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Nr. 211. 15. Jahrgang. 2. Beilage des

Vorwärts " Berliner Volksblatt. Freitag, 9. September 1898.

Die Antwort des Deutschen Berg- und ichädigungspflichtigen Unfälle von 6,59 pro tausend schaften den Charakter als Kampfesorganisation nehmen, das Gegen­Hüttenarbeiter- Verbandes

Handelsminister bestimmt.

crörtert.

#

dazu fehlt.

Wir meinen, dem Ansehen der Behörde hätte es fehr genutzt, wenn dem Manne willfahren wurde. Soll es doch das Bestreben jeder Kontrolle sein, so streng wie möglich auf alle Uebertretungen zu fahnden. Wie heute die Dinge sich zugespitzt haben, liegt es nicht zuletzt im Intereffe der Bergbehörde, sich mit den Forderungen der Arbeiter auf dem Gebiete der Grubenkontrolle zu befreunden, da durch Anerkennung dieser Wünsche auch das ganze Institut der Berg­polizei bedeutend an Ansehen gewinnen wird."

dann

Unfallziffer sich vollzog." Seit 1886 fei die Zahl der entlegen. Falsch sei, daß die Arbeitslosen- Unterstügung den Gewerk Versicherte auf 12,09 im Jahre 1897 angeschwollen! theil sei richtig; die Lohndrückerei würde vermindert. Ergänzend Wie schwach die politischen Bedenken" der Werksbefizer thatsächlich muß der Arbeitsnachweis hinzutreten. Auch praktisch sei es möglich, seien, das werde auch durch ihre unmotivirten, gänzlich ungehörigen die Arbeitslosen- Unterstützung einzuführen, ohne wesentlich die Bei­auf die Denkschrift des Vereins für die bergbau Beleidigungen der Arbeiter bewiesen. Die Dentschrift des bergbau- träge zu erhöhen, indem man Abstriche mache an anderen Unter­lichen Interessen im Ober- Bergamtsbezirk Dortlichen Bereins ziche alle möglichen angeblichen Vorkommnisse in der ftüßungsformen, die nur beſtimmten Kategorien der Mitglieder zu mund, betreffend Anstellung von Bergarbeitern als deutschen und ausländischen Arbeiterbewegung heran, um damit den gute kommen. In der Generaldiskussion über die Unterſtüßungs­Grubentontrolleure, wird in der Verg- und Hütten- Terrorismus" zu illustriren, der unausbleiblich seitens der frage ergreift zuerst das Wort Kriens Dresden . Redner wendet arbeiter Zeitung " veröffentlicht. Die Publikation ist für den sozialdemokratischen Partei auf die Arbeiterinspektoren aus sich gegen die Ausführungen Stromberg's, bespricht auch einige Ar­geübt werden würde, sollten sie nicht im Parteiinteresse" titel aus dem Tabak- Arbeiter" und ist gegen die Einführung der Arbeits­Zunächst werden darin die technischen" Bedenken, die handeln. Nun werde aber von denselben Unternehmern bei lojen- Unterstügung, die in schlechten Geschäftszeiten den Verein schwer Der Verein für die bergbaulichen Interessen gegen die Anstellung jeder Gelegenheit hervorgehoben, daß die übergroße Mehrzahl schädigen fönnte. Die Reise- linterſtügung sollte man nicht vermindern, von Bergleuten als Grubenkontrolleure ins Feld führt, eingehend der Bergleute nicht sozialdemokratisch sei; demnach würde, denn sie ermöglicht es den Unverheiratheten, bei Differenzen und sonstigen gesetzt auch den Fall, die Sozialdemokratie wollte die Hilfsinspektoren Vorkommnissen die Situation für die Verheiratheten zu erleichtern. Wenn behauptet werde, daß mit der Schaffung eines unteren parteipolitisch ausnuten, sie es nicht können, da ihr die Macht Die weiblichen Arbeiter sind trop der Arbeitslosen- Unterſtügung Aufsichtsapparats das Gefühl der Verantwortlichkeit bei