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ergingen nach: ausigerplat 16, Michaeltirchplatz 22, Borsigstraße 14, Elisabethufer 33, Alte Jakob­straße 123 und Frankfurter Allee   89.

Aus den Nachbarorten. Nieder- Schönhausen. Die Parteigenossen werden auf den am Dienstag, den 13. d. M., statfindenden Lese- Abend des sozial­demokratischen Arbeitervereins aufmerksam gemacht; derselbe findet im Lokal von Settetorn, Lindenstr. 1. abends 1/29 Uhr, statt. Der geringe Monatsbeitrag ermöglicht es jedem klassenbewußten Arbeiter, dem Verein beizutreten. Versäume kein Genosse, Mitglied der politischen Organisation zu werden. Der Vorstand. Die erste Junung, deren Statut nach den neueren gesetzlichen Bestimmungen von der Aufsichtsbehörde genehmigt worden ist, ist in Charlottenburg   die Fleischer- Innung. Diese Innung hat die Um­wandelung in eine Zwangs- Junung abgelehnt. Ein großes Feuer rief Freitag Abend die freiwilligen Wehren der umliegenden Ortschaften nach Lankwiz. Hier gerieth um 10 Uhr die Scheune des Gutsbesizers Zietemann in der Hauptstraße des alten Dorfes in Brand. Die Feuerwehren von Lantwig, Groß­Lichterfelde, Stegliz  , Friedenau  , Mariendorf   und Briz hatten schwere Arbeit. Die Scheune, die bald in hellen Flammen stand, mußte von vornherein preisgegeben werden. Aber auch die Stallungen wurden zum theil ein Raub der Flammen, nur das Wohnhaus blieb verschont. In den Stallgebäuden verbrannten eine Anzahl Schweine, Gänse, Enten und anderes Geflügel.

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Theater. Berlin   im Amte gewesen, und nicht recht gewußt habe, wie er sich in diesem Falle zu verhalten habe. Es sei ihm ja zweifelhaft Wochen- Spielplan der hiesigen Bühnen. Opernhaus. Sonn- erschienen, ob er hier einschreiten dürfe, schließlich habe er tag, den 11.: Die Afrikanerin  ". Montag, den 12.: Don Juan". Dienstag, doch den 13.: Mignon". Mittwoch, den 14.:" Tannhäuser  ". Donnerstag, den Die Sistirten sind nach Feststellung ihrer Personalien entlasseu auf Verlangen Staud's die Sistirung borgenommen. 15. Der Troubadour". Die Puppenfee". Freitag, den 16.: Der Pro­phet"( Fides: Frau Schumann- Heined, als Gaft.) Sonnabend, den 17.: worden. Der Angeklagte Staud meint, er habe durch sein Ver­Ein Maskenball".( Erita: Frau Schumann- Heined, als Gast.)" Slavische halten verhüten wollen, daß an dem Mädchen eine unsittliche Hand­Brautwerbung". Sonntag, den 18.:" Der Freischütz".( May: Herr Ernst lung verübt werde, auch will er an jenem Abend angetrunken Kraus, als Debut.) Montag, den 19.:" Lohengrin".( Lohengrin  : Herr Wilh. gewesen sein. Die Beweisaufnahme ergab, daß die angeblichen Be­Montag: Galeotto". Dienstag:" Sappho  ". Mittwoch:" Doktor Klaus".( Leo- ihn belästigten Personen durchaus anständige Leute sind. Staud Grüning, als Gast.)