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Gaftivirth Schönbau aus Markushof, der, wie wir in Nr. 199| Besigenden von ihrem unzeitgemäßen Mitleid befreit werden. Ist Johne daß der Pfiff der Lokomotive ertönte, fetzte sich der Zug in bereits berichteten, mit Hilfe einiger konservativer Gefimmungs- vielleicht noch Geld für eine Kirche, für ein nothwendiges Denkmal Bewegung. Auf besonderen Wunsch von österreichischer Seite herrschte genossen, während der Wahlzeit zwei Elbinger Genossen, die dort zu haben? Kaum. Alles schwer errungene Gelb der ach so weich bei der ganzen Feierlichkeit die größte Einfachheit und war Militär mit Flugblättern aufs Land hinaustamen, in seiner Gaststube herzigen Reichen wird aufgebraucht für die nichtsnuigen, muß nicht zugezogen.

auf das brutalste mißhandelte, ihnen die Flugblätter fort- lofen, ein ästhetisches Gemüth geradezu anwidernden Bettler, Das Wiener   Zeremoniell. Nach dem nunmehr ausgegebenen genommen und sie dann mit Hunden fortgehezt hatte. Der die dann hingehen, die Hose des Herrn Kommerzienrathes Beremoniell für die Leichenfeierlichkeiten wird der Sarg am Donnerstag Angeklagte und seine Helfer hatten unsere Genossen erst zum Glafe und die noch mit Wehmuthsthränen benesten Diamanten der Frau den 15. d. M. abends 10 Uhr vom Westbahnhof in feierlichem Buge, Bier eingeladen, dann aber die Thür verschloffen und sie mit einem Kommerzienräthin verkaufen und das Geld dann in Seft und nach der Hofburg geführt und Freitag von 8 Uhr vormittags bis Ochsenziemer blutig geschlagen. Der Staatsanwalt lehnte bekanntlich Austern verprassen. Wer einem Armen etwas giebt, macht sich der 5 Uhr nachmittags, sowie Sonnabend von 8 Uhr vormittags bis den Strafantrag wegen Freiheitsberaubung, Nöthigung, Diebstahl Beihilfe zu einem Vergehen schuldig und muß deshalb bestraft 12 Uhr mittags für das Publikum ausgestellt sein. Am Sonnabend und Sachbeschädigung ab und erhob nur wegen Körperverlegung und werden. Nachmittag 4 Uhr erfolgt die feierliche Neberführung des Sarges. Beleidigung Anflage. Wie schön, o Mensch, mit Deinem Palmenzweige nach der Kapuzinerkirche, wo in Gegenwart des Kaisers und der Stehst Du an des Jahrhunderts Neige fremdländischen Fürstlichkeiten die Einsegnung der Leiche erfolgt. In edler, stolzer Männlichkeit!" Dann wird der Sarg in die Gruft hinabgetragen, wohin der Chronik der Majestätsbeleidigunge- Prozeffe. Aus Det- Staiser folgt. Lucchent. Aus Genf   wird gemeldet: Zuccheni wird wahr­säule rütteln, mit Flugblättern gelommen wären, hätte er fie mold wird telegraphirt: Die Staatsanwaltschaft hat gegen den scheinlich hier im Oktober in einer außerordentlichen verantwortlichen Redakteur der Lippischen Tageszeitung" wegen an Schwurgerichts- Session abgeurtheilt werden. Er hat Der Gerichtshof fonnte sich nicht ganz den Ausführungen des geblicher Beleidigung des Graf- Regenten Anklage erhoben. Das Ver- Untergebenen des Untersuchungsrichters gegenüber geäußert, wenn Amtsanwalts anschließen. Er bidigte aber bent geflagten gehen soll in einem kürzlich erschienenen," Die Bürsch nach dem er sich in Italien   befunden hätte, würde er den König Humbert dem Attentäter" überschriebenen Artikel begangen sein. mildernde Umstände zu, weil er sich vom Parteihasse hat leiten lassen und sehr verroht gewesen sei, konnte jedoch nicht umhin, ihn zu 100 Mart Geldstrafe zu verurtheilen.

