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Die Streifwelle in Polen  . Die Sozialistische Internationale zur Lage.

Unser Mitarbeiter aus Polen   berichtet uns: Die Stveils in Polen   nehmen von Tag zu Tag Eine gut. Die Teuerung wächst lawinenartig und die Antwort der Arbeiterschaft auf die Inflation und die furchtbare Teuerung ist der Streif. Die Un ternehmer haben alle Vermittlungsversuche ab gewiesen. Der Kampf begann zuerst in der Ter tilindustrie, wo die niedrigsten Löhne ge zahlt werden. Vielis, Lod; und die Manufaf turindustrie in Zyrardov stehen ſtill. In War ſchau feiert die gesamte Metallindustrie; die Stovochowicer Werkstätten sind ausgesperrt. Jm Karpathenland und Oitgalizien find die Sägen stillgelegt: die Landwirtschaft lichen Arbeiter in Westgalizien bereiten sich zum Streit vor, da ihre Forderungen nicht be­willigt werden.

Die Streifs tragen vorläufig feinen politt schen Charakter, sie sind einzig durch die wirt schaftlichen Verhältnisse hervorgerufen. Beweis dessen, daß bei der letten Streitbespre ching in Warschau   die Vertreter jämtlicher Gewerkschaften gemeinsame Beschlüsse faßten,

Konferenz zwischen Blum( Frankreich  ), Braun( Deutschland  ), Vander­ velde  ( Belgien  ) und Macdonald, Shaw, Henderson( England.)

London  , 23. Juli. Gestern wurde in London   eine Konferenz abgehalten, die von dem Büro der Sozialistischen Internationale einberufen war, um die internationale Lage und den von den Parteien der einzelnen Länder angenommenen Standpunkt zu er örtern. Anwesend waren: Leon Blum  ( Frankreich  ), Adolf Braun  ( Deutschland  ), Bander velde( Belgien  ), Ramsay Macdonald  , Shaw und Arthur Henderson  ( Großbri­ tannien  ). Die Konferenz beschloß, im Hinblick auf den gegenwärtig im Gange befindlichen Austausch von Noten und Ansichten usw. zwischen den alliierten Rgierungen das englische Unterhansmitglied Shaw zu ersuchen, sich nach dem Ruhr­ gebiet   zu begeben und nach seiner Rückkehr zu berichten, welche Schritte getan werden tönnten, um einer befriedigenden Löfung des Pró­blems zu gelangen.

Inland.

24. Juli 1923.

riens einzu mengen. Die Sowjets hätten so­gar die bulgarischel Rommunisten offen zur Re­volution aufgestacheit, die, wie es in dem Augen blide heißt, umso notwendiger sei, als sonst das Land von einer Invasion durch seine Nachbarn begroht sei. Die fommunistische Organisation habe sich also nach Kräften bemüht, den Balkan  in neue Wirren zu stürzen. Das russische   Rote Kreuz habe die volschewistische Organisation in Bulgarien   geleitet und insbesondere das Bureau, das die Heimkehr der russischen   Flüchtlinge zu organisieren hatte, sei nichts anderes als eine bol schewistische Propagandastelle gewesen. Diese Propaganda und ihre Organe hätten Berichte von erfundenen Wordtaten aufgebracht. Diese Zustände, die nicht länger geduldet werden konn­ten, hätten die Regierung veranlaßt, ihre Hand auf die bolschewistischen Organisationen zu legen. Die Agenten zu verhaften und Hausdurchsuchun­gen bei ihnen vorzunehmen. Sie alle werden auf gefordert werden, Bulgarien   über Varna   zu ver­

