16. September 1923.

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gramm ausbrudlich gegen den Achtstundentage wächst dem Unternehmer dadurch sein Schaden, da nalsozialisten gestaltete sich eine von mehr als Militärverband 489, Wehrbund keine Stimme.

deren fabriksbesitzende

Ein Muſterbeiſpiel chriftlich ozialen Jesuitismus.

aus- zinse höhere Löhne fordern und durchsetzen, er- Zu einer Auseinandersetzung mit den Natio-| band 1462, Wehrbund 120. In Salzburg  zeit den deutschen   Arbeiter auf die Straße wer- er die erhöhten Produktionspreise sofort in erhöh- 500 Personen besuchte Wählerversammlung in Sier erhielt ein nationaler Kameradschaftsbund 48 fen, wenn sie in einem tschechischen Arbeiter einen ten Warenpreisen zum Ausdruck bringt und so die Landskron, die von der sozialdemokratischen Stimmen. Tirol Militärverband 384, Wehra billigeren Ersatz finden und die sich schließlich eine Reichtümer, gegen die sich die Partei der bettel- Partei einberufen war und Freitag abends statt- bund 259. Vorarlberg   Militärverband 208 eigene Arbeitersektion hält, deren Daseinszwed armen Kirche in überströmendem sozialen Gefühl fand. Das erste Referat erstattete der bisherige und Wehrbund 58 Stimmen. Von den 245 bei organisierter Sireifbruch ist welche Unverwendet, auf jeden Fall sammelt. Wit Aus- Vizebürgermeister der Stadt Genosse Roller, den Unterabteilungen gewählten Vertrauens­schämtheit liegt darin, daß eben diese Partei, deren nahme der armen Teufel von Hausbesitzern, für der einen Ueberblick darüber gab, was die sozial- männer gehören 241 dem Militärverband und Arbeiterfeindlichkeit in ihrer Presse gerade jetzt die sich die Klerifalen ins Zeug legen, wird also demokratische Fraktion in der alten Gemeindever- vier dem Wehrbund an. Die Vertrauensmänner während des Bergarbeiterstreiks wieder so tra tein vernünftiger Mensch dem christlichsozialen In- tretung geleistet hat und die zukünftigen Aufgaben der Bataillone und Regimenter des Heersperso­zutage tritt, die Massenpartei der Arbeiter auf standhaltungsdreh Geschmack abgewinnen können. der neuen Gemeindevertretung umriz. Nach ihm nalausschusses usw. sind sämtlich Vertre­folche Weise verleumdet! Und alle diese aller­fam Genosse Dr. Strauß( Prag  ) zu Worte, der ter des roten Militärverbandes. Zu den Wahlen niedrigsten Kampfmethoden ist Herr Lodgman die allgemeine politische Bedeutung der Gemeinde- in Tirol muß gesagt werden, daß hier bei den verdammt mit seinem Namen zu decken. Ein benei- Der schechisch- agrarische Wahlbetrug. wahlen würdigte. Sodann meldete sich ein Na- legten Wahlen fünf Vertreter des Wehrbundes denswertes Amit, das da die Leuchte des deutschen tionalsozialist, der Bruder des Abgeordneten und drei Vertreter des Militärverbandes gewählt Bürgertums versieht. Die tschechisch- agrarische Presse zählt täglich Senirsch, zu Worte, der die Versammlung mit sal- wurden. Bei der jetzigen Wahl ist das Verhältnis auf, wieviel tausende Gemeinden es schon in der bungsvollen Redensarten über die Vergangenheit umgekehrt: Fünf Vertreter des Militärver­Republit gibt, in denen nur eine einzige agrarische seiner Partei hinwegtäuschen wollte, in der Rolle bandes und nur drei Vertreter des Wehrbundes. Kandidatenliste aufgestellt wurde und in denen des Biedermanns und Arebiterfreundes auftrat und Bei den Offiziersstellvertretern gehören von 42 es folglich nach der agrarischen Großsprecherei überhaupt nur Agrarier gibt. Demgegenüber gegen die beiden Referate nichts anderes vorzu- Vertrauensmännern acht dem Militärverbande Die christlichsoziale Partei, die ja in vielen stellt der Abgeordnete koudelka im" Bravo   bringen wußte, als daß die Großeinkaufsgefell- an, 31 der Koalition der Gagisten und des Wehr deutschen   Städten vorwiegend eine Hausbesitzer- Lidu" fest, daß die Ursache dieses a rarischen Sie schaft teuren Kaffee verkaufe. Ihm erwiderten bundes; drei Vertrauensmänner sind