Belte

Frankreichs Arbeiterschaft

gegen den blinden Lenter Poincaré ,

Sie erklärt die Ruhrbefeßung als einen unverzeihlichen Fehler.

Paris , 22. August. Der Verwaltungsaus­schuß des Allgemeinen Arbeiterbundes beschäftigte jich gestern mit der internationalen Lage und be­schloß die Veröffentlichung einer Erklärung, in der es heißt:

Angesichts des Ernstes der internationalen Lage wiederholt der Verwaltungsausschuß seinen Proteft gegen die Haltung blinder Lenker, die feit 4 Jahren bewußt die elementarsten Bes dingungen mißachten, die für die Wiederherstel­lung des Friedens und zum wirtschaftlichen und moralischen Wiederaufbau Europas unumgäng­lich notwendig find. Der Ausschuß erinnert daran, daß der Allgemeine Arbeiterbund als­bald nach Beendigung der Feindseligkeiten im

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23. Auguft 1928.

Tente in einer Unterredung mit dem Präsidenten turses in Altenberg bei Deutsch - Gießhüber Coolidge über die geschäftliche Lage des Lan( Bezirk Deutschbrod ) und die Auflassung der staat­des erklärt, die amerikanischen Geschäftsleute lichen Lehrwerkstätte für Storbflechterei in würden eine Gelegenheit für die Vereinigten Wallachisch- Meseritsch( Mähren ) und Staaten begrüßen, offiziell oder inoffiziell an der Wolin ( Bezirk Strakonik), sowie des staatlichen Lösung der europäischen Probleme Wanderkurses für Korbflechterei in Sillers­mitzuhelfen. Es wäre vorteilhaft, wenn diese dorf in Schlesien verfügt. Hilfe, die die Notlage der weizenbauenden Land wirte vermindern und für die amerikanische In­dustrie von großem Nußen sein würde, ohne die geringste Verzögerung geleistet

Ginklang mit der Arbeiterinternationale und in Zusammenarbeit mit den deutschen Arbeiteror­ganisationen einen Reparationsplan würde. ausgearbeitet hat, der die Ruinen zum Ver schwinden gebracht und das Werk der Völ. terversöhnung und Sicherheit ge fördert hätte. Die militärische Beset zung des Ruhrgebietes wird von dem Aus­schusse selbst als ein schwerer Irrtum be­zeichnet, der schädlich für die Reparationen und ein unverzeihlicher Fehler im Hinblick auf den Handel zwischen den Völkern sei. Der Ausschuß versichert die deutschen Ar­beiter seiner Solidarität.

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Poincarés Antwortnote.

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Lages- Neuigkeiten.

Der Stiefelputer.

( Ein Beispiel menschlicher Neugier.) " Sic, Herr Kollege, bitte schön, tönnen Sie mir sagen, was da drüben los ist?"

Der Neugierige deutete mit dem Kinn in die Richtung einer Menschansammlung auf der anderen Seite der Straße.

Mie sich die Klerikalen den lieben Gott vorstellen. Im feritalen Tiroler Volksboten" findet sich fol­gende Notiz aus St. Jodok:

Gott läßt seiner nicht spotten. Am Vorabend von Portiunkula gingen mehrere Tou risten durch das Balsertal zur Geraerhütte am D. perer. Welcher Religion diese Gesellschaft ange­hörte, kümmerte niemanden, wohl aber erregten die gotteslästerlichen Spötteleien und Wise sowie die höchst mangelhafte Bekleidung derselben die Gemüter der frommen Talbewohner in höchstem Grade. Werds sehen, die kommen nit ganzer zurüd," hörte man die Leute sagen, denn Gott läßt seiner nicht spotten!" und richtig, im Laufe des Portiuntulasonntags brachten sie einen der Ihren auf der Tragbahre, übel augerichtet, tal­wärts. Bedauert wurde der Verun. glüdte von niemandem.

Der Gefragte lächelte liebenswürdig. Ich kann Ihnen ganz genau sagen, daß ich Die hochwürdigen Redakteure des Volksboten" das selber nicht weiß! Schauen wir halt rüber!" stellen fich den lieben Gott eben nach ihrem Ebenbilde Was war geschehen? War jemand überfahren vor, als einen rachsüchtigen Pfaffen, der dreinhaut, worden? War ein Pferd gestürzt? Lag dort aufstellung von Gott nicht eine ärgere Gotteslästerung wenn er sich beleidigt glaubt. Ob eine solche Vor­dem Trottoir etwa ein aus einem Fenster ge- ist als die angeblichen gotteslästerlichen Witze der sprungener Selbstmordkandidat? Hatte man einen Touristen? Einbrecher erwischt? Stöhnte da drüben das Opfer einer Messerstecherei?