ſamen Abteilungen verwaltet. Wo bleibt da die laffent. Die bulgarische Regierung erklärt, es durch den mährischen Ausgleich und durch das liege nicht in ihrer Absicht, ruffischen Flüchtlingen Hindernisse bei der Repatriierung zu bereiten; es böhmische Landesgesez vom Jahre 1875 ac Wie die Agrarier für die landwirtschaftlichen fene Seftionierung der Landesschulräte? Die werden im Gegenteile allen jenen, welche den darunter auch die chriftlich organisierten Arbeiter Arbeiter sorgen wollen, seigt ein Artikel in der Regierung braucht die Aufhebung gar nicht aus. Wunsch, nach Rußland   zurückzukehren, äußern und Kommunisten. Troßdem oder eben deshalb bedeutet diese Einhelligkeit in den Reihen der Ar- Deutschen Landpost" vom 12. Juli, der über die zusprechen, denn die deutschen   Abteilungen sind werden, die größten Begünstigungen gewährt Krankenversicherung   im allgemeinen und über durch die neue administrative Zuteilung eben werden. Die bulgarische Regierung nimmt ge beiterschaft eine große Gefahr für die jebige die Lohnklassenfeſtſebung im besonderen handelt. erledigt. Daß man vielleicht noch hie und da die genüber jenen ruffifchen Flüchtlingen einen wohl Läuerlich- nationaldemokratische Regierung. Die d bürgerliche Preffe tobt auch und bringt die un Der Verfasser des Artikels meint, daß die Arbei- Seftionen zu Sigungen zusammenberuft, spielt| wollenden Standpunkt ein, welche die gewährte glaublichsten Nachrichten über die Streiflage. ter in die verschiedenen Lohnklassen nicht richtig gar keine Rolle. denn diese Beratungen wären Gastfreundschaft nicht mißbrauchen, werde aber Sein Mittel wird unversucht gelassen, um zumin- cingereiht sind, so daß sich Fälle ereignen, wo der vollständig bedeutungslos. Die Beseitigung der auf seinem Gebiete feine geheinten Organisatio. test die Abwehrkraft der Arbeiter zu zersplittern. Arbeiter mehr Krankengeld erhält als Lehn. fulturellen Autonomie ist wohl der schwerste nen dulden, welche sich in die inneren Angelegen An einzelnen Orten versucht die Regierung zu Eine richtige Einteilung werde verhindern, daß politische Schlag, dem man dem judetendeutschen heiten Bulgariens   einzumischen die Absicht hät­verhandeln, an anderen, wie in Vielis, greift fie die Landwirtschaft mit ihren Beiträgen die Fol- Welke in der letzten Zeit angetan hat. Einem ten. Nach einer weiteren Sofivier Depesche era zur robesten Gewalt. Sunderte bezahlte Lock- gen der ruinierten Gebarung unserer Bezirts- 3.5 Millionen Volle nimemt man das Recht, sein suchte die bulgarische Regierung Dr. Nansen, sich spizel versuchen insbesondere die jugendlichen Ar- frankenkassen decken muß und daß die künst Schulwesen verwalten zu können. Dieses neue der Repatriierung der russischen   Flüchtlinge aus beiter zu Gewalttätigkeiten aufzureizen, um aufliche Züchtung eines hohen Strankenstandes heimtüdische Vorgehen der Regierung, das im Bulgarien   anzunehmen und eine Kommission zu diefe Weise die Aktion des Proletariats in Wig auch auf die landwirtschaftliche Arbei schärfsten Widerspruch zu den Erklärungen des ernennen, welche unter lokaler Verwaltungsauf­frebit zu bringen. Vorläufig ist das Bemühen terschaft übergreift, wo sie einen über Ministers Bechyne über die Weiterbelassung der sicht die Arbeiten des russischen Roten Kreuzes fort der Unternehmer und der ihnen willigen Regie- die hohen Kosten der Krankenversicherung   noch nationalen Abteilungen der Landesschulväte steht, feßen wird. Die Regierung wird dieser Som­rung erfolglos geblieben; in der letzten Zeit haben weit hinausgehenden Schaden anrichten würde." wird hoffentlich noch im Parlantente zur Sprache misfion volle Unterstüßung zusagen. die Blätter, die Chejena, ein neues Mittel an- Die Sorge der Agrarier ist also die, daß die gebracht werden. Und da getraut sich die Regie­gewendet, um die Streits zu sprengen. Die Ant- landwirtschaftlichen Arbeiter im Ertranfungs- rungspreffe vorzutäuschen, daß der Erlaß rein verfügt und die wort der Arbeiter auf die Teuerung, die Nieder- falle nicht das bekommen, was sie zum Leben administrative Maßnahmen legung der Arbeit, ist von Polens   Feinden in unbedingt notwendig brauchen und daß womög- nationale Zweiteilung der Landesschulräte nicht Eine ärgere Jrreführung fann man szeniert, die Deutschen   und die Juden haben die lich die landwirtschaftlichen Arbeiter, auch wenn tangiert." Streiks anbefohlen, um Polen   zu ruinieren und sie frank sind, sich weiter von ihren Arbeitgebern sich wohl faum vorstellen. zwischen den Zeilen dieser Artikel fann man leicht ausbeuten lassen. Wenn es nach den Herren die versteckte Aufforderung zu Pogroms lesen. Agrariern ginge, würden sie die Krankenversiche So haben in Oberschlesien   Banden gewesener rung der landwirtschaftlichen Arbeiter am lieb Aufständischer am hellichten Tage vor den Augen ten aufgeben und den Arbeiter, wenn er frank der Polizei in den Geschäftsläden mit vorgehal-| wird, aufs Pflaster werfen.

