Trasser Unwissenheit und sittlicher Verderbniß unschädlich zu machen. Ein solcher Vorschlag wird in erster im Auge. Die Minister lehnten das Ansinnen ab und Linie von deutscher   Seite gemacht werden. Cavaignac   mußte weichen.

erlösen?"

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"

Die Neigung zu allerlei gewaltthätigen Streichen scheint allerdings vorhanden zu sein. Aus Rom   wird telegraphisch  berichtet:

„ Der Bostminister hat die Post ämter angewiesen, alle zur Beförderung aufgegebenen Drucksachen und Handschriften auf folche mit aufrührerischem Inhalt durchzusehen. Alles Verdächtige soll ohne weiteres den Gerichten übergeben

werden."

Das würde die Aufhebung des Postgeheimnisses bedeuten und nur ungeheure Beunruhigung stiften.

Aber auch aus Bern   wird berichtet, daß die Schweizerische  Regierung bereit sei, Italiener, die in der Schweiz   verhaftet würden, an Italien   auszuliefern.

Die revisionsfreundlichen Minister beginnen sich in die Deffentlichkeit zu flüchten", um die Quertreibereien des General­stabes in der Schandpresse einigermaßen zu lähmen. Dank diesem Umstande, ist die revisionsfreundliche Presse in der Lage, höchst interessante und zuverlässige Mittheilungen über den Verlauf des gestrigen Ministerrathes zu machen. Man erfährt also, daß Herr elig Faure, seine verfassungsmäßigen Befugnisse überschreitend, sich ebenso wie Zurlinden gegen die Revision ausgesprochen hat. Der zum Staatsmanne avancirte Lederhändler und Rheder ist nämlich, wie bekannt, zugleich der Schwiegersohn seines Schwieger baters, des Notars Bellnot, der wegen Betrügereien im Amte zum Nachtheil seiner Klienten in Kontumaz zu lebensläng­licher Galeerenstrafe verurtheilt war. Die schöne Mitgift der Frau Faure hatte zur lauteren Quelle eben die Beraubung der Klienten des Notars Bellnot. Dieser Familienstandal wurde zuerst von der flerifal antisemitischen Presse enthüllt unter dem radikalen Kabinet Bourgeois, und zwar zum Zwecke, mit der Demission Felix Faure's  zugleich diejenige des verhaßten Kabinets herbeizuführen. Aber gerade deshalb hatte die Enthüllung damals ihren gwed verfehlt. Die demokratische und sozialistische Presse nahm im Intereffe des radikalen Kabinets den Präsidenten der Republik   in Schuh   Nun aber scheinen die Klerikal- Antisemiten ihr letztes Wort über die Affäre Faure  - Bellnot noch nicht gesagt zu haben. Seitdem die Revision des Seite in wenig verblümter Weise mit neuen Enthüllungen bedroht. Daher seine antikonstitutionelle Einmischung in die ihn gar nichts angehende Revisionsfrage.

