25. Juli 1928.

herborgerufen. Selbst wenn die Angabe, daß die Schulerfordernisse 94 Prozent der Gemeindeum­Tagen ausmachen, richtig wäre, stellt dieser Erlas eine fulturelle Ungeheuerlichkeit dar, die offen sichtlich der Drosselung des deutschen   Schul­mesens gilt, an deut man sparen will. Wir wolf. ten, es wäre so weit, daß der allergrößte Teil aller Umlagen und Steuern in Staat, Land und Gemeinde der Schule aller Nationen zugute fäme. So aber drosselt man die Volksschule, die Schule des Proletariats, um desto mehr Geld für den Militarismus und für die Auslandsprova­ganda übrig zu haben. So schlagen die tschecho flomatischen Maathaber der Tradition des fiche, chischen Volkes ins

Cette 8.

Ehrhardts Fluchtplan aufgefunden. Englands Arbeiter und Frankreich  .

Berhaltung eines abenteuerlichen Freiherrn von dem Busche.

Dessou, 24. Juli.  ( Wolff) Die Dessauer| nach Leipzig   gebracht worden und wurden Zeitung" teilt mit, daß in Gernerode feit oori in saft genommen. Der Mann seßte sich Jahreskrift ein Freiherr von dem Busche bei seiner Verhaftung zur Wehr. rin Carpener verheiratet ist. Der Mann ist Lohe wohnt, welcher mit einer Englände

als Pflanzer aus Südafrika   ausgewie. Brinzeilin Hohenlohe zu sechs Monaten en worden. Die beiden Eheleute sind gestern Gefängnis verurteilt. Rachmittag durch Berliner   Kriminalpolizisten zuerhaftet worden. Es wurde bei ihnen ein

Von Ramsay Macdonald   London  .

Der Führer der Arbeiterfraktion im englischen Unterhause, Ramsay Macdonald  , bespricht in der neuesten Nummer der Zeit­schrift der Unabhängigen Arbeiterpartei, ,, New Leader" die am 12. d. M. abgegebene Erklärung des Ministerpräsidenten Bald win in nachstehenden Ausführungen: Während der ersten drei Minuten seiner Rede vom vergangenen Donnerstag erntete Baldwin den Beifall der konservativen Regie­rungsmehrheit; während der darauf folgenden die Arbeiteropposition, die ihm Beifall spendete. während ich Sas   für Say dieser Rebe folgte, dachte ich, um wieviel glücklicher unser Band heute sein würde, wäre die von Baldwin ange Baldwin_ange­fündigte Politif schon vor Monaten betrieben worden und hätte sich die britische Regierung entschieden geweigert, zu schweigen, als die Ruhr­invasion erfolgte.

dessen größten Geistern der Pädagoge No.bollständig ausgearbeiteter Plan des Staatsgerichtshofes gegen die Prinzessin fünfzehn Minuten seiner Ausführungen war es

mensy gehört.

Borzugsattien an Abgeordnete. Standal in Budapest  , Handgemenge in der Na: tionalversammlung.

"

Leipzig  , 24. Juli.  ( Wolff.) Das Urteil über die Fincht Ehrhardts gefunden. Margarete von Hohenlohe- Dehrin Auch hat der Mann ein Buch mit den Namen gen lautet auf sechs Monate Gefängnis we aller Beteiligten geführt. Dieses Schrift gen Begünstigung des Hochverrates in Tateinheit stüd fonnte beschlagnahmt werden. Ein mit Weineid. Die Angellgate hat die auf sie ent­anderes Schriftstid entzog die Frau fallenden Kosten des Verfahrens zu tragen. Das dem Zugriff der Polizei dadurch, daß sie es ber- Gericht schloß sich in allen Teilen den Ausführun fchludtc. Die Eheleute sind im Automobil gen des Oberreichsanwaltes an.

Armer" Roßbach!

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obwohl Bonar Saw ebenso gut wie ein jeder bon uns erkannte, daß Versailles   und der Geist, der Versailles   verschuldet, Europa   zr Verwirrung, zur Revolution und zum Ruin führen muß, war er ein geschlagener imb verhängnisvolle Sand festhielt, und wagte nicht, ranker Mann. Er fühlte felbst, wie ihn eine sich loszureißen. Und so ging auch diese Gele­genheit verloren.