- Schauspielhaus. Sonntag:" Der Verschwender". fürchtungen des Angeklagten ganz grundlos waren und daß die von sold Griefinger: Herr Emil Thomas  , a. G.) Donnerstag:" Das Winter muß seine Ausschreitungen mit 3 Monaten Gefängniß büßen, die märchen". Freitag: Galeotto". Sonnabend: Coriolan". Sonntag: Gold: fische". Montag: Post festum". Zum ersten Male: Der Präsident" ihm wegen Beleidigung und Freiheitsberaubung auferlegt wurden. Walter: Herr Emil Thomas  , a. G. Die Dienstboten." Buschmann: Herr Die neuere Straffache gegen den Rechtsanwalt Wilhelm tag, 11.:" Der Raub der Sabinerinnen". Emanuel Striefe: Herr Emil Monaten Gefängniß verurtheilt worden ist, gegen das Urtheil aber Emil Thomas  , a. G. Neues tönigliches Opern Theater: Sonn Emil Karl Henke, der am 28. Mai wegen Unterschlagung zu drei Thomas, als Gast. Anfang 8 Uhr. Sonntag, 18.: 3um 150. Male: Rosenmüller und Finte". Thimotheus Bloom: Herr Emil Thomas  , Revision eingelegt hat, beschäftigte gestern die II. Ferienstraftammer als Gast. Anfang 8 Uhr. Das Deutsche   Theater hat für des Landgerichts I  . Er wurde beschuldigt, in fünf Fällen Gelder, Gloce". Dienstag: Der Biberpelz  "; Mittwoch geht die romantische Fällen amtliche Siegel, die von Gerichtsvollziehern angelegt waren, diese Woche folgenden Spielplan: Montag: Die versunkene die er für Klienten eingezogen hatte, unterschlagen, in fünf anderen Komödie: von Ludwig Fulda  , " Cyrano von Bergerac  " von Edniund Rostand, deutsch   gelöst und am 21. März d. J. gepfändete Sachen der Verstrickung der Aufführung ist für diesen Abend zum ersten Male in Szene, Beginn entzogen zu haben. Bei den Unterschlagungen, die der An­angesetzt; dieselbe Vorstellung wird, um 72 Uhr beginnend, an allen übrigen von 1600 m., 232 m., 200 m., 288 m. und 150 M. Der Angeklagte ausnahmsweise auf 7 Uhr geklagte ohne weiteres zugab, handelte es sich um Summen Tagen dieser Woche wiederholt. Im Lessing Theater beherrschen in dieser Woche Cheliche Liebe" und das Weiße Rößl" das Repertoire, ist nicht im stande gewesen, seinen Auftraggebern diese Gelder, die er und zwar gelangt am Sonntag, Dienstag und Sonnabend" Eheliche im Prozeßwege für sie erftritten hatte, abzuliefern. Das dem An­Liebe", am Montag, Mittwoch, Freitag und Sonntag das Ueber die Auffindung von Sprenggeschoffen auf der Süd- Rößl" " Weiße geklagten ferner zur Last fallende Vergehen bestand darin, daß er zur Aufführung. Eine Wiederholung der Shakespeare'schen bei Pfändungen, welche verschiedene Gerichtsvollzieher an seinem ringbahn waren in den lezten Tagen die abenteuerlichsten Gerüchte Historie König Heinrich der Fünfte" findet am Donnerstag statt. Mobiliar vorgenommen, die amtlichen Siegelmarken von den Gegen­verbreitet. Die Funde find aber auf recht harmlose Vorgänge Die Eröffnungs- Vorstellung im Theater des Westens  . Meyerbeer's ständen widerrechtlich abgelöst haben soll. Der Angeklagte gab dies zurückzuführen, jedenfalls ist die Absicht eines Attentats gegen die Hugenotten  " beginnt ausnahmsweise am Donnerstag bereits um 7 Uhr. nur bezüglich eines Cello's zu, welches von fünf Gerichtsvollziehern Ringbahnzüge vollständig ausgeschlossen. Der erste Fund, Der zweite Abend bringt das erste Ensemble- Fastspiel des Schiller- Theaters" der in einem Wagenabtheil eines und zwar Grillparzer's Der Traum ein Leben" mit der Weusit von Klee   hintereinander gepfändet worden war. Der Vorwurf der Entziehung Südringzuges gemacht wurde, war ein Granatenzünder. Wie an demselben Tage Berliner   Theater sind Wiederholungen von" Othello  " für diesen einem Gerichtsvollzieher, der bei ihm pfänden wollte, auf seine Frage mann( fleine