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Aehnlich spricht sich auch das Hauptorgan der italienischen   Wenn diese Mittheilungen richtig sein sollten, so zeigen ,, Gaulois" theilt mit, der Präsident Faure   werde sich So, demokratie aus, indem es ziemlich lebhaft gegen das Attentat fie, daß die Regierungen den Kampf gegen den Anarchismus unbedingt der Revision widersezen. Wenn das Ministerium Brotest erhebt. Der Avanti" schreibt: Der Mörder ist ein Wahnsinniger, dessen That das Fort- wiederum so verkehrt und aussichtslos als möglich aufzu- trotzdem die Revision beschließe, werde Faure vielleicht dem Parlamente in einer eingehend begründeten Botschaft seine wüthen einer Waonomanie bestätigte. Nicht eine gewalthätige nehmen entschlossen sind. Reaktion ist das Heilmittel; sie würde neue Verbrechen hervor Was kann ein solches solirungssystem nüken, wenn eigene Demission überreichen und vor der National­rufen, sondern eine weise menschliche Fürsorge für die Individuen aus einem Lande in das andere gehen, so lange versammlung neuerdings seine Kandidatur für die Präsident­dunklen Schichten des Voltes. Das anarchistische Ver- fie noch nicht gewaltthätige Absichten bekundet haben und schaft aufstellen. Die Wahl oder Niederlage Faure's würde brechen ist eine Form des Selbstmordes und kann durch keine bann im andern Lande ihr unheilvolles Werk betreiben? Was dann zugleich die endgiltige Lösung der Revisionsfrage be­Strafe hintangehalten werden. In jedem Anarchisten. lebt die soll gewonnen sein, wenn Luccheni   sich statt auf die Kaiserin deuten. Eitelkeit des Herostrates. Was ihnen gebührt, ist die Einsperrung Elisabeth auf eine Person des italienischen   Herrscherhauses Diese Haltung Faure's erscheint um so sonderbarer, als in das Irrenhaus. Daß aber diese Unthaten zumeist Italiener zu Urhebern haben, das ist begreiflich. Dant seiner gestürzt hätte? Wie glaubt man dies verhüten zu können? der„ Gaulois" auch behauptet, Faure   habe die Dreyfus- Atten geschichtlichen Vergangenheit und seinen politischen Zuständen Durch Internirung der als Anarchisten bekannten Personen? überhaupt nicht selbst geprüft, wolle sie auch nicht prüfen ist Italien   der rüdständigste unter allen modernen Staaten. Wer wird sich aber alsdann noch Anarchist nennen und wer und stütze seine Meinung nur auf die Aussagen Zurlinden's. Es strent sein Elend über alle Welttheile aus, es entläßt seine wird nicht seine Gesinnung dann nur um so sorgfältiger ver- Unser Pariser Korrespondent berichtet uns vont Kinder in die Fremde mit dem Dolch in der Tasche, und die bergen? 13. d. M. folgendes über das Ergebniß des großen Minister­herrschenden Klassen in Italien   haben diese Unzucht, diese ent­Mit folchem folirungs- und Internirungssystem wird raths am Montag: fetzliche Unwissenheit nicht bekämpft, denn beides hat ihnen lange man wohl harmlosen Phantasten, die sich auch Anarchisten t, bem beides h Die Regierung bleibt noch immer unschlüssig. Auch der gestrige trefflich gedient. Wenn ganz Europa   seine Polizei und feine innere Politit nennen- heißt es doch, daß fogar die ermordete Kaiserin Elisabeth als unbedingt entscheidend" angekündigte Ministerrath ist nach ine Bolizei und nach dem Vorbilde Italiens   einrichten wollte, wie bald würde es sich mit anarchistischen Ideen mehr und mehr vertraut gemacht etwa sechsstündiger Tagung ohne Beschluß auseinandergegangen. Sicher ist nur so viel, daß der General Burlinden nur habe! sinnlos martern, aber die wirklich gefährlichen bemissioniren wird, falls die Regierung die Revision des dem anarchistischen Verbrechen neue Wege bahnen!" Vou befonderem Interesse ist es auch, einige Aeußerungen der Individuen wird man nicht treffen. Wir meinen, daß eine Drehsus- Prozesses beschließt. fchweizerischen Presse zu hören. In der Schweiz   hat man derartige Gesetzgebung zu einem sehr gefährlichen Werkzeug feit langem schwer zu leiden unter der italienischen   Einwanderung in den Händen der Reaktion werden kann. und daher erklärt sich die besonders scharfe und nur zu berechtigte Sprache der dortigen Presse gegen die herrschenden Kreise Italiens  . Der St. Galler Stadt- Anzeiger" erinnert an die Mordthaten in Frankreich  , Rußland  , Spanien   2c. inmitten starter polizeilicher und militärischer Begleitung, um darzuthun, daß ein etwaiges Verlangen des Auslandes, die Schweiz   solle mehr Polizei einrichten, unberechtigt und zwecklos wäre. Das Blatt erinnert ferner daran, an jeder Hezze gegen die Sozial­demokratie und die Demokratie von