Sette 6.

Die Gurkentucherer sind am Werke. Wir bruder und Chemigraphen beantragen. Sie find 2225 Millionen Dollars gegen eine Einfuhr von berzeichnen heuer geradezu eine Reford- Gurken- den Gewerkschaftsverbänden der betreffenden 2871 Millionen Dollars.

ernte. In manchen Gegenden werden derartige Mengen von Gurken auf den Markt gebracht, daß fie liegen bleiben müssen und oft in faulem Zu­ſtande zum Kehricht geworfen werden müssen. Die gute Erute hat aber die Preise nicht im ge­ringsten beeinflußzt. Im Gegenteil, die Gurken wucherer halten die Preise recht hoch, denn sie spes fulieren darauf, daß sich der Export heuer beson­ders reichlich lohnen werde. Das Ministerium für Bolksversorgung macht mit Rücksicht darauf auf­merksam, daß die Ausfuhr von eingelegten Gur fen nicht bewilligt wird, und daß im Bedarfsfalle für den Verkauf dieser Ware die Preise amtlich festgesetzt werden müßten.

Aus der Internationale der Lithographen und Steindruder. In Verbindung mit dem vom 23. bis 26. August 1923 in Luxemburg   stattfindenden internationalen Kongreß hat das Internationale Sekretariat der Lithographen, Steindruder und berwandten Berufe. Siz Brüssel  , einen Bericht über die Tätigkeit in den verflossenen 3 Jahren ver­öffentlicht. Die Mitgliederzahl, die Dezember 1913 33,939 betrug, stieg bis zum 31. Dezember 1921 auf 44,265 und betrug Ende 1922 44,079. Wie aus dem Kaffenbericht hervorgeht, hat das Sekretariat sich durch Ankauf von Dollars gegen die Entwertung ihres Kassenbestandes geschützt. Ueber den Anschluß verschiedener Verbände an das Sekretariat sowie über die Stellung zu den auf

Länder angeschloffen und stellen sich auf den Boden der Beschlüſſe des Internationalen Gewerkschafts­bundes Amsterdam. Wir haben auch seinerzeit die Anschlußgesuche der Verbände Rußlands   und Griechenlands   sowie die Beschlüsse des Erekutiv komitees erwähnt, das sich verneinend aussprach, da die beiden Verbände der gewerkschaftlichen kom munistischen Internationale von Moskau   ange­schlossen sind. Das Erefutivkomitee ist der An­ficht, daß es möglich ist, in einem internationalen Berufsverband Örganisationen zu vereinigen, die ihre Parole aus zwei verschiedenen Quellen: Am­ sterdam   und Moskan, schöpfen. Die Tendenzen und Aktionsmittel stoßen gegen einander. Die Zulassung der russischen und griechischen Verbände würde innerhalb unseres internationalen Bun­des den Bruderstreit entfachen, der leider allzu­viele Swiftigkeiten innerhalb der Gewerkschafts­verbände gewiffer Länder verursacht hat. Dies wollen wir vermeiden."

18. Auguft 1923.

Devisenturse.

Die tschechische Krone notiert in: Schw. Frant 16.13.75

Die russisch  - rumänischen Beziehungen. Die Prager Vertretung der Rosta" bestreitet die von Bürich. der rumänischen Preffe verbreiteten Gerüchte über Berlin  . 3oll- Verhandlungen zwischen Rußland   und Rumä- Wien nien. Zn Tiraspol   finden nur Verhandlungen In über die Grenzfrage statt.

Wetterberichte

Der Staatsanstalt für Meteorologie in Brag.

17. August 1923 morgens

Prag  . Brünn Reykjavik( Island  ) Balencia( 3rland). London  

Was du nicht willst, daß man Dir tu Nach Blättermeldungen ermächtigte der spanische Ministerrat am Dienstag den Minister des Aen­Bern. den französisch  - spanischen Handelsvertrag zu fündigen, falls Frankreich   die Einfuhr spanischer Stodholm Weine erschwere.( Uns aber hat Frankreich   die Einfuhr seiner Weine im neuen Handelsvertrag Baris. diftiert!)

