoch den Kaffeehausbesitzer nicht. Denn fonft hätte er sich wohlweislich gehiitet, mehr Ausschank von Bier verweigert wurde. Stuhrovec war nämlich schon so stark betrunken, daß ihm der Wirt nur einen Schwarzen" geben wollte. Es kam zu einem Wortwechsel der Wirt, Ernst Vavřinet, sprach ruhig und selbstbewußt. Stuhrovec wurde Wien . Aus Wien wird berichtet: Die Leichen fogar eine Stellnerin anging, fie„ Sure" usw. nannte, Die Leichenfeier für den Genossen Still in immer aufgeregter und beleidigender. Und als er dem Rathause stattfinden, zu der sich die Arbeiter und er wollte den Betrunkenen zur Tür hinaus­feier für den Genossen Still wird Samstag vor wurde die Geschichte dem Kaffeehausbesitzer zu buni schaft ganz Wiens in großen Zügen einfinden befördern. Doch Stuhrovec ließ nicht loder, begann die Rose der Tau – was lächelst du wird, um den Leichnam bis zum Schwarzenberg zu brüllen und so um sich zu schlagen, daß die übr:- trübe und weh? zit die Einäscherung. it begleiten. Sierauf erfolgt im Krematorium gen Gäste die Flucht ergriffen. Vavřinet, der von Stuhrovec auch einige Schläge abbekam, wurde verhaftet, ohne Zweifel aus politischen Gründen. bearbeitete ein flein wenig den immer renitenter Upton Sinclair wurde vor einigen Tagen schließlich wütend, zog einen Boxer aus der Tasche, Die amerikanischen Pinkertons waren seit langem werdenden Skuhrovee und warf ihn dann im weiten schon wie das Fegefeuer hinter ihm her. Ein Bogen auf die Straße hinaus. Drinnen im Kaffee­gewaltiger Proteststurm der amerikanischen Arhaus tehrte inzwischen ein Dienstmädchen die Scher ganzen Welt werden sich anschließen. beiterschaft wird die Folge sein. Die Arbeiter der bon zusammen, die überall auf der Erde herumlagen.

durchschneidet den Sec....

erst versteh ich die Frage, die Frage: wer frei denn sei?-

sind nicht frei!-

John Henry Maday.

Der fogenannte Frieden von Versailles Es füßt der keinen Frieden, sondern eine fortgesetzte Aus­raubung und Unterdrückung des deutschen Voltes Ach, jetzt bedeutet ist darum ein noch größeres Ver­brechen als der Strieg selbst. Deutschland ist Wir Toren, wir Knechte der Torheit, mur wir heutzutage nicht nur wehrlos, sondern es ist absolut ein Land ohne Grenzen, in das jede wohl­bewaffnete Räuberbande nach Belieben eindrin gen faun. Das sind unhaltbare Zustände, nicht mer für Deutschland , sondern für die Zivilisation der ganzen Welt. Die Erkenntnis dieser Zu­stände ist von ungeheurer Wichtigkeit für das internationale Proletariat, welches ein Rind der modernen Zivilisation ist.

Dieser internationale Kongreß der jetzt in Hamburg , also auf deutschem Boden, statt findet wird also als ein Fehlschlag angesehen vorden müssen, falls der Kongreß nicht Wittel und Wege zu finden trachtet, dem französischen Militarismus und Chauvinismus durch das internationale Proletariat einen Wall entgegen Sufeten. Der Militarismus eine große Ge­Fahr für uns in allen Ländern ist in Frant reich zu einer Weltgefahr gewachsen.