Wilde. Wahlzeit für die von den christlichen Hausherren trug der tschechischen Aararier zu feines Bruders nicht schlafen lassen, an einer partei ist, besitzt den traurigen Mut, gerade zur ges in unerhörtem politischen Be- die Genossen Roller und Dr. Strauß mehrere mals, da Herr Knirsch junior, den die Lorbeeren Die Fasciftendittatur in Spanien  . angestrebte Erhöhung des Mietzinse& suchen ist. Der Vollzugsausschuß der tschechischen Blamage nicht genug hatte und noch zweimal das gutreten. Verschämt nennen die Klerifalen Agrarpartei sandte knapp vor der Ausschreibung Wort ergriff. Genoffe Dr. Strauß hielt dem zum Lagerungszustand ist proflamiert worden. Madrid  , 15. September.  ( Havas.) Der Bea den erhöhten Mietzins einen Instandhal- der wahlen an alle Vertrauenslente eine zu Schlusse fleinlaut Gewordenen das große Sün- Die Hauptstadt ist ruhig. Aus der Provinz wer­tungszins". Köstlich ist, wie das christlich schrift, in der es hieß: denregister der nationalsozialistischen Partei im soziale Blatt in Jägerndorf  ,„ Das Volt", die In- und Auslande vor, belehrte ihn über die den bisher keine Zwischenfälle gemeldet. General  Notwendigkeit der Zinserhöhungen begründet. Es Qualitätsunterschiede, die es beim Kaffee gibt und Munoz Cobo, der interimiſtiſche Präsident des schreibt: widerlegte die gegen die Großzeinkaufsgesellschaft Direktoriums hat zum einstweiligen Miniſter des ausgestreuten Pauschalverleumdungen. Die weit dienstes Depriega ernannt. Der Londoner  Innern den ehemaligen Leiter des Sicherheits­aus überwiegende Mehrheit der Versammlung dienstes Depriega ernannt.- Der Bondoner stimmte den Ausführungen unserer beiden Refe" Daily Expreß  " hat von dem Führer der spa­renten zu. Nachdem noch ein Genosse das Wahl vom Könige mit det Bildung einer neuen Re­Wahl- nischen Militärrevolution Primo de Rivera, der verfahren erläutert hatte, wurde die glänzend be- vom Könige mit der Bildung einer neuen Re­suchte Versammlung, in der die Zuhörer bis Mit- gierung beauftragt worden ist, ein Telegramm erhalten, in dem der General   versichert, die Bes Die agrarischen Vertrauensleute haben ge- ternacht ausgeharrt hatten, geschlossen. wegung in Spanien   verfolge feinen anderen folgt. Ueberall haben sie die Anhänger der übri­Die Preßburger   Wahlbewegung. Donners 3wed als die Widerherstellung der Motal im gen tschechischen Parteien aufgefordert, mit ihnen tag abend fand in Preßburg   eine von der deut- politischen und Verwaltungs- System. Die Be gemeinsame republikanische" Kandidatenliſten zuschen sozialdemokratischen Partei einberufene wegung halte an der Treue zu König Alfons bilden. In vielen Gemeinden ist man auf den Wählerversammlung statt, die außerordentlich gut unbedingt fest. Primo de Rivera   erklärte, daß agrarischen Trid hereingefallen. Heute jammern besucht war. Es sprachen die Kandidaten Gen. die von den Generalen Duban, Sarro Cavalenti die betrogenen Dorfbewohner, wenn sie lesen oder massar und Kalmar. Die Versammelten und Fredetic Berenguer in Madrid   gebildete hören, daß ihre Kandidatenliste zum Besitzstand beschlossen, am Wahltage für die deutsche sozial- Militärdiftatur ergänzt werden wird. Primo de der agrarischen Partei gezählt wird. Die Agrarier demokratische Liste zwei zu stimmen. In der an Rivera sprach seine Befriedigung darüber aus, haben aber die Wähler bereits eingefangen.„ Wir demselben Tage stattgefundenen Versammlung der daß es ihm gelungen ist, das Nationalbewußtsein sind überzeugt,"- so schließt der Abgeordnete Cemischtwarenhändler und Greisler hielten die zum Erwachen zu bringen. Er erklärte, er werde oudelka,-„ daß ihnen dies zum ersten und Genossen Kandidaten Reſt und Mauler wir einige Tage in Madrid   verweilen, aber den letzten Male gelungen ist." fungsvolle Reden, worauf die Versammelten be- Bosten eines Rapitäns von Ratalonien schlossen, für den Sieg der sozialdemokratischen Halten. .e einzutreten.

