50. August 1923.

Die Gabotage des Bürgertums.

Inland.

Seite 3.

,, Gott   ist immer in der Majorität!" Das westböhmische Organ der Christlichsozia­len Das Egerland" gibt zu verstehen, daß die Christlichsozialen überall eigene Listen auf­Eine blutige Wählerversammlung in der stellen werden. Auch wenn sie nur einen Randi- Die Deutschnationalen prebigen Steuerverweigerung und fordern zur Aus- Slowakei  . Sonntag hatte, tschechischen Blätter daten durchbringen, so macht das nichts, denn: Bertrauen wir nur auf Gott   und auf uns sei hungerung der Bevölkerung auf. Die Kapitalisten perren ihre Betriebe eine Wählerversammlung auf dem Hauptplay von meldungen zufolge, die slowakische Volkspartei Ein Mann mit Gott   ist immer in der Majorität!" Und jagen die Arbeiter in Berzweiflung. Die Händler preistreibern gotics cinberufen, bei der als Redner Abg.

Womit wahrlich auch alle Fragen auf das einfachste gelöst sind. Wenn fünfunddreißig Stadtvertreter ohne Gott  " nach links ziehen und der eine Christlichsoziale mit Gott  " noch rechts, so bildet dieser cine die Mehrheit- wenn auch nicht nach dem Gesez, nicht nach der Gemeindeordnung, nicht nach der Geschäftsord­nung, so doch nach dem Urteil der christlichsozio­len Partei!

Die entrüsteten Nationalsozialisten.

In Aussia fand am 26. August eine To­gung der Bertrauensmänner der Drtsgliederun gen" der deutschen Nationalsozialisten Nordwest­böhmens statt, in der Sekretär Krebs   mitteilte, daß die Partei in allen Orten eigene Listen aufstellen werde. Als der Redner", so berich tet die Reichenberger Zeitung  " auf den Be­schluß der Sozialdemokraten des Teplitzer Be zirkes zu sprechen kam, der eine Koppelung auch in den bedrohten Drten ablehnie, bemächtigte ic der Vertreter eine große Entrüstung." Der Re­ferent fagte weiter, daß er an die Durchführung dieses Beschlusses gar nicht glauben könne.

Hoffentlich hat sich die Entrüstung der Ortz. gliederungen wieder gelegt. Glauben etwa die Gelben, die Anhänger der Mörder Rathe naus, Gareis', Erzbergers usw., daß die d: utschen Sozialdemokraten auch nur in einem Orte mit ihrer Liste foppeln fönnten?

Die Wahlvorbereitungen unserer Partei in Presburg.

Gleich nach der Ausschreibung der Wahlen

um die Wette.

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Berlin  , 29. August.( Eigenbericht.) Es zeigt sich mit jedem Tage deutlicher, welche traurige Erbschaft das Kabinett Stresemann   von seinem Vorgänger übernommen hat. Troßdem die jchige Regierung bereits umfangreiche Maßnahmen zur Bekämpfung des wirts schaftlichen Versalles getroffen hat und neue ergänzende Maßnahmen in Vorbereitung sind, ist es noch nicht gelungen, dem Wirrwarr auf dem Gebiete der Währungs- und Finanzpolitit Herr zu werden.

Die Inflation schreitet vorläufig ungehindert weiter; die neuen Steuereingänge haben sich bisher in der Staatswirtschaft noch nicht bemerkbar machen können. Dazu kommen die ungeheueren Schwierigkeiten, die dem jeßigen Kabinett von einem großen Teil des Bürgertums gemacht werden; sie benüßen jeden Vorwand, um die Maßnahmen der Regierung zu durchkreuzen. So fordern die Deutschnationalen die Landvirte auf, die Leistung der Steuern zu verweigern und die Ablieferung ihrer Pro­dukte an den Verbrauch einzustellen.

Auch die Produzenten und Händlerkreise treiben ihr bisheriges Wucher- und Spekulations spiel   weiter; die Industriellen suchen sich der Neuregelung und Anpassung der Löhne an die Teuerung dadurch zu entziehen, daß sie ihre Betriebe schließen. Besonders bedrohlich ist die Lage in dieser Hinsicht in Sachsen  . In den großen Städten verschwinden die Lebensmittel vom Markte, bei den noch vorhandenen schnell en die Preise sprunghaft in die Höhe. Die Welt­marktpreise sind bei vielen Waren längst überschritten, während sich die Löhne und Gehalte längst nicht dieser Entwidlung angepakt haben.