In der Verhandlung wurde der Thatbestand wie oben geschildert festgestellt und doch geschah das sonderbare, der Amtsanwali als An­fläger beantragte für den Angeklagten die Freisprechung. Denn er meinte, wenn zu ihm solche Menschen, die an die Staats­

auch herausgeworfen.

ermordet haben. Schweiz  . Der Untersuchungsrichter verhörte eine Anzahl Zeugen. Dabei Das Zentralfomitee der italienischen Sozialisten in der stellte sich heraus, daß nach dem Attentat zunächst alle Anwesenden Um dieses Urtheil recht zu würdigen, muß man sich vor Augen Schweiz  , welches seinen Sitz in 3 ürich hat, erläßt einen Aufruf, meinten, Zuccheni habe die Kaiserin durch einen bloßen halten, daß der Verurtheilte ein mehrfach wegen Noheitsvergehen in welchem das Genfer   Attentat aufs schärfste mißbilligt wird. U. a. Fauftschlag niedergeschlagen; erst als Luccheni festgenommen war, bestrafter Mann ist, der noch vor etwa drei Wochen wegen Körper- heißt es in dem Aufruf: erfuhr man von ihm selbst, was er gethan. Mehrere Gendarmen verlegung von demselben Gericht zu zwei Monaten Gefängniß ver­ Strenge Sozialisten   und darum tief überzeugt davon, daß fagen aus, fie hätten Luccheni   vor dem Hotel Beaurivage herum­urtheilt wurde und gegen den auch nach obiger Verhandlung noch die großen ökonomischen Umwälzungen, die bestimmt sind, die stehen sehen. Dies giebt Luccheni   zu; ebenso daß er mit einem cine Anklage wegen Körperverlegung seiner eigenen Ehefrau ver­Interessen, Gewohnheiten und Ueberlieferungen der Jahrhunderte weißbärtigen Manne, der einen Sonnenschirm trug, gesprochen habe, Handelt wurde, wobei das Urtheil auf zwei Monate und vierzehn zu verdrängen, nicht durch irgend einen Handstreich zu verwirklichen von dem schon die Rede war; doch sei letzterer nicht, wie man glaubte, Tage Gefängniß lautete. find, sondern allein durch eine lange, ausdauernde, hartnädige ein Mitschuldiger von ihm und auch kein Italiener  . Es müsse ein Arbeit aller Tage und aller Stunden, find wir gleichzeitig Gegner Einwohner von Genf   sein, den er da gerade getroffen habe. Ein der Gewalt der Bajonette wie derjenigen der Fäuste, des Meffers Beuge fagt aus: Er ging furz nach 1/2 Uhr die Nue des Alpes und der Bombe." herunter, um aufs Dampfschiff zu gehen. Da hörte er schreien: " Haltet ihn fest!" und sah einen Mann mit größter Geschwindigkeit Frankreich  . baß der Mann ihm besonderen Widerstand leistete oder gegen ihn schlug. in wahrhaftigen Sprüngen daherlaufen. Er stürzte sich auf ihn, packte ihn am Arme und am Oberkörper und überwältigte ihn, ohne daß der Mann ihm besonderen Widerstand leistete oder gegen ihn schlug. suchungen anzustellen und Erkundigungen einzuziehen. Der Chef Mehrere österreichische Beamte find hier eingetroffen, um Unter­der Genfer Sicherheitspolizei Kohlenberg begleitet sie überall hin. Sie wohnten einem Theile der Verhöre bei, namentlich um Genaues über das Vorleben des Mörders und die Dertlichkeiten zu erfahren, wo er sich früher aufhielt.

Für solch einen gefährlichen Naufbold beantragt ein Amtsanwalt die Freisprechung. Die Richter aber billigen diesem notorisch rohen Patron mildernde Umstände zu, weil er sich vom Parteihaß leiten ließ. Bei Sozialdemokraten wirkt der Parteihaß meist straf­verschärfend.

