Einzelbild herunterladen
 

Nehmen wir einmal an, das vom Kaiser angekündigte

"

Deutsches Reich  .

Bis

Ein ungeheuerliches Vorkommiß meldet die Pfälzische Post"| schüssen, die ein Italiener auf die fliehenden Brandstifter abgegeben Gesetz gehe durch, so bedeutet dieses ein Zurückwerfen der aus dem Dorfe Lemberg  . Der dortige Arbeiter- Wahlverein hat haben soll. In Spandau   ist dagegen von der Schießerei nichts bes praktischen, guten Arbeiterbewegung um mindestens zehn Jahre, zur Abhaltung seiner Versammlungen von dem Parteigenossen tannt. ein Steigen der politisch radikalen Stimmung, die jetzt im Sinten Fr. Sommer ein Lokal gemiethet. Weil sich nun die Mitglieder war, eine Bestätigung jener verzweiflungsvollen Lehre, daß der des Vereins erlaubten, Bier, das sie von Sommer bezogen, darin Zur Aussperrung der Magdeburger   Vauhandwerker. Die Arbeiter innerhalb der heutigen Gesellschaft nichts erreichen könne. zu trinken( Sommer betreibt Bierhandlung und Speisewirthschaft), Unternehmer haben sich jetzt bereit erklärt, mit den Arbeitern zu Wir werden dann Handelsverträge und Weltpolitik machen und dem gab's große Erbitterung unter unseren Gegnern, besonders bei dem verhandeln und sind von diesen bereits die geeigneten Maßnahmen Arbeiter nicht gestatten, seinen Antheil davon zu gewinnen. Er wird Bürgermeister. Eines schönen Tages erschien die Gendarmerie drei getroffen. Hoffentlich gelingt es in anbetracht der sehr bescheidenen unter einem Druck stehen, der seine politische und moralische Besonnen- Mann hoch unter Befehl des Wachtmeisters, an der Spize der Ansprüche der Arbeiter, denn von Forderungen kann man gar nicht heit leicht auf eine schwere Probe stellt. Wozu sollen wir so gegen Bürgermeister, beschlagnahmte die Trintgläser, schleppte sie auf das reden, eine Beseitigung des Ausstandes herbeizuführen. unsere eigenen Volksgenossen vorgehen? Wer ist es, der dem Bürgermeisteramt und versiegelte das Lokal. Sofort wurde an das Die Lohnbewegung der Hamburger Schauerlente. Von Raiser über Streitberhezer und Arbeitswillige Bezirksamt eine Beschwerdeschrift geschickt, worin verlangt war, daß borgetragen hat? Wer verdunkelte die Wahrheit und das Lokal, das laut Vertrag vom Verein gemiethet sei, innerhalb Seiten der Schauerleute ist eine Tarifkommission gewählt worden, schädigte das Vaterlandsgefühl der Masse, wer drängte uns 24 Stunden geöffnet werde, widrigenfalls man von seinem Rechte welche einen Lohntarif entwarf und diesen an den Verein der Stauer, wieder einmal hinein in das Glend einer beginnenden Unter- als Miether Gebrauch machen würde. Wer nicht öffnen ließ, war sowie an die verschiedenen Gesellschaften einsandte. Hierauf ist von drückungszeit? Wir glauben, daß man Herrn von Stumm das Bezirksamt. Die Mitglieder ließen sich deshalb nicht stören, in Seiten der Arbeitgeber ebenfalls eine Tarifkommission eingesetzt jezt vielfach unterschäßt. Er hat den Zugang zum Kaiser und er ihrem Lokal weiter zu verkehren. Am 17. Auguſt fam die Gen- worden, welche auch einen Lohntarif verfaßte und diesen wieder an hat die Natur eines Eisengießers. Es ist peinlich schwer für An- darmerie wieder, vier Mann start, unter Befehl eines Kommandanten, die Tariffommission der Arbeiter sandie. Nun wandten sich die hänger eines sozialen Kaiserthums, diese Dinge erleben zu müssen. an der Spitze der Bürgermeister nebst Bolizeidiener und Feldschütz. Nach Arbeiter