nehmer."

Ueberall dort, wo es möglich ist, möge darnach getrachtet werden, eine einheitliche Kandidatenliste unserer Partei aufzustellen, wodurch die Wahlen in dieser Gemeinde entfallen würden. Diese Art der Wahlen führet überall durch, wo dies nur möglich ist, besser, als daß ein Wahlkampf geführt wird, ist es, den oppositionellen Gruppen eine Vertretung auf unseren Kandida

ten listen zu geben.

Noble" Kampfesweise.

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,, Schließlich waren die allzu niedrigen Wohnungszinse doch nur ein Geschent an die Fabrikanten. Wären die Zinse für die in Arbait stehenden Menschen etwas höher gewesen, so hätte eben auch das Lohneinkommen dementsprechend höher sein müssen. So aber ha­ben die Unternehmer die Löhne niedriger gehalten, haben leichter fonkurrieren und dadurch sich Re.ch tümer ansammeln können, die ins Unendliche gehen. Es ist eben eine Täuschung, wenn nan glaubt, der Arbeiter habe etwas von den niedri­gen Wohnzinjen. Die ganze Summe, die an Bins erspart wurde. floß in die Taschen der Unter Damit ist also der schlüssige Beweis erbracht, daß die Sozialdemokraten, indem sie die Arbeiter vor dem Mietzinswucher der Hausherren be­wahrte, nur die Geschäfte der Fabrikanten betrie­ben. Es ist wirklich nichts so dumm, was die Christlichsozialen nicht ins Treffen führen würden, um einerseits die Erfolge der Sozialdemokratie wegzulügen, andererseits aber eine ausbeuterische Hausbejizerpolitik zu schüßen. Die Zahl der Haus­besitzer beträgt ja ein Vielfaches der Zahl der Fa­brifanten, von denen sich wiederum ein großer Teil im Lager der deutschnationalen und demo­fratischen" Fabrikantenparteien befindet. Also wird sich einem internationalen Gerichte stellen, machen die Christlichsozialen zu Wahlzeiten, wo das aus bezahlten roten Sekretären und zumeist es ihnen weniger um ihre Grundsäße, als um aus unreifen Burschen besteht. Stimmen geht, Hausherrenpolitit. Mit jesuitischem Eine Anmeßung sondergleichen." Kniff suchen sie den Allerdümmsten einzureden, daß die Arbeiter ein Interesse an höheren Miet- Die unreifen Burschen" werden jedenfalls zinsen hätten, da dann ihre Löhne stiegen! Diese die entsprechende Antwort zu find wissen und es Argumentation reizt zum Lachen. Als ob die wird sicher auch noch Deutsche genug geben, Herren Fabrikanten immer dann, wenn die Haus- welche sich zum„ internationalen Gerichte" stellen haltskosten des Arbeiters steigen, selbstverständlich werden. Trotzdem die Plakate anonym find, auch die Löhne erhöhen würden! Die Arbeiter sind die Urheber und Verbreiter der Niedertracht schaft hat selbstverständlich das allergrößte Inter  - nicht schwer zu erraten. Die„ unreifen Burschen" effe daran, daß die Mietzinse nicht wachsen, die finden sich nämlich auch im„ Nordböhmischen vausbesiker haben das gegenteilige Interesse, den Tagblatt", Folge 208. Das„ Nordböhmische Tag­Fabrikanten aber ist die Höhe des Mietzinses, den bla: gehört der Deutschen Nationalpartei. Ar­der Arbeiter zahlen muß, vollkommen gleichgültig. beiter! Merkt euch diese Beschimpfung gut! Selbst wenn die Arbeiter auf Grund höherer Miet­