Bezeichnend ist auch noch, daß der Vorsitzende einen Genoffen, der gegenwärtig als Reserve- Unteroffizier zur Uebung eingezogen ist und als Zeuge zum Termin beurlaubt war, fragte, ob er Sozial­demokrat sei. Als dieser ihm erwiderte:" In Bivil ja!" da meinte er: Machen Sie sich doch nicht zum Narren!"

Besonders ermuthigend auf unsere Elbinger Genoffen kann der Ausgang dieses Prozesses gerade nicht wirken, umfomehr als bei der Wahl 1893 ein Genoffe bei der Landagitation so mißhandelt wurde, daß er starb. Damals gelang es merkwürdigerweise nicht, den Thäter zu ermitteln, diesmal hat man solch einen rohen Burschen erwischt, da beantragte der öffentliche Ankläger seine

Freisprechung und das Gericht billigt ihm mildernde Umstände zu

Das ist bezeichnend für unsere Rechtszustände.

Trotzdem hält die Sozialdemokratie in Ostelbien ihren Einzug. Thorn, 12. September. Jm 11. Fuß- Artillerie- Regiment hier­selbst haben Ruhrerkrankungen einen größeren Umfang an genommen; 52 Mann befinden sich in ärztlicher Behandlung. Die Staserne ist gesperrt und das Regiment vom Wachtdienst ent:

bunden.

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Revision des Dreyfus Prozesses eintretenden Blattes La grande Paris  , 13. September. Philibert Roget, der Leiter des für die bataille", wurde heute Abend von vier mit Knütteln bewaffneten Männern angefallen und geprügelt. Sein Zustand ist sehr ernst. einer der, vier Angreifer ist verhaftet.

Italien  .

Rom  , 14. September. Für die Vermehrung der Flotte wird der Marineminister 350 Millionen verlangen. Die offiziellen Dementis werden für unzutreffend gehalten. Spanien  .

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Die N. Fr. Pr." berichtet noch aus Genf   über das gestrige Verhör Luccheni's  , dem ein Berichterstatter des Blattes bei: vohnte. Der Richter fragte Luccheni  : Wenn Sie den König Humbert oder Crispi hätten tödten können, hätten Sie es gethan?" Darauf er­widerte Luccheni  :" Den König, mit Freuden, aber Crispi nicht! Onein! Crispi ist ein Dieb! Er hat 500 000 Lire gestohlen. Ich hätte noch mehr geraubt in seinem Falle. Bor einem Dieb muß man den Hut ziehen! Einen Dieb morde ich nicht!" Dabei lachte er.

Madrid  , 13. September. Der Senat berwarf die Vorlage betreffend die Unifizirung der Staatsschuld mit einer binnen achtzig Jahren zu erfolgenden Amortisirung. Durant interpellirte und be­tonte d Nothwendigkeit der Neorganisation der Finanzverwaltung. Madrid  , 13. September. Die Kammer hat das Friedens­protokoll endgiltig mit 151 gegen 48 Stimmen angenommen. Madrid  , 14. September. Der Minister der Kolonien erhielt Nach solchen Aeußerungen fann niemand mehr daran denken, die Mittheilung, daß die zur Räumung Portorico's   eingesetzte daß in Zuccheni ein Mensch zu sehen ist, der irgendwie politisch zu Kommission zum zum ersten Male zusammengetreten sei. Das denken versucht hat. Transportschiff Colon" ist in Santander eingetroffen, von den heimkehrenden Mannschaften find während der Ueberfahrt 17 ge­storben.

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Rußland.

Mitschuldige? Es wird ferner aus Genf   vom 14. September berichtet: Gestern wurden hier 5 Anarchisten verhaftet, welche der Mitschuld an dem Verbrechen Luccheni's verdächtig sind. In der Nacht zu heute nahm die Polizei in mehreren Wohnungen in der Vorstadt Plainpalais Durchsuchungen vor, welche 10 Verhaftungen zur Folge hatten. In den meisten Fällen handelt es sich nur um das Fehlen der Aufenthalts- Erlaubniß.

