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29. Juli 1923.

ihre Aemter verlassen könnten. Was aber soll nehmen. Die Tschechoslowakei und Polen würden Iichen Parteien die Verantwortung für das Die Reichsregierung beriet unter dem danach kommen? sicherlich nicht zögern, ihren Anteil an dem deut Vergangene tragen zu lassen. Troydem ist die Vorsiße des Reichspräsidenten auf Grund der Segen wir einmal den Fall, daß die Kommu ichen Kuchen zu fordern. Wie man auch das Sozialdemokratie, ist die Arbeiterklasse stark ge- Vorarbeiten der verschiedenen Ministerien aus nisten eine Arbeiterregierung nach ih Problem einer von den Kommunisten zu errich- nug, um die Regierung zu zwingen, ihre künfti- den leßten Wochen über die Maßnahmenge rem Schema, also unter Ausschluß der Sozialde tenden Arbeiterregierung betrachtet, ob von der gen Handlungen so einzurichten, wie sie den In- gen die angenblidliche wirtschaft­mokratie, also ein tommunistische Ditta innen- oder von der außenpolitischen Seite, es tereffen der werktätigen Bevölkerung entsprechen. Liche Notlage. Mehrere Steuergefeße, die tur erichten könnten. Es würde ihnen wahr kommt immer die gleiche Tollheit heraus. Gewiß läßt sich nicht leugnen, daß das Kabinett die Inflation hemmen sollen, wurden angenom­scheinlich feine Schwierigkeiten machen, sich der Es fehlt nicht an Leuten, die auf eine andere Cuno in wichtigen Fragen versagt hat, weil es men, andere über die Anpassuna von Dermö Regierungsgebäude in Berlin zu bemächtigen. Das Weise aus der jeßigen Lage herauskommen wol- doch immer eine bürgerliche Regierung ist. gens, Erbschafts - und Umfaßfteuern an die Geld­wäre am ersten Tage. Und am Tage danach? len. Sie reden der Sozialdemokratie gut Aber ebensowenig läßt sich leugnen, daß die So- entwertung wurden geprüft. Die Entwürfe fol­Berlin wäre sofort von jeder Lebensmittelzufuhr zu, die Regierung Euno zu stürzen und die Ver- zialdemokratic fie in anderen wichtigen Fragen len gegen ben 9. August dem Reichstage vorgelegt abgeschnitten, Bayern wartet nur auf das kommu- antwortung für die weitere Entwicklung der wirt- gezwungen hat, ihren Intentionen zu folgen. In verden . Ueber die Ausgabe einer wertbeständigen nistische Signal aus der Reichshauptstadt, um sich schaftlichen und politischen Verhältnisse zu über- der Außenpolitik erkennen wir das an dem letzten Anleihe, fowie über die Maßnahmen der Reichs­vom Reich zu lösen, die agrarischen Gebiete Nord- nehmen. Das würde allerdings den bürgerlichen Angebot an die Entente, in der inneren Politik bant zur Lösung der Goldke ditfrage werden in deutschlands , Mecklenburg , Pommern, Ostpreus Vartelen schon passen, wenn die Sozialdemokratie in der Erleichterung der Steuerleistungen für die den nächsten Tagen Mitteilungen folgen. ßen würden diesem Beispiele sofort folgen. Die die Verständigung mit den Alliier- minderbemittelte Bevölkerung. Waffen sind bei der Reichswehr und bei der ten, die auch vom ganzen Bürgertum als eine Deutschland rast dem Abgrunde zu. Eine Die Kampfanfage des Zentrums. Schußpolizei, es ist kaum anzunehmen, daß diese militärischen und polizeilichen Organisationen von den proletarischen Hundertschaften", auch so einer fommunistischen Spielerei, im Handumdre­hen überwältigt werden könnten. Auf der ande­ren Seite stehen die nationalistischen Ge­heimorganisationen, mit dem bayrischen Aufmarschgebiet, bereit, sich als Retter des Va­terlandes aufzuspielen und zur Beruhigung des Bürgertums unter der Arbeiterschaft ohne Ansehen der Partei ein entsetzliches Blutbad anzurichten. Die fommunistische Arbeiterregierung würde also Es bleibt unserer Partei, so schwer es ihr auch zuerst vom Bürgerkrieg und alsdann von der un fallen mag, vorläufig nichts anderes übrig, als das verhüllten monarchistischen Reaktion abgelöst wer- Sabinett Cuno weiter amtieren und die bürger­den. Das weiß in Deutschland nachgerade jedes Seind, daß sich die gesamte Arbeiterklasse und mit ihr der größte Teil des Bürgertums gegen die Na­tionalisten wenden würden, wenn sie zuerst los­schlagen wollten. Umgekehrt würden sich die Sym­vathien des ruhe bedürftigen Bürgertums jeder

