Nr. 215. 15. Jahrgang. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Berliner Volksblatt. Mittwoch, 14. September 1898,
24. Deutscher Juristentag.
Posen, 12. September 1898.
Strafthaten begehen. Der Antrag Felisch gelangte schließlich in Geht das Kommissariat auf diesen Antrag ein, so werden folgender Fassung zur Annahme:" Der seit Berübung die Fuhrherren dafür Sorge tragen, daß diese Erleichterung, in einer Strafthat erfolgte Ablauf einer gesetzlich Berlin Droschkenkutscher zu werden, in aller Welt bekannt wird, und bestimmten Frist genügt zur Verjährung der Straf ihren Lodrufen werden schon so viele mit den örtlichen Verhältnissen verfolgung. Es empfiehlt sich ein Endtermin für unbekannte Stutscher folgen, daß die Berliner Kutscher, wollen sie unterbrochene Verjährungsfristen." überhaupt noch Eriverbsgelegenheit finden, sich in alle Bedingungen
In der dritten Abtheilung( Strafrecht) führten Reichsgerichs- Nath a. D. Dr. Stenglein- Leipzig und Ober- Staatsanwalt 11hde Posen den Vorsitz. Den ersten Gegenstand der In der ersten Abtheilung( Privatrecht), in der Landgerichts- des Fuhrherrn fügen müssen. Die Droschtenfuhrherren verstehen es, heutigen Tagesordnung bildete die Behandlung des dolus Präsident Thomsen- Münster den Vorsiz führte, sprach Geh. auch ohne Zuchthausgesetz sich Arbeitswillige zu schaffen, wenn ihnen eventualis im Strafrecht beziehungsweise im Justizrath Professor Dr. Brunner- Berlin über die Frage: nur die Behörde ein freundliches Entgegenkommen zeigt. Und das Strafprozeß. Der Berichterstatter, Ober Reichs Empfiehlt es sich zum Schutze der Bauhandwerker die ist ja bisher noch immer der Fall gewesen. anwalt Hamm - Leipzig äußerte sich ungefähr folgender- Ertheilung der Bau- Erlaubniß an den Unternehmer von einer durch Die kgl. Kunstschule, Klosterstraße 75, giebt bekannt, daß die maßen: Die Frage ist hauptsächlich auf die Tagesordnung diesen zu bestellenden Sicherheit oder Sicherheitshypothek abhängig Aufnahmeprüfung für das am 10. Oktober beginnende Schuljahr gejetzt worden, um die Bedenken, die im großen zu machen?" Der Redner befürwortete folgende Erklärung: vom 3. bis 6. Oktober stattfindet. Wer daran theilnehmen will, hat Publikum über dieselben bestehen, zu zerstreuen. 1. Es empfiehlt sich zum Schuße der Bauhandwerker in Neubau- sich bis spätestens Sonnabend, den 1. Oktober, mittags, in der KunstGin dolus eventualis ist stets dann vorhanden, wenn der Thäter bezirken die Bau- Erlaubniß vor der Eintragung eines Bau- schule persönlich zu melden. Das jährliche Schulgeld für Vollschüler durch das angewandte Mittel einen Erfolg errielte, den er wohl vermerks in das Grundbuch abhängig zu machen, an den die beträgt 80 m.
