3. August 1923.

-

Seite 5.

-

Niederschlagsverhältnisse in der Republit im Juli. Eine annähernde Uebersicht der Niederschlags­verhältnisse im verflossenen Juli liefern die Sum men, die auf Grund der täglichen telegraphischen Wettermeldungen an die Staatsanstalt für Meteoro­logie zusammengestellt sind; die Zahlen sind zwar abgerundet, gestatten jedoch eine hinreichende Cha­

Hat der Ludwig Wolf die Watschen schon| Graf Paar, die Nachricht von dem Ende des erz- Eine beutsche Buchausstellung in Moskau.  | erreichten im Osten des Staates 30 bis 32 Grad wieder vergessen? Es ist doch erst ein halbes herzoglichen Paares überbrachte, nahm er, wie Anfang Oktober wird in Moskau   eine deutsche Celfins, in Böhmen   nur 18 bis 20 Grad Celsius. Der Jahr her, daß er öffentlich gezüchtigt wurde. Wie der Flügeladjutant des Grafen Paar selbst erzählt Buchausstellung eröffnet, auf welcher im ganzen Sturm, der sich nachmittags über das Gesamtgebiet also ist es möglich, daß ebendiefer Wolf, Heraus- hat, diese Mitteilung mit den Worten auf: o 40.000 Bücher ausgestellt werden sollen. der Republik   ausdehnte, brachte besonders im Osten geber und Chefredakteur des deutsch   geschriebenen hat Gott   doch wieder alles in Ord­Regierungsreptils Deutsche Abendzeitung" in nung gebracht." Er meinte damit, daß durch An Ausländer darf in Sachsen   nichts ver- marimunt 30 Grad, Minimum heute 8 Grad Cel­cine sehr erhebliche Abkühlung( Raschau   Temperatur Saaz   sich wiederum an die Oberfläche wagt? den Tod des Erzherzogs und feiner Gemahlin die auft werden. Verschiedene deutsche   Grenzgemein- fius). Donnerstag früh war es in ganz Mitteleuropa  Wahrscheinlich hofft er, indem er andere angreift, Gefahren eines späteren Erbfolgestreites wegen einheimischen Geschäftsleuten verboten, an Aus­den an der tschechoslowakischen Grenze haben den us  ). war es in heiter. Nach beträchtlicher Luftdruczunahme in un­völkerung als gemeingefährliches Subjett be worden seien. Von den Wiener   Kriegshebern durch ihr Arbeitsbuch nachweisen, daß fie in während über dem Ozean, westlich von Irland  , er. vergessen zu machen, daß er von der ganzen Be- der morganatischen Ehe des Erzherzogs beseitigt länder Waren zu verkaufen. Nur Personen, die feren Gebieten hat sich hoher Druck über Mittel­ europa   ausgedehnt( Jugoslawien   765 Millimeter), trachtet wird und dementsprechend seinerzeit auch sagt Urbas: Der Kabinettschef Berchtolds, Graf Sachsen beschäftigt find, fönnen Waren erhalten. neut eine tiefe Depression erschienen ist, die die gleiche behandelt wurde. In einer der letzten Num- Alexander Hoyos  , war das Haupt jener Gruppe Die Kontrollausschüsse haben die Aufsicht in den Bahn einschlägt, wie die vorhergegangenen. Die mern seines Mistblattes reibt sich der Bursche an der politischen Beamten des Wiener   Auswärtigen letzten Tagen scharf durchgeführt. Lediglich frisches heutige Beruhigung ist somit nur vorübergehend.- dem Sozialdemokrat" und an den sozialdemo- Amtes, die den Grafen Berchtold nach der Ermor- Gemüse und Luxuswaren dürfen an Ausländer wahrscheinliches Wetter am 3. Auguft: Ernor- chten fratischen Führern. Der Wolf schätzt sich doch dung des Erzherzogs Franz Ferdinand   in feinen verkauft werden. Auch an Kinder wird feine westen: Bewölkungszunahme, wärmer, später Nei­felber hoffentlich tief genug ein, um nicht zu er friegerischen Neigungen bestärkten. Am Nachmit- Ware ohne Prüfung gegeben. warten, daß wir mit Leuten seines Schlages po tag des 4. Juli entschloß sich Graf Berchtold  , gung zu Nieberschlägen und Gewittern.