10. Θεμιτμιτε 1940.
Heiligenkreuz: Soz. 4, Agr. 4, Christl. 4, Ge werbe 7.
Schmolan: Soz. 7, Agr: 6. Grafenried: Sos. 5, Agr. 10. Weißenfulz: Soz. 10, Agr. 5. Stodau: Soz. 7. Böhmerwaldbund
Frohnau: Soz. 8, Ag. 4.
Münchsdorf: Soz. 4. Agr. 8. Pöffiglau: Soz. 8, Agr. 4.
Waier: Soz. 10, Agr. 3. Großloschin: Soz. 7, Agr. 5. Schwanenbühel: Soz. 15, Agr.-. Neubau: Soz. 7, Agr. 5.
Winterberg : Spz. 7, Nat. Soz. 3, Komnt, 2, Nat. 5, Christl. 7, Tschechen 6.
Reugebäu: Soz. 11, Nat. Sos. 8. Agr. 5. Rabih: Soz. 6, Chrstl. 6, Agr. 8.
Benke: Soz. 6, Wahlg. 6.
Blabensdorf: Goz. 6, Wahlg. 9. Brattersdsorf: Soz. 6, Agr. 4, Christl. 4.
Bergstadt: Sog. 294 Et. S Mand., Deutsche Wahlgemeinschaft. 290 St. 8 Mand., Christlichsz. 73 St. 2 Mand.
Gr. Waltersdorf: Sozdm. 3 Wland., Kommunist. 6 Mand., B. d. Landw. 7 Mand. Gewerbept. 3 Mand., Natsz. 1 Mand.
Domstadt!: Sozdm 288 Et. 8 Mand., Gewerbe part. 145 Gt. 4 Mand., B. d. Landwirte 224 St. 6 Mand.
Lobnig: Sozom. 175 St. 5 Mand, Gemeinsame Liste aller deutschbürgerlichen Parteien 319 St. 10 M.
Klein- Mohrau: Soz. 9, Bürgerl. Wahlgemein- 1 idhaft 208( 5), Nat.- Soz. 4.
Altstadt: Soz. 177( 4), Christ!.-229( 8), Dtsch. Nat. Partei 188( 6).
Boidensdorf: Spa 4, Landwirtevereinigung 11. Breitenau: So 92( 3), Christl. 64( 2), Dtsch. Rat. Partei 210( 6), Dtsch. Gewerbepartei 90( 3), Nat.- Soz. 45( 1).
Staristhal: Soz. 269( 9), Dtsch. Wahlgemeinsch. 367( 11), Dtsch. Bürger. und Arbeiterpartei 156( 4). Roschendorf: Soz. 4, Dtsch. Nat.- Partei 7, Dtsch. Gewerbepartei 1.
( Die restlichen Wahlergebnisse veröffent lichen wir wegen Raummangel in der morgigen Die Redaktion.)
Weidenau : Soz. 153( 5), Chrifti. 376( 12), Nat. Folge. Partei 344( 11), Rommunisten 71( 2).
Ober- Gostig: Soz. 80( 5), Nat. Partei 151( 7). Böhmischdorf: Sog. 347( 8), Christl. 540( 12), Rat..Goz. 186( 4), Nat. Partei 154( 4), Rom . 105( 2). Nilasdorf: Goz. 506( 9), Christl. 879( 17), Nat.. G03. 207( 4), Romm. 50( 0).
3udmantel: Gog. 339( 4), Chriſtl. 1225( 17), Nat. Soz. 96( 1), Nat. Partei 42( 6), Romm. 132( 2). Friebet- Stadt: Gog. 53( 0), tsch. Goz. 897( 6), Gewerbe 1, Nat. Soz. 191( 1), tsch. Agr. 187( 1), tsch. Voltsp. 890( 6), Juden 151( 1), tsch. Nat. Dem. 664( 5), Bereinigte dtsch. Parteien 1740( 12).
