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das Neumodische" und die Anhänglichkeit an| Steuer" zahlen, mit dem Gelde der Bauern|
Die agrarische Parole. das Althergebrachte ist am Land immer noch unwirtschaften. Dieser sehr dummen, aber der Ge
um einen wohlerwogenen Plan handelt.
andere als eine antisozialistische Parole
nicht sagen fann.
DADD
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6. September 1923.
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Die tschechischen und deutschen Agrarier glaublich groß. So kommt es beispielsweise, daß finnung der selbstfüchtigen Agrarier vollkommen Die Kulturschande, welche die Rumänen und geben im Gemeindewahlkampf nach die in anderen Staaten so hochentwickelte land- entsprechenden Denkungsart gab einst der be wirtschaftliche Genossenschaftsbe we fannte landbündlerische Abgeordnete Zierhut Bolen sich durch ihre Schulpolitik zuschulden komeiner einheitlichen Parole vor. Es ist nicht wahr scheinlich, daß die gleichen Klasseninteressen, der ung hierzulande nur fümmerlich gedeiht. Wie in einer Sizung des landwirtschaftlichen Aus- men lassen, übersteigt alle Grenzen des Vorstell scheinlich, daß die gleichen lasseninteressen, der schwer sich bei uns am Land anderwärts schon schuffes beredten Ausdrud, indent er noch hinzu baren. Während sich andere Staaten bemühen, gleiche Instinkt allein dieselben Richtlinien vor- längst bewährte Einrichtungen durchsetzen, sieht fügte, daß es höchste Zeit sei, mit diesen Zustän- die Volksschulbildung auszudehnen, wird sie in fchreibt, sondern es ist anzunehmen, daß hier ge man auch bei der Elektrifizierung der den aufzuräumen. Rumänien systematisch vernichtet. Den Olimeinsame Verabredungen vorliegen, daß es sich Ortschaften. Vor dem Krieg hätte die Anlage Es ist für die niedrig- egoistische Politik der garchen von Bukarest ist selbst die ärmliche SchulDie Algvarier müßten nicht die verbissen- elektrischer Lichtleitungen im Vergleich zu heute Agrarier fennzeichnend, daß sie im Gemeinde- bildung, die in der Bukowina , Desterreichs brutalen kapitalistischen Politiker sein, als die einen Pappenstiel" gekostet, aber gerade die wahlkampfe die häßlichen Instinkte des Geizes, an Analphabeten allerreichstem Lande, an die wir sie seit Jahrzehnten fennen, wenn fie eine weil es angeblich zu teuer" war. Jetzt, wo ihre Anhänger gegen die dreimal verfluchten Ro- stoßes, das Wissen könnte, Gott behüte, die braven wir sie seit Jahrzehnten kennen, wenn sie eine reichsten Bauern wollten hievon nichts wissen, Hasses und Neides aufzupeitschen versuchen, um Bauerumassen verzapft wurde, ein Stein des Anausgeben würden. Die Spitze ihrer Angriffe vielfach andere, weitfichtigere Leute in den Ge- tent in Wolle" zu bringen, die das Gelb der Bauern zu sozialistischen Revolutionären machen. ausgeben würden. Die Spitze ihrer Angriffe richtet sich in erster Linie gegen den Sozialismus meinden am Ruder sind, wird zwar gebaut, aber Bauern" angeblich vertrödelt haben. Schreibt doch Zurück zum Mittelalter!" lautet die Losung, zu der ihnen ein wahres Grenet ist. Gewiß haben durch die Schuld der Agrarier kostet die Sache auch das Hauptorgan der tschechischen Agravier, sener herrlichen Zeit, wo der Leibeigene getufiht die deutschen Landbündler in den Deutschnatio nun freilich viel mehr Geld. Genau so ifts mit der„ Venkov": und dem Herrn, der ihn trat, die Hand gefügt bat! Also wird die rumänische Schulordnung" nalen und den Deutschgelben Gegner, denen es anderen Dingen, die nicht im ausschließlichen „ Die Finanzwirtschaft der Gemeinden ist un( welch hohnvoller Name für dieses Nichts!) auch um bloßen Wählerfang zu tun ist, besonders seit Interesse der Großbauern liegen, so etwa mit tergraben; das