Geite 2.
man die Dinge fit einen neuen Oftober 1918.
Eine Prophezeiung, die inzwiſchen eingetreten i Monarchistische Orgien unter dem Protektorate
Auch die Hoffnung auf England müsse immer wieder täuschen. England habe es durch seine jahrhundertelange Gleichgewichtspoli verstanden, auf dem europäischen Festland, tron dem es hier besiglos sei, entscheidend mitzureden. Mit dem Gleichgewicht von einst sei es, da Ruß land für lange aus der aktiven Politik verschwun den sei, vorderhand vorbei; die nur dem Namen nach Kleine", wenn Polen , Griechenland , Bul garien hinzuträten. gewaltige Entente gehe mit Frankreich ; fäme es auch noch zur Einigung zwi schen Frankreich und Deutschland , dann stünde der Kontinent geschlossen da und England hätte auf ihm nichts mehr mitzureden. Deshalb hinter treibe es, nicht aus Niedertracht, sondern aus Les bensinteresse, einen Ausgleich und gebe jedem der Streitteile soweit recht, daß er nicht zurückweiche man denke an Englands Verhalten im Ruhr fonflikt verhülfe aber keinem zum Siege. Deutschland und Frankreich müßte sich bewußt werden, daß sie, namentlich mit Eisen und Kohle im Eliah, Rhein , Ruhrland und Lothringen , wirtschaftlich auf einander angewiesen seien, die beiden Länder müßten ein einziger wirtschaftlicher Organismus werden, bevor es nicht, aus Erwägungen der Produktion und des Konsums, zu den Vereinigten Staaten von Europa " täme, würden die durch den Krieg und den Friedensschluß geschlagenen Wunden nicht heilen. Hakenkreuzler und Monarchisten verdichten in sich alles, was Deutschland an den Rand des Abgrundes gebracht hat und ihm mit
des General- Staatsfommiſſärs.
Rupprecht Wittelsbach an der Spike„ repub.ilanischer" Funitionäre nimmt Paraden ab. Der„ republikanische" Minister beschimpft. die Revolution.
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2. Oftober 1928.
Zusammenfassung der nationalen Kräfte soll ein starkes Bayern geschaffen werden. Wenn dieses Ziel erreicht wird, helfe dies auch dem Reiche und den anderen Ländern.
Ein Befehl des Militärdiktators.
Samjen erwach..
Balentreuz.
Berlin , 1. Oktober. ( Wolff.) Folgender Be fehl des Reichswehrministers ist an die Wehrkoma mandos ergangen: Um Bennruhigungen der Bevölkerung durch Verbreitung ungeprüfter Gerüchte zu vermeiden, befehle ich: Ueber Unruhen München , 30. September. Die Vorgänge des enthüllte der Kronprin; am Portal der Tür im unbesetzten Reichsgebiete dürfen von der Presse heutigen Tages erwecken den Eindruck, daß die kentaserne eine Gedenktafel mit der Königs feinerlei Nachrichten außer amtlichen Mitteilun Vonarchie in Bayern wiederhergestellt ist. Rupp trone des Regiments und nahm die Parade gen der Militärbefehlshaber gebracht werden; recht, der Thronanwärter der bayrischen Königs- über zwanzigtausend frühere Regimentsangehörige Zuwiderhandelnde werden nach§ 4 der Verord partei, wird bereits von allen bayrischen Regie- und die Traditionskompagnie ab, an deren Spiße nung des Reichspräsidenten vom 29. September rungsbehörden und militärischen Stellen mit General von Epp schritt. 