Celte

Inland.

1. Juni 1928. tute, zur Vorlegung der Bilanz verpflichtet sind.| 3enfor konfiszierte das Blatt unter Berufung auf Das bedeutet noch gar nichts, meint dazu das Paragra 18 des Gesetzes zum Schutz der Re­Ten und Agrarier auf dem weiteren Fortbestand der Beamten, Genossenschafts- und landwirt­Oberste Verwaltungsgericht und bringt eine puolik, der die Verbreitung unwa cer Nachrichten schwer verständliche Erläuterung, indem es den ohne zureichenden Grund, fie für wahr zu halten, haben die deutschen Sozialdemokraten darauf hin- wir die Unterbreitung der Regierungsvorlage nicht Das Eingeständnis des Mißerfolges. Wie oft fchaftlichen Krankenkassen bestehen werden. Wenn Paragraph 5 umgeht und den Paragraph 7 inter- unter Strafe ſtellt. Da unseren Genossen der gewiesen, daß das Ende unserer Handels- und stören wollten und so ihre Gesetzwerdung nicht auf hinwir pretiert. Was aber die Motivenberichte, Verband Nachweis gelang, daß gemäß dem Beschluß der Finanzpolitit ein bitteres sein wird, daß unsere die lange Bant schieben wollten, mußten wir an lungen im Parlamente, kurz die Aeußerungen der Zeitung der Bank vom 5. Juni 1923 bereits am Finanz- und Handelspolitik geeignet ist, die Ent- Stelle der ursprünglichen Bestimmung( über das gefeßgebenden Faktoren anbelangt, so sei darauf 6 Juni 1923 beim Kreisgericht Reichenberg der wicklung des Staates auf Jahrzehnte lang zu hem einheitliche Bezirksversicherungsinstitut) die neue Hinzuweisen, daß die Ansicht des Gesetzgebers zu Antrag auf Eröffnung des Ausgleichsverfahrens den einzelnen Kundgebungen nicht festgestellt wergestellt wurde, sowie daß bereits am 6. Juni men und Not und Elend über die breitesten unbestimmte Angabe aufnehmen." Es haben sich den könne und daß die gefeggebenden Faktoren sich richten des gleichen Inhaltes in Prager Schichten der Bevölkerung zu bringen. Nunmehr also, wie aus diesen Zeilen des„ Pravo Lidu" her­einzig und ausschließlich zum Gefeßesterte Blättern erschienen waren, mußte das Gericht kommen auch tschechisch- bürgerliche Volkswirt- vorgeht, die tschechischen Nationalsozialisten wie so selbst äußern. Sit dem Verwaltungsgerichte dem Einspruch stattgeben, mit der Begründung, schaftler zu der von uns schon längst vertretenen oft, auch hier wieder einmal in ihver ganzen Herr nicht bekannt, wie häufig schon Motivenberichte daß der beanständete Artikel nichts anderes ent- Sinjicht. So schreibt in den Lidove Noviny" Dr. lichkeit als Vertreter des speziellen„ tschechoslowa­vom Gesetzgeber abgeändert wurden? Im An- balic, als Ausführungen, die den Tatsachen ent- otovec über die verkrachte Politik der tsche- tischen" Sozialismus, auf den sie so stolz sind, schlusse an diese Ausführungen gibt muun das fprechen. chischen Staatsmänner: ,, Mit dem Glauben ist gezeigt.

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Ausland.

Die Hakenkreuzkloake.