Aufgehen der von den Sozialisten in der Bukowina eingeführt, wo es bisher sechs der Sprengung des Deutschen parlamentarischen der Errichtung einer Wasserleitung. Die gepflanzten Eaat zeigt sich schon jetzt durch die un- Volksschulklassen mit Vorbereitungsklassen und Verbandes, und auch mit den Christlichsozialen unwahrscheinlichsten Geschichten sind bekannt, geahnt gestiegenen Steuerzuschläge für die Ge- Fortbildungskursen gab, werden in Hinkunft nur spinnen fie feinen guten Faden, weil diese welche bie Haltung der agrarischen Dorfgrößen meinden, Bezirke und das Land. Gegen die Wahl noch vier Klassen eröffnet, die Schulpflicht Parteien ihnen am Lande eine gewisse Schmuy drastisch kennzeichnen, von der Vereitelung einer machination dieser vereinigten sozialistichen Grup- wird auf das zehnte Lebensjahr herabfonkurrenz bereiten aber der schlimmste Feind Sisenbahnstation angefangen bis zur offenen pen müssen sich in jeder Gemeinde nicht bloß die gedrüdt! Ruiniert schon die neue Ordnung der rein kapitalistisch orientierten Großbauern ist Feindschaft gegen die- Konsumvereine. Landwirte, sondern auch die Träger aller anderen die rumänischen, so vernichtet sie völlig die Midoch der Sozialist. Nicht, weil man noch an das Spielt der Schullehrer neben dem Herrn PfarBerufsstände ob Handwerker oder Intelligenzler noritätsschulen. In ihnen wird nämlich Ammenmärchen vom Teilen und Rauben glaubt, rer am Lande auch eine bedeutende Rolle als - zu einer einheitlichen agrarischen überdies das Rumänische als Unter darüber ist man in den führenden Kreisen längst Respektsperson, so zeigt ein Blid in das SchulGruppe vereinigen, um zu erzielen, daß in die richtssprache eingeführt, Kinder von sechs hinaus, wenn man auch nicht verschmäht, zu gebäude, daß in fachlicher Beziehung die GeGemeindeverwaltung nicht nur eine Bevölkerungs- bis zehn Jahren haben also den Unterricht in Wahlzeiten für die rückständigsten Wähler den meinde nicht auf der Höhe steht und gar vieles roten Wau- Wan herauszusteden sondern weil fehlt, das bei einiger Mühe leicht aufgebracht gruppe einziehe, sondern daß Gerechtigkeit herrsche allen Gegenständen in einer Sprache an und insbesondere an den Gemeindeausgaben gezuhören, die sie gar nicht oder nur notdürftig wir die einzige Partei sind, die im prinzi- werden könnte. Sich dazu aufzufchwingen, das spart werde." verstehen. Der Staat legt es also bewußt darauf piellen Gegensatz zum Agrarfapital steht, Schulgeld für arme Schüler abzuschaffen und was man von den Deutschnationalen und den ihnen unentgeltlich die Lehrbehelfe beizuUnter dem Schlachtruf„ sparen" werden an, daß sie als völlige Ignoranten die Schule übrigen deutschbürgerlichen Parteien natürlich ſtellen, das läßt der Geiz der Bauern, den leider also sowohl die deutschen wie" bie tschechischen wieder verlassen. Nicht genug daran werden die häufig auch die Kleinen unterſtüßen, nicht zu Ist die Selbst sucht ein Stennzeichen Kapi - Wozu auch dieses Uebermaß" von Bildung für gravier gegen die Sozialisten zu Felde zichn, Lehrer, die eine Prüfung aus der rumänischen die Sinder armer Säusler und Arbeiter? um womöglich alle Fortschritte, welche in Sprache beſtehen, versezt, die sie nicht beſtehen, taliſtiſchen Strebens, so ist dieses Merkmal beim Knechte und Sütejungen brauchen ja nichts zu terungsschichten nach harten Stämpfen durchge- erhaltung wird auf Schulkomitees abgewälzt, die den Gemeinden zugunsten der ärmeren Bevöl entlassen, die materielle Fürsorge für die Schul waschechten Agrarier im besonderen Maße austönnen, außerdem macht Bildung unzufrieden! geprägt. Es gibt faum eine zweite Gruppe der und da der Großbauer auf dem Standpunkt fetzt wurden, wieder zu vernichten. Wenn feine Steuern