den schwer zu gewinnen. Raab Pfungstadt erklärt die Arbeits­Beamten und Arbeitern nothgedrungen Einbuße erleiden müsse, so Um dem Minister aber zu zeigen, wo der Terrorismus zu verhältnisse auf dem Lande, die den ländlichen Kollegen das Recht sei zu ertvidern, daß das gerade Gegentheil eintreten werde. Hause ist, wird folgender Fall angeführt: geben, zu behaupten, die Arbeitslosen- Unterstüßung fomme nur den Bei Kontrolleuren aus den Reihen der Arbeiter, die mit den Ge­" Im Frühjahr d. J. machte ein Arbeiter der Zeche Präsident" städtischen Kollegen zu gute. Aus taktischen Gründen ist er gegen pflogenheiten der Arbeiter, den Neigungen der Beamten, sowie dem bei Bochum der Bergbehörde die Anzeige, auf seiner Zeche be- die Einführung der Arbeitslosen- Unterſtügung. Gegen Herabjegung ganzen Betriebsgebahren innig vertraut sind, würde die Kontrolle ständen lebensgefährliche Zustände. Herr Ober Bergrath der Zeit für Beziehung von Reise- Unterstügung muß ich mich aus­über die Arbeitspunkte und die Arbeiter bedeutend energischer v. Sobbe, dem die Meldung gemacht wurde, fagte darauf zu sprechen. Für Umzugsgelder an Verheirathete kann ich mich er­werden und für die Beamten der Zwang entstehen, sämmtliche dem Arbeiter: Nennen Sie mir Ihren Namen nicht, denn würde flären, sie können eingeführt werden ohne Erhöhung der Beiträge. Unfallverhütungsmaßregeln stetig in Anwendung zu bringen." ich den nennen, dann würden Sie entlassen!!!" Nothnagel Seefen: Bei Erhöhung der Beiträge um 10 Pf. Der weitere Einwand der Unternehmer, bei der Anstellung von Wie in diesem Falle, so können wir auf Wunsch vielfach nach- würden wir viele Mitglieder verlieren. Gegenüber den Elm'schen Bergleuten im unteren Aufsichtsdienste würde die Unfallverhütung weisen, daß die Berglente so terrorifirt werden von den Werks- Artikeln ist darauf hinzuweisen, daß die Arbeiter mancher anderen Leuten übertragen werden, die dieser Aufgabe nicht geleitungen, daß sie auch die flagranteste Gefährdung der Arbeiterleben Berufe mehr verdienen als wir, sie können darum höhere Beiträge wachsen sind, weil die Verhältnisse oft selbst in einer und der durch die Betriebsführung nicht der Bergbehörde zu melden wagen, zahlen. Ich halte die Arbeitslosen- Unterstützung für zu schwer durch­selben Grube verschieden liegen, wird mit der Anführung der That- aus berechtigter Furcht, um ihr Brot zu fommen. Wir meinen, ein führbar. Junge Bremen : Es flingt, als ob wir mit der Reise­sache widerlegt, daß die praktisch im Bergbau thätigen Gruben- solcher Terrorismus ist einfach himmelschreiend; auch der ärgste Unterſtüung verlockten, zu reisen. Dazu ist die Unterſtügung arbeiter die Verhältnisse gerade am genauesten kennen. gering. Weibliche Arbeiter werden Terrorismus der Arbeiter auf ihre Kollegen kommt gegen jene un zu angelernt, Ferner sei der Vorwurf hinfällig, daß den Arbeiterkontrolleuren geheuerliche wirthschaftliche Bedrückung kaum in betracht." müssen die jungen männlichen Arbeiter fort von dem Orte, die zur Prüfung der Wetterführung nöthige Kenntniß der" Das Unglückseligste ist" so fährt der Vorstand des Berg - sie sind alsbald durch neue Kolleginnen ersetzt. Die Aus­physikalischen und chemischen Gesetze mangele. Ab- arbeiterverbandes fort- daß die Arbeiter immer mehr das Ver- beutung des Vereins durch reisende Kollegen kann nicht mehr so gesehen davon, daß auch die Mehrzahl der Steiger