oberste Verwaltungsgericht den Gesetzesvorlagen, Defer Fall ist in mehrfacher Hinsicht von auch der Respekt zu uns geschwunden. Die Motivenberichten, Ausschußberichten, stenographi- Bedeutung. Er zeigt nicht nur, wie gewiffenlos Waßnahmen Ungarns   und Rumäniens  schen Protokollen, und dergl. eine Stellung, die und willkürlich die Zenfurbehörden im allge- fann man wenigstens nicht anders auslegen. Die das Studium derfelben in Zukunft als vollkommen meinen und der Aufsiger Zensor im besonderen Vereinigten Staaten von Amerika   haben überflüssig erscheinen läßt. Das Gericht vergist vorzugehen gewohnt find, sondern zwingt auch, uns durch ihr Automobilgeset das Stigma auf Die deutschvölkische Sloate stinkt immer mehr ganz, welche Sorgfalt in Oesterreich   auf jedes darauf hinzuweisen, daß in diesem Falle die Kon- unsere Stirn gedrückt. In Holland   ist die gegen Himmel. Am Dienstag erklärte Herr v. Graefe Wort des Gefebestertes verwendet und in wel fiskation ſelbſt dann unzulässig gewesen wäre, famte Oeffentlichkeit gegen die Ratifizierung des in einer deutschvölkischen Versammlung der Par­chen Redeschiall hente auch die wichtigsten Geset- wenn die Nachricht nicht der Wahrheit entspro- tschechoslowakisch- holländischen Handelsvertrages. tei, daß es eine„ verbrecherische Unterstellung" jei, zesparagraphen ausarten. Eine solche„ gründchen hätte, weil der zu ihrer Begründung heran- Die Schwierigkeiten der Verhandlung mit die Deutschvölkische Freiheitspartei   mit der met­liche", in Wirklichkeit aber ebenso furzsichtige wie gezogene Paragraph 18 des Schuge- Frankreich sind bekannt. Belgien   hat uns flenburgischen Mordfeme in Zusammenhang zu engherzige Interpretation einzelner nachlässig ge- eyes überhaupt nicht die Grund- offen unter einem unberechtigten Vorwand und bringen. Herr Wulle bestätigt diese Verlogenheit wählter Wort. fann nur zu den unmöglichsten lage für eine Beschlagnahme und in einer ungewöhnlich schroffen Form den Zoll- in der Donnerstagmorgenausgabe des„ Deutschen  Auslegungen auch der wichtigsten Gesetze und in ein Verbotserkenntnis im sogenannten krieg erklärt. Es waren wenige, die vor einem Tageblatt", versucht aber gleichzeitig das Verbre­der Folge zu einer allgemeinen Rechtsunsicherheit objektiven Verfahren abgeben kann. Jahre vor diesem Ende warnten und bewiesen, chen seines Anhangs verständlich zu machen und führen. Sind schon einzelne Beſtimmungen des der Staatsanwalt, auch wenn er gegen feine be- fchließung nüße unserer Erzeugung. Gm Gegen- Republik als die intellektuellen Urheber deutsch­Das objektive Verfahren besteht darin, daß daß es ein Irrtum ist, wenn man glaubt, die Ab- die maßgebenden Persönlichkeiten der deutschen  Gesetzes unflar oder gar finnlos, so muß das Ge- stimmte Person eine Anklage erhebt, also fein sub- teil: In ihren Auswirkungen bedeutet sie un völlischer Missetaten hinzustellen. Schneller als richt nicht bloß die vom Obersten   Verwaltungsge- jektives Strafverfahren einleitet, begehrt, daß das tergang. Wir sind nicht in der Welt allein, die Herren gedacht haben, werden ihre verlogenen richte beiseite geschobenen Silfsmittel benüßen, Gericht darüber erkenne, ob der Inhalt einer wir sind vom Auslande abhängiger, als Angaben aufgedeckt; die beiden Spezialadjutanten sondern nötigenfalls noch viel weiter gehen, etwa Druckschrift eine strafbare Handlung begründe das Ausland von un 3. Wir fönnen nicht des Oberleutnants Roßbach sind am Dienstag in auf die zur Zeit der Geseswerdung herrschenden und daß es in diesem Falle das Verbot der weite- eine großmannssüchtige Politik treiben. Wir haber Noßbach- Zentrale in Wannsee   verhaftet und politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse, ja ren Verbreitung der Druckschrift ausspreche. In ben das