13. Jull 1923.

Arbeit und Nichtstun.

Von Leo Tolstoi  ..

Im Dorfe wird ein Knabe geboren, wächst auf und arbeitet zusammen mit seinem Vater, fei­nent Großvater und seiner Mutter. Und nun ficht der Knabe, daß von dem Ader, den er mit seinem Vater gepflügt, geeggt und gefät hat, auf dem die Mutter und das Mädchen das Storn geschnitten und zu Garben gebunden, die er selbst mit der Mutter zu Haufen zusammengetra- Diejenigen aber, für welche sie arbeiten, schaf gen hat, um sicht der Knabe, daß der Vater fen sich Wagen, Kutschen, Sunde an, richten sich die ersten Kornhaufen nicht zu sich, sondern an dem Pavillons ein, veranstalten Spiele, legen den gan­Garten vorbei nach der Scheune des Gutsbesizers zen Tag hindurch von Ostern bis Ostern Festklei­bringt. An dem Herrenhause, mit der knarrenden der an, spielen, essen und trinken den ganzen Tag, Fuhre, die er zusammen mit dem Vater beladen so wie es derjenige, der für sie arbeitet, an den hat, vorbeifahrend, nimmt der Knabe wahr, wie höchsten Feiertagen nicht haben fann. dort auf dem Balton eine Tame an einem mit Geschirr und Süßigkeiten bedeckten. Tisch vor einer Teemaschine sitt und jenseits des Weges auf einent gesäuberten Platz beide Knaben des Gutsbesitzers in gestickten Hemden mit blanken Stiefeln Ball spielen.

Der eine von ihnen hat den Ball jetzt über die Fuhre geworfen.

Beb auf, Junge!" ruft er ihm zu. Deb   auf, Waßita!" schreit der Vater, der ne ben der Fuhre geht, indem er die Müße abnimmt. Was ist das?" denkt der Knabe. Ich bin von der Arbeit müde, während die Knaben spielen, und ich muß ihnen den Ball aufheben?"

Kleine Shronit.

-

-

-

Gerichtssaal.

Sette B.