einheben, sondern nur schnorren tapitalistischen Gesellschaft, die so wenig sozia Vergebung der Ge- dürfen. Die neuen Schulgesetze Rumäniens geles Empfinden zeigt, wie gerade die egoistisch ſteht, auch er brauche kein besonderes Wissen, meindegründe auf die Bedürfnisse der Ar- währen demnach den Oligarchen die süße Sichergerichteten Agrarier. Alles für sich, nichts für sein Besitz sei ihm eine ausreichende Existenz men Rücksicht genommen wurde, wird sich das eit, daß das Land in fünf bis zehn Jahren ein andere. Es ist durchaus kein Zufall, daß für die grundlage und nicht das„ Büchel", kann man sich im Falle eines agrarischen Wahlfieges total Tummelplatz der Analphabeten und damit ein Armen nirgends so schlecht gesorgt wird wie schon vorstellen, wie schwer fulturelle und sozial- ändern. In den von unseren Freunden be- Paradies der Kunte und Auswucherung ſein sozial- Falle hebung würbe zeigen, in wie wenig Gemeinden Agrariern beherrschten Gebieten durchzusehen sind. der wirtschaftlichen und politischen Fuchtel ste- Minoritäten gegenüber getrieben wird, mag die in veichen Bauerngemeinden. Eine statistische Er- politische Errungenschaften in den von den herrschten Landgemeinden tragen die früher unter Von der Schulpolitik, die in Polen den noch ein regelrechtes Armenwesen besteht und wie Nichts wurmt einen echten Agrarier mehr, henden Häusler und Arbeiter einen gewiffen Tatsache Zeugnis ablegen, daß in Polnischder im Dienste des Großbauern alt und grau als daß auch andere Leute darunter gar der Stolz zur Schau und auch das geſellſchaftlich- efchen die leste von fünf deutschen Mittelgewordene, arbeitsunfähige Knecht wie die zu- Nachbar, mit dem er verfeindet iſt( wegen eines fulturelle Niveau hat sich in erfreulicher Weise schulen, das Realgymnasium, heuer ganz oder um sammengeraderte Wlagd in den meisten Fällen Stüdchens Rain oder eines Weges), von feinem gehoben. Man widmete den Gemeindeein überaus trauriges Los zu tragen haben. Gelde mit Nußen ziehen. Für sein Geld will bibliotheken viel Aufmerksamkeit und tat größten Teil gesperrt wird, trotzdem sein SchülerSätten sie mur rein menschliches Mitgefühl nur er, der antikollektivistische Bauernschädel, auch sonst manches, um das oft in größter Dürftand durchaus genügt. Geradezu skandalös aber würden sich die Agrarier nicht mit Händen und etwas haben. Nun haben im Jahre 1919 die tigkeit lebende Landproletariat auf eine höhere iſt die Sperrung des ersten Jahrganges ber Füßen gegen die Einbeziehung der landwirt- Säusler im Verein mit den Arbeitern vielerorts fulturelle Stufe zu bringen. Mit all diesen Be- Die Anstalt hat sich Jahrzehnte lang durch die Be- Deutschen Gewerbeschule in Bieliz, schaftlichen Arbeiter in die Kranken- und Un- die feit mehr als fünf Jahrzehnten un- ſtrebungen wäre es nach einer Niederlage un- Die Anstalt hat sich Jahrzehnte lang durch die fallversicherung gewehrt haben, veil bies eingeschränkt regierenden Bauern mit Hilfe des ferer Genossen ebenso gründlich aus wie mit musterhafte Ausbildung ihrer Zöglinge fürs prafGelb loftet und sie würden nicht jetzt mit Hoch- gleichen Wahlrechts aus der Gemeindestube ver- ciner besseren Armenfürsorge und sonstigen ähntische Leben einen berechtigt guten Ruf erworben drud gegen die Alters- und Invaliditäts- brängt und eine Anzahl Neuerungen eingeführt, lichen„ neuzeitlichen" Einrichtungen, welche im und Polen hat tüchtige Fachleute und Praktiker versicherung agitieren. Und wie haben sich die das heftigste Mißfallen der Großbauern er Intereffe des arbeitenden Landvolks mühsam ge- gewiß dringend nötig. Tut nichts. Der Haß gegen die Agrarier gegen das allgemeine, gleiche regt haben, weil sie Geld fofteten und nicht schaffen wurden. Wer die