Es ist also nicht verwunderlich, daß sich der Masse auf diese Weise eine tiefgehende Erregung zu bemächtigen beginnt. Sie verlangt von der jenigen Regierung, daß sie mit diktatorischer Gewalt gegen diese Zustände vorgehe und die Teile des Bürgertums, die selbst in dieser schwersten Stunde des Reiches ihr eigenes Interesse über das der Ge­famtheit stellen, mit größter Strenge zur Rechenschaft ziche. In der Tat wird jezt die Regierung das Aeußerste unternehmen müssen, wenn sie die Lage noch retten will.

***

Slinta und Tute angekündigt waren. Die gegnerischen Parteien hatten gleichfalls ihre An­hänger mobilisiert und beschlossen, an der Ver sammlung teilzunehmen. Vor Beginn der Ver­sammlung marschierten rund um die Redner­tribüne die Heimwehren der slowakischen Volkspartei im schwarzen Hembe unter mili­tärischer Befehlsgebung auf und umstellten den Versammlungsplatz. Raum hatte Pater Hlinka  feine Ausführungen begonnen, fam es an einem Ort zu einem Handgemenge zwischen einem Ar­beiter und einem Angehörigen der Heimwehr  , das in furzer Zeit zu einer wilden Rauferei aus artete. Die Heimwehr machte Sturm auf säntt­liche durch rote Neffen gekennzeichnete Arbeiter. Ein berittenes Banderium griff ein und ,, räumte" den Playz. Abg. Slinfa soll seine Anhänger durch den slowakischen Kampfruf: Oholho!" angefeuert haben. Dann habe er seine Rede fortgesetzt und ut. a. erklärt, die Slowaken feien gegenwärtig zum dreifachen Tod verurteilt. Zum religiösen Tod, denn die Tschechen nehmen ihnen den Glauben, und das Kreuz, zum wirtschaftlichen Tod, denn die Tschechen nehmen ihnen das Brot, und zum natio­nalen Tod, denn die Tschechen erklären, die Slo­waken stammen von den Affen ab und ein Tscheche habe erklärt, die Slowaken seien in ihrer Entwvid lung noch 100 Jahre hinter den Affen zurück. Er forderte seine Anhänger zum Boykott ihrer Gegner auf. Der Bauer möge jedem Feind des slowakischen Selbstverwaltungsgedankens jedes Stück Brot verweigern und wenn diefer Sungers sterben sollte. Abg. Juriga als nächster Red­ner wies auf ein Haus am Marktplaß hin und er­

Volutenorgien der Steuer- Revolutionäre. Ein Dollar= acht Millionen- eine tschechische Krone= 220.000 Mart. flärte, dort feien Tschechen versammelt. Das war beschloß die deutsche sozialdemokratische Organisa­tion Breßburgs, die vor wenigen Wochen reor- heutigen Börse setzte sich die stürmische Aufwärts- aufträge für Devisen vorliegen. Die Reichsbant ſtürmen. Erst gelegentlich dieser neuen Ausschrei Berlin  , 29. Auguſt( Eigenbericht). An der ben; auch aus dem Rheinland   sollen große Kauf der Anlaß für die Heimwehren, das Haus zu ganisiert wurde und seither an Stärke zugenom- bewegung der Devisenkurse fort; im Freiverkehr konnte die Nachfrage nur um kleinsten Teile be- tungen rückte eine Gendarmericabteilung an und men hat, ihre Beteiligung am Wahlkampf. Eine stieg der Dollar über acht millionen. Als friedigen. Im amtlichen Verkehr stieg das eng sperrte die Zugänge des Plazes ab. Der Be­men hat, ihre Beteiligung am Wahlkampf. Eine Dienstag abends abgehaltene Bertrauens Hauptgrund für diese ununterbrochene Hausse lische Pfund von 29 auf 34, der Schweizer   Frank fehlshaber der Abteilung forderte Juriga auf, die männerversammlung beschäftigte sich mit männerversammlung beschäftigte sich mit wird heute der große Bedarf der Kohlenimpor- von 1.15 auf 1.3 Millionen, die Tichechotrone von Versammlung zu schließen, doch machten die Ver­der Aufstellung der Kandidatenliste und gab dem teure an ausländischen Zahlungsmitteln angege- 188.000 auf 220.000. sammlungsteilnehmer Miene, den Gendarmerie­Vorschlag der Parteibertretung, die Genossen offizier zu Ihnchen. Erst als der Angegriffene August Maszár und Heinrich Salmar als den Revolver zog, griff Abg. Juriga ein und Listenführer zu tandidieren, ihre Zustimmung. Es

fandidieren ferner eine Anzahl von Breßburger Für Hilferdings brutale Steuerpolitit"| Blutige Zuſammenſtöße in Herne  . Das Ergebnis pieſer ſonitägigen Mählerverfamur

Wo wird nicht gewählt? In allen jenen Gemeinden, in denen die Funktionsperiode der jeßigen Gemeindevertretung noch nicht abgelaufen ist, wird am 16. September nicht gewählt.