Gera  , 9. September.  ( Gig. Ber.) Am 27. September werden im Fürstenthum Neuß j. L. die Landtagswahlen stattfinden, und da die sozialdemokratische Partei um die drei städtischen sowie um die drei der Stadt zunächst gelegenen ländlichen Wahlkreise ernstlich wirbt, so ist bereits ein heftiger Kampf entbrannt. Von unserer Seite find für die genannten sechs Wahlkreise die Genossen Fiedler, Petersburg, 14. September. Die in Porta von Kaiser Wilhelm Herfurth, Betterlein, Leven, Heiland, und im sechsten Kreise Triebes  - gehaltene Rede besprechend schließen die Mostowskija jedomosti" Hohenleuben   ebenfalls Betterlein aufgestellt worden. In den ihre bemerkenswerthen Ausführungen wie folgt: So lange die Streifen I und II der Stadt Gera   find unsere Aussichten ungewisse, da hier Friedenstonferenz noch nicht zu stande gekommen, wird die Regierung das Bürgerthum vorwiegend seinen Sitz hat, dafür ist der III. städtische jedes Landes ebenso denken und handeln wie Kaiser Wilhelm  , und Kreis, den wir bereits dreimal behauptet haben, aber absolut sicher. Rußland, welches die Friedenskonferenz beruft, wird keinen Der vierte Kreis, der unsere industriellen Vororte umfaßt, ist ziemugenblid feine Sorgen um die Heranbildung lich sicher für uns; ebenso der sechste Kreis. Aller Voraussicht nach einer Armee einstellen, in welcher es, so lange die werden also diesmal mehr wie ein Sozialdemokrat, den unsere Gegner Staaten keine anderen, den Frieden ohne diese Opfer für die in ihrer Liebenswürdigkeit bereits für viel zu viel erklärten, in Armee sichernden Mittel gefunden, ebenfalls die Friedensbürgschaft stimmig eine Resolution an, worin gegen die beabsichtigte Be unser Bürgermeister Parlament einziehen, und wenn bisher der erblickt.-

Türkei  .

cine schon im stande war, recht deutliche Spuren feiner Thätigkeit in den Landtagsarbeiten zurückzulassen, so verspricht die Zukunft in Aus Kandia melden die" Times": In dem Ultimatum, dieser Hinsicht noch bedeutend befferes. Der kürzlich publizirte das Admiral Noël dem türkischen Befehlshaber Edhem Pascha ge­Fürstliche Landtagsabschied giebt dafür recht deutliche Beweise. So stellt hat, verlangt er, daß die Rädelsführer bei den letzten hatte Genosse Vetterlein im Verein mit einigen fortschrittlichen Ab- Megeleien ihm binnen 48 Stunden auszuliefern und daß geordneten beantragt, um den dreisten Eingriffen einzelner Polizei- auch die die Stadt beherrschenden Forts und Wälle ihm zu über­Organe in die Wahlhandlungen ein Ende zu bereiten, den Gendarmen geben sind.- und anderen Polizisten jede Wahlbeeinflussung ftritte zu verbieten. Kanea, 14. September. Die Pforte sandte Instruktionen, in Der Antrag führte zur Debatte und wurde schließlich der Regierung welchen es heißt, sie habe die Großmächte ersucht, eine internationale zu weiterem Berfolg übergeben. Im Landtagsabschied heißt es Stommiffion einzufeßen, um die Schuldigen zu bestrafen und die darüber: Den Gendarmen und sonstigen Polizeibeamten sind be- Entwaffnung durchzuführen. Der Gouverneur bat die internationalen deutet worden, daß sie bei den Wahlen weder Stimmzettel ver- Behörden, jede Lösung der schwebenden Fragen bis zur Entscheidung theilen, noch länger als zur Abgabe ihrer eigenen Stimmzettel er- der Mächte zu verschieben. Die Pforte ordnete die von den Eng­forderlich ist, im Wahllokale sich aufhalten dürfen, überhaupt jeder, ländern verlangte Niederlegung einer Anzahl von Häusern an.- möglicherweise als Wahlbeeinflussung aufzufassenden Handlung sich zu enthalten haben."