- Osten: lemisieren. Er war für uns und alle anständigen seinen Kabinettschef Grafen Hoyos   mit der in der ersten Hälfte des Monats August in der tern. Der Flugberlehr Paris- Straßburg- Brag wird Borwiegend heiter, warm, Neigung zu Lofalgewu Menschen erledigt, che er noch im Saazer Mission zu betrauen, in Berlin   mit dem nötigen acht durchgeführt werden. Die Flugzeuge langen Sotel Engel" öffentlich geohrfeigt Nachdrud für den Krieg zu wirken. Dieser Auf von Prag   aus nach 1 Uhr nachts in Paris   ein. worden ist. Die Antwort auf seine neuen Getrag beruhte im folgenden: Erstens sollte Hoyos von Prag   aus nach 1 Uhr nachts in Paris   ein. meinheiten-wenn wir ihn überhaupt einer den österreichisch- ungarischen Botschafter in Ber   Andauernde Besserung im Befinden Hardings. Antwort würdigten könnte nicht anders aus lin, Grafen Szögeny, der Handschreiben und Der Gesundheitszustand des Präsidenten Harding bat fallen. Denkschrift dem deutschen   Kaiser zu überbringen sich, wie aus San Francisco   gemeldet wird, gebeffert, hatte, vertraulich dahin instruieren, daß es der doch ist erhöhte Fürsorge zur Verhinderung von Wunsch der höchsten Stellen in Wien   fei, für ein Stomplikationen erforderlich. aftives Vorgehen gegen Serbien   eine unbeschränkte Juwelen um 900 englische Pfund gestohlen. Aus rakterisierung der Regenverteilung. Neben der Vollmacht von dem deutschen   Monarchen und sei- Wien   wird gemeldet: Der Gattin des ehemaligen Summe in Willimetern( d. i. Liter pro Quadrat ner Regierung zu erhalten. Zweitens sollte von englischen Militärbevollmächtigten Laby Mont- meter) ist in Klammern überall der perzentuelle dem deutschen   Staiser eine ausdrückliche Erklärung Gomery Cuningham wurden zur Nachtzeit auf Niederschlagsbetrag im Vergleich zum vieljährigen des Sinnes erwirkt werden, daß derselbe auf jeden dem Schloffe Eugen Rothschilds in Enzersfeld  , wo sie Normalwert angeführt: 100 Prozent entspricht der fall, was auch immer die Folgen einer friegeri- zum Besuche weilte, Juwelen im Werte von 900 eng- normalen Anfeuchtung, 50 Prozent bedeutet, daß ichen Attion Oesterreich- Ungarns gegen Serbien   lischen Pfund gestohlen. Es gelang, fast den gesam. nur die Hälfte der normalen Regenmenge zur Beob sein sollten, mit seiner ganzen Seeresmacht für die ten gestohlenen Schmud wieder zustande zu bringen achtung lam. Die Beobachtungsstationen sind nach Sache Desterreich- Ungarns   einzutreten gewillt und auch den Dicb, ben in der Nähe von Bnaim ge- diesen perzentuellen Beträgen angeordnet, somit wäre. Drittens sollte Graf Hoyos   durch persön- borenen Tischlergehilfen Daberger, zu verhaften. vom relativ feuchtesten zum relativ trockensten Ort fortschreitend: Klattau 88 Willimeter( 109 Proz.), liche Fühlungnahme mit dem Leiter des deutschen  Gründung einer tschechoslowakischen Akademie in Brünn   77( 106), Uh. Stalica 64( 84), mütz 61( 80), Regierung provozieren, die geeignet wären, fo- Regierungsblattes wird die Tschechoslowakische Repu- naim 54( 75), D.- Brod 60( 68), Prerau 62( 68), Auswärtigen Amtes Erklärungen der deutschen   Rom  . Nach einer Meldung des deutschgeschriebenen Brag 63( 80), Wildenschwert   82( 80), Eger 63( 78), wohl die Bedenken des Kaiſers Franz Josef zu blick in Rom   eine wissenschaftliche Akademie errich- Troppau   63( 59); Tabor 40( 54), Schneeloppe 77 überwinden, wie den Widerstand des Grafen ten. Die Gemeinde Rom   hat der tschechoslowalt- rauteng), a Pl( 47), 54( 48), Dr. Podzamek 61 fchen Regierung auf dem Balle Giulia für das In Saschan 35( 46), Donnersberg   41( 44), Nitra   27 ftitut ein Grundstück unter der Bedingun zur Ber( 44), 11ahorod 40( 42), St. Smtefovec 44( 36), Lucence fügung gestellt, daß der Bau der Akademie im Laufe 25( 33), Preßburg   21( 81), St. Dala 16( 30), Bud von fünf Jahren begonnen wird. Ueber den defini­tiven Titel der Akademie wurde bisher noch frine Entscheidung gefällt. Die Akademie soll Angehört­gen des tschechoslowakischen Staates auf dem Boden taliens eine Arbeitsstätte bieten.