an diese Kommission und ersuchten um eine Besprechung, Sie ändern nichts an unserer letzten politischen Hoffnung, aber sie furzem Verhör und trotz des Protestes des Genossen Sommer wurden damit ein gemeinschaftlicher Lohntarif vereinbart werde. erschweren jetzt das Werben für nationalen Sozialismus ungeheuer. fämmtliche Tische und Stühle weggenommen; auch in den Keller brangen jetzt ist den Arbeitern aber noch keine Antwort geworden, Wozu national, wenn der Kaiser solche Geseze als sein persönliches die Ordnungsleute ein und nahmen etwa 100 Flaschen Bier, einige sondern die Hamburg- Amerika- Linie   hat einigen von ihren Werk verkündet? So werden wir gefragt bis in die eigenen Reihen Flaschen Liqueur, sogar zwei Fäßchen Wein, die Sommer zum Arbeitern einen neuen Lohntarif ausgehändigt und die Rhederci hinein." Selbstbedarf hatte, weg, und brachten alles auf das Gemeindehaus. von Eugene Cellier hat bereits bei der letzten Lohnzahlung nach In Rostock  Sommer ging sofort an das Bezirksamt. Das Gendarmerie  - diesem Tarif bezahlt. Wie verlautet, soll ferner in einer Versamm­beschäftigte sich eine von mehr als 800 Arbeitern und Arbeiterinnen detachement mit dem Bürgermeister Kästner hielt nun, nachdem dies lung der Stauer ein Beschluß gefaßt sein, wonach die sämmtlichen besuchte Gewerkschafts- Versammlung mit der Zuchthausvorlage. Es geschehen, einen kurzen Kriegsrath ab. Ungefähr eine Stunde Stauer vom 15. d. M. ab nach diesem Tarif bezahlen wollen. Einst­wurde eine Resolution angenommen, worin gesagt ist:" Da die später erschienen diese Herren nochmals, brachen in Abwesenheit des weilen ist noch nichts Bestimmtes lautbar geworden und die nächste Versammlung mit Rücksicht auf das medlenburgische Versammlungs- Sommer die Hausthüre auf, warfen sämmtliches in den Wohn- Lohnzahlung muß abgewartet werden. Eine Versammlung des Dresdener Gewerkschaftskartells gesez von Abwehrmaßnahmen politischer Natur absehen muß, zimmern befindliche Mobiliar und Geschirr, Sommer's Werkbank mit so beschränkt sie sich darauf, zu erklären:" Das bedrohte Koalitions- Schusterwerkzeug, Leisten und Schuhe vor die Thüre. Frau Sommer wurde, nachdem schon zwei Rednern das Wort entzogen war, auf­recht wird nur von der Arbeiterklasse allein beschützt. Darum ist es wurde vom Kommandanten, als sie sich nicht aus ihrer Wohnung gelöst, weil über die Rede des Kaisers betreffs der Streifgesetz­Pflicht aller organisirten Arbeiter, die bisher indifferenten Arbeits- entfernte, auf den Hausgang geschleudert. Unterdessen kam die Vorlage gesprochen wurde und in einer Protestversammlung Stellung genoffen aufzurütteln und zum Anschluß an die Organi- Mutter des Sommer hinzu, um dessen Frau auf ihr Geld aufmerksam hierzu genommen werden sollte. fation zu veranlassen; gelingt dies, so wird dadurch die Zahl der zu machen. Als sie sich nicht entfernte, erfaßte sie der Kommandant mit zwei anderen Gendarmen und man schleuderte sie gegen die Schußkämpfer für das Koalitionsrecht vermehrt." Hausthüre, wobei ste rückwärts flach auf den Boden aufschlug; heute noch sieht man Merkmale an Arm und Fuß. Es handelt sich um eine Frau in den fünfziger Jahren!! Während dessen hänselte Gendarm Fiß Frau Sommer, indem er ihr die Marseillaise   vorsang mit der Bemerkung:" Ich kann's auch, ich war früher auch' mal Sozialdemokrat!" Ihrer vierjährigen Tochter versprach er Geld, wenn sie ihm dieses Lied singe.