Breise), dem am Sonnabend Der Troubadour  " folgt. Im aus der Verstrickung war darauf begründet, daß der Angeklagte noch festgestellt werden konnte, war der Zünder von einem bei der Sonntag, Dienstag und Freitag( 5. Abonnements Vorstellung) angesetzt. wahrheitswidrig gesagt hat, die betreffenden Sachen seien nicht vorge­Artillerie Versuchsstation tommandirten Soldaten liegen gelassen Am Montag und am nächsten Sonntag geht" In Behandlung", pfändet. Der Gerichtsvollzieher hat dann die Pfändung vorgenommen worden. Da der Soldat seinen Verlust alsbald bemerkt hatte, wurde Mittwoch Was Ihr wollt", Donnerstag Gebildete Menschen", und, als er hörte, daß der Angeklagte flüchtig geworden war, die der Zünder noch an demselben Tage von der Militärbehörde reklamirt. Sonnabend" Der Pfarrer von Kirchfeld" in Szene. Gefährlicher war der zweite Fund, den ein Streckenbeamter unweit Theater( Direktion Nuscha Buzze). Das Repertoir für diese gepfändeten Sachen zum Schaden anderer Pfändungsgläubiger für des Bahnhofs Eversstraße in der Nähe der Wärterbude 17 machte. finden Wiederholungen von Ottilie" mit Frau Nuscha Buzze als Ottilie bestätigte der Angeklagte, daß er eine ganz gute Pragis gehabt habe; Woche lautet folgendermaßen: Sonntag, Dienstag, Donnerstag und Freitag feinen Auftraggeber veräußert. feinen Auftraggeber veräußert. Auf Befragen des Vorsitzenden Der Beamte entdeckte dicht an der Böschung zwei je 30 Benti- statt. Montag und Mittwoch bringen noch zwei Aufführungen von Molière's er fei dadurch meter lange, 7,5 im Durchmesser haltende Patronen aus Zink  - Tartuffe  ". Für Sonnabend wird Thilo von Trotha's Hofgunst" vor er eine Bürgschaft von auf die schiefe Ebene gekommen, daß 2500 Mart übernommen, blech. Bei der einen Patrone war der Boden zum theil mit einem bereitet, welche Vorstellung dann am Sonntag Abend wiederholt wird. Ebenso die Kosten eines Todesfalls habe tragen müssen und als daß er Taschenmesser aufgeschnitten und der Sprengstoff entfernt. Die finden heute und nächsten Sonntag Nachmittag bei volksthümlichen Preisen die Sorgen über ihn kamen, zu viel gekneipt habe. Der zweite Patrone war unbeschädigt und mit 2 Kilo Roburit gefüllt, Vorstellungen statt, von welchen heute Tartuffe  " in Szene geht. Im Schiller Theater beginnt Sonntag Abend das Gastspiel von Staatsanwalt konnte keinerlei mildernde Gesichtspunkte erblicken. eine Sprengmasse, welche eine ca. 25 pet. stärkere Explosivfähigkeit Therese Leithner als Lady Milford in Kabale und Liebe  ". Nachmittags Mit Rücksicht darauf, daß der Angeklagte das Ansehen des Standes besikt als Dynamit. Auf der Patrone befand sich das vor findet teine Vorstellung statt. Wiederholungen der Holberg  'schen Posse Der der Rechtsanwälte untergraben, beantragte der Staatsanwalt zwei geschriebene Fabrikations- Etiquette mit folgendem Aufdruck: politische Kannegießer" finden Montag, Dienstag und Freitag statt, mitt Jahre Gefängniß und drei Jahre Ehrverlust. Die Vertheidi­" Roburit- Fabrik Witten  , G. m. b. H. Gesteins- Roburit I 2 woch wird Hamlet  ", Donnerstag Der Geizige  " gegeben. Wildenbruch's gung bat um ein milderes Urtheil, da der Angeklagte nur infolge Ro. 1 Patrone 75 mm Nr. 37 1898." Diese Bezeichnungen Schauspiel