Seffe 6

Boltswirtschaft und Sozialpoliti

Der Verbandstag der Lebens- und Genußmittelarbeiter. Zweiter Verhandlungstag.

Die Verhandlungen am Montag den 4. Juni betrafen in der Hauptache organisatori­sche Fragen. Einen breiten Raum nahm die Frage der Regelung der Beiträge ein. Nach langer Debatte, in der unter anderem auch Genosse Heissig aus Wien   das Wort ergriff und vor einer Herabsetzung der Beiträge warnte, wurde der Antrag des Verbandsvorstandes angenommen.

Die Neuwahlen hatten folgendes Er­gebnis. Zum Vorsißenden und zugleich Sekretär des Verbandes wurde Gen. Anton Klinger, Bodenbach, gewählt; 1. Stellvertreter Anton Jesenek, Bodenbach; Kassier: Franz Josef Pohl; Schriftführer: Emil Brautsch, Bo denbach; Stellvertreter: Adolf Klemmer, Bodenbach: Ersatz: Fanny John, Bodenbach, Wilhelm Rehnelt; Beisiver: Lev Silfe, Bodenbach, Friedrich Santisch. Tetschen  . Er weiterter Vorstand: 2. Vorsitzenderstell vertreter: Franz Mvnar, Aich; Kassier- Stell vertreter: Andreas Schuster, Eger; Ersatz: Anton Thiel, Reichenberg, Seinrich Ehlert, Teplit, Josef Lehnert, Teischen, Wilhelm Schreiner, Komotan, Wenzel Jung, Haunsdorf( Mähren  ). Ueberwachungsaus fchu: Wilhelm Werner  , Bodenbach, Ed. mund Reinert, Bodenbach, Ottilie Piesche, Bodenbach, Karl Richter, Ladowitz: Ersatz: Stefan Tröschel, Bodenbach, Josef Buchelt, Lobosity. Als Schiedsgerichtsort wurde Te plig bestimmt. Die Ortsgruppe Teplitz   hat somit auch die fünf Mitglieder und zwei Ersaßmänner der Schiedskommiffion namhaft zu machen.

8. Junt 1923.

Die tschechische Krone notiert in: briffen wirken. Was sogar diese Gattung Filme empfehlenswert macht ist, daß sie darauf Schw. Frant 16.60.00 verzichtet, mit Revolver, Dolchen und anderen . Mart 2365.00 Mordwerkzeugen falsche Aufregung und Spannung

Berlin  . Wien  

österr. Nr. 2120.00

Prager   Kurse am 7. Juni.

100 holl.Gulden 10.000 Mart.. 100 belg. Frants 100 schweiz. Frank 1 Pfund Sterling 100 Sire..

1 Dollar.

100 frang. Frants 100 Dinar.

Geld 1313.00 3.89 00 189.5000

Ware 1317.00

4.89.00

191.00'00

610.75 613.25 154.25.00

155.75.00

159.25.00

160.75'06

83.80.00

220.25

38.37.50

10.000 magbar. Kronen 10.000 poln. Mart 10.000 österr. Kronen.

58.00'00

5.10: 00 4.58.00

84.20.00 221.75 38.87.50 62.00'00 6.10.00 5.08.00

zu erzeugen.

Kunst und Wissen.

-h.

