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3. Jahrgang.
So ldemokrat
iralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der ichechoslowakischen Republit.
Bestie Natur- Bestie
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Mensch.
Ueber blühenden Gegenden, über Städten, wimmeľnd von Leben, hat sich das Schicksal
Dienstag, 4. September 1923.
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Die Katastrophe nimmt Die Katastrophe nimmt ungeheueren Umfang an. Zotio und Yokohama find Trümmerhausen. Ganze Provinzen vernichtet. Mangel an Wasser und Lebensmitteln.
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mit furchtbarer Gewalt entladen. Der Boden Japans bebt in schrecklichen Zuckungen, seine herrlichsten Städte, Yokohama und Tokio , liegen in Trümmern, Flammen rasen, wo eben noch Paläste ragten und Hunderttausende sich in schaffender Arbeit regten. Empörte Fluten schlagen an die Gestade und begraben Schiff um Schiff in den tobenden Wogen, zerstört sind die Wasserleitungen und Bahnen, die in volfreiche Siedlungen Trank und Speise trugen. Grauen und Entseßen überall, zerrissene, blutige Leiber zu Pyramiden gehäuft und fein Arm, der in all der Verwirrung helfen könnte,- dafür aber schreiten im Gefolge der mordenden Erderschütterungen Hunger und qualvoller Durst einher, in tausendfacher Gestalt lauert der Tod denen auf, die dem ersten Verhängnis glücklich entrannen! London , 2. September .( Reuter). Aus den vom fürchterlichen Erdbeben Unvorstellbar find die Greuel, welche die heimgesuchten japanischen Gebieten laufen bisher nur spärliche Nachrichten ein. blind dahinwütende Natur dem Volke Japans In Tofio wurde unermeßlicher Schaden angerichtet. Der Großteil der wich bereitet hat, die Runde davon verschlägt dem tigsten Gebäude wurde zerstört, ein ganzes Geschäftsviertel ist fühlenden Menschen den Atem in der Brust, bernichtet worden. In Yokohama sollen zehntausend Menschen die Phantasie weigert sich, die Bilder des Ent- ums Leben gekommen sein. Sämtliche Eisenbahnverbindungen find unterbrochen, sezens in all seinen furchbaren Zügen auszu- den Städten droht der Untergang infolge Mangels an Lebensmalen. So follte es malen. So follte es sein jo war es Bisher ist au nicht in der Lage, die Gesamtzahl und mitteln und Wasser.
Totio, 2. Scptember.( Savas.) Den ganzen gestrigen Tag hindurch regnet es heftig. Die Erderschütterungen dauerten während des ganzen Tages an. Besonders heitig war das Erdbeben in der Umgebung des erloschenen Vulkans Fudschiama. Die Bevölkerung von Yokohama flüchtet auf die im Hafen veranferten Schiffe. Sämtliche Telegraphenverbindungen mit dem nord: östlichen Japan find unterbrochen. Zwischen Lsaka und Tokio ist der Eisenbahnbetrieb unmöglich.
auch, als zu Ende des Jahres 1908 die Schrek. fensbotschaft vom Untergang Messinas die Welt erschütterte. Da schwieg der Hader unter den Völkern und der Streit unter persönlichen Gegnern, aller Augen, aller Herzen wandten sich dem unseligen Lande zu und mitten im Jammer ging doch etwas wie ein Gefühl der Erhebung durch alle Mitlebenden: sie erfaßten fich ahnend der fühllosen Natur gegenüber als eine Menschheit, der Augenblid tief aufwüh lender Erschütterung stellte sie als Brüder und Schwestern einig, verbunden neben einander.
Es war ein Traum! Fünfzehn kurze, don bitterstem Erleben erfüllte Jahre haben genügt. diesen Sylvestertraum von 1908 gründlich zu zerstören. Durch ein Meer von Blut, über Berge zerfeßter, von Dolchen aufgeschlitter, von Granaten verstümmelter Leichen ist die Menschheit seit damals gewatet. Mit teuflischer Freude baute sie Kanonen, die eine Stadt noch gründlicher als ein Erdbeben vom Boden wegfegen fönnen, ihre Gelehrten ersannen Gifte, tödlicher, verheerender, erbarmungsloser als die Labaströme des Vesub, als der Stein- und Aschenregen des Aetna . Was bedeuten die Zehntausend Toten von Messina , was die noch San Francisco
, 2. September .( Tsch. Pr.-B.) Radiodepeschen melden, Totto stehe in Flammen. Viele Häuser sind eingestürzt. Das Wasser= leitungsnetz ist vernichtet. Die Anzahl der Verwundeten ist schr hoch. Auch die Umgebung der Stadt wurde vom Feuer ergriffen. Weitere Meldungen besagen, daß durch das Erdbeben auch mehrere 3üge, die sich auf dem Wege nach Tokio befanden, zerstört wurden. In Yokohama trat plötzlich Flut ein und vernichtete zahlreiche Schiffe. Blättermeldungen aus Ofata zufolge brennt fast ganz Tokio mit Ausnahme des sogenannten ShibaBiertels. Die Katastrophe hat bisher siebenhundert Zote gefordert.
