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19. September 1928.

Gemeindewahlergebniſſe.

Jun Laufe des gestrigen Tages wurden uns noch folgende Resultate der Gemeindewahlen ge.

Bezirk Grulich  .

Grulich  : Soz. 5, Agr. 3, Chrifti. 10, Nat. Soz. Gewerbe 2, Festbesoldete 2, Stomm. 3, Tschechen 2. Wichstadtl: Soz. 4, Agr. 6, Gewerbe 3. Tsche­

chen 2.

Nieder Ullersdorf: Soz. 6, Agr. 7, Christl. 2. Lichtenau: Soz. 10, Agr. 3, Christl. 2. Hoflenz: Soz. 3, Agr. 5. Tschechen 1, Nat. Sos. 3.

Bezirk Komotau  .

Gebastiansberg: 7 deutsche   Sozialbem., 3 Christ. lichsoziale, 8 Wahlgemeinschaften.

gendes Ergebnis fonstatiert: Deutsche   Sozial. demokraten 2110 Stimmen und 59 Man­Date, Bund der Landwirte 2437 Stimmen und 77 Mandate, deutsche   Christlichsoziale 531 Stimmen und

17 Mandate, lokale Parteien 364 Stimmen und 20

Mandate, deutsche Nationalpartei 168 Stimmen und 5 Mandate, deutsche Gewerbepartei 120 Stimmen und 3 Mandate, Kandidatenliste der Kleinhäusler und Arbeiter 234 Stimmen und 8 Mandate, Teu: sch­bemokraten 189 Summen und? Mandate. deutsche  Wahigemeinschaft 308 Stimmer und 57 Mandate, deutsche   Nationalsozialisten 259 Stimmen und 2 Mandate, Kommunisten 2405 Stimmen und 40 Man­date.

Bezirk Landskron.

Christt. 3, Wirtschaftsgruppe 5. Landstron: Soz. 9, tfch. So3. 8, Nat. Sos. 7,

5,

Gidlig: 7 Kommunisten, 7 deutsche   Sozialdem., 5, 4 deutsche   Nationalsozial., 3 Christlichsos., 4 Gewer. beparteil., 5 Bund der Landwirte.

Neudorf: Sos. 7, Agr. 5. Zolee: Soz. 6, Agr. 9. Olbersdorf  : Sos. 7, Agr. 8. Nieder- Johnsdorf: Soz. 5, Agr. 10.

Bezirk Neuern.

Bistriß: Soz. 6, Agrar. 6.

Eisenstraß: Soz. 7. Agrar. 7.

Dorf Eisenstein  : Soz. 9. Agrar. 3.

Tschechen   2. Markt Eisenstein: Sos. 15, Gewerbe 5, Nat. S08. Tschechen 2.

Freihöls: Soz. 5, Agr. 7.