Tisza zu brechen.

10,000.000 Kriegsverstümmelte. Die vom Internationalen Arbeitsamte einberufene Sach­verständigenkommission zur Prüfung der Ver­wendung von Kriegsverstümmelten trat am Dienstag am Site des Arbeitsamtes in Genf  unter dem Vorsitz von Thomas zusammen. Am ersten Beratungstage äußerten die Sachverstän­digen die Ueberzeugung, daß dem Problem der Invalidenverwendung große Bedeutung zukomme und deshalb eine rasche Lösung erwünscht sei. Im Anschluß daran befaßte man sich mit dem in England zur Durchführung gelangten System zur Beschäftigung der Invaliden. Die Mehrzahl der Sachverständigen sprach sich für die gesetzliche Pflicht zur Beschäftigung von Invaliden aus, wobei der Verschiedenheit der nationalen Lebensverhältnisse Rechnung getragen werden soll. Formelle Beschlüsse können erst nach Abschluß der Arbeiten der Kommission gefaßt werden. Nach Ein neuer Höhenweltrekord. Der Flieger dem vorläufigen Bericht des Internationalen Sadi- Lecointe hat in Villa Coublay Arbeitsamtes werden folgende Angaben über die eine Höhe von 10.900 Meter erreicht und damit Zahl der pensionsberechtigten Kriegsverstümmelten den Weltrekord geschlagen. in den verschiedenen am Weltkriege beteiligt ge- Allgemeine Amnestie in der Türket. Wie die wesenen Ländern gemacht: Deutschland   Blätter aus Konstantinopel   melden, werde die 1,537.000, Australien   75.000, Oesterreich türkische Regierung nach Ratifizierung des Frie­164.000, Belgien   50.000, Ranada 45.000, Verdensvertrages eine allgemeine Amnestie erlassen. sind die Jahreszahlen 1616, 1746 und 1800 infolge Am Hungerstein in der Elbe   bei Bodenbach  einigte Staaten 157.000, Finnland   10,000, Frank­ reich   1,500.000, Großbritannien   117.000, Italien   Lausanne  , die Stadt der Friedensverträge. Die des niedrigen Wasserstandes der Elbe wieder sichtbar 800.000, Polen   320.000, Rumänien   100.000, Ju- Geschichte kennt, wenn man von dem Gottesfrieden" goslawien 164.000, Hußland 775.000, Tschecho- absieht, der im Jahre 1032 auf dem Ramm des Mon­slowakei 136.000, Neu- Seeland   20.000. Die trions von einer Versammlung von Erzbischöfen, Ei. Gesamtzahl der Striegsbeschädigten beträgt somit schöfen und Edelleuten beschworen wurde, vier Ver­7,124.000. Bei dieser Zusammenstellung fehlen träge von Lausanne  . Der erste war jener, der am fedoch noch die amtlichen Statistiken über die Zahl 30. Oftober 1564 im Stadthaus unterzeichnet wurde. der Kriegsopfer in der Türkei  , Bulgarien  , in den Durch ihn wurde nach langen und schwierigen Ver­Baltischen Staaten, Portugal  , Ungarn   und handlungen der Friede zwischen Bern   und dem Her Japan  . Es fann angenommen

geworden. Wenn der Wasserstand der Elbe   weiter inft, was infolge des Wetterumschlages und der sich daraus ergebenden Trodenheit im Bereiche der Mög. lichkeit liegt, so dürften bie Jahreszahlen 1904 und 1911 zum Vorscheine tommen.

Ermordet und ins Wasser geworfen. Dieser Tage wurde bei Eger die Leiche eines Mannes aus der Eger gezogen, die bereits zehn Tage im Wasser

weis 25( 26).

Prager   Chronik.