Böhm. Piebau: Soz. 4, Agr. 8, Gewerbe 3. Deutsch Lieban: Gos. 8, Romm. 2, Büroerliche 20. Ebersdorf: Gog. 6, Agr. 7, Kleinhäusler 2. Frankftabt: Goz. 7, Bürgerliche 21, Tschechen 2. Geppersdorf: Goz. 6, Bürgerliche 9. Ullersdorf: Soz. 10, Romm. 2, Bürgerliche 18. Heinzendorf: Coz. 8, Agr. 4.
Sermersdorf: Soz. 8, Komm. 2, Bürgerliche 18, Tschechen 2.
Langendorf: Goz. 10, Bürgerliche 28, Tschechen 1. Mähr. Altstadt: Goz. 3, Bürgerliche 21: Mähr.- Neustadt: Soz. 6, Romm. 3, Tschechen 3,
Bürgerliche 18.
Meebl: Soz. 6, Bürgerl. 12.
Mostele: Goz. 3, Agr 9.
Buslawig: Soz. 214( 7), Chriftl. 115( 8), tfd). Alerifale 279( 8).
Beneschau: Disc. Chriftl. 456( 13), tich. Agr. 296( 8), Dtsch. Gemeinschaftsliste 126( 3).
Bielau: Soz. 75( 4), tsch. Aleritale 124( 8). Markersdorf: So. 107( 8), Chriftl. 202( 7), Komm. 86( 3), tsch. Aler. 97( 4), tsch. Agr. 43( 1). Groß- Dartowig: Soz. 67( 2), Christ. 261( 9), tfch. Agr. 100( 4).
Alein- Dartowth: tsch. Aler. 173( 7), tich. u. dtsch.
Goz. 186( 8).
Bobrovnik: Soz. 7, tsch. Aler. 5, Soz. 1, tsch. Agrarier 2.
Nieder- Ullischen: Soz. 2, Bürgerl. 9, Tschech ). 1. tsch. bürgerl. Partei 11. Rifles : Soz. 3, Bürgerl. 8, Tschechen 2. Neu- Ullersdorf: Soz. 6, Agr. 12.
Ober Ullischen: Soz. 5, Bürgerliche 6, Tschech . 1. Reigersdorf: Soz. 4, Romm. 1, Bürgerliche 10. Reitendorf: Soz. 7, Romm. 7, Bürgerliche 14, Tschechen 2.
Obrau: Soz. 154( 2), Christl. 441( 6), Nat.-P. 633( 9), Romm. 807( 12), tsch. Volkspartei 73( 1). Sörgsdorf: Komm. 72( 2), Vereinigte bürgerl. Parteien 462( 13).
Domsdorf : Soz. 132( 4), Romm. 71( 2). Groß- Aroffe: Romm. 159( 4), Nat..Goz. 72( 2),
Schönbrunn : Soz. 3, Romm. 4, Bürgerliche 1, Christl. 265( 8), Gewerbepartei 126( 4).
Tschechen 10.
Waldheim: Soz. 8, Bürgerliche 4. Beigelsdorf: Eaz. 7, Bürgerliche 8. Weilersdorf: Eoz. 8, Romm. 2, Bürgerl. 13, Tschechen 1.
Wiefenberg: Goz. 7, Romm. 7, Bürgerl. 16. Büft- Selbersdorf: Goz. 8, Bürgerliche 10. Senftleben: Goz. 101 Gt. 8 M., Christ. 230 St. 8 M., Nationals. 59 St. 2 M., Bund der Landwirte 93 St. 3 M., Tschechen 52 Ct. 2 M.
Neutitschein : Goz. 10 M., tsch. Volksp. 2 M., tschech. Soz. 3 M., Deutschv. 2 M., tsch. Gewerbep. 1 M., Deutsche Nationalp. 10 M., Christl. 6 M. Nationals. 2 M.