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Ausland.

Telegramme.

Annahme der italienischen Wahlreform

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Hom, 22. Juli.  ( Ag. Stef.) Nach der gestrigen Abstimmung in der Kammer, die mit 223 gegen 123 Stimmen den Gesetzentwurf be treffend die Wahlreform in der Fassung, wie ihn Die bolschewvistische Agitation in Bulgarien  . die Regierung vorgelegt, mit unwesentlichen tenen Waffen größere Geldbeträge erpreßt. Das Eine Novelle zum Gefeß über die Gauver Die bulgarische Tel.Agentur meldet: Der Som Aenderungen annahm, gab der Ministerprä­sind die Stüßen der Nationaldemokraten und fassung. Wie die Prager Presse" berichtet, mission des russischen Roten Kreuzes fident die Vertagung der Kammer bekannt geçen sie geht die Volizei nicht vor. Es ist nun leicht möglich, daß diese Verhält- an einer Novelle zum Gefeße über die Gauerrich humanitäres Wert tätig zu sein vorgaben, haben Gleichzeitig dankte er der Kommission, die den wird gegenwärtig im Ministerium des Junern angehörende bolschewvistische Agenten, die für ein und forderte die Abgeordneten auf, in ihren Wahlkreisen das pazifistische Wert auszuführen. nisse schwere innerpolitische Umwä l- hung gearbeitet. Die Novelle wird wahrschein sich soweit verstiegen, gegen politische Gegner Entwurf geprüft hatte, und dem Präsidenten der zungen hervorrufen können. Die Arbeiterlich in der diesjährigen Herbsttagung der Natio- Todesurteile zu fallen. Diese Tatsache wird durch Entwurf geprüft hatte, und dem Präsidenten der Stammer, der die Debatte leitete. Die Sigung maffen werden von Tag zu Tag radikaler, die nalversammlung zur Borlage gelangen. Ur eine Reihe von Schriftstücken in den Archiven der Stammer, der die Debatte leitete. Die Sibung PPS. muß in ihrer Innenpolitit dieser sprünglich sollte mit der Errichtung der Gane Agenten der bolschewistischen Areife des Roten und Mussolini   geschlossen. Die Abstimmung war wurde mit Ovationen für Italien  , den König Tatsache immer mehr Rechnung tragen, die In in Böhmen  , Mähren   und Schlesien   am 1. Jän- Streuzes erwiesen. Die beschlagnahmten Schrift eine neue Vertrauenstundgebung für nenpolitik der polnischen Sozialisten fehrt lang- ner 1924 begonnen werden. Es scheint aber Thüde werden demnächst veröffentlicht werden. Der die Regierung. Auch zahlreiche Populari, deren sam zu der einstigen chrenvollen Tradition wie der 28. Rijen" schreibt daß eine Ver- Weinister des Innern gab gegenüber Vertretern Orientierung sich immer bestimmter einer vollen zurüd. Und noch eins hat die Streitlage geze: schiebung des Termines eintreten wird. der Presse Erklärungen über die bolfchewistische Uebereinstimmung mit dem Werke der Regierung tigt, den vorläufigen Zusammenschluß aller Or ganisierten; die sozialistischen   Parteien sind so= Die Auslassung der deutschen   Abteilung des Propagandatätigkeit in Bulgarien   ab. Er be- zuwendet, nahmen daran teil. gar einen Schritt weitergegangen und die Ver- mährischen Landesschulrates. Von der Preßabtei- tonte, daß es insbesondere durch