und so mancher trauen auch zu den staatlichen Berginspektoren verlieren. arg betrieben werden. Ich warne die Reise- Unterſtügung herabzu­Betriebsführer schwerlich eine Prüfung in diesen Dingen Diese Thatsache kann gar nicht geleugnet werden; wir wollten ernst- feßen. Umzugsgelder den Verheiratheten zu gewähren, kann ich nur bestehen würden, fönne ein Arbeiterkontrolleur schon nach kurzem lich, es wäre anders. Verständlich ist dies Mißtrauen aber rathen. Dann fönnte auch der Arbeitsnachweis befriedigend ein Unterricht die zur Messung der Wetter nöthigen Reimtuiffe erlangen recht gut. Haben doch bei verschiedenen Gelegenheiten sich Mit- gerichtet werden. Die Nichtmitglieder benutzen den Nachweis und und im übrigen seien, wie schon das Ober- Bergamt in Dortmund glieder der staatlichen Aufsichtsbehörde so unverhohlen für das nehmen den Mitgliedern die Arbeit weg. Darum wurde unser verlangt habe, besondere Wetterbeamte anzustellen. Die Bedeutung heutige System im Bergbau erklärt, daß die Ansicht der Arbeitsnachweis entwerthet. Verhindern Sie, Kollegen, daß wir des unteren Aufsichtsapparats liege nicht so sehr in der Kenntniß Arbeiter, die Bergbehörde liege mit den Unternehmern durch Experimente Mitglieder verlieren; ohne Erhöhung der Beiträge von Naturgefeßen und komplizirten Berechnungen, als vielmehr in unter einer Dede", als eine Folge jener Aeußerungen zu geht es nicht ab. Küster- Salza bestreitet, daß die Mitglieder der Kenntniß bon den Landläufigen leber erwarten war. Gewiß haben wir sehr viele Beweise von der aus dem Verein treten, wenn die Beiträge erhöht würden. Wenn tretungen und Vernachlässigungen der Unfall- strengen Sachlichkeit der Bergbehörde, aber was besagen diese gegen wir eine Kommission wählen, die bis zur nächsten General­berhütungsmaßregeln seitens der Beamten und Arbeiter über folgendem Vorkommniß: versammlung die Verhältnisse gründlich prüft, dann wird und in der stetigen und scharfen Kontrollthätigkeit. Der Arbeiter von Präsident", von dem oben die Rede ist, gutes Material zu stande kommen für die Arbeitslosen- Unterstüßung. Leeres Gerede sei die Behauptung, die Arbeiterkontrolleure wandte sich auch an das königl. Ober- Bergamt zu Dort- Für die Arbeiter der Kaitabalsbranche wäre dieselbe sehr prattisch. würden strafbares Verschulden der Arbeiter nicht mund mit der Bitte, die Behörde möge ihm einen Beamten Sperber- Berlin: Die Frage hat schon mehrfach Zwiespalt unter zur Anzeige bringen. Infolge der doppelten Kontrolle mitgeben, er( der Arbeiter) wolle demselben die polizei uns hervorgerufen. Man muß tiefer blicken, als es in den Artikeln durch den Grubenbeamten und den Arbeiterkontrolleur würden widrigen Zustände auf" Präsident" eingehend zeigen. Das im Tabak- Arbeiter" von Anhängern der Arbeitslosen- Unterstützung Verfehlungen der Arbeiter weniger vorkommen als jetzt. Der Ober- Bergamt lehnte leider das Ersuchen des dargestellt ist. Wir würden ein Recht auf Faulheit und Ausnutzung besondere Vorzug der Arbeiterkontrolleure liege aber darin, daß ihre Mannes ab! des Vereins schaffen. Es sind nur ca. 18 000 Tabatarbeiter von Anwesenheit für die Beamten eine stetig zwingende Veranlassung 160 000 organisirt. Unsere Mitglieder würden durch den Arbeits­bilden werde, sämmtliche Unfallverhütungs- Maß nachweis, der bei Einführung der Arbeitslosen- Unterſtüßung doch noth­regeln ausgiebig, anzuwenden. Dieser Vortheil