Es finden daher im Tepliz Saazer Streisgebiet in folgenden Orten keine Wahlen statt: Hundorf, Soborten, Eichwald, Tischau, Nif­lasberg, Serbis, Webeschan und Weschen im Be­zirke Teplit; in Janegg, Strinsdorf, Segeholz, Kazendorf, Strahl, Üllersdorf und Wernsdorf im Duger Bezirk; in Stutterschitz, Schichhof und

Ein Protektor Erhardts abgefekt.

Ausland

Arbeitern und Gewerbetreibenden, die schon jahre- Die Gewerkschaften der beseßten Gebiete vers Berlin  , 29. Auguſt( Eigenbericht). Am lung waren etwa 12 Verwundete, davon 6 lang in den Reihen der Partei stehen. Mit den langen ihre energische Durchführung. Dienstag fam es in Herne   zu blutigen Zujam- Schververwundete. ungarischen Sozialdemokraten wurde ur­Berlin, 29. August. Das Berliner   Tage- menstößen. Der Betriebsinspektor der Zeche sprünglich über die Aufstellung einer gemeinfa- blatt" meldet aus dem Ruhrgebiete: Die Funk- Friedrich der Große" wurde von Arbeitern, die men Liste verhandelt, doch gelang es nicht, eine tionäre der freien Gewerkschaften von Rheinland   er zur Arbeit aufforderte, bedroht, worauf die Einigung zu erzielen, da sich prinzipielle Hinder- und Westfalen   nahmen in einer Konferenz Stel- Beamten in einen Proteststreit traten. Als die nisse in den Weg stellten, die in Anbetracht der lung zu der gegenwärtigen wirtschaftlichen und Direktion die Entlassung der Arbeier anordnete, Eiu Konzert des Wunderkindes." furzen Zeit, die bis zu den Wahlen zur Verfü- politischen Lage. Der Wille der Versammlung legte die Belegschaft die Betriebe still und löschte gung steht, nicht überbrüdt werden konnten. tam in einer längeren Entschließung zum Aus- die Feuer; fämtliche Anlagen wurden besetzt und Unser Wunderkind, die Tschechoslowakei  , pro­Wahrscheinlich dürfte es zu einer Bistentop- brude, in der dargelegt wurde, daß die Arbeiter Arbeitswillige durch. kommunistische Anhänger duziert sich augenblicklich in Rom   und macht pelung zwischen den deutschen und unga- schaft seit dem Bestehen der Offupation forwäh- zurückgehalten. Als Polizei anrüdte, wehrten fich dort in Außenpolitik. Das Wie und Was iſt im rischen Sozialdemokraten kommen, rend Opfer brachte. Die neuen Steuergefeße des die Streifenden; es erfolgten Zusammenstöße mit Dunkel, nur die äußeren Vorgänge des Auftre­eventuell zu einer Liſtenkoppelung aller Arbei- Reiches hätten den berechtigten Forderungen der der Polizei, bei denen ein Mann getötet wurde, tens werden vom hellen Lampenlicht beſtrahlt. terparteien überhaupt. Arbeiterschaft Rechnung getragen, fie fönnten während vier Personen schwere Verlegungen er- Empfänge, Begrüßungen, Diners, Ordensverici aber trotzdem nur als der Anfang für einen ge­Titten. hungen, Ansprachen, gehobene Worte alles ist, wies sein soll, die Tremolos der Virtuosengeige rechten Ausgleich bezeichnet werden. Mit der Er­fassung der Sachwerte sei viel zu lange gezögert Beness flingen ganz so sein und zart, wie sie worden. Von der Regierung müsse erwartet wer sollen, und sind ebenso nichtssagend, wie die ben, daß nunmehr die Durchführung der neuen Leipzig  , 29. Auguft. Der Chef der fächsischen meisten Konzertstüde der Wunderfinder. Die The Steuergeseße mit der allergrößten Eneraie be- Staatskanzlei, men, die er variiert, sind Ungarns   Anleihever­trieben werde. Am Schluß der Entschließung wurde zur Disposition gestellt, weil er, wie sich und besonders zu Südstawien, der italieniſch Ministerialdirektor Schulze, suche, Italiens   Verhältnis zur Kleinen Entente  heißt es, daß die Arbeiterschaft von dem Recht, herausgestellt hat, seinerzeit eine amtliche Mit- tschechische Handelsvertrag und die nächste Völler­den stärksten Druck auf die Reichs­regierung auszuüben, Gebrauchteilung des Oberreichsanwaltes über einen bundstagung. Jeder der vier Gegenstände ist machen wird. Fluchtversuch Ehrhardts nicht beachtete. wichtig genug und geeignet, tief ins innere Leben 0000000000OBNOSTARCHUTANQIDCOTTOTEUTTONS SCOCCUS020003 hüte, daß wir etwas Ernstes und Greifbares über der Tschechoslowafei einzugreifen, aber Gott be= SCECOOKTAØ12000 ihn erfahren, wir müssen uns mit Tremolos und alles herumzuwinden weiß. Nicht nur ein musikalischen Phrasen begnügen. Es ist gerodezn imposant, wie meisterlich sich das Wunderfind um Bericht der Agenzia Stefani", auch ein ellen­Laut Bescheid der politischen Bezirksverwal- langes Interview mit dem Berichterstatter der tung Graslis vom 19. Juli 1923, 3. 27.502, hät Prager Abendzeitung" entbehrt völlig jedes sach­ten auch die hieramts eingelangten Reflama- lichen Inhaltes, es genügt, zu wissen, daß Benes tionen, und zwar gegen die Eintragungen und und Mussolini   ein Duett gegeigt haben. Das ist Nichteintragungen in die ständigen Wählerver. das neue Virtuosentum der Diplomatie: zu tun, zeichnisse der bei der politischen Bezirksverwaltung als ob man öffentlich vorginge, und zäh an den Grasliß errichteten Reklamationsfommission zur alten Geheimmethoden festhalten. Und dafür er­Entscheidung längstens bis 26. Junt vorgelegt hält man tarfrei den Namen eines Wunderkindes verden sollen. Da die Mehrzahl der Reflama- und den Weißen Löwen- Orden!" tionen gegen die Eintragung und Nichteintragung erst am letzten Tag des Termines eingelangt ist, war es der Gemeinde, bzw. der Reklamations­fommission unmöglich, über 100 Reklamationen in Der furzen Zeit durchzuführen und der Reklama­jonskommission der politischen Bezirksverwaltung Die Christlichsozialen gegen die bayri­Braslig zur weiteren Entscheidung rechtzeitig vor- jdje Satentreualer- Regierung. legen.