Herren Agrarier kennt, alles deutsche ist stärker und so wird einem Jahr und direlie Wahlrecht gesträubt! Wie ausschließlich ihnen allein Vorteil brachten. Der weiß, daß sie mit einer Rud fichtslosigkeit gang die Gröffnung verweigert, in deſſen allgehielten sie zähe feit an dem Vorredyt, über die Ausbau des Schul- und Armenwesens, die Her- sondergleichen unter der heuchlerischen Parole fter- und Textilabteilung jich mehr als je dreißig meine Abteilung fich fiebzig, in deffen Wertmeis Masse der Häusler und Arbeiter in der Ge- richtung der während der langen Kriegszeit ber- sparen um jeden Preis“ gegen die Kleinbauern, Schüler gemeldet haben! Hundertvierzig junge er und Textilabteilung jich mehr als je dreißig meinde und im Bezirke zu herrschen! Und wie lotterten Straßen und vieles andere erforderte Häusler und Arbeiter im Gemeindewahlkampfe Leute in einer Klaffe, hundertvierzig künftige gut verstanden es die Agrarier, auch aus der freilich Geld und die Umlagen mußten steigen, zu Felde ziehen werden. mitverwaltung des Landes klingenden Vorteil auch schon deshalb, weil der Staat die Ge- Die Herrschaften werden sich aber sehr irren, Techniker, Werkmeister und Jugenieure müssen Die Herrschaften werden sich aber sehr irren, in Form von Subventionen usto. zu ziehen! Sie meinden sehr furz hält. Wenn die Umlagen in wenn sie vermeinen, durch die Ausnüßung ber den Gedanken befferer Ausbildung fürs Leben jind sehr praktische Leute, die Herren Agrarier, den Landgemeinden nach 1919 in ungeahntem brutalsten kapitaliſtiſchen Instinkte die Reihen beraubt sich Polen , nur um der deutschen Winaufgeben, um hundertvierzig produktiv Schaffende die fich immer fragen: was bringt uns die Ge- Maße anstiegen, so war nicht zuletzt der der um ihr Daseinsrecht kämpfenden Landpro- berheit einen Schaden zuzufügen. Sinnloser fann Mordspatriotismus der Agrarier daran schuld. letarier schwächen zu können. Ganz im Gegen bie nationale Verblendung nicht mehr witten. Ihre Parole war mehr noch wie in anderen Unter dem Schlagwort Für Gott , Kaifer und teil, wird dieser schamlos- offene Kampf für die Durch diese Tat stellen sich Polens Schlachzizen fapitalistischen Streifen: sparen, möglichst Vaterland" und um sich und ihre Söhne vom Tasche" der Großbauern den Mut und die Wi- Durch diese Tat stellen sich Polens Schachzizen viel sparen bei Ausgaben für- andere. Ariegsdienst zu befreien, zeichneten die agrari- derstandskraft der Kleinen erst recht anspornen, würdig neben Rumäniens Oligarchie, das SchandSpeziell in fulturellen und sozialen Fragen ist schen Vorsteher nicht selten ganz allein, ohne Ge- damit sie nicht wieder unter die Botmäßigkeit der mal von böswilligen Kulturschädlingen steht entder Vollblutagrarier stets mißtrauisch) und zuge- meinderatsbeschluß, auf Kosten der Allgemein- Dorfprozen geraten. Der Klassengegensatz ist ehrend auf ihren Stirnen. fnöpft. Von Haus aus gegen Neuerungen abge- heit, Beträge für die Kriegsanleihe, die in die heute auf dem Lande so scharf ausgeprägt, daß neigt, von deren Nüßlichkeit er sich nicht über Zehntausende gingen. Den Schaden müssen nun teinerlei agrarischen Künste, weder Peitsche noch eugt hat, lehnt der Bauer aus falsch auge die Dorfbewohner in Form hoher Umlagen tra- Buderbrot, die alten Verhältnisse im Dorfe her Genollen, lefet und verbreitet die brachter Sparsamkeit, aus furzsichtigem Gei; selbst gen, was jedoch nicht hindert, daß die deutschen beizuführen vermögen. Auch draußen im Dorf Neuanschaffungen ab, die seine Wirtschaft vor- Landbündler ebenso wie die tschechischen Agra- lebt das Klassenbewußtsein, marschiert der Sowärts bringen würden. Die Abneigung gegen rier darüber raunzen, daß Leute, die„ keine zialismus!
schichte ein?