meint, daß die zeitweilige Trennung von Gömbös  | nen ist von der Armeeverwaltung für bürgerliche| tischen Sträfte, die er täuschen und um ihre Aus- ter den Linden nicht, damit er um so sicherer die cine Abschwenfung von seiner Politie bewirkt, der Zwecke freigegeben worden, Tausende von Flücht wirfung bringen will, indem er Scheinge finanziellen Mittel zur Aufrechterhaltung des kennt die politischen Sitten des magyarischen Gle- lingen aus Siebenbürgen   und der Slowakei   fristen fe chte gegen die konterrevolution ä- Gömböskurses in allen wesentlichen Belangen bus sehr schlecht und der überträgt Gepflogenbei ihr Leben als Waggonbewohner, aber fein milis ren Kräfte führt. Er grüßt den Gömbös un erlangen fönne. ten des politischen Anstandes, die in anderen Län tärisches Gebäude wird bürgerlichen Zwecken dern herrschen, durch eine optische Täuschung auf dienstbar gemacht. Im letzten Friedensjahre un­Ungarn. Es genügt in diesem Zusammenhange terstanden dem Ministerium des Innern darauf zu verweisen, daß es eine Zeit gab, wo 18.173 Beamte und Angestellte: nach dem letzten Graf Bethlen die Befürchtung hegte, daß sein Budgetentwurf betrug ihre Zahl 31.289 Stöpfe. Acerbauminister, der Führer der kleinen Land Auch der Polizeiapparat und die Gendarmerie wirte, Stefan Szabo de Nagyatad, sich gedeihen recht üppig. In Großungarn gab es gegen die Herrschaft der Grafen aufichnen werde. 295 Gendarmerieoffiziere, heute weist meldet: Er ließ, wie das alles in den Zeitungen und auch das Budget ihre Zahl mit 588 aus. Dabei hatte in der Nationalversammlung mitgeteilt wurde, der sozialdemokratische Abgeordnete die Frage des den Aktenschrank seines Minister sogenannten Flußpolizei, der Grenzwache, der follegen aufbrechen und auf Grund der Zollpolizei, die die Formationen sind, in denen die 3, dort vorgefundenen Ausfuhrbewilligungen den ungarische Armee versteckt wurde, gar nicht ange­Schwiegersohn des Szabo. den Abgeordneten schnitten, denn dies hätte man ihm als Hochver­Tankovics, den Privatsekretär seines Minis rat angerechnet. Wenn für die Verwaltung der sters, Ludwig Esküdt und dessen Geliebte An- alten Honvedarmee 544 Beamte genügten, wie gela Töm of 3, in deren Salon der Bauernjih groß muß die heutige ungarische   Armee sein, da rer sehr intim verkehrte, verhaften und feine zu ihrer zentralen Verwaltung über sechstausend Presse tündigte Maßnahmen an, die wie ein Wink Beamte, natürlich alle Offiziere, im Ministerium mit dem Zaumpfahl auf den korrupten und hab angestellt sind? Wenn man auch annimmt, daß Romotau: Rommunisten 1601 St. 6 Mand., gierigen Bauern wirkten. Als Szabo durch diese eine große Zahl diefer Offiziere nur einen Unter Tschech  . Sozialdemokraten 372 St. 1 M., Dtsch. So Beweise der ministeriellen Stollegialität zur Schlupf und eine Existenz in dem Ministerium ge- zialdemokraten 1668 St., 6 Mand., btsch. National. Einsicht gelangte, daß die Politik Bethlens doch funden haben, so ist es doch gewiß, daß dieser büro- sozial. 1558 St., 6 Mand., tsch. Nationalsoz. 535 Gt., die einzig richtige ist, lich Bethlen den Prozeß fratische Apparat, um seine Notwendigkeit zu er 2 Mand., deutsche   Freiheitsp. 229 St., tein Mandat, niederschlagen und die beiden schlossen ein politi- weisen, sich eben„ Arebit" schafft und diese kann jüdische Partei 205 St., tein Mandat, deutsche   Natio. sches Bündnis auf Leben und Tod. In einem der Sachlage gemäß teine andere sein, als die nalpartei Gruppe Handel und Gewerbe 2215 St., Lande, wo dergleichen möglich ist, liegt eine Ver Führung des Bürgerkrieges in Permanenz und 8 Mand., deutsche Nationalpartei( Gruppe Angestellte) brüderung zwischen Bethlen und Gömbös   im Be- die Vorbereitung eines Serieges für den Fall von 1294 St., 4 Wland., deutsche Nationalpartei( Gruppe reiche der Möglichkeit auch dann, wenn Bethlen internationalen Verwicklungen. Diese breite mili- Arbeiter) 353 St., 2 Mand., Chriftlichsos. 1382 St., aus taktischen Gründen, um das Ausland zu täu- tärische Basis findet dann ihre Spitze in der Mili- Arbeiter) 353 St., 2 Mand., Chriftlichfos. 