über­wendig ist, geschädigt und denNichtmitgliedern Vortheil bereiten. DieReise­wiege weitaus alle etwaigen Bedenken. Unterstützung fann wohl etwas verkürzt werden. Die Zeit der Gewährung Der Einwand der Unternehmer, die Arbeiterkontrolleure würden von 26 Wochen ist zu lang, 20 Wochen sind genug. Auch darf über einen verkehrte Anordnungen treffen, sei unqualifizirbar, da die bestimmten Betrag an einem Tage nicht erhoben werden. Die Er­Befugnisse dieser Leute noch gar nicht feststehen. Und von vornherein sparnis kann zu Umzugsgeldern benügt werden, dann intereffiren anzunehmen, die Kontrolleure würden ihre Befugnisse über wir mehr die Verheiratheten. Die Streifunterstüßung kommt wesent schreiten, und zwar zum Schaden der Werke, oder gar persönlich lich den Verheiratheten zu gute, sie ist auch nicht zu gering. Wir die Gefahren vergrößern, sei grundlos. Wenn die Kontrolleure das Berliner sind prinzipielle Gegner der Arbeitslosen Unterstüßung. Recht zu Anordnungen erhielten, so könnte sich dies voraussichtlich Die Unternehmer- Dentschrift spricht von den bedenklichen Thieme- Hamburg : Man sollte nicht vorurtheilsvoll sich der Frage nur erstrecken auf etwaige sofort vorzunehmende Reparaturen, auf Zuständen", die sich auf dem Gebiete des Knappschafts - gegenüberstellen. Ein Recht auf Faulheit giebt die Arbeitslosen- luter­sofortige Stundung von in Gefahr befindlichen Betriebspunkten 2c. wesens durch die Opposition der Aeltesten herausgebildet hätten, tigung nicht. Nach meiner Ansicht besteht die Arbeitslosen- Unterſtügung Diese Anordnungen könnten der Unfallverhütung nur dienlich sein. Alle diese Dinge vorbeugenden Charakters zu ersetzen burch man habe denselben nur durch Schaffung von selbständig dastehen- fchon, jedoch nur für einen Theil der Mitglieder. Die Reife- Unter Alle diese Dinge vorbeugenden Charakters zu ersetzen durch den Oberältesten begegnen können". Nun datirt die Amtsperiode stützung ist auch Arbeitslosen- Unterſtüßung. Gleiche Pflichten, gleiche die Kräftigung der Autorität der Beamten, wie die Unternehmer der oppositionellen Weltesten aber erst seit dem 1. Januar 1893 und Rechte das giebt's aber heute nicht.( Widerspruch.) Ja, so leicht wollen, streife an Ignoranz. Die Beamten seien gegenüber den zur felben Beit traten auch die Oberältesten ihr reisen die Verheiratheten nicht. Die Sterbegelder sind doch nicht als Arbeitern von der wirthschaftlichen und gesetzlichen Seite aus mit mt an! Es konnten sich also noch gar keine bedenklichen Zu- genügende Unterstützung für Verheirathete anzusehen. Es muß ein geradezu souveräner Machtfülle ausgestattet, und was hätten sie mit stände herausgebildet" haben. Die Opposition war noch gar Ausgleich für alle Mitglieder geschaffen werden. Beschränken wir ihrer unbeschränkten Autorität in der Unfallverhütung seither ge- nicht im Amt! Wie fonnte man denselben also schon begegnen? die Reise- Unterstützung, wie der Antrag aus Ladenburg will, auf leiſtet? Wenn die ökonomischen Bedenken der Bergwerkseigenthümer In so leichtfertiger Weise beleidigen die Werksbefizer die Arbeiter 30 M. pro Jahr und geben wir Arbeitslosen- Unterstützung in dem­in Frage tämen, gehe die Autorität der Angestellten der Bergwerks- vertreter." selben Betrage, dann ist wenigstens ein Ausgleich da. Erhöhung der eigenthümer gänzlich in die Brüche. Nicht so bei Arbeiterkontrolleuren, Am Schlusse seiner Eingabe