4. August 1923.

Kleine Chronit.

Cette 5

meisteramt die behördliche Aufforderung, die 1 Flucht von Wahnsinnigen aus einem ameri-[ besucht Firmen, welche einen ihrer Angestellten ent legten Ueberraste Josef II ." entfernen zu lassen. tanischen Gefängnis. Aus der Stadt Chester lassen haben. Von diesen fordert er unter Andro Nun muß sich der Stadtrat den Kopf zerbrechen, im Staate Illionis kommt die Nachricht, daß in hung der Klage durch die Union Abfertigungsgelder. wie er es anzustellen hat, die letzten Neberreste der Strafanstalt für schwere Verbrecher in Che. Dieser Taussig war nie witglied der Union , hat fein 51 Tobesopfer der Eisenbahnfatastrophe bei Josef II ." zur Zufriedenheit aller zu entfernen. ster nicht weniger als 41 geistes gestörte Recht für sie zu intervenieren. worauf alle, die er Raffel. Wie der Hannoversche Anzeiger" meldet, Der Rongreß" der rheinischen Separatisten. Gefangene aus der Frrenabteilung des besuchen sollte, aufmerksam gemacht werden. sind in den Göttinger Kliniken gestern nachts wei­Die theinischen Separatisten haben am 29. Juli Strafhauses, wo sie gehalten wurden, gewalt Wetterbericht vom 3. Auguft. In der ganzen tere drei Schwerverletzte der Kreienfer Eisenbahn­in oblenz einen Stongreß veranstaltet, der sam aus brachen, nachdem sie sich vorher Republik war es Donnerstag heiter, die Sonne schien in der nationalistischen franzöfifchen Preffe sen mit schweren Eisenstangen, hölzernen Knütteln, ungestört den ganzen Tag und die Temperatur er. fatastrophe gestorben, womit sich die Gesamt t- fationell aufgemacht und als Beweis der Stim- Wessern und sonstigen Waffen ausgerüstet hatten. reichte nachmittags normale sommerliche Höhen von zahl der Todesopfer auf 51 erhöht. mung der rheinischen Bevölkerung gegen Preußen wie es scheint, hatten die irrsinnigen Sträflinge 28 bis 27 Grad Celsius. Regen fiel nirgends. Ueber Brand eines Hangars bei Lyon . Ein Brand und das Reich ausgenutzt wird. Es sollen sich vorher ihre gemeinsame Flucht auf das ein Nacht hat es sich wieder start abgekühlt, in den tiefe zerstörte auf dem Flugfelde bei Bron einen mehr als 3000 Personen an der Veranstaltung gehendste vorbereitet und waren so imstande, fie ren Lagen wurde es tälter als auf den Bergen Brag Hangar, in bent fich etiva 30 Flugzeuge te­beteiligt haben. Herr Dorten begründete eine mit vollem Erfolg durchzuführen. Sie überfie- Minimum 11 Grad, Donnersberg 18 Grab). Das fanden. Der Sachschade wird auf zweieinhalb Resolution, die die Einberufung eines thei- len in einem günſtigen Augenblick die Spitals schöne, sonnige Wetter umfaßte Donnerstag auch das Willionen Francs beziffert. nischen Parlaments verlangt. Die Resolu- und Gefangenenhauswache und schlugen alle sich übrige Binnenland, in Frankreich traten Hißen von