Jm Prager   Krematorium sind in der fonen eingeäfchert worden. Davon waren 81 Män, Beit vom 1. bis 31. Juli die Leichname von 189 Per­ner, 55 Frauen, ein Stnabe und zwei Mädchen. Nach dem Glaubensbekenntnis waren 71 römisch- katholisch, 16 Angehörige der tschechoslowakischen Kirche, sieben evangelisch, cine altfatholisch, sieben israelitisch und 37 fonfessionslos. 99 Personen waren aus Prag  , 40 Ortsfremde. In die Gesamtzahl sind auch sieben erhumierte Personen eingerechnet.

Zahl der Kriegsverstümmelten sich auf 10,000.000 Bergog bersidepp von Savoyen   befiegelt. Der gelegen fein mußte. Die Leiche wies eine Kopf hat wieder eine Bevölkerung der Moldannfer durch

beläuft.

gegen eine Zahlung von 30.000 wunde auf und der Arzte stellte fest, daß es sich um Goldslubi endgültig auf das Wardtland, das im einen Kopfschuß handelt, der von einer ein­Am Freitag, den 12. Oktober 1912, wurde um drei- tung naheliegend, daß der Mann erschossen und nach Jahre 1536 von den Bernern erobert worden war. falibrigen Schußwaffe stammt. Es ist die Verniu. breitung nach viertel 4 Uhr nachmittags im Hotel Beau- Rivage in her in die Eger geworfen worden ist. Seine Jden Duchy   bei Lausanne   der Vertrag unterzeichnet, der tität fonnte noch nicht festgestellt werden. den italienisch- türkischen Krieg beendet. Am 23. Jult 1928 wurde zwischen Polen   und der Türkei   ein wech feitiger Freundschafts. und Handelsvertrag abge­schlossen und tagsbarauf im Palais Rumine endlich das Dokument unterzeichnet, das den Frieden und den neuen Zustand im nahen Orient beglaubigt.

Die Wiener   Kriegshezer aus dem Juli 1914. In der Neuen Zürcher Zeitung  " veröffentlicht der ehemalige österreichisch- ungarische Konsul Emanuel Urbas Erinnerungen aus den kritischen Julitagen 1914. Es finden sich darin menschlich und politisch bemerkenswerte Tatsachen, die bis her unbekannt waren. Konsul Urbas schreibt u. a.: Der Staiser Franz Josef war nicht so fried­fertig, wie er von vielen Biographen geschildert wird. Er glaubte den Krieg gegen Rußland   schon seit längerer Zeit tommen zu fehen und hatte sich Choleraepidemie in Bessarabien  . Aus Bu­in diesem Sinne wiederholt im vertraulichen Ge- tarest wird uns telegraphiert: Die Bufarester spräche geäußert. Er hat dann diesen Krieg mit Oberbehörde des öffentlichen Gesundheitswesens jenem fatalistischen Gleichmut hingenommen, der veröffentlicht heute ein Rummuniquee über seinem Wesen überhaupt cigentümlich war. Was Choleraerkrankungen in Bessarabien  . Die Epi­aber die Ermordung des Erzherzogs und die all- demie hat bisher, nach den amtlichen Berichten, gemeine Empörung gegen Serbien   aus diesem zehn Todesopfer gefordert. Die Nachrichten über Anlasse betraf, so ging ihm das alles nicht eben die Epidemie rufen in der Bevölkerung der oft­schr nahe. Als ihm der erste Generaladjutant, rumänischen Gebiete wachsende Nervosität hervor.

( Nachbruck verboten.)

DU Die Glücksbude.

Erzählung von Ernst Breezang.

V.

8

Frau Trude lächelte: Weil fie aus deinem Munde spricht."

Er wurde verlegen: Na, ja. Geschrieben hat sie; ich soll dir einen Gruß bestellen. Und- ja, sie hofft allerdings, uns bald wieder in besse­ren Verhältnissen zu wissen."

Ich hoffe es auch." Ich hoffe, daß wir bald unferen Wagen friegen werden."

Jeremias lachte, halb ärgerlich: Du mit deinem Wagen! Willst du denn dein ganzes Le­ben lang in Dörfern herumlutschieren?" Warum nicht? Ist es denn nicht schön, stets unterwegs zu sein?"

-

fast

,, Nein. Abgesehen von der Unruhe, überall empfängt uns Mißtrauen und Nichtach tung, wenn nicht gar Berachtung. Fahrende Leute, pah!"

