Scite 2.
Es ist allerhöchste Zeit, daß die Regierung die größte Aftivität in ihrer Vermittlungsaufgabe entfaltet, daß fie in der kommenden Woche tatsäch lich alle Energie anwendef, um den Skampf zu be
zu stehen. Selbst Presse der
Die Gemeindewahlen.
16. September 1 3.
Lodgman auf Gemeindekosten Bach s, zur Zeit, da die Arbeiter Eichelkaffe e tranfen, tranfen die Bürgerlichen Gumpoldskirchner und Melniter. Sache der Wähler ist es, am heut tigen Tage zu zeigen, ob sie noch weiter eine derartige Vergendung von Gemeindegeldern wünschen!
endigen und alle Machtmittel in Bewegung fent, Die Prager Denischbürgerlichen wagen sche Sozialdemokratie ergossen. Fast überall stellten die einzelnen Parteien des deutschen Bürger Realitionsparteien hab in Chien Tagen dares, zu lengaen, daß mit ihren Simmen ums die Gegenfäße untereinander zurück und letzten auf hingewiesen, daß die Regierung die Macht hat, ein Tschechischtlerilater in den Orts- wandten sich in einheitlicher Front gegen die foziaden Starvsinn der Unternehmer zu beugen. Tut listische Arbeiterschaft. Sie und da aber fielen sie sie das nicht, dann wird sich die gesamte übrige chuirat von Bubentich gewählt wurde! einander selber in der schärfsten Weise an und entArbeiterschaft mit dem Streit ernst zu befassen hüllten so der beluftigten Arbeiterschaft ein ergön- Rasta, ber„ Retter" der BankUnsere Feststellung, daß durch die Abwesen- liches Bild von dem Schmutzhausen, der sich in der und ihrerseits zu wägen haben, in welcher Weise beamten. der notwendige Druck auf die Regierung ausgeübt heit des deutschen Stadtrates Lustig in der deutschbürgerlichen Häuslichkeit angehäuft hat. Um werden kann, wenn sie nicht aus eigenem alle Sigung des Bubentscher Stadtverordnetenfolle nur ein einziges Beispiel herauszugreifen, sei die Wir erhalten folgende Mitteilung: Kraft anwendet, um den Kampf zu beendigen. giums vont 3. November 1919 ein deutschfeind Polemik genannt, die der Bund der LandDer Verband der Bank- und SparkassenVor Ausbruch des Streils hat der Sekretär des licher Beschluß dieses Kollegiums die Mehrheit wirte und die Gewerbepartei gegen die beamten in wer tschechoslowakischen Republik legt Grubenbesitzerverbandes Dr. Peters einer Anzahl erhielt, und noch mehr die Anprangerung der Christlich soialen führten. In einem Auf- entschieden Protest dagegen ein, daß die während von Vertretern der Bergarbeiter erklärt:„ Dies Tatsache, daß die Deutschbürgerlichen einen Tsche- satz der bündlerischen„ Deutschen Westböhmischen der Wahlkampagne der„ Bohemia" und der mtal steht die Regierung auf unserer Zeite und chischklerikalen in den Ortsschulrat von Bubentsch Stimmen" wird den Christlichsozialen Berlogen-„ Prager Abendzeitung" vom 15. September beiwenn Sie in den Stampf gehen, werden Sie ihn wählten war den Parteien des Deutschpolitischen heit, Verdrehung und Verleumdung"," offenkun- gelegene Wählerzeitung" Veröffentverspielen." Das war ungefähr drei Wochen ver Arbeitsblocks", just vor dem Wahltag, begreifli- diger Volksbetrug",„ Gemeinheiten" u. Schmuß lichungen über den Bankbeamtenstreik enthielt, Ausbruch des Streiks und man muß rund herauscherweise unangenehm. Um die Blamage vor den