Wien  , 24. Juli.  ( Eigenbericht.) Aus Buda peft wird gemeldet: In der Nationalversanim Seit dem Waffenstillstand wäre es die Pflicht lung machte der Führer der Erwachenden In­Stommunistischen Partei auf den 29. Juli ange- unserer Regierung gewesen, den frieg nie garn", der Abgeordnete Riz heute den Versuch, festen Antifascistentag" nichts zu tun hat. berzuhalten, die Oeffentlichkeit fonsequent fich von der Anklage reinzuwaschen, daß er als Berlin  , 23. Juli. Die deutschöllischen Sie ist bei der Ansegung des Tages auch gar nicht zu einer friedlichen Geistesverfassung zurückzu­Antisemit die Aktien eines jüdi- Reichstagsabgeordneten haben beim Reichsjustiz gefragt worden. Daraus ergibt sich, daß die bringen, die Abrüstung der Gedanken und Ge­schent Zeitungsunternehmens ministerium Beschwerde erhoben über die Be- Organisationen in den Orten, in denen fühle ebenso wie die des Heeres durchzuführen. zum Vorzugspreise gel auft habe. Er brachte handlung, die in der Leipziger   Gefangenen sie zur Teilnahme aufgefordert werden, die Teil- Aber wir hatten damals einen Lloyd George  vor, er habe sein väterliches Erbe vor einiger Zeit anstalt der Oberleutnant Roba d) seit der nahme ablehnen und daß auch die einzelnen im Amte und dieser wollte die Neuwahlen ge­vertan und er wollte nicht, daß sein fleines Erbe Flucht Erhardts angeblich zu erdulden habe. Roß Senoffen sich von der Veranstaltung fernhalten winnen; so beteiligten wir uns an der Orgie in ben nichtigen ungarischen Kronen verfaule. Die bach werde wie ein Schwerverbrecher behandelt, werden. ber Siegermächte und verloren damit Sozialdemokraten riefen ihm zu: Aber von den müsse Sträflingskleider tragen und dürfe nicht au nicht nur eine gute Gelegenheit, sondern auch un Arbeitern fordern Sie, bak fie für Ihre mifti- den Untersuchungsrichter und auch nicht an seinen Die Ausweisungen im Ruhrgebiet. seren   guten Ruf. Indessen wurde dieser Wahn­gen ungarischen Rronen arbeiten sollen." Als Verteidiger schreiben. fich die Erregung gelegt hatte, erklärte Riß, daß Berlin  , 24. Juli. Der Lokalanzeiger" finn erlannt und empfunden, und bald fam jene er sich an einige Abgeordnete, die in Börsenfra- Gegen Bucher   und Fascismus. meldet aus Düsseldorf  , General Degoutte   habe gute Gelegenheit wieder, aber unsere Sände und gen bewandert jeien, un Rat gewendet habe, berfügt, daß in Zukunft Personen über 60 unsere Zungen waren gebunden durch das, was 100.000 Demonstranten in Frankfurt   a. M. Jahre, Krante und schwangere wir selbst getan hatten, und so ließen wir auch welche Aktien er laufen solle. Sie hätten ihm die Aktien des jüdischen Zeitungsunternehmens emp- Berlin  , 24. Juli. Die Frankfurter   sorauen nicht mehr ausgewiefen diese Gelegenheit vorübergehen. Ja, noch mehr: fchlen. Genosse Popper ruft ihm zu: Sic zialistische Partei, die Kommunisten werden dürfen. wollten ein Trinkgeld in distreter Form haben!" und der AFA" Bund hatten nach einer Mel­Nach dieser Erklärung wurde über den Antrag dung aus Frankfurt   a. M. für gestern Nachmit Eine mikglüdte Beschlagnahme. des Justizausschusses verhandelt, es möge der Ju tag zu einer Stundgebung gegen Wucher und Dortmund  , 24. Juli.  ( Wolff.) Gestern wurde stizminister ermächtigt werden, gegen Abgeordne Fascismus aufgerufen. Sämtliche Geschäfte ten Ulla in das Strafverfahren einzuleiten, weil der Stadt waren geschlossen. Von den Fa Milliarden beschlagnahmen woll­die Reichsbank von den Franzosen besetzt, die 60 dieser erklärt hatte, daß an Abgeordnete briten zogen die Arbeiter in geschloffenem ugen. Es fand sich aber nur eine Milliarde von den Banken Vorzugsaftien verteilt nach dem Römerberg. Sämtliche Straßen um worden sind. Der Justizminister erklärte, es sei das Rathaus wurden von der Menge eingenom in der Reichsbank vor. Der Betrieb ist geschlossen. ihm mitgeteilt worden, daß Personen, die im of men. Mehrere Redner hielten Ansprachen. An die Bank ist noch besetzt. Die Vorstandsbeamten wurden vorläufig zurückbehalten. fentlichen Leben hervorragende Stellungen ein- den Demonstrationen beteiligten fich mindestens nehmen, in diese Affäre vertidelt feien. Er habe 100.000 Personen. Zu Ruhestörungen ist sich an diese Personen um Auskunft gewendet und es nur in der Schwindstraße gekommen, wobei sie hätten erklärt, daß ihnen diese Aftien zwar der Staatsanwalt Dr. Ha as von der Menge fo angeboten worden wären, daß sie diese aber zu schwer mishandelt wurde, daß er bald darauf rüdgewiesen hätten. Auch an eine Anzahl von starb; feine Wohnung wurde demoliert und aus ug ordneten feien ähnliche Briefe gerichtet wor- geraubt. den. Das ungarische Gesez biete aber keine Hand- Frantjurt, 24. Juli.  ( Wolff). Der Polizei habe, gegen die Banten vorzugehen. Trotzdem präsident hat wegen der gestrigen Ausschreitun habe er die Staatsantvaltschaft angewiesen, daß gen bis auf weiteres alle Versammlungen sie sich durch Büchereinsicht bei den betreffenden unter freiem Himmel verboten. Banken überzeuge, wem die Aftien angeboten zwischen sind verschiedene Personen verhaftet worden wären und von wem sie angenommen worden, die an der Erschlagung des Staatsan­wurden. Außerdem solle die Staatsanwaltschaft waltes Dr. Ha as beteiligt gewesen sein sollen. darauf achten, ob in den Aufzeichnungen der Banten   vornehme Namen vorkommen und feststellen, ob nicht die Tatsache der Be­ste chung vorliege. Der Sozialdemokrat Far tas sagte, daß ihn diese Erklärungen nicht befrie. digen. Dann sprach Stephan Friedrich; als er erklärte, daß er mit den Ausführungen des als er erklärte, daß er mit den Ausführungen des Juſtizminiſters einverstanden sei, rief Genoffe Justizministers einverstanden sei, rief Genoffe Propper: Das Ganze ist ein abgelartetes Spiel!" Der Justizminister sprang bei diesem Hufe auf, schlug auf den Tisch und schrie: Das ist einfach nicberträchtig!" Die Sozial­demokraten protestierten und es fam beinahe cinem Handgemenge, so daß der Präsident die Sigung schloß. Nach Wiedereröffnung der Sigung erfiarte Friedrich, daß er dem Justizminister zwei attive Staatssetretäre nam haft gemacht habe, welche die Gratis attien angenommen hätten.