Pattogrö im Biliner Bezirf; in Hawran, Ha- in die Wählerverzeichnisse aus nichtigen auch die letzte schwere Typhusepidemic, die ihren und in Oberleutensdorf, Hammer und Nickelsdorf   eine Anzahl von Wählern der Gemeinde Rothau reth, Striemiß und Obernitz   im Brürer Bezirk Gründen abgewiesen werden. So erhielt Herd im Depot des städtischen- Reinigungs- im Oberleutensdorfer Bezirf. dienstes hatte. Dort ist der Seuchenherd entstan- Im politischen Bezirk Reichenberg wird von ihrem Gemeindeamt folgende Zuschrift: den, der mehr als hundert Opfer forderte. Ist am 16. September in den Gemeinden Alt- und es verwunderlich? In einer Stadt, die weder eine Neu- Harzdorf, Ruppersdorf  , Niederhanichen und Kanalisierung, noch eine Wasserleitung fennt, muß Weßwalde, weil hier die Funktionsperiode der es Seuchen geben, und daß jene zuerst und im Gemeindevertretung noch nicht abgelaufen ist, höchsten Maße gefährdet sind, die den Reinigungs  - nicht gewählt. Auch in Dönis und Grottau   wer­dienst zu versehen haben, ist auch nur natürlich. den die Wahlen ani 16. September nicht statt­So find denn diese Opfer der Epidemic als Opfer finden, weil hier das Verfahren wegen Vercini­eines zum Glück sonstwo schon recht selten ge- gung der beiden Gemeinden eingeleitet ist. In wordenen Risitos anzusehen, das Arbeiter beim Oberkragau, Unterfraßau und Straßau hingegen Verlauf ihrer Arbeitskraft noch immer auf sich werden die Wahlen stattfinden, da die Ver nehmen müssen. Was anderswo die Profitgier handlungen über die Vereinigung dieser Orte noch an Arbeitern verschuldet, tut hier fulturelle Rück- nicht abgeschlossen sind. ständigkeit. Den aus Schlesien   vorliegenden Nachrich Im Konversationslexikon Brockhaus   vom ten zufolge dürften im Troppauer Bezirk die Jahre 1898 wird Bukarest   ein Stompliment ge- Gemeindewahlen in den Orten Tiefengrund, macht: Im Innern und namentlich in den Grenzdorf. Slamenz, Lodeniz, Stremplowiß, Ta Vorstädten, traten bis vor kurzem noch viele den bor, Phillipsdorf, Wigstadtl  , Dörfel und Vladecko orientalischen Städten eigene Mängel hervor: im November stattfinden. Im Jägerndorfer Be­elende Lehmhütten, krumme und enge, staubige zirke sind bloß Jägerndorf  . Schönwiese, Gepers­ober schmußige Gassen. Doch verschwinden diese dorf, Ronersdorf und Stubendorf von den jetzigen Mängel jest aber ziemlich rasch." Es war vor Wahlen ausgenommen Im Waldstädter fünfundzwanzig Jahren als diefes fchmeichelhafte Bezirke entfallen die Wahlen in Wiskowiz, im Urteil gefällt wurde. Leider fann ich es beim Freudenthaler Bezirke in Breitersdorf und besten Willen nicht bestätigen, daß diese Mängel Engelsberg  , im Freiwaldauer Bezirke ent­ziemlich rasch verschwinden". Bukarest   war da- fallen die Wahlen in Freiwaldau   und in Jauer­mals das größte Dorf Europas  , ist es heute noch nigg. Ferner finden im Hinblick auf die erwar und wird es noch lange bleiben. Die Stultur hat tete Errichtung von Groß- Ost ran in folgen­nirgends Siebenmeilenstiefel an, aber in Bukarest   den größeren Orten derzeit feine Wahlen statt: In fchlürft sie in den heimatlichen Opintfchen daher, Schlesisch- Ostran, Oberberg   Stadt, Mitkowitz, mehr als gemächlich schlendernd alle Soffnung Mährisch stran und Marienberg.  fehend auf ein freundliches Schicksal. So sehr man Im Sultschiner Ländchen finden die Wahlen ein solches dem rumänischen Volk wünscht, man in sämtlichen Ortschaften einschließlich der Orte wird doch das Gefühl nicht los, daß es dieses Satsch und Sandau   statt. Bolf ſelbſt ſein muß, das sein Geschick bestimmt weeklamationen ,, erlerist" werden. landes wird Bukarest   nie dem Abendland und Es kommt vielfach) vor, daß Retlamatio Prag unverzüglich zu richten! feiner Kultur zuführen.

