Beite 2.

Schreckschüsse, die töten.

Blaue Bohnen an Geldes Statt.

Balič auf der Suche nach einer

Mehrheit.

B. Ottober 1923.

Auf den Eisenbahnen gleichfalls absoluteste der zweiten Bandessprache belastet werden dürfen; 1 auch da gibt es feine Staatssprache", sondern fitr Gleichberechtigung. Alle Wagen tragen die Buch schwedisch und finnisch gelten dieselben Grund staben F. S. J. und S. V. R., was Finnische Belgrad , 4. Oktober. Zwecks Sicherung der fäße. Die innere Amissprache ist die der Mehr Staatsbahnen in schwedischer und finnischer Spra­Beuthen, 4. Oftober.( Wolff.) Die Deutsche erforderlichen Regierungsmehrheit in der Parla heit des betreffenden Bezirkes; in den zweisprachi che bedeutet, neben einander und kein Mensch Morgenpost" berichtet aus Hindenburg: Amt mentssession, die am 20. d. beginnt, hat die Re- gen Bezirken ist aber bei Angelegenheiten, die die tümmert sich darum, was an erster Stelle steht. Mittwoch Nachmittag versammelten sich in der gierung mit der türkischen Partei in Süd Rechte und Vorteile der Minderheit betreffen, de- Die Stationsnamen sind zweisprachig dort, wo Stronprinzstraße. einige von der Arbeit kommende ferbien und mit dem deutschen Partciklub, ren Sprache auch im inneren Amtsverkehr anzu beide Sprachen üblich sind, und einsprachig in welche auch bisher das Kabinett Pasie in der wenden. jenen Orten, wo fein Bedürfnis nach Zweispra­Arbeiter, die Vorschüsse erhalten hatten, von Stupschtina unterstüßten, Unterhandlungen auf- Es gibt noch eine Reihe von Bestimmungen, chigkeit besteht, aber alle Inschriften, Verbote, deren Höhe sie nicht befriedigt waren. Es kam bei genommen. Nachdem das besichende Kompromiß die alle den Zwed verfolgen, jede nationale Be Stundmachungen, alles, was von den Fahrgästen dieser Gelegenheit zu Ausschreitungen. Die Ge- auch weiterhin aufrecht erhalten werden dürfte, nachteiligung peinlichst zu vermeiden; es würde serstanden werden soll, ist überall in beiden Spra­schäfte wurden geschlossen. Die Polizei versuchte wird die Stellung der Regierung in der Herbst zu weit führen, sie hier alle anzuführen. chen zu lesen; denn dort betrachtet man eben die die Menge zu zerstreuen. Ein Hauptmann der session selbst für den Fall gesichert sein, daß eine Sprache wirklich als Verständigungsmittel, als Polizei ließ Schreck schüsse absenern, da er größere Zahl der kroatischen Abgeordneten ihre das sie Präsident Masaryk auch bei uns ein­Schreckschüsse Abstinenz aufgibt und in der Stupschtina erscheint. mal aufgefaßt wissen wollte, und nicht als Mit­tel, um die Menschen zu quälen und ihnen überall einen Geßlerhut aufzurichten wie bei uns.

die Lage der Polizisten als bedroht Mehrere Personen sollen getötet und viele andere verlegt sein. Eine amtliche Meldung liegt noch nicht vor.

Das belgische Kabinett prüft... Brüssel , 3. Oktober( Savas ). Der Minister rat hat die durch das Aufgeben des passiven Widerstandes im Ruhrgebiete geschaffene Lage geprüft.

Finnland .

schwe­

Cachin yerurteilt.

Nicht minder gleich verteilt sind die Rechte der beiden Sprachen im Parlamente. Der Prä fident enunziert in beiden Sprachen; es ist vor gesehen, daß im unwahrscheinlichen Falle, daß einmal ein Präsident gewählt wird, der der schive­Paris, 4. Oktober. ( Savas.) Das Zuchtpolizei- dischen Sprache nicht mächtig ist, die Verlant gericht verurteilte in einem neuerlichen Verfahren barungen durch einen amtlichen Dolmetsch sofort den Deputierten Cachin wegen anarchistischer übersetzt werden Alle Drucksachen erscheinen zwei­Propaganda und insbesondere wegen Aufreizung sprachig, natürlich auch alle Geseze und Verord von Militärpersonen zum Ungehorsam zu Monaten Gefängnis ohne Aufſchub und 2000ungen, beide Texte find authentisch. Auf finnische Anfragen und Interpellationen wird finnisch, auf Franks Geldstrafe. Das Ansuchen des kommuni- schwedische schwedisch geantwortet, sowohl von den Vaillant Conturier frischen Deputierten um Amtsträgen des Hauses als auch von den Mi Durchführung eines neuen Verfahrens wurde ab nistern und Beamten. gewiesen, wobei Vaillant den Rekurs gegen das erstrichterliche Urteil erhob.