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wird.
Arbeiterpreſſe.
ins erschlaffte deutsche Geistesleben brachte. Aber sie kennen lernen. Er sagt selbst, seine Heimat sei unmöglich und muß die Stellung aufgeben. In= auch das Rittertum, das größtenteils feine poli- allerorten. Ein Stüd fahrenden Ritters stedt in zwischen ist aber auch seine persönliche Sicherheit tische Stellung und seinen Wohlstand an Kirche ihm. Er betreibt an den verschiedenen deutschen im Reiche bedroht, und als von Rom die Wei( 3n seinem 400. Todestage.) und Fürstentum, in deren deklassierende Abhän- und italienischen Universitäten die neuen huma- jung kommt, den so gefährlichen Hutten gefangigkeit es allmählich geriet, verloren hatte, ge- nistischen Studien; aber nirgend hält er es lange genzunehmen und auszuliefern, entsteht ein StefBeispiele wirten nicht. Alle Märtyrer und hörte zu den unzufriedenen und gärenden Ele- aus. 1509 finden wir ihn bereits auf einer Dit feltreiben der Fürsten und der hohen Geistlich Revolutionäre haben sich bisher immer ver- menten der Zeit. scereise an der pommerischen Küste, trant und teit, der gesamten Reaktion in und außerhalb gebens für die Menschheit geopfert. Dies: ist Eine romantische Verschmelzung von Ritter mittellos. Denn der Vater, ein harter, starrsin Deutschlands , gegen ihn. Sein Leben gleicht jetzt träg und besinnt sich auf die Freiheit erst dann, tum und Bürgertum, die sich durch sein ganzes niger Mann, hatte seit der Flucht des Sohnes die einer wilden Treibjagd auf ein edles Tier, das wenn die veränderten ökonomischen Verhältnisse Leben zieht und die Grundlage seines Lebens- Sand von ihm abgezogen und ihm seither jede zu Tode gehetzt wird. Er fühlt sich verlassen und sie dazu zwingen. Aber sie tut gut daran, bon tampfes bedeutet, bildet den Grundzug von Huts weitere Unterstüßung verweigert. Durch Bettelei, einsam. Er beginnt-wie alle großen Deuts Beit zu Zeit sich an jene wahren Helden der Ge- tens Wesen. Er wird als blaß, flein und hager Unterstüßungen von Gönnern , Schriftstellerei und schen sich seines Vaterlandes zu schämen. Bei schichte zu erinnern, und wenn es nicht aus dem geschildert und soll schon frühzeitig eine große In- Hof- und Striegsdienste fristet er fümmerlich sein Sidingen findet er auf dessen Burg Zuflucht; fraftvollen Willen geschieht, im Gedenken ihrer telligen; befeffen haben. Sein Vater bestimmt Leben. Aber bei diesen Wanderungen ist er fort- seine Schriften gegen die antichristliche Tyrannei Taten zur frohen Selbstbesinnung zu gelangen, ihn für den geistlichen Beruf, wahrscheinlich in- während in Verbindung mit dem Volte, das er des Papstes nehmen jetzt eine unübertreffbare so wenigstens um eine Dantesschuld abzutragen, folge eines Gelübdes, aber auch wegen der fennen lernt und die gesellschaftlichen Zustände Schärfe an und seine Aufrufe an die deutsche die ewig auf ihr lastet als schwere Schuld. Einer Schwächlichkeit des Knaben, die ihn zum Ritter in Deutschland und die Ursachen seiner politischen Nation werden umso eindringlicher und beschwö diefer Helden ist Ulrich von Sutten, dessen bier- untauglich machte. So kommt er ins Reichsstift Ohnmacht. In Italien , namentlich in Rom , render, je hoffnungsloser die Lage im Reiche hundertster Todestag in diese Tage fällt, ein gefal- nach Fulda , um dort die Schule zu besuchen und sieht er das pfäffische Treiben aus der Nähe. Die wird. Alls Sidingens Fehde gegen den Erzbischof lener Strieger am Wege zur Freiheit, für die er als Mönch gleich dort zu bleiben. Der Abt ist feile Stäuflichkeit der päpstlichen Sturie empört von Trier , durch die er die Wacht der Fürsten