Die Haubenlerche" geht Sonnabend zum ersten Mal einer durch Krankheit geschwächten geistigen Willenskraft auf die ab­bedeuten die Fabrikkontrolle, durch welche festgestellt werden in Szene. Im Belle Alliance: Theater wird als erste tann, an wen die Patronen verkauft worden sind. Die Behörde Borstellung schüssige Bahn gerathen sei. Der Gerichtshof sprach den An­int Montags Abonnement Minna bon Barnheim" geklagten aus§ 137( Entziehung aus der Verstridung) frei und ver­nimmt an, daß die Patronen von einem in einem Steinbruch be­erste Vorstellung int Freitags Abonnement V Kabale und Liebe  " gegeben.. schäftigt gewesenen Arbeiter gestohlen worden sind. An beiden Sonntagen, sowie den übrigen urtheilte ihn im übrigen zu einem Jahre Gefängniß und Der Dieb hat Wochentagen bleibt Ueber Land und Meer" auf dem Spielplan. dann, um die Einrichtung der Patrone tennen zu lernen, eine der- Für das Luisen Theater hat Direktor Anger eine Berliner   Spezialität gelehnt. Ehrverlust auf zwei Jahre. Ein Haftentlassungs- Antrag wurde ab­selben entleert und schließlich beide vom Zuge aus fortgeworfen. im Fache der jugendlichen Gesangskomiter, Herrn Paul Schneider  , engagirt. Eine Gefährdung der Südringzüge konnte nicht stattfinden, da die Die Kunst Schaubühne  ( Direktion Dr. Köppen und Dr. Stoedtner) Wegen unbefugter Ausübung eines öffentlichen Amtes stand Entzündung der Sprengmasse nur mittels Feuerfunten erfolgt. Die hat soeben mit der Gesellschaft Urania einen Vertrag abgeschlossen und wird, gestern der Reisende Franz Wrede vor der 7. Strafkammer des Explosion solcher Patronen wird in der Regel mittels elektrischen wie in früheren Jahren, jeden Mittwoch abends 8 Uhr und jeden Sonntag Landgerichts I  . Der Angeklagte m 17. März wegen wissentlich Stromes bewirkt, der durch in der Hülfe eingelöthete Kupferdrähte in die nachmittags 5 Uhr ihre Vorstellungen im alten Urania- Theater( Invaliden falscher Anschuldigung seines Pribals, des Apothekers Hammer, Sprengmasse geleitet wird. Es ist unmöglich, daß ein verbreche- Pyramiden" lautet der Titel des neuen, Straße, Lehrter Stadtbahnhof) veranstalten." Im Wunderlande der zu zwei Monaten Gefängniß verurtheilt worden. Zu dem Termin risches Unternehmen beabsichtigt gewesen ist, da ein an jener Stelle verfaßten wissenschaftlichen von Dr. Alfred Köppen waren auch zwei Angestellte des Hammer als Zeugen vorgeladen Theaterstückes. Weitere Novitäten beschäftigter Mann sowohl von der Wärterbude 17 als auch vom fommenden Saison sind:" In den Ateliers unserer Künstler" von Fritz Gericht auf Antrag der worden, auf den einen, den Zeugen Müller, hatte jedoch das Bahnhof Ebersstraße und dem östlichen Südringkörper aus hätte ge- Stahl." Das Weib in der modernen Kunst"," Moderne Starrikaturen" und das Geschäft des letzteren nicht ohne jede Aufsicht bleiben des Herrn Hammer verzichtet, weil sehen werden müssen. Von einer Dynamitpatrone, welche, wie Eine Kunstfahrt am Rhein  ". Im Friedrich Wilhelmstädtischen ein hiesiges Journal meldet, in der Mitte vorigen Monats an der Theater hat der unerreichte Verwandlungs- Schauspieler Leopoldo Fregoli   fonnte. Zwei Tage darauf begab sich der Angeklagte zu der felben Stelle gefunden worden sein soll, ist den