Ceffe 2.

Auch nationalsozialistischen

und die Freude,

ihnen

arbeiter tona piatichen Bero Lohndruck und Schweinend Mattoffeln ubio, gant ber mär

gegen Regierung.

Der außerhalb der Koalition stehende tsche chisch nationalsozialistische Bergarbeiterverband ( Jednota) erläßt einen Aufruf, in dem es heißt,

mast.

21. August 1928.

Inland.

Das Datum der Gemeindewahlen. Eine Lift Svehlas?

Ans

Die Regierung und mit ihr in holdem Ein

und, dank chenhaft guten Haferernte, auch Milch und But ter billiger darbieten zu können; ja, troydem fic tagaus, tagein Ruhe und Ordnung" als die Der agrarische Ventov", der in den lep heiligste Aufgabe des Staatsapparates preisen, daß die kapitaliſtiſche Willkür ihr Ziel erreicht ten Tagen keine feiner Früh- und Morgenausga- kommt es ihnen auch nicht im Traume bei, der vernehmen die Koalitionsparteien, haben sich habe und daß nunmehr nichts anderes übrig ben gebergebet lich, ohne, ben stamps, der Verbitterung, diefem Nährboden aller ruhm wieder einmal ein ſelbſt für unsere Berhältnisse bleibt, als der Kampf. Die Stapitalisten halten ihren Moment für gekommen. Es ist zu bedauern, Bergarbeiter mit den Gewerken und der Regie- und ordnungsfeindlichen Elemente", durch Ver- startes Stückchen geleistet. Schon seit einiger bak die Regierung sich mit ihrem Antrag rung als Uebermut allzu gut bezahlter, im Ueber- billigung der wichtigsten Lebensmittel eine ihrer Zeit sind Gerüchte im Umlauf, die ganz be auf Serabsetzung der Löhne auf Seite der fluß schwimmender Leute zu charakterisieren und Hauptursachen zu benchmen. Im Gegenteil, mun stimmt davon wissen wollten, daß die Gemeinde­Grubenbarone gestellt hat. Die Solidarität die um des Lebens Notdurft Ringenden als ihnen, den allerwege Frommen, der sichtbare wahlen am 16. September oder am darauffolgen­der Bergleute, die dem Verbande angehören, mit" einde der Republik" zu denunzieren, dieser selbe Segen Gottes" Naturgaben in ungeahnter Fülle den Sonntag, den 23. September, stattfinden sol­den anderen in den Kampf getretenen Bergarbei. Benkov" schreibt in einem der Förderung der ins Haus gebracht hat, sinnen sie einzig und allen. In den letzten Tagen haben sich nun dieſe tern ist selbstverständlich. Alle Parteizwistigkeiten Schweinezucht gewidmeten Artikel vom 17. lein darüber nach, wie den Darbenden der Brot- Gerüchte verdichtet. Den Vertretern der Par­August: müffen zur Seite gestellt werden. forb in der bisherigen Höhe erhalten, wie der teien, die nicht zur Koalition zu gehören Glüc Ehre haben, hat man an den Wir stehen heuer vor der Notwendigkeit, Verminderung des eigenen Profites gesteuert und Švehlas Eingriff unglücklich und werden kann. Unterernährte Kinder? vortrefflich. maßgebenden Stellen mit dem stets einen beträchtlichen Teil der Getreideernte an Zunahme der Strophulose, der Rachitis, der Tu- Augenaufschlag höchster Glaubwürdigkeit ver ungeschickt". die Schweine zu verfüttern, um den schärferen berkulose? ausgezeichnet. Das sind die erfreut sichert, von einer Festsetzung des Wahltermins Zwei bemerkenswerte Zeitungsstimmen. Druck des Getreideanbotes zu brechen. Es muß lichsten Beweise dafür, daß das Angebot die könne noch keine Rede sein. Nun hat bereits am Der realistische Cas" bespricht den Kampf daher der Frage einer besseren Wertausnügung Nachfrage noch nicht erreicht, daß wir für unsere Sonntag die Narodni Politika" den ber Bergarbeiter und stellt fest, daß dessen Grund des Getreides volle Aufmerksamkeit zugewandt Ware so viel verlangen können, als wir wollen, Gemeindewahltermin verzeichnet. Die gestrigen wenns Not tut, mit Hilfe von