vornherein die Spize abzu­brechen, daß die anarchistische Propaganda der That thatsächlich von niemandem energischer bekämpft und verurtheilt worden ist, als gerade von der Sozialdemokratie, die denn auch die Anarchisten von ihren Kongressen ausgeschlossen hat. Sodann wird näher auf die tieferen Ursachen des Anarchismus eingegangen und ausgeführt, daß es nicht von ungefähr fomme, wenn die republikanische und Wir hoffen, daß die schweizerischen Behörden sich durch demokratische Schweiz   vom Anarchismus nicht an die gegenwärtige Erregung nicht dazu hinreißen lassen werden, gesteckt wurde. Des näheren führt das Blatt hierzu aus: " Unsere geordneten Zustände und die wirthschaftlichen Ver- über die bestehenden Auslieferungsverträge hinauszugehen hältnisie, welche glüdlicherweise in unserem Vaterlande die Zahl und dem italienischen   Blutregiment neue Schergendienste zu der Armen, Elenden und Arbeitslosen noch nicht zu einem großen, leisten. gefährlichen Heere anwachsen ließen, boten ihm( dem Anarchismus) Kein Mittel ist schofel genug, daß die arbeiterfeind bisher noch keine Pflegstätte der Entwickelung. Anders aber in liche Presse es in ihrem Kampfe gegen die Arbeiterbewegung Dreyfus- Prozesses unvermeidlich geworden ist, wird Faure   von jener Italien   und Spanien  , wo die Bedrückung und Verelendung Ser Volksmassen bereits so weit fortgeschritten sind, daß der An- zu benutzen verschmähen würde. Auch das Attentat in Genf  archismus wuchtig aufschießt, jener Zustand der moralischen möchten die Herrschaften gern gegen die verhaßte Depression, in welchem als ultimo ratio die Morbwaffe ge- Sozialdemokratie ausnügen. Aber wie das anfangen? Es stellt sich ferner heraus, daß der Eintritt Burlinden's ins schwungen wird gegen die wirklichen und vermeintlichen Zerstörer Wie jemandem einreden, daß für das Attentat diejenige poli- Ministerium ein schofler Schachzug Felig Faure's war. Wie bereits der Eristenz und des Glides, jener Zustand, der nothwendig Anarchisten tische Partei verantwortlich sei, welche das meiste dazu gethan auseinandergefegt, galt ja Burlinden's Zustimmung zur Revision als züchten und großziehen mußte, die verlorenen Griſtenzen, welche hat, um die unfelige dee der Thatpropaganda aus den selbstverständlich, nachdem Cavaignac   zurückgetreten war, um sich an der in ihrem wahnsinnigen Wuthgefühl alles dasjenige in ihrer Brust Köpfen der Masse zu entfernen? Revision nicht zu betheiligen. Aber gerade auf dieser Selbstverständlichkeit erstiden, was darin noch menschlich war. Den Anarchismus, diese tieftraurige und bedenkliche Zeitkrant- man zu Fälschungen. Nun, wenn man keine vernünftigen Gründe hat, so greift beruhte der Schachzug, die Posse der personlichen Durchficht der Aften durch So wiesen wir schon gestern Burlinden, welche den neuen Kriegsminister von seiner ursprünglichen heit zu heilen, bedarf es vor allem einer höheren Bildung der Volksmassen, zumal in den romanischen Ländern. auf die Unwahrheit der Meldung einiger Blätter hin, Meinung abbringen und desto gründlicher diejenigen, die nicht alle Nothwendig find dazu wirthschaftliche und soziale wonach die französischen sozialdemokratischen Zeitungen das werden, von der„ Unmöglichkeit" der Revision überzeugen sollte. Brisson hat aus Schwächlichkeit oder einsichtsloser Vertrauens­Reformen, die Beseitigung des Glends, der ökonomischen und Attentat beschönigt oder gar gebilligt und verherrlicht seligkeit die perfide poffe ernst genommen, und nun ist der Karren politischen Bedrückung. Dann werden auch die verworfenen hätten. Ferner macht eine Notiz- von der Nationallib. noch tiefer verfahren als vor zehn Tagen nach der Demission Existenzen verschwinden, die mit sich und der Welt Bankrott ge- Sorresp." ausgehend die Runde durch faft sämmtliche Cavaignac's. Es handelt sich nicht mehr allein um die Auffindung macht haben, welche das Heiligste mit Füßen treten, so auch das fapitalistische Organe, welche die gemeine Verdächtigung aus eines neuen Kriegsministers, sondern eventuell um die Demission Menschenleben!" spricht, daß unsere Beurtheilung des Genfer Ereignisses in des ganzen Kabinets. Diese Eventualität wurde bereits im Die, 8üricher Bost" schreibt: feinem Einklang mit der planmäßigen Ver- gestrigen Ministerrath von den revisionsfreundlichen Ministern, Und leid iſt's uns um unseren Boden, daß Blut ihn befleckt herrlichung des Monarchenmordes stehe, wie namentlich von Brisson und Léon Bourgeois  , ins Auge gefaßt. hat. Wie häufig getrönte Häupter bei uns zu Gaste