größte Interesse an einer Verbindung der in das Gefängnis des Berliner   Polizeipräsidiums felbst auf die Vorlagen zur Gesetzesvorlage( öster- diesem objektiven Verfahren gibt es keine Be- Staaten der Kleinen Entente   und am Osten. Die eingeliefert worden. Ihre Vernehmung bestätigte reichische und reiche deutsche Betriebsräte) zurüd- weisaufnahme, über einen solchen Antrag erkennt Folgen der Deflationspolitif, das Sinken der Pro- den dringenden Verdacht, daß sie einem der Mord­greifen, um so eine befriedigende Erklärung seiner vielmehr das Gericht in nicht öffentlicher Suftion, die Arbeitslosigkeit, der Verfall der teilnehmer nach Begehung der Tat eine Unterkunft Entscheidung zu finden Dann hätte es beim Be- Sizung. Es kann daher in diesem Verfahren Industrie und das Verhalten der Regierung in vermittelt und 30.000 Wark Reisegeld gegeben ha triebsausschußgesetz nie dazu kommen können, daß nur solche Tatsachen zur Grundlage seiner Ent- den letzten Banbaffären haben das Urteil des Aus- ben. Der eine der Verhafteten namens Richter das Oberste Verwaltungsgericht behauptet:„ Es ist scheidung machen, die aus der ihm vorliegenden landes über uns noch verschärft. An der Größe bestellte den betreffenden Mordteilnehmer zur nicht ganz leicht(?), den legislativen Grund her- Druckschrift allein hervorgehen. Es kann also, unseres Außenhandels und an einer großen Atti- Entgegennahme des Geldes in das auszufinden, warum in der Frage der Errichtung wenn zum Beispiel in der Druckschrift zum Morde vität seiner Bilanz hängt bei uns alles. Erzeu- frühere Bureau der Deutschvölkischen von Betriebsausschüssen ein Unterschied zwischen aufgereizt wird und diese Anſtiftung zum Mord gung, Arbeit, Wohlfahrt, Währung, ja Existenz Freiheitspartei in Berlin  , Dessauerstraße Produktionsbetrieben und Nichtproduktionsbetrie aus der Druckschrift mit Evidenz hervorgeht, ihre des ganzen Staates. Das ist nicht die Sache einer Nr. 5, und verwies ihn wegen eines weiteren Un­ben gemacht wird." Verbreitung verbieten. politischen Partei, eines Standes oder einer Klasse. terkommens an einen bekannten Führer der Ganz anders aber im vorliegenden Fall. zwar ein Betriebsrätegeses, aber eigentlich feine Das Gesetz bedroht jenen mit Strafe, der eine das ist Sache einer ausschließlich objektiven und Deutschvölkischen Freiheitspartei   in Hannover  . Betriebsräte. Wer könnte daran zweifeln, daß der unwahre Nachricht, ohne zureichende Gründe, sie also sprcht der gewesene Handelsminister des Staa- presse, daß irgend eine politische Organisation überlegenden wirtschaftlichen Erwägung." 30 Damit sind die Behauptungen der Rechts­Gesetzgeber, wer immer auch als solcher bezeichnet für wahr zu halten, öffentlich mitteilt oder auf tes. Ein Minister, der eben wegen dieser seiner nichts von der Wordtat in Mecklenburg   gewußt werden mag, Betriebsausschüsse in Handelsunter- andere Art verbreitet. Tatbestandsmerkmal ist Ansichten vor Jahren sein Amt verlassen hat. Die hat, hinfällig und der Parajumer Mord findet jeine nehmungen nicht zu errichten wünschte? Das hier also nicht die Verbreitung einer unwahren Verwaltungsgericht aber spricht den gesetzgebenden Nachricht überhaupt, sondern nur dann, wenn Ereignisse der letzten Zeit haben so wie vielen Bestätigung als politisches Verbrechen. Faktoren die Fähigkeit ab, seinen Willen verständ- sie ohne zureichende Gründe, sie für wahr zu hal- anderen, die auf die Verderblichkeit der experimen- Aber auch noch in anderer Hinsicht wirkte die Ver­lich zu machen. In der Geschichte der Entwvid- ten, erfolgt. Im objektiven Verfahren könnte tellen Politik der tschechischen Regierungen hinwic- nehmung der Roßbach- Adjutanten aufklärend. Pe­lung, welche die Betriebsausschüsse nehmen fol- wohl feitgestellt werden, ob