0000000000000se Schweizer Grenzen einen Staat, in dem es sich national ausleben tönne; anders sei es bei den Tschechen, die haben keinen Staat außer der Re­ publik , fie fönnten ihn daher mit niemandem publik, fie könnten ihn daher mit niemandem teilen, es müsse the Nationalstaat sein.

schulen

3000000

Man schüttelte dort darum auch überall den topi, wenn ich von unseren Verhältnissen erzählte; ich bin überzeugt, daß man mir vieles, was leider nur allzu wahr ist uno worüber sich bei uns kein Mensch mehr wundert, gar nicht geglaubt hat. Freilich gibt es auch dort Chauvinisten und Nationalisten auf beiden Seiten: gar mancher Schwede fann sich nicht darein finden, daß die Vorrechte seines Volfes verschwunden sind, daß die finnische Sprache vordringt und die schwedische allmählich durch die der Mehrheit ersetzt wird; und es gibt wieder Finnen, die diesem natürlichen Prozeß auch durch ähnliche Mittelchen, nadhhel sen" möchten, wie sie bei uns gang und gäbe find. Aber sie bilden auf beiden Seiten eine einfluß­lose Minderheit, Einsicht und Vernunft behalten die Oberhand, Regierung und Behörden lassen sich nicht von dem Grundsaße der Gleichberechtigung