finkereien" vorgeworfen, ja selbst den Ausdruck die den Tatsachen nicht entsprechen. Was sagen: das Vorgehen der Regierung in den ersten Wählern abzuſchwächen, versuchte es Herr Luſtig poltitische Lansbüberei" finden die Agrarier die Mitteilung anbelangt, daß der Herr Abg. drei Wochen hat die Meinung unter den Bergar- zunächst mit einer Paragraph 2- Berichtigung, die gegenüber den Christlichsozialen am Plate. Der Kafka während des Bankbeamtenstreikes mit Wisbeitern aufkommen lassen müssen, als ob tatsächlich er uns übermittelte, die Tatsachen auf den Kopf Redakteur des christlichsozialen Grenzboten" er- fen und unter Mitwirkung der Leitung unseres die Regierung nicht so, wie sie es in früheren zu stellen. Da dieser Versuch fehlschlug, brachte hält den Ehrennamen politischer Lump", der sich Verbandes intervenierte und daß er es war, der Kämpfen getan, den ehrlichen Vermittler zwi- die Bohemia", die berufene Verteidigerin auf dem Niveau eines Schnapsideefabrikanten" durch seine Intervention hunderte von Bankbcamschen den streitenden Parteien spielen, sondern daß aller Sünden des deutschen Bürgertums, gestern bewege. Die Deutsche Gewerbepartei" wiederum ten vor der Entlassung und Maßregelung besie den Kampf ſo beendigen wollte, wie es die eine Notiz, in der sie durch plumpe Lügen die zitiert wörtlich den Schimpfartikel des agrarischen wahrte, sei festgestellt, daß im Verlaufe des StreiGrubenbesitzer planten. Wenn die Regierung Wert Wirkung unserer Veröffentlichung abzuſchwächen Blattes, bemerkt, daß sie ihn Wort für Wort unter- tes ein ergebnisloser Bermittlungsversuch des darauf legt, in den Augen der Bergarbeiterschaft trachtete. Da Herr Lustig bei uns nicht zu Worte schreibe, nennt den Redakteur des Weſtböhmi- Serrn Abg. Rajka stattfand, der über seinen und eines großen Teiles des Proletariats in der fam, stellt statt seiner die Bohemia" fest, daß er schen Grenzboten" eine Kanaille, dessen gauner Vorschlag vertraulichen Charakter ha Tschechoslowakei rehabilitiert zu werden, so muß schon am 1. September 1919 fein Stadtratsman- hafte Geriebenheit und Gemeinheit" nur mit der ben solite. Unsere Organisationsleitung wird sie in der fünften Woche tun, was sie in den ersten dat niedergelegt hätte und darum in der Sizung Hundspeitsche" zu beantworten sei. Das vor: nunmehr das aktenmäßige Material Wochen des Streits verabsäumt hat. am 3. November nicht anwesend sein konnte. Dies nehme Blatt der frischgebackenen Gewerbepartei hierüber ihren Mitgliedern und der effentlichkeit ändert nichts an unserer Feststellung von dem be- schließt in angeborenem Zartgefühl seinen Artikel in der nächsten Nummer des„ Bank beamten" sonderen Fleiß und dem Eifer, mit dem Herr folgendermaßen:... Es efelt uns ohnehin, mit Die Prager Gemeindevertretung für Bustig sein Mandat verwaltete, da am 3. Novem folchen hundegemeinen Verleumdungen sich( Wo- zugänglich machen. die Streitenden. ber über seine Demission noch nicht rechtskräftig her soll der ordinäre Schimper deutsch kennen?) entschieden war und er deshalb zumindest die mo- befassen zu müssen". ralische Verpflichtung gehabt hätte, seinen Posten in einem wichtigen Augenblicke nicht leer zu lassen.