nicht beabsichtigte, er aber über die eventuelle Wirkung des Mittels Sicherungs der Bauforderungen zu knüpfen ist. 2. Ueberschreiten
tales und figürliches Malen
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Die Unterrichtsanstalt des königl. Kunstgewerbe- Museums, nicht im Zweifel sein konnte. Wenn der Thäter sagt: ich wende die von dem Bauvermerk eingetragenen Belastungen des schöffen - Berlin SW., Brinz Albrechtstr. 7, giebt folgendes bekannt: Das das Mittel an, obwohl dasselbe einen Erfolg haben könnte, amtlich taxirten Baustellenwerth, so ist in Höhe der Differenz eine Schuljahr 1898/99 beginnt am 3. Oftober 1898 und schließt am den ich eigentlich nicht beabsichtige, so liegt der dolus Raution zur Sicherstellung der Bauforderungen zu leisten. 3. Sind eventualis vor. Wenn jemand auf einen Menschen schießt, die Verträge mit den Bauhandwerkern und Arbeitern nicht im Namen 28. Juni 1899. Tages- Unterricht( 8-4 Uhr) in dreijährigen in der Absicht ihn zu tödten, aber einen anderen erschießt, so oder für Rechnung des Bauherrn geschlossen, so können jene durch Kursen: Architektonisches Zeichnen und Entwerfen( Möbel, Geräth, Schmiedewerk 2c.) – Ornamentales und figürliches Modelliren wird er nicht wegen versuchten Mordes und fahrlässiger Tödtung wirksame Anmeldung ihrer Ansprüche ein Pfandrecht an den Schmiedewerk 2c.) Ziseliren und Metalltreiben Holzschnißen Ornamen sondern wegen vorsätzlicher überlegter Tödtung bestraft. Gin dolus angemeldeten Bauforderungen des Vormannes erwerben und die eventualis ist stets dann vorhanden, wenn der Thäter durch An- Auszahlung seiner nicht angemeldeten Forderungen sperren." wendung eines Mittels den eventuellen Zwed in seinen Willen auf- Es schloß sich hieran eine lange Besprechung. Der Antrag genommen hat. Bei der Verhandlung bezüglich des Niederwald- Brunner gelangte schließlich, unter Streichung des Absages 2 und Attentats kam es zur Sprache, daß der Thäter in einer Restauration des letzten Sayes in 3:" und die Auszahlung seiner nicht ancine Dynamitbombe zum Explodiren gebracht hatte. Der Attentäter gemeldeten Forderung sperren" zur Annahme. behauptete, lediglich eine Beschädigung von Gegenständen bezweckt Der 24. deutsche Juristentag hat sich dahin ausgesprochen, daß haben. Der vereinigte zweite und dritte Straffenat die Deportation als Strafmittel für Deutschland nicht geeignet sei. des Reichsgerichts verurtheilte jedoch den Thäter auch wegen Ein Versuch mit der Deportation sei nicht zu empfehlen. versuchten Mordes, da angenommen wurde: der Thäter hätte wissen müssen, daß das von ihm angewandte Mittel eine Tödtung von Menschen bewirken könnte und daß er diesen Erfolg auch event. in seinen Willen aufgenommen hat. Wenn jemand mit einem Kinde unter 14 Jahren unzüchtige Handlungen vornimmt, ohne das Alter
Lokales.
gerichtet ist, der aber vom Thäter als möglich erkannt war, ist strafrechtlich dem Thäter als vorsätzlich von ihm verursacht anzus rechnen, wenn er die That auch für den Fall wollte, daß sie diesen Erfolg haben würde. Desgleichen ist der Thäter, der das Vor- Die Parteigenoffinnen und Genossen werden auf die heute handensein eines zum Thatbestande einer strafbaren Handlung ge- Abend 8 Uhr im Kösliner Hof, Köslinerstr. 8, und in Sanssouci , börenden Merkmals nicht kannte, aber für möglich hielt, wegen vor- Rottbuserstr. 4a, stattfindenden Protest versammlungen auf jätzlicher Begehung der strafbaren Handlung zu verurtheilen, wenn merkjam gemacht und gleichzeitig auf die morgen Abend 8 Uhr er die That auch für den Fall gewollt hat, daß dieses Thatbestands- bei Keller, Koppenstraße 29, tagende Versammlung hingewiesen. nierimal vorliegt."( Beifall.) Näheres im heutigen Inseratentheil. Die Vertrauensperson.