13

tion wurde unter Beifall man umarmte und ihnen entgegenstellenden Wachorgane nieder. Es 30 bis 33 Grad Celsius ein. Der tiefe Depressions. Das ahnungslose Fragment. Cine französische Füßte sich nach der Abstimmung- angenommen. gelang ihnen, das Freie zu gewinnen, wo sich die fern hat sich von Irland nach Schottland vorgelagert, Schriftsteſterin, die in der Provinz lebt, Fräulein bis in der tet, Nun erfahren aber die Berichte der französischen kompakte Masse der entsprungenen Wahnsinnigen das Sturm und Unwettergebiet hat auch heute bie 3. Portron, hatte dem Pariser Theater Pré Catalan Presse über die Coblenzer Konferenz in Frant- auflöste und nach allen Windrichtungen hin zer- Süsten des europäischen Festlandes nicht erreicht. ihr dreiattiges Stück„ Der Schuster und der Bankier" reich selbst eine bemerkenswerte Richtigstellung. streute. Eine ungeheuere Vanit ergriff die Be- Durch Mitteleuropa erstreckt sich ein Streifen tiefe eingereicht. Das Stid wurde angenommen und ein­Die Lints preffe fonstatiert, daß von den wohner von Chester, die sich in ihren Häusern ren Drudes von Norden nach Süden; die Republit studiert. Zur Premiere fam Fräulein Bortron nad 3000 Anwesenden höchstens 1000 Rhein - berbarrikadierten und nur mit Revolvern und liegt innerhalb desselben. Mit dieser Druckvertet. Paris . Aber fie mußte etwas Seltsames erleben: länder waren. Die übrigen Teilnehmer waren Gewehren auf die Straßen wagten, in denen die lung hängt das trübe Regenwetter zusammen, das nach dem zweiten Aft war das Stüd aus; das Franzosen und Kulis, sodaß die Soffnungen, die Irrsinnigen ihr Unwesen trieben. Die Polizei gestern von Westen her eingetreten und bis nach Böh- Publikum flotschte Beifall, der eiserne Borhang sentte die französischen Chauvinisten auf die rheinische veranstaltete alsbald eine Treibjagd auf die Ent- men gelangt ist. Von Biscaya her steigt der Druck fich, und alles ging nach Hause. Wo bleibt mein separatistische Bewegung setzen, ohne weiteres sprungenen, und im Laufe des ersten Tages wur- so rasch an, daß außer Gewitterneigung feine stärkere britter Aft?" schrie Fräulein Portron den Direktor wohl laum in Erfüllung gehen dürften. Eine den fünfzehn von ihnen eingefangen. Der Rest Verschlechterung droht. Das Haupttieforudgebiet hat an.„ Welcher dritte Alt?" fragte der Direktor er moralische Hinrichtung vollzieht„ Ere Nouvelle" von 26 Wahnsinnigen floh in die Umgebung der nördlichen Kurs. Wahrscheinliches Wetter staunt. Es stellte sich heraus, daß die Dichterin, als bei dieser Gelegenheit an dem ehemaligen Stadt Chester und verbreitete überall, wo sie hin- am 4. August: Wechselnd bewölkt, mäßig warm. fie das Stück einsandte, den dritten Aft, der beion­Staatsanwalt", den„ preußischen Offizier" und famen, Angst und Schrecken. ,, intimen Freund des Generalobersten v. Both der jetzt Verräter feines Landes" und „ politischer Dienstmann des Generals Mangin " ist. Auch die englische Presse befaßt sich mit der Versammlung der rheinischen Separatisten in Coblenz . Daily Telegraph " schreibt, daß nach den Nachrichten der englischen Beobachter in Rheinland diese Versammlung geradezu als lächerlich und jeden Ernstes entbeh rend angesehen werden müsse. Die wenigen tausend Temonstranten seien zum Teil in beson deren Regiezügen oder durch andere Verkehrs­mittel herbeigeschafft worden.

-

Eine Todesfahrt. Auf der Landstraße zwischen Sloup und Deutsch brod verlor dieser Tage der vierzehnjährige Gottlieb Drbohlav aus Sloup, der nach Deutschbrod fuhr, beim Vorüberfahren an einemt Lastfuhrwert die Herr schaft über sein Rad, stürzte ab und geriet unter die Pferde. Tiene und Wagen gingen über den Unglücklichen hinweg, der auf der Stelle feinen schweren Verletzungen erlag.

Neigung zu Lokalgewittern.

Prager Chronik.