die von der agra. handlungen zur Errichtung einer Arbeiter lung des Deutschen Lehrerbundes wird uns u. a. rischen Regierung geleistete Hilfe Moskaus   ge­internationale in Polen  , wenn auch mit geschrieben: Die Prager Presse" bemüht sich, lungen sei, in Bulgarien   eine Organisation au bil. Die deutsche   Industrie des Ruhrgebiets sehr beschränkten Wirkungsfreis, haben begon- die Sudetendeutschen   glauben zu machen, daß den, die ihre Tätigkeit auch auf eine Reihe von bie zufünftige Gefahr. nen. Die jüdischen Bundisten haben den Antrag durch die verfügte Neuorganisation des mährischen Provinzstädten erstrecke und deren Ziel auf die gestellt, die PPS. hat sich zu den Verhandlungen andesschulrates die bisher bestandene deutsche   Bolschewisierung des ganzen Landes gerichtet sei. Eine freimütige Rede Poincarés über die französ fischen Absichten im Ruhrgebiet  . bereit erflärt und die deutschen   und ukrainischen Abteilung dieser Schulbehörde nicht beseitigt Gestißt auf die ihnen von der früheren agrarischen Genossen haben die Aktion nur sehr begrüßt wird. Dem gegenüber muß festgestellt werden, Regierung gewährte Unterstützung hätten die Paris  , 22. Juli( havas). Ministerpräsi leber die Teilnahme der Kommunisten ist man daß die vent Ministerium für Schulwesen und Agenten Moskaus   allerlei verbrecherische Band- dent Poincaré   hielt in Billers- Cotterets fich noch nicht einig. Die wirtschaftliche Not und Volkskultur angeordnete Aufteilung der deut- lungen und sogar Morde begangen. Sie verfolg- anläßlich der Enthüllung eines Dentmals für die der gemeinsame politische Feind werden das schen und tschechischen Schulen auf gemeinsame ten, verhafteten und beseitigten jeden, der ihnen gefallenen Soldaten eine Rede. Er wies die leß­Proletaria: Polens   allen Gegnern zum Abteilungen tatsächlich das Ende der deutschen   nicht zufagte. Die bolſchewiſtiſche Organisation ten Aeußerungen Lord Georges zurück, welcher Troß zusammensch weißen. Die große Seltion des Landesschulrates in Mähren   und weil empfahl ihren Agenten im Bedarfsfalle eine es amüsant fand, wenn wir unsere verwüsteten Streifwelle ist der erste Anlaß hiezu. diese Maßnahme in absehbarer Zeit auch auf rasche Liquidation" gegen ihre Gegner in An- Gebiete wieder herstellen und uns gleichzeitig über Böhmen   angewendet werden soll, das Ende der wendung an bringen. In einer Reihe von Ge- die Luxusausgaben der Berliner   Regierung be nationalen Schulautonomie überhaupt bedeutet, richtsprozessen wurde einigemale die Teilnahme schweren. Deutschland  , wo auch nicht ein Dach Bisher waren die deutschen   Schulen den deut bolschewistischer Agenten an verschiedenen in Bul  - zerstört wurde, stellt keine Schäden her, so wie dies Genossen, lefet und verbreitet die hen Abteilungen der Landesschulräte unter- garien begangenen Morden festgestellt. Es stehe Frankreich   tut. Im Gegenteil es nimmt Verbes steilt. Nach dem neuen Ministerialerlasse hören außer Zweifel, daß Moskau   versucht habe, sich mit ferungen auf Rechnung unserer Forderung vor. Arbeiterpreſſe. diese