waren, nie­mals ward bisher auch nur einem ein Haar gekrümmt und manchem sie die Sozialdemokratie in ihrem Wandkalender be- Eine Ministerkrise aber eröffnet in der gegenwärtigen Situation den Weg zu Verwidelungen von unabsehbarer Tragweite. mochte behaglicher zu Muthe sein, als daheim. Aber mit An= Der nächste Ministerrath findet am 17. September statt. Die flagen verschone man uns, die übrigens nur Der Wandkalender, von dem die Hekpresse des Unter- allerendgiltigste Entscheidung ist bis dahin hinausgeschoben worden. Pharisäer und bornirte Philister erheben tönnten; nehmerthums spricht, unterscheidet sich abgesehen von der Bird Brisson den Muth haben, auch dem neuesten Beschützer des wir lehnen sie entschieden a b. Wenn unsere Behörden Verzeichnung von Vorkommnissen aus der Arbeiterbewegung Generalstabes, dem Präsidenten der Republik, zu troßen? nicht immer geschict in ihrem internationalen Wächteramte find, in nichts von andern derartigen Kalendern bürger  - Doch die Gewalt der Thatsachen hat den revisionsfeindlichen an Eifer fehlte es ihnen nicht. Wir haben die anarchistischen richer Verleger, welche bemerkenswerthe Daten der General Burlinden gezwungen, eine Maßregel zu treffen, die den Wütheriche nicht erfunden, wir wünschen sie nicht, man treibt fie uns zu. Stellten wir Engel mit flammenden Schwertern Geschichte vorführen. In jenem Wandkalender find Ereig- Revisionsfreunden eine neue scharfe Waffe liefert. Ich meine die Versetzung in den Ruhestand des Obersten du Paty Geburts an allen Straßen auf und bauten wir Mauern der Grenze entnisse mannigfaltigsten Art verzeichnet; de Clam, und zwar, wie es in der offiziellen Breßnote heißt, Musikern, Yang, die Tollen wären dadurch nicht abgewehrt. Irlands   Vize- und Todestage von Dichtern, Philosophen, wegen seiner Umtriebe"( agissements) in der Esterhazy= tönig ward auf offener Straße gemordet; Legionen von Polizisten Politikern der verschiedensten Geistes- oder Parteirichtung; Affäre. Die Maßregel ist freilich von empörender Nachsicht haben in Rußland   nicht verhütet, daß eine Bombe auf Bar Alexander Kriege und Friedensvereinbarungen; bedeutsame parlamen- gegenüber einem Offizier, der von Rechts wegen vor das Schwur­flog und niemand war da in dem großen Lyon  , um den Streich ab- tarische Ereignisse. So finden sich dort auch die Daten der gericht und ins Zuchthans gehört. Nichtsdestoweniger muß zulenten, welcher Carnot galt. Wir wollen nicht besser sein, als wir bekanntesten Reden des deutschen   Kaisers neben den Daten es auf die verstodtesten Köpfe aufflärend wirken, daß find, wir lassen uns auch nicht schlechter machen und leiden genug von Attentaten. In feiner Weise sind die Attentate hervor- General   Burlinden, ein Beschüßer des Generalstabes, ge= unter Zuständen, welche wir hinnehmen müssen, die wir nicht Sie sind verzeichnet wie in anderen Ka- zwungen ist, den Untersuchungsrichter" im Dreyfus­ändern, nur bellagen fönnen. Caferio, welcher den Präsidenten gehoben. Prozeß eigenhändig zu brandmarken. Zugleich lernt man daraus Der franzöfifchen Republik erdolchte, entstammte derselben Heimath lendern auch. Beispielsweise verzeichnet das gut bürger wieder einmal die Gewiffenhaftigkeit Cavaignac's tennen, der seinen wie Zuccheni, der Desterreichs Kaiserin gemordet. Es sei nicht liche, völlig harmlose„ Ulstein'sche Jahrbuch des prat- Wetter du Baty de Clam bis zuletzt ſchüßte. selbstgerecht mit dem Finger auf Italien   gewiesen; wenn man tischen Lebens" weit mehr derartige Gedenktage, als der Und mun stelle man folgende Thatsachen zusammen. Cavaignac  aber bort das Ereigniß nicht würdigt, nicht end sozialdemokratische Kalender. Und ganz und gar kann keine muß Henry, den Hauptbelastungszeugen im Prozeß Dreyfus, der lich seine Schuld gegen die verwahrloste Masse Rede davon sein, daß der Monarchenmord verherrlicht gälschung überführen und selbstmorden lassen und trotzdem auf anertennt, wohin soll's treiben?" worden sei. grund seiner„ Ueberzeugung" von Dreyfus' Schuld die Revision be fämpfen. General   Burlinden muß Du Paty de Clam, den zweiten Urheber des Dreyfus- Justizmordes, preisgeben und trotzdem mit der gleichen„ Ueberzeugung" wie Cavaignac   die Revision bekämpfen. widerspruch? Woher anders, wenn man nicht annimmt, daß die Woher dieser dem gesunden Menschenverstande hohusprechende Revision noch ungeahnte Schändlichkeiten des Generalstabes, und zwar der höchst en Spizen desselben enthüllen würde? Dieser Gedanke drängt sich immer zwingender und immer weiteren Kreisen auf.