sagt der Verbandsvorstand, daß die Beiträge ist dazu nicht nothwendig. Es betheiligen sich noch eine die den Revierbeamten unterstellt sind. Diese würden von den ökono- Stellung der Unternehmer gegen die auch von dem Handelsminister große Anzahl Redner an der Debatte, die hier nicht genannt sind, mischen Bedenken der Bergwerkseigenthümer und ihrer Angestellten als berechtigt anerkannte Reformirung der Grubeninspektion durch da die Debatte viele Wiederholungen bringt. nicht beeinflußt werden. Gerade die ökonomischen Bestrebungen der Schaffung eines unteren Aufsichtsapparates, diftirt sei von dem Offenbach , den 7. September. Unternehmer feien es aber, welchen auf dem Gebiete der Unfall- unverhülltesten Unfall- Schaffung Egoismus, der fich unbedenklich In der Vormittagssitzung wird die Diskussion über die Unter­verhütung energisch entgegengetreten werden müsse. Zum Schluß wird über die technischen" Bedenken der Wert hinwegsetze über die Bedürfnisse der Gesammtheit und mit den stüßungsfrage fortgesezt; es nehmen noch eine Anzahl Redner für Mitteln der Entstellung und gröblichsten Beleidigung die und wider das Wort, worauf Schluß der Debatte eintritt. Es folgt befizer bemerkt, daß sie wahrscheinlich nur als Verlegenheitsausrede Wünsche der Arbeiter bei der Staatsleitung als gemeingefährlich die prinzipielle Abstimmung über die Einführung der Arbeitslosen­gebraucht worden seien, denn daß ihnen kein Praktiker Werth zu denunziren versuchte. Da niemals das Wohl einer kleinen Unterstützung, die mit 41 gegen 11 Stimmen abgelehnt wird. beimesse, müsse den Verfassern selber flar sein. Gruppe für eine auf die Förderung des Gemeinwohls berechnete Folgender Antrag:" Die Generalversammlung hält die Ein­Dann werden die politischen Bedenken der Herren Bechenbarone staatliche Fürsorge bestimmend sein fönne, so bittet der Verbands fegung einer Kommission, die statistische Erhebungen über Dauer, gerpflüdt. vorstand den Minister, die Denkschrift der Werksbesitzer, weil auf Umfang und Ursachen der Arbeitslosigkeit innerhalb unseres Berufes Es sei eine Entstellung der Thatsachen, zu behaupten, die An- gemeinschädliche Beeinflussung der Gesezgebung zu gunsten einer anzustellen hat, für nothwendig", wird mit 28 gegen 24 Stimmen stellung von Bergleuten als Grubentontrolleure sei eine Forderung, ohnedies schon ökonomisch sehr mächtigen Minderzahl von Staats- angenommen. womit die sozialistische Agitation belebt werden solle. Die bürgern hinauslaufend, nicht als Grundlage für die geplante Reform Bergleute aller Richtungen seien über die Forderung der Berginspektion zu benutzen. einig, daß Mitglieder der Belegschaften die Gruben kontrolliren müssen. In den letzten Jahren sei es Sitte geworden, alle Forde­rungen an die soziale Gesetzgebung als abweisenswerth zu bezeichnen, weil durch ihre Erfüllung der sozialdemokratischen Partei Ron Eines Kommentars bedürfen diese Mahnrufe aus Arbeitermunde zeffionen gemacht würden. Wenn dieser Standpunkt richtig wäre, nicht. Sie sprechen für sich selbst. Zwei Wege stehen dem Minister dann müßte man konfequenter Weise alle heute bestehenden offen: den einen zeigt der Arbeiter, der sein Recht heischt, selbst mit Arbeiterschutz- Geseze aufheben, um so jeden Glauben für die Sicherung seines Lebens sorgen zu dürfen; den andern der an eine staatliche Konzessionirung der Sozialdemokratie zu zer- Unternehmer, der dem Arbeiter