1882 St., 5 Mand., Gewerbepartei 1 Mandat: schen, sich zu einem wirklichen Kampfe gegen Göm- tärdiftatur Horthys, den sich der ungarische Staat Oberdorf: 5 Rommunisten, 1 tschech. Sozialdem., bös entschließen würde. Von einem solchen Ent- auch schon etwas fosten läßt. In der Stabi 10 beutsche Sozialbem., 9 deutsche   Nationalfozial., schlusse ist aber ganz und gar nicht die Rede. nettskanzlei des Kaiser Franz Josef   gab es 2 tschech. Nationalsozial., 8 Einheitspartei, 6 Wahlg. Welchen Kurs die Regierung Bethlen wirklich insgesamt 56 Beamte, die Diurnisten und Diener steuert, darüber erfährt man zuverlässige Mittei miteinbegriffen. Die Kabinettskanzlei des Reichs lungen aus einer Rede des sozialdemokratischen verwesers Horthy   beschäftigt 351 Beamte und Abgeordneten Varnai, der zum ersten Male, Diener. Sorthy besitzt eine besondere Leibgarde, wenn auch sehr behutsamt, den Schleier hob, der eine Gavde, eine Palastvache. Als diese Tatsache diese gewiß wichtigen Dinge vor den Augen des erwähnt wurde, machte der Minister Josef Vaß den Landes selbst bisher verbarg. Es wurde das Ge- bezeichnenden Zwischenruf: väre feine Palast setz über den Beamtenabbau verhandelt, in wache da, würde sogar der Palast gestohlen wer dem bestimmt wird, daß die Regierung bis zum den," der als eine richtige Kennzeichnung der durch 1. Juli 1924 etwa zwanzigtausend öffentlichen den christlichen Kurs bewirkten moralischen Er­Angestellten fündigen soll. Wenn man bedenkt, neuerung verzeichnet zu werden verdient. Nach daß der Kommissär des Völkerbundes innerhalb dem letzten Staatsvoranschlag verursachte der eines Jahres von der österreichischen   Regierung österreichische Bundespräsident dem Staate eine den Abbau von 125.000 öffentlichen Angestellten jährliche Ausgbe von 711,411.000 öst. Stronen, die, verlangt, dann wird man das Tempo dieses inga- den Kronenfurs im Zeitpunkt der Aufstellung des rischen Abbaues etwas zu gemächlich finden. In Budgets berechnet, 50.743 Schweizer Franken seiner Rede gab Varnai nun ein Bild der ungari entsprechen. Als das letzte ungarische Budget schen Bürokratie, deren allergrößte Teil aber nicht fertiggestellt wurde, zahlte man in Zürich   für aus Staatsbeamten, sondern aus Soldaten, Offi- hundert ungarische Kronen 23 Centimes. Der zieren und fon.terrevolutionären Abenteurern aus Hofstaat Horthys erforderte bei diesem Kronen aller Herren Länder besteht. Offiziere und Mann- furse 196,407.000 ung. Kronen, also 491.017 schaften der Wrangelarmee, geflüchtete Butschisten Schweizer Franken  . In dieser Summe ist die 3i­aus Deutschland, Monarchisten aus Desterreich, villiſte des Horthy nicht mit inbegriffen! bulgarische Terroristen, die von Budapest   aus die Ermordung Daskalows leiteten und neue Morde vorbereiten, kroatische Jellasich- Leute, Mitglieder der Brigade Ehrhardt  , Baltikumer, kurzum das ganze fonterrevolutionäre Gesindel von Ost- und Mitteleuropa   wird von dem ungarischen Staate ausgehalten, wobei auch die Armee der gewesenen ungarischen Soldaten nicht zu vergessen ist. Wenn wir einige Zahlen anführen, dann muß man sich immer vergegenwärtigen, daß Ungarn   durch den Friedensvertrag zwei Drittel seines früheren Ge­bietes und auch seiner Bevölkerung verloren hat und die nun folgenden Ziffern in ein Verhält nis zu dieser Tatsache stellen. Im Jahr 1904 hatte Ungarn   226.401 öffentliche Angestellte, heute hat es ihrer 209.083. Im letzten Friedensjahre waren in dem Honvedministerium 544 Beamte angestellt. Heute hat dieses Ministerium einen Beamtenstand von 6086 Beamten aufzuweis sen und das bei einer Armee, deren Größe durch don Friedensvertrag mit 35.000 Mann festgesetzt ist! Der Fassungsraum aller Budapester Kaser­nen betrug im letzten Friedensjahre 40.000 Mann. Zu diesen Stasernen sind während des Strieges Im Bezirke Krumman wurde in den 16 nene hinzugebaut worden. Keine dieser Kaser- erwachenden und sich tüchtig regenden demokra- deutschen Gemeinden, in denen gewählt wurde, fol.