Zum Stuttgarter   Parteitage

wird von den Parteigenossen der Stadt Braunschweig   beantragt, daß die Fraktion sofort nach dem Zusammentritt des Reichstags eine Interpellation über die angekündigte 8u chthaus vorlage einbringen soll. Ferner soll der Parteivorstand ein zur Verbreitung in ganz Deutschland   bestimmtes Flugblatt herausgeben, worin der Standpunkt, den unsere Partei zu der Oeynhausener Rede des Kaisers einnimmt, dargelegt wird.

Partei- Nachrichten.

Preußische Landtagswahlen.

Die Parteikonferenz des hannöverschen Kreises Celle  : Gifhorn Peine beschloß, die Entscheidung über die Wahlbetheiligung den einzelnen Landtagswahlbezirken zu überlassen.

Die Kreiskonferenz für Calbe  - Aschersleben  

Verhältnissen für die nächste Wahl Abstand zu nehmen; 1. von der Aufstellung eigener Wahlniänner unter den gegebenen

Zu den Stadtverordnetenwahlen in Stettin   hat der Partei­genosse Fritz Herbert   den Entwurf eines Kommunal- machte sich über die Landtagswahl wie folgt schlüssig: programms ausgearbeitet, worin folgende Forderungen auf­gestellt sind: 1. Errichtung eines städtischen Arbeitsnachweises unter Kontrolle der Gewerbegerichts- Beisitzer; 2. Festsetzung eines Minimallohnes für städtische Arbeiter und Festsetzung der Arbeits­zeit derselben; 3. bei Vergebung der städtischen Arbeiten in Sub­zeit derselben; 3. bei Vergebung der städtischen Arbeiten in Sub­mission muß zur Bedingung gemacht werden, daß nicht niedrigere Arbeitslöhne als bei Konkurrenz- Unternehmern ge­zahlt werden dürfen; ist ein Tarif zwischen Arbeit­gebern und Arbeitern abgeschlossen, so dient dieser als Grundlage; 4. Uebernahme städtischer Arbeiten in eigene Regie, so weit sie dazu geeignet sind; 5. Einsetzung einer städtischen Sanitäts­tommission; Kontrolle gesundheitsschädlicher Wohnungen; 6. un­entgeltliche Gewährung der Lehrmittel in der Volksschule und Ver­pflegung derjenigen Kinder, die diese beanspruchen; 7. Ausführung von Rothstandsarbeiten in Zeiten allgemeiner Arbeitslosigkeit; 8. Ver­weigerung städtischer Gelder zu sogenannten patriotischen Festen.

2. den Stuttgarter   Parteitag aufzufordern, den Hamburger Beschluß aufzuheben und den Parteigenossen anheimzustellen, schon bei der Urwahl für bürgerlich- oppositionelle Wahlmanns- Kandidaten einzutreten;

3. für den Fall, daß der Stuttgarter   Parteitag einen Beschluß in diesem Sinne faßt, sich an der Landtagswahl mit allen Kräften zu betheiligen.

Falls der Stuttgarter   Parteitag den Hamburger Beschluß nicht aufhebt, werde man sich an der Landtagswahl durch Agitation betheiligen.

Der Kreisparteitag für Zeitz  - Weißenfels  - Naumburg  erkannte die große Wichtigkeit der Landtagswahlen an, lehnte jedoch die Betheiligung ab, da nach Lage der Sache kein nennenswerther Erfolg errungen werden könnte. Zur Zeit der Wahl sollen in den Städten und Dörfern Versammlungen abgehalten werden, um die Mängel des geltenden Wahlrechts zu besprechen.

