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Yung eines Schmerzensgeldes und zu 24 Stunden Arrest, bedingt auf ein Jahr. ver­

urteilt.

Differenzen in Zijkow.

Brag, 11. August. Anton Rožánet ging in der Nacht vom 13. auf den 14. Mai aus einem Gaſt­hause in Zižtow nach Hause. Ihm schlossen sich Ja­roslav Podrabsky und ein Freund des Letzteren an, nahmen jeder den Rožánek, der sich seiner neuen Freunde nicht erwehren konnte, unter den Arm und jogen fröhlich singend heimwärts. Plöglich nterfte Rožánek, dem dabei nicht wohl zumute war, daß Podrabsky ihm den Rod zu öffnen suchte. Da Ro­žánet eine Brieftasche bei sich trug, vermutete er, daß die Aufmerksamkeit seines zudringlichen Be. gleiters ihr gelte, suchte und fand sie nicht. Er beschuldigte den Podrabsky des Diebstahls, aber die­ser war bereit, seine Schuldlosigkeit sofort zu bewei­sen, weshalb er den Rožánek ohrfeigte, ihn nieder­warf, mit Fusttritten bearbeitete und seinen Kopf schließlich mehrmals gegen das Pflaster stieß. Die Wucht dieser Logik brachte den Rožánek für einige Zeit in das Krankenhaus. Uebrigens wurde die Brieftasche später gefunden, so daß es zweifelhaft bleibt. ob Podrabsfy dieselbe stehlen wollte. Der Rohling stand gestern vor einem Senate des OLGR. Budil, um sich wegen des Verbrechens der schwe ren Körperversehung zu verantworten. Auf die Frage, ob er zugebe, den Rožánek angegriffen zu haben, meinte er indigniert: Ich bin ihm überhempt nicht nahe getreten, ich habe ihm ein paar Watschen gegeben, so daß er auf die Erde fiel." Trot seiner harmlosen Miene wurde der Gemütsmensch zu zwei Monaten schweren Kerkers verur­teilt.

Vollswirtſchaft und Sozialpolitit.

Die Abwanderung der tschechischen Industrie ins Ausland.

In wirtschaftlichen Kreisen Desterreichs wird die Tatsache lebhaft besprochen, daß in der letzten Zeit eine ganze Reihe von Industriebetrieben aus den Nachfolgestaaten nach Desterreich verlegt wurde. Dies gilt insbesondere für Industrien, die ihre Betriebe in der Tschechoslowakei  haben, doch einen wesentlichen Teil ihrer Erzeug­nisse seit Jahrzehnten in Wien   oder von Wien  aus nach dem Osten abseßen. Als Ursache dieser Erscheinung wird die schwierige Lage der deutschen  Industrie in der Tschechoslowakei   angeführt, die durch den Verlust der bisherigen Absatzgebiete jo­wie durch die Absperrungspolitif, die Wirtschafts­und Steuerpolitik, der tschechischen Regierung her­borgerufen worden ist. In einem Aufsatz des Neuen Wiener Tagblattes" wird diese Erschei­nung eingehend besprochen und insbesondere dar auf verwiesen, daß die Abwanderung von tschechi­schen Unternehmungen nach Südslawien, bzw.

Wetterberichte

der Staatsanstalt für Meteorologie in Brag.

11. August 1923

morgens

Vrag

Brünn

Luftdruck reduz

aufs Meereeniv.

Temperatur° C

Windrichtung und-Stärke

( 0-12)

Wetter

766 1S NNW, bedeckt

Tages.

niederschlag

Temperatur

geit. nachm.

764 21 NW

bed.

Mentiavit( Island  )

758 10 S.

bed.

034 32 0 12

Stornoway Bebrid.

765 18 W

bed.

Valencia( Irland  ).

769 12 NNO,

bed.

London  ...

Stockholm  

Bamburg

Warichau

Baris.

Utfire( Norwegen  ) 760 11 SW, bebedt

Zürich  .

Wien  

Belgrad  

758 14

W

heiter

766 14

762 15

SW NW  ,

3

bed.

bed.

762 14 N, Nebel

766

NNW bed.