Der unbeerdigte Vater.

Von Mag Dauihendey.

Droschig: 4 deutsche   Sozialdem., 5 Bund der Landwirte.

Rienhald: 5 deutsche   Sozialdem., 7 deutsche   Wahl. gemeinschaften.

Heinrichsdorf  : 3 Rommunist., 5 deutsche   Sozialb., 4 Chriftlichsos., 1 Gewerbepart., 2 beutsche Wahlge. meinschaften.

Tschern: 5 deutsche   Sozialdem., 7 deutsche   Wahl. gemeinschaften.

Notowig: 3 deutsche   Sozialdem., 6 Bund der Landwirte.

Dörnthal  : 3 deutsche   Sozialdem., 6 Bund der Landwirte.

Priesen: 3 Rommunist., 2 deutsche   Sozialbem., 2 tschech. Nationalsoz., 6 Bund der Landwirte. Tschernowig: 7 deutsche   Sozialdem., 5 deutsche  Wahlgemeinschaften, 3 Bund der Landwirte.

Neudorf: 10 deutsche   Sozialdem., 3 deutsche   Wahl. gemeinschaften, 5 Bund der Landwirte.

Horschenz: 5 Rommunist., 2 deutsche   Sozialbem., 8 Bund der Landwirte.

Pritschapl: 5 deutsche   Sozialdem., 7 Bund der Landwirte.

Trauschkowiz: 4 Rommunist., 3 Kleinbauer, 8 Bund der Landwirte.  

wirte.

Brahn: 6 deutsche   Sozialdem., 6 Bund der Land.

Obwohl Ungarn   auch in seiner verstümmel­ten Form ein reiches Land ist, kann es natürlich Sporis: 5 Rommun., 2 tschech. Sozialdem., die Lasten dieser militärischen und bürgerlichen 8 deutsche   Sozialdem., 8 Nationalsoz., 3 Christlichos, Rüstung nicht tragen. Das ist der virkliche 3 Bund der Landwirte. Grund des Verfalles der ungarischen Währung, ihr Niedergang hat also faum etwas mit der deutschen oder der österreichischen Wäh­rungskatastrophe gemeinsam. Aber dieser Apparat, der die Staatsfinanzen vernichtet, ist von Bethlen at nd Gömbös gemeinsm aufgebaut worden und er wird vor einem Zugriff des Auslandes von ihnen gemeinsamt verteidigt werden. Dieser Appa rat ist eben die ungarische Konter­revolution selbst und zu ihren Grundlagen reichen Froschmäusefriege, wie sie zwischen den Bethlen und Gömbös geführt werden, gar nicht hinunter. Dieser Apparat und die von ihm aus­gehende Unterdrückung wird aber von immer wachsenden Schichten der ungarischen Bevölke­rung als unerträglich empfunden und es geht ein Geist der Auflehnung durch das ganze Land, durch 5 Bund der Landwirte. fast alle Klassen. Was Graf Bethlen dem Aus­lande als seinen Liberalismus“ vorschwindeln läßt, ist nichts anderes, als sein Kampf gegen die

D.- Aralup: 7 deutsche   Sozialdem., 8 deutsche  Wahlgemeinfchaften.

Sagensdorf: 6 deutsche   Sozialdem., 6 Bund der Landwirte.

Sonnenberg  : 5 deutsche   Sozialdem., 1 Deutsalbem. Partei, 4 deutsche   Nationalp.,& Chrichlichsoz., 4 beut. fche Gewerbepartei, 4 Bund der Landwirte.

Rallich: 9 deutsche   Sozialdem., 1 Nationaldem.,

Bezirk Krummau  .

Rohlheim: Da der Bund der Landwirte keine Kandidatenliste eingebracht hat, ist die deutsche   so­zialdemokratische Liste gewählt. Millit: Soz. 5, Agrar. 7. Olchowiß: Soz. 4, Agrar. 8. Schießnetih: Sos. 3, Agrar. 6.

Bezirk Postelberg  .

Bostelberg: Tfch. Christl. 2, tsch. Nat. Soz. 3, Deutsche Wahlg. 14, Stomm. 4, deutsche   Sozialdemo fraten 5, tich. Soz. 2.

Ferbenz: Agr. 1, deutsche   Sozialdemokraten 6, tsch. Nat..Soz. 2, Kleinhäusler 8.

Ferbla: Agr. 7. Kleinbauern und Häusler 5. Sementowig: Agr. 3, deutsche   Sozialdemokraten 6, tsch. Nat.- Soz. 1, deutsche   Nat. Sos. 2. Tattina: Agr. 7, Romm. 3, bentsche Sozialdento. traten 2.