Einfuhrbewilli- Mittagsblätter der foalierten Parteien versichern nicht etwa im Radikalismus der Arbeiter, son- und dafür gesorgt werden, daß die Frucht bis gungen und Getreideschußzzöllen. Gott und der einstimmig, daß die Gemeindewahlen am 23. bern im unrichtigen Vorgehen der zum Aeußersten verwertet und ausgenügt liebe Svehla werden uns nicht im Stiche laffen. September, und zwar in der ganzen Republik, ständigen Behörden bei der Lösung des wird." Und der heimische Ueberfluß? lächerlich. mit Ausnahme derjenigen Gemeinden, in denen Streites zu fuchen ist. Die Kontrolle der Er Man vergegenwärtige sich: Die Bergarbei- da? Die fressen Korn und Hafer und Erdäpfel gewählt wurde, stattfinden werden. Wofür wären denn die lieben, rosigen Ferfelchen im Jahre 1919 eine neue Gemeindevertretung zeugungslosten der Kohle wurde nicht durch­geführt und es wurde amtlich der Gewinn der ter sollen geringere Löhne erhalten, damit der und ſaufen die Milch, daß es eine wahre Freude Da die Koalitionsparteien scheinbar sehr we Grubenbefiber nicht untersucht. Es ließ sich er- Stobienpreis ermäßigt werden kann. Denn nur ist, die sind unsere besten Verbündeten, das Ge- nig Argumente zur Führung des Wahlkampfes warten, daß die Arbeiterschaft das Prager Kom- bei niedrigerem Kohlenpreis, argumentieren die treideanbot zu drücken" und das preisregulic- zur Verfügung haben, versuchen sie ihr Glück mit diet, Ge- nig promiß ablehnen werde. Der Minister für Grubenbejiyer und die Regierungsvertreter, rende Gleichgewicht auf dem Produktenmarkte zu dem Moment der leberraschung. Die öffentliche Arbeiten und der Finanz können die Erzeugungskosten der verschiedenen erhalten, und ihr durch Milch und Getreidemast Regierung hat den Koalitions­minister, deren Pflicht es gewesen wäre, das einheimischen Induſtrieprodukte so weit herab- leder gewordenes Fleisch läßt sich noch nußbrin- parteien das genaue Problem vor der ganzen Oeffentlichkeit flarzu gedrückt werden, daß sie auf dem Weltmarkt wie- gender verwerten als das Getreide. Selbst in itens annähernde Datum der legen, haben gefchwiegen. der fonkurrenzfähig sind, nur auf diesem Wege Fleischform darf es uns nicht auf den heimischen Wahlen bereits vor Wochen mitge Auch das offizielle Organ der Legionär fei eine Linderung der Wirtschaftstrife erreichtar. Markt, und wenn es auch wahr ist, daß man teilt, um diesen die Vorbereitung des Wahl­gemeinde Smer" sagt, daß das Recht im Diesem schönen Ziele zuliebe müßten die Berg- brüben in Deutschland Getreide weit nötiger lampfes leichter zu machen, während die gesamte begonnenen Rampfe auf Seite der Berg- arbeiter das Opfer bringen, sich eine Lohnreduf- braucht und daß dort der leibhaftige Hunger die übrige Oeffentlichkeit über das Datum der Ge­arbeiter sei. Es ist nötig, eine Revision der tion und damit eine Herabdrückung ihrer Le Massen bedroht-: was gehen uns die Deut- meindewahlen, ja, über ihr Stattfinden über­Unternehmergewinne durchzuführen. Die Berg- benshaltung gefallen zu lassen, und bis man sie schen an? wir sind tschechische Bauern! Von haupt, absichtlich im unklaren gelassen wurde. Ieute haben schon einigemale ihre Löhne abbauen so weit gehabt hätte, hätten gewiß die Industriel- den reichen veutschen freilich, die unser Es ist dies der Versuch einer großangeleg Taffen. Es ist nunmehr nötig, daß die Unter- len aller Produktionszweige ihren Arbeitern Schweinemastfleisch bezahlen können, nehmen wir ten politischen Gaute lei, der Versuch, nehmer von ihren Gewinnen auch etwas ab- dasselbe Lied vorgefungen. Also Lohndruck auf das Geld gern entgegen, auch der nationale mit