Prager Abendblatt" standen folgende zwei Inserate Hier das Geld, hier der Körper. Jm gestrigen nebeneinander:

Welche Dame

m

in

Anschauungsunterricht für Gendarmen im Ge­richtssaal. Der gestrigen Schwurgerichtsverhandlung oder geschiedene Frau würde einem intell. jungen im Prager Landesgericht wohnten 146 Gendarmen Manue, geschäftstüchtig, mit einigen tausend Kebei, die der Gendarmenchargenschule angehören und bar, zu einer Existenz verhelfen? Sofort. Heirat unter Führung des Gendarmeriekapitans Dr. Ko gugesichert. touček im Gerichtssaale erschienen waren, den Gang einer Schwurgerichsverhandlung Einblick zu gewinnen. Diese Art von Anschauungsunterricht für Gendarmeriechargen ist, da die Gendarmen als Zeugen sehr oft im Gerichtssaale erscheinen müssen, jedenfalls eine praktische Einrichtung und in diesem Vernachlässigung sehr zu begrüßen. Sinne mit Rücksicht auf deren bisherige vollständige

Welcher Fabrifant

oder reicher Geschäftsmann würde einer jungen, hübschen, besseren Dame, große Figur, mit schöner Handschrift Beschäftigung geben?

nen jojort" jede Dame oder" geschiedene Frau Ein junger Mann, der für einige tausend Kro heiratet eine bessere" Dame mit großer Figur, In Amerika findet der Kapitalismus gegen- die ihre schöne Handschrift usw. nur Fabrilanten wärtig seine höchste Blüte. Es stand ihm da oder reichen Geschäftslenten zur Verfügung stellt. niemals der Feudalismus im Wege und die Geld- Beiden wird geholfen werden, da einerseits für herrschaft konnte sich da frei und ohne Hindernis den Fall 1) sich Frauen finden werden, denen ein boll entfalten. Das amerikanische Proletariat junger Mann einige tausend Kronen wert ist und vielsprachig, schlecht organisiert und zersplit- anderseits( Fall 2) genug reiche Männer vorhanden erthinkt bedeutungslos hinter dem Prole sind, die für die hübsche Junge Beschäftigung haben. tariat anderer Länder her. Aber eben wegen der Die Ordnung der Stultur sorgt schon für Angebot Riefengröße und gewaltigen Bedeutung Amerikas und Nachfrage am Fleischmarkt des Kapitals. it auch sein Proletariat berufen, in der Welt­befreiung früher oder später eine führende Rolle zu spielen. Möge das recht bald der Fall sein.

Der Weg zum Frieden.

Von Th. Stanning( Stopenhagen).

Daß der Stapitalismus für die Menschen ein Unglüd ist, das dürfte nunmehr aus der Betrach tung der uns nach Abschluß des Krieges hinter lassenen Welt einleuchten.

Der Wettbewerb um den Weltmarkt, die Jagd nach Gewinn, das Ringen nach der wirt­schaftlichen und somit auch nach der tatsächlichen Gewalt in Europa , das waren zweifellos die trei­beiden Sträfte bei den Gewalthabern, die den Strieg entfesselten.

-

Kellnerinnen belästigte. Er habe sich so brutal be­nommen, daß alle Gäste ein Einschreiten des Kaffee­hausbesizers Vavřinck forderten. Entgegen der An­Mageschrift hatten die Zeugen bei der Rauferei die delt habe. Ueberzeugung, daß Vavřinet nur in Notwehr gehan­

Die Geschworenen vereinten mit elf Stimmen die an sie gestellte Schuldfrage, so daß der Angeklagte Vavřinek freigesprochen wurde. Den Vor­sitz bei der Verhandlung führte DLGR. Stepan, als Privatbeteiligten Dr. Prochaska. Der Verhandlung Verteidiger fungierte Dr. Baß. als Vertreter des waren auch als Gerichtsärzte Dr. Dittrich und Dr,

Kalmus beigezogen.