Neffelsdorf: Soz. 1 M. tfch. Boltsp. 6 M., Hich. Goz. 12 M. tfch. Nationalbem. 2 M. Deutsche Nationalportei M. Rommunisten 2 M. Ortsparteien 3 M. Botenwald: Goz. 319 St. 5 M. Nationals. 201 Ct. 3 M. Nationalp. 702 St. 12 M. Kommunisten 379 St. 7 M. tsch. Goz. 194 St. 3 M.
Fulnet: Soz. 309 St. 6 M. Chriftl. 354 St. 6 M. Nationalsoz. 637 St. 10 M. Nationalp. 293 St. 5 M. Rommunisten 45 St. 0 m. tsch. Minderheitsp. 171 St. 3 M.
Römerstabt: Sozdm. 743 St. 8 M., Chriftlf. 580 St. 7 Mand., Gewerbepartei 471 St. 6 Mand., Matizl. 377 St. 4 M., Nationalpartei 270 St. 3 M., B. d. Landw. 201 Ct. 2 Mand.
Soft. M.: Sozialdem. 220 St. 5 Mand., Chriftl. foz. 378 St. 9 Mand., Gewerbepartei 199 St. 5 M., Nationaliz. 78 St. 2 Manb., B. d. Landw. 234 St. 6 Mand., Figbefoldete 130 St. 3 Mand.
St. Alebau: Gozdm. 337 Ct. 9 Mand., ChristIf. 341 St. 10 Mand., B. d. Landw. 7 Mand., Gewerbepartei 128 Ct. 4 Mand.
Friedeberg: Soz. 132( 4), Nat..Goz. 71( 2), Ge werbepartei 112( 4).
Segdorf: Komm. 370( 8), Nat.- Soz. 290( 7), Christl. 162( 4), Dtsch..Nat. 252( 6), Gew.-P. 233( 5).
Beißwasser: Soz. 118( 4), Chriftl. 238( 0), Dtsch. Rat. Partei 133( 5).
Abelsdorf: Soz. 156( 4), Chriftl. 260( 8), Dtsch. Nat.- Partei 219( 6).
Breitenfurt: Soz. 206( 6), Chriftl. 125( 4), Disch. Nat. Partei 232( 7), Komm. 43( 1).•
Rohldorf: Sos. 155( 7), Christl. 184( 8). Alt- Rothwaffer: Goz. 261( 8), Chriftl. 341( 9), Nat..Goz. 440( 13). Schwarzwaffer: Romm. 369( 9).
Wirtschaftspartei 568( 15),
Buchelsdorf: Christl. 645( 16), Nat..Eoz. 412 ( 10), Romm. 148( 4).
Neudorf- Grobiz: Go8. 157( 7), Chrifti. Nat.. Partei 180( 7), Romm. 27( 1).
Ober- Lindewiefe: Eoz. 311( 8), Christ!. 276( 7), Romum. 43( 1), Häusler , Kleinbauern, Arbeiter 94( 2).
Saubsbors: Goz. 90( 3), Christl. 368( 12), Nat.. Goz. 55( 2), Nat.- Partei 105( 3), Romm. 122( 4).
Spornhau mit Peterswald: Soz. 86( 3), Chriftl. 203( 8), Bund der Landwirte 106( 4).
Nieder- Lindewiefe: Goz. 367( 7), Christl. 754 ( 15), Gewerbetreibende 169( 3), Aurinteressenten$ 2 ( 2), Bauern 176( 3).
Unsere Parteipresse über den Wahlausgang.
Die Urteile unserer Bruderblätter über den Wahlausgang zeigen die Wahrheitsliebe und das hohe moralische Niveau unserer Parteipresse. Alle Parteiblätter erkennen an, daß der Wahlausgang für unsere Partei ein schmerzlicher Rückschlag ist, gleichzeitig aber geben alle Blätter der sicheren Erwartung Ausdruck, daß die eben stattgefundenen Gemeindewahlen der Auftakt zu neuer intensiver Arbeit in den Parteiorganisationen, zu neuer Aufklärungsarbeit für den Sozialismus, zu neuent Stampf gegen die Reaktion eint. So wird der Wahlausgang zu einer Quelle der Kraft für die deutsche Arbeiterbewegung in der Tschecho= lowakei werden.