Asien  .

Kampf um das Koalitionsrecht!

Eine vou 2000 Personen besuchte Arbeiterversammlung in Stuttgart  , die vom Reichstags- Abgeordneten Die geleitet wurde, nahm eins schränkung des Stoalitionsrechtes protestirt, statt dessen eine Er­weiterung beffelben und ferner die Neutralität der Be hörden in den Kämpfen zwischen Unternehmern Weiter werden in der Ne­und Arbeitern gefordert wird. solution die Arbeiter Preußens ersucht, der Betheiligung an den Landtagswahlen nicht aus dem Wege zu gehen, sondern durch ein träftiges Eingreifen in die Wahl dafür zu sorgen, daß die Reaktionäre aus dem gefeßgebenden Körper in Breußen entfernt werden." Begründet wird dieses Ersuchen damit, daß schon allein das Uebergewicht der preußischen Stimmen im Bundesrathe einen erheblichen Anreiz für die Ausbildung der Arbeiterschutz- Gesetzgebung

im reaktionären Sinne bietet."

Die englische Presse.

Unser Londoner Korrespondent schreibt:

Daß die englische Presse der Oeynhausener Rede des deutschen  Kaisers die gebührende Beachtung gezollt hat, brauche ich nicht Aus Soeul wird gemeldet: Der König und der Kron- erst zu bemerken. Indeß versage ich mir, Proben zu geben. Was Aus Soent wird gemeldet: Der König und der Kron- bie fich einer gemessenen Sprache befleißigenden großen Blätter ge­Eines weniger direkten Erfolges hatte sich ein anderer Antrag unseres Genossen Betterlein zu erfreuen, den er bei Gelegenheit der Aufhebung bring von Storea erkrankten am 11. September plötzlich nach dem fagt haben, hat der Telegraph längst gemeldet, und was die des Verbindungsverbotes gegen die politischen Vereine des Fürsten  - Abendessen; es wird Bergiftung vermuthet. Beide Erkrankten sollen rabitalen Blätter schreiben, ist für deutsche Leser ungeeignet. Auf thums zur Anregung brachte. Der§ 11 unseres Gesezes verbot sich auf dem Wege der Wiedergenesung befinden. Elf Hofbeamte eine Zustimmung zu der vom Kaiser   angeregten Gesetzgebung bin unter a) nicht blos das Inverbindungtreten, sondern er verbietet sind verhaftet. ich selbst in keinem der Blätter gestoßen, die dem offiziellen Deutsch­ land   die vollste Sympathie entgegenbringen.

Vereine.

unter b) und c) auch in Zukunft noch die Theilnahme der Frauen Zur Philippinenfrage wird der Int. Corr." aus Madrid  und minderjährigen Personen an den Versammlungen politischer gemeldet: Die der spanischen   Regierung zugehenden Meldungen Diese reaktionären Bestimmungen bei dieser Ge- aus Manila   stellen fest, daß die Aufständischen fast die ganze Insel legenheit gleich mit zu beseitigen resp. den ganzen§ 11 Luzon und mehrere südliche Inseln der Gruppe in ihren Besitz ge­zu Falle zu bringen, erstrebte der Vorschlag Vetterlein's. bracht haben. Die amerikanischen   Truppen thun nicht das geringste, Da aber auch die Freifinnigen sich gegen diesen Antrag erklärten, so um die Operationen Aguinaldo's zu hindern, im Gegentheil hat der blieb Genoffen Betterlein nichts weiter übrig, als mit dieser Partei selbe während der legten Zeit wieder mehrere Schiffsladungen mit für deren Antrag, Aufhebung des§ 8 des Vereinsgesetzes, der die Munition erhalten. Man glaubt daher in Madrid  , die Vereinigten Einreichung der Mitgliederlisten vorschreibt, einzutreten. Der An- Staaten würden zwar die Befizergreifung der ganzen Inselgruppe trag der Freisimmigen forderte die Regierung auf, eine Vorlage zur ablehnen, dafür aber die Anerkennung der Philippinischen Republik" Revision des Vereins- und Versammlungsgesetzes dem Landtage und deren Stellung unter amerikanischen   Schutz verlangen. vorzulegen. Der Erfolg liegt jetzt in einer Regierungs

"

Amerika  .