Die Radauszene im Finale"-Café hatte heute vor dem Schwurgericht ihr Nachspiel. Als Angeklag­ter saß der Kaffeehausbesitzer Vavřinet auf der An­flagebank. Denn er hatte damals den betrunkenen Skuhrovec so unsanft bearbeitet und mit solchem Nachdruck auf die Straße hinausbefördert, daß dieser sich eine blutende Wunde auf der Stirne zuz auf die Augenklinik des Professor Elschnig gebracht werden mußte. Die Verlegung stellte sich als r schwere heraus und hatte eine dauernde Scheng der Schkraft des einen Auges zur Folg. Die Staatsanwaltschaft hatte daher gegen Biokinef dic Anklage wegen schwerer Körperverletzung mit dauernden Folgen erhoben. Der Angeklagte- derte heute die Krawallszene, die Stuhrore durch Der Autotod. In der Nacht zum Dienstag jein Benehmen hervorgerufen hatte und erklärte, daß wurde in Döbling der 51- jährige Mauvergehilfe er in Notwehr gehandelt habe, da Stuhrover gegen Franz Malecet von einem Auto nichergestoßen. ihn vorgegangen sei. Auch die übrigen Zeug a be­Der Berunglidte starb auf dem Transport ins stätigten, daß Stuhrovec in start angeheiter: Su­Spital. Wie Augenzeugen behaupten, ist der Chaufstande ins staffeehans gekommen sei und dort die far an dem Unfalle unschuldig, da Malco in das Auto hineingerannt ist. Der 44- jährige Tischler. gefe Josef Wabor wurde, als er Sonntag auf einem Fahrrade dardy die Linke Wienzeile fuhr, von einem Auto nicbergestoßen. Wabor ist Dienstag frith Anton Macek gestorben. In der Nacht auf gestorben. Der Autolenker, den die Schild an gestern ist im allgemeinen Strantenhaus in Bran dem Unglüide trifft, fuhr bellimmert weiter.- Der Redakteur des„ Rude Pravo", Anton Macef. Wegen der Häufung der Autounfälle hat die Wiener ein befannter tschechischer Schriftsteller, im Alter Polizei die strengsten Maßregeln angeordnet. Die von 51 Jahren gestorben. Macek litt feit längerer Sicherheitswache wairde aufgefordert, alle Bagenlen Zeit an einer Mittelohrentzündung, die dreimal Ter, die die zulässige Geschwindigkeit überschreiten, operiert werden mußte, und der er nun erlegen sofort anzuzeigen. Wird ein Unfall durch vorschrifts. ift. Macet war ein außerordentlich gebildeter widriges Fahren verursacht, so ist der Wagenfenter Mann. Er besuchte ursprünglich das Gymnasium. fofort zu verhaften. Bei einem strafgerichtlichen mußte aber in der vierten Klasse das Studium Strafbastand find die Wagenfenfer sofort dem Ge­wegen des Dhrenleidens, das sich schon damals bei richte einzuliefern. Auch die Entziehung der Führer­ihm bemerkbar machte, aufgeben. Er wurde dann scheine bei Vorhandensein der gesetzlichen Boraus. Der beleidigte Zechefer. Stuffateur. Durch eisernen Fleiß hat er sich ein ehangen with ven Prag , 24. Mai. Vor einem Prager Bezirks­umfassendes Wissen angeeignet und hat auch eine hamgen wird von muun an rüdfichtslofer ganze Menge Sprachen durch Selbststudium er- gehandhabt werden. Bei dieser Gelegenheit macyt die Polizei die Schantgewerbetreibenden richter wurde heute eine Ehrenbeleidigungsklage mit lernt. Frühzeitig wandte er sich der Sozialdemo- barauf aufmerksam, daß die übermäßige Berab. einem Ausgleiche ausgetragen, bei der der Ange­fratie zu, gehörte nach dem Umsturze dem linken reichung von Allchol an Wagentemler die flagte, obwohl er im Grunde genommen recht hatte, Auch der Friede wurde in weitem Maße Flügel an und ging nach der Spaltung mit den Schanges betreibender bei Unfällen mitver um ein Haar verurteilt worden wäre. Die Sache Kommunisten. Für das„ Rude Bravo" bedeutet der durch das wirtschaftliche Interesse des Stapitalis antwortlich