*
Die gestrige Sigung der Prager Verwaltungskommission hat folgende Stundgebung beIchloffen: Im Namen der gesamten Prager Bevölkerung sprechen wir den streikenden Bergleuten in ihrem gerechten Kampfe gegen die Grubenbesitzer unsere heißen Sympathien aus und geben dem Wunsche Ausdruck, daß sie diesen Sampf zu einem gedeihlichen und erfolgreichen Ziele führen. Die Stundgebung wurde einstimmig
angenommen.
"
"
Wir bedauern alle jene, die heute zwischen werbepartei die Wahl haben.
Bund der Landwirte, Christlichsozialen und Ge
besten Weine!
Eine aufgelegte unwahrheit aber leistet sich Herr Lustig mit der Behauptung, daß das Wandat in den Bubentscher Ortsschulrat„ durch Während das Bolt darbte, Ich emmten ein Uebereinkommen aller Parteien mit Zustim die Deutschbärgerlichen! mung des Vertreters der deutschen Sozialdemokra ten, Herrn Weber, der tschechischen Volkspartei zu- Auf Kosten der Kommune Aussig tranken sie die gefallen" wäre. Genosse Weber hat niemals ein derartiges Abkommen mit einem Vertreter Dichtung oder Wahrheit? der Deutschbürgerlichen getroffen und von der Das Abendblatt des„ Rude Pravo" teilt" Bohemia" ist es, gelinde gesagt, eine Unvermit, daß einige Ortsgruppen des( kommunistischämtheit, zu behaupten, daß Genosse Weber schen) internationalen Gewerkschaftsverbandes in ebenfalls für den tschechischen Klerikalen geAuszahlung von Streitunterſtüßungen vorbereitet bürgerlichen seinen Vorschlag, einen Angehörigen Nordböhmen aufgelöst und die Gelder, die zur stimmt hätte. Genosse Weber hat, da die Deutschwaren, beschlagnahmt wurden. Der Vorstand des internationalen Gewerk- einen leeren Stimmzettel abgegeben. ſchaftsverbandes hat gemeinsam mit dem Klub der Mit den zwei deutschbürgerlichen Stimmen erkommunistischen Abgeordneten beim Innenmini- schien sodann der Tschechischklerikale gewählt. ster interveniert. Wenn wir auch wissen, weil Das Lügen werden wir zu dieser Erwir es oft und oft erfahren haben, daß in diesem fenntnis find wir durch die Art des Wahlkampfes Staate alles möglich ist, so glauben wir doch, daß gekommen, wie ihn die ,, Bohemia" führte die diese Meldung nur mit allem Vorbehalt registriert fem famosen Bürgerblatt nicht abgewöhnen. Aber werden muß. Die Red.) um ihr das Handwerk zu erschweren, und auch ihren Lesern Gelegenheit zu geben, die Methoden Retrutierung der im Auslande lebenden der Bohemia" kennen zu lernen, ist dafür gesorgt worden, daß sie ihrem eigenen Bublifum dennoch die Wahrheit wird mitteilen müssen.
Jugoslawen.
Der Wilitärattachee des Königreiches SHS. in Prag fordert die Angehörigen des Königreiches SSS., die im Jahre 1903 geboren sind, sowie auch der anderen noch nicht rekrutierten Jahrgänge auf, sich auf der jugoslawischen Gesandtschaft weds Rekrutierung einzufinden. Jeder hat den Reisepaß und andere Identitätsdokumente mitzubringen.
Drdenauguft.
Von Paul Behlau.
Ordenaugust war nicht ganz richtig im Kopf. Das wußten nicht nur alle Einwohner des tieinen Städtchens, sondern auch alle Bauern des Stirchspiels.
Und die Kinder!
Dieses kleine Volk machie sich blivwenig aus seinem geistigen Zustand, und wenn nicht gerade ein Starussell auf dem Marktplatz oder ein Schützenfest oder ein fröhliches Ringreiten die Jugend heimsuchte, fand diese im Umgang mit Orden august vollgültigen Ersatz für solcherlei Vergnü
gungen.