Behörden nichts zu seinem reichen Programm noch die musikalische Operetten- Parodie Die Wirthin des Müller, stellte sich als Polizeibeamter vor und befragte drei Räuber" hinzugefügt, den Beschluß des Abends bildet nach wie vor die sie eingehend, wo der Müller sich am Tage des Termins aufgehalten Darstellung des Eldorado", in welchem Stück er in 50 verschiedenen Rollen habe. Er fügte hinzu, daß er dies wissen müsse, da es sich um eine Landtags- Abgeordneter Ring- Düppel als Duellprügler? auftritt.- Im Alexanderplay Theater geht auch die nächste ganze Weineidssache handle. Einen zweiten, ähnlichen Streich, der einen In Charlottenburger Wochenblatt" des Herrn Joachim Gehlsen Woche das Dumas'sche Sittenbild Demimonde" in Szene. Mit Mene bedenklicheren Anstrich hatte, verübte der Angeklagte am 17. Juni. findet sich folgende Mittheilung: Die Reichstagswahl im Tetel", Ausstattungs- Schauspiel in 3 Atten und 12 Bildern von Otto Helmar, Er erschien in einem in der Danzigerstraße belegenen Schanklokale Kreise Teltow Beeskow Storkow- Charlottenburg scheint noch wird das Olympia Theater seine diesjährige Saison eröffnen. und zitirte eine in demselben Hause wohnende Frau R. ein ernstes Nachspiel haben zu sollen. sollen. Zwar hat der dorthin unter dem Vorgeben, daß Herr Max Vorberg, Superintendent er Kriminalschutzmann von Schöneberg, sei und seine Drohung, den ihm gegenüber gewählten Sozialdemo den Auftrag habe, uach dem Verbleib einer ge stohlenen Uhr, die sich angeblich bei Frau R. befinden sollte, zut fraten, Herrn Frizz Zubeil, wegen Beleidigung zu verklagen, Wie ein preußischer Richter über streikende Arbeiter und recherchiren. Er begab sich dann auch in die R.'sche Wohnung, ließ nicht wahr gemacht und auf dieser Seite herrscht somit Friede. Aber boykottirende Fabrikanten denkt. Im März d. J. war in der sich alle Kästen und sonstigen Behältnisse öffnen und wollte sich dami eine andere, ernstere Differenz hat sich aufgethan. Es war als Schuhfabrik von Mauff ein Streit ausgebrochen. Einer der wieder entfernen. Sein Auftreten hatte jedoch Verdacht erregt und Reichstagskandidat neben den genannten Personen bekanntlich auch Streifenden, der Schuhmacher Breß; ist von Herrn Mauff zunächst es kam den betheiligten Personen so vor, als ob es dem Angeklagten der Stadtverordnete aus Potsdam  , Kaufmann Ernst Froelich, auf bei dem Fabrikantenverein denunzirt worden, er habe an einer nur darum zu thun war, die Gelegenheit zu einem Diebstahl aus­gestellt und zwar von seiten der deutsch  - sozialen Reformpartei( Anti- Maschine Schrauben verstellt, um die Maschine unbrauchbar zu zukundschaften. Man ließ den angeblichen Polizeibeamten feststellen femiten). Die letztere Kandidatur wurde von einem Komitee pro- machen. Die nächste Folge dieser Denunziation war die, daß Preß und da stellte sich dann heraus, daß derselbe zu der Polizei in gar pagirt, welchem der Hauptmann a. D. Herr F. Herter in Steglit, an- auf dem Arbeitsnachweis der Fabrikanten keine Arbeit mehr keiner Beziehung steht. Der Gerichtshof verurtheilte den schon vor­gehörte. In Flugblättern, wie in Versammlungen stellte nun der erhielt. Er ist infolge dessen viele Wochen lang arbeitslos bestraften Angeklagten zu drei Monaten