Werden alle die Vorgänge der letzten Jahre, werden die Mahnungen aller zivilisirten Völler eindrudslos an dem offiziellen Italien   vorübergehen? Wird man dort endlich Einkehr halten? Wird man nicht immerfort noch die besten Söhne des Landes in den Bagno werfen, sondern endlich sich aufraffen, eine gründliche Heilung der sozialen Nothstände einzuleiten?-

Politische Uebersicht.

Berlin  , den 14. September. Internationale Vereinbarungen gegen den Anarchis mus werden nicht nur von der Presse gefordert, sondern es sollen auch bereits mehrere Regierungen Schritte gethan haben, um diese Frage, die schon früher oft angeregt war, aber immer wieder fallen gelassen werden mußte, von neuem in Fluß zu bringen.

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Wir konstatiren darum, daß auch dieser Versuch, die Sozialdemokratie zu verleumden, sich als ein ganz schäbiges Lügenmanöwer entpuppt. Zu derlei niedrigen Kniffen greift die Ausbeuterpresse, weil sie weiß, daß ihre Leser die Lügen haftigkeit ihres Treibens nicht sofort zu erkennen vermögen, und weil ihr die Fähigkeit fehlt, mit ehrlichen Waffen gegen die Sozialdemokratie zu kämpfen.

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Ausschreitungen gegen Italiener. Aus Triest   wird vom 14. September berichtet: Im Laufe des gestrigen Abends wurden hier fünf Personen wegen Ausschreitungen verhaftet. Gegen 10 Uhr 80gen an 200 Personen zum italienischen Turnverein, um denselben gegen einen vermeintlichen Angriff zu schützen. Polizei und Militär, welche das Ganze für eine Demonstration hielten, umzingelten den Trupp und verhafteten 120 Personen. Bei einigen wurden Waffen gefunden. Um 10 Uhr nachts herrschte völlige Ruhe. Um Mitternacht fehrte das Militär in die Kasernen zurück. So wird der N. Fr. Presse" aus Rom   gemeldet: Es Aus Goerz wird gemeldet: Die Gährung zwischen den heißt, Minister Canevaro habe bei seiner Anwesenheit in slovenischen und italienischen Arbeitern nimmt einen bedrohlichen Es haben bereits blutige Zusammenstöße statt­Bern auf grund eines zwischen ihm und Bellour statt- Charakter an. gehabten telegraphischen Meinungsaustausches der eidgenössischen gefunden. In Budapest   wurden italienische Sänger in einem Ver­Regierung neue dringende Vorschläge zur Be­kämpfung der anarchistischen Umtriebe gemacht, und unter gnügungsetablissement von Studenten vertrieben. dem Eindrucke der Genfer   Mordthat habe die eidgenössische Die Situation in Paris   spikt sich immer mehr zu. Regierung sich geneigt gezeigt, auf diese Vorschläge, Vor Ende der Woche dürften allerdings bedeutsamere Ent­die den Beifall aller anderen Staaten finden, einzugehen. fcheidungen nicht zu erwarten sein. Faure   ist in den Manövern Und der„ Köln  . Volksztg." wird aus Berlin   telegraphirt: und der Justizminister Sarrien   prüft noch immer die Aften Es werde ein internationaler Kongreß zur Be- des Dreyfus- Prozesses. Inzwischen geht die Preßfehde sehr rathung gemeinsamer Maßregeln gegen die anarchistische lebhaft fort.