Die Teplißer Freiheit" weist zu
nächst auf die Folgen des Sieges der bürgerlichen Parteien hin:
Das Bürgertum hat in den Gemeinden, in denen es bis 1919 Alleinherrscher war, sich neue Machtpositionen erobert. Nun gut, so mag das Bürgertum nun wieder seine Verwaltungskunst zeigen, wie in den Vorfriegsjahren! Es wird nicht lange dauern und Zehntausende proletarischer Wähler, die bürgerlich stimmten, werden sehr schmerzlich die Folgen ihres Sieges zu fühlen be. kommen. Die Arbeiter und Angestellten der Gemeinden werden bald erkennen, was es bedeutet, wenn die Sozialdemokratie nicht mehr die gleiche Macht hat, sie genau so wie bisher zu beschützen. Die Arbeitenden und die Armen, sie werden bald die Unterschiede zwischen sozialer und fapitalisti scher Verwaltung zu spüren bekommen. Und das wird der Anfang eines langsamen Ernüchterungsprozesses werden.
Wir Sozialdemokraten werden wieder, so wie früher, in der Opposition stehen und werden in den Gemeinden eine Opposition sein, die den Bürgerlichen die Siegesfrende balb zerstören wird. Denn mir stehen und das ist der Unters gied gegen die Zeit bor 1919 nicht mehr als Opposition außerhalb
-
Gemeindeverwaltung, sondern in der G- meindestube und die Arbeitervertreter in den Gemeinden sind nicht mehr der Verwaltung 11 kundige, sondern dem Bürgertum wird gegenübe stehen eine mit den Gemeindegeschäften wohlvertraute, sachkundige und kampfgewohnte Oppositi 1.
Unsere oppositionelle Stellung wird der ausgangspunkt umfassender, unermüdlicher Aufflärungs- und Werbearbeit sein, die sich stützt auf unsere unerschütterten starten Organisationen, auf Organisationen, die heute weit stärker sind, als vor 1919.
Ceite 3
Kampfe nur Ansporn zu erhöhter Tätigkeit bedeutet und deren Sieg durch nichts dauernd verhin dert werden kann. Auch den Siegern dieser Sonntagsschlacht gilt nur das Wort: Ihr hemmt uns, doch ihr zwingt uns nicht!
bacher ordböhmische Volksbote": Ebenso schöne Worte findet der Boden
Die Gegner werden jubeln. Es ist an uns, diesen Jubel der Gegner mit Würde und Ernst zu ertragen. Unser Kampf geht weiter. Ungebrochen ist die Partei, niemand von uns, und das ist das beruhigende Bewußtsein, kann sich einen Vorwurf machen, daß wir allesamt nicht alle unsere Kraft in den Dienst unserer Ueberzeugung und unserer Jdee gestellt hätten. Es ist hart gearbeitet worden. Wenn der Erfolg diesmal nicht an unserer Fahne haftet, so ist er nicht aufgehoben. Nicht für die Zukunft verloren. So wie in wechselvollem Geschehen der Vergangenheit die Wellenlinie unserer Entwicklung im Auf und Ab, Siege und Niederlagen brachte, wie wir aber aus jedem Kampfe, auch aus einem soschen, den wir nicht mit einem vollständigen Erfolge bendeten, stets wieder die Kraft zu neuem Aufstieg schöpften, so auch diesmal aus den Gemeindewahlen. Hunderte von Vertrauensmännern der Partei, Werbern und Agitatoren, die durch viele Jahre der Partei entzogen waren, gliedern sich wieder in ihre Reihen ein. Daraus und aus der großen Erfahrung, die die Arbeiterklasse selbst in den kommenden Jahren schöpfen wird und aus der felfenfesten lleberzen gung, daß wir die Partei der Zukunft sind, kommt uns die Kraft nicht nur für neue Kämpfe, sondern auch für neue große Erfolge.