Gefängniß. Hauptmann Herter die Behauptung auf, die Kandidatur des Herrn gewesen, bis es den Bemühungen seiner Kollegen endlich Borberg sei durch Täuschung der Mitglieder des Bundes der gelang, ihm anderswo Beschäftigung und Unterkommen zu verschaffen. Breßgesetzes um folgende Berichtigung des Artikels in Nr. 212: Wir erhalten følgende Zuschrift: Ich bitte auf grund des Landwirthe, welche die Kandidatur beschlossen, zu stande gekommen Aber nicht genug damit, daß Preß ausgehungert werden wie man zu einer Strafanzeige wegen Diebstahls kommen fann." und diese Täuschung habe der Rittmeister a. D., Landtags- sollte, Herr Mauff zeigte ihn auch bei der Staatsanwalt Es ist falsch, daß ich den Maschinisten Donat wegen Diebstahls an Abgeordneter Ring- Düppel verübt. Herter behauptete nämlich, ich a ft an, die sofort den Apparat der gerichtlichen Ermittelung in gezeigt habe; die Anzeige richtete sich vielmehr gegen den Vizewirth Ring, welcher jener Versammlung des Bundes der Landwirthe präsidirte, Bewegung setzte, aber trotz eidlicher Vernehmung vieler Zeugen Meyer. Beweis der Wortlaut der Strafanzeige. Hochachtungsvoll habe davon Kenntniß gehabt, daß Herr Froelich bereits für den Kreis feinen Grund fand, gegen Breß vorzugehen. Letzterer flagte nun Robert Thomas, Stralauerstr. 58. als Kandidat aufgestellt sei und daß der Vorsitzende Ring davon gegen Mauff wegen Beleidigung und verlangte gleichzeitig der Versammlung zunächst hätte Kenntniß geben müssen, um so mehr, eine Buße für den ihm infolge der Boykottirung ent= als Herr Froelich Mitglied des Bundes der Landwirthe sei. Ning gangenen Arbeitsverdienst. Als die Beleidigungsklage ant aber ignorirte die Froelich'sche Kandidatur, für welche sich Sonnabend vor dem Schöffengericht verhandelt werden sollte, möglicherweise die Versammlung entschlossen hätte, und urgirte furzer fuchte der vorsigende Richter Assessor Wegner, hand die Kandidatur Vorberg, welche ja auch akzeptirt wurde, trotz einen Vergleich herbeizuführen. Er bemühte sich, dem Kläger   be- gerichts- Wahlen beschäftigte sich am Donnerstag bei Röhr, Brunnen­Mit der Stellungnahme der Arbeitgeber zu den Gewerbe den Vorberg nicht Mitglied des Bundes war. Es liegt auf greiflich zu machen, daß das Verhalten des Herrn Mauff ein durchstraße, eine Versammlung, welche für die Arbeitgeber des 33., 34. der Hand, daß, wenn dies wahr ist, woran zu zweifeln aus berechtiges(!) sei, und daß eine Verurtheilung wegen Be- und 35. Bezirks einberufen war. Der Referent Gnadt gab aus jemandem, der Herrn Herter kennt, wahrlich nicht so leicht wird, leidigung sehr unwahrscheinlich sei. Dem Kläger komme es doch seiner Erfahrung als Beisitzer einen Ueberblick über die Wirksamkeit hier von der an Täuschungen so reichen Kandidatur des Super- hauptsächlich nur darauf an, Geld zu bekommen. Als der intendenten May" wohl die gröbste vorliegt. Herr Ring scheint Seläger Breß darauf bemerkte, er fühle sich durch die falschen An- Berliner   Gericht den Innungs- Schiedsgerichten gegenüber eine größere der Gewerbegerichte, besonders anerkennend, daß namentlich das sich recht lange, besonnen zu haben, was er dem Vorwurfe des gaben Mauff's schwer beleidigt, und halte eine Sühne für nothwendig, Bolts