Regens tutete das Feuerhorn, dann tam es näher, noch näher, eins heulte es dem andern durch den Aufruhr der Lüfte zu. Vom Kirchturm fiel das überhastete Bumsen der Sturmglocke in die Stra­zen. Eiliges Pantoffelgeklapper, Feuerrufe und das Rasseln der Sprißenwagen lärmte um die hämmernden Herzen und zerpreßte sie in neu­gierigem Grausen.

Es brannte.

Es war das Gehöft jenes Bauern, der Orden august mitgenommen hatte.

Die freiwillige Feuerwehr war schnellstens zur Stelle. Eimer basteien von Hand zu Hand, harte Rufe schrillten durch die Rauchschwaden, Mobilien stapelte man unter Obstbäumen zu wi sten Haufen. Die Bäuerin weinte, der Bauer selbst

fuhr um sein brennendes Haus herum wie wenn er irrsinnig geworden wäre.

Aber da war nicht mehr viel zu retten. Das spindeldürre Strohdach war funfensprühend in die

In Bodenba ch sind in der Nacht von Donnerstag auf Freitag folgende Plakate affi­chiert worden:

,, Welcher Deutsche

Die Menge begriff das alles nicht. Sie glotte dumm.

Der Bauer, der allein eine Ahnung gehabt haben mochte, rannte dem Unglücklichen nach. Aber zehn und noch mehr Fäuste zerrten ihm im Türrahmen zurüd. Er wehrte sich zwar, doch dann fant er bewußtlos zusammen.

Die Umstehenden schrien nach Ordenaugust. Sic riefen sogar seinen Mutternamen. Aber Ordenauguft fam nicht wieder. Und anderes noch zu retten, war aussichtslos. Dann frachte alles zusammen, was noch auf recht stand. Der Rauch wurde schwerer, die Flam­men verkrochen sich. Als im Osten der Tag sich mit Dämmerlicht und Nachtigallensang aufündigte, saß nur noch die

Brandwache.

Stumm lugten sie nach der Stelle, wo Orden august mit seinem Schmuck begraben lag.

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Telegramme.

Die Soldatenwahlen in Desterreich. Ein Sieg der Sozialdemokraten auf der ganzen Linic.

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Die Arbeiterschaft gegen die Putschisten.

Paris  , 14. September. Havas meldet aus Madrid  , daß die geschäftsführenden Ausschüsse

der sozialistischen   Partei und des Arbeitervereines die Arbeiter auffordern, die militärische Be­wegung nicht zu unterstützen, sondern sic fich totlaufen zu lassen.