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Die Sanierten. In der Wiener Arbeiter­Beitung" lesen wir: Eine Gerichtsverhandlung, die vergangenen Dienstag vor dem Bezirksgericht in Enn& stattgefunden hat, illustriert die Notlage ober. österreichischer Bauern auf das treffendste. Acht­zehn Bauern aus Hagelsberg standen vor dem Bezirksrichter und hatten sich wegen Hasard. spiels zu verantworten. Diese arme" Hagels. berger Bauerngesellschaft unterhielt sich auf der Ste­

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Schlageter als Kronzeuge. Bei Ausgabe der passiven Resistenz Aenderung" der Ruhrbefezung und beträchtliche Erleichterung der Be­Während die beiden die Straße überquerten, legungslaften. Keine politische oder annegionistische Abfichten. stießen auch von anderen Seiten Neugierige zu der Ansammlung. Da waren etwa zwanzig Men­Frantreich wünscht nicht Deutschlands Ruin. Furcht vor der Wieder­schen zusammengelnäult. Da lag aber fem Opfer erstarkung Deutschlands . Poincaré wünscht geheime Verhandlungen. der Straßenbahn, da streckte sich kein gefallenes Pferd, da war tein Einbrecher erwischt worden, Paris , 22. Auguft. Die französische Annvort Zur Verhütung des Ruins Deutschlands darf da jammerte kein Selbstmordkandidat, da war auch auf die englische Note vom 11. Auguſt füllt die man nicht auf Kosten Frankreichs und, was sich nicht die Spur einer Messerstecherei. gelbahn mit dem bekannten Schanzeln"; der ersten Seiten des heute vormittag ausgegebenen bald zeigen würde, auf Kosten der anderen Ber­Der Kreis umstand einen Stiefelputer. Schub fostete ,, nur" 450.000 K; die armen Bauern neuen Gelbbuches. Die eigentliche französische Bündeten eine zu schnelle Wiederer- Der Stiefelputer putte einen Stiefel Einen fonnten sich es ja leisten! Unter der sauberen: Ge­Note ist in ihrem ersten Drittel nichts anderes startung ermöglichen, die als Ergeb- großen, dottergelben Stiefol. Der Stiefel gehörte sellschaft find mehrere, die schon ganz empfindlich als eine geschichtliche Darlegung der Reparations- nis industrielle und kommerzielle einem kleinen, rundlichen, elegant gekleideten wegen Preistreiberei, Hasardierens verhandlungen bis zur Feſtſtellung der deutschen Vorherrschaft haben würde, welche Mann. Elegant, tipptopp von oben bis unten. und achebeleidigung vorbestraft find. Ins. Nichterfüllung durch die Wehrheit der Repara- Deutschland vergeblich auf den Schlacht- Sein linker Fuß ruhte auf dem Bänkchen des gesamt wurden die 18 Angeklagten zu einer Geld. tionskommission im Jänner 1923. Dann folgt ein langer Abschnitt über die Gesezmäßigkeit der eldern gesucht hat. Es ist nichts dagegen Buyers und dieser bearbeitete den Schuh eiferboll ftrafe von 20,200.000 K verurteilt. Die abgebau­Besetzung des Ruhrgebietes, im nächsten Ab- einzuwenden, daß man die Frage prüfe, wie die mit einem Samtlappen so lange, bis das Leber ten" Beamten, die Arbeitslosen und Kurzarbeiter haben also einen Trost: Es gibt Leute, die vom schnitt, der die Ueberschrift Ruhrbesetzung" trägt, der Reparationsschulden in Einklang gebracht Wiederaufrichtung Deutschlands und die Zahlung in hellem Glanz erstrahlte. führt Voincare aus, daß Frankreich das Main­Seipel saniert werden: Schieber, Bantiers, Groß­industrielle und Großbauern. gebiet bejezt hätte, wenn es mit politischen Hin- werden fönne. Wir werden dazu bereit sein, sobald der Widerstand aufge= tergedanken vorgegangen wäre. Das Ruhrgebiet hört hat. Boincaré betont am Schlusse der sei lediglich befest worden, um Pfänder zu er- Note, daß Frankreich bereit ist, sich über alle faffen und einen Druck auf das widerstrebende einschlägigen Fragen mit England und den an­Deutschland auszuüben. Poincare spricht weiter von dem passiven deren Verbündeten freundschaftlich zu unterhalten Widerstand und versucht, zu beweisen, daß dieser und äußert den Wunsch, daß die weiteren Widerstand von Berlin aus organisiert wurde. Berhandlungen nicht öffentlich, ſon Er hebt dabei hervor, daß Schlageter gestanden dern mit mehr Diskretion geführt habe, er habe Beziehungen zu einem Bureau werden. Er gibt schließlich dem Wunsche Aus­unterhalten, daß das Reichswehrministerium selbst drud, daß den Zahlungen eine Verständigung über in Hamm in Westfalen eingerichtet habe., Poin- die eigentlichen Wiederaufbaukosten vorangehen care streift in diesem Zusammenhang die Frage, und die Prüfung des Programmes der weiteren was geschieht, falls die gegenwärtige Situation Bahlungen auf später verschoben werde. ein Ende nimmt, wie die französische Regierung