Hilfe einer Wahllist den Wahl. laffen. Zum Schlusse kritisiert das Blatt den der ganzen Linie, um die Wirtschaft wieder flott Opfermut muß seine Grenzen haben. tampf zugunsten der Koalitions. Eingriff Sveblas in den Streit, der unglüd- zu machen. Die diese Melodie mit der größten lich und ungeschickt gewesen sei. Begeisterung fangen, die den Opfermut der Arbei Ob die Idee, einen Großteil des Ernte- chieber zu beeinflussen. Daß dies der Stoalition nicht gelingen wird, dafür werden schon ter für die Allgemeinheit im strengsten Ton als ertrages zu verfüttern, ausreichen wird, ,, um die Wähler sorgen. Kommunistische Rundgebung. In Prag hat selbstverständliche Pflicht forderten, waren eben den schärferen Drud des Getreideanbotes zu bre­Sonntag eine Kundgebung der ffchechischen Kom die Leute vom Venkov". Welches aber ist das chen", muß dahingestellt bleiben, jedenfalls rät munisten stattgefunden, in der sie ihre Solidarität Scherflein, das sie auf dem Opferaltar des Va- der Venkov", noch anderen Wegen nachzufin- tionalverteidigung. Wie tschechische Blätter mel. mit den fämpfenden Bergleuten demonstrierten. terlandes" niederlegen wollen, wodurch gedenken nen. Wir dürfen uns demnach darauf gefaßt den, wird es im Monate September zu großen Außer Zapotocky sprach auch ein Kladnoer Berg. sie der Arbeiterschaft den Gedanken des Lohn- machen, daß die Biererzeugung und Schnaps- Veränderungen im Ministerium für nationale mann namens Macal, welcher daran erinnerte, abbaues erträglicher, den Abstieg in der Lebens- brennerei in der nächsten Zeit bedeutend zuneh- Verteidigung kommen. General Gajda, bisher daß der jetzige Präsident Masaryk bor baltung weniger fühlbar zu machen? Seßen sie men wird, eine Offensive des Alkoholkapitals, Kommandant von Kaschau , soll zum Stellvertre­dreiundzwanzig Jahren anläßlich des großen vielleicht den Gedankengang, den sie dem Streil das auch zu den treueſten und selbstlosesten ter des Miniſters ernannt werden; General Bergarbeiterkampfes im Kladnver Revier erklärte, willen des Proletariates entgegenhalten, auch Freunden des Volkes gehört, ſteht in naher Sicht, Syrovy, Bandesfommandierender in Prag , daß auch die Bergleute ein Recht auf ein men ihrem eigenen agrarischen Anhang gegenüber damit Rachitis, Skrophulofe und Tuberkulose wird an Stelle des Generals Boženilet Steff: schenwürdiges Leben haben und daß ihr Kampf fort und erklären sie mit demselben Bruſtton der nicht allein ihr schweres Werk zu verrichten ha- vertreter des Generalstabschefs. Als Vorstand Ueberzeugung: Seit Jahren schon sind unsere Fel- ben, wird auch für Degeneration durch Trunk Die tschechoslowakische Gewerkschaftskommif- nur schaut, bogen fich die Halme bes storns und se s Mittel nicht ausreichen follte, steht den Agra- Cece ausersehen, welcher derzeit die Kriegs­ber nicht so gefegnet gewesen wie heuer. Wohin Ihr ausgiebig gesorgt werden. Und wenn selbst die- der Militärkanzlei des Präsidenten ist General fion erläßt einen Aufruf an die Arbeiterschaft, des Hafers schwer von Achren, unsere Scheunen riern als leyter Ausweg die Möglichkeit zu Ge- hule in Paris frequentiert. Mit diesen Ver­in dem sie sich mit dem Kampf der Bergarbeiter sind bis zum Firſt gefüllt mit köstlicher Feld- bote, den Ernteüberschuß zu verbrennen, statt eine Reorganisation der höchsten militärischen änderungen soll eine geeignete Grundlage für befaßt. Am Schluffe dieses Aufrufes heißt es: frucht. Die- Stunde, dem Vaterland, dem Bolle ihn zu brennen. Das große Beispiel der Kaffee- Aemter im Interesse der ungestörten Entwic Die Arbeitgeber werden eine Reihe von Verfuchen