Sigung der sozialdemokratischen

Frattion.

sich: auf die bedrängte wirtschaftliche und poli­Berlin, 24. Juli.  ( Eigenbericht.) Mit Rüd­tische Situation ist der Vorstand der sozialdemo­fratischen Reichstagsfraktion für Montag, den 30. Juli zu einer Sigung einberufen worden, in der über die weiteren, bei der Regierung einzu leitenden Schritte beraten werden soll.

Bic

Unterbessen forderte die Arbeiterpartei, dos die Politik Englands sich nach dem gesunden wirtschaftlichen und politischen Menschenver­stand richte. Sie befürchtete nicht das Risiko cines Gegensatzes zu Frankreich  , denn sie wußte, daß früher oder später irgend jemand wenn Europa   vor der militärischen Dittatur und dieser Politit sowieso Widerstand leisten müßte, dem Banterott gerettet werden sollte. wußte, daß je später dies geschehe, desto größer die Gefahr sein würde, und daß ein weiteres Schweigen, eine weitere Untätigkeit das schlimm ste aller Uebel zur Folge haben müßte: nämlich die Unterdrückung eines jeden von interna tionalem Rechtsempfinden getrage Die Arbeiterpartei hatte gewiß Gegen die Butſchgefahr von links. herstellung der Bewegungsfreiheit der Banken hat Berlin  , 24. Juli.  ( Eigenbericht.) Die Wieder- nen Wortes. herstellung der Bewegungsfreiheit der Banken hat feine Neigung, eine schlimme internationale Berlin  , 24. Juli. In Hannover   hat zu einer neuen Devisenhausse geführt. Die Mart- Lage auch nur vorübergehend zu schaffen. Aber Oberpräsident Noste mit Rüdsicht auf die ge- entwertung nahm diesmal ihren Anfang von den es gibt gewiffe Wachtproben, die pannte politische Lage für den 29. d., an welchem deutschen   Börsen. Der Dollar notierte amtlich nicht vermieden werden können, es Tage der Antifascistentag stattfinden sollte, alle 415.000 Mart, bas englische Pfund 1,900.000 ei denn auf Kosten aller Jdeale, Umzüge und Bersammlungen unter Mart( 1,600.000 Marf gestern!), der Schweizer  freiem himmel verboten. Auch die fommu- Franten 74.000 Mart, die tschechische Serone iſtiſche Niedersächsische Arbeiterzeitung" war 12.468 mart. schon früher für die Zeit vom 21. bis 29. d. ber­

boten werden.