die Nachricht wahr sen, auch dem Dr. Hotovec recht gegeben. fanntlich wurde auf Anordnung des preußischen len und auch nehmen werden, wird das Erkennt- oder unwahr ist; die gerichtsordnungsmäßige Die Sozialversicherung und die tschechischen Innenministers das Bureau der Deutschven nis des Obersten Verwaltungsgerichtes einen recht Feststellung, ob der Täter Gründe hatte, sie für Nationalsozialisten. An der Sigung des Abgeord| Freiheitspartei nach deren Auflösung geschlossen. traurigen Platz einnehmen. Es wird sich beim wahr zu halten, wird wohl ohne Zeugen- und netenhauses, der die Sozialversicherung vorgelegt Damit beschäftigte sich auf Grund des Geschreies Obersten Verwaltungsgerichte auch kaum ein zwei- Urkundenbeweise, ja ohne Einvernahme des Be wurde, hat der tschechische sozialdemokratische Ab- der deutschvöltischen Abgeordneten der Verfas­ter Senat finden, der diese verunglückte Entschei- treffenden nicht zu erbringen sein. Beschlagnahmit geordnete Dr. Leo Winter, der als Autor der fungsausschuß des Reichstages. Auf die Zureden dung bestätigte. Mit aller Beschleunigung wird können nur solche Druckschriften werden, die einen Vorlage bezeichnet wird, nicht teilgenommen, was des deutschen Volksparteilers Dr. Stahl beschloß er, es daher nötig sein, die Frage dem Obersten Ver- strafbaren Inhalt aufweisen. Da die Strafbar- allgemein auffiel. Das„ Pravo Lidu" schrieb, Herrn Wulle drei Zimmer für seine„ parlamen­waltungsgerichte neuerlich zur Entscheidung vor- feit der Verbreitung einer unwahren Nachricht daß Dr. Winter bis zu einem gewissen Maße von tarischen Arbeiten" zur Verfügung zu stellen. Wel­von subjektiven, in der Person des Täters liegen- den politischen Verhandlungen, die in den letzten cher Art diese„ parlamentarischen Arbeiten" sind, den Momenten abhängt, kann daher eine auf Tagen über die Sozialversicherung in der Stoali- ist jetzt bewiesen. Sie dienen der Vorbereitung Grund des Paragraph 18 des Schutzgesetzes er- tion geführt wurden, enttäuscht wurde. Das und der Unterstüßung von Mordtaten! folgte Stonfistation im objektiven Verfahren nicht Blatt bezeichnet den Grund, warum Winter an gerechtfertigt werden. Dies muß mit allem Nach der letzten Sizung des Hauses nicht teilnahm, in In den letzten Tagen fiel unser brud hervorgehoben werden, wobei darauf hinge folgender Weise:„ Es geht darum, daß die Sozial­Auffiger Parteibiatt einer so willfürlichen wiesen werden kann, daß dies nicht etwa bloß versicherungsvorlage von der ganzen Regierungs­und ungesetzlichen Beschlagnahme zum Opfer, die Anschauung eines Arbeiterblattes ist, sondern foalition angenommen werde. Wir waren uns Herr Poincare   beeilt sich erneut, daß die Verfügung vom Leitmerißer Kreis- daß der t. t. österreichische Kaffations dessen bewußt, daß wir bestimmte, Stonzessionen Kampfe gegen die deutsche Mark nicht gericht aufgehoben werden mußte, entgegen hof, den man revolutionärer Umtriebe wohl nicht erteilen müssen, aber wir haben uns plötzlich im hinter dem deutschen   Schieber- und Spekulanten­der sonstigen Praxis der Gerichte, jede Konfiska- verdächtigen wird, in seiner Judikatur zu dem Kampfe allein befunden. Die tschechischen Natio- tum zurückzustehen. Schon bei der Auflegung tion zu bestätigen. Das„ Volfsrecht" hat näm duray Paragraph 18 des Schutzgesetzes ersetzten nalsozialisten haben sich als unverläßlich der Dollaranleihe hat der Vertreter Frankreichs lich am 7. Juni d. J. eine Notiz über den Krach Varagraph 308 des Strafgesetzes den gleichen gezeigt, und standen nicht mit uns in einer Binic. in der Reparationskommission gegen die Zuläs der deutschen   Bant in Reichenberg   gebracht; der Standpunkt vertreten hat. Wir wußten, daß die Nationaldemokraten, Selerita- figkeit dieser Anleihe Einspruch erhoben und da