tämpfte und starb, an dessen Grab die vorüber ein strenger firchlicher, bildungsseindlicher Mann, sein soziales und sittliches Empfinden. In die- und des Klerus brechen wollte, von den vereinigsichende Menschheit, schmerzlich verweilend, stets der alle weltlichen Beschäftigungen aus dem Kle- fer Zeit schreibt er besonders heftige Invektiven ten rheinischen Fürsten niedergeschlagen wird, cinen Ehrenkranz niederlegen wird. ster verbannt. Das ist sein erstes größeres, für gegen Rom . Als er nach Deutschland zurückkehrt kann auch Hutten in Deutschland nicht länger Sutten wurde am 21. April 1488 als älte- feine weitere Entwidlung entscheidendes Begeg- ist er ein berühmter Mann. Er wird zum poeta bleiben. Todkrant und aller Mittel entblößt, stes Kind einer finderreichen Familie auf der nis mit den herrschenden Mächten, der katholi-| laureatus getrönt. Dadurch erhält er das Recht, sucht er Zuflucht in Basel . Als er bei dem großen Stedelburg seines Vaters, bei Fulda , geboren. fchen Stirche. Huttens, nach Freiheit, Welt und an allen deutschen Universitäten die schönen Wis Humanisten Erasmus von Rotterdam , den er bisEs war die Zeit vor der Reformation. Gegen Wahrheit verlangender, lechzender Sinn fühlt sich senschaften zu dozieren. Aber die Universitäten her verehrte, um Aufnahme bittet, weist ihn diedie Ausbeutung und Knechtung Deutschlands von diesem armseligen Leben abgestoßen und er waren schon damals die Brutstätten der Reaktion, fer abin charakteristischer Zwiespältigkeit des durch das römische Joch, das Teutschland in entflieht, siebzehnjährig, aus dem Kloster, bevor gegen die er fämpft. Er macht von diesem Recht, deutschen Bürgertums, aus Angst, sich dadurch feiner wirtschaftlichen, politischen und tulturellen er sich durch Gelübde gebunden hatte, hinaus in wie alle Sumanisten, die Privatgelehrte waren, die Gunst feines Gönners zu verderben und zuEntwidlung schwer hemimte, richtete sich bereits die Welt. Seine Flucht aus dem Seloster ist für das ihn auch feineswegs finanziell sichergestellt biel Auslagen mit dem fiechen, mit allen herrdie bürgerliche Opposition, die bei den jämmer die damalige Entwicklung in Deutschland und für hätte, feinen Gebrauch und vermeidet alle akade- schenden Mächten der Welt im Stampfe liegenden lichen Zuständen in Deutschland einen vorwie- die Geisteskämpfe dieser Zeit symbolisch. Er ist mischen Titel. In dieser Geldnot nimmt er Flüchtling zu haben. Das ist Suttens letter und gend geistigen Charakter annehmen mußte. Der ein unfteter Welt- und wanderlustiger Mensch, Dienste beim Erzbischof von Mains ; so erbärm größter Schmerz: von dem gebildetsten Vertre Humanismus bedeutet für Deutschland " die gei- immer auf der Suche nach Abenteuern und Feh. lich war damals die Stellung eines deutschen fer des Bürgertums, für dessen politische Münftige Befreiung der bürgerlichen Klaffen von der den. Hier ist er noch ganz Ritter. Er hat das Schriftstellers, daß er segar seinen Feinden bigkeit er fämpfte, brüst zur Tür hinausgewor feubal- firchlichen Scholaftit des Mittelalters, die Verlangen, die Welt nicht bloß aus Büchern fen gehen mußte, wenn er nicht verhungern wollte. fen zu werden. Auch in Wühlhausen, wohin er Auseinandersehung mit Rom , die unvermeidlich nen zu lernen, sondern sich in ihr umherzutreiben, Aber durch seine fortwährenden Streitschriften sich wendet, fühlt er sich nicht sicher. Tie römische geworden war und einen frischen belebenden Zug er will ettvas in der Welt bedeuten, so muß er gegen den Papst und den Ablaß macht er sich Meute folgt ihm auf den Fersen. Im Juni 1523
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