es wünsche. Im Falle der Einstellung des passiven Wider ftandes würde die Ruhrbeseßung sich ändern. Sie würde", so heißt es wörtlich in der Note ,,, bei progreffiver Räumung nach Maßgabe der Bah­lungen unter Bedingungen fortdauern, die von den heutigen ganz verschieden ren. Sie würde die Zusammenarbeit mit den deutschen Organen wieder aufnehmen und daraus würde sich eine beträchtliche Erleichterung der Besetzungslasten ergeben."

Poincaré verweist dann auf seine Instrut tionen vom 10. und 12. Juni, in denen die Maß­nahmen aufgezählt seien, die im Falle der Ein­stellung des passiven Widerstandes getroffen wür­den und betont wörtlich:

" Wir wiederholen nochmals, daß wir kei neswegs den Wunsch haben, länger im Ruhr­ gebiet zu bleiben, als notwendig sein wird und baß wir weder politische, noch annexionistische Absichten haben. Wir wissen vollkommen, daß Deutschland uns ziemlich rasch zahlen kann, was

Von den Randbemerkungen Poincarés zur

englischen Note ist hervorzuheben, daß Frankreich ebensowenig wie England daran denke, Deutsch land zu demütigen,

Die Betrugsaffäre des Nationalratskandidaten

Was ist denn da los?" hörte man eben wieder die Stimme eines Neugierigen. mit etwas verstörten Bliden in die Runde, die Micoch. Vor einigen Tagen berichteten wir, daß in Der Besitzer des spiegelblanken Stiefels sah immer neuen Zuwachs erhielt. Er sah nach rechts, Wien der christlichsoziale Nationalratskandidat und nach links, hinter sich, und zog schließlich eine Bräsident des Allgemeinen Staatspensionistenver­Zeitung aus der Tasche, in der er anscheinend eins, Josef Micoch, wegen Betrügereien verhaftet mit großem Eifer zu lesen begann. Er mühte wurde. Ueber die Untersuchung wird uns nun aus ſich, so zu tun, als wäre er mit dem Stiefelpuber Wien gemeldet: Die Zeugenaussagen belaſten Micoch mutterseelenallein, aber verstohlen schweiften feine fehr schwer, und die Brüfung der konfiszierten Ber Augen immer wieder in die Menge.

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Der Kreis blieb und wertete. Eben tam der zweite Dottergelbe" an die Reihe. Der Stiefel puber reinigte ihn fäuberlich vom Staube, rieb ihn säuberlich mit gelblichem Fett ein, liebkoste ihn, mit beiden Händen arbeitend, mit weichen Bürsten.

einsbücher und Verrechnungsdokumente bekräftigt Wahrscheinlich ein Schieber!" lächelte je bie gegen ihn erhobenen Anklagen. Vereinsgrün­mand im Streife. Wer sonst tann sich so was bungen waren schon immer das Metier des Bräsi­Ich möchte nur wissen, ivas das benten Micoch, der früher Gendarmerieinspektor war. leisten. jett... Im Jahre 1912 gründete er einen Gendarmeriepen­,, Deswegen bleib ich ja auch stehen!" er- sionistenverein, im Jahre 1917 den Staatspen­widerte einer seiner Nachbarn, ohne daß er dem fioniſtenverein und einige Tage vor seiner Verhaf andern Zeit gelassen hätte, feinem Gedankengang tung den Zentralverband der Bundespensionisten vollständig Ausdrud zu geben. Desterreichs. Mit den Vereinsgründungen machte er gleichzeitig seine kleinen Zeitungsgeschäfte. Micoch wußte das Bertrauen der Vereinsmitglieder dadurch zu stärken. daß er seiner Tätigkeit einen politischen Hintergrund gab. Er erzählte offen, daß er das Vertrauen des Bundeskanzlers mit dem Versprechen erwarb, daß er bei den Nationalratswahlen 40 000 Stimmen für die christlichsoziale Partei zu sichern imstande sei. Im Jahre 1920 war Macoch selbst christlichsozialer Kandidat und machte auch jetzt für die Christlichsozialen eine große Wahlpropaganda. In der letzten Nummer feiner Vereinszeitung, die noch einige Tage vor seiner Verhaftung erschien, schrieb er demagogische Sezartikel, beschimpfte die ,, roten Gesellen" und schloß mit den Worten: haben gesehen, was uns die Jahre anderer Regie­rungen gebracht haben. Nichts als Hunger, Glend und Not; und um uns vor dieser Gefahr zu schützen. Ich bin wirklich neugierig! Riesig neu- müssen wir jeden Kampf aufnehmen, um dies mit gierig! Sie nicht auch?" eiserner Faust abzuwehren. Der Sieg muß uns ge­Nun arbeitete der Stiefelputer wieder mit hören, wenn wir nur auf ein halbwegs menschliches