dieses Naturrecht brutal verweigert. Um den Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern die Möglichkeit zu stören. Für einen der Zukunft' gedenkenden Staatsmann kann die geben, sich über die einschlägigen Gesezes Borschriften eingehend informiren Ferner sei es eine grobe Täuschung der Oeffentlichkeit, wenn die Wahl nicht schwer sein. Und die Zukunft ist ernst, sehr ernst. But tönnen, haben die unten genannten Personen sich bereit erflärt, auf diesem Unternehmer- Dentschrift behauptet, der Verband deutscher Bergs und " Wir stehen nicht an, zu behaupten", sagt der Vorstand des Gebiete unentgeltlich Rath zu ertheilen, sowie etwaige Beschwerden über Hüttenleute sei eine sozialdemokratische Organisation. Das Verbands- Bergarbeiter- Verbandes noch in seiner Eingabe an den Minister, Mißstände in Fabriken und Werkstätten, namentlich aber, wo solche ſittlichen und moralischen Charakters bestehen, entgegen zu nehmen. statut schreibe strenge die Trennung der Verbands- Bestrebungen von daß bei einer gesetzgeberischen Berücksichtigung des abweisenden Den Beschwerdeführenden ist strengste Distretton jedweder Parteipolitik vor, und ein objektives Studium des Unternehmerstandpunktes dies zu sehr ernsten wirthschaft gesichert. offiziellen Verbandsorgans, der Deutschen Berg- und Hütten- lichen wirren führen würde. Die Kenner der Verhältnisse Man wende fich in allen vorkommenden Fällen an eine der nach­arbeiter- Beitung" lehre, daß die Verbandsleitung nur an die Lösung wissen, welche furchtbare Aufregung besonders das Unglid folgenden Adressen: von den Bergmannsstand berührenden wirthschaftlichen auf Karolinenglid" bei der Bergarbeiterschaft wachrief. Die Berlin N.O., Große Frankfurterstr. 75, Quergeb. III.; Frl. Ba a der, Fr. Schneider, Berlin N.O., Höchstestr. 29, I.; Fr. Rohrlad, Fragen herantritt, unter Ausschluß aller parteipolitischen Erörterungen. Gemüther beruhigten sich erst, als Ew. Erzellenz im Abgeordneten- Berlin N.O, Straußbergerstr. 28, v. IV.; Fri. Haase, Berlin O., 28ie wenig übrigens der Denunziation der Werksvertreter Werth Hause eine Reformirung der Berginspektion im Sinne der Arbeiter- Alexanderstr. 15; Fr. Thiede, Berlin S., Urbanstr. 36, III.; Fr. 2 up, beizumessen sei, lehre die Geschichte des Gewerkvereins der Berg forderungen in Aussicht stellten. Was bei dem nächsten Massen- Berlin S.W., Buttkamerstr. 7; Fr. Ban schke, Berlin N.W. , Rathenower­Teute", der sich ausdrücklich als christlich bezeichne und dessen Statut unglück im Bergbau geschehen würde seitens der Belegschaften, sollten itraße 67, of II; Fr. Mesch, Berlin N., Lychenerstr. 3, IV. Sprechzeit die Bekämpfung der Sozialdemokratie gewissermaßen zu einem bis dahin die Werksbefizer mit ihrer Ansicht recht bekommen haben Freitags, abends 7-9 Uhr. Ferner an Rudolf Millarg, Berlin S., Verbandszweck stempele. Diese antifozialistische Organisation sei durch die Staatsleitung, wagen wir nicht anzudeuten. Wir, denen Annenstr. 16( Gewerkschaftsbureau). Täglich, außer Sonntags, vormittags schon öfter mit den Sozialdemokraten zusammengeworfen worden die Verhältnisse im Bergbau intim bekannt sind, erfüllen hiermit 9-1 und nachmittags 6-8 Uhr. and im Frühjahr 1897 und zur Zeit des Piesberger Ausstandes habe unsere Pflicht, Warner zu sein." die Presse der Werksbefizer geschrieben, die christlichen Gewerkvereine feien schlimmer wie die Sozialdemokraten!"