wie die elf

Daß das Schulwesen bei beiden Völfern gleich gut und ohne Bevorzugung geordnet ist, braucht nicht erst des Beweises. Die Eltern schiden ihre Stinder in die schwedische oder in die finnische Schule, we sie wollen; fein Mensch und fein Amt redet ihnen drein oder versucht sie zu beeinflussen. Es gibt sechs finnische und zwei schwedische Leh Von Dr. A. Holitscher. Pirkenhammer, revbildungsanstalten, also ein Viertel der Anstal II. Die nationalen Verhältnisse. Es gibt vielleicht tein zweites Land mit na haben keinen Nationalstaat außer Finnland , wo Zeitung regt sich darüber auf. Unter 144 Mittel­Aber wie steht es bei den Finnen? Auch sie ten ist schwedisch, obwohl nur ein Zehnte! der Be­Aber wie steht es bei den Finnen? Auch sie völkerung schwedisch spricht; aber feine finnische und Gerechtigkeit abdrangen. Ich würde allen unseren politischen Führern taionalgemischter Bevölkerung, das sich so gut mit fie fich ausleben könnten, während die Schweden ulen find 102 finnische und 42 schwedische mit empfehlen, einmal die nationalen Verhältnisse in der Tschechoslowakei vergleichen läßt, wie Beitung regt sich darüber auf. Unter 144 Mittel­Finnland. Schon geschichtlich bietet es una gleich den Deutschen in der Tschechoslowakei außer- 233.289 finnischen und 9116 schwedischen Schülern, Finnland zu studieren; und an die Besonnenen im Finnland . Schon geschichtlich bietet es Ana halb der Grenzen noch einen rein schwedischen also auch hier ein Verhältnis, das einen tschechischechischen Lager, besonders an unsere Parteiges logien, well auch dort sowie hier das jest herr Staat befißen. Es müßte also auch für die Fin- schen Patrioten empören würde. Aber dort findet noffent, richte ich die Frage: warum fann es nicht schende Mehrheitsvolk durch Jahrhunderte unter nen gelten, daß sie diesen ihren Staat mit nie- man das ganz natürlich, weil eben die schwedische auch bei uns so sein wie dort? Und ist es wirk ver Herrschaft des Minderheitsvolkes stand. mandem teilen" wollen. Sechseinhalb Jahrhunderte standen die Finnent Aber trotz aller dieser Achnlichkeiten handeln Bevölkerung hauptsächlich die Städte bewohnt, lich nationalistisch" von uns, darf man uns wirk­unter schwedischer Botsmäßigkeit. Wenngleich Wenngleich sie ganz, ganz anders als die Tschechen. Obwohl mehr Angehörige des Mittelstandes umfaßt, der sich neben die Lodgmanleute stellen, weil wir ver­ma: auch nicht von nationaler Unterdrückung die Schweden nur 11 Prozent der Bevölkerung jie ganz, ganz anders als die Tschechen. Obwohl ein größeres Bedürfnis nach Mittelschulen hat. langen, daß die Deutschen in der tschechoslowakischen sprechen kann und die Behandlung der Finnen bilden und außer auf den Aalandsinsein nirgends Die Üniverſitätsprofessoren sollen beide Landes- Republik dieselben Rechte erhalten, faun durch die schwedischen Könige in der Regel milde in so geschlossene: Mehrheit leben wie das bei den sprachen beherrschen, es ist ihnen freigestellt, in Profent Schweden in Finnland ? ( Fortsetzung folgt.) war, so traten doch die unvermeidlichen Folgen Deutschen West- und Nordböhmens der Fall ist, welcher Sprache sie vortragen wollen. der Fremdherrschaft ein: Die amtliche und dadurch gewährt ihnen Verfassung und Gesetzgebung in auch die Sprache der Gebildeten war ſchive Finnland vollste, absoluteste Gleichberchtigung disch, Verwaltung und Rechtsprechung natürlich ohne irgend welche Einschränkung. ebenso, finnisch blieb die Sprache der bretten Artikel 14 der Verfassung erklärt finnisch und Boltsmassen, es gab teine finnische Literatur, das schwedisch als die Nationalsprachen der Republik Bolt fam nicht zum Nationalbewußtsein. Da es und sichert zugleich den sanvedischen Staatsbür überdies sein Land zum fornwährenden Schauplab gern das Recht zu, vor Gericht und Behörden ihre Bedingungen des franzöfifchen Militärdiktators nach den Geschmad der der Kriege zwischen Rußland und Schweden ge- Muttersprache zu gebrauchen sowie die Entschei macht fah, evobei beide Feinde wenig Mücksicht auf bungen in derselben Sprache zu erhalten. die Einwohner nahmen, wurde es nicht gerade zur Staat hat den geistigen und materiellen Bedürf Liebe zum sanvedischen Staate und Volte erzogen. niffen der finnischen und schwedischen Bevölkerung Dann fam freilich die russische Snute; im in gleicher Weise Genüge zu tragen. Das Durch Jahre 1809 fiel Finnland an Rußland und es führungsgeses vom 1. Juni 1922 spricht geradezu mag schon sein, daß die Erfahrungen, die das fin- vom identischen Rechte der beiden Völker und nische Volk in diesem Jahrhundert gemacht hat, fucht die Unzukömmlichkeiten, die die unvermeid­der ihm von Alexander I. verliehenen Autonomic liche Folge des Nebeneinanderbestehens zweier ungeachter, es gegen die Schweden gerechter ge- Nationalsprachen sind, möglichst einzuschränken. Das Gesetz teilt die Bezirke in ein und zwei­Aber auch in anderer Beziehung herrscht sprachige; als Prinzip wird angenommen, daß je­Aehnlichkeit zwischen Finnland und der Tschecho- der sich in seiner Muttersprache an jede Amts­slowakei. Wenn man von den Tschechen verlangt, stelle wenden fann; davon, daß dieses Recht erst daß sie das Wort von der Höheren Schweiz " wahrmachen, fo wenden sie immer dagegen ein, daß die Verhältnisse doch bei uns ganz anders lägen als in der Schweiz . Jedes der drei in der Schweiz lebenden Völker habe ja außerhalb der

macht hat.

Zwei Bilder.

Der

bei einem bestimmten Prozentsatz der Minderheit beginnt, ist feine Rede. Dasselbe Prinzip gilt auch für die Erledigung durch die Aemter mit der Einschränkung, daß die untergeordneten Stellen dadurch nicht allzu schr bezüglich ihrer Kenntnis

-O

Arbeiterhaß hüben und drüben.

deutschen Regierungs- Kapitaliſten.

Berlin , 4. Oftober. In Düsseldorf wurden Abordnungen aller Gewerks fchaften durch den Adjutanten des Generals Degoutte empfangen. Wegen Wiederaufnahme der Arbeit werden von franzöfifcher Seite folgende Bedin: gungen gestellt:

1. Abschaffung des Betriebsrätegefches;

2. Einführung der zehn stündigen Arbeitszeit und der Akkord= arbeit;

3. Aufnahme jeder zugewiesenen Arbeit, widrigenfalls die Ausweisung erfolgt;

4. Für die Eisenbahner gelten die bereits bekanntgegebenen Weisungen; 5. Unterdrüdung jeder Auflehnung mit Waffengewalt; 6. Verschärfung des Staatsschuhes.

- deutlich sichtbar. Und tonnte. Es war ein farbiges Bild, das ein| Bücher, die ich seit den Tagen der