Stuppis: Agr. 4, Romin. 4, tfch. Sos. 1. Mraidis: Agr. 6, deutsche   Sozialdemokraten 4, Kleinhäusler 2.

Lippen: Agr. 7, deutsche   Kleinbauern 4, Ziche.

chen 4.

Weberschan: Deutsche 9, Tschechen   6. Wischfowa: Agr. 7, deutsche   Sozialdemokraten 5. Bezirke Teinit- Ronsperg- Hostau. Semefchis: Sos. 6, Agrar. 6. Betichowig: Bos. 8, Agar  . 4. Mogoljen: Sos. 8, Agrar. 4.

Webrova: Sos. 12, Agrar. Stanlan: Sos. 3, Christl. 1.

Teiniz: Soz. 7, Agrar. 7, Chriftl. 6, Gewerbe 3. Wiblig: Agr. 7, Kleinbauern 5.

Sostan: So. 1, Agrar. 10, Christl. 6. Amplas: Sos. 8, gr. 2, Chriftl. 7.

Mutteredorf: Sos. 8. Agr. 10.

Waffersuppen: Sos. 9, gr. 2. Schildbahn: Sos. 4, Agr. 8.

Willenan: Sog. 4, Agr. 4, Christl. 4. Reid: Soz. 4, Agr. 9. Mauthaus: Sos. 8, Agr. 10. Wottawa: Sos. 5, Mgr. 7. Christl. 8.

besitzen, um wenigstens das Geld für die täg lichen Ahnenopfer au verdienen."

So verabredeten es alle fünf und fehrten aus der Grabfammer zurüd, um den letzten bringen. Nachmittag im Jade- Laden zusammen zu ver

Keiner der fünf hatte an die einzige Schwe den Wohnzimmern zurüdgeblieben war. Sie saß Vater und Mutter allein hinter dem Laben in fter gedacht, an bas junge Mädchen, das ohne dort unbeachtet im hintersten Zimmer, in der freisrunden Tür, hinter dem Topfpflanzengarten und weinte in ihren feidenen Aermel.

ler in weißen, lila und hellblauen Harlekinklei- Das war nichts Außergewöhnliches und es dern, und ihre Köpfe erscheinen und verschwinden ereignete sich öfters, daß die einbalsamierten To­wie gelbe Vollmonde hinter den goldenen Ran- ten jahrelang liegen mußten, bis die Angehörigen fen und bunten Seulissenschildern. In dieser die feueren Sargkosten bezahlen konnten. In den Tagen, wo das japanische Erd- fein ganzes Leben lang gelebt und war kaum je der Sarghändler recht und billig und murrten Gasse hatte Sei- Hee seinen Laden, hier hatte er Sei- Hees Söhne fanden darum die Reden beben die Teilnahme der Menschheit er aus den Holzgittern der Straße herausgekommen; nicht dagegen. regt, ist der Abdruck der Novelle des un- erst jetzt, wo er starb, verließ er seit Jahren das glücklichen May Danthendey doppelt inter erste- und letztemal den Jadeladen. Sein Leich älteste sagte:„ Ich werde in die Ferne reisen und Die fünf Söhne berieten von neuem, und der essant: an sich ein feines, hauchzartes nam wurde zu den Grabkammern gebracht; das will dort versuchen, alten Jadestein billig aufzu­Kunstwert, bekommt jie durch die Behand- sind kleine Säuser in einem besonderen Stadtvier- laufen und ihn dann hier, wo es immer weniger lung einer Erdbebenfatastrophe lebendige tel an den Mauern der Stadt, wo die Toten auf Aftualität. Der Dichter starb während die Beerdigung warten müssen. Jade gibt, teuer verkaufen und will mir bald des Weltkrieges auf Java, ein Opfer sinnloser Internierungswut. Als Hei- Sees fünf Söhne die drei Särge des ein Vermögen machen, um den Vater zu be­Vaters bestellt hatten, den silbernen, den elfen­erdigen." " Die Mädchen dürfen weinen und wün Der zweite der Brüder sagte:„ Du wirst mit Brüder einmal verächtlich zu ihr gefagt. Ge schen, die Männer müssen handeln," hatten die Die Jadestraße der Stadt, die so genannt ist beinernen und den Sandelholzsarg, die genau in­nach den Juwelenläden voll von kostbarem Jade- einander paßten und darinnen man den reichen Jade nicht viel verdienen; ich werde nach Hong- weint hatte sie schon viel, aber was follte fic ſtein, iſt die prachtstroßendſte Straße. Trittst du Jadehändler in der Grabkammer aufgestellt hatte, fong reifen und einen großen Opiumthandel an- fich wünschen? Sie schaute in das leere Haus, in diese Straße, die, wie alle durch ein Holzgitter und ein Bonze den Tag prophezeien sollte, wel werde ich die Särge eher bezahlen können als bu." gliserten. Verzweifelt nahm sie ihren grünen fangen. Mit meinem so erworbenen Vermögen barinnen nur die dunklen Perlmuttermöbel von der Sargstraße, Mehgerstraße, Möbestraße cher der günstigste für die Beerdigung war, da