Man hatte ihm diesen Spivnamen angehängt, weil er eine fraufhafte Vorliebe für Orden und ähnliche Schmuckstücke hatte und für alles, was man ihm zur Zierde seiner linken Brusthälfte schenkte.
Ordenaugust war gänzlich harmlos in seinem Schwachsinn. Ein Lämmlein hätte nicht unschuldiger sein können. Und noch mehr sprach zu feinen Gunsten. Er war, obgleich er in Worten und Bewegungen beim ersten Hinsehen als ein grober Kloß erschien, überaus bescheiden und dienstbereit gegen jedermann, und wurde, weil er für ein gutes Essen oder ein einfaches Nachtlager wie ein Bflug ochse von morgends bis abends arbeitete, beson ders von den geizigen Bauern der Umgebung gern gesehen.
der Oppositionsparteien zu wählen, ablehnten,
Deutschbürgerliche untereinander.
Und sie reden darüber, daß wir mit innen in Brag nicht toppein!
Die Bohemia" und die gesamte deutschbürgerliche Provinzpresse ohne Unterschied der Partei fafeln unausgesetzt von der ,, bolfsverräte
rischen Haltung" der deutschen Sozialdemokraten, da diese es insbesondere in Prag abgelehnt haben, ihre Liste mit den vereinigten Deutschbürgerlichen zu koppeln. Wie demagogisch das Geschrei der Deutschbürgerlichen ist, beweist die Tatsache, daß in Stannern, einem Marktflecken bei Iglau , Es war wie man aus dem Auffiger die Christlichsozialen die stoppelung mit Volksrecht" erfährt- furz nach dem den übrigen deutschbürgerlichen Parteien ablehnKriegsende, also eirer für das deutsche Volt in ten, mit den tschechischen Parteien Böhmen schweren Zeit, da ſich deutschbürgerliche toppelten, außerdem den tschechischen 1918 auf Gemeindekosten, und zwar auf Kosten der findung" der sozialdemokratischen" Bresse, sondern Patrioten fanden, die nichts anderes zu tun hat- Pfarrer des Ortes auf die eigene Ziste ten, als gerade vom 25. Oftober bis 23. November feßen. Das ist nicht etwa eine„ böswillige ErGemeinde Aufſig fünf Flaschen Wein, und zwar eine Mitteilung, die einem deutschbürgerlichen lauter gute Tropfen, wie Gump oldskirch- Blatte entstammt. ner und fünf Flaschen Bier zu trinken, diverse albsbraten, Schweinsbraten, Saftbraten, belegie Brote, Butter und Torten zu essen, wofür die Ge- Aus einem„ Kampforsan" des Herrn ( meinde die Kleinigkeit von 492 K 10 h bezahlen mußte. Die Herren hatten die Macht noch bis zum 15. Juni 1919, dem Tage der ersten gleichen Wahlen in die Gemeindevertretungen inne. Sie benutzten dies, um sich für die Gemeindewahlen zu stärken". Da wurde nun so eifrig gegessen und getrunken, daß man in einem Monat 1381 Stronen 80 Heller Gemeindegelder verausgabte. Genan 21 Flaschen Wein wurden innerhalb eines Monates auf Gemeindekosten durch die Gurgel gejagt und es schien den Herren der Vöslauer Golded am besten zu schmeden. Die Flasche fostete damals 20 Stronen, so daß sie gleich 17 Flaschen
Lodgman.