Notwendigkeit erkannt und von ihm herbeigefehnt wird, herbeiführen würde. Kaum aber wäre das geschehen, so würden sämtliche Parteien von rechts und links wie ein Rudel hungriger Wölfe über die Sozialdemokratie herfallen und ihr das zum Vorwurf machen, wozu sie selbst zu feige oder zu verantwortungslos waren. So würde die Errichtung einer sozialdemokratischen Regierung, die nur eine Minderheit des Volkes hinter sich hat, unter den jeßigen Umständen nur zu einer Stärkung der Reaktion dienen.

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Rettung ist nur möglich, wenn die Arbei- Berlin, 28. Juli. Mehrere Blätter brin­terklasse zusammen steht, nicht, um gen große Auszüge aus den geftrigen Ausführun phantastischen Parolen nachzujagen, sondern um gen des Berliner Zentrumsblattes Germania ", auf Grund der realen Verhältnisse der Regierung das den Rücktritt Cunos fordert. Die Bossische und den bürgerlichen Parteien ihren Willen auf Zeitung" weist auf diese ungewöhnlich scharfe und zuzwingen. Gerade dem Proletariat geziemt es, plößliche Kampfansage des führenden Zentrums in der allgemeinen Verwirrung nicht den Stopf zu blattes hin und meint, die Wirkung werde noch verlieren und sich on Verzweiflungsak- verstärkt durch die wachsende Oppositionsstim tionen zu beteiligen, sondern durch seine Orga- mung in der Sozialdemokratic. nisationen die Macht der Arbeiterklasse zur Geltung zu bringen: Das ist der Standpunkt der Sozialdemokratie und man kann annehmen, daß er noch immer von der gewaltigen Mehrheit der Arbeiterschaft geteilt wird.

Guno muß weg!

Bewegung zurvenden, die sich einem kommunisti- Die Berliner jozialdemokratischen Partei- Funktionäre: Die Regierung Cuno

schen Putsch entgegenwirft.

Nehmen wir aber trotzdem an, die kommu­nistische Arbeiterregierung fönnte sich innerpoli­tisch behaupten, sie würde mit den Separatisten in Bahern, im Westen, im Norden Deutschlands fer­tig, fie fönnte trop wochenlangem Bürgerkriegs auch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten überwin­den; wie will sie aber die außenpolitischen Fra­gen lösen? Die auf dem geduldigen kommunisti­ schen Papier versprochene Hilfe Sowjet­rußlands wird wahrscheinlich in einigen Schiffsladungen Getreides bestehen, die in Deutschland ankommen werden, wenn die halbe Bevölkerung längst Hungers gestorben ist. Die Sowjetregierung hat ganz andere außenpolitische Sorgen, als daß ihr das Schicksal einer deutschen Arbeiterregierung besonders nahegehen sollte. Selbst wenn sie etwas für Deutschland tun wollte, fo tönnte sie das garnicht, weil sie keine außen­politisch macht besitzt.

ist unverzüglich mit allen parlamentarischen Mitteln zu stürzen!