Und die Folge der Entscheidung? Wir haben

zulegen.

D. V. G.

Die Konfistationspragis.

Leonore.

Tragikomödie in acht Szenen von Ernst Weiß  . Uraufführung an der Prager Kleinen Bühne" am 30. Juni.

Bankturse, das Ergebnis der halben Worte und gereizten Entgegnungen ist, daß Witte das für Edgars Forschungen notwendige große Darlehen ablehnt und sich von Leonore vor den Stopf ge­stoßen glaubt.

Poincaré   als Schüher der deutschen  

Schieber.

int

seinen Forschungen schon viel weiter gekommen, übertreibenden, im Grunde also karikaturistischen äußerste, Sparsamkeit hat ihm die Mittel zu den Linienführung glaubt Weiß das Recht ableiten testspieligen Versuchen schaffen müssen und nun zu dürfen, seine Leonore" eine„ Tragikomödie" plöblich legt sich ihm Leonore auf die Tasche und zu nennen. Er irrt. Es ist lediglich ein Stück, fogar in sein eigenes Bett, dessen er, der Lungen- das überall dort, wo es tragisch sein möchte, wi­Denn während er nebenan am Telephon tranke, doch so dringend bedarf. Sein Streben der Willen ins Komische umschlägt. Die Ahnung über Kurse verhandelte, ist Leonore vom Arzt zu- und Hoffen ist zu Ende, Leonore weiß es, aber dieses Tatbestandes, die sich im Untertitel aus­Die bisherigen Leistungen des Dichters Ernst rückgekehrt, hat Edgars Hoffnung, sie sei nicht sie fühlt sich im Recht. Denn wenn auch wider drückt, hätte dem Dichter genügen müssen, um Weiß, der in den Romanen Die Galeere fchwanger, zerstört und erhält von ihm, all ihren Willen und durch Verführung bezwungen, ist er das mißratene Werk in seiner Lade zu behalten. und Franziska" Werke von Kraft und Eigen- Beschwörungen und Demütigungen zu troß und doch der Vater ihres Kindes und für das keimende Den leßten Rest von Komödie nahm die Auf­art geschaffen hat, gebieten es, über diese seine wie sehr sie auch mit der Kraft einer Löwin die Leben darf eine Mutter alles fordern. führung dem Stücke, indem sie die läppischen neueste Dichtung mit Sachlichkeit und ruhigen werdende Frucht ihres Veibes, ihrer Sehnsucht Wie sehr Ernst Weiß dieses Gebot der Natur Frankenbuschszenen strich und so acht auf sieben Blutes zu schreiben, aber leicht fällt es nicht, so verteidigt, den unerbittlichen Befehl, ihrkind durch und Menschenpflicht durch den von ihm ton. Szenen reduzierte; durch den Fortfall der Ent­sehr häufen sich die Verzerrungen in Charakter- Abtreibung zu errmorden. Als unmittelbar darauf struierten Fall verhöhnt, scheint er selbst nicht fleidungsszenen famen die Lebemänner weniger zeichnung, Sprache und Leitmotiven. Die Hand- Witte um ihre Hand anhält, sagt sie ihm nur zu merken, sonst hätte er, nachdem er schon der auf ihre Rechnung. Dank der Unnatur des Wer­lung spielt eigentlich zwischen Leonore, dem genia- immer wieder wie irrsinnig: Sprechen Sie, Wutterschaftssehnsucht Leonores so seltsame Ge- tes gingen alle Darsteller wohl oder übel auf den len Chemiker Edgar und dem nicht minder genia- sprechen Sie...." und eilt fort, nichtsdestoweni- stalt verliehen, nicht auf den Einfall kommen Stelzen eines franthaft aufgeregten Pathos ein­len Baufstrategen Witte; Wittes auf Zärtlichkeit ger heiratet er sie in der Pause zwischen dem können, auch ihren wutterschaftsegoismus in die her, doch innerhalb dieses Bezirkes der Künst gestimmte Schwester René und deren späterer ersten und zweiten Att. In der gleichen Pause rohesten und verlegendst lächerlichen Formen zu lichkeit leisteten sie Vortreffliches. Namentlich Gatte, der Arzt und Feinschmecker Frankenbusch, hat Dr. Frankenbusch sie operiert und Witte über leiden und uns nichts von Opferwillen in ihr Rahel San zara al3 Leonore zog alle Re­treten aus den llebeln farikierter Verallgemei Leonores Betreiben das Unternehmen, dessen merken zu lassen es sei denn, daß wir Fuß- gister der Brunst, der vollen Hingabe an ihren nerung überhaupt nicht hinaus. Chefchemiker Edgar ist, ruiniert, vor ihrem in- bodenwaschen und Küchebesorgen als deffen Aus- Mutterberyf, und der dämonischen Manie, ihre Edgar hat Leonore, die Schauspielerin aus fernalischen Haß, den die dritte Szene zu illustrie- fluß gelten lassen wollten. Der elementare Drang, Sprachfunst und-disziplin, die Beherrschtheit des bürgerlichem Hause, besessen; was sie zu ihm geren hat, muß er, der Mörder ihres Kindes, aus den das Stück verkörpern soll, verlangt von seiner Tempos und des Tones fönnen imponieren. trieben hat, mag von Anbeginn die Sehnsucht der Stadt weichen. heißen Betennerin Seroismus auch gegen sich Friedrich Hölzlins Edgar