thümlichkeit, sowie den Ruf peinlich gewahrter Unparteilichkeit Herrn Hauptmanns Herter gegenüber thun solle. Jetzt hat er dem da rief der unparteiische Assessor Wegner in erregtem Ton sich erworben. Trotzdem gäbe es aber Leute, die es nicht über­legteren eine Duellforderung. geschickt. Herter hat die Ach was, eine Beleidigung liegt nicht vor winden können, daß anerkanntermaßen gerade eine nicht fapitalistische Forderung abgelehnt mit der Begründung, daß er die Streiken wollen Sie, arbeiten mögen Sie nicht, Gefimmung wesentlich zu diesem Ruf beigetragen hat und die deshalb Wahrheit gesagt und dieselbe beweisen werde. Die An- und Geld wollen Sie noch obendrein haben." gelegenheit liegt jetzt zur Entscheidung dem Gericht des 4. Landwehr- Die Verhandlung wurde vertagt. an die sogenannte bürgerliche" Gesinnung appelliren, um im über­bezirkes Berlin   vor. Die Sache erwedt im Kreise natürlich großes Wenn wir jetzt schon ein Gesez hätten, welches jeden, möge er flüffe fernzuhalten. Pflicht aller eingetragenen Arbeitgeber sei es strömenden Eifer die eingebildete Gefahr sozialdemokratischer Ein­Interesse, besonders da doch wohl die gerade einflußreichsten Per- heißen wie er will und ſein wer er will, der einen Deutschen  , daher, am 22. September ihre Stimme nur solchen Kandidaten zu sonen sich mit der Frage der Wiederwahl des bisherigen 2and welcher willens ist zu arbeiten, an der Arbeit hindert, mit 8uchtgeben, deren sozialpolitische Auffaffung nicht einseitig kapitaliſtiſch ge­tags Abgeordneten Ring zu beschäftigen haben. Auf zum haus bedroht, dann würde der Staatsanwalt gezwungen sein, mit trübt ist, sondern die vielmehr die volle Garantie höchster lin­Kampf für Ordnung, Religion und Sitte! Herrn Mauff ein Wörtchen zu reden.- parteilichkeit auch fernerhin bieten. Nach lebhafter Diskussion wurden And Nauen   wird dem Bolt" folgender höchst befremdliche Im Jutereffe der öffentlichen Sittlichkeit will der Schlächter alsdann die vorgeschlagenen 6 Kandidaten einstimmig von der Vers Vorfall gemeldet: Auf der Lehrter Bahn, in der Nähe von Schwane- Hugo Staud gehandelt haben, als er am Abend des 13. März d. I. sammlung genehmigt und verpflichteten sich die Anwesenden mit beck, verunglückte am Montag ein Arbeiter dadurch, daß derselbe mehrere Personen in unerhörter Weise belästigte und deren Sistirung allen Kräften für die Wahl der aufgestellten Kandidaten zu wirken. infolge Nachgebens des sogenannten Schütts von einer mit Sties veranlaßte. An dem fraglichen Abend ging der Friseur Conrad gefüllten Lowry herabrutschte und mit den Füßen unter die Räder in Gesellschaft seiner jugendlichen Pflegetochter und eines Freundes im Louisenstädtischen Konzerthaus", Alte Jakobstr. 37, eine Ver Die Schrauben- und Façondreher hielten am 5. September des Kieszuges zu liegen fam, welcher über die Füße hinweg- vor dem Steller'schen Lokal in der Köpnickerstraße auf und ab, um sammlung ab, in der Genosse Grempe einen beifällig auf­ging und dieselben arg zerquetschte. Anstatt mun den Berunglückten seine Frau zu erwarten, die zu jener Zeit in dem genannten Lokal genommenen Vortrag über:" Humanität und Todesstrafe" hielt. auf einer leeren Lokomotive schnell nach Spandau   oder Berlin   