Berlin , 28. Juli. ( Eigenbericht.) Die außerordentliche Erregung der Arbeiterschaft über die vollständig unhaltbar gewordene wirtschaftliche und politische Situation. gelangte in der gestrigen Versammlung der Berliner Funktionäre der sozialdemokratischen Partei zum Aus­drud, in der Genosse Robert Schmidt , der frühere Reichswirtschaftsminister, die angenblid. liche Lage schilderte und die Haltung der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion begründete. Auch geifelte er die Passivität und die Hilflosigkeit des Kabinetts Cuno, die durch die scham lose Selbst sucht der befißenben Klassen noch gefördert werde; eine Besserung der jeßigen Verhältnisse sei ohne Regelung der Währung un= möglich. Die erste Forderung hiezu sei die Erfassung der Sachwerte. In der anschließenden Distusfion brachte die Mehrzahl der Redner zum Ausdrud, daß man es nicht bei bloßer Kritik bevenden lassen könne, sondern daß der scharfe Kampf gegen das Kabinett Cuno zu eröffnen sei. Eine vorgelegte Resolution, die eine Reihe Forderungen in politischer und wirtschaftlicher Beziehung enthielt, wurde durch einen aus der Mitte der Versammlung gestellten Zusagantrag wesentlich verschärft, in welchem die sozint­demokratische Reichstagsfraktion aufgefordert wird, unverzüglich mit allen parla mentarischen Mitteln den Sturz der Regierung Euno herbeizuführen und die sofortige Einberufung des Reichstages zu fördern. Dieser Zufaßantrag wurde gegen eine starte Minderheit angenommen.

Der Borwärts" bezeichnet den Artikel der Germania " als die Sensation des Tages, denn er ist eine Rampfansage gegen die Regierung Euno in der allers schärften Form. Der Vorwärts" sagt dazu: Man müsse auch positive Konsequenzen folgen laj Jen. Wer die Regierung Cuno stürzen will, müffe dafür sorgen, daß eine aktionsfähige, auf das Vertrauen weiterer Voltsmassen geftüßte Regies rung fofort als Rachfolgerin auf den Plan tritt.

Genoffe Müller über die tommende Regierung.