Ich erkläre hiemit freiwillig und ungezwun­gen, daß ich als Beamter( Beamtin) der Kreditan­stalt der Deutschen alle mir übertragenen Arbei- ürich. ten ohne Widerspruch pünktlich ausführen werde. Ich übernehme die Verpflichtung, meine ganze Tä­tigkeit für die Anstalt so einzurichten, daß deren Interessen in jeder Richtung gewahrt werden, und damit gleichzeitig die Aufgabe, die Interessen des deutschen Volkes, soweit es in meinen Kräften steht, zu fördern. Ich nehme zur Kenntnis, daß Gastspiel Emanuel Reicher   in Bahrs Konzert". meine oder meiner Frau Beteiligung an gewinn ( Neues deutsches Theater.) Dem bewährten, gut ge­bringenden Unternehmungen nur mit Zustimmung zimmerten Stück ist der Erfolg auch in weniger vor. des Verwaltungsrates der Hauptanstalt der Kre­nehmer Besetzung sicher, nun gar, wenn sich in die­ditanstalt der Deutschen   gestattet ist und daß Spe­fem Ronzert" Colostimmen von solcher Birtuosität tulationsgeschäfte, ausgenommen Kapitalsanlagen, vereinigen, wie die des berühmten Gastes Reicher ausdrücklich untersagt sind. Außerhalb der Anstalt und Leopold Kramers. Man hätte wohl Emanuel verpflichte ich mich, mein Verhalten so einzurich­Reicher zur Feier seines( schon!) 74. Geburtstages ten, daß es stets der Würde eines Beamten der lieber in einer Rolle seines klassischen Ibsen  . oder Kreditanstalt der Deutschen   entspricht. Ich gelobe Hauptmannrepertoire bewundert; aber wenn man ausdrücklich, daß ich die Anstalt während meiner schon mit dem Hermann Bahr- Stück als Ersatz vor. Dienstausübung und außerhalb des Dienstes nicht Tieb nehmen mußte, so darf man mit herzlichem Dank schädigen werde; sowohl während der Dienstzeit, wie bei etwaigem Ausscheiden aus der Anstalt, ge- den populären Schriften, welche der Einführung in gefährlichen Pianisten Seink als vollfaftig und voll­Karl Marx, der Mann und fein Werk. Unter die Meisterleistung Reichers in der Rolle des weiber. lobe ich strengste Verschwiegenheit über alle ge- den Sozialismus dienen, ist die zum dreißigsten To wertig anerkennen. Mit dem Gaste in eine Linie ist schäftlichen Vorkommnisse zu bewahren. Ich über. destag von Karl Marx   erschienene Broschüre:„ Karl Kramers bühnenbeweglicher und sicherer Dr. nehme die Verpflichtung, mich nur völlisch zu be­Marx, der Mann und sein Werk" eine der besten und Jura zu stellen. In comeffenem Abstande konzerter. tätigen, womit gleichzeitig die Gewähr gegeben ist, daß ich mich, wenn überhaupt, nur völti, Leopold Winarsky  , Adelheid Popp  , Mar Adler, fingen. beliebtesten gewesen. Die Beiträge von Karl Kantsten die anderen Mitwirkenden mit ungleichem Ge schen Gewerkschaften als Mitglied anschließen werde.

Literatur.

0. r.

Neues Theater. Heute Freitag" Der fliegende

Otto Bauer  , Julius Deutsch  , Gustav Edstein und anderen sind in der von Robert Donneberg redigier­ten Schrift zu einem einheitlichen Bilde gestaltet. Holländer", Samstag( Uraufführung)„ Die gestoh Die längere Zeit vergriffen gewesene Schrift, die lene Stadt", Sonntag, halb 2 Uhr„ Die Bajadere  ", auch mit drei Bildern geschmückt ist, erscheint foeben abends 7 Uhr( Mozart- 3yklus) Die Zauberflöte". in neuer Auflage. Sie wird sich so wie früher rasch zahlreiche Freunde erobern. Der Preis beträgt 6000. K.

-

Der Film.

Zur Bekräftigung meiner Zusage erkläre ich, daß ich eine Abweichung davon gleichbedeutend dem Wunsche, die Anstalt zu verlassen, ansehe. Dazu bemerkt das genannte Blatt mit Recht: Die Wendung, daß ich mich, wenn über= haupt, nur völlischen Gewerkschaften auſchlie­ßen werde", beinhaltet eine originelle Empfeh lung und der Deutschnationale Handlungsgehil fenverband wird sich der Mithe unterziehen müss Der sechste Bunft der Tagesordnung:„ Die sen, hier allerhand, woran der Uneingeweihte und Lehrlingsfrage in der Lebens und" Ge- Unbeteiligte unwillkürlich denken muß, aufzu Filmbörse. Die strebsame Primag- Film­mußmittelindustrie unter besonderer Berücksichti- flären. Possierlich wirkt auch die Bestimmung, gung des Bäcker- und Konditorengewerbes" daß sich die Beamten verpflichten, ihr Benehmen gesellschaft führte Pressevertretern zwei Filme mußte von der Tagesordnung abgesetzt werden. auch außerhalb des Dienstes so einzurichten, wie vrr  , von denen man wäre nicht ausdrücklich er­Das Referat, das Gen. Diermeier aus Same es der Würde eines Beamten der Kreditanstalt lärt worden, daß sie in Kinoamerika das Licht der burg   erstatten follte, wird in Druck gelegt und der Deutschen  " entspricht. Vielleicht hat einer Welt erblickt haben hätte schwören können, daß den Mitgliedern durch das Fachblatt zugänglich der Herren, der diesen Wisch verfaßt hat, die fie vom Tempelhofer   Felde gedreht wurden. Das Liebenswürdigkeit, uns einmal zu sagen, was er soll angesichts der Erstrangigkeit des deutschen   Films Nachdem unter„ Allgemeines" einige beden- sich unter dieser Würde gedacht hat. Die Ange als größtes Lob gelten, das einem nichtdeutschen tungslose Fragen besprochen worden waren, ſtellten der Kreditanstalt der Deutschen   könnten Filmwerk gezollt werden kann.„ Der Doppel wurde nach einem furzen Schlußworte des Gen. dann die Gelegenheit benüßen und erzählen, wie gänger" und ebenso„ Die Schmiede des Le Klinger der zweite ordentliche Verbandstag ge- würdig das Dienstverhältnis jener Bant ist, die bens sind also feine typischen„ Amerikaner", we schlossen. zwar den traurigen Mut findet, Gelöbnisse abzu- der Exzentrik, noch Wildwest- oder Kriminalstüde, nehmen, in denen von der Förderung der Inter  - vielmehr erschütternde und filmwirksame Lebensbil. essen des deutschen Volkes gefaselt wird, die aber der, zu denen eine willkürlich zusammengeschweißte gleichzeitig falflächelnd jeden Angehörigen des Endermann- Molnar- Kellermann Limited die Ein­deutschen Bolkes, der sich als ihr Angestellter fälle beisteuerte, die am sichersten auf die Tränen­weigern würde, seine Unterschrift unter das Do­funient zu setzen, auf die Straße wirft."