verstorbene

er demütig für fremde Menschen, die nichts tun. I gleiche Größe hat. Diese Karte kommt bann in einen deutscher Forscher, der inzwischen Und so wie er lebt, leben auch alle um ihn herumi. Rahmen, in den sie genau paßt, und der Rahmen Blueschke, hat auf der Karawanenstraße Nesibin­Wohin er kommt, und was er auch von fremden wird flach auf einen Tisch gelegt. Es ist notwendig, Mosful, in Dentir- tapu, die ersten Felszeich. lleberall arbeiten die Bauern über ihre Sträfte Starte gezeichnet wird und jede Starte in derselben funden. Aus seinem Nachlaß fann sie zuschan nun Wanderern hört, überall ist es ein und dasselbe. daß das Bild in genau derselben Stellung auf jebe nungen des eigentlichen Vorderasiens ge­hinaus für fremde, müßige Menschen, bekommen Lage in den Rahmen kommt. Geschieht dies nicht, so veröffentlichen. Er fragt, aus weichen Gründen wohi Brüche, Atemnot, Schwindsucht, trinfen aus Not, würde die Figuren und was noch schlimmer ist die Menschen überhaupt auf die herstellung solcher und sterben vorzeitig. Die Frauen strengen ihre der Hintergrund bei der Vorfüheung von einem Fled Bilder verfallen sind. In einzelnen Fällen wird legten Sträfte au, um zu fochen, werden gleich auf den anderen springen. falls früh alt und siechen vor leberanstrengung man vielleicht an Jagdzauber Senten dürfen, in und unregelmäßiger Arbeit dahin. Ueber dem Tisch, auf dem die Bilder in ihren anderen, wie bei südamerikanischen Feiszeichnungen, Rahmen liegen, ist nun die Kamera aufgestellt, und gelegentlich auch nur an bloße Langeweile, be zwar muß sich die Linse genau über dem Rahmen fonders an Orten, an denen die Eingeborenen on des einzelnen Bildes befinden. In dieser Stellung einem Flußübergang häufig tageiang auf das Sin­wird die Aufnahme gemacht, und zwar wird fedes ten des Wassers zu warten gezwungen find. Wic­Bild zweimal photographiert. Dazu wird eine be- der an anderen Orten mag es sich um richtige 3 in sonders eingerichtete Kamera benutzt. Während der ten" im Sinne unserer Baunersprache husdeln, is gewöhnliche Aufnahmeapparat Aufnahmen mit einer anderes Mal vielleicht um harmlose Mitteilun Geschwindigkeit von 16 Stüd in der Sekunde macht, gen für späterkommende Stammesgenossen. Die wird mit der Trickfilm- Kamera viel langsamer ge- asiatischen Zeichnungen finden sich nun an einem arbeitet. Man hat versucht, um sich die Arbeit zu offenbar schon in frühester Zeit bewohnten Playze, erleichtern, ausgeschnittene Figuren, die bewegt wer- Dam„ Eisernen Tor  " im Bett eines Baches. Es find den fönnen, für den Trickfilm zu verwerten. Aber Darstellungen von Tieren und Menschen, durch lange Wie ein Trickfilm entsteht. die Ergebnisse waren wenig befriedigend. Nur bet Beiten reichend und so ein interessantes Bild künstle. Nicht die Millionen- Filme mit ihrer gewaltigen dem Photographieren sehr vieler einzelner Zeichnun rischer Entwicklung eines Bolles von Jägern und Ausstattungspracht und ihren riesigen Massenaufge- gen, die von geschidten Künstlern entworfen sind, er Birten. Die Felszeichnungen aus der Gegend von boten sind die mithsamsten und am schwersten herzu geben sich lebendige, überraschende und natürliche Affran, die Luschan nach Schweinfurths Forschungen stellenden Lichtbilder, sondern derjenige Film, der int Wirkungen. an der gleichen Stelle behandelt, glaubt er in viel Verhältnis zur Zeit seiner Vorführung die größte leicht tatsächlichem Zusammenhange mit irnen vor. Arbeit erfordert, ist der äußerlich so unscheinbare Soziales aus dem Inkastaat. Wir haben uns der asiatischen Bildern entstanden. Zu den neuerdings Trickfilm, der bei uns besonders für Reklamezwecke gewöhnt, das alte Peru  , das die Spanier unter Bi- wieder vielbesprochenen Steinzeichnungen der benutzt