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äußerung im Landtagsabschiede bor. Hier wird gesagt: New- York  , 14. September. Wie dem New York Herald  " aus Es bleibt vorbehalten, die anderweite Regelung des Vereins- und Washington   gemeldet wird, trat in dem gestrigen Ministerrath die Bersammlungsrechtes in Erwägung zu nehmen, sobald andere Versammlungsrechtes in Erwägung zu nehmen, sobald andere Mehrzahl der Minister für die Annektion der Insel Luzon   ein, Bundesstaaten mit einer solchen Regelung vorgegangen sein werden." Die anderen Bundesstaaten tönnen in diesem Falle blos Preußen ebenso war die Stimmung einer Erwerbung der ganzen Philippinen­und Sachsen   sein, Sachsen   ist jetzt in dieser Richtung vorangegangen gruppe in hohem Maße geneigt. Der Oberkommandeur der kubanischen   Insurgenten, und Preußen hat es versucht mit seiner lex Necke. Wenn nunmehr die Regierung von Reuß j. 2. mehr Neigung zu ähnlichen Erperi- Gomez, hat sein Kommando niedergelegt, da seine Truppen fich menten bekommen sollte, so kann das nicht verwundern, nachdem ihr rapide auflösen. selbst die Fortschrittler eine Revision à la Sachsen   und Preußen auf dem Präfentirteller entgegengebracht haben. Hoffentlich zieht hieraus die Wählerschaft am 27. September um so mehr die gute Lehre, daß die bürgerlichen Parteien uns gegenüber nur eine einzige reaktionäre Masse bilden, deren parlamentarische Vertreter den Wünschen des Bolles niemals Stechnung tragen werden.-

Das Gesezblatt für das Fürstenthum Lübeck  , 9. Stück, 16. Juli 1898, Nr. 17 enthält folgende Bekanntmachung:

Auf grund des Artikels 2,§ 1 des Gesetzes vom 1. Juli 1864, betreffend bie Befugniß zur Erlassung polizeilicher Befehle und all­gemeiner polizeilicher Borschriften, bestimmt die Regierung nach vorgängig eingezogener, gutachtlicher Aeußerung des Provinzial rathes mit Genehmigung des großherzoglichen Staatsministeriums folgendes: 1. Die Verabreichung von Gaben irgend welcher Art an bettelnde Wanderleute ist bei Geldstrafe bis zu 30 M., eventuell Haftstrafe verboten. 2. Die Gewährung von Nahrungsmitteln und Kleidungsstüden zur Beseitigung eines augenscheinlichen Nothstandes bleibt straflos, wenn die Möglichkeit, daß der Empfänger jene Gaben in Geld oder Branntwein umfegen kann, ausgeschlossen erscheint. Eutin  , 11. Juli 1898. So ist es recht! Es ist die höchste Zeit, daß gegen den proßen­haften lebermuth der Bettler eingeschritten wird, daß die bedrängten

Großherzogliche Regierung."

Das Attentat.

Trauerfeier in Genf  . Am Dienstag Abend 7 Uhr begaben sich die Mitglieder des Bundesraths in das Hotel Beaurivage, wo der österreichische Gesandte Graf Rüfstein und das gesammte Ge­folge der Kaiserin dieselben erwarteten. Der Präsident des Bundes­raths Ruffy brüdte dem Grafen Küfftein, als dem offiziellen Ver­treter des Staisers Franz Josef  , in bewegten Worten das Beileid des Bundesraths bei dem grausamen Verluste aus, welcher den Kaiser und das kaiserliche Haus betroffen hat.