Herabjeßung der jugoslawischen Ausfuhrzölle. dem Boden der Roten Internationale ſtehenden Wie die„ Prager Presse" meldet, hat der jugosla­Verbänden sagt der Bericht: Im Laufe der ver­gangenen 3 Jahre haben wir unsere Bemühungen wische Weinisterrat eine starke Serabseßung der vervielfacht zwecks Erweiterung unserer Tätigkeit| Ausfuhrzölle für Getreide, Mehl, Sülsenfrüchte durch den Anschluß der außerhalb unserer Inter- und Schiveine beschlossen. Für Ninder gilt weiter nationale stehenden Verbände. Das Erefutivlomi- der alte Tarif.

tee   hat sich günstig ausgesprochen über die Ersuche Die Handelsstatistik der Vereinigten Staaten  . um Aufnahme der Verbände in Bulgarien  , Bu- Die Vereinigten Staaten haben im Juli zum er­remburg, Rumänien   und Jugoslawien  . Wir schla- sten Male seit Februar einen Ausfuhrüberschuß gen dem Kongreß vor, diese Bestimmungen zu be- und zwar in der Höhe von 26 Millionen Dollars ftätigen. Die obenerwähnten vier Länder bejizen erzielt. Die Ausfuhr betrug 310 Millionen, die Industrieorganisationen, die alle Arbeiter des Einfuhr 284 Millionen Dollar. Für die ersten Buchgewerbes umfassen und die nun den An- sieben Monate dieses Jahres verzeichnet das Han­schluß für ihre Mitglieder Lithographen  , Stein- delsdepartement eine Ausfuhr in der Höhe von

ida­

tfire( Norwegen  ) Bamburg Warschau  

Zürich  . Bien

Belgrad  Bulareit Biarris( Frantr.) Florenz  .

Athen  .

Luftdruck redus

86'18 Temperatur° C

und-Stärke Windrichtung

( 0-12)

Wetter

763 12 WNW, bed.

Tages

niederschlag

Temperatur gest. nachm.

1027

Mart 93763.00 ofterr. Nr. 2082'00

Prager   Kurse am 17. August.

100 holl. Gulden 10.000 Mart

100 ichmeis. Frant

Geld 1359 00

0.10.25 154.25.00

Ware

1363.00

0.10'70 155.75.00

628.75.00 631.25.00 155.87.50 156.87.50 148.25.00 149.75.00 84.05.00

100 belg Frants

1 Bfund Sterling

100 Rire..

1 Dollar

34.45.00

100 irans. Frants

191.25.00

192.75'00

100 Dinar.

36.87.50

87.37.50

10.000 maghar. Seronen

17.75.00

13.75.00

10.000 boln. Mart

1.52'25

1.53.75

10.000 österr. Kronen.

4.65.50

5.15.50

763 11 0₁ Nebel

--

Züricher   Schlußkurie am 17. August..

SO

13

757 14

754 10

748 12 NNW, bededt

Paris  . London  Berlin  

Gold 30.70.00

Ware

30.85.00

25.16.00

25.18.50

•

0.00.01.30

0.00.01.70

•

759 12

SW

bed. 12 15

758 12 768 14

SW

20

-0

Nevel 23

768 12 S₁

bed.

764 15 WNW, heiter

764 16

NW, bebedt

764 18 758 24

S₁

bed. 025 heit.

Mailand  . Holland  Wien  . Budapest  . Prag  . New Yort Belgrad Warschau  

23.60.00 216.75.00

23.70'00

217.50.00

0.00.77.25

0.00.77.75

0.03.00

0.03.25

16.07.50

16.20 00

5.50.50

5.51.50

5.70.00

5.85'00

0.00.21.00

0.00.2600

532

Regen

SW, bed.

Nbe 10

22313115

11

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Entweder

-

oder! Den

einem Hunde pfeift: Karo, Raro, wo biste? S blid, Vater. Ich mache dir eine Treppe." Er stand vor dem Ortsgewaltigen und sagte:„ Den denn' n Hund hier?" Er trat mit abgezogener riß einen Ziegel heraus, der polternd hinunter- Schlüssel heraus. Kappe an die Barriere: Entschuldigen Sie, rollte. In die Lücke stemmte er den Fuß und Schlüssel! Wird's bald?" mein Herr, aber der Hund ist nicht hier. Er muß entfernte weiter hinauf von neuem einen Stein. dort sein!" Er wies direkt auf den Bauern. Bis er seinem Vater die Hand reichen konnte.