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Schmelzmalen Musterzeichnen- Stupferstechen( und Radiren- Kunſtſtickerei. Ergänzungsunterricht: Kunstgewerbliche Aufnahmen, Stizzirübungen, Pflanzenzeichnen 2c. Abend unterricht( 5-912 Uhr) in einjährigen Kursen: Ornamentzeichnen Schriftzeichnen Pros jettionslehre Architekturzeichnen- Gipszeichnen Ornamentales und figürliches Modelliren und figürliches Modelliren Zeichnen nach dem Leben( Att und Stopf) Anatomie Stilgeschichte. Schüler- Aufnahme vom 22. bis 28. September cr.( von 9-2 Uhr). Das Schulgeld für die Vollschüler im ersten Jahre 108 M., im zweiten Jahre 60 M., im dritten Jahre 30 M.
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Zur Erleichterung der Verladung von Fahrrädern, welche Achtung, Gewerkschaften und Arbeiter Berlins ! Montag mit der Eisenbahn befördert werden sollen, sind jetzt auf den Bahn des Kindes zu kennen, jo liegt der Vorsatz des Verbrechens nicht den 19. September, abends, werden in ganz Berlin allgemeine steigen der Vorortstationen transportable Fahrradständer aufgestellt vor. Allerdings kann ein thäter nur dann auf grund des Gewerkschaftsversammlungen abgehalten mit der Tagesordnung: worden, in denen je zehn Maschinen untergebracht werden können. dolus eventualis verurtheilt werden, wenn nachgewiesen Die Beschränkung des Koalitionsrechtes der Arbeiter durch Diese Maßregel, welche infolge der am 1. September dieses Jahres oder auts den Umständen anzunehmen ist, daß ihm die eingeführten neuen Verordnung über die Beförderung von Fahre eventuelle Wirkung des Mittels bekannt war, bezw. bekannt sein hohe Zuchthausstrafen. Wir erwarten von den Gewerkschaften, rädern mit der Eisenbahn angeordnet worden ist, bringt mußte. Er ersuche folgender Erklärung zuzustimmen:" Der Erfolg daß sie zu diesem Zweck keine Sonderversammlungen einberufen, den Radlern insofern eine Erleichterung, als sie nach Lösung einer Handlung, auf den der Wille des Thäters nicht direkt damit der Besuch jener Versammlungen ein reger wird. des Gepäckscheines für das Nad dieses, sobald sie auf dem Bahnsteig angelangt find, einem Beamten behufs Unterbringung in dem Ständer übergeben und sich nach dem Einlaufen des Zuges sofort nach einem Platz in den Koupees umsehen können, während die Räder auf dem schnellsten Wege durch Beamte aus dem Ständer in den Gepäce: wagen gehoben werden. Die Nadler haben also für die 50 Pfennige, die sie von jetzt ab für die Beförderung ihres Rades zahlen müssen, wenigstens den Vortheil, daß sie nicht mehr wie früher mit ihrer Maschine vor dem Gepäckwagen auf die Verladung zu warten und sich nicht erst im legten Augenblick in fliegender Hast einen Platz in Reichsanwalt Dr. Scheerer Leipzig : Er stimme dem Herrn Der Parteitag der Provinz Brandenburg hat den Beschluß irgend einem Koupee zu suchen brauchen., Ober- Reichsanwalt bei, er sei jedoch der Meinung, dem Reichsgericht gefaßt, daß für die Zukunft sämmtliche Kreise der Provinz Das Preisgericht der Ausstellung für verbesserte Frauenstehe die Nachprüfung über das Vorhandensein des dolus eventualis fich an der Lokalfrage zu betheiligen haben. Die Vertrauens- kleidung machte gestern Nachmittag das Ergebniß seiner Arbeit be zu, wenn auch das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von der personen der einzelnen Kreise werden daher ersucht, Vorkehrungen fannt. In Vertretung des ersten