gemacht werden.

Im Anschluß an die samstägigen Berhand lungen des Verbandstages wurde eine Konferenz der Vertreter der Bädereiarbeiter abge­halten, in der unter anderem folgende Resolution beschlossen wurde:

Die heute am 2. Juni 1923 in der Bolfs­halle" zu Bodenbach tagende Konferenz der orga­Der polnische Zloty. Bolen hatte nach seiner nifierten Bädereiarbeiter des Zentralverbandes Neubegründung im Jahre 1918 eine dreisache der Arbeiter und Arbeiterinnen der Lebens- und Währung: Deutsche Mark   in den ehemals preu Genußmittelindustrie bringt neuerlich zum Aus Bischen Gebieten, österreichische Kronen in Gali­drud, daß die Aufrechterhaltung des zien und im Teschyener Schlesien, polnische Mark, Verbotes der Nachtarbeit in den von den deutschen   Okkupationsbehörden einge­Bädereien mit allen zweddienlichen Mitteln führt, im ehemals russischen Gebiet. Die deutsche durchzuführen ist und verpflichtet die organisierten Mart und die österreichische Serone wurden befei­Bädergehilfen, in allen Orten mit 3ähigkeit antigt, so daß die polnische Mart übrig blieb. Diese der Durchführung der gesetzlichen Bestimmungen für die Nachtruhe zu wirken.

Gleichzeitig muß überall der Stampf gegen die Wiedereinführung der Nachtarbeit gegen jeder mann aufgenommen werden, um den Bestrebungen der Bäckereiarbeiter zur Erringung der vollständi. gen Tagarbeit und Sonntagsruhe zum Siege zu verhelfen.