Die in Prag erscheinende Sudetendeutsche Tageszeitung" schreibt in thren gestrigen ,, Glossen" gegen die deutsche Sozialdemokratie,
,, daß gerade sie es ist, die sich weder um den Achtstundentag, noch um die Erhaltung des Arbeitsplatzes schert, ja selbst Streitbre cherdienste leistet, wenn es der Vorteil der roten Funktionäre verlangt
Die Sudetendeutsche Tageszeitung" unternimmt natürlich nicht den hoffnungslosen Versuch, auch nur für eine ihrer schweren Verleumdungen
In den drei Wahlkampfwochen hat die bür gerliche Presse wieder einmal Gelegenheit gehabt, zu zeigen, welch hohes Maß von Kultur ihr inne- fonsumierten". Zu einer Zeit, da die Arbeiter die Spur eines Beweises zu erbringen. Aber wohnt. Eine wahre Sturzflut wüstester Beschimp- Brotkarten hatten und kein Brot, aßen welche Kühnheit gehört dazu, daß das Blatt der fungen und Verleumdungen hat sich über die deut- die Deutschbürgerlichen zur höheren Ehre des deutschnationalen Partei, die sich in ihrem Proarme Sterl sich einen Stuß holen wollte, dann lach| sem Tage gebraucht werden durften, wieder und ten die Mädels und rückten aus. ivieder leer, und die Ausgelassenheit, die der Alfohol in den Köpfen der Becher angerichtet hatte, war auf dem Höhepunkt gekommen.
ten, seiner Dummheit noch größere Hörner auf zusehen.
Wo er ging und stand, sei es, daß er auf einem Hofe Meinigkeiten verrichtete, sei es, daß er auf Botengängen unterwegs war, überall lärmte um Ordenauguſt eine große Schar von Schuljungens, die ihn ausgiebig mit Wasserspritzen und Stnallerbsen bearbeiteten und so bei ihm wohltuende Ablenkung nach der Einförmigkeit der Schulstunden fand.
Zuweilen, wenn ihm einer der kleinen Frech dachse gar zu arg aufs Zeug rückte, kam er in helle Wut.
Dann sprang er wie ein gereizter Bulle auf die Uebeltäter los, daß sie in alle Windrichtungen davonstobten. Dann war Ordenaugust schrecklich anzusehen. Die in solchen Augenblicken hervor drängenden Aug, die tadellosen, weißen, fletschenden Zähne, zwischen denen der Geifer heraussprigte, ließen Schlimmes vermuten.
Aber dann geschah etwas unbegreifliches. Sobald er sein zappelndes Opfer, das natür lich mörderisch nach der Mutter jchrie, in feinen bärenstarken Armer hielt, entfuhr unter einem heiseren Auflachen ihm der Zorn ebenso plößlich, wie er vordem sein Blut entzündet hatte. Wirt lich, das Spiel eines Vaters mit seinem Kinde hätte nicht anmutiger sein fönnen, so zärtlich legte Ordenaugust den Bengel über das Knie und ließ einige male seine flache Hand auf das kleine, stramme Hinterteil fallen.
Unterdes standen die glücklicheren Jungens in gehöriger Entfernung und machten lange Nasen. Die meisten aber gaben ihm fleine Aufträge, Besonderes Vergnügen hatte Ordenaugust, nur weil es sie nach herzlichem Lachen gelüftete. die Mädchen mit ihm herumschäferten. Der erste April und die Silvesternacht brach Bräute hatte er so viele, als das Jahr Tage hat. ten die schlimmsten Stunden für Ordenaugust. Es gab wohl nicht eines mehr, das ihm nicht schon Aber Ordenaugust blieb immer das, was die die Ehe versprochen hätte. Er sah in seiner Wahl Natur aus ihm geschaffen hatte: ein gutmütiger nicht auf arm oder reich. Wenn ihm nur geGefelle. Selbst wenn die Leute ihre gröbsten Späße| nügend Kochtöpfe in Aussicht gestellt wurden, war mit Erfolg verpufft hatten, lachte er aus seinen er es zufrieden. Dafür hatte er als starter Esser fleinen blödsinnigen Augen so geduldig in die das größte Interesse. Der Anzahl der Kochtöpfe Runde, daß sich seine Peiniger aufgemuntert fühl- galt auch stets seine erste Frage. Wenn aber der
Der Gefoppte grinste gutmütig hinterdrein und schimpfte wie ein pflügender Ackerknecht: Loopt man to, id finn wull noch cen".