1. J. bestraft. Der Reichswehrminister: Dr. jenem Respekt behandelt, den man nur dem ge- Um Rupprecht gefchart standen: der Gene- Gezler." frönten Oberhaupt des Landes erweist. Wenn ralstaat stommiffär Dr. von Kahr , der auch die Monarchie in München noch nicht aus Ministerpräsident Dr. von Snilling, gerufen ist, hat die bayrische Hauptstedt unter der Kommandant des Wehrkreiskommandos Profetarischer Selbstschuh gegen Stahlhelmt und der Diftatur des Herrn von Kahr wieder das Bayern der Reichswehr , Generalleutnant Gepräge der königlichen Residenzstadt angenom- von 2ossow, Generaloberst Graf Bothmer men. Dies trat haute anläßlich der Gedenkfeier und viele andere hohe Offiziere. Alle in großer Innenministers Liebmann ist ein Plan über die Dresden , 1. Oktober. Im Auftrage des für das chentalige fönigliche Leibinfanterieregi Gala und mit den Kriegsorden. ment und der Münchener Schußmannschaft deutEinstellung des proletarischen Selbstschutzes in die lich in Erscheinung, wo die zahlreich angesammelte Seite Kahrs vor dem Museum die Pa- fatorischen Vorbereitungen sind für eine zeit: vei Später nahm der Kronprinz an der Landespolizei ausgearbeitet worden. Die organ Menge das Kronprinzenpaar auf seiner Fahrtrade über die Münchener Polizei ab, lige Einberufung dieses Selbstschutes für Bolizeidurch die Straßen stürmisch bejubelte und mit die ihren zwanzigjährigen Bestand feierte. dem Zuruf:„ Es lebe der König und die zwecke bereits getroffen. Die Einberufung fann Königin!" begrüßte. Der Kronprinz war in Innenminister Dr. Schwayer brand daher jeden Augenblid erfolgen. Der Plan läuft großer Generalsuniform von einer markte in einer Ansprache die verbreche- darauf hinaus, den bisherigen Stand der Polizei auf mehr als das Doppelte zu erhöhen. Die LanRegimentsfeier in Augsburg in München einge- rische Novemberrevolution. troffen. An der Feier hatten auch mehrere Brindespolizei würde dann zum größeren Teile aus völligem Ruin droht; die durch ihren Terror er- Nach einer Ansprache des Reichswehrgenerals sen und Prinzessinnen des bayrischen proletarischen Selbstschutzleuten bestehen. zwungene Angst, sich gegen jede Phrase von von Epp , der das Regiment im Weltkriege ge- stönigshauses teilgenommen. Die festliche Eintritt der ächsischen Kommuiden Volkstum und Nationalehre aufzulehnen, trüge führt hat und dessen Pensionierung von den bay- Stimmung hielt bis in die späten Abendstun die Schuld an der Blindheit der Deutschen gegen rischen Nationalisten sehr übel vermerkt wird, den an. in die fächliche Regierun? sich selbst und damit an der Fähigkeit, den Weg Dresden , 1. Oktober. Wie mitgeteilt wird, zur Rettung zu betreten. Es ist nichts Heiliges" haben die sächsischen Sozialdemokraten einen tom ( sagen die schönsten Sätze des Buches, die freilich nicht von Harden, sondern von Hölderlin stam( Den Herrn General Lossow fonnte man bei munistischen Vorschlag für ein gemeinsames sozia men) ,, was nicht entheiligt, nicht zum ärmlichen der sonntägigen Monarchistenparade mit Serrn liſtiſch- kommunistisches Regierungsprogramm und Behelf herabgewürdigt ist bei diesem Volk; und Berlin , 1. Oktober. ( Eigenbericht.) Genosse Kahr im Gefolge des bayrischen Rupprecht er- für den Eintritt von Kommunisten in die Regiewas selbst unter Wilden göttlich rein sich meist Gerhard Auer aus München , der mit einer Ab- blicken; danach kann ihm wohl unbestritten das rung abgelehnt und beſchloſſen, ihrerseits einen verhält, das