zu helfen, ist gekommen. Geben wir unseren und Kalao- Plantagenbefizer ist wert, in der lung der Armee geschaffen werden." Es ist be machen, einen Keil zwischen die fämpfende Arhelfen, Ueberfluß so billig als möglich ab. Dann wer Tschechoslowakei nachgeahmt zu werden. Oder zeichnend für das im Nationalverteidigungsmini­beiterschaft zu treiben. Die Kapitalisten rechnen den die Arbeiter billiger arbeiten, die Angestell- vielmehr: die tschechischen Agrarier, die im Ben- fterium herrschende Regime, das mit dem Herrn mit der Arbeitslosigkeit, und deshalb warnen wir ten billiger dienen, die Fabriken und Raufleute fob" so Niederträchtiges schreiben lassen, find udržal dort eingezogen ist, daß es gerade bekannte die Arbeiterschaft vor jedweder Schädigung des billiger verkaufen fönnen. Dann wird der Ex- würdig, bei den Plantagebesitzern in die Lehre Reaktionäre sind, die da ins Ministerium für na­Kampfes der Bergarbeiter. Die Gewerkschafts- port unserer Industrie wachsen, die Wirtschafts- zu gehen. Die Methoden, die sie erwägen und tionale Verteidigung fommen. So hat das fommission richtet an die organisierte Arbeiter- frise aufhören und nicht nur das, wir selbst die sie zweifellos gemein genug find, in die Tat Ceste Slovo" noch vor kurzer Zeit einen Brand­fchaft diesbezüglich einen Appell und erinnert werden Getreide exportieren und dafür wertvolle umzusetzen, sind dieselben, durch die Ungarns artikel gegen General Gajda veröffentlicht, der auch daran, daß die Arbeiter ohne Wissen ihrer Devisen heimbringen können. Jeder Landwirt, Gentry die Völker Desterreichs zur Verzweiflung von diesem Blatt fascistischer Umtriebe bezichtigt Gewerkschaftsorganisation nicht selbständig in den der anders denft und handelt, ist ein Feind getrieben und die Serben sich zum unversöhnlichen wurde. Am bezeichnendsten ist aber, daß der Rampf eingreifen dürfen. Der Kampf der Berg: der Republik !"" Sprechen die Leute vom Ven- Feinde gemacht hat, es sind die Methoden der 28. Rijen" die Ernennungen auf der ersten vom", leute ist ein Abwehrkampf, ein Kampf tov" so oder ähnlich? Die Nummer vom 17. Staatszerstörung von innen und von außen her. Seite des Blattes unter einem zweispaltigen Ti­gegen die wirtschaftliche Bedrückung und verdient August und der Artikel über die Förderung der So schaut der Patriotismus" einer Klaffe aus, tel und in fettesten Lettern als großen Erfolg daber allseitige Sympathie und mo- Schweinezucht gibt die Antwort, und wahrlich, die der Republik augenblicklich den Ministerprä- der Nationalen Bewegung" feiert und sie ein ralische Unter st i bung. Die gesamte Ar- diese Antwort ist über alle Maßen schmählich. sidenten stellt, so dienen Menschen dem historisches Ereignis nennt. beiterschaft möge vorbereitet sein, zur siegreichen Nicht der Schimmer eines Gedankens ans Staate, die sich erdreisten, das in seinen Existenz- weifel, daß die Führung der Armee nunmehr in Es sei tein Beendigung dieses Kampfes beizutragen. Der Zentralgewertschaftsrat betont, daß sich die or- allgemeine Wohl, feinen Moment lang taucht grundlagen bedrohte, um sein Lebensminimum 3eifel, daß die Führung der Armee nunmehr in zuverlässigen nationalen Händen ruhen werde. zaniſierte Arbeiterschaft im Stampfe der Berg vor den publizistischen Vorkämpfern der Land- fämpfende Proletariat als Feinde der Republik Zum Schluſſe ruft das Blatt aus, udržal, Gajba leute nach den Weisungen ihrer Organisationen wirte das Bild der ausgemergelten Proletarier­und Syrovh werden die Sache gut machen. Wir richten soll. finder, den unterernährten Angestellten und öf-| tvollen es hoffen!