, 3. September .( Reuter). In Tokio ist das Ariegsrecht proklamiert worden. Durch das Erdbeben gingen in Zofio und Yokohama über hunderttausend Personen zugrunde. In Yokohama allein find 200.000 Personen obdachlos.
aus, In Yokosuka brach nach dem Erdbeben ein riefiger Brand au durch welchen Marincbauten und Krankenhäuser vernichtet wurden. In der Stadt herrscht Mangel an ärztlichen Instrumenten, Heil- und Nahrungsmitteln. Die Stadt Atame wurde durch das Erdbeben vollständig zerstört. Hier gingen ficbentausend Personen zugrunde. Die Stadt Ito wurde von einer Hochflut überschwemmt. Das Eisenbahutunnel bei Sasako stürzte zusammen; hicbei wurden 600 Personen getötet.
, 3. September .( Tsch. Pr.-B.) Wie das„ Journal" aus New York meldet, ist die Stadt Na mazu, 130 Kilometer füdöstlich von Tokio , dic 130.000 Einwohner zählte und faiserliche Residenz war, nur noch ein Trümmer: haufen. Nach einem Telegramm aus Ofata hat der Gouverneur Dhaka seinen Kollegen von Votosaka und Nobe folgendes Funkentelegramm ge= Dic fandt:„ Meine Stadt ist durch Feuer und Erdbeben zerstört. Verluste an Menschenleben werden auf zehntausend geschätzt.. Alle Verkehrsmitcl sind gestört. Wir haben fein Wasser und teine Lebensmittel. In Esaka ist das Kriegsrecht verkündet worden." einem weiteren Funfentelegramm aus Südjapan find die Städte und Dör fer zwischen Totio und hafa so gut wie zerstört. zahlreichen Stellen stehen die Trümmer in Flammen. In Tofio sind von fünfzehn Stadtvierteln zehn zerstört. Die Leichen häufen sich. Die Zahl Der Opfer ist noch nicht abzuschätzen.
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Ojala, 3. September .( Havas.) Der faiserliche Palast blieb vom Untergang ver schont. Die Stadt Tokio wurde dagegen bis auf 4 Stadtviertel verwüstet. Auf der Insel Amatuso und in gotujata steht ein einziges Haus mehr. Aus et. nigen Teilen Japans werden Ueberschwem mungen durch Springfluten gemeldet.
Die heilige Insel Enostima wurde vom Meer verschlungen. In Yokohama wird die Zahl der Toten auf 100.000 geschäßt.
, 3. September. Der ,, Lokal anzeiger" meldet, daß in Tolio auch derjenige, Stadtteil völlig zerstört worden ist, in dem sich die fremden Gesandtschaften be fanden. Ueber das Schicksal der ausländischen Bertreter ist noch nichts bekannt. Ferner find zwei der größten Bahnhöfe der Stadt voll tommen zerstört. Das Gebäude des auswärtigen Amtes ist vom Erdboden verschwunden.
Bericht eines Augenzeugen.
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Der Korrespondent des in Djala erscheinenden Blattes Graphically" schildert die Szenen in Tolio. Er erzählt, daß seit dem frühen Morgen cin heftiger Wind wehte. Der Himmel war be ci wölft und es herrschte eine große Site. Mittags erfolgte eine schredliche Erschütte rung, welcher in Intervallen zehn an bere folgten. Alle Wohngebäude wurden durch das Erdbeben entweder vollständig zerstört oder zumindestens teilweise beschädigt. Die Bevölkerung flüchtete aus den Häusern und drängte sich auf den Gassen und Pläßen. Die Erd. erschütterungen wurden bis Sonnenunter. gang verspirt. An zahllosen Stellen brachen Brände aus und wurden durch den starten Wind in alle Stadtteile getragen. Da in dem kritischen Momente Wassermangel herrschte, war es unmöglich, an die Löschung der Brände zu denken. Als der Korrespondent die Stadt verlich, stürzten die brennenden Regie rungsgebäude, darunter die Kaserne, das Polizei amt und das Haupttelegraphenamt, zusammen. Das Arsenal flog in die Luft; hiebek wurden durch die Explosion einige tausend Personen getötet. Der Rorres spondent schäßt, daß in Tolio allein 200.000 Wohnhäuser und andere Gebäude in Asche verwandelt wurden. Als er die Stadt verlich, brannte es noch an vielen Stellen. In der Staats druckerei wurden viele Arbeiter getötet. Jm Nia honer Elektrizitätswerk gingen 600 Arbeiter zugrunde. Nach Tokio wurden Schiffe mit Nahrungsmitteln, Wasser und Rettungsmitteln ente fandt.