In Braunschweig   wurde der von Färber, Gerstenhauer und anderen gegründete zweite sozialdemokratische Verein von einer Parteiversammlung als eine außerhalb der Partei stehende Organi­sation erklärt, die nicht das Recht habe, Handlungen und Aeuße rungen namens der sozialdemokratischen Partei zu thun. Mitglieder Die Parteikonferenz des Hannoverschen Kreises Lüneburg: dieses Bereins könnten nicht zugleich Mitglieder der Partei- Organi- lehnte die Betheiligung ab, weil selbst bei Aufwendung erheblicher sation, des sozialdemokratischen Arbeitervereins, sein und seien, wenn Geldmittel an einen Erfolg gar nicht zu denken sei. fie ihre Mitgliedschaft an dem neuen Verein nicht aufgäben, nicht mehr als Parteigenossen zu betrachten. Die Parteikonferenz für den hannöverschen Wahlkreis Göttingen- Münden

Winsen

In Altenburg   hat sich die Konferenz der Vertrauensmänner der verschiedenen Bartei- Orte dafür entschieden, daß der Wähler" erklärte sich im Prinzip für die Betheiligung an den Landtagswahlen, auch bei täglichem Erscheinen in der Druckerei der Leipziger   Bolts- beschloß jedoch für diesmal von der Betheiligung Abstand zu nehmen, zeitung" hergestellt werden soll. da eine Beeinflussung des Wahlergebnisses im oppofitionellen Sinne als ausgeschlossen zu betrachten sei.

Altenkirchen  

am 30. Ottober in Basel   zusammen. Das am Sonntag in Olten   Die Parteikonferenz für den rheinischen Wahlkreis Wehlar: Der Parteitag der schweizerischen Sozialdemokratie tritt bersammelt gewesene eriveiterte Parteifomitee erklärte sich für die Proportionalwahl des Nationalrathes, berieth den Entwurf der beschloß einstimmig: Eine selbständige Wahlbetheiligung ist aus­neuen Parteistatuten, erklärte sich für Buftimmung zur Rechtseinheit fichtslos; wird ein wirklich liberaler Mann aufgestellt, soll derselbe und setzte auf die Tagesordnung des Parteitages u. a. die Punkte: unterstützt werden, im andern Falle ist Wahlenthaltung geboten." Die Revision des Fabrikgesetzes und die politische Polizei.

Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

"

Gewerkschaftliches. Berlin   und Umgegend.

Am Dresdener   Dachdeckerstreik find 182 Mann betheiligt. Die Zahl der Streikenden wächst. Die Arbeitgeber suchen von aus­wärts Arbeitskräfte heranzuziehen, jedoch mit wenig Erfolg. Aus Oberschlesien  . Sonntag, den 11. d. Mts., fand der seit einigen Tagen hier anwesende Genosse Legien wieder Gelegen­heit, in einer Bergarbeiter Versammlung in Königs­hütte zu sprechen. Auch hier handelte es sich, ebenso wie in der Dorotheendorfer Versammlung vom 4. d. Mts., um Knappschafts­Angelegenheiten. Genosse Legien fand großen Beifall. Der zur leberwachung anwesende Grenzkommissar Mädler hätte gern einen Anlaß gefunden, Legien am Reden zu hindern, fand aber keinen. An demselben Tage sprach Legien in einer Glasarbeiter- Verfamm­lung in Gleiwiß. Außer Glasarbeitern waren auch Metallarbeiter, Holzarbeiter u. a. vertreten. Legien sprach über" Zwed und Nuzen der gewerkschaftlichen Organisation". Genosse Emil Bischoff wurde zum Vertrauensmann der organisirten Glasarbeiter, Genosse Grüner zum Vertrauensmann der organisirten Metallarbeiter bestimmt. Als Vertrauensmann der organisirten Holzarbeiter wird Genosse Trallst fungiren. Weitere Versammlungen stehen bevor.

Ausland.