macht. Disse Bestimmungen sind auch verhielt sich so: In ein Kaffeehaus in Wrschowitz mus geprägt. Daher brachte der Friedensschluß Tod seines eifrigen, fleißigen und fenntnisreichen Für uns von Intereffe, da die Autoraferei auch hier fam an einem Abend im vorigen Monat ein Gast, auch keinen Frieden, sondern nur fortgesetzten Mitarbeiters einen großen Verlust. täglich ärger wird und ständig Opfer fordert. der einen weißen Kaffee und zwei Semmeln ve­wirtschaftlichen Strieg. Die Enttäuschungen und Deutsche Art. In München gibt es bekannt Vom Prager Wuchergericht. Wegen Wucher stellte. Der Gaft blieb bei seiner Tasse Kaffee Verluste des Strieges verschmerzen sich nicht so lich einen Hochschulring deutscher Art". Wes wurden laut einer Mitteilung der Staatsanwalt- stundenlang siben und rührte sich auch nicht vom schnell und die, die es in ihrer Gewalt haben, Art dieser Ring" ist, geht aus dem Inhalt der schaft in der zweiten S.lfte des April 1. J. in Groß Fleck, als der Oberkellner erklärte, daß das Naffec ſeßen eine unversöhnliche Politit fort; wir aft Beitrittserklärungen hervor, die selbstverständlich Brag sieben Bersonen bestraft. Hievon wurden zwer baus um Mitternacht geſchloſſen werde und alle lich und national herrscht der Unfriede, und die auch in Prag in Umlauf find. Das Exemplar, Bersonen wegen Bergehen zu je sechs Monaten stren- Gäste aufbrechen mögen. Der Mann blieb bei fei­das in unsere Hände geriet, hat folgenden Wort- gen Arrestes und 10.000 K Geldstrafe und fünf Per- ner Tafſe Kaffee weiter fitzen, als schon die letzten laut: sonen wegen Nebertretung zum strengen Arrest von Gäste das Kaffeehaus verlassen hatten und der Ich erkläre hiemit meinen Beitritt zum 14 Tagen bis zu einem Monat und zu Geldstrafen berkellner bereits unruhig zu werden begann. Hochschulring München und gebe zugleich eine von 1000 bis 15.000 K verurteilt. In derselben Zett Schließlich es war ein viertel 1 Uhr- ging eidesstattliche Erklärung ab, daß nach meinem wurden 31 neue Anzeigen wegen Wucher erstattet. der Ober zum Tisch des einsam und schweigend da­besten Wissen und Gewissen weder unter meinen Diebstähle. Aus dem Schlafzimmer im Schlosse sitzenden Gastes und forderte ihn auf, zu zahlen. Ich finde nicht, daß man an die Möglichkeit, Großeltern noch Eltern väterlicher und mütter des Großgrundbesizers Dr. Leopold Thun- Hohenstein Der Mann wollte nicht zahlen. Er habe angeblich sich friedlich betätigender gleichgeordneter Natio- licherseits solche jüdischen oder nicht arischen Blu in Choltiz bei Pardubit wurden am 16. Mai noch Zeit. Der Ober ermahnte ihn nochmals. Der nen und Völker glauben fann, solange nicht eine tes waren, noch daß ich Angehöriger einer öffent- Juwelen im Werte von 200.000 K gestohlen. Der Gast antwortete überhaupt nicht, denn- er hatte neue gesellschaftliche Moral eingeführt worden ist, lichen oder geheimen Vereinigung bin, die unter Täter ist unbekannt. Die sächsische Gendarmerte ia fein Geld bei sich. Und als schließlich der Ober und das wird ohne entscheidenden Bruch mit dem jüdischem Einfluß steht oder anderen volksfeind hat vor einigen Tagen den 37jährigen Leopold auf die Zahlungsunfähigkeit des Gastes anzuspielen fapitalistischen System kaum möglich sein. Diesen lichen Bestrebungen dient." Summel aus Straßburg angehalten, der aus begann, und ihn einen Zechpreller, Lumpen usw. Bruch muß die Arbeiterklasse durch die Eroberung Demnach ist der Eid auf die deutsche Art Böhmen kam und in Oberwiesenthal einen silbernen nannte, da wurde der späte Gaft sehr aufgeregt, tat der