Es war am dritten Pfingsttag. Die Sonne hatte es gut gemeint, ein ungewöhnlich schwüler Abend hing von den Bäumen. Nach uraltem Brauch sollte an diesem Abend die Fleckensgilde um den Roland tanzen. Das geschah alljährlich in dankbarer Erinnerung an Jürgen Fuhlendorf, der um die Mitte des 16. Jahrhunderts die Befrei und der Bauern vom Frondienst erwirkt hatte. Freilich, man tanzte nicht mehr. Darüber war man mit der Zeit hinweggekommen. Aber die Gildeleute versammelten sich feierlichst in einer am Markt liegenden Wirtschaft und marschierten mit Musik dreimal um das Standbild, das mitten auf dem Marktplatz ragte.
Auch Ordenaugust war zur Stelle- schwer mit Orden und Ehrenzeichen behangen. Als ihm ein schelmisches Mädchen noch eine bunte Postlarte zur Berzierung feines verwitterten Hutes schenkte, steckte er diese auch noch an und reihte sich in die Marschordnung ein. Natürlich hatte er seinen Platz hinter der Bumstrommel gewählt und schlug stolz mit einen. mächtigen Snippel den Taft.
Die Kinder jauchzten, die ernsten Bürger verbissen sich mit Mühe ein lautes Auflachen und die lustigen Musiker vertaten sich in den Noten.
Nachher sahen alle Beteiligten es gerne, daß Ordenaugust mit auf den Tanzboden fam. Er tanzte so tolpatschig, und wenn er nur einige Schnäpse bekommen würde, schnitt er greuliche Gesichter, an denen sich die waderen Bürgersleute nach Herzensluft ergößen wollten.
Aber Ordenauguſt trant zuviel. Vor Mitternacht schon legte man ihn in eine stille Ecke, damit er seinen Rausch ausschlafe.
Inzwischen wurden die großen, sinnernen, schon bös zerbeulten Gildekrüge, die nur an die
Da fand es sich, daß ein Bauer den Ordenaugust für den nächsten Tag mieten wollte. Er nahm ihn, da es Zeit wurde, mit seinem Sohne furzerhand unter die Arme, und beide schleiften den trunkenen Schwachkopf nach seinem Gehöst, wo sie ihn in eine leere Stuechtekammer padten. Der. Magd rief der Bauer dann noch durch die angelegte Tür zu, fie möge dem Ordenaugust zum Morgen ein tüchtiges Frühstück bereiten, er werde ein saures Stück Arbeit vor sich haben.
Am Südwesthimmel aber zogen unterdessen schwvere Wolfen herauf. Als die Letzten vom Gildefest nach Hause lärmten, brummte schon ein ferner Donner.
Sanft lag nun schöne ländliche Ruhe über der Gegend.
Da brauste ein heißer Wind heran, da rüt telte sein Odem die alten schlafenden Linden wach und jagte auf seinen Fittichen Blitz auf Blih von Wolfe zu Wolfe, vom tieflastenden Himmel zur Erde.
In den Häusern flammte Lampenlicht auf. Noch vom Erschrecken durch den ersten heftigen Donnerschlag zitternd, sammelten sich die Familien um den Hausherrn, der geruhsam für alle Fälle seine Anordnungen traf.
Mit stummen Entsetzen drängte man sich an die Fenster, als man einen düsteren Feuerschein langsamt in den blitzerrissenen Nachthimmel hineinflattern sah.
Da flammte ein entsetzliches Weiß in die Augen, ein Strachen folgte, das die Schwächsten zu Boden warf und die Türen aus den Klinken hatte. Die Hände der alten Mutter fuhren zum Herzen. Es hat eingeschlagen; man wußte es. Und man lauschte, lauschte ängstlich zwischen dem Donnergeroll hindurch.
chens, ganz verwischt im Rauschen des gelösten Richtig! Erst am fernsten Ende des Städt