Der Streit der Arbeiter in Basel  , welche den von der Berlin   Anhaltischen Maschinenfabrik gelieferten - Gasometer montiren, ist durch Bermittelung des Vorsitzenden des sozialdemokratischen Arbeiterbundes auf folgender Grundlage ge­schlichtet worden: Lohnerhöhung um 3 Ets. pro Stunde, Minimal­lohn pro Stunde von 47 Cts. für gelernte und von 40 Cts. für ungelernte Arbeiter, Einführung des sogen. Zahltagszettels, wie ihn die Basler Fabriken besigen, Bersicherung aller Arbeiter bei der Mechanifer- Krankenkasse. Die Arbeitszeit bleibt die elfftündige, da gegen wird am Sonnabend um eine Stunde früher aufgehört.

200 Buchbinder in Christiania  ( Norwegen  ) sind aus­gesperrt. Zuzug ist streng fernzuhalten. Da die Organisation daselbst noch jung ist und nicht über viel Geldmittel verfügt, ergeht von dieser an die Kollegenschaft in Deutschland   und anderen Ländern das dringende Ersuchen, nach Möglichkeit finanzielle Hilfe zu leisten. Geldsendungen sind zu richten an: Harald Jensen, Kirkegaards­gaden 2 in Chriftiania, Norwegen  .

Lehte Nachrichten und Depelitten.

Brunsbüttelkoog, 14. September.  ( W. T. B.) Das kaiser­liche Kanalamt macht bekannt: Der Ewer Erndte" aus Neuendorf  , bei Elmshorn wurde heute Vormittag 7 Uhr 50 Min. bei Kilo­meter 23,9 von dem Dampfer Hudiksvall  " aus Hamburg   angerannt und ist im Kanal gesunken."

Wien  , 14. September.  ( W. T. B.) Der Trauerschmud der Stadt Wien   macht schon jezt einen überwältigenden Eindruck. Bis in die entlegensten Stadttheile hinein sieht man in den Schaufenstern selbst der ärmlichsten Läden Büsten, Delbilder, Kupferstiche, Holz­geben, ausgestellt. ſchnitte oder Photographien der Kaiserin, von Traueremblemen un­

Bozen, 14. September.  ( B.S.) Ein Tourist aus der französischen  Schweiz   stürzte von der Seiseralpe ab und verlegte sich dabei schwer. Fiume, 14. September.  ( B. H.  ) In einer Gastwirthschaft wurde der Beamte einer chemischen Fabrik, namens Julius Koller, ver­haftet, weil er Es lebe die Anarchie!" ausgerufen hatte.

Zürich  , 14. September.  ( W. T. B.) Der Sonderzug mit der Leiche der Kaiserin Elisabeth hatte hier 14 Minuten Aufenthalt. Die Vertreter des Kaisers wurden von den Behörden begrüßt, viele Kränze wurden am Sarge niedergelegt.

-Eine interessante Vorlage wird die Stadtverordneten Breslau's   in ihrer Sigung am 15. September beschäftigen. Am 2. September brachte unser dortiges Partei- Organ, die Volts= Achtung, Putzerträger! Da die Kommission vielfach in Er­wacht", ein Referat über eine Stadtverordneten- Versammlung, worin u. a. gerügt war, daß Magistrat und Stadtverordnete zu fahrung gebracht hat, daß die Kollegen, welche bei Buzern arbeiten, Ehren des Delegirtentages des Innungsverbandes deutscher Bau- nicht genügend ihre Pflicht erfüllen in betreff des Sammelns zum gewerksmeister auf ein Gesuch der Breslauer Jnnungen hin 1000 m. Streiffonds, sehen wir uns an dieser Stelle veranlaßt, die Kollegen für die festliche Beleuchtung der Liebichshöhe bewilligt hatten. Es an ihre Pflicht zu erinnern. Die Baukonjunktur im Bußergewerbe wurde dabei darauf hingewiesen, daß zur Gemeindefasse doch auch scheint augenblidlich eine derartige zu sein, daß es an Arbeitern feßgebenden Körperschaften des Kantons, welcher auf heute zu einer die Maurergesellen zu steuern haben, deren bescheidene Lohn- theilweise mangelt; deshalb ersuchen wir, den Tarif stritte zur forderungen von denselben Baugewerksmeistern mit ihrem Scharf- Durchführung zu bringen. Neben der Erfüllung der erwähnten macher Simon an der Spize abgelehnt worden sind. Bereits am Pflichten wird es nothwendig sein, daß die Kollegen gerade jetzt 3. September fandte nun die Staatsanwaltschaft an den Mann für Mann auch der Organisation beitreten. Magistrat ein Schreiben, charakterisirt als Preß- und Eilsache", das das ergebenste Ersuchen" enthielt:

"

Genf  , 14. September.  ( W. T. B.) Der Große Rath der ge­Sigung einberufen war, hob dieselbe zum Zeichen der Trauer gleich nach der Eröffnung wieder auf. Der Staatsrath des Kantons er Brief, der dem Dante des Kaisers Franz Josef für die rührenden hielt von dem Gesandten Grafen Kuefstein einen sehr herzlichen Beweise der Theilnahme der Genfer   Bevölkerung Ausdrud giebt. Paris  , 14. September.  ( W. T. B.) Eine Note der Agence Havas" dementirt die Blättermeldungen über die Vorgänge in dem am Montag im Elysée abgehaltenen Ministerrath; insbesondere wird dementirt, daß Präsident Faure   in irgend welcher Weise in die Be­rathung über die Dreyfus- Angelegenheit eingegriffen habe.

Die Lohntommission. J. A.: W. Noad. Eine elende Verdächtigung streifender Arbeiter wird von a) von dem Seite 3 Spalte 1 und 2 befindlichen Artikel, in bürgerlichen Zeitungen mit Behagen verbreitet. In Spandau  , wo welchem die Stadtverordneten- Versammlung vom 1. September cr. bekanntlich zur Zeit ein Ausstand der Bauarbeiter herrscht, ist in der besprochen wird, Kenntniß zu nehmen und ihn auch zur Kenntniß Nacht vom Montag auf Dienstag ein Häufchen Stroh in Brand gerathen, der Stadtverordneten- Versammlung zu bringen. Der Artikel enthält welches vor einem Holzschuppen lag, in dem italienische Streifbrecher Paris  , 14. September.  ( W. T. B.) Die bei den Arbeiten für meines Erachtens Beleidigungen des Magistrats, der Stadt- unter polizeilichem Schuß wohnen. Der Brand ist, ehe er irgend verordneten- Versammlung und des Stadtverordneten Simon, b) sich welchen Schaden verursachen konnte, von den Italienern gelöscht die Weltausstellung und die Stadtbahn, sowie bei den Kloakenbauten gefälligst darüber zu äußern, ob dort gleichfalls in dem Artikel eine worden. von einem beschäftigten Arbeiter und Zimmerleute beschlossen, weil ihnen eine Die bürgerlichen Blätter fafeln nun Beleidigung des Magistrats gefunden wird und deshalb Strafantrag Brand des Schuppens und wissen zu berichten, daß des Schuppens und wissen zu berichten, daß man" Lohnerhöhung verweigert wurde, in den Ausstand zu treten. Die gestellt wird, c) eine gleiche Aeußerung von der Stadtverordneten die Brandstifter unter den Streifenden vermuthet. Gestern Bahl der Ausständigen wird auf 7000 Mann geschäzt. Rom  , 14. September.  ( W. T. B.) Aus einigen Provinzstädten Bersammlung wegen der sie betreffenden beleidigenden Stellen zn früh find in einem Spandauer   Schulgebäude Petroleumspuren extrahiren." entdeckt worden. Wie dieselben dorthin tamen, weiß niemand. Die werden Verhaftungen von Anarchisten gemeldet. Zum Schluß heißt es, eine Erklärung des Herrn Simon werde bürgerlichen Blätter machen natürlich aus diefer an sich harmlosen Madrid  , 14. Septbr.