Wien  , 15. September.  ( Eigenbericht.) Nun mehr liegen die Endergebnisse der Wahlen der Poincaré  , der Sonntagsprediger. Soldatenvertrauensmänner vor. Insgesamt wur Morgen Erividerung an Stresemann  . den für den sozialdemokratischen Militärverband der Republik   Desterreich 14.215 Stimmen ab- Paris  , 15. September.  ( Havas.) Dem ,, Echo gegeben, für den christlichsozialen Wehrbund 1054. de Paris  " zufolge wird Ministerpräsident Poin­In Wien, Niederösterreich   und dem care in seiner morgigen Rede in Meuse   auf die Burgenlande wurden für den Militärver- letzte Rede des Reichskanzlers Dr. Stresemann band 8624, für den Wehrbund 497 Stimmen antworten und die Bedingungen formulieren, abgegeben. In Oberösterreich   erhielt der unter welchen Frankreich   zu Verhandlungen mit Militärverband 2058, der Wehrbund 51 Stimmen. Deutschland   bereit wäre. Der öffentliche Widerruf In Kärnten   Militärverband 990, Wehrbund aller Befehle zum passiven Widerstande ist aber 69 Stimmen. In Steiermart Militärver- eine Bedingung sine qua non.

Sie schrieb von Mord, Gewalt, Drohungen er­oberten Städten, geschlagenen Frauen, mißhandel­ten Kindern, entgleisten Zügen, Roheiten, Rau­ben, Diebstählen. Es war eine neue Zeitung, ich täuschte mich nicht, obwohl in der gleichen Zei­tung vor vier Wochen oder vier Jahren der gleiche Inhalt stand, Mord, Gewalt, Drohungen. Die Menschen haben nichts gelernt.

verdienen, in einer Tanzschule die modernen Tänze innerhalb vier Wochen garantiert zu fer­nen, mich in der Bibelstunde in der Paulstirche einzufinden oder gang zum Schluß Beethovens Eroica anzuhören. Es war klar, daß ich zu feinem Entschluß kommen konnte.

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Ich ging also an tausend Geschäften vorüber, die mit Waren aller Art bis unter die Decke ange­Dann trank ich in einem Keller nahe dem füllt waren. Beinahe vor jedem stand ein Mann Bahnhof Staffee. Eine unfreundliche alte Stell- oder eine Frau, alt, blind, ohne Arm, arbeitslos, nerin brachte Tische und Stühle in Ordnung oder ohne Beine, und bettelten. Große Wagen mir gegenüber jaß eine Dirne und zählte den voll Kohle fuhren an mir vorüber, und an den Ertrag der Nacht. Sie sah weiter nichts als die Ecken der Straßen sammelten Menschen Geld zunt glatten Scheine, mit Zahlen und Namen bedruckt. Kaufe von Kohle für die Aermſten, die froren. zählte und schien zu frieren. Ein Mann fam, trant Staffee und fing ebenfalls au, sein Geld zu Banken und Geschäftshäusern, als eine ganz alte Die Automobile jagten von der Börse zu zählen. Die beiden Menschen klammerten harte Frau vor Entkräftung zusammenbrach. Sände um den Besit. Sie liebten diesen Besitz, Als es dunkel wurde, spürte ich schrecklichen obwohl er ihnen unter den Händen zerrinnt und

sie sich an ihn verlieren. Sie leben bloß, um Sunger. Die Fleischer schlossen ihre Würste ein einem Steller zu fißen, Staffee trinken, mittags& Mildpreise, Damit sie nicht auch verhungern. Läden zu, Agrarier erhöhten in einer Sizung Da ging ein Grauen durch die Menge. Alles Was trage ich heim aus diesem Lag. biele bedruckte Scheine zu besitzen, morgens in und Schweinehälften, die Bäcker machten ihre

gewirbelt. Du ser bault, die

starrte nach der Haustür, aus der eine Gestalt hervortaumelte. Sie war gräßlich anzusehen. Das Haar war versengt, das Gesicht rauchgeschwärzt und das Hemd ließ Brandwunden am ganzen Oberkörper vermuten. Eine Hand hielt die Hose, während die andere wütend über die Augen suhr.

Es war Ordenaugust.

Man hatte ihn vergessen. Der Bauer wurde freideweiß als er ihn sah. Er stürzte auf ihn los und versuchte ihn bei­feite zu ziehen.

Ordenaugust setzte sich indes still auf eine Stifte und grübeite vor sich hin. Er fonnte noch nicht ganz begreifen, wiesso das alles fommen

fonnte.