wird, aber auch vielfach das geeignete Mit- sarro und seinen Nachfolgern vor 400 Jahren zer- Buschmänner im Süden Afrikas   äußert er die Er hebt den Ball auf und das junge Herr- tel für humoristisch groteske und phantastisch) mär- störten, als eine Art Idealstaat anzuschen, und ge- Meinung, daß diese wunderbaren Felsmalereien mit chen nimmt ihn mit seiner weißen Hand aus der chenhafte Wirkungen ist. Die Tridfilme erhalten iß ist das rohe Auftreten der beutegierigen Erobe den Burschmännern nicht das geringste zu eingebrannten, schwarzen des Bauerntnaben ent- dadurch ihre Eigenart, daß sie von Künstlern gerer aufs äußerste zu beklagen. Indeffen hatte, wie tun haben, sondern eng mit den Felszeichnungen in gegen und geht zu seinem Spiel zurück, ohne auch seichnet werden. Im Gegensatz zu den gewöhn- jetzt der bekannte Kulturforscher Leo Brenner Nordafrika   und Nordwesteuropa   zusammenhängen, nur den Knaben anzusehen. Der Vater ist mit der lichen Filmaufnahmen, in denen eine schnelle Ab- nachweist, das Leben im alten Peru   auch seine Schat also wohl auf uralte hamitisch: Wanderungen zu be Fuhre schon weitergefahren. Im Laufschritt holt folge der Aufnahmen iede Bewegung des Schau- tenfeiten. Verteilung von Grund und Boden, Ver- gichen find. ihn der Stnabe ein. Weit seinen zerlumpten Schu- spielers im fortlaufenden Fluß festzuhalten gestattet, teilung der Vorräte aus den Magazinen, Arbeits­hen über den Weg schlotternd, erreichen sie zufam ist für die Gerstellung eines Tridfilms eine beson seit und Arbeitsleistung waren genau obrigkeitlich men die herrschaftliche Tenne, in der sich zahlreiche dere Aufnahme für jedes Stadium jeder Bewegung geregelt. Niemand sollte überbürdet werden, nic Kornwagen befinden. Sier empfängt ein hin- und notwendig, die die von dem Künstler gezeichnete Fi- mand sollte Arbeiten verrichten, für die er sich nicht herlaufender Angestellter, der einen durchschwisten gur macht. Es muß also für jede Photographie eine eignete, niemand weniger arbeiten els der andere. Leinenrock trägt und ein Röhrchen in der Hand eigene Zeichnung vorhanden sein. Eine Gestalt alſo, Die Arbeiter bekamen von der Regierung die Werk­1 hält, den Vater mit Schimpfworten, weil er nicht die einen Schritt vorwärts macht, erfordert ein zeuge und Materialien geliefert, fie wurden völlig richtig vorgefahren sei. Der Vater bittet um Ent- Duyend oder mehr Zeichnungen, indem die einzelnen verpflegt und brauchten nicht mehr zu arbeiten, aiš Vor dem Budapester Strafgerichtshof hatte schuldigung, geht müde vorwärts, zerrt das ge- Stadien, in denen der Fuß fortschreitet, zeichnerisch das öffentliche Wohl verlangte. Gesundheitsschäd- jich Mittwoch der Bäckergehilfe Josef Glauber zu plagte Pferd an der Leine und stellt sich an der festgehalten werden und alle diese Zeichnungen zu beschäftigt werden, daß sein Wohlbefinden nicht litt. Gefährdung der staatlichen und gesellschaftlichen Ord. liche Arbeit war beschränkt, es durfte jeder nur so verantworten, der angeflagt war, das Verbrechen der sammen den einen Schritt ergeben. Sandelt es sich beim Tridfilm um eine größere Troßdem man weber Arzt noch Apotheter taunte, nung begangen in haben. Stanger samt mit einem Handlung, so müssen zunächst einmal von Zeichnern war der Gesundheitszustand des Volkes vortrefflich. gefälschten Basse aus Wien   nach Budapest  , besuchte die verschiedenen Vorlagen für den Film entworfen Indessen beschränkte fich die Gleichheit aller nur auf auf die Weisung der in Wien   lebenden ungarischen werden, manchmal mehrere Tausend an der Zahl. das Volk. Intas und Kuratas, d. h. Adel und Geist- Kommunisten Arbeiterversammlungen und versuchte, zu diesem Zwed werden von Firmen, die sich mit sichfeit, waren von Abgaben