treiben diese allberedmenden Barba ordnung bayrischer Parteigenossen in Berlin weilt, Vertrauen seines Herrn und Diftators, Geßler Ausschuß einzusetzen, der sofort Vorschläge für die Tätigkeit eines folchen neuen Kabinettes aus ren, wie man ein Handwerk treibt und können erklärte einem Mitglied der Redaktion des„ Vor- gebühren, der Deutschen Republik wünschen wir arbeiten soll. Die Entscheidung dürfte noch in dieser Tätigkeit eines solchen neuen Stabinettes autá es nicht anders. Und wenn sie nur bescheiden wärts", daß der außerordentliche Ernst der Lage jedoch festere, verläßlichere Stüßen als diesen Woche fallen. wären, diese Menschen, zum Gesebe sich nicht allen gebiete, kühlen Kopf zu bewahren. Der monarchistisch- republikanisch schillernden Reichsmachten für die Besseren unter ihnen, nicht läster- bayrische Generalstaatskommissär Nahr hat in wehrgeneral. D. Red.) Eine At= 7,200.000 art! ten, was sie nicht sind! Wüster immer, öder wer drei Fällen versucht, gegen die Weisungen des Berlin , 1. Oktober. Reichswehrminister Geß- Berlin, 1. Oktober. ( Eigenbericht.) Die Des den da die Menschen, die doch alle schön geboren Oberbefehlshabers der Reichswehr in Bayern zu ler hatte eine Besprechung mit dem von München visenturse sind neuerdings in die Höhe gegangen, find; der Knechtsinn wächst, mit ihm der grobe handeln; er hat dann aber jedesmal nach nach Berlin gekommenen Vertretern der bayeri- da die innerpolitische Lage an der Börse noch Vut, der Rausch wächst mit den Sorgen und mit gegeben. Dadurch habe sich Kahr im eigenen schen Sozialdemokratie über die Frage des Ver- immer ziemlich pessimistisch beurteilt wird. Auch der Neppigkeit der Hunger und die Nahrungsangst. Lager geschadet und sein Nimbus als Diktator botes sozialdemokratischen auf außenpolitischem. Gebiet ist noch keine BesseWeh jeden, der aus Liebe wandert und zu solchem verblaffe immer mehr und mehr. Rechtlich be- Schukorganisationen in Bayern . rung zu erkennen. Der Dollar stieg heute von Bolfe kommt! Ich sprach für alle, die in diesem sehen, sei der bayrische Ausnahmszustand unLande sind und leiden, wie ich dort gelitten." halibar; das Reich müsse aber die bayrische Die Dittatur nur gegen die Arbeiter. Den Leitgedanken bis zu ihrer Strönung- un- Regierung dazu zwingen, diesen Tatbestand auch bedingter, unbezweifelbarer Versöhnungswille und rechtlich anzuerkennen. Einen offenen Konflikt Vereinigung Europas zur wirtschaftlich organi- brauche das Reich nicht zu fürchten. Nach den fierten Einheit fann man auf großen Weg- bisherigen Wahrnehmungen glaubt Auer ver strecken aus voller Ueberzeugung zustimmen und sichern zu können, daß der Reichswehrbefehlshaber auch die Mahnung, sich selbst und dem Gegner General von Lossow jedem Befehl des Reichs. gegenüber objektiver zu sein, verdient Gehör und, wehrministers rückhaltlos nachkommen werde. was wichtiger ist, Befolgung. Aber die Gehässigkeit gegen Personen, Parteien und Einrichtungen, die sich der Gedankenfolge ein geschweren sein. Beweise fehlen, Hardens verärmengt, stößt immer wieder ab. Der Erzlump gerte Stimmung muß sie ersetzen. Der Mann der Wilhelm II. , der prachtvoll und vernichtend ab- unbedingten Opposition hat es eben leicht, eine getan wird, steht da neben Rathenau ; über das Partei, welche die Mehrheit der Träger des Schutzgesetz der Republik , das Harden, den Pri- Willens zu Staat und Republik vertritt, hats ein vatmann, weniger schützie als den Staatsbeauf- fleiner wenig schwerer! Und deshalb muß man zu tragten Scheidemann , und über die ohne Arbeit der Behauptung, daß Harden ein Rufer in der Lohn empfangenden„ Ruhrhelden" entleeren sich Wüste ist, ein sehr deutliches und sehr entschiedenes alle Schalen des Sohnes, den Nationalisten geht Fragezeichen seven. Woh! ruft er, und was er München , 1. Oktober. ( Wolff.) Generalstaatses nicht viel schlechter als den Sozialdemokraten. sagt, hat Sinn und Klang. Aver er mahnt aus fommissär ka hr betonte in einer Besprechung mit Die Argumente gegen unsere Genossen könnten der Enge der Eigenbrödlerei und der überindivi- Pressevertretern sein Hauptziel sei, alle vaterlän- das Selbstbestimmungsrecht der Völker. bald dem Grafen Reventlow, bald Radet entlehnt dualistischen Lieblosigkeit, die elementarsten Seelen- dischen Kräfte zur Schaffung einer festen und Dem Galgen folgt die Hungerpeitiche. sein. Daß sie dem Schutzgesetz zustimmten, ist ihre regungen und Bedürfnisse der Masse sind ihm straffen staatlichen Autorität zu sammeln. Dabei ärgste Schuld, daneben sollen sie parvenuhatt, fremd und niemals werden darum seine Worte fei ein Pattieren mit dem Marxismus nicht mög Berlin , 1. Oftober. Wie dem ,, Lokalanzeiger" fleinbürgerlich und mit oder ohne innere der Menge ins Ohr dringen. K. lich. Die wiederauftauchenden Gerüchte von Sepa- aue dem hrgebiet gemeldet wird, fanden Frei Ueberzeugung auf jede nationale Phrase cin- 1 ratismus usw. seien unwahrheiten. Durch die tag, Samstag und Sonntag zwischen den Spitzen.
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der
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160 auf 242 Millionen, das englische Pfund von 720 auf 1100 Millionen, der Schweizer Franken von 28 auf 43 Millionen und die Tschechosroue von 4.8 auf 7.2 Millionen Mark.
Ein Treuegelöbnis für die Einheit des Reimes.
München , 1. Oftober. Nach einer amtlichen Meldung der Storespondenz Hoffmann hat das Generalstaatskommiffariat eine Vergordnung erlassen, mit welcher Streits und Aussper rungen sowie jede Art von Sabotage öffentlicher oder privater Betrieb: unter Androhung Köln , 30. September. ( Wolff.) Ueber 100.000 von Freiheits- und Geldstrafen ohne Höchſtaus- Angehörige aller politischen Parteien schloffen sich maß, verboten werden. In besonders schweren heute vormittags auf dem Kölner Messegelände den. Mit den gleichen Strafen sollen Arbeits- bes zum Reiche zusammen. In einer von der VerFällen fann auf Todesstrafe erkannt wer zu einem Schur der Trene des Rheinlanwillige gegen jedweden Terror geschützt werden. sammlung einstimmig gefaßten Entschließung wird Auf Grund einer weiteren Verordnung fann erklärt, daß das Rheinland sich unerschütterlich auf Landesverrat die Todesstrafe gesetzt mit dem deutschen Vaterlande verbunden fühlt. Es wird allen Versuchen, eine Aenderung seiner Staatszugehörigkeit durchzusehen, Widerstand bis zum Lebten entgegensezen. Die Sonderbündler haben kein Recht, im Namen des rheinischen Voles zu handeln. Vor allem berufen wir uns auf
werden.
„ Kahrs Hauptziele".