( W. T.B.) Senat. Ministerpräsident Sagasta besonders eingeholt werden. Thatsache eine Schauermär, indem sie auch hier die Streikenden verliest im Senat und in der Kammer eine fönigliche Verordnung, Wie die Bollswacht" mittheilt, tommen faft sämmtliche Pro- einer versuchten Brandlegung bezichtigen. Um die Verläumdung durch welche die Sigungen der Cortes bis auf weiteres aufgehoben zeffe gegen sie auf demselben Wege zu stande. Voraussichtlich wird glaubwürdig erscheinen zu lassen, wird zu lassen, wird von einer drohen- werden. Haltung berichtet, die die aber diesmal der Liebe Müh vergeblich sein. Der Magistrat, der Sen Streifenden schon seit Tomat  , 14. September.  ( W. T. B.) Der regelmäßige Eisenbahn. übrigens von jeder Nummer der Volkswacht" zwei Exemplare be- einigen Tagen den Italienern gegenüber einnehmen sollen, tommt, also der Benachrichtigung durch die Staatsanwaltschaft gar und die angeblich bereits zu tulmultuarischen Szenen geführt haben verkehr mit Irkutsk   ist eröffnet worden. Konstantinopel  , 14. September.  ( W. T. B.) Wie verlautet, nicht bedurfte, hat es bereits abgelehnt, Strafantrgg zu stellen, und soll. Auch diese Behauptungen find elende Lügen. Thatsache ist, die Stadtverordneten werden aller Wahrscheinlichkeit nach dasselbe daß das Verhalten der streifenden Spandauer Maurer, troß mehrfach foll in Ipek die Feindschaft zwischen zwei albanesischen Parteien zu thun. vorgekommener Provokationen seitens der mit Revolvern und Unruhen geführt haben, der Bazar sei gesperrt, der Vali von Meffern bewaffneten Italiener, ein mußerhaft ruhiges ist. Was estüb sei mit einigen Bataillonen von Mitroviga dorthin abe die angebliche Brandstiftung" anbetrifft, so ist selbst die Spandauer  Polizei noch nicht auf den Gedanken gekommen, daß das Strohfeuer oder die Petroleumspuren in irgend eine Verbindung mit den Streifenden gebracht werden können. Eher läßt sich vermuthen, daß bei dem Strohbrand eine Unvorsichtigteit der Italiener vorliegt, welche in dem feuergefährlichen Holzschuppen in geradezu polizei­widriger Weise auf eisernen Oefen tochen und braten. In den Be­richten der bürgerlichen Blätter ist auch die Rede von Revolver­  

- Der Parteigenosse ünne in Halberstadt   war als verantwortlicher Redakteur der Sonntags- Zeitung" vom Schöffen­gericht in Borne zu 6 Wochen Gefängniß verurtheilt worden, weil er durch einen Artikel über Kinderarbeit die Firma Köhne, Linke u. Böckelmann in Borne beleidigt haben soll. Vom Landgericht Halber­stadt war das Urtheil bestätigt, vom Oberlandesgericht aber auf gehoben und die Sache an dasselbe Gericht zurückverwiesen worden. In der neuerlichen Verhandlung setzte das Gericht die Strafe auf 4 Wochen herab.

Verantwortlicher Redakteur: Hugo Pocksch in Berlin  . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  

gegangen.

Tunis  , 14. September.  ( W. T. B.) Als der älteste Sohn des Beh zu Wagen auf der Straße von La Marsa nach der Residenz zurückkehrte, murden von einem Individuum, welches europäische Kleidung und auf dem Kopf eine Chechia( rothe tunesische Müge) trug, zwei Schüsse abgegeben. Man glaubt, daß es sich nicht um ein Attentat, sondern um die Unvorsichtigkeit eines Jägers handelt; der Prinz wurde nicht verlegt. Druck und Verlag von Max Bading in Berlin  , Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.