anwesend war. Der Schlächter Staud, der des Weges kam, stellte Sodann gab der Vertrauensmann Fellenberg seinen Rechen­zu schaffen, bettete man denselben auf Stroh auf einen federlosen sich in der Nähe von Conrad auf und beobachtete ihn in auffälliger schaftsbericht, der eine Einnahme von 2469,10 M. aufwies. Da Bauernwagen und fuhr mit ihm nach Nauen  . Hier fuhr Weise. Nachdem er so etwa eine halbe Stunde seinen Bosten innegehabt Fellenberg eine Wiederwahl zum Vertrauensmann ablehnte, wurde der Wagen von Straße zu Straße, von Haus zu Haus hatte, rief er einen Schußmann heran und verlangte die Sistirung Baul Krause, Ratiborstr. 16, einstimmig gewählt. bei vier bis fünf Aerzten vor, ohne einen solchen anzutreffen. Conrad's, der Pflegetochter und des Freundes, weil er angeblich aus Bei jedem Stoß, den der Wagen auf dem holperigen Straßenpflaster dem Verhalten der Männer gegenüber dem jungen Mädchen schloß, erlitt, schrie der Berunglückte vor Schmerz, während das Blut durch daß unsittliche Handlungen beabsichtigt seien. Bei dieser Ge­das Laken, in welches die Füße gehüllt waren, hindurchfickerte. Es legenheit hat Staud die Männer sowie das Mädchen mit war ein Anblick zum Erbarmen! Endlich wurde ein Arzt gefunden, den gemeinsten Ausdrücken belegt. Auf die Frage des welcher einen Nothverband anlegte. Nun endlich wurde auch der Schuhmanns, aus welchem Grunde Stand die Sistirung ver­Verunglückte in einem Krankenkorbe nach dem Bahnhofe und mit lange, antwortete er: Wegen öffentlicher Nothzucht an diesem Mädchen. jedenfalls befremden, daß die Bahnverwaltung für Unglücksfälle auf die Personen, gegen die durchaus nichts Strafbares vorlag, fistirte, der Bahn nach Berlin   in das Augusta- Hospital geschafft. Es muß Daß der Schutzmann dem Verlangen des Staud Folge leistete und freier Strecke so wenig eingerichtet ist. Der den Verunglückten be- erregte allgemeines Kopfschütteln und sichtbare gleitende Arbeiter war zudem ohne Pfennig Geld, sodaß er weder Verwunderung am Richtertische der neunten Strafs glieder. bie Fahrt nach Berlin   noch sonstige Kosten bezahlen konnte, vielmehr fammer, wo diese Angelegenheit verhandelt wurde. Der Schutzmann die Nauener Stadtkasse aushelfen mußte! führte zu feiner Entschuldigung an, er sei damals erst turze Zeit in

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Gerichts- Beitung.

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Versammlungen.

Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Wäsche und Kravattenbranche hatten am 7. d. M. bei Buske, Grenadierstr. 33, ihre Vereinsversammlung, in der Adolf Hoffmann   in einem beifällig aufgenommenen Vortrag über Moderne Ehen" sprach. Landsmannschaft der Schleswig- Holsteiner. Heute, abends

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8 Uhr: Zusammenkunft mit Frauen, im Restaurant H. Rathmann, Botsa damerstr. 116. Gemischter Chor ,, Weltenfriede". Montag Uebungsstunde, 9. bis

11 Uhr, im Restaurant Schiller, Rosenthalerstr. 57. Aufnahme neuer Mit­

Konzerthause, Leipzigerstr  . 48, über die Erziehung zur trieglosen Zeit". Der Egidy: Vereinigung. M. v. Egidh spricht heute um 12 Uhr im Butritt ist frei für jedermann.

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