und Dienstleistungen auszuforschen, wie die Stimmung der Arbeiter zum der Herstellung von Trickfilms beschäftigen, beson- befreit, für fie arbeitete das Volt. Der einfache Kommunismus sei. Auf der Polizei und vor dem dere Künstler angestellt, von denen jeder eine be- Arbeiter hatte an seiner Arbeit nur den blo- Untersuchungsrichter legte er ein Geständnis ab, in stimmte Zahl von Zeichnungen zu liefern hat. Der Ben Lebensunterhalt. Ein Aufsteigen gab der heutigen Hauptverhandlung erflärte er aber, daß Beichner sucht nun bei der Anfertigung seiner Bilder es nicht. Der Arbeiter blieb, wltern ge er das Geständnis nur ablegte, weil ihm gedroht nach Möglichkeit zu sparen. Wenn 3. B. der szenische wesen waren. Er konnte nicht reich werden, aber worden sei, daß er nach 3ala- Egerszeg interniert Hintergrund einer ganzen Reihe von Bildern der auch nicht verelenden. Bettel war unbekannt. Ehr- wird und er habe den Kerker der Internierung vor­ſelbe ist, so wird dieser durch den Drud vervielfäl- geia, Sabsucht, Unzufriedenheit mit dem Lohn, Neid, gezogen. Der Vorsitzende las in der Hauptverhand­tigt, und in diesen Rahmen werden dann nur die Fi- Hochmut waren ausgeschlossen, sozusagen" oizetiich luna einen aus dem Gefängnis herausges.hmuggelten guren in ihren verschiedenen Stellungen eingezeich- verboten, aber auch Streben nach Fortschritt. Der Brief des Angeklagten vor, dessen Inhalt ziemlich net. Der Berfertiger des Trickfilms ist auch darauf Inka Jupanti erklärte:„ Wissenschaft ist nichts fürs wirr und unverständlich ist, aus dem aber dennoch bedacht, möglichst viele Zeichnungen oder Reihen Bolt, fie gehört nur den Vornehmen; das niedere hervorgeht, daß Glauber ein kommunistischer Heter von Zeichnungen anzufertigen, die mehr als einmal Boll wird durch die Wissenschaft nur hochmütig und war", wie es in der offiziösen Gerichtsforrespondenz verwendet werden können. Eine Gestalt 3. B., die anmaßend, eitel und staatsgefährlich. Es genügt, heißt. In dem Brief erklärt Glauber, daß er sich sechsmal um einen Laternenplahl herumrennen soll, wenn jeder lernt, was sein Vater wußte. Befehlen fogar damit abgefunden habe, daß er zu zehn Jahren braucht nur ein einziges Mal bei dieser Handlung und Regieren ist nichts für das Voll. Der Staat verurteilt werde, denn er hat im Sinne seiner Ueber in einer Serie von Zeichnungen festgehalten zu werden. würde sich herabwürdigen, wenn er Leuten der zeugung gehandelt. Sein Verteidiger verlangte, daß Diese Serie wird dann sechsmal photographiert und unteren Klaſſen Staatsstellen anvertraute." So der geistige Zustand des Angeklagten untersucht ergibt so die gewünschte Wirkung. Die Tridfilm- Künst- waren denn auch die wissenschaftlichen Kenntnisse werde, da er aus einer erblich belasteten Familie ler bringen es in diesen Sparsamteitsmethoden zu dieses anscheinend so fortgeschrittenen Volkes merf- stamme. Das Gericht wies den Antrag des Vertet­einer großen Vollkommenheit; aber trotzdem ist die würdig niedrig. digers ab und verurteilte Glauber zu dreizehn 3ahl der besonderen Zeichnungen, die gemacht wer- Felzeichnungen aus Afrifa und Asien  . Fels- Jahren schweren Retters! Es gibt noch den müssen, noch außerordentlich groß. Ein Trid zeichnungen, mit Stein auf Stein gerist, sind fast immer Richter in Horthy  - Ungarn  . film von 400 Fuß Länge z. B. erfordert mehr als über die ganze Erde verbreitet. Unabhängig von 3000 getrennte Zeichnungen, von denen mindestens einander haben die Menschen diese Art künstlerischer Darstellung offenbar von Urzeiten an geübt. Auf Genollen, lefet und verbreitet die ren dieser Stizzen ist ebenfalls sehr mühsam und citraubend. Jede Zeichnung wird auf einer weißen Arbeiterpresse. Karte angefertigt, die eine ganz bestimmte stets