Diese wenigen Stimmen unserer Parteiblät
ter zeigen, daß der Jubel der Bürgerlichen über die Wahlniederlage der Sozialdemokratie zu früh iſt. So werden wir sehen, daß die Partei, trotzdem sie in der Gemeinde wenig Mandate hat, für die Bestrebungen der bürgerlichen Parteien, die Gemeinde wieder zu Machtpositionen der Besigenden zu machen, ein gefährlicher Feind ist.
Galizische Wahlen in Hultschin.
Ein besonderes Stapitel bilden die galizischen Wahlen im Hultschiner Ländchen. Am Wahltag minimelte es im ganzen Bezirk von Gendarmen und Geheimagenten. Die Tschechen verbreiteten am Wahltage ein deutschgeschriebenes Flugblatt, in dem es heißt:
„ Bedenkt, Ihr Hultschiner Männer und auch Ihr, Hultschiner Frauen. was für eine große Sünde Ihr auf Euch ladet, wenn dereinst Eure Nachkommen, Eure Kinder und Kindestineer Eure Sünden büßen müßten und Euch fluchen müßten, daß Ihr am 16. September 1923 die mährische Seele schnöde verras ten habt. Habt Ihr denn gar keinen Funken von Ehrgefühl und Nationalstolz als treues Mährervolt feine Religion, fein Gottvertrauen mehr im Herzen, daß Ihr es wagen wollt, gegen Gottes Willen zu handeln, gegen Gottes Ratschluß Euch aufzulehnen, denn der Allmächtige ha: c in seiner Weisheit und Gnade so be. stimmt, daß Ihr vom Germanenvolte, zu dem Ihr nicht gehört, losgerissen und mit dem slawischen Brudervolke wiedervereinigt werdet. Darum mach: Frieden mit dem tschechischen Bruder, reicht ihm die offen dargebotene Hand. Glück und Wohlstand werden die Früchte sein von dieser endgültigen Vereinigung. Eure Kinder und Kindeskinder werden Euch segnen dafür, daß Ihr das Gebot Gottes befolgt habt, der Friede auf Erden ruft Euch zu."
Ueber die kommende Stellung der sozialdemoEndersdorf: Soz. 274( 7), Chriftl. 358( 0), Wirt. fratischen Opposition in den Gemeindevertretun aingen zur Urne, um deutsche Kandidatenlisten zu gen äußert sich in benterkenswerter Weise das Aussiger Volksrecht":
schaftspartei 114( 2). Nen- Bogelfeifen: Sog. 2, Nat. Partei 9, Dtsch. Gewerbepartei 1.
Wiedergrün: Soz 4, Dtsch. Nat. Partei 8. Millendorf: Soz. 60( 3), Christl. 31( 2), Dtsch. Nat. Partei 133( 7).