ders geheftet war, nicht mitgeschickt hatte; er lag noch zu Hause im Rasten. Der Direktor, die Schau. spieler, das Publikum und die Kritik hatten gefun den, das dreiattige Stüd fe ausgezeichnet. Und In jeder größeren Stadt, die Anspruch darauf Fräulin Portron ließ ihren dritten Alt im startet. erhebt, als von Zuständen der Unkultur frei bezeich Wie alt ist der Vogel. Auf den ersten Blick net zu werden, gibt es öffentliche Stloſette. In einer scheint es nicht immer möglich, zwischen alten Vö Großstadt ist das Vorhandensein dieser Einrichtung geln und jungen zu unterscheiden. Aber für den keit ist auch ein menschenwürdiger Zustand dieser Kopf und Füße. Bei den jungen Vögeln sind dieſe eine Selbstverständlichkeit. Eine Selbstverständlich Stenner ist es ganz einfach. Die Hauptmerkmale sind mit so finnreichen Aufschriften versehenen Häuschen viel größer als sie im Verhältnis zum Körper sein Bluttaten eines Wahnsinnigen. In Wild und insbesondere der öffentlichen Pissoirs. Wien hat follten. Man höre auf die Lante, die die Krähen schütz bei Trautenau entfloh dieser Tage der im in dieser Beziehung Borbildliches geschaffen. Jeden- ausstoßen, wenn man ihr Alter erkennen will. Die Gemeindehaus untergebrachte J. Schöbel, der falls war es immer eine wichtige Sorge der Wiener Töne der jungen Vögel sind viel höher als die ter sich längere Zeit in einer Jrrenanstalt befunden Stadtverwaltung, daß die Wiener und speziell die Eltern. Junge Krähen sind in ihrem Flug unbe Der Esperanto- Weltlongreß. Der unter dem batte, bewaffnete sich mit einem Stüchenmeffer Fremben nicht schon mehrere Sundert Meter weit holfen und schwanken in der Luft, wie wenn sie noc Protettorate des Reichspräsidenten in Würzburg und bedrohte auf der Dorfstraße jeden, der ihm vermöge ihrer Geruchsorgane erkennen, wo ein Bis- nicht ganz sicher wären. Fliegen alte und junge Vö fagende Esperanto- Weltkongreßz wurde Freitag in entgegenkam. Schließlich drang der Frrsinnige in soir aufgestellt ist. Die Prager und alle diejenigen, gel zusammen, dann geben die älteren stets den Wen Anwesenheit zahlreicher Besucher namentlich des die sogenannte Stachelmühle ein, stürzte sich auf die fich das„ Goldene Brag" einmal anschauen wol- an. Junge Stare sind von schnusigbrauner Farbe Frankreich und Belgien sind nicht die Wüllerin Bönsch und verletzte sie durch len, haben es noch lange nicht so gut wie die Be- und haben nicht die funkelnden Lichter der älteren vertreten eröffnet. Nach Begrüßungsansprachen Wiesserstiche. Auch den herbeigeeilten Müller, so wohner und Besucher der so oft geschmähten Wie- Tiere im Gefieder. Die Holztaube hat, wenn fic ans des Vorstandes begrüßte namens des Reichs wie dessen beide Töchter verlegte er schwer. End- nerstadt. Ein Spaziergang an der wohl den stärksten gewachsen ist, einen weißen Ring um den Sals. Tie präsidenten sowie des Reichsministers des Innern lich gelang es nach Kampf, den Wahnsinnigen Verfchr aufweisenden Straßentreugung Wengelsplat Jungen, die im Frühling austrieden, beginnen dies Staatssekretär Schul; den Kongreß. Er wies zu vertreiben. Schöbel kehrte in das Armenhaus Wassergasse- Heinrichsgasse gemigt als bester Be- Beichen erst im Herbst aufzuweisen, und die Farbe darauf hin, daß die Staats- und Reichsbehörden zurück, wusch sich dort seine Wunden und wollte weis: Die Nase ist dort mit Gerüchen versorgt. Der der Füße wandelt sich von einem dunklen Roi za dem Gedanken des Esperanto sympathisch gegen seine Wahnsinnstaten im Dorfe wieder aufnch Besuch eines weiteren Pissoirs etwa ain Graben einem leuchtenden Rot. Junge Sperlinge uter­überstehen, weil man von ihm eine Förderung men. Es kam zu einem Kampfe mit dem Polizei- oder in einer Vorstadt- tann dann ohne weitere scheidet man durch den Schwanz, der stumpf und furs der Völkerverständigung, in später Zukunft auch wachtmann Menzel, der Schöbel durch einen Gefahr vorgenommen werden. Die