Vorsitzenden des Richterkollegiums, Straffammer thatsächlich festgestellt sei. Gegen rein thatsächliche zu treffen, damit umgehend im Sinne dieses Beschlusses die Geh. Medizinalraths Prof. Dr. Rubner, verkündigte Prof. Euler die Feststellungen der Straffammer könne das Reichsgericht nichts machen, Lokalfrage geregelt, eine Lokalliste aufgestellt Auszeichnungen. Es erhielten goldene Medaillen: Karl Dahmisdas Vorhandensein des dolus eventualis fei jedoch keine thatsäch- und diese an den Unterzeichneten eingesandt werde. In betracht Berlin , die Invaliditäts- und Altersversicherungs- Anstalt Berlin , liche, sondern eine Rechtsfrage. Der verstorbene Reichsgerichts- fommen Versammlungsräume, welche mindestens 50 Personen Frau Marie Haase- Berlin , Frau Marie Herder- Berlin , Heinrich Senatspräsident Dr. v. Drechsler sagte: Durch die thatsächliche Fest- fassen. Jordan- Berlin , Kurzhals it. Wellhausen- Greiz , Dr. med. Lukestellung des dolus eventualis seitens der Straffammer habe das Die Parteipresse der Provinz wird um Abdrud Berlin , C. Maquet- Heidelberg - Berlin , Moosdorf u. HochhäuslerReichsgericht das Rechtsmittel in Straffachen einfach aus der Hand gebeten. Berlin , Frau Klara Nicht- Berlin, C. Schlüter- Berlin , M. Steiner u. gegeben. Landgerichts- Direktor Budde- Greifswald : Er halte Die Lokalfommission. J. A.: Oskar Mahle, Berlin S., Nitterstr. 3. Sohn- Berlin und Westphal u. Reinhold- Berlin. Die silbernen den dolus eventualis in der Rechtsprechung für unentbehrlich. Der Wider Zur Lokalliste. In Erkner hat sich nach jahrelangem Kampf Medaillen wurden zuerkannt dent Bazar Nürnberg - Berlin , dem Berspruch der großen Oeffentlichkeit beruhe zweifellos auf Irrthum. Es endlich der Wirth Albert Schlack, Kurhaus, Friedrichstraße, Ede liner Hausfrauen- Verein, Karl Braun- Berlin , Frau Marie Drude, gelte daher, diese Bedenken zu zerstreuen. Es würde sich daher Fürstenwalderstraße, bereit erklärt, den Arbeitern seine Räumlich Ernst Ed- Leipzig, Fran Agnes Fleischer- Griebel- Berlin, Dr. Graf empfehlen, zu sagen: sowohl der unbedingte als auch der bedingte feiten auch zu Bersammlungen herzugeben. Außerdem liegt der u. Co. Berlin, Groterjahn( Münchener Malzbierbrauerei)-Berlin , Borsatz ist strafbar. N.-A. Werner- Magdeburg: Er sei eben Vorwärts" aus bei Wartenberg . Wilhelmsgarten, Baustr. 26 und S. Jaeckel's Patent Möbelfabrik- Berlin, H. Kitow 1. Co.- Berlin, falls mit den Ausführungen des Berichterstatters einverstanden, er sei bei Ww. Walter, Eichenhof, Friedrichstr. 25. Die Lokalfommission. Mag Kühl- Berlin, Koch u. Eichenauer- Gießen, Th. Lindner- Berlin , aber der Meinung, man könne nur dann eine Bestrafung Franz Lipperheide - Berlin , L. Mecklenburg Nachf.- Berlin , M. Pecha eintreten lassen, wenn nachgewiesen sei, daß dem Gegen die Rabatt- Sparvereine des Nordens nehmten jetzt Berlin , L. Roß u. Co.- Hamburg, Karl Noth- Berlin, St. Sachs Thäter die Wirkung des angewandten Mittels die Lieferanten in Branchenversammlungen energisch Stellung. Von Berlin , J. Schwarz- Berlin, F. C. Strubberg- Frankfurt a. M.. vollbewußt war. Wenn z. B. ein Rechtsanwalt oder Gerichts- den Kolonialwaarenhändlern geschah dies Montag Abend Dr. Theinhardt's Nährmittel- Geſellſchaft- Kannstatt und Max Voigts vollzieher über die Höhe der zu erhebenden Gebühren in Zweifel in einer Versammlung bei Hensel, Brunnenstraße. An ſtelle des Brauhaus- Berlin. Außerdem