anderen Seite auf.

Der Baat tritt an den Bater heran und fagt: Vater, neshalb bringen wir unser Storn hierher?" Weil ihm das Land gehört", antwortet der Vater zornig. Frage den Beamten, der wird es dir schon zeigen. Sichst du nicht das Stöckchen?" Was werden sie mit dem Storn machen?" ,, Sie werden es dreschen und verkaufen." " Und was werden sie mit dem Gelde tun?" Dafür werden sie Suchen kaufen, hast ihn ja auf dem Tisch gesehen, als wir vorbeifuhren." Der Knabe schweigt und sinnt nach. Er hat aber feine Zeit, lange nachzudenken. Man schreit den Vater an, daß er seine Fuhre näher an den Fehm heranfchiebe. Er schiebt die Fuhre auch heran, klettert hinauf, bindet sie auf und beginnt, die Garben auf die Fehm hinaufzu­werfen. Der Knabe hält indessen die alte Stute, auf welcher er das zweite Jahr zur Weide reitet, jagt nach Anweisung des Vaters die Bremsen von ihr, während er immer darüber nachdenkt und zu begreifen sucht: warum gehört das Land nicht de­nen, die es bearbeiten, sondern jenen Herrchen, die in gestidten Hemden Ball spielen und Tee mit Kuchen verzehren?

Der Knabe denkt darüber nach beim Arbeiten, beim Einschlafen, beim Süten der Pferde, ohne cine Antwort zu finden. Alle fagen, es müsse fo sein, und alle leben danach.

Der Stnabe wird groß, heiratet, hat ſelbſt

Kinder, die ebenso fragen und staunen, und er antwortet ihnen dasselbe, was ihm sein Vater ge­antwortet hat. Und ebenso in Not lebend, arbeitet

Die Ursache.

22

Der Obmann sagte: Also auch in diesem Falle wäre es fein Affektmord. Das meinen Sie dech, wie?" Alle stimmten ihm bei.