baß es sich aber nach den bisherigen Erfahrun gen feine Illusionen über die Ergebnisse einer Politik der Schwäche machen könne. Poincaré betont nochmals ausdrücklich, daß der Charakter der Ruhraktion im Falle der Einstellung bes Widerstandes progressiv geändert werde und daß nur im Eindernehmen mit den Verbünde- ,, Alles recht schön!" sagte ein junger Mann, ten die Pfänder gesichert werden sollen. Er der eben die Menge vengrößerte. Er der eben die Menge vengrößerte. Alles recht fügt hinzu, daß Frankreich das Ruhrgebiet nicht schön! Aber zum Studud, was ist denn da schon gegen neue Versprechungen räume, sondern nur gegen Zahlungen. Es liegt also in der Hand Deutschlands , die balbige Räumung des Ruhr gebietes zu erlangen, wenn es durch die Sanies rung seiner Finanzen eine internationale An­leihe möglich mache und seine Schulden durch Zahlungen abtrage.

Lekte Nachrichten.

es und ſchulbet und daß es alſo in seiner Wacht Die Ditrauer Bergarbeiter für eine

steht, die progressive Räumung erlangen.

Streitverſchörjung.

viel bran zu sehen, wann sich einer die Schuhe Obwohl ich muß schon glänzen läẞt! sagen... wissen möcht ich, was man dafür jetzt eigentlich... na er ist ja bald fertig... gleich werden wir es wissen!"

Der Streis blieb fest. Zuweilen suchte einer int Gedränge den Blid semes Nebenmannes, lächelnd, als wollte er faget:

Wir

dem Samtlappen. Dann schob er sich fein Magazin Dasein rechnen wollen." Micoch hat gleichzeitig für

von Tiegeln mit verschiedenfarbigem Inhalt näher, tauchte ein Stoffbäuschchen in eine helle Tunke und strich über Sohlenfante und Absay. Nun schien die Spannung der Angefammel ten aufs höchste gestiegen.

,, Gleich werden wir es wissen!" Wirklich, das muß einen interessieren!" Fertig ist er!" ,, Na endlich!" " Jett!"

Die Note erinnert dann unter der Ueber­schrift Die Reparationszahlungen und die inter alliierten Schulden" an das sehr beschei Mährisch Ostrau , 22. August. Heute dene Programm", das Frankreich seinen fand in Zarubet eine Konferenz der Vorsitzenden Verbündeten vorgeschlagen habe. Sie hebt dabei der Betriebsräte und der Bergarbeitergruppen die Pariser Entschließung vom 1. Jänner 1921 des hiesigen Reviers statt, in der nach Erstattung hervor, in der die Priorität für die Kosten des der Berichte beschlossen wurde: Mit Rüdsicht dar eigentlichen Wiederaufbaues vorgesehen war und auf, daß sich bisher feine Anzeichen der Aus­betont, im Anschluß daran, daß Frankreich gleichung des Konflittes gezeigt haben, ist für seine Schuld bei England und Ames Donnerstag den 23. August. eine Konferenz ber rita nicht bezahlen werde, ehe es von Ortsstreifausschüsse aus den Rotfereien u. elettri Deutschland Reparationszahlungen schen Zentralen einzuberufen, in der beraten wer erhalten habe. Poincaré betont, daß Frank- ben wird, in welchem Maße und in welcher Formlich glänzten. reich das von ihm vorgeschlagene System. nie- der Betrieb in den Koffercien eingeschränkt wer mals für unantastbar erklärt habe, fon- den lann. Der Zentralftreitausschuß wird um die dern daß dieses System Aenderungen erfahren Zustimmung ersucht werben, daß, von Montag fönne, vorausgesetzt, daß das Prinzip refpeftiert angefangen, nur die Arbeiten ausgeführt werden, bleibe. Er bemüht sich dann, nachzuweisen, daß welche zur Erhaltung der Hochöfen in Glut bie von England und Deutschland vorgeschla- bienen, sowie daß die Arbeiten in ben Gruben gene Prüfung der deutschen Leistungsfähigkeit nur auf die Pumpen und Ventilatoren beschränkt burch einen Ausschuß internationaler Sachver werden. Ebenso wird der Streitausschuß ersucht