764

NW  , heiter

763

beiter

ufarcit

Biarris( Franfr.)

767

bebedt

Florenz  ..

Athen  ...

763 25

NO, heiter

26

81

33

0000 10

111

Höhenstationen( Luftdruck nicht reduziert):

Donnersberg   840 m 695 11 NNW., bed. 0 28 Schneefopre 1510 m 631 5 NNW bed. Bugspite 2069 m.

541 9 N₂ heiter

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19

12. August 1923.

ihre Beteiligung an südslawischen Neugründungen Auf tschechischer Seite wird, wie wir fürzlich Der polnische Steinfohlenexport. Aus Kattos infolge der von der südslawischen Regierung ge- ausführten, dieser Flucht der Industrie eine gewiß wird gemeldet, daß infolge der Entwertung machten Schwierigkeiten nur äußerst geringfügig wisse Aufmerksamkeit geschenkt, die bis jetzt dadurch der deutschen   Mark der Export von Steinfchlen ist. In dem Aussaß wird weiter ausgeführt: deutlich wurde, daß sie zur Erlassung mehrerer aus Polnisch  - Oberschlesien   nach Deutschland   fast In der letzten Zeit haben sich nun mehrere Verordnungen führte. Leider ist der eingeschla- gänzlich aufgehört hat. Die oberschlesische Stohle große, altrenommierte Firmen des Neuauslandes gene Weg, der nur den Zwang, vermehrte Sinder wird nunmehr nach Desterreich abgefertigt, wo ein an die zuständigen Stellen in Wien   gewendet, um nisse und fleinliche Chikanen fennt, grundfalsch. starfer Bedarf nach Steinkohle herrscht. Aussichten, Voraussetzungen und Möglichkeiten für Nur durch Linderung und Beseitigung: nicht eine gänzliche, in den meisten Fällen aber nur für aber durch Verstärkung des auf der deutschen In­eine teilweise Betriebsverlegung zu untersuchen. dustrie dieses Staates lastenden Druces ist die Die österreichische Regierung ist bereit, die Be- für unsere Wirtschaft und Arbeiterschaft verhäng. Züricher   Schlußkurse am 11. August. triebsverlegung solcher Industriezweige nach nisvolle Abwanderung der Industrie zu vermei­Desterreich weitgehend zu fördern, insofern in den den. betreffenden Branchen der Inlandsmarkt durch

die heimische Erzeugung quantitativ bisher gar Die Arbeitslosigkeit in der Tschechoslowakei  nur ungenügend befriedigt werden im Monat Juli 1923. Das Ministerium für so­fonnte. Keinesfalls würde die Einwanderung solcher Industrien gefördert werden, die bisher ziale Fürsorge teilt mit, daß nach der Statistik des Ministeriums Mitte Juli in der Republik  leiſtungsfähige öſterreichische Induſtrien im In insgesamt 79.900 arbeitslose Personen unterstüßt Brag

und Auslande konkurrenzieren könnten. Anders verhält es sich allerdings bezüglich der Betriebs. verlegung solcher Unternehmungen, die auch ihren verlegung solcher Unternehmungen, die auch ihren alten ausländischen Kundenkreis nachweisbar von. hier aus befriedigen würden. Von diesem Ge­sichtspunkte aus ist in erster Reihe die in Wien  erfolgte Fühlungnahme von Textilfabrikanten aus der Tschechoslowakei   ernst zu werten. Die be­stimmte Absicht zur Betriesaufnahme bzw. teil­weisen Verlegung des Betriebes nach Desterreich haben offiziellen Stellen gegenüber eine große Schafwollspinnerei, eine bedeutende Wirkwaren­und Trifonwarenfabrik, eine Streid garnspinnerei und eine große Leinemveberei fundgegeben. Bei Verwirklichung dieser Pläne würden auch die bis. herigen Färbereien und Appreturen in Desterreich nicht genügen, es müßten daher auch die Unter­nehmungen dieser Art vermehrt werden. Ferner hat eine Firma, die allerdings bisher keinen Be­trieb in der Tschechoslowakei   hatte, in der Schweiz  die Einrichtungen für Seidenweberei und Kunst­jeideerzeugung erworben, um in Oesterreich   einen Betrieb zu eröffnen. Alle diese Firmen und auch auch andere ausländische Interessenten haben sich an Regierungsstellen in Wien   gewendet, um vor allem die Neberlaffung geeigneter staatlicher Ge. bäude zu erwirken. Es werden auch für alle Fälle die Schwierigkeiten einer Maschinenausfuhr mit in Rechnung gezogen, die in der Tschecho­