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nach Mutterschaft gewesen sein und er ließ sich Als er nach zwei Jahren zurüdkehrt, findet selbst Leonore bleibt fast bis ans Ende in Egoismus und in der Bernichtung durch das von ihr als Erzeuger nehmen. Aber ihre Schwanser Leonore als von Glanz und Reichtum um- Brutalität, Kleinbürgerlichkeit und Systerie be- Weib überzeugend, der Banfiers Heims so stahl­gerschaft und die damit verbundenen Kosten geben, doch seelisch leergebrannte Frau, denn fangen, und wenn sie zum Schluffe an der Leiche hart, wie er es dem Wissen des Autors nach zu schrecken ihn, er braucht sein gesamtes Geld zu Witte vermag sie nicht zur Fruchtbarkeit zu erlö- Edgars, den sie durch Entbehrungen und Kälte sein hat. Auch der Badfisch Annita Schmidts teueren Versuchen, die der Herstellung flüssiger fen. Das kann nur Edgar und deshalb zwingt getötet hat, ihr sind in sich als Sühnopfer ihrer verdient ein freundliches Wort und ebenso das. Sohle gelten. Während sie bei Frankenbusch sie ihn mit allen Verführungstünsten und in Tat absterben fühlt, tritt zu der Hysterie ganz Bublifum, das bis zum fünften Bilde eisige Ruhe weilt, um endgültig zu hören, ob ihre Mutter einer Szene, die dem Drama den Beifall jedes folgerichtig noch die Zwecklongkeit all ihres Tuns bewahrte; daß es just Beifall flatschte, als die schaftsahnung jie trüge oder nicht, bittet Edgar Lebemanns von vierzehn bis siebzig Jahren hinzu. seinen Jugendfreund Witte, ihn in seinem gros sichert, zum Beischlaf. Wir durfen noch sehen, Mutterschaftsfenatiferin statt sich groß auf sich Ben wissenschaftlichenunternehmen zu unterstützen, wie sie ihr Kleid vom Leibe reißt, dann aber Weibes nach dem Kinde, koste es, was wolle-- Ein großes Thema das Verlangen des selber zu stellen, zur Erpresserin wird, sei ihm Witte wieder will von Edgar hören, was es zwi- fallt der Vorhang glücklicherweise doch. Ihr ver- so äußerlich und unwahrhaftig zu behandeln, zu wünschen, daß diese dramatische Prosanierung als vorübergehende Verirrung verziehen. Es iſt schen ihm und Leonore gegeben hat, denn er selbst, ändertes Benehmen und ihre betonte Zärtlichkeit tommt einer Blasphemie gleich und das betont eines Gefühls, das als einer der Haupthebel der Bantherr, gedenkt sie zu seiner Gattin zu laffen Witte all seiner Vorurteilslosigkeit zutroß Moderne" der Charakterzeichnung, diese trok menschlicher Entwicklung zu hoch steht. um arti­machen und von dem Vorurteil, nur eine Unben doch Unheil wittern, er will sich von einem ihm alles Lärmens starren und unmodellierten feestisch mißbraucht zu werden, möglichst bald von rührte zur Frau haben zu wollen, weiß er sich bloß unterschobenen Stinde als Erben nicht sein lischen Masken, steigert das Gefühl, daß hier der Bühne verschwinde. frei. Zu diesen beiden Gesprächtsthemen tritt als Vermögen stehlen lassen und deponiert deshalb etwas Ewiges im Menschen theatralisch entweiht Drittes eine telephonische Unterredung über Leonore in Edgars Wohnung. Dieser ist in wird, ins Ünerträgliche. Aus der fargen und

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Dr. Alfred Kleinberg.