Abteilungen auf und die deutschen   Schulen Hilfe der bulgarischen kommunistischen   Partei in Das ist vielleicht für Lord George amüsant, für werden zusammen mit den tschechischen in gemein- die inneren Angelegenheiten Bulga- Frankreich aber betrübend und unerträglich. Jahren hat es dort keine andere Bevölkerung| Irrfinus behafteten Unglüdlichen inne; in den mehr Freiheit läßt, als der Bauer oder Weber gegeben als: westlichen Bändern hat man sie als Gottesgezeich seinen Familienangehörigen einräumen würde. Gheel, die Stadt der Irrfinnigen a) Irrsinnige; nete grausam mißhandelt, im Osten wurden sie Der Frre wird ruhig sich selbst überlassen, in b) Bauern, Schafzüchter, Leinenweber und als Opfer eines unerbittlichen Schicksals mit Ehe seinen Bewegungen nicht gehemmt und je Zu den eigenartigsten Eindrücken, die der sonstige kleine Leute, die sämtlich und ausnahms furcht behandelt; und wenige Meilen von Gheel nach der Schivere des Falles unauffällig oder Globetrotter auf seinen Weltwanderungen in ins gleichzeitig Jrrenpfleger sind und ihr haupt- entfernt lebt eine Bevölkerung, die eine wahm- gar nicht überwacht; meistens gar nicht. Sur sich aufnehmen kann, gehört wohl der erste An- sächlichstes Einkommen aus der Frrenpflege be- sinige Angst vor jedem Jrrsinnigen hat. Den Arbeit werden die trauten Hausgenossen nicht blic Pompejis mit seinem seit neunzehnhundert ziehen. a) und b) sind äußerlich nicht im ge- Gheelois" sind die Frven nichts als bedauerns- gezwungen; wollen sie freiwillig im Haushalte Jahren zu Stein erstarrten altrömischen Leben. ringsten von einander zu unterscheiden. Die Irr werte Strante, denen sie, einer mehr als tausend oder auf dem Felde Hand anlegen schön, um Noch eigenartiger müssen die Ruinen von Sam finnigen bewegen sich ebenso frei und unbehin- jährigen Tradition getreu, Hilfe und Schuß zu so besser. Abends fizzen Gesunde und Strante bodscha wirken, die verfallenen Tempel und dert in den Straßen und auf den Feldern wie bringen haben; freilich nicht allein um der Tra- durcheinander, rauchen, trinken, scherzen; und es Paläste mit ihren endlosen fliegenden Begen. ihre Pfleger. Sie tragen dieselbe Kleidung, ver- dition willen und nicht allein aus Gründen der ist im höchsten Grade bewunderungswürdig, mit ileberreste einer vor fünfzehnhundert Jahren tehren in denselben Lofalen wie die Pfleger, in Sumanität, sondern auch zum Zwede des Eriver- welcher Geschicklichkeit, um nicht zu sagen Fein­blühenden Kultur, deren Träger längst verscho! deren Familien sie wie gute Bekannte ein und bes. Die Frrenpflege ist der historische Beruf heit, diese einfachen Bauern den krausen Regun­len sind, deren Namen die Geschichte längst ver- ausgehen. des Gheelois. Ebensowenig wie es bei einem gen der franken Gehirne folgen und ihre Be gessen hat. Alle diese Eindrücke verblaffen jedoch Seit vierzig Generationen haben die Bewoh- Schwarzwaldweber, deffen Ahnen und Urahnen handlung in blizschnellem Wandel danach ein­zu einem wesenlosen Schatten im Vergleiche zuner von Gheel( das übrigens Cheel" aus- schon an