Nasenschleim- ift; fie fliegen unsicher und wenn sie sich uf emem vielleicht der Völkerversöhnung ohne Freigabe Schuß in die rechte Brustseite schwer verletzte häute find bereits so imprägniert, daß einem die Zweig niederlassen, so wird es ihnen hiver, has des Vollstums der einzelnen Völfer erwarten und fampfunfähig machte. Schöbel wurde ins nicht minder angenehmen Gerüche dieser Häuschen Gleichgewicht zu halten. fönne. Der Beschluß des Vorstandes, an Reichs- Strankenhaus gebracht, wo er bald nach der Ein- faum mehr zum Bewußtsein lommen. Im so mehr Rebhühner find spis, die der älteren Tiere gerundet. präsidenten Ebert und Reichsminister Deser Be- lieferung starb. denjenigen, bie ein solches Training nicht mitgemacht ihre Beine sind gelb, und der Schnabel ist noch weich. grüßungstelegramme zu senden, wurde von dent -Ein bilben auch die So gibt es bei allen Vögeln Merkmale, ie auf ihr Rongreß freudig aufgenommen. Hieran schlossen um den immer Sie sind Kongreß freudig aufgenommen. Hieran schlossen um beweiterung des Frachtverkehrs auf der Moldau. mehr anwachsenden Sendungen an Frauentiosetts. in Brag so spärlich vor Alter schließen Tassett. sich Ansprachen der ausländischen Delegierten. Ware und Frachtgut voll genügen zu können, gibt die handen. daß sich vor ihnen immer ganze Bolonäsen * Wiederherstellung ber Artemis Iphigenien. Verdächtiger Besuch zweier Habsburgerinnen Betriebsverwaltung der Staats- Dampfschiffahrt allen bilden. Wahrscheinlich haben die Prager Stadtväter Gruppe in Ropenhagen. Im Jahrburg der Ny. in Wien . Donnerstag trafen in Wien die beiden Spediteuren und anderen Interessenten und Teilneh. Freude an solchen Figurentänzen. Denjenigen aber, Carlsberg Glyptothe! gibt Professor J. Töchter des gewesenen Erzherzogs Friedrich, fa schiffahrt bekannt, daß von der nächsten Woche an len, wäre ein Besuch des Pissoirs am Wenzelsplats stellung der Artemis- 3phigenien- Gruppe in der Glyp Isa- mern an dem Frachtguttransport der Staats- Dampf- die immer vom Ruhm der„ Großstadt“ Prag erzäh. Studniczka einen Bericht über seine Wiederher­bella und Gabriela ein, angeblich um irgendwo ärztlichen Hat einzuholen. Zu diesem ein größerer Frach.dampfer vom Prag - Holeschowiger anzuempfehlen. Sie könnten dann mit Recht behaup- tother in Stopenhagen. I'm Gebiet der Sallustischen Zwede haben beide von der österreichischen Regie- Hafen nach Leitmerit jeden Dienstag, Donnerstag ten. daß es in Brag Dinge gibt, deren fich eine andere Gärten in Mom wurden in den Achtzigerjahren neue rung die Einreiseerlaubnis befommen. Die Är- und Samstag verkehren wird. Da dieser Dampfer Stadt nicht rühmen kann. Allenfalls wären bei der Straßen angelegt, und dabei fanden sich in den beiterzeitung" bemerkt dazu, daß es in Wahrheit für alle Sendungen nunmehr ausreichen wird, fann Inanspruchnahme dieses Klosetts Gasmasken Ruinen von Palaftanlagen zwei weibliche Tor­den beiden Habsburgerinnen offenbar um ganz die Betriebsverwaltung jedem Frachtaufgeber die fo- anzuempfehlen. anderes, als um die Einholung ärztlichen Rates fortige Aufnahme der Ware, welche vor der Abfahrt zu tun ist. Isabella beabsichtigt, sich nach Buda- des Dampfers in den Hafen eintrifft, verbürgen. Sollte pest, und Gabriela, sich nach einer steiermärki- der Verkehr derart weiter wachsen, daß auch der neue schen Sommerfrische zu begeben. Ursprünglich Dampfer mit der Zeit nicht ausreichen würde, wird hatte Erzherzog Friedrich und sein Sohn Albert für tägliche Fhrten zwischen Prag und der Reichs um die Erlaubnis gebeten, die österreichische Re- grense, sowie in der umgekehrten Richtung vorge­publik befuchen zu dürfen, und erst als ihnen diese sorgt werden. Hitte abgewiesen wurde, fand es sich, daß seine beiden Töchter der Hilfe österreichischer Aerate be­nötigen. Die Arbeiterzeitung" schreibt, die österreichische Regierung sei auf keinen Fall er mächtigt, dieser Bitte zu willfahren.