Keine Beteiligung der BSBD   an dem

1= 12468 Mart.

Bersammlungen unter freiem Himmel untersagt.

für die wir eintreten. In Dingen ver hohen Politik müssen Grundsätze und Anschan­ungen mutig oder lieber gar nicht vertreten werden. Und so hat die Arbeiter­partei seit dem ersten Tage der Hubrinvasion, dieser Mißgeburt der Reparationspolitit, der Re­gierung gejagt, daß sie eine Politik verfolgen sollte, die getragen wäre von den Bedürfnissen Europas   und von den Interessen unseres eige nen Wolkes, und daß sie diese Volitik nicht ins­

Berlin, 24. Juli.  ( Wolff.) Im Hinblick auf tommunistischen Antifascistentag. die zahlreichen Vorgänge der letzten Zeit hat der Berlin  , 24. Juli.  ( Eigenbericht.) Der Par preußische Minister des Innern an die Oberprä­reivorstand teilt mit: Auf eine Anfrage, die Gefidenten die Verfügung ergehen lassen, sämtliche geheim treiben, sondern sie vor aller Oeffent nossen aus dem Reiche an uns gerichtet haben, Versammlungen unter freiem Himmel mit Ein- lichfeit begründen sollte im Interesse einer teilen wir mit, daß die Vereinigte sozial- schluß der Umzüge bis auf weiteres zu unter- schnelleren moralischen und physischen Gesundung demokratische Partei mit dem von der sagen. der Welt.

bekannt.

Swed, daß ich hier bleibe. Hier das sie reichte und dort bestimmte man mich zum Kaufmann. Ich fühlte, wie mir die Röte in das Gesicht| Welt gelebt, darum hast du sie nicht gefannt. mir das kleine Aubert, bitte ich Sie, ebenfalls Obwohl ich lieber studiert hätte, mußte ich mich stieg. Das erste Weib, das mich beachtete, das Ruhe sanft, du Mann mit der Kinderseele! zu behalten, es wird Ihnen wohl zur Aufflärung den Bestimmungen fügen. erste, was sich um mein Wohl und Wehe be-. dienen. Es ist zwar für mich bestimmt, cs Ich tat es auch mit stummer Ergebung; fümmerte. Sie fam an dem Abend immer wie Nach drei Wochen hielt ich mich auf der find die einzigen Blätter, die er nicht verbrannte, mein Störper war viel zu schwach, als daß ein der zu mir zurück und ihr Mitleid tat mir so Rückreise des Abends in einem Münchner   Re­als er fürzlich den ganzen Tagebuchfram den energischer Geist hätte darin wohnen fönnen. Und wohl. Da stieg der Gedaute in mir auf: Nimm staurant auf. Die Gestalt der Kellnerin war mir Feuer überlieferte ich weiß aber schon, was dann mir fehlte der Sonnenschein der Liebe, sie mit dir. Ich weiß heute noch nicht, wo ich der Juhalt ist seine Lebensgeschichte. in dem ich ein wenig hätte aufblühen können. den Mut hernahm, ihr den Vorschlag zu machen. Ich fragte auch nicht nach ihrer Vergangenheit, das war mir gleichgültig. Sie hatte dent Häß­lidhjen, dem Stranten, ihre Teilnahme geschenkt, sie hatte ja teinen Nutzen davon. Ihr Mitgefühl war echt, denn sie hätte hundert andere, beffere haben fönnen. Warum sollte ich mir nicht die paar letzten Wochen meines armseligen Lebens vergolden dürfen?

Wenn ich die dann lese, müßte ich wirklich weinen, und warum soll ich das, zu ändern ist doch nichts mehr und Aufregungen find mir Schrecklich."

Ich sah sie hart an: Und wann wünschen Sie zu reisen?"

Mit dem Schnellzug, heute abend, da bin ich morgen in aller Frühe in München   und habe alle Unannehmlichkeiten hinter mir."