Fran Trudes Methode bewährte sich. Zwar blieb es auch in der Folge ein mühseliges und ungewisses Leben, das sie bald bergauf, bald berg­ab führte und ihre ganze unermüdlichkeit und frohe Kraft forderte, aber die düsteren Befürch­ungen Jeremias' wurden zuschanden. Weder der erste noch der zweite Tag der Glücksfelder Stir­mes hatten das richtige Maß gegeben, sondern eigentlich nur die unterste und oberste Grenze be­zeichnet, innerhalb deren sich in Zukunft ihre" Buweilen ist es fo. Aber denke dich feßhaft Erfolge bewegten. Es tamen Ausnahmetage der in einer Stadt-". Frau Trude sprach nicht selben Art; in der Regel konnten sie an den Aben weiter. den ihrer Geschäftstage feststellen, daß für Brot Ich verstehe dich. Du meinst, daß meine und Unterkunft der nächsten Zeit gesorgt sei. Vergangenheit" Frau Trude ivar damit zufrieden. Jeremias Seremias Ja, ich meine allerdings, Jeremias, daß nicht. Nachdem seine erste Gedrücktheit über- auch du dir gar nichts Besseres wünschen kannst, punden und die Erinnerung an jene Vorgänge, als in einer fahrbaren Wohnung durch die Lande die ihn aus seiner Bahn geschleudert, unter dem zu streifen und allen Schilanen und blöden Nach Eindruck der wechselnden Reisebilder, und den reden aus dem Wege zu gehen. Ich lenne dich, Anforderungen jeden Tages verblaßt waren, rich- du würdest darunter leiden. Und es fönnte sich tete fein Verlangen sich auf ein neues Ziel. Er wohl noch einmal etwas Aehnliches wie damals wollte irgendwo ein festes Geschäft erwerben, ereignen." wollte von neuem in die Kreise der Sekhaften ein­treten und nicht auf der Landstraße verenden", wie er fagte.

"

.

|

Das Salz wird billiger. In kürzester Zeit wird eine Berlautbarung des Finanzministeriums erschei­nen, die eine Herabsetzung des Preises für Steinials aus den karpathoruffifchen Salzbergwerken von 103 K auf 93 K beinhaltet. Der Preis für gemahlenes Salz wird sich um 1000 K per Waggon billiger stellen.

Der gestern eingetretene Wetterumschlag in Prag  Badende zur Folge. Im Hinblick auf die vielen lnfälle, die sich bei der lesten Hizewelle beim Ba­haben, wird das Badepublifum nochmals eindring Unfälle, die sich bei der lesten Hizewelle beim Ba den in der Nähe der Juſel Groß- Venedig ereignet lichst darauf aufmerksam gemacht, daß das Baden und Herausschwimmen in die Moldau bei der ge nannten Insel wegen der dort vor einiger Zeit vor­genommenen Baggerungen sehr gefährlich ist. Gleichzeitig wird das des Schwimmens unkundige Bublifum vor kahnfahrten gewarnt, da die Moldau innerhalb der Stadt einige Meter tief und infolge der großen Flußbiegung sehr reißend ist, so daß beim Rentern eines Kahnes Hilfe oft zu spät kommen muß.

Witterungsübersicht vom 2. Auguft. Mittwoch herrschte in der ganzen Republit ungünstiges Wetter. Alle Wetterwarten melden Niederschläge, jedoch von An der Straßenfreuzung Wenzelsplay- Graben verschiedener Ergiebigkeit; Höchstmengen: Nachod 26, wurde seinerzeit die Standuhr entfernt. Ein voll. Rajecka Teplice 19, Brünn   14, 3naim 18 und Wilwertiger Ersay, beispielsweise an einer sichtbaren denschwert 12 Willimeter. Lucenec   und die Stationen Stelle eines der Edhäuser dieser Kreuzung, ist bisher Nord- und Westböhmens hatten dagegen nur einen nicht geschaffen worden. Scheut vielleicht die Ge­halben Millimeter. Die Nachmittagstemperaturen meinde die allzu großen" Stesten?