( Nachbruck verboten.)

Die Glücksbude.

9

Achtung auf einen Schwindler! Wie uns die Union der Geschäftsreisenden und Vertreter mitteilt, gibt sich ein gewiffer Alexander Taussig. früher in Brag, Dlouha 6, fest im Hotel Bristel" wohnhaft, als Mitglied dieser Organisation aus und

In dieser Gala?"

Wenn nur das Herz gut ist, weißt du?" ,, Bist du unter die Maler gegangen?" " Ja. Ich male mich in Del zu deinem Ge­burtstage."

Erzählung von Ernst Preczang . In den folgenden Tagen verschwand Jere­mias auf Stunden, zum großen Verdruß seines Sohnes, der es gar nicht gewohnt war, so vom Vater zurüdgefeht zu werden. Das Kleine Wie­fel" schlüpfte zwischen den vielen langen Buden- ,, Sie ist leer. Beinahe. reihen umher, ließ die blanken Augen fich unun­terbrochen nach allen Richtungen wenden, fragte hier und dort bei Bekannten, aber er fand nie cine Spur. Frau Trude legte zunächst nicht viel Gewicht darauf; als sich die Abwesenheit ihres Mannes aber regelmäßig wiederholte, erschien ihr Diese doch rätselhaft genug, um einmal nach dem Grunde zu fragen Es war zwei Tage vor ihrem Biegenfefte, als sie mit dem kleinen Jeremi ziem­lich spät ihr Log: s betrat, ohne Jeremias vorzu­finden. Er kam bald nach ihnen. In einem felt­famen Aufzuge. Die schlechtesten Kleider, die er fein eigen nanute, trug er auf dem Leibe. Dazu einen alten schäbigen Filz. Und olles war über fät mit Farbensprißern, grünen und weißen; der But schien von flüssigem Fett durchtränkt, und auch die Jackenarmel zeigten eine glänzende Be­schaffenheit.

Frau Trude schüttelte den Kopf: Wenn es nur feine Dummheit ist,' mias." Und einer plöß­lichen Eingebung folgend: Laß mich mal unsere Kasse sehen."

Alles verpinselt und verölt." Jeremias machte ein sehr vergnüg­tes Gesicht.

einer fleinen Unruhe nicht erwehren tonnte. Ich Seine Seiterfeit freute sie, wenn sie sich auch bin sehr neugierig, Liebster."

-

mälde enthüllt fecit Jeremias Tattenbach." lebermorgen! Uebermorgen wird das Ge­belt schien er ihr. Sie ftaunte ihn noch immer an; so verwan­

Dann kam der Geburtstag. Hell, innig und milde zog er herauf. Am Vormittag besorgte Je­remias die Bude, für den Nachmittag hatte er eine Vertretung gebungen. Frau Trube war schon im Bett mit Blumen begrüßt worden. Der fleine Jeremi gratulierte mit einem großen Ro­senstrauß. Eine seltsame Erregung hatte sich ihrer bemächtigt. Sie fühlte, daß sie sich wieder an einer Wende im Leben befand, daß sie hinter die mühevolle Arbeit der letzten Jahre das Wört­chen Sieg" setzen könne. Nie seit seinem Un Er lächelte geheimnisvoll:„ Eine alte glück hatte sie Jeremias so frisch, so heiter und harmonisch gesehen wie heute.

Aber' mias!" Fran Trude hatte nie so ver­wundert gesprochen.

Er warf den öligen Filz in eine Ede: Wie? Seid ihr schon da?"

རྩ

Biebe."

Was treibst du?"

haben.

-

sos; diese tamen in die Ny Carlsberg Glyptothef. Bier wies Professor Studniczka ihre Zusammenge Aus dem Polizeibericht. Gestern vor. hörigkeit nach); er erkannte auch die Notwendigkeit mittags stürzte auf dem Purkyněplay in Prag - Win weiterer Nachforschungen und führte diese in mehre. berge der 65jährige Anton Welynak, der auf einen ren Grabungen durch, so daß der größte Teil der in Fahrt befindlichen Motorwagen der Prager Stra. Reste wieder zusammengefunden und in langer, müh ßenbahn aufspringen wollte, ab und erlitt ernste Ber - samer Arbeit wieder zusammengescut, ja die ganze legungen am linken Fußc. Ein ähnlicher Unfall Gruppe aus Gipsabgüssen mit den nötigen Ergän­ereignete sich in Prag Karolinental. Der Arbeiter zungen wiederhergestellt werden konnte. Man erin­Johann Bican sprang aus einem in ille: Fahrt nere sich des Vorgangs aus der Sage vom Zag der befindlichen Wagen der Vierzehner- Linie heraus, Griechen nach Troja , wie Iphigenie . zur Buße für wobei er niedergerissen wurde und sich Berlegungen einen Jagdfrevel ihres Vaters Agamemnon der Ar­im Gesichte zuzog. temis geopfert werden soll, die Göttin aber der Jungfrau eine sindin herbeiführt und Jvhi­genien ins Taurerland entführt. Die Handlung icr Gruppe ist in die lebhaft bewegten Gestalten der Göttin, der Rönigstochter und des Hirsches zusam­mengezogen.