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Berlin , 28. Juli. ( Eigenbericht.) In der heutigen Abendausgabe des Vorwärts" tritt Genoffe Hermann Müller der Auffassung einer Anzahl führender Parteigenossen, darunter Paul Levi und Breitscheid , entgegen, welche in ver schiedenen Artikeln die Stellungnahme der sozial­demokratischen Partei gegenüber der Regierung Cuno einer scharfen Kritik unterzogen und damit Beifall weiter Kreise der Partei gefunden hatten. Sie gingen von der Auffassung aus, daß die fozialdemokratische Reichstagsfraktion nicht ein­deutig genug ben Trennungsstrich zwischen sich und der Regierung Cuno gezogen und damit vielfach den Anschein erweckt habe, als ob die Partei indirekt die Politik Cunos unterstüße. Demgegenüber stellt H. Müller fest, daß diese Auffassung bisher von der überwiegenden Mehr­heit der Fraktion aus vei Gründen abgelehnt Wie aber soll das Verhältnis eines bol­worden sei: zunächst fei unser Elend auf das schewisierten Deutschlands zu den Alliierten äußerste abhängig von der Stellung der Entente werden? Deutschland gleicht weder in sei und insbesondere der französischen Regierung, ner geographischen Ausdehnung noch in jei- Die Regierung Cuno wurstelt weiter. arbeitsminister, dem Reichsernährungsminister, au Deutschland ; ferner sei es mit dem bloßen ner wissenschaftlichen Verfassung dem russischen Berlin , 27. Juli. ( Wolff.) Wie das Nach- sowie mit dem preußischen Minister des Innern Sturze Cunos nicht getan, sondern die Partei Staate, binnen wenigen Tagen wäre das Gebiet richtenamt der Stadt Berlin mitteilt, hatte der und dem preußischen Finanzminiſter ſtattfinden. müsse sich die Frage vorlegen, was dann komme. des Deutschen Reichs von den Heeren der Entente Oberbürgermeister Boeffe, Bürgermeister Ni 1- Bei einer wochenlangen Ministerkrise werde der Reichskanzler Dr. Cuno hat an bie überflutet, jeder gewaltsame Widerstand der Be- ter, Stadtrat Richter und der Landwirtschaft Markverfall und damit die Verelendung der fol­Stadträtin Führer völkerung könnte ohne weiteres niedergeschlagen Weyld heute mit den Vertretern des Reichs- gendes Telegramm gerichtet: Die Städte sind Massen noch rapider vor sich gehen, mit einem werden. Auch eine kommunistische Regierung ernährungsministeriums Staatssekretär Hein- infolge der Verspätung der Ernte von Kartoffeln Erfaß der jetzigen Regierung durch eine andere müßte eine Verſtändigung mit den Alliierten herrizi und des preußischen Landwirtschaftsministe- entblößt. Auch sonst wechseln die Ernährungs- aus den Reihen der bürgerlichen Ar. beizushren suchen; aber wenn sie dafür auch die riums Staatssekretär Dam m eine Besprechung. schwierigkeiten der großen Verbrauchermassen. Ich beffert. Wenn es zum Sturze Cunos tomme, beitsgemeinschaft sei nichts ge­größten wirtschaftlichen und politischen Opfer Die Bertreter der Stadt Berlin wiesen auf die richte daher an die deutsche Landwirtschaft den bringen wollte, so würde sie dafür auf der anderen schwere Notlage der Stadt und die allgemeine dringenden Aufruf, alle Kräfte anzuspannen, um müsse die neue Regierung schon da sein. Er Seite keine Gegenliebe finden. So groß die augen- Lage und Stimmung der Bevölkerung hin. Ober- die Erträge, insbesondere der Frühtartoffelernte, schließt: An der Fortdauer der Berzweiflungs­blicklichen Differenzen zwischen England und bürgermeister Boeffe hatte anschließend noch eine möglichst umgehend dem Gebrauche zuzuführen Massen habe niemand ein Interesse, der es gut ſtimmung, an der wilden Radikalisierung der Frankreich sind: in der Stellungnahme gegenüber besondere Besprechung über die Lage mit dem und die Lage in den Städten zu erleichtern." einer bolsche wistischen Regierung in Deutschland Reichsminister des Innern, in der er auf die un- Der Reichslanger und der Meichsernährungs- tische Partei werde sich der positiven Mitarbeit mit der Republik meine. Auch die sozialdemokra fascistische Regierung Italiens würde es sich zum bung von Notstandsarbeiten hinwies. Am Sams- mündlich mit der Landwirtschaft wegen Behebung ohne sie eine Regierung nicht zu bilden fei. gäbe es für sie kein Schwanken, und auch die bedingte Notwendigkeit einer schleunigen Berge- minister werden in den nächsten Tagen auchtische Partei werde sich der pofitiven Mitarbeit in der Regierung nicht entziehen können, wenn besonderen Verdienst anrechnen, an einer antibol tag foll noch eine weitere bringende Besprechung der Ernährungsschwierigkeiten erneut ins Bench ohne sie eine Regierung nicht zu bilden sei. schewistischen Expedition nach Deutschland teilzu- mit dem Reichswirtschaftsminister, dem Reichs- men treten.

( Nachbruch verboten.)

Der Weltspießbürger.

CODIGO

Von Arnold Hahn.

den? Als ob?"