"

In welcher frivolen Weise die Werksbesitzer ihre Sache führen, wird dann noch an einem Beispiel erläutert:

Im Anschluß daran unterbreitet der Verbandsvorstand dem Minister die Resolution, die der diesjährige Bergarbeiterkongreß in Dortmund über die Frage der Berginspektion angenommen hat.

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Verbandstag der Tabakarbeiter.

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Schuk den Berliner Arbeiterinnen. Die Gewerbe- Ordnung enthält eine Reihe gesetzlicher Bestimmungen, welche die Arbeiterinnen sowohl wie die jugendlichen Arbeiter gegen die Ausbeutungssucht der Unternehmer schützen sollen. Diese Bestimmungen beziehen sich auf die Dauer der Arbeitszeit";" Schluß der Arbeitszeit am Sonnabend";" Be­schäftigung von Minderjährigen";" Kündigung und Gründe für Ent­laffungen"" Ausstellung von Zeugnissen";" Strafgelder und andere Lohn­abzüge";" ygienische und ſanitäre Schutzmaßregeln";" Ungesunde Arbeits­räume"; Anfleideräunte, Waschvorrichtungen und getrennte Aborte"; Unsittliche Angriffe der Arbeitgeber";" Beschwerderecht".

Witterungsübersicht vom 8. September 1898, morgens 8 Uhr.

Stationen

Barometer

stand mm

Wind:

Bunipi

Windstärke

Wetter

767 WSW 1 Nebel 768 Still

Temp. n. C.

5° C. 4° R.

Stationen

Barometer

Winds

richtung

Windstärke

14 Haparanda 766 N

Wetter

2wollent

Temp. n. 6.

28 15° C.= 4° R.

Es wird dann auf die Mangelhaftigkeit der von der Knappschafts- Berufsgenossenschaft herausgegebenen Unfallstatistik hingewiesen, wonach die Zahl der Unfälle in den Gruben angeblich zurückgegangen sein soll. Man vergißt nur zu Offenbach , den 6. September. fagen, daß jene Statistit die ober- und unterirdischen Arbeiter Beim Schluß der Vormittagssigung referirt Stromberg­zusammemvirft und daß, infolge von zahlreichen neueren ober- Hamburg über die Frage der Einführung der Arbeitslosen- Unter- Swinemde. 767 WSW 1Nebel Hamburg irdischen Anlagen auf den Gruben, die Obertagsbelegschaft in dem letzten stüßung. Die Debatte füllt den Nachmittag aus und wird am Berlin Jahrzehnt sehr viel stärker zunahm, als die eigentliche Bergarbeiterschaft. nächsten Vormittag fortgesetzt. Stromberg tritt für die Arbeits- Wiesbaden 766 Still Die Tagesarbeiter machen nämlich 20-50 pCt. der Gesammt- lofen- Unterstüßung ein; er bezeichnet deren Einführung als Lebens- München Dann würde der große Wechsel im Wien belegschaft aus, nehmen aber nur mit 7-15 pCt. an der Unfalls frage der Gewerkschaften. ziffer theil. Wollte man die Statistik der Unfälle scheiden in solche Mitgliederstande vermindert; das beweisen jene Verbände, bei Wetter- Prognose für Mittwoch, den 9. September 1898. für Tages- und in die für eigentliche Bergarbeiter, dann würde sich denen sie eingeführt ist. die Lösung der Warm und vorwiegend heiter bei schwachen südwestlichen Winden; Ge­zweifellos herausstellen, daß seit Mitte dieses Jahrhunderts, also seit Frage zu übertragen, sei aussichtslos und verkehrt, denn witter nicht ausgeschlossen, sonst trocken. Der Freigabe des Bergbaues, ein ständiges Steigen der bergmännischen er der Bewegungsfreiheit der Arbeiter Fesseln an­

würde

Dem Staat

762 S 759S

7

15 Petersburg 758 N

769 SO 768

wolfent 14 Cort wolfent 15 Aberdeen 2wolfent 14 Paris 2wolfent 16

1hlb. bed. 3 bedeckt 3 htb.bed.

9

17

18

765 Still

17

-wolfent

Berliner Wetterbureau.