politischen Gewalt bewerkstelligen; nur dies nur bis zur Großmutter zurück zu leiten. Nicht- Stelch zum Verkauf anbot. Summel erklärte, daß er beleidigt und rief den zweiten Sellner als Zeugen vermag der Welt einen tatsächlichen Frieden zu deutsches Blut etwaiger Urgroßväter und mütter den Gegenstand auf einem sächsischen Bahnhofe von dafür an, daß er Zechpreller, Lump usw. genannt verschaffen. Die gemeinsame Arbeit der Völker sezt also der Hakenkreuzlerischen Betätigung keine einem unbefannten Mann um 25 000 Mart getauft wurde. Und schimpfend verließ er, an dem ganz soll unser Ziel sein, und daher soll uns auch die Schranken. habe. In seinen Kleidern jedoch wurde ein silbernes verdußt dreinschauenden Ober siegesbewußt vorbei­Internationale der Arbeiterklasse eine Einleitung Wir fan Hakenkreuzler, hoch Roljer Karl! 3m Streuz und eine silberne Madonna mit der Aufschrift gehend, das Lokal- ohne natürlich gezahlt zu in die künftige Internationale der Völler sein. niederösterreichischen Oberlaa feierte am Pfingst- Andenken an Philippsdorf" gefunden. Die Sachen haben. Und klagte auch tatsächlich wegen Ehren­Wir wollen nicht die Nationen aufheben; es senntag der Arbeiterradfahrerverein eine Fahnen- scheinen in irgendeiner Stirche in Böhmen gestohlen beleidigung. sollen aber die herrschenden Unübereinstimmun- enthüllung. In die anschlieende Unterhaltung drang worden zu sein. Hummel befindet sich in Chemnitz Die Verhandlung dauerte heute nicht lange. gen beseitigt werden, und die Interessengegensäge nach Mitternacht ein Haufen Hakenkreuzler ein. in Haft. Der Ober gab eine Erklärung ab, daß ihm jede werden verschwinden, wenn fein wirtschaftliches Einer von ihnen warf ohne Anlaß ein volles Bier- Selbstmord. Gestern um 9 Uhr vormittags tam beleidigende Absicht ferngelegen sei und der Kläger Interesse mehr dabei im Spiele ist, wenn das glas auf den Boden, daß es zerschellte und die her zu seinen Eltern nach Smichow Nr. 231 der 26jäh- erklärte heute kann er ja das leicht daß er internationale Ausbeuten aufhört. umfliegenden Glassplitter den Genossen bedrohlich rige Finanzwachmann Heinrich H. auf Urlaub. Um damals bei dem Kaffeehausbesuch sein Geld zu Die Sammlung der Arbeiterklasse auf natio- um den Kopf flogen und rief:„ Wir fan Hakenkreuz halb 3 Uhr nachmittags schoß sich H. aus einem Wii Hause vergessen hatte und sich nicht getraute, dem naler und internationaler Grundlage sei die Lo- Ter, hoch Kaiser Karl! " Die übrigen Nationalunken litärgewehr in die linke Bruſtſeite und war sofort Ober davon Mitteilung zu machen. Der vom Richter fung. Das ist der Weg zur Eroberung der Gewalt, stimmten sofort in diese Rufe ein. Ein anderer rief: tot. Der herbeigerufene Arzt ſtellte fest, daß das angestrebte Ausgleich kam zustande, der Ober ver­Der Weg zur Befreiung der Völker, der Weg zum„ Wir werden euch euer Feſt ſchon unmöglich Projektil ins Herz gedrungen sei und ließ den Leich- ließ mit gemischten Gefühlen den Gerichtssaal. Der Frieden. machen!" Gleichzeitig packten zwei einen von den nam in das gerichtsmedizinische Institut schaffen. Weiße" und die zwei Semmeln Festgästen am Halse und begannen ihn ohne jeben Warum S. die Tat beging, ist unbekannt, Stläger inzwischen längst bezahlt hatte waren des

Bölfer leiden darunter.

Europa befindet sich in einer ärgeren nar­chie als zuvor, und die kapitalistischen Parteien vermögen es nicht, diese Anarchie zu beheben, da der Kapitalismus in sich die vielen gegeneinander streitenden Interessen birgt.

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die ihm der