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Unterdessen bleibt Picquart nach wie vor im Gefängniß, und kein Minister denkt daran, das Opfer der entlarvten Verbrecher Henry und du Path de Clam zu vernehmen. Die Lakaien des Buchtpolizeigerichts haben gestern nach mehrtägigem Zögern und Versteckenspielen Picquart's Gesuch um Freilassung aus der Vorhaft abgelehnt. Danach find fie auch noch fähig, den bis zur Selbst­aufopferung pflichttreuen Mann auf grund der Aussagen des Fälschers und Meineidigen Henry- wegen Landesverraths" zu verurtheilen.-

Deutsches Reich. den Kaiser wendet sich mit scharfen Worten das„ Bolt": Gegen die Depesche der Zentral- Verbands- Industriellen an " In dieser Depesche erkennt man nur den beutegierigen Kapitalismus an der Arbeit, der jede Konjunktur, sogar die fittliche Entrüstung ausnutt, um seine Gewinne zu steigern. Das Gerede von Religion und Patriotismus fann im Munde dieser Herren nur höchst widerwärtig wirken."

Auch andere mittelparteiische Blätter können sich mit dem schoflen versuch der Industrieproßen, das Attentat für ihre selbstsüchtigen Interessen auszunügen, nicht befreunden.

Gefahr von deutscher Seite angeregt werden. Das Die Gegner der Revision schäumen vor Wuth ob der Zur Frage des Kriegervereinswesens. Der Kriegsminister Blatt sagt, die vorbereitenden Schritte seien in diesem Entsetzung du Paty de Clam's   und fordern den Staats­Augenblick vielleicht schon gethan. Es ist kein Zweifel, daß streich. Nach einer Meldung des Rappel" hat bereits hat die Militärbehörden darauf hingewiesen, daß das Krieger­bereinswesen in erster Linie zum Ressort des Ministeriums die Einladung angenommen wird. Die Konferenz dürfte avaignac im Auguft dem Ministerrath ausdrücklich den des Innern gehöre. Es haben sich daher die Vorstände der möglicherweise früher zusammentreten, als die Abrüstungs- Staatsstreich vorgeschlagen. Gavaignac foll erklärt haben: Striegervereine in allen Kriegervereinssachen zunächst an die vom konferenz. Wie es heißt, wird von deutscher Seite das Wir müssen ein Ende machen. Das Wiederaufnahme- Verfahren Ministerium des Innern ressortirenden Behörden, also in erster Linie größte Gewicht darauf gelegt, mit dem bisherigen, unzu ist unmöglich, es bleibt also nur ein Mittel, die Haupt- an die Polizeibehörden zu wenden.- reichenden Ueberwachungssystem zu brechen und ein Iso- lärmer zu verhaften und sie wegen Verschwörung gegen die Milbe gegen konservative Raufbolde Strenge gegen lirungssystem einzuführen dergestalt, daß jeder Staat Sicherheit des Staates vor ein Ausnahmegericht zu stellen." die sozialdemokratischen Hezer, das scheint sich als Rechtsgrund­die Verpflichtung übernimmt, die als Anarchisten bekannten Cavaignac   hatte insbesondere Jaurès  , Trarieur, Clémencau, saz bei den preußischen Staatsanwälten und Richtern einzubürgern. Personen in seinem Bereich zu interniren und auf diese Weise Yves Guyot  , Reinach  , Gérault Richard   und Urbain Gohier   Vor dem Schöffengericht zu Marienburg stand am 8. M. der

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