wurden noch 26 ehrende Anerkennungen sei, so könne man doch nicht annehmen, daß er sich der strafbaren durch Krankheit verhinderten Kommerzienrathes Lissauer skizzirte vertheilt. Handlung voll bewußt war. In gleicher Weise müsse bei Beleidi- Redakteur Manne 3 furz das Univesen der Rabatt- Sparvereine und Die Gesellschaft für den Van von Untergrundbahnen hat gungen, Verächtlichmachung von Staatseinrichtungen 2c. verfahren befürwortete, daß die Geschäftsleute durch Revers sich bei Konventional- jetzt der städtischen Verkehrsdeputation einen Entwurf zum Vertrage werden. Er ersuche der Erklärung des Herrn Ober- Reichsanwalts strafe verpflichten sollten, an jene Vereine nichts mehr zu liefern. über den Bau und Betrieb einer elektrischen Straßenbahn, die von Hamm folgendes hinzuzufügen:" Ist eine Handlung nach dem Die Versammlung beschloß, vom 15. d. M. an überhaupt jede Liefe- Treptow( vom Tunnelausgange) über Niederschöneweide nach JohannisGesetze nur strafbar, wenn der Thäter bestimmte That rung an Rabattvereine einzustellen. Außerdem wurde die Branchen- thal und Oberschöneweide führen soll, zur Genehmigung unterbestandsmomente gewußt hat, dann genügt betreffs dieser kommission in Permanenz erklärt, mit der Weisung, sofort von breitet. Thatbestandsmomente der dolus eventualis nicht." Ober einem Rechtsanwalt einen rechtsgiltigen Revers anfertigen zu lassen, Um den Transport der Gefangenen vom Stadtvoigtei Reichsanwalt Hamm: Die Anregung des Herrn durch dessen Unterschrift jeder Kolonialwaarenhändler einer Reichsanwalts Dr. Scheerer berühre die Frage der Revision, die Konventionalstrafe von gefängniß am Moltenmarkt nach dem neuerbauten Gefängniß in Tegel 300 Mart sich unterwirft, zur Ver- mittels Straßenbahn bewirken zu können, ist die Herstellung einer hier nicht zur Erörterung stehe. Mit Herrn Rechtsanwalt Werner hütung eines Rückfalles. Der Wegfall des Rabatts fönne er sich nicht einverstanden erklären. Wenn ein Rechtsanwalt bie Privatkundschaft soll in diesem Revers ebenfalls festgelegt bahn auf dem Moltenmarkte nach dem Stadtvoigteigefängniß er an Abzweigung von den Stammgeleisen der Großen Berliner Straßenim Zweifel über zu erhebende Gebühren und zu bequem sei, nach- werden. In zahlreichen Geschäften des Nordens wurden gestern forderlich. Die zuständige Behörde hat bei der städtischen Verkehrszuschlagen, aber dennoch zu hohe Gebühren berechne, so mache er plakate folgenden Inhalts angeschlagen:" Da fein Geschäftsmann beputation die Genehmigung zu dieser Anlage nachgesucht. sich wohl im Sinne des dolus eventualis strafbar. Der An in der Lage ist, bei den nur denkbar niedrigsten Preisen noch Rabatt trag Hamm gelangte danach, unter Ablehnung zu gewähren, werden wir vom 15. September 1898 an teine des Antrages Werner, einstimmig zur Annahme. Rabattmarten mehr ausgeben." Den folgenden Gegenstand bildete die Frage:„ Soll zur Ver Gegen das Unwesen der Rabatt- Sparvereine haben die Geschäftsjährung Ser Strafverfolgung der bloße Ablauf leute bekanntlich schon mehrfach Stellung genommen, ohne daß einer gesetzlich bestimmten Frist seit Verübung der Strafthat ein dauernder Erfolg erzielt wurde. Es bleibt abzuwarten, ob die genügen oder soll diese Verjährung auch nur an andere Be- Geschäftsleute diesmal ihren Zweck erreichen werden. Singungen geknüpft werden?" Der diesjährige Sommer, den man im ganzen kühl nennen Die