tändiger nicht möglich ist, da Frankreich im werben, au der Frage der Einstellung der Role Bersailler Vertrage nur die Reparationstom- fereien überhaupt Stellung zu nehmen. Die mission beauftragt habe, die deutsche Leistungs- nächste Konferenz findet Sonntag in Lazy statt. fähigkeit zu prüfen. Frankreich erstrebe gewiß nicht ben Ruin Deutschlands . Es habe im Ge

genteil ein Interesse baran, daß sein Schuld­ner in eine bessere Lage gelange und es sei sehr richtig, daß der Zusammenbruch einer großen Nation, wie Deutschland es ist, ernste Müdwir tungen auf ganz Europa hätte.

Amerikanische Kaufleute verlangen eine

Intervention in Europa .

New Nort, 21. August.( Funtspruch.) Wie die New York Times " aus Washington melden, hat ein Ausschuß führender amerikanischer Geschäfts­

seine eigene Person Stimmung gemacht und ließ in feiner Beitung" schreiben: Solange unser Herr Prälat Reichstanzler ist, und unser Präsident lebt, wird auch unser Staatspensionistenverein aufrechter. halten bleiben; wir halten uns fest an euch, solange wir leben...". Micoch hat sich jedenfalls sehr fest an seine Pensionisten gehalten. Seine Brief­tafche ist dabei nicht schlecht gefahren.

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Pfäffische Pietätlosigkeit. Aus Temesvar wird berichtet: Vorige Woche fand in Temesvar das Er Begräbnis des zwölfiährigen Josef Wilhelm, Sohn der Turularbeiterin Angela Wilhelm, wobe

Der Elegante steckte die Zeitung ciat. besah eine Sekunde lang seine Schuhe, die herr­

Er zog die Brieftasche. Der Streis wurde enger, die Hälfe stredten sich. Mit gespanntester Aufmerksamkeit folgten die Blide aller dem Vor­ang. Und in aller Augen lag die eine Frage: Was tostet jeßt das Stiefelputzen?" Der Gepußte" zahlte.

so

Vier Kronen.

Er ging.

haft in der Fabriter Turulfolonie, statt. Die Mut­ter bestellte den Leichenzug durch die Musslangaffe, da sie nicht wollte, daß ihr sind seinen legten meg über den unbewohnten Weg am Rande der Fabrit

mache. Um 6 Uhr herum hatte sich ein Wind ent­fesselt. Dies schien den zum Begräbnis erschienenen Raplan der Fabriter Pfarrkirche nicht gefallen zu haben, denn er tam aufgeregt in das Trauerhaus, berrichtete seine Obliegenheiten in einem ungewohn­Vier Kronen!" durchflog cs den Kreis. ten hastigen Ton und Form, nur um fortzukommen. Bier Stronen! Eine schöne Zeit, in der man auf Wirtte schon dies unangenehm, ſo murbe der Jün­etwas neugierig ist!" Die Menge verlief sich...

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ger " des Liebe und Duldsamkeit predigenden Christi auf der Straße geradezu zum Pietätsstörer. Als ber Leichenzug die Richtung nach der Muzslaygasse Aufgelassene Schulfurse. Der Minister für einschlug, schrie er die an der Spiße des Leichen­Schulwesen und Voltskultur hat mit dem Erlaffe auges schreitenden Leute der Leichenbestattung an, vom 27. Juni 1923 die Auflassung des staat- und erklärte, nicht den Umtveg durch die Muzslay­lichen Spitzenkurses in Dörnsdorf( Bezirk gaffe machen zu wollen( obwohl dieser voraus be­Breßnig) mit 31. August 1923, ferner mit Erlaß zahlt war) und befahl, auf der näheren Randstraße vom 27. Juli 1923 bie Auffassung des Spigen su geben. Dieses pietätslose, unfreundliche Verhal­