☐

,, Mach dich hübsch," hatte er beim Fortgehen gesagt, dich und den Jungen. Ich bin ja so hübsch genug; aber wenn die meinen Hochzeits­frad hervorsuchen willst-

Ja, etwas Hochzeitliches hatte dieser Tag. Und was ihr seid Jahren nicht in den Sinn ge­fommen: sich selbst auf ihr Aussehen hin kritisch zu betrachten, das tat sie heute.

Dreißig Jahre!

@telle

Artemis , fraftvoll heranschreitend. swingt mit der Rechten den aufspringenden irs zum Stehen, während sie mit der andern Hand die halb zu Boden gesuntene Jungfrau zur Seite reißt. Studniczka vermutet, baß das Kunstverk aus dem letten Drittel des vierten Jahrhunderts. Chr. Stammt. Es ist nach Rom verschleppt, in hidriant­scher Zeit an feinem Fundort, dem Ende eines ge. wölbten Ganges aufgestellt, und spätestens im Be ginn des Mittelalters mutwillig zerschlagen worden. Die leider verlorenen Köpfe wurden für den Wieder­aufbau durch solche von anderen Kunstwerier criet:.

Trude trug den kleinen Spiegel in das hellste Sonnenlicht. Nun, die Augen blidten far wie immer; weiß schimmerten die Zähne, und ein bräuliches, gesundes Rot färbte Stirn und Wan­ja, das war wohl die Falte, die von dem gen. Ein kleiner sentrechter Strich teme die Stirn Eine amerikanische Rosenstadt. Amerika ft mit Stirnrunzeln geblieben war. Jeremias durfte Erfolg bemüht. in ber Rosenkultur mit dem Orient, sich nicht darüber beklagen; es war ein Zeugnis der diese bisher als seine Eigenart betrieb, in riola­Chebem war bic feiner trüben, hoffnungslosen Stunden. Auch reichen Wettbewerb zu treten. nicht über die feinen Linien, die sich um den Mund Bucht und Verarbeitung der Königin der Blumen em zogen und das Kinn energisch heraustreten ließen, Privilegium der Ballanstaaten und stlcinafiens. -ihr Wille war auch für ihn tätig gewesen. Heute hält darin eine amerikanische Stadt. die eben deshalb die„ Rosenstadt" genannt wird, den Welt­reforb. Es handelt sich um die Stabt Portland im Staate Oregon , die ohnehin von der Natur in überschwenglicher Weise mit Reizen bedacht ist. Sie hat ein weltberühmtes slime und die Gärten der umliegenden Berge find wahre Zaubergärten; aber

Fast wäre sie in ein tiefes Nachdenken ge­raten.

Aber der kleine Jeremi erinnerte an feine neuen Santthofen, an die blanken Stulpenstiefel und den Matrosenkragen:„ Mach mich hübsch, Mutter. Dich auch."

.

Sie tat's nach Sträften, soweit ihr bescheide­ner Kleiderborrat das erlaubte. In einem ber­gessenen Karton fand sich noch manche hübsche Kleinigkeit aus einer besseren Zeit. Ein weißer Spißenfragen, Armbänder und ein golddurch wirkter Gürtel.

( Fortsetzung folgt.)

.

fein eigentlicher Ruf verdantt Portland doch in erster Reihe der Königin der Blumen. Die Rosenkultur ist für die Bewohner fast ein Kult geworden, und der bescheidenste Bürger wetteifert mit dem Reichsten um den Preis, die seltensten Exemplare zu züchten. All­iährlich wird hier das Fest der Rosen gefeiert, das drei Tage dauert, und zu dem aus allen Teilen Ameritas Besucher hereieilen. um die ausgestellten Rosenwunder zu sehen. P