Untersuchung gegen die Anfangs d. M. auf der Station Landgerichts - Direktor Dr. Felisch( Berlin ) führte muß, hat uns trotzdem zeitweise eine ungewöhnliche Hige gebracht. Grunewald " verhafteten Eisenbahnbeamten, die beschuldigt find, aus: Es sei erforderlich, einen Endtermin für die Verjährung einer An drei Tagen hat sogar eine Temperatur geherrscht, wie sie in fortgesetzt Eisenbahngut bestohlen zu haben, nimmt einen großen strafbaren That festzustellen. Dadurch, daß dieser Termin durch In die Affäre sind bis jetzt ein Hilfs- Rangirmeister, richterliche Handlung stets unterbrochen werden könne, sei die Ver- gleicher Höhe für die betreffenden Daten seit 50 Jahren noch nicht Umfang an. jährung eigentlich aufgehoben. Dieser Zustand sei unhaltbar. Etember ist der Tagesdurchschnitt der Temperatur über die für diese steller verwickelt. Die Beschuldigten haben bisher noch kein Ge beobachtet worden war. Am 7. und 17. August, sowie am 10. Sep- drei Nangirer, zwei Lampiers, ein Nachtwächter und ein Weichen müsse berhütet werden, daß ein feit vielen Tage seit 1848 beobachteten höchsten Durchschnitte hinausgegangen. ständniß abgelegt, sie bezichtigen sich vielmehr gegenseitig. Für den Jahren sich anständig geführter Mensch wegen Nach den Beobachtungen der Berliner meteorologischen Station war verhafteten Weichensteller hat Rechtsanwalt Dr. Schwindt bereits einer in feiner Jugend verübten Straft hat die Durchschnittstemperatur am 7. Auguſt cr.: 24,7 Grad Celsius einen umfangreichen Entlastungsbeweis angeboten. unaufhörlich beunruhigt werde. Er beantrage( bisher höchster Durchschnitt für dieses Datum im Jahre 1868: Der seit Verübung einer Strafthat erfolgte 24,3 Grad), am 17. August cr.: 27,7 Grad( bisher 1868: 27,4 Gr.). aus der Proskauerstraße wird im Osten der Stadt viel besprochen. zu beschließen: Der Selbstmord des Pianofortefabrikanten Reinhold Pflock Ablauf einer gesetzlich bestimmten Frist genügt zur Verjährung der Strafverfolgung. Doch empfiehlt sich eine Verkürzung der Ver- am 10. September cr.: 22,1 Grad( bisher 1357: 22,0 Grad). Der Pflock war früher Mitinhaber der Firma Pflock u. Prill, einer Dieses Geschäft gerieth, jährungsfrist für den Fall, daß der Thäter den durch seine strafbare 17. Auguſt hatte den höchsten Durchschnitt dieses Sommers; den Klavierfabrik in der Frankfurter Allee . Handlung verursachten Schaden erseyt hat, sowie ein Endtermin für höchsten Durchschnitt seit 50 Jahren hatte der 20. Juli 1865 mit nachdem es längere Zeit bestanden hatte, in Stonkurs und wurde 29,5 Grad, den nächsthöchsten der 21. Juli 1865 mit 29,0 Grad. unterbrochene Verjährungsfristen." dann in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt, Ober- Reichsanwalt Hamm : Er könne sich mit dem Vor- Nachdem die Droschkenbesitzer es glücklich durchgesetzt haben, und zwar unter der Firma Wagener u. Komp. Pflod und Brill redner nur insoweit einverstanden erklären, als er die gesetzliche daß eine Vermehrung der Droschten vorerst nicht mehr stattfindet, blieben als Mitinhaber und technische Leiter darin. Letzte Ostern Verjährungsfrist ebenfalls nicht nicht durch richterliche Handlungen find sie jetzt an der Arbeit, den ihnen aus diesem Entgegenkommen aber schied Pflock aus, nach seiner Behauptung, die er in einer unterbrochen wissen wolle. Wenn nach langer Zeit schließlich ein der Behörde erwachsenen Vortheil nach Kräften zu vervollständigen. Klagefchrift