Widerstrebend auch der Einäugige.

Wenn

die Sälfte verschieben sein muß. Das Photographic­

-

-

•

bedeutsame Denkmale dieser Felszeichenfunst lenkt Professor Felix von Luschan   jetzt in der Zeit­schrift für Ethnologie" die Aufmerksamkeit. Ein

"

Dreizehn Jahre schweren Kerkers

len!"

für Gesinnung!

gewesen in seiner Branche." Da mußte ich laffen? Verzeihung, was meinen die Herren?" Schuldige den Mitmenschen gegenüber, die ich | meine Touren meistens zu Fuß machen." Schloß er ängstlich. schüßen müssen, so gut fie fönnen. Die Welt ist Unwillkürlich hörten sie ihm zu. Der Ein- Raum! Unmöglich!" wurde gerufen. Die unvollkommen... Wer die Ursachen des fen äugige lief mit gesenktem Stopf umher. meisten machten empörte Gesichter. Einer rief in der bestehenden Ordnung sucht und sieht, laun Roman von Leonhard Frant. Da holte mich ein sonderbarer, ein ganz wütend: Das Ganze ist ja Unsinn", und sah sich nicht anklagen, nicht verurteilen." Etwas unge Erstaunt sahen die Geschworenen den Ein- sonderbarer Wagen schon mehr ein Karren erschroden um, weil er wütend geworden war. löstes blieb in seinem Gesicht zurüd. ängigen an, weil er sich an die Stirn schlug. auf der Landstraße ein. Ich war müde, Der Psychologieprofessor blidte, die Hand Der Psychologieprofessor sagte zu ihm:, Die Aber dieser Mensch, ich möchte sagen dunkel wurde es auch schon. Sturz und gut, der am Kinn, nachdenklich über den Christus weg Theorie des Angeklagten bedeutet offenbar nichts sammelt seinen Zorn, hält dem Lehrer erst noch Fuhrmann ließ mich auffigen. Der pfiff manch- zur Dede. Da könnte ja wirklich jeder Mensch anderes als Revolution. Der Himmel' ehüte den bewußten Schulausflug vor und bringt ihn mal, leise und unheimlich, und fiselte dabei sein jeden Menschen umbringen.., der Herr Staats- uns vor Verantwortungslosigkeit." Era tete dann erst um. Also überlegt. Ueberlegt!... schwarzes Pferdchen mit dem Peitschenstiel beim anwalt hat recht." darauf, was der Einäugige dazu sagen würde, Daran ist vielleicht nur seine verfluchte Blut- Naden. Nun, vor der Stadt stieg ich ab Natürlich, das ist Unsinn diese Ursa- und sah ihm erstaunt ins weiß gewordene Gesicht, armut schuld." Wissen Sie denn auch, mit wem Sie gefahren chen", sagte der Zigarettenhändler, ließ aber feine fah, ipie die Röte zurückkehrte und es im Gesicht Bitte, gewiß. Jch, als Arzt, weiß das. Ein sind? fragt er mich. Unterlippe unzufrieden hängen. Er war so ein zu arbeiten begann. vollblütiger Mensch greift gewöhnlich zu im Ich bin der Scharfrichter.' einfacher Mensch, nett eigentlich." Sich Geld geben lassen... von einer Pro­Affekt. Zu viel Stopf, Gedanken. Weiß der Teu- Ich sage Ihnen, meine Herren.." Der junge Geschworene wiederholte: Un- stituierten! Da hört doch eigentlich alles auf", fel zu viel lieberlegung!" Sätte er es gleich getan, im ersten Born..möglich, die haben mit dem praktischen Leben sagte der junge Geschworene.„ Sie heiraten wol zu wenig Blut", unterbrach der Einäugige. nichts zu schaffen. Nicht wahr?" Der junge Geschworene war beleidigt. Aber der Einäugige sprach schon. Diese „ Diese Alle schwiegen, beobachteten jede Bewegung ... Da brauchte er ja nur ein ganz anderer Ursachen bestehen ja... im Groben. Nur hat des Einäugigen und unausgesetzt forschend sein Mensch zu sein, dann würde er jegt vielleicht in feine Theorie einen Riß: ein Vater hat zwei Geficht. cinem... in einem Postbureau siten und gar Söhne, beide haben eine vollkommen gleiche Er- Der Akt der einstimmigen Verurteilung des nicht daran denten, einen Menschen umzuziehung. Und doch wird der eine ein brauch- Dichters zum Tode ging fast ohne Worte vor sich. bringen." barer Mensch Landpfarrer etwa-, der andere Auch der Zigarettenhändler sah den Ein­Einige lächelten. Der tahle Psychologiepro- ein bösartiger Verbrecher." äugigen dabei an, die Unterlippe mürrisch nach fessor nicht. Auch die anderen wurden gleich wie- Die Stimme des Einäugigen wurde ein außen gerollt, und nachdem der mit hastigem Der lief umher, die Hände auf dem Rücken. Der ernst und fühlten momentan einen schweren dringlich, hartnäckig; es schien, als wolle er sich Entschlusse für Mord gestimmt hatte, tat er es pätte er nur ein viertel Pfund Blut mehr in Druck in der Brust. Der junge Geschworene saß selbst von etwas überzeugen, gegen seine innere ebenfalls, worauf sein Mund sich zufrieden schloß. seinem ausgemergelten Störper gehabt, dann be- vergebeugt, fagte langsam: Es ist wirklich nicht Stimme: Der Urquell des Bösen ist nicht in Als die Männer sich schon erhoben hatten, täme er ein paar Jahre und hätte Zeit, sich über leicht." Und als er sich feufzend aufrichtete, setz- Erlebnissen zu suchen, sondern in der Natur. sagte der Kahle noch zum Einäugigen:„ Diese seine Ursachentheorie klar zu werden." Er fah ten sich auch die anderen gerader. Die Natur selbst ist bös und gut. Und die Quelle, Theorie der vergessenen Kindheitserlebnisse ist den Obmann an:" Jezt- Kopf. Ich sehe Danu fäße er vielleicht in einem Bureau.. die Urquelle des Bösen und Guten des Wlora  - eine erst vor wenigen Jahren aufgekommene teine andere... gefeßliche Möglichkeit. Ich sehe wenn er ein anderer Mensch wäre, wenn er... lifchen liegt hinter dem Kreise des vom Men- neue Richtung. Mobernste Seelenanalyse. Un­in anderen Verhältnissen aufgewachsen wäre, wie schen Erkennbaren. Kain und Abel  ." greifbar wie Luft, verstehen Sie, nach allen Sei­zum Beispiel... wir." Der Einängige blieb Das hatte er wie im Selbstgespräch gesagt. ten hin zu drehen. Wir Psychologen der alten zum ersten Whale stehen, an der Stiruseite des Durch ein Stuhlrücken wurde er erschreckt, fah Schule wissen wenigstens das cine, daß wir nicht Tisches, gegenüber dem Obmann. Der... der verstört die Geschworenen an. Da lehrte die viel wissen; aber diese Neuen glauben auf einmal, Dichter meint er sei so geworden, wie er ist, artnäckigteit in sein Gesicht zurück. Weshalb die alles zu wissen. Und das ist die große Gefahr. wegen diefer Ursachen. Sei ihnen gegenüber Quelle des Bösen dieses unerforschbar Wystis Große Gefahr. Wo diese Theorie mit der Praxis gang machtlos... also schuldlos." schen im Leben gerade diesen und diesen und zusammentrifft..., gibt's immer ein Unglüd." jenen Menschen schuldig werden läßt, werden wir eine Hand zuckte zurück in die Hüfte.. nie wissen. Aber verantworten muß sich der ( Fortsetzung folgt.)

er es auch nicht wegen des Geldes getan hat Word bleibt Mord. Irrsinnig ist er nicht." Der table Psychologieprofessor wandte sich von jetzt ab achtungsvoll fast nur an den Ein­ängigen.

teine. Sehe teine!" und lief weiter.

Niemand wußte etwas zu sagen. Wissen Sie denn auch, mit wem Sie ge­fahren sind?" unterbrach ein gedankenabwesender Geschworener das Schweigen. Er war viel fün­ger als alle anderen. Sie sahen ihn verständnis los an. Er erröteic, lächelte ein wenig und erzählte Der Obmann fagie: Auf dieses Thema foll­eine Geschichte. Damals sei er noch Reisender ten wir... sollen wir uns denn darauf ein­

-

-

-

-

SEGUR