wurden. Davon waren 55.600 Männer und 24.300 Frauen. Von den unterstüßten Arbeitslosen ent­fallen 50.300 auf Böhmen  , 19.250 auf Mähren  und Schlesien   und 10.350 auf die Slowakei   und Karpathorußland. Nach den Behauptungen. des Ministeriums verminderte sich die Zahl der unter­stützten Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 18.600 Personen. Diese Ziffern flagen an, denn sie laffen erft erkennen, wie furchtbar das Los jener Riesenarmee Arbeitsloser ist, der die Republik   überhaupt keine Unterstützung gewährt, nicht einmal den beschämend geringen Bettel, der färglichster Notdurft genügen muß. Wahrlich, eine Statistit, auf die eher die Widersacher der Repu blif stol; sein fönnen!

Abnahme des Notenumlaufes. Nach dem letz­ten Ausweise des Bankamtes hat der Notenum­lauf in der ersten Augustwoche einen Rückgang_um 304 auf 9144 Millionen erfahren. Diese Abnahme wurde in der Hauptsache durch einen neuen Zu fluß der Giroguthaben der Banken ermöglicht, die sich um 217 Millionen Kronen erhöhten. Auf die Vermögensabgabe wurden 28 Millionen Kronen ( insgesamt 2931 Millionen) eingezahlt.

Mitteilungen aus dem Bublifum.

Slowakei   trok der unzulänglichen Beschäftigung Das Beste für Ihre Augen liefert Optiker   Deutsch  , Prag  ,

dieser Maschinen möglicherweise entstehen fönnten. Immerhin sind die beteiligten Streise nach wie vor der Ansicht, daß die Erwägung aller Vorteile und Nachteile ein günstiges Ergebnis im Sinne der lebersiedlung nach Desterreich ergeben werde, wobei auch dem Umstande Rechnung getragen wird, daß eine Textilindustrie in Desterreich in ab­schbarer Zeit durch den Ausbau der Wasserkräfte von der Kohle unabhängig machen würde.

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Geld

Waro

31.15: 00

31.25° 00

25.17.00 0.00.01.20

25.22.00

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216.0000

217.00'00

0.00.76.00

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0.03.25

16.05.00

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5.5100

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5.75'00

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0.00.22'00

0.00.27.50

Kunst und Wiſſen.

Waldtheater in Bürgstein( fünstlerische Leitung: Kurt Linsmayer). Sonntag, ven 12. August, 3 Uhr nachmittags: Der Grenzmüller", Volksstück in 5 At­ten von dem Brüger Volksarzte Dr. Josef Mayer. wittwoch, den 15. Auguſt( Maria Himmelfahrtstag), Uhr: Die große Leidenschaft", Lustspiel von Ravui Auernheimer.

3

rung.

-

Der Grenzmüller" ist Urauffüh

Turnen und Sport.

Zweites internationales Arbeiterturnfest. Die. Sportfest der Schweizer   Arbeiterturner statt. Su ser Tage fand in Zürich   das zweite internationale diesem Turnfest waren Gäste aus vielen Ländern erschienen. Das Turnertreffen, das am leyten Sonntag mit einem ungeheuren Festzug und an­schließendem Sportfest in Zürich   seinen Höhepunkt fand, war auch von deutschen und tschechischen Ar­beiterturnern aus der Tschechoslowakei   besucht. Das Treffen lieferte den Beweis, daß der Arbeiter- Turn­und Sportgedanke in der Schweiz   bereits feßen Fuß gefaßt hat und daß die Turn- und Sportverbände der Arbeiter in der Schweiz   in den letzten Jahren einen nie geahnten Aufschwung genommen haben.

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