Die Galerie trampelte ein stürmisches Bravo. Der Clown zog die Stappe, tat eine Verbeu­gung nach oben und ließ einen alten With los: Ihr habt gut Lachen. Ihr sist auf dem Heu­boden. Aber ich? Wo bin ich? Unter dem Heuboden. Was ist da?"

Er wartete die Antwort nicht ab, sondern war schon verschwunden, als sie von oben fam: „ Das Rindvich!"

Ein fürchterlicher Tumult erhob sich. Oben freischten, lachten, schrien, trampelten sie. Unten redten sich geballte Fäuste auf, Schimpfworte flo­gen hin und her. Ein paar Bauern sprangen über die Barriere.

Jeremi, der für einen Augenblid eingetreten war, um zu sehen, ob der Athlet noch anwesend sei, hörte den Clown mit einem Gaul reden, der ihn eben abgeworfen.„ Warum darf ich denn nicht oben bleiben?" fragte der August" in weiner­lichem Tone. Und zum Publikum in nachdenk­licher Haltung:„ Warum? Warum?... Salt, ich hab's!" Warin  . denn?" fragte eine Stimme Jeremi eilte davon, dem anderen Ende des von der Galerie. Ich kann nicht sißen auf'm Dorfes zu. Zehn Minuten später stand er vor Pferd, weil ich kein Ansäſſiger bin! Hohoha! Ho- dem in völliges Dunkel gehüllten prizenhaus. Hoha!" Die ersten Reihen des Publikums blic- Er ging erst einmal vorsichtig lauschend herum, ben stumm. Die Galerie applaudierte. Der ehe er an das Tor flopfte. Einmal, zweimal. Clown befahl dem Pfecde ein Sunststüd. Es ,, Wer ist da?" Sein Vater meloete 6. rührte sich nicht. Er marfierte den Zornigen: Was? Fressen willst, arbeiten willst nicht, Lum penbagasch, elendiges! Hast du gesät, hat du ge­erntet, trägst du Frucht? He?" Sein Blick ging fuchend auf die Erde; seine Haltung wurde de­mütig. Er nahm die Kappe vor dem Pferde ab: Verzeihung, Herr Geizbauer! Ja, da ist ein sind Apfel, der aus Eurem Garten stammt." Er deutete auf die Erde.„ Aber ich nehm' ihn nicht! Nein, ich nehm' ihn nicht! Das ist nur ein Fut­ter für Anfässige."

" Ich bin's. Jeremi." " Was willst du? Es muß schon spät sein. Haben sie dich sehr geschlagen?" Gar nicht."

Die Mutter grämt sich wohl sehr?" " Ja. Aber du mus. heraus, Vater. doch Leitern dort." ,, Leitern? Ja."

„ Kannst du das Dachfenster sehen?"

Waghalsiger Junge, was maavst du!" Jeremi lachte: Das ist doch gar nichts. Du fannst jetzt wie auf einer Treppe hinuntergehen." Er faßte den Vater an der Hand und leitete ihn so mit einiger Schwierigkeit bis zum Brett. Er glitt zuerst hinab. Jeremias folgte.

Wo ist die Mutter?"

,, Vorm Dorf am Walde hält sie." " Das ist gut. Aber wie tommen wir unge­sehen hin?"

Durch das Dorf müssen wir", antwortete Jeremi. ,, Weißt du was, Vater? Binde dir ein Ta­schentuch um den Kopf, als ob du Zahnschmerzen hast. Dann kennt dich keiner."

Jeremias tat es: ,, Du bist ein Schlauberger. Geh' du vorauf. Ich werde mich betrunken stellen."

Einsperren laß ich dich!" schrie der andere. Und ließ seine wilden Augen in der Runde gehen. Mit erhobener Stimme: Play ist im Sprißen­haus für die ganze Bagasche!"

"

Vater!" Jeremi, der vorausgegangen, tam zurück und berührte den Arm seines Vaters. Komm doch. Sie werden sich schlagen."

,, Unsertwegen!" Jeremias riß das Tuch vom Gesicht. Geh' zur Mutter und sage, ich fomme gleich!" Er ging mit großen Schritten hinüber und drängte sich durch die Menge.

,, Vater! Vater!" Jeremi versuchte ihn am Rod festzuhalten. Eine heftige Bewegung lieg ihn zurückbleiben. Er sah, wie sein Vater in die Stube trat und sich dicht vor den Ortsvorsteher hinstellte, er hörte einen Fluch, ein Schimpfwort, erblickte das rote, vorgebeugte Gesicht und dic fürchterlichen Augen und schrie jäh auf.

-

Die Szene im Wirthaus hatte sich in einem

Nu verwandelt. Ein Snäuel mit vielen Armen Die Buden waren zum größten Teile ge- und Händen und Beinen wälzte sich dort. Maß­schlossen. In den anderen war man dabei auf- früge, Gläser, Stühle flogen über den Häuptern. zuräumen. Niemand kümmerte sich um den Ein Toben, Schreien, Brüllen scheinbar Trunkenen, der den Sut schief in die Wie ein Strudel war's. Ein Strudel, der sich Stirn gedrückt hatte und leicht hin und her tau- fortwährend verbreiterte und jeden und jedes, das melnd, Selbstgespräche murmelnd, seines Weges in seinem Bereich, hineinrik; der sich auf den zog. Nur einmal blieb einer laut lachend vor ihm Flur ausdehnte, in den Tanasaal hinübergriff und Es stehen: Mensch, Mensch, du hast deinen hohlen seine Wellen bis auf die Straße sandte. Alles Zahn nicht schlecht begossen." schrie, fluchte, tobte, schlug.

Eine Pause. Ja, dort ist es. In gerader Linie über der Tür. Ein Stern scheint hindurch. Aber wie komm ich von dem Dach?"

Jeremias nickte, lachte wie ein Trunkener Jeremi hörte noch ein klirren, Krachen, Pol­und ging apathisch weiter. Ohne Hast. tern und Splittern, er sah, wie die Hängelampe Ein heftiger Wortwechsel, ein wildes Durch- in großem Bogen an die Decke flog und flingend einander von Stimmen störte ihn auf. Er stand in tausend Scherben brach, ein Weheschrei drang auf dem Stirchplatz des Dorfes. Drüben, aus zu ihm herüber dann eilte er toie gehetzt da­den geöffneten Fenstern des Wirtshauses kam der von.

-

Die Knechte und Mägde auf der Galerie jauchzten vor Vergnügen und Schadenfreude. Daß Wart mal. Ich muß suchen." Er ging es den Herren" mal heimgezahlt wurde, war von neuem um das Haus. Endlich entdeckte er Standal. Der Raum war vollgepfropft von Sinter ihm hatte die Schlacht von Greves­ihnen gerade recht. Diese selbst zogen düstere Ge- nicht weit von der Tür ein langes Brett. Das Menschen, die, anscheinend. in zwei Parteien ge- berg begonnen, die Schlacht zwischen den Ansäßi­sichter; einige ballten die Fäuste. Ein Bauer in hat sie mir hingelegt," dachte er, richtete es auf spalten, sich mit heftigen Worten bombardierten. gen und den fahrenden Leuten. Bald tobte sic der ersten Reihe erhob sich: Wenn de nich das und hörte, daß es gegen die Ziegel schlug. Wie Er bemerkte bekannte Gesichter darunter. Den durch das ganze Dorf... Maul hältst, dann stopfen wir's dir! Hund, in- eine Rape war er hinauf. Er strengte die Augen Zirkusdirektor, eiaige Budenbefiker, den famiger!"

Der Clown begann zu pfeifen, wie man

an und fah seinen Vater in halber Dachhöhe aus meindevorsteher, den Geizbauern. Alle über­dem Fenster steigen. Warte noch einen Augen- ragte die hohe Gestalt des langen Friedrich. Der

( Fortsetzung folgt.)