Aber das hat alles nichts genüßt, die Wähler wählen. Da griffen die Stommissäre zu einem Gewaltaft. In einer Anzahl von Orten erklärten Es wird eine schwere Arbeit in der Gemeinde- sie den Wahlakt für aufgehoben, weil stube werden. Denn wir werden die Opposi im Wahllotal, Agitation" betrieben tion nicht in jener leichtfertigen Weise betreiben, wurde. Sie fanden" nämlich am Boden die wie es die Bürgerlichen getan haben. Sie wird von den Tschechen herausgegebenen Flugblätter. scharf, aber sie wird sachlich sein. Ge- Eine ganz abgefartete Komödie, von Provokateujust auf die Stenntnis der Vorgänge in der Ge- ren durchgeführt. Aus diesem Grunde wurden die meindeverwaltung, werden wir dem nunniehr zur Herrschaft berufenen Bürgertum den Spiegel jei ner Taten in Vergangenheit und Gegenwart vorhalten. Es wird die Vorbereitungszeit für die zu funft sein. Man wird jezt den Vorgängen in der Gemeinde in den breitesten Kreisen der Arbeiter schaft mehr Aufmerksamkeit widmen müssen, als bisher. Wird genau zu verfolgen haben, was hier vorgeht. Und es wird Arbeit getan werden müß sen in und außerhalb der Gemeinde. Das ist die einzige Bürgschaft kommender Erfolge und an ihrer Erfüllung zweifeln wir heute weniger denn je. Vielleicht mit Trauer im Herzen um eine verlorene Position, eine nuslos und ohne Ursache an das Bürgertunt verlorene Position des Broleta riates, wollen wir den Blick auf die Zukunft richten.
Wie das junge Mädchen noch grübelte, was sprang über die Trümmer und wäre längst liegen fic tun sollte, begann der Fußboden zu zittern, die geblieben, hätte sie nicht noch immer die Ratte bunten Glasscheibenwände, welche die Wohnzim- auf ihrem Kopfe gefühlt. Sie stürzte durch die merwände voneinander trennten, begannen Taut staubgefüllten Straßen, wie von der Ratte an den zu flirren, und im kleinen Gartenhof ertönte ein paaren durch die Luft gezogen. Sie wußte nicht, hohler Metallflang. Das junge Mädchen blin- daß sie durch brennende Häuser, über Tote und zelte erstaunt. In der Mitte des Hofes stand ein Verwundete hinweglief, bis es totenstill um sic Silberbeden, darin sonst auf einer Metallspis: wurde und sie sich auf einmal in dem Stadtviercine fleine Silberkugel balancierte; die Kugel war tel der Gräberhäuser, in der Grabkanımer ihres mit weithin tönendem Laut in das Becken gefal- Vaters sah. Dort sprang die Ratte mit einem Len. Das bedeutete Erdbeben und bei dem Metall- Quietschlaut vom Kopfe des jungen Mädchens ton mußten alle Hausbewohner flüchten. und grub sich vor ihr in die vom Erdbeben aufDas Mädchen hörte Geschrei an allen gewühlte Erde. Enden, es sah die Leute und die Dienerinnen Das Mädchen fauerte am Boden und be, Freischend durch das Haus fortstürzen. Die Wände merkte gar nicht, daß der Leichnam ihres Vaters fchienen plöglich zu wandern, die Zimmerdede samt den drei Särgen verschwunden war. Als der heb und sentte sich, die Blumentöpfe im Garten Staub sich gelegt hatte, erschienen nach Stunden Drehten sich alle im Kreise, die gelben und blauen ihre fünf Brüder, einer nach dem anderen, um Borzellanpflastersteine tanzten auf den Wegen. nach dem toten Vater zu sehen. Aber wie er Auch der Karlsbader„ Bolkswille" Das junge Mädchen sprang, aber wagte sich nicht staunten fic, als der Tote nicht zu finden war, deutet den Ausgang der Wahlen als Ansporn zu vor und nicht zurüd. Sie stand unter der Tür und als sie am aufgebrochenen Fußboden entbed- weiterer erhöhter Tätigkeit, indem er schreibt: und flatschte in die Hände, um sich die Furcht zu ten, daß die Erde ihren Vater samt seinen drei bertreiben. Dann wurde die Bust grau von Särgen in die Tiefe gerissen und begraben hatte. Staub, daß sie nichts mehr sah. Die Ratten ous Das junge Mädchen sah auf und sagte:„ Ihr dem Haus liefen an ihr hoch und eine blieb auf sollt nicht staunen, ich habe als unnüßes Mädihrem Kopfe fest fihen. Da rannte das Mädchen chen gewünscht, den Vater zu begraben. Berzeiht mit der Ratte auf dem Stopfe gerade aus, durch mir, daß mein Wunsch fü: mich gehandelt hat; ich die zerbrochenen Glaswände der Wohnzimmer; weiß, daß ich als Mädchen fein Recht zu han fie mußte über gestürzte Stühle und große rol deln hatte."