Chhalten( Gefinde) nicht spielen fönnen, ber drängt Klampfe( Gitarre) und Zither. Da und dort findet man noch schöne alte Holzhäuser mit der Altane ringsum. Viele Bauern schnitzeln, manche töpfern, für darstellende Kunst besteht überraschende Begabung; manch bäuerliche Spielgesellschaften ziehen weit ins Land, sogar nach England und Amerika . Oberammergau ist be fannt, sein Passionsspiel zeigt die eine Wurzel des Schauspieltriebs. Der fatholische Gottesdienst
fieht man schöne Stirchen, meist ist jedoch nicht die Ichens hört der Feldbau auf: das ganze Gebiet ist Kirche, sondern das Rat- und Gemeindehaus das eine riesige Moräne. Der häufige Regen macht Hauptgebäude, oder auch die Schule. Hauptstadt ist jedes Land zur Wiese; die Bauern bauen nicht Bayern ist kein einheitlicher Be das äußerst gewerbefleißige Nürnberg, das in mal den eigenen Bedarf an Getreide und Kartofgriff. Von den Pfälzern, die rein durch dyna- Sitte und Politik von jeher demokratisch war. felu. Ganz wenig Obstbau, dem das Klima nicht stische Wittür zu Bayern tamen, willfürlich jetzt Du fährst über die Donau und gewahrst günstig ist. Ueberall Wald, Wiese, Weide; das er noch bei Bayern gehalten werden, und außer der einen andern Charakter der Landschaft und der fordert schon größere bäuerliche Anwesen. Wie Staatsbureaufratie schlechterdings nichts mit den Orte. Die sanften Hügel Nordbayerns sind ver- in den Marschen sieht man überall weidende Her Bayern gemein haben, bestehen auch in Bayern schwunden, den Sandboden löst schwarze, häufig den; in den Alpen erfolgt über Sommer der rechts des Rheins Abweichungen und sogar Ge- moorige Erde ab. In jedem Orie dominiert die Auftrieb auf die Alm, wo es bekanntlich koa gensäge ethnographischer, wirtschaftlicher und ful- Kirche, deren Turm fast immer in einer Zwiebel Sünd gibt. Diese Wirtschaftsweise läßt dem ist hier der ursprünglichen Kultur verwachsen. tureller Art. Wer nur einmal von Hof, Bamberg endet. Neben der stirche das ansehnlichste Ge- Bauern viel freie Zeit. Mit der Büchse in eigenen München ist die einzige Großstadt von oder Würzburg über Nürnberg nach München bäude das Pfarrhaus. Der Katholizismus oder fremden Wald zu streifen, das liebt er. Ober- und Niederbayern . Ringsum ein weites jährt, wird dessen vom Eisenbahnzug aus inne. herrscht; Staplan und Pfarrer sind auch oberste Ueberall trifft man Schützenvereine, die leicht zur Gebiet mit sehr wenig Industrie. So wird der Die Donau bildet eine Grenzmarf. Nörd foziale und politische Gewalt. Erst Nieder- Truppe der Oberlandler zusammenzufassen Charakter Münchens zu einem wesentlichen Teil lich ist der Kern der Bevölkerung fränkischer bayern , landwirtschaftlich reich mit fettem Wei- waren. Erst führte Escherich sie, dann folgten von den Gscherten"( Bauern) bestimmt, an Abstammung. Fränkisch ist die Bauweise, die den zenboden, weit überwiegend reiches Großbauern Leute derberen Kalibers und verschlagenen Cha- manchen Tagen mutet München mit den Scharen Fachwerkbau bevorzugt, fränkisch die Siedlungs- um. Fast keine Industrie. Die Niederbayern vakters. Der Bauer sitt auf breitem Eigen. Ueber der Bauern wie ein großer Markifleden an. weise, fränkisch die Felderteilung beim Erbgang mit stark altrömischer Blutbeimischung; starr all hat er sich seit dem Kriege schuldenfrei gemacht, Münchens Bevölkerung ergänzt sich fortgesetzt aus und das dadurch herausgebildete Klein- und so tirchengläubig, rauflustig, das