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großen Ideen gemein ist, daß dies überhaupt| nale Verbände und Kurorte, Foxtrott, Operetten- streicht? Sehen Sie nur, wie sich die zwei Leut­keine Realität ist, oh, ich weiß das ganz genan, schlager, Wintersport, Weltboxkämpfe, Kinos, chen prüfen und messen und wie sie Charakter, unerschütterlich genau und dann blinzeln sie illustrierte Zeitschriften, volksbörsengewinne, Geist, Weltanschauung aus dem Stoffe ihrer schlau wenn ich mitspiele, so tue ich nur so, Schieberglückseitdem ist die ganze Erde ein Semdenbrüste ablesen! Erinnern sie nicht an als ob es eine Realität gebe. Habt ihr verstan- Styrit an der Senatter geworden. Wir haben zwei Hunde, die sich ihre Wesenheit von vorn internationale Sitten und Gebräuche und es gibt und hinten abschnuppern? Wenn das nicht auf Es liegt mir, beim Hunde, serne, dieses Weltburger, die in allen Luxusstasten der Erde die Spitze getriebener Realitätsglauben ist, völli wahrhaftig! Welt- ger Wangel an" Als ob", dann gibt es überhaupt Das Wort Philister ist Balsam für die Seele Als ob" verächtlich zu machen. Es ist eine zu Hause sind und die wahrhaftig! der Verkannten. Herr Gott, ich danke dir, daß Nabelschuur, ein Geradhalter, ein Lebensretter! pießbürger fine. Einige Beispiele: Wenn Herr feine Philister mehr! Kennen sie das Wutgeheul ich nicht bin wie jener!" Es rufen es die Phili- Ja, es ist ein Adelsbrief des Ordens hoher Gei- Obersteueramtsrat Hemprich aus Posemuckel in gewiffer Schriftsteller und Kritiker über fleine ster und die vachtphilister, wenn sie einander ster. Wenn du deinen Witmenschen sezierst und würdevolle Empörung gerät, weil Herr Stummel- granimatikalische Fehler ihrer Stollegen, über nicht sehen. Philister? Nichtphilister? Das wäre zu du findest in seinem Leibe nicht diese Drüse Als mann ohne Zylinder zum Begräbnis des Unter- ganz richtig gebrauchte Worte? Diese Menschen untersuchen. ob", dann kannst du mit Recht sagen: er gehört steueramtsassistenten Plümede gekommen ist, ver- verden ganz und gar tollwütig. Es gibt keinen Schopenhauer hat den Philister etwa so be zur echten Rasse der Philister. Die Drüse" Als stehen Sie, ganz standalös mit weichem Hut und höheren Grad der Verachtung, als die Feststel. finiert: Der Philister ist ein Mensch, der einer ob" fezerniert ins Blut den Zweifel, die Ironie, grauer Kravatte,- dann lächelt der Wissende lung dieser Fehler. Nicht bloß der Schriftsteller, Realität nachjagt, die keine ist. Aber dann wären den Sinn für das indifferente Gleichgewicht der meidig: Philyter! Aver, wenn der Weltgent der ganze Mensch wird dadurch stückweise in die wir wohl alle Philister. Und Schopenhauer mit Relativität, den Peffimismus der Gleichgültigkeit nicht weniger empört ist, weil jemand ohne Smo- Pfanne gehaut. Ich frage zitternd und bescheiden: seinen tausend Seleinlichkeiten voll Menschengeruch und den Optimismus der Gleichgültigkeit, das ting zur Abendtafel eines großen Hotels kommt, sind diese Herren im Grunde nicht etwa, vielleicht, -mit uns. Wir die Gebildeten", wissen a schmerzuche Lächeln und die wohlig empfundene dann ja dann ist er eben vor einem Schopen möglicheriveise, annähernd auch Phili recht wohl, daß der Realität nicht zu trauen ist, Trauer, die Naussicht und das Geltenlassen. hauer'schen Gerichtshof auch ein Vhilister. Ich Vor einiger Zeit hatte ich das Vergnügen, daß diese Welt Schein ist, ein. eingebildetes Etwas, habe noch selten mit weltgewandten Menschen bei einer größeren Tafel einem unserer größten Aber der echte Philister nimmt alles furcht­wir felbſt ein Rätsel, das sich selber ein Rätsel iſt, var crust. Ihm