gegen die übrigen Inhaber aufstellte, weil man ant dem jetzt blühenden Geschäfte nicht mehr wolle Verfahren gegen einen Menschen, der sich viele Jahre anständig Die Vereinigung Berliner Droschtenbesizer hat den tühnen Beschluß ihn geführt, aufgenommen werde, dann entstehe doch die Frage, ob die gefaßt, beim Kommissariat für das öffentliche Fuhrivesen eine Er- theilnehmen lassen, nach der Darstellung der Gegenpartei, weil er Schuldbeweise ausreichend seien, die Existenz und das Lebensglüd leichterung der Zulassungs- Bedingungen zum Droschkentutscher seine Einlage zu hoch angegeben und damit Schiebungen gemacht des betr. Mannes sei aber jedenfalls ruinirt. Der Ansicht, daß die berufe zu beantragen. Das Kommissariat macht jetzt die habe. Thatsache ist jedenfalls, daß Pflock zu Ostern entlassen wurde, Verjährungsfrist von einem Schadenersatz abhängig sein solle, müsse Ertheilung eines Fahrscheines neben anderem auch von der und daß ihm seitdem das Betreten der Fabrik verboten war. er ganz entschieden entgegentreten.- Erster Staatsanwalt Beibringung eines Nachweises darüber abhängig, daß der Droschten- Umstand, daß er sich min in einer anderen Fabrik nach Beschäftigung Dr. Isenbiel Posen: Er sei mit dem Herrn Ober- Reichsanwalt futscher- Kandidat bereits 3 Monate in Berlin als Kutscher thätig umsehen mußte, und mehr wohl noch der, daß man wegen der be vollständig einverstanden. Die Abhängigkeit der Verjährung von gewesen ist, diese Bedingung soll nun nach dem Wunsche der Antrag haupteten Schiebungen der Staatsanwaltschaft Anzeige gemacht hatte, einem Schadenersatz sei eine Bevorzugung der Reichen gegen steller das Kommissariat fernerhin fallen lassen. Dieser Antrag, so machte den erst 37 Jahre alten Mann schwermüthig. Gestern nach die Armen. Im Interesse der Neichtsgleichheit ersuche er, sehr er auch scheinbar im Interesse der Kutscher liegt, ist sicher nicht mittag um 5 Uhr fand man ihn in seiner Wohnung erhängt auf. diesen Absatz in dem Antrage Felisch abzulehnen. Landgerichts im Intereffe dieser, sondern lediglich im eigenen Interesse der Fuhr Ein Gastwirth, den die unglückliche Mutter herbeirief, schuit die Direktor Dr. Felisch: Er sei mit der beantragten Streichung Herren selbst gestellt. Dafür spricht der weiter ausgesprochene. Wunsch, Leiche ab. einverstanden, obwohl er nicht zugeben könne, daß damit eine Bevor- das Kommissariat möge fernerhin den Zeugnissen sich bewerbender Der verfolgte Sportsman. Auf dem Bahnhof Friedrichstraße zugung der Reichen ausgesprochen werden sollte. Es wäre das um tutscher aus anderen großen Städten oder von Fahrschulen erschien Montag Abend ein Gerichtsvollzieher in Begleitung mehreter so weniger der Fall, da die Reichen verhältnißmäßig nur selten mehr Berücksichtigung als bisher zu theil werden Berücksichtigung als bisher au theil werden lassen. Serren und hielt einen etwa 22 jährigen Mann an, der augenscheint
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und angehalten worden. Die Falschstücke tragen die Jahreszahl Falsche Fünf- Markstücke sind dieser Tage hier aufgetaucht 1898", find württembergischen Gepräges und, um fie unauffällig absetzen zu können, künstlich des Neuglanzes beraubt. Da die Prägung vorzüglich ist, auch die Umrisse scharf abgegrenzt sind, kann man die Falschstücke nur am matten Klang erkennen.
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