und meistert. Der Schicksalsglaube des Morgen­

nen gegen Eintragungen und Nichteintragungen

an

Sievon werden sie in Kenntnis gesetzt.

"

Telegramme.

Berlin  , 29. August.( Eigenbericht.) Gegen

Zufalge verspäteten Einlangens dieser Akten die Reklamationsfommission in Graslih ist die Versuche der bayrischen Regierung und der selbe außerstande, über die Reklamationen zu ent. hinter ihr stehenden bahriſchen Volkspartei, die scheiden, weshalb alle jenen Personen, welche ge­scheiden, weshalb alle jenen Personen, welche ge- wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Reichsre. gen die Eintragung und Nichteintragung in den gierung zu durchkreuzen und überhaupt dem Na Wählerverzeichnissen Einspruch erhoben haben. binctt Schwierigkeiten deswegen zu machen, weil aufrecht verbleiben bzw. wieder gestrichen werden ihm auch Sozialdemokraten angehören, wendet sich müssen. das Münchener   Organ der christlichsozia­len Gewerkschaften, die selbst der bahrischen Bollspartei nahestehen. Das Blatt fagt, daß man mit solcher Politik nur den Franzosen diene; die chriftlichsoziale Arbeiterschaft habe alle Ursache, aufmerksamen Auges die bayrische Bolitif zu verfolgen, damit nicht die Feinde des Boltsstaates und der Arbeiter. fchaft restlos die Herrschaft an sich reißen; der Feinde stehe an der Ruhr, am Rhein   und in der Pfalz  , nicht nördlich des Mains.-- Es ist anzu­

Es geht nicht an, daß ein Gemeindeamt ein­fach deshalb, weil es über einen ungenügenden Wahlapparat verfügt oder weil es feine Zeit hat, Reklamationen abweist, ohne sie auf ihre Stichhältigkeit hin zu prüfen. Ein Refurs gegen diese famose ,, Erledigung" oder Er fedigungen ähnlicher Art ist an das Wahlgericht in

nehmen, daß dieser Warnungsruf der christlich­sozialen Arbeiter an die bayrische Regierung nocy bedeutende Rüdwitungen haben wird.