fehlt das granum salis das der gesprochen, die nicht einen ganzen Stübel blau- tritiker, der gleichzeitig den Ruf eines Schiebs­und doch tummeln wir uns ein Leben lang hoher Denkend: auf Zustände, Verhältnisse, Dince, mit dem Wiesser essen. Wer mit dem Wiesser ist, Da pacte mich der philosophische Teufel. Es gab fchwarzen Hohnes über Menschen ausgießen, die richters der Eleganz genießt, gegenüberzusißen. voll Ernst, Zorn, Haß, Gier und Geiz in den Sabungen, Sitten, Gejuhle und Pflichten streut. ist für den Weltmann unwiderruflich erledigt. Fisch. Ich nahm ein Messer und einen Löffel Jagdgründen dieser Scheinrealität. Wir sind Für den echten Philister gibt es keine Mikroskopic Ich habe gefunden, daß diese armen Schlucker und damit Fisch. Nach wenigen Sekunden also, es hilft nichts, im Schopenhauerschen Sinne und Astronomie der menschlichen Vert altnisse, die von Mitdemmesseressern nicht bloß mit stolzer waren aller Augen auf mich gerichtet. Die Haus­des Wortes Philister allesamit. ja nicht einmal die Lupe kennt, unter die man über- Ueberlegenheit, sondern auch mit einem durch und fran lächelte konsterniert, die deren machten Sier mußte Rettung geschafft werden! Schnell lieferte und anerzogene Moral nimmt; für ihn durch echten tiefen, abgründigen Hasse betrachtet fürchterlich ernste Gesichter. Die Tafel war offen­wurde der Jesuit, der in jedem Philosophen givt es nicht das Wilien Kosmos. Ein Haupt- werden. Nun, das ist unverfälschte hilifteriut. fichtlich durch mich entwertet. Mein vis à vis ſtedt, herbeigerufen. Der war nicht verlegen. merkmal des Philisters ist, daß er leicht und aus- Fanatische Empörung über Nichteinhalten einer aber fah mich zornbebend durch seine goldene Was? Stluft zwischen Lehre und Leben? Da giebig in Wut gerät. Konvention. Ich habe noch niemand gefunden, Brine an, dann legte er sein Fischbested nieder gibt es eine gute, alte, schnell zu schlagende Brücke. Fruher saß der Philister in Kyritz an der der freundlich lächelnd Freude an der Geschicklich und nicht weiter. Inzwischen unterhielt ich Ich will dir zwei Wörtlein ins Shr flüstern: Senatter, in Czaslau, in den behävigen Familien teit, mit der diese Leute Erbsen auf dem glatten mich ganz harmlos mit meiner Tischdame. Ich ,, Reservatio mentalis Geistiger Vorbehalt!" der groß' n Städte; ein Stennzeichen seiner Le- Wesserrüden jonglieren und pfeilschnell das sprach von der französischen volution." Ja", Seit dieser Zeit leben die Philosophen ruhig bensweise war der kleine Radius seiner geistigen scharfe Instrument zwischen den schwellenden sagte ich, die Schillotine hatte viel zu tun". und friedlich wie alle anderen guten Bürger Bewegungs- und wirkungsweise. Es gab Fa- Lippen handhaben, empfunden hätte, und der im Staum hatte ich dieses Wor an gesprochen( ich und Spießbürger. Sie zahlen Steuern und tra- milien-, Stadt, verufs- und Boltstraditionen, Sinblick auf die Welträtsel gesagt bätte; ,, Vor dem sprach nicht ivie Gillett, sondern wie Schiller), gen chlipse, sie sammeln Geld und zanken sich in denen er wohlig webt. Aber seitdem es Eisen- Wagen sind Erbsen auf Löffel, Gabel oder Mes- d. sprang mein Gegenüber auf und verschwand mit dem Portier, fie tragen Orden und schreien bahnen gibt und Turbinendampfer, Pflugzeuge fer gleid).". mit wutverzerrtem Gesi te im Rauchzimmer. Es Hurra! Und sie sagen: Ich weiß wohl, daß und Automobile, Exportgeschäfte und Vortrags- Sennen sie den prüfenden Blick zweier Welt- war zu viel gewesen für- den Philister. Dies alles Schein ist und flein ist und vor den reisen, Weltkriege und Weltfongresse, internatio- gents, der von der Krawatte bis zur Stiefelspige|