Da rief ihm von ungefähr ein junger Snecht, wohl um ihn aufzuheitern, zu:„ Minsch, Orden­august, wonehm hest dien Ordens?"

Der Angeredete schrat zusammen, starrte sich von unten bis oben an und hob, sich besinnend, den Kopf. Da entfuhr ein fast tierischer Laut seiner Stehle. Noch ehe ihn jemand zu halten vermocht hätte, war er im rotgähnenden Hauseingang ver­schwunden.

Von Hans Gathmann.

Als die Nacht anbrach, kehrte der Einsame heim von einer ruhelosen Wanderung.

essen, abends tanzen zu können. Die Nacht mor­det fic.

Als ich auf die Straße trat, wurde ein Kind überfahren. Das Automobil stand, ein Herr neigte sich zu einer Frau, die kein Wort sprechen konnte, und sagte:„ Hier haben Sie hunderttausend Mart".

Für mein letztes Geld faufte ich eine Zei tung, ein neues Abendblatt. Vielleicht stand etwas vom Frieden, dem menschlichen Herzen, der Hilfs­bereitschaft der Guten und der himriliſchen Muſit der Seele darin. Nein! Nein! Ich suchte hastig über die Seiten. Da stand viel von Mord, Ge­sperre, Vergewaltigung, wie am Morgen.

Er ging, schon wie vom Schlaf vornüber ge­beugt, mit einer schleppenden Traurigkeit. Der Raum war fahl, in den er eintrat, wie ausge: raubt, und als sein Blick über die leeren Wände Dann schrie er dem Chauffeur zu: Bezahlt! walt, Drohungen, eroberten Städten, Kohlen­

strich, den Schutt am Boden, den wochenlang nic­mand ausgekehrt, lächelte er wie immer.

So leer, tahl und ausgeplündert wie dieser Raum erschien ihm auch die Welt.

Los!" und fuhr weiter. Die Umſtehenden wichen chufurchtsvoll zurück. Die Frau hielt das Geld in der Hand und weinte. Das tote Kind lag wie ein zertretenes Tier im Unrat der Straße.

Wenn mir nicht, im letzten Augenblick einge­fallen wäre, daß ich damit nur die Sinnlosigkeit des menschlichen Lebens erhöhen würde, wäre ich mit dem Stopf, tierisch brüffend, gegen irgend eine Säuferwand gelaufen.

,, Was trage ich nun heim aus diesem Tag?" fragte der Einfame. Und wir wundern uns nun nicht mehr, daß er nicht einschlafen kann. Denn morgen... morgen!

Was bringe ich nun heim aus diesem Tag?" Eine Litfaßsäule forderte mich auf, in einen dachte er und fah auf seine grauen Hände, die müde waren und schon etwas steif vom Frost. Boykampf zu gehen, zu einer Kaninchenausstel­Dann sette er sich auf seinen Stuhl und verfiel lung, einem Ringerstreit, zu der Frau ohne in ein endloses Grübeln. So lange, bis er Angst Shre" oder dem Bezwinger des Todes" in einem vor sich selbst bekam und rasch in das harte Bett Stino, mir ein Los zu kaufen, nur Benedetti­Schnaps zu trinken, mich im Theater an der ging um sich mit Schlaf zu betäuben. Aber der Schlaf tam nicht. Vielmehr wan- Frau ohne Unterhosen" zu ergößen, eine Hafen­Aber das will ich nicht mehr schreiben. Mor­derte der Einsame noch einmal durch den lan- freuglerversammlung zu besuchen, einen Mörder gen Tag, und die schmerzwafte Frage in ihm für zehntausend Mark Belohnung zu entdecken, gen ist vielleicht doch schon alles sinnvoll und für die Auffindung eines gestohlenen Hundes ganz anders. heischte noch immer Antwort.

Er dachte: Früh faufte ich eine Zeitung.( Mops mit violetter Schleife) tausend Mark zu