ein gerechter sei.

Buenos Aires .

.

zu vernadern!

Eine schwüle Raserei stürzt dir entgegen, ein sprechen im Lande von den Kaftans, von einem Automarkt am Eingang der Avenida de Mayo. Massenmädchenhändler Makroff: Damit benen­Es ist die Stolzstraße der Zivilisierten, ein furcht- nen sie die Vampyre. Ich weiß nicht, ob die barer Druck gegen die Kulturschnenden. An den Stintsage von dem fliehenden Lustspekulanten be­Enden Offizialpaläste der Regierung und des gründet ist: sicher nußnießen nicht nur Kaftane Parlamentes, und gleich hörst du, was bei ihrem und Wafroff, es nuznießt der ganze Terrainwu­Ban gestohlen wurde. In Goldpejos geschätzt. Es cher bis hin zu den Salbungsvollen, die eine ge­ist eine Genugtuung in dieser offenen Heimlich- schmierte Moral frech vom Selberg verkünden. feit. Sie sagen: Nicht wahr, wie reich ist dieses Diese Stadt verbraucht Menschen. Sie stößt Land, daß seine Ober- und Unterhalunten Millio­nen Goldpesos stehlen können? Brüderfreude speichelt aus dieser Mitteilung und der Geschäfts­neid Abfeitiger.

Von Alfons Goldschmidt. *) Diese Stadt ist alt und doch nicht geworden, sie hat eine Geschichte, aber feine Tradition. Sie fam von außen, mit dem Lande selbst hat sie feine Gemeinschaft. Es ist das Problem Petersburg in Argentinien , das Problem kapitalistische Küsten­großstadt, Mobilisierungsmaschine, die gegen das Land stößt. Sie ist handelseuropäisch und han delsnordamerikanisch, sie ist gehetzt und schvül. schlecht hingelagert und ungesund, Steinschachbrett Sie führen dich durch quetschende Straßen mit eingefitschten und angefitschten Park- und Vil- und zeigen dir mit Brustwurf die Brillanten der lengeschmadlosigkeiten. Die Meerwinde hier find Calle Florida. Sofort weißt du: hier wird teures nicht gut, senkrechte Sonnen, Feuchtigkeit und Fleisch gehandelt, der Prostitutionsruhm der springende Kälten. Eine Architektur und ein Wet- Stadt ist berechtigt! Wo Brillanten blißen, stinkt ter ohne Klima. Es ist keine Stetigkeit in dieser die Bürgerche. Nicht die Organisierung der Luft­Stadt. Sie ist quadriert, aber nicht organisch. reserve überrascht dich, das reformierte" Fleisch Welche Stadt gefällt Ihnen besser, Buenos Aires ausbeutungssystem, das System der Einzelhäus oder Cordoba? fragte mich der Präsident des chen in jeder Quadra, mit einer Frau und einer Landes. Cordoba ! jagte ich, denn Codoba gehört reizlosen Alten. Sie wollen so die Druderpressung, zu diesem Boden, Buenos Aires gehört zum in- den Verlauf von Brunstarbeit gegen Schuldknecht ternationalen Rummel. schaft bekämpfen, den Kehldruck des Zuhälters, den wüsten Suppelmorb der Massenbordelle. Aber es ist nur ein Formwechsel, kein Wesenswechsel. Die Abhängigkeit bleibt, der Zuhälter wird jetzt Grundstücksspekulant. Hochmieten fordern eine entfebliche Arbeit bis zum Verrecken. Fünfzehn Mann in einer Stunde sah ich in einen solchen stäfig schleichen. Und wieder erlebte ich dieses: ie geschniegelter, humanitätsblasender die Technik, um so entschlicher die Ausbeutung. Es ist nur eine neue Regelung des Geschäftes, das Geschäft selbst wird intensiviert, aber nicht geändert. Sie

*) Anfang 1922 wurde Alfons Goldschmidt von der argentinischen Universität Cordoba gebeten. dort vor lesungen über die Wirtschaft zu halten. Er lehrte bis Oktober 1922, erst in Cordoba , dann an den Universitä en Santa Fe, Rosario, La Plata und Buenos Aires . Was er von den Menschen und dem Lande sah, hat er in einem kleinen Buche Argentinien erzählt, das im Verlag von Ernst Rowohlt , Berlin , erich enen ist. wir entnehmen bem vortrefflichen Berke, deffen Lektüre vir unferen Lefern warm einpfehlen, bas Rapitel: Buenos

Mires.