löste ihren sturs bald von dem der deutschen  Mart los, fiel schließlich im Spätsommer 1921 auf ein Sechzigstel der deutschen Mark  . Erst durch die großen Markstürze der legten Monate fam fie wieder auf und über das Niveau der deutschen  Mart. Von Anfang an war es jedoch die Absicht der polnischen Regierung, auch die polnische Mart, die an die Offupationszeit erinnerte, wieder zu beseitigen, und schon im Frühjahr 1919 beschloß Die Arbeitslosigkeit im Mai 1923. Wir der polnische Sejm ein Gesetz, wonach die pol haben gestern eine Statistit der unterstützten niche Währungseinheit der 3loty sein sollte. Arbeitslosen bis einschließlich April dieses Jahres im alten Polen  . Noch zur Russenzeit rechnete das Zloty bedeutet Gulden und war die Geldeinheit gebracht. Gestern versandte nun das Ministerium für soziale Fürsorge die bezügliche Zusammen- Volk bisweilen danach und setzte ihn gleich 20 stellung für den Monat Mai. Danach wurden Stopeken. Ueber den Wert des 3low war aber direkt unterstützt 117.100 Personen, indirekt( durch Herbst 1922, als Polen   eine Goldanleihe auflegte, in dem betreffenden Gesetz nichts gesagt. Erst im die Unternehmungen) 49.000 teilweise beschäftig ten Personen, zusammen 166.100 Menschen. Da wurde durch ein neues Gesetz bestimmt, daß 3100 zu tommen noch 128.150 Familienangehörige, 3loth ein Stilogramm Gold enthalten sollten, d. h. so daß die Zahl der Unterstützten samt Familien der Zloth wurde dem Goldfranten gleichgesetzt. angehörigen 294.250 betrug. Da sich im April Da aber Zloth nicht geprägt wurden und ver die Summe der Unterstüßten auf 192.798 belief, schiedene weitere Gesetze die Berechnung des im Mai dagegen nur auf 166.100, ist ein Rüd Bloty verschieden bestimmten, entstand bald ein gang in der Zahl der Unterstützten eingetreten, beilloſer Wirrwarr. Außer der Goldparität des was aber natürlich nicht besagt, daß dies auch Sloth gab es eine gesetzliche Feststellung des Zloty einem Rüdgang in der Zahl der Arbeitslosen nach dem Durchschnittskurs des lepten Monates, gemessen am Dollar und Schweizer Franken  , entspricht. eine andere, gemessen am Durchschnittskurs der Wieder ein Banffrach. Die Deutsche Bank in gleichen Währungen für die letzten zehn Tage, und der Tschechoslowakei  , die ihren Sitz in Reichenschließlich wurde beim letzten Budgetgesez noch berg und Filialen in Asch, Prag  , Schluckenau  , ein theoretischer Zloty" eingeführt, wobei die an Teplitz- Schönau   und Leitmeritz   hat, hat ihre 3ah berschiedenen Indexziffern errechnete Stauftraft lungen eingestellt und das gerichtliche Ausgleichs- des Gegenwerts eines 3loth in der Vorkriegszeit verfahren angemeldet. Die Bank hatte beim Fi zugrunde gelegt wurde. Nun hat das polnische nanzministerium ein Moratorium angestrebt, das Finanzministerium, um diesem Wirrwarr ein den Zweck haben sollte, den genauen Stand der Ende zu machen, in jüngster Zeit ein Gesetz ent­Geschäfte festzustellen und genügend Zeit zu geworfen, das die wirkliche Ausprägung von Gold­Existenz der Schuldner schonenden Weise flüssig sicht. Der Umrechnungskurs dieser Goldmünzen machen zu können. Da aber die gesetzlichen Be- in polnische Mark soll vom Finanzministerium dingungen: Striegsanleihebesitz und Verluste im periodisch festgesetzt werden. Natürlich wird auch Auslande, fehlen, wurde das Moratorium vom damit die polnische Währung nicht stabilisiert Finanzministerium nicht erteilt und vorläufig werden. das gerichtliche Ausgleichsverfahren anhängig ge­macht. Es werden also jest weder Neneinzah lungen in Empfang genommen noch Auszahlun

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winnen, um die festgelegten Mittel in einer die münzen nach der gesetzlichen Zloty Währung vor- Inserieren Sie im

Devisenturse.

gen an Einleger oder Kontokorrentinhaber gelei Züricher Schlußkurie am 7. Juni. stet. Die Bank ist vor drei Jahren gegründet worden und hat ein Aitienkapital von 30 Millio­nen Kronen.

Wie die Unternehmer ihre Gelben schäßen. Der letzten Nummer des Organs der Bankbeam­ten entnehmen wir eine ganz besondere Unver­schämtheit, die sich eine Bankleitung erlaubt hat. Die Streditanstalt der Deutschen   mit dem Sitze in Prag   legt Beamten folgendes Gelöbnis vor:

Paris  . London  Berlin  Mailand  .

Holland Wien

Geld Ware 25.75.00 85.90.00 25.65.50 25.67.00 0.00.70.00 0.00.74.00 26.00.00 26.10.00 217.35 217.65 0.00.79.00 0.00.78: 37 0:10:50 16.61'00

Budapest  .

0.09.75

Brag

16.59: 00

New Yort

Belgrad.

Warschau  

5.54'25 6.25.00 0.00.95.00

5.55.00 6.50.00 0.01.02'00

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Vereinsnachrichten.

Deutscher   Männergesangverein. Heute 8 Uhr Sauptprobe für das Gau- Konzert. Alle Mitglieder werden dringendst ersucht, diese Probe vollzählig zu besuchen, da gleichzeitig mit dem Vorstudium von Reußlers Marienoratorium begonnen wird. Serausgeber: Dr Ludwig Czech   und Karl Termak.

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Berantwortlicher Redakteur: Dr Emil Straub. Druck: Deutsche Zeitungs- Aktiengesellschaft, Prag  , Für den Druck verantwortlich: D. Holtk.

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