Ein Anhänger des ,, sozialen Kaiserthum8" und die Kaiserrede. Pfarrer Naumann schreibt in der Hilfe" u. a.: Der Kaiser   verkennt die gute, voltserhaltende Kraft, die gerade den Organisationen der Arbeiter lebt und die mehr als alles andere dazu dient, unseren Arbeiterstand törper­ich, geistig und moralisch zu heben. Er hält offenbar die Arbeitswilligen" für die vorzüglichsten Elemente der Arbeiter­schaft und die Streifenden für die verdorbenen Söhne des Volkes."

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Nun ist wohl auch nicht zu leugnen, daß immer wieder einzelne Fälle vorkommen, in denen unordentliche Personen zu einem thörichten Vorgehen der Arbeiter Veranlassung geben oder in denen ein ge­wisser Terrorismus der Kämpfenden gegen Arbeitswillige vorkommt. Aber wer nur einigermaßen im stande ist, die Arbeitsbewegung zu wenig diese Fälle im allgemeinen überschauen, weiß, wie ausmachen, und wie sehr gerade die berufsmäßigen Vertreter bemüht sind, Aus­derartige der Arbeiter Vereinigungen Was Leute, wie etwa der Nürn  wüchse zu beseitigen. berger Arbeiterfekretär Segitz oder Zentralstellen wie die Gewerk­schaftskartelle zur Mäßigung und Besonnenheit in Arbeiterkämpfen beitragen, ist weit mehr, als was Gesetz und Polizei in diefer Hinsicht jemals thun tönnen. Man fann mit wenigen Ausnahmen sagen, daß unbesonnene und unglückliche Streits mur   dort vor­fommen, wo die Organisation der Arbeiter zu wenig ausgebildet oder durch Druck von oben wieder zerstört ist.

Es gab früher ein Wort, daß niemand ein reicher Mann werden tonne, ohne mit dem Aermel das Zuchthaus zu streifen. Stünftig wird es heißen: niemand kann Arbeiterführer sein, der nicht mit dem Aermet das Zuchthaus streift, denn niemand kann überhaupt in Arbeiterfragen thätig sein, ohne gelegentlich auch ein­Am Mittwoch Vormittag fand die Ueberführung der Leiche mal zum Kampfe aufzufordern oder gegen" Arbeitswillige" zu nach dem Bahnhof statt. Die Bevölkerung hatte sich in großen sprechen. Man stelle fich doch genau vor, wie es mit diesen Massen nicht allein in den Straßen angesammelt, welche der Leichen Arbeitswilligen beschaffen ist. Es kann sein, daß sie die besten, er­zug pasfiren mußte, sondern auch auf den benachbarten Plätzen und fahrensten Leute eines Betriebes sind, aber fehr oft sind es die in den anstoßenden Stadttheilen.. in den anstoßenden Stadttheilen. Alle öffentlichen Gebäude und halben Kräfte, die faulen und Halbfaulen Kunden, die sich zahlreiche Privathäuser hatten schweizerische und Genfer   Fahnen auf auf Streitgelegenheiten stürzen wie die Geier aufs Alas, Halbmast oder mit Trauerschmud gehißt, alle Kaufläden waren ge- Menschen ohne Korpsgeist und Ehrgefühl, die hohen Lohn der Streitbrecher einheimsen wollen, um dann fchloffen. wieder zu verschwinden. Man denke nur an das Menschen­material, das beim Hamburger Streit arbeitswillig war! Die Voltsgesundheit hängt aber in erster Linie von dem Gedeihen der guten, regelmäßigen, gelernten Arbeiter ab. Diese stehen oft, wenn einmal Streit vorhanden ist, im Kampf. Soll über ihnen gerade ein besonderer Zuchthausparagraph schweben?

Auf dem Bahnhof angelangt, wurde der Sarg in den Trauer­wagen gehoben und sieben von den gespendeten prachtvollen Stränzen an der Bahre niedergelegt. Die übrigen Kränze wurden in dem folgenden Wagen aufbewahrt. Nachdem der amtirende Geistliche die Leiche nochmals eingesegnet hatte, nahm der Hofstaat der Staiferin ganz allein in vier weiteren Wagen Platz und langsam und lautlos,

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