Hilisattionen.
, 3. September .( Havas.) New Yorker CD3000000000002000620020933COOCOONSTONE Blättermeldungen zufolge sollen die Brände in Tokio lokalisiert sein. Präsident Coolidge Ungezählten , die in Tokio und Yokohama ver- Frankreichs Schlachtfelder dahinschritt, der Tod, schütternde Sprache. Anschaulich erzählen sie bot Japan eine wirksame Hilfe der Vereinigten nichtet wurden, neben dem endlosen Heere der der Italiens fünf Offiziere von hinnen riß: von der Verrohung, die uns das Kriegs- und Staaten an und gab der in Port Arthur anfern im Weltkrieg Gemordeten, was die Opfer der auch er hat die natürliche Kraft verloren, das Friedenselend gebracht hat und die uns jeden den amerikanischen Flotte den Befehl, jofort nach Yokohama abzudampfen. unwissenden Natur neben den Schlächterorgien Herz zu erschüttern und erbarmendes Mitleid Jammer falt und stumpf aufnehmen läßt. Sie wie der„ Matin" aus Shanghai meldet, erhielt des menschlichen Verstandes? Die Natur, die zu weden; etle Staatskunst hat ihn dazu pro- ftellen die gleichgemüte Grausamkeit der Natur der englische Kreuzer Despatsh" große, gewaltige, unerreichbare ist zum Stüm- ftituiert, zum Vorwand für„ Reparationen" und die bewußte Niedertracht des kapitalisti - den Befehl, nach Yotohama abzugehen und den Opfern Hilfe zu leisten. Aus Osaka sind per herabgesunken, ihr Schüler, der Mensch. und für„ Sühnforderungen" dienen zu müssen! schen Denkens zum Greifen dicht nebeneinander Flugzeuge abgegangen, um einen genauen Bericht hat sie übertrumpft, seine Bliken zünden Während Japans Voden in Krämpfen zudt, und zeigen uns, wie idyllisch mild alle Schret über die Lage in Tokio zu erstatten, wohin bereits Vorräte an Nahrungsmitteln mörderischer, seine Donner grollen ganz während Schiffe auf tobender See um Sein ten der Erde, des Wassers und der Luft zu und Trinkwasser gefandt wurden. Tausende anders unheilfündend an unser. Ohr! und Nichtsein ringen, sitzen Menschen, Menschen sammengenommen sich von der grandiosen Bewohner von Yokohama wurden an Bord von Weichen Staatsmann gibt es noch, der, von Fleisch und Blut kühl rechnend am grünen Berstörungstechnik des Menschengeistes ab- Dampfern gebracht. gebannt von Tokios und Yokohamas sajauer- Tische und erwägen, ob sie der Ausdehnung heben. Und mit gewaltiger Stimme mahnen vollem Ende, die Intrigen, die er eben spinut, ihrer Staaten, dem Einflußbereich: ihrer Kapi- sie uns zu helfen: zu helfen den Unseligen, beiseite ließe und auf nichts anderes sänne ale taliſten zuliebe neue Hekatomben von Menschen die dem Rasen der Elemente eben jeßt wehrlos auf Hilfe, dieses doch Selbstverständlichste, zur Schlachtbank jagen, neue Gebiete verwüsten preisgegeben sind! Und tätig zu helfen, auf jedem Wilden Nächste? Eine Wendung des sollen, wie kein Erdbeben sie je verwüsten daß der Geist der Gewalt und der Geist des Kopfes nur, ein Sinhorchen mit halben Er- fönnte!
Geldes, die noch viel furchtbarer wüten als fassen, dann sind sie alle wieber mitten darin Die Katastrophe von Yokohama , der die Elemente, bis auf die lehte Spur vom im Streit um Nuhr und Rhein , im Hader Ruhrfrieg und Deussolinis Rachezug sprechen Antlig unserer Erde hinweggetilgt werden! über Albanien und Storfu! Der Tod, der über in ihrem zeitlichen Zusammentreffen eine er
Geschichtliches und Geologisches. Die entschliche Erdbebenkatastrophe in Ja pan, die das Gebiet zwischen Yokohama und Totio in eine grauenhafte Wüste verwandelt hat, wedt in der Menschheit die Erinnerung an jene schier endlose Kette von großen verhängnisvollen Erderschütterungen, die soweit unsere geschichtliche Kenntnis reicht- mit dem Erdbeben von Pompeji im Jahre 79 beginnt und mit der Erd
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