Unsere Unterredung wurde unterbrochen, der Arzt fam. Nachdem ich das nötige mit ihm be­sprochen hatte, verabschiedete ich mich, hier hatte ich nichts mehr zu suchen. Nach ihrem Namen fragte ich nicht, ich wußte genug, das kleine Poket aber mit der Aufschrift: Aus meinem Tagebuch" wurde meine Abendleftüre.

Die Aufzeichnungen waren furz abgefaßt, fie liegen neben mir, ich schreibe sie einfach ab.

Ich war ein häßliches Kind und bin ein häßlicher Mann geworden. Die Frauen fachten mich aus, ich mieb sie mit ängstlicher Scheu.

Freunde fand ich nicht, weil ich sie nicht fuchte, und mich suchten sie gewiß nicht.

Ich wurde nach langen Jahren fleißigster Arbeit und ernsten Strebens endlich Profurist in einem Münchner   Handelshaus.

Meine Stellung war eine gute und ich legte mir nach und nach eine hübsche kleine Summe zurück, weil ich wußte, daß ich sie zu meiner Pflege brauchte, wenn die crerbte tranfheit erst recht zum Ausbruch käme.

Es war ja das erste und letzte Mal. Sie ging nach furzem Nachdenken auf mei­nen Vorschlag ein. Sie ward mein!- Am andern Morgen fuhren wir nach dem Süden.

Seit drei Wochen sind wir nun hier im sind wir nun hier im

So war das Leben für mich nur eine Vor­bereitung zum anständigen Sterben. Eines Tages fagte mir der Arzt: Sie müffeniraler Paradies. nach dem Süden, jede Stunde Zögern ist ein be schleunigter Schritt dem Grabe zu."

Am selben Abend ging ich noch einmal, ich hatte es felten getan, in das Bierhaus. Ich saß treurig und schon halb gestorben an dem ein famten Tisch.

Jm Unglück und zum Unglüd ward ich ge­boren. Mein Vater, ein armner Volfsschullehrer, war ein Bierteljahr vor meiner Geburt an der Schwindsucht gestorben. Drei Jahre später folgte ihm micine Mutter. Da legte sich eine leichte Hand auf meine Sie hatte uns beide so lange durch mühsames Schulter, ich blidte in zwei gute Augen, und eine Nähen erhalten, bis sie zu elend war, sich noch mitleidige Stimme fragte mich: fehlt's denn, ihr eigenes Totenhemd zusammenzusticheln. warum nur so trübsinnig?"

Verwandte hatte ich feine, ich kam in das Es war das Mädchen, das in Lokal be­Baifenhaus. Dort erhielt ich meine Erziehung, diente.

Sie pflegt mich treu und sie ist mir treu. Ich weiß, sie wird an meinem Grabe wei­nen. Aber ich muß sie verlassen. Der Vater hat mir ein schredliches Erbteil hinterlassen und ich habe es schon lange angetreten.

Was ich habe, gehört ihr! Sie war der ein : Sonnenstrahl in meinem düsteren Leben. Sie war mein einzig Glück!"

Ich legte die Blätter beiseite.

Dir ist wohl, sagte ich leise, die Enttäuschung. wäre nicht ausgeblieben. Du hast nicht mit der

Ich sah genauer hin, sie war cs. Sie sprach sehr lebhaft mit einem Gast. Ich fehrte ihr den Rücken, damit sie mich nicht sofort erkennen sollte.

,, Es war keine Dummheit, mein Verchrter," hörte ich sie deutlich sagen. Erstens war es eine nette Abwechslung, zweitens war ich famos ver­sorgt, drittens habe ich schließlich hübsch geerbt und bin nicht besser und nicht schlechter als vor­her. Außerdem, wäre es der nicht gewesen, dann eben ein anderer, das ist bei unserm Stand mun

cinmal so...."

,, Uebrigens," sezte sie nach einer Pause lan­ter hinzu, er war ein guter Kerl, und ich bin ihm wahrhaftig während der Zeit aus Mitleid treu geblieben. Aber gut wars immerhin, daß die Geschichte nicht zu lange gedauert hat, denn sonst hätte ich nicht mehr garantieren fönnen.. Ich drehte mich rasch um. Der Herr, mit dem sie sprach, war scheinbar ein Offizier in 3i­vil, abgelebt, fahltöpfig, widerlich!

Na, also, Schas  , heute nacht", schnarrte er. ,, Gut, abgemacht," lachte sic und bediente mit demselben entgegenkommenden Grinsen die anderen Gäste.

Ich schlich mich fort, wie ich gefommen war. Gin Efel hatte mich geschüttelt. ,, Sein einzig Glüd!"