Lende Blumenvasen Klettern. Sie lief blind durch Da freuten sich die fünf Brüder und antdie diden Staubwolken, darinnen Hunderte von worteten ihr: Die Sarghändler dürfen keinen unsichtbaren Gegenständen trachten und stürzten. Toten mehr ausgraben, der einmal unter der Sie wagte nicht, mit den fleinen Händen nach der Erde ist. Wenn du den Vater mit deinent stillen großen Ratte auf ihrem Kopfe zu greifen. Aus Wunsch begraben konnteſt, Schwester, dann bist dem Jadeladen waren ihre fünf Brüder in alle du als schwaches Mädchen stärker mit deinem Winde fortgelaufen. Der rote Ahnenaliar am Weinen und Wünschen gewesen, als wir Männer Eingang war eingestürzt, das junge Mädchen mit allem Handeln."
Wahlen in den drei größten Orten des Bezirkes jistiert, in Orten, die nicht nur eine deutsche Mehr heit, sondern eine deutschsozialdemokratische Mehrheit ergeben hätten. Und zwar war das in Luda gers thal, Petershofen und Volati der Fall. Außerdem wurde der Wahlaft in GroßHoschüß, Kauten, Pischt und Stepankowitz aus nichtssagenden Gründen sistiert. In Bolatis und Groß- Boschütz wurde die Wahl Montag fortgesetzt und beendet. Das bei der Volkszählung aufge baute Kartenhaus der politischen Landesverwal tung ist in bezug auf die vollständig tschechische Bevölkerung des Bezirkes zusammengebrochen. Nicht 12 Prozent, wie die Volkszählung angab, sondern wenigstens 50 Prozent der Bevölkerung des Hultschiner Ländchens sind deutsch. Nach den Tschechischtlerikalen dürfte unsere Partei und die deutschen Christlichsozialen die nächst stärksten Paricien im Hultschiner Ländchen sein.
Die Wahlen in die Ortsvertretungen in Prag.
Aber Schlachten werden gewonnen und verlo ren, ohne daß ihre Entscheidungen endgültig seien. Wir sind zurückgedrängt, aber wir In Prag finden Sonntag, den 23. September sind nicht besiegt. Die Früchte des Ersol- die Wahlen in die Ortsvertretungen statt. Die ges der Reaktion werden im Verein mit der Auf- deutsche sozialdemokratische Arbeiterpartei kandiflärungsarbeit die wir nun, da viele unserer diert in zwei Bezirken und zwar in Prag I. bis Lisher mit Gemeindearbeit überlastet gewefenen VII. und in Weinberge. Prag I. bis VII. Bertrauensmänner wieder für den Dienst der trägt unsere Liste die Nummer 13. Die KandidaPartei frei perben, viel intensiver leisten fönnen ten sind: Josef Rohm, Staatsbeamter, Bruno -die neue Wende sehr rasch kommen lassen. Un- Breuer, Siebmacher, Ludwig Rich, Eisenbahnbe sere Genossen haben in den Gemeinden für die Ge- amter, Berta Posselt, Beamtin, Georg Stramer, samtheit das Höchste geleistet, das überhaupt zu Angestellter, Franz Schlauf, Ty raph. In der leisten war. Mit diesem Bewußtsein find wir in Weinberge trägt die deutsche sozialdemokra den Wahlkampf gezogen, mit diesem Bewußticin, tische Liste die Nummer 10. Kandidaten sind: tas uns stol; sein läßt, arbeiten wir weiter im Gustav Herrmann, Typograph, Berta Glaß, BeDienste der Partei, für die eine Schlappe iar amtin, Fris Herget, Beamter.