getrennt ist, glaubst du zuerst, du feist in eine fanden die Söhne inzwischen, daß ihr Vater nicht Der dritte sagte:" Jade und Opium stehen Jadepfeil aus dem schwarzen Haar und wollte bersinnliche Welt geraten. Die Jadeläden sind der reiche Mann gewesen, für den ihn bei Leb- schlecht heute; ich werde nach Schanghai   reisen ihn sich ins Herz stechen. Aber der glatte Pfeil über und über vergoldet und von fünstlichem ver- zeiten die Leute gehalten hatten. Nur Schuld- und dort an der ausländischen Börse Geldmaller sprang ihr aus den Händen, fiel hinaus auf das goldetem Holzgitterwerk umranft. Steine Glas- fcheine und kein Geld fand sich im Laden, und werden. Dort lehren uns die Fremben, deren Porzellanpflaster des Gartens und zerbrach. scheiben trennen die Laderäume von der Straße. alle Jadekunstschäße des toten Händlers reichten Seriegsschiffe den Schanghaihafen füllen, daß man Waldäste, vergoldete, und vergoldetes Blattgewirr, fnapp, um die Schulden zu decken, aber nicht, um ohne Waren schneller ein Vermögen an der Börse zu sich, ich wünsche also weiterzuleben, fonit Ich wünsche also nicht zu sterben," fagte sie verschlungen in phantastischer Figurenwelt, hän die fünf Särge zu bezahlen. Die fünf Söhne über- machen kann, als mit einem Lager von Jade und wäre der Pfeil nicht in meinen Händen zerbro gen wie goldene Gardinen die Laden halb zu. Die legten eine ganze Nacht und wachten im Sarg- Opium. Ich werde mit schnell erworbenem Gelbe chen. Der Pfeil ist vor meinem Lebenswunsch Straße ist wie alle Straßen faum für drei Men hause bei der einbalsamierten Leiche des Vaters. den Vater früher beerdigen lassen können als ihr." ausgewichen. Und das Mädchen war froh, daß schen breit. Bei Regenwetter feucht und halb- Die Sarghändler kamen am dritten Tage und Der bierte der Brüder weinte und feufzte: fie doch noch den Wunsch zu leben, hatte, denn dunkel wie ein langer Stanal; dann grinsen die sagten: goldenen Ladenreihen wie spukhafte, goldene Ich werde hier am Sarge   wachen, bis ihr brei eigentlich starb f nicht gern. Aber was soll ich Wir geben euch unbegrenzten Kredit auf die wiederkommt, und werde jeden Morgen in die mit dem Lebenswunsch anfangen?", dachte sie; Scheiterhaufen, und smaradgrün, indigoblau und drei Särge, nur darf euer Vater nicht mit den Opfertassen frischen Tee auffüllen und Wachsler den Vater fann ich nicht begraben, wie die purpurrot leuchten die senkrechten Ladenschilder unbezahlten Särgen begraben werden und muß zen laufen und Sandelräucherwert. Und der Brüder können, also ist mein Leben unnük. wie unzählige Stuliffen in der Straße. Drinnen in der Grabkammer bleiben, bis ihr die Sarg fünfte Bruder soll inzwischen den Laden hüten Wenn ich doch den Bater begraben lassen könnte, laufen, lautlos gleich weißen Mäusen, die. Händ- fosten bezahlt habt." jund mit den Jade- Resten handeln, die wir noch weil die Brüder jegt kein Gelb haben!"

"