ihrem Vorhaben im Wege standen. So schrieb sie einen ernsten Brief an Dora, in dem sie auf das energischeste forderte, alle Einflüsterungen, die den allmählich fortschreitenden Gesundungsprozeß ih­res Mannes unterbrechen und stören müßten, zu unterlassen. Was Dora nicht fah. Trude be­merkte es sofort: daß hier Reime aufschoffen, die, wenn sie nicht sofort unterdrüdt wurden, zu einer tiefgehenden Zwietracht in ihrem Eheleben führen mußten. Sie war entschlossen, in diesen Dingen mit der Rücksichtslosigkeit des Arztes vorzugehen, der gegen liebe, aber schädliche Gewohnheiten seine

Autorität einsetzt.

einem stolzen frendigen Leuchten seiner Augen auf den Sohn und rief: Gewonnen!"

nicht sein. Sa, jie gewannen alle. Eine Niete durfte es

Und Jeremi reichte mit seinen fleinen Hän­den der lachenden Gewinnerin eine Base, eine Brosche, eine Tasse oder was sie sich in einer be­stimmten Preislage aussuchen konnte.

mit dem Vater spazieren. Ihr ruiniert mir das Frau Trude lachte dazu: Gch, Jeremi, geh ganze Geschäft."

Sie gingen gern miteinander, die beiden. Dann war noch eine Sorge: Jeremi. Nicht Hinaus aus dem Jahrmarkstrubel in die freie gerade eine Sorge der nächsten Tage, aber doch Natur, wo hohe Berge ſich aufredten, breite der Zukunft: was sollte aus ihm werden? Flüsse strömten oder mächtige, dunkelblaue Wäl­der sich ausdehnten. Oder sie waren in einer in den Schuhen, war ein schlanker, lebendiger sehen sein wollte. Gönn dir auch ein Glas Er stand nun auch schon seine drei Fuß hoch Stadt, die alte Merkwürdigkeiten aufwies und ge= Junge mit blauen Augen und goldgelben Lok- Bier, mias; wir werden nicht arm davon." Er len geworden, der sich in allen Marktbuden um- tat's nur selten troßdem Frau Trude ihm die hertrieb und von den fahrenden Leuten bereits Verwaltung der Kaffe und alle Buchführung einen Spitznamen erhalten hatte." Das fleine überlassen hatte; er geizte mit jedem Groschen. Wiesel" nannten sie ihn. Wohl deshalb, weil er aber wenn die Buden geschlossen waren und sie zu so behende durch alle Zeltöffnungen schlüpfen dreien gingen, dann mußte fie ihn oft zurückhal­fonnte und bald hier, bald dort zu sehen war. Die ten, weil er in fröhlicher Laune verschwenden duschenhändler und Zuckerbäcker stopften ihm wollte. mehr hinein als gut war; sein Vater legte ihm die ften Bissen auf den Teller.

Ein besonderes Vergnügen bereitete es ihm, große Glücksrad zu drehen, das Frau Trude als ein neues Inventar der Bude zugelegt.

Da famen dann häufig alte freundliche Da

Er spürte die luge Politik in allem; fühlte sich oft bedrückt davon, weil er dieser Fürsorge und tatkräftigen Liebe nichts entgegenzustellen Er erhob sich. Ja, das könnte es. Da haft hatte als die eigene Zuneigung und, in den Mo­du recht. Troßdem er sah verloren vor sich menten einer heißen Umarmung, eine überströ­hin, gab sich dann einen Rud: Nun, vor der mende Dankbarkeit in Worten. Denn auch die Sand ist's schon aus anderen Gründen unmögen und lachende junge Mädchen, die einen Ein- Arbeit lag zum größten Teil auf ihren Schult rn. lich." ja wagten: Ach, bitte, lassen Sie doch den Er löfte sie wohl ab in den Stunden des schwä Fran Trude gab sich für den Augenblick zu kleinen das Rad drehen; so ein lieber, hübscher cheren Geschäftsganges und besorgte alles, was Jedenfalls ist es auch meine Meinung. Wo- frieden. Aber mit zäher Energie führte sie den junge, der muß ja Glüd bringen." außerhalb der Bude zu erledigen war, aber die her weißt du übrigens, daß sie geschrieben hat?" stillen Kampf gegen alle Widrigkeiten fort, die Dann lächelte Jeremias, der Alte, sah mit| treibende, leitende Kraft blieb doch sie. Es fiel

Das hast du aus einem Dora- Brief", erwi­derte ihm Frau Trude. Ich wette, daß es ihre eigenen Worte sind."