griffeste Messer denn Holz, Vieh, Milch und Molkereierzeugnisse, der Bauernschaft, und von dem Zuwachs wird gar Zwergbanerntum. Alte Städte mit Mauern steckt allzeit bereit in der besonderen schmalen Beu brachten hohen Erlös. Dr. Heim hat diese der wesentlichste Teil später seßhafter Kleinbürger. und Türmen, auch manche Dörfer noch mauer- Tasche, die jede Hose aufweist. Die Gegend der Bauern in Genossenschaften vereint und sie zur Keine Großstadt hat so erstaunlich viele Kleinumgürtet. Recht häufig sogar in Dörfern ansehn- meisten uneheligen Kinder und der höchsten Kri- Ausnutzung ihrer Konjunktur tüchtig gemacht; händler; auch die Fremdenindustrie gewährt vies liche Rathäuser, manche davon edle Gebilde deut- minalität wegen Roheitsdelikten und Meineiden. der christliche Beuer überjudet den jüdischen len Unterschlupf. Große Industrie findest du scher Renaissance. Wo der Haustein nicht zuviel In Niederbayern wählte der Bauer, wie Hoch- Schieber. Heims Zeutral Genossenschaftsbant ganz wenig, Fabrikschlote fast gar nicht, denn die Transport fostete, ließen wohlhabende Burger würden es anordnete, bis der Bauernbund in das flagte in ihren Jahresberichten, daß sie nicht Betriebsfraft liefert die Isar . Also ist auch das ihre Behausung mindestens im unteren Stock aus Idyll Störung brachte. Der Bauernbund ist je- wiffe, wohin mit dem Geld, jeder löse seine Hy- zum sozialen Kampf geschulte Fabrifproletariat grauem oder rotem Sandstein oder Muschelfalt doch beileibe nicht revolutionär, er will nur den potheken und Verbindlichkeiten ab und kein Bauer verhältnismäßig nicht ahlreich. Diese Stadt ist erbauen. Dieses Material iente meist auch für Pfaffen nicht als politischen Leithammel und ist habe Bedürfnis nach neuem redit. Den Höfen aber zugleich ein Hauptplay für Fremde, die ihr öffentliche Gebäude. Um die Ortschaften überrei- im übrigen agrarischer als die schlimmsten Agra- ficht man den Wohlstand der Besizer an. Die Leben genießen wollen, und es hat viele Tausende cher Obst, in manchen Gegenden auch Gemüse-, rier. Dörfer stehen schmuck da, jedes Haus leuchtend Künstler und Kunstgewerbler, dazu eine sehr
am mittleren Main Weinbau. Der Pderboden ju Etwas anders geartet ist der Oberbayer, weiß mit frischrotem Dach; die Dächer nicht spit- große Zahl Biteraten. Also Massen Pfahlbürger, meist Sand, teils durch Mergel gebunden. auch geistig beweglicher. Auch er katholisch und giebelig wie in Franken, sondern breit mit leichter die nichts aus ihrer töniglich- bayrischen Ruh Ueberall Gewerbe und Industrie. Der Frante rauflustig, aber Maßkrug, Stuhlbein, Baunstecken Steigung, im Gebirge der Stürme wegen mit bringen kann, und ein mobiles Künstlerelement, iſt frohgemut, arbeitseifrig, sogar in Dörfchen mit sind seine Handwaffen, nicht das Messer. Nörd Felsbrocken beschwert. Ueber den Ställen die darunter viel Kunstzigeuner( Schwabinger, von der weiten Welt und geistigen Strömungen ver- lich und östlich von München noch teilweise bedeu- Schener mit direkter, allmählich steigender Zu dem Stadtteil, wo die meisten Künstler wohnen). bunden. Am Main überwiegen die Katholiken, tender Feldbau, jedoch auch große Moorflächen fahrt. Die Stuben mit unsinnigem Suyus voll. Vor dem Krieg waren Künstler und Literaten im übrigen die Protestanten. In vielen Orten( Dachauer und Erdinger Moor)." Südlich Mün - gepfropft, das Klavier, das der Bauer und seine freigebig und politisch liberal gesinnt, das gab