der Spindel gesessen, ohne zwingende richten. Man hat es da offenbar mit einer dem atemlosen Staunen, das selbst den blasier gesprochen wird)- ich meine natürlich die B- Not je einfallen würde, seinen Beruf zu wech, staunenswerten geistigen Massenevolution zu tun, testen Welttouristen befällt, wenn er zum ersten Selasse- teinen anderen Verkehr gehabt, feine feln, denft der Gheeler nourricier auch nur im die sich im Laufe der Jahrhunderte bei den Ghee mal seinen Fuß auf den Boden der fleinen bel- anderen Menschen um sich gesehen als Verrückte Traum daran, seine Beschäftigung, die ihm lieb lois vollzogen hat, mit einer ganz besonders auf sischen Stadt Gheel setzt. Ihm, der sich rühm, Ihre geistige Entwicklung hat sich unter diesem geworden ist, gegen eine andere zu vertausch n fälligen Bestätigung der Darwinschen Anpas daß er den ganzen Strempel tennt", dem absolut Einfluß nach einer bestimmten Richtung hinder gar auszuwandern. Unter normalen Men- jungslehre. Der Nourricier weiß nicht nur ganz nichts nen ist, wird sich innerlich das Geständnis vollzogen; sie sind die besten Kenner der see- schen würde er sich unbehaglich fühlen. genan wann ein bedenklicher Anfall bei seinem entringen, daß er dergleichen denn doch noch lischen Krankheiten, die es in der ganzen Welt In jedem Gheeler Haushalt( es gibt deren Stranten im Anzug ist, sondern er weiß in den nirgends auf den weiten Erdenrund gesehen gibt. Natürlich nur empirische Senner, das heißt ungefähr siebenhundert) find von Staats wegen meisten Fällen auch, diesen Anfall durch ein habe; ja, noch mehr, daß er dergleichen über- folche, die ihr Wissen aus der Erfahrung ziehen; einer oder mehrere Irrsinnige untergebracht. finnreiches Mittel fein mechanisches, sondern haupt nicht für möglich gehalten hätte. aber desto schärfere, mit den feinsten Instinkten Nur die ganz bösartigen und gefährlichen sind in stets ein psychologisches abzuwenden oder doch Gheel, eine Stadt von ungefähr 13.000 Ein- für die Symptome und Erscheinungsformen jeg- isolierten Bauernhäusern der Campine", der abzuschwächen. Ein Beispiel: Der Schuhflicker wohnern, 26 Meilen südöstlich von Antwerpen  , licher Art von Geistestrankheit. Ihre Beziehun Chee! umgebenden Campagna", einquartiert. Martinot hatte einen Pensionär von, der fort­ift nämlich ein großes Irrenhaus. Ist seit den sen zur Menschheit sind von frühester Jugend Bezieht ein Geistestranter das ihm angewiesene während drohte, sich umzubringen. Der Nour­Tagen Karls des Großen, also seit länger als auf ganz andere als die aller übrigen Lebe Haus, so veranstaltet der Nourricier ihm zu ricier, der ihn eine Zeitlang aufmerksam studier: zwölfhundert Jahren, nichts als ein großes Jr wesen. Allen anderen Völkern wohnt eine un- Ehren ein kleines Fest; von da an gehört der hatte, sagte eines Tages sehr ruhig: Weißt du zenhats gewefen. Seit eintausendzweihundert bezwingliche Scheu vor den mit dem Fluch des Stranke zur Familie. Nur daß man ihm weit was, von, du kohlst mir jest so oft vor, daß

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