Menschen nach dem Peso, fie raubt ihnen den les­ten Besinnungsausgenblid. Es jachtert durch die engen Parallelen, du merkst doch nichts von dem leisen, breiten Dröhnen der Produktion; es ist Handelskapitalismus .

Es ist Reflame, Zivilisationsreklame, das heißt Reklame für den Geldbeutel. Handelstapi­talistische Stadtverwaltungen sorgen zuerst für den Profit und dann noch lange nicht für die Ar­beit. Man nennt das Wahrzeichen" einer Stadt. Es sind Generalsdenkmäler, Regierungspaläste, architektonische Orgien nubloser Parlamente, es ist frisierte, gepfropfte, beschnittene Natur. Es sind Pläbe, aber feine Räume. Es gibt zwei Straßen. Das übrige find Beengungen.

Der Park Palermo in Buenos Aires ist weit angelegt. Aber es ist feine organische Weite, es ist feine Atemweite, die Lungen jauchzen nicht, du bleibst gedrückt auf einem vielfach breiten Wege, auf diesem Kunstrasen, an diesen Kunstseen. Du flüchtest dich in Gärtchen, wo du fuhwarme Milch schlucken fannst. Stuhivarme Milch, das ist Natur, nicht aber dieser Korsoasphalt, wo nachmittags die Beperlten mit hängenden Herrschermienen im Auto fahren, wo die Faulenzer sich beneiden, wo eine ekle Mischung von Benzin-, Asphalt- und Parfümdüften dir das Gehirn vernebelt. Abseits,

Reaktionärer Kurs im Ministerium für Na

fern von den Geschniegelten, findest du ein Was­fer, von stilleren Bäumen umzärtelt, ohne Kriegs­schiffimitationen, ohne verdrechselte Brüden, ohne Tümpelhaftigkeit, ein wirkliches Wasser. Hier fonnte ich eine Stunde lang Luft holen, hier durfte ich die Stadt ausatmen. Hier war es abseits und gottlob nicht mitten drin.

Aber den Zoologischen Garten der Stadt mus ich loben. Es ist ein Prachtgarten in einem an­deren Sinne. Hier ist Gefiederpracht, Fellpracht, Hautpracht, hier ist ein Zwitschern, Brüllen, Sat fen, Juchten, Schnarren, daß du auflebst. Eine Kleinkinderbahn freiselt, auf Maultieren sißen Pausbädchen und Fettwaden. Es loftet wenig. Jeder fann sich den Gang, die Fahrt, den Ritt durch diesen Wundergarten leisten.

In diesen Garten mußt du dein Söhnchen, dein Töchterchen führen. Zu den Pelikanen, den Flamingos, den unfagbar fetten Karnideln, zu den trägschleimigen Schlangen und zu den Affen. Auch in Berlin gibt es diese Tiere, aber dort, unter je­nem tropennäheren Himmel, sind sie aufgekrapter oder noch träger. Sie schnattern unartitulierter und lustiger, fie stelzen organischer, sie plumpsen und frächzen instinktmäßiger, fie sind nicht so aus gestellt wie in den Tiergärten Europas . Dut empfindest nicht den Herzbruck auch vor dieser Senechtschaft.

bororte, Belgrano insbesondere. Es ist ganz die Selbstverständlich hat die Stadt ihre Villen fapitalistische Stadtbildung: die Armen bleiben ge pfercht oder müssen sich in schmußigen Sonder. vororten ansiedeln. Die Mehrwertler ruhen in Gartenvillen, duftumschwebt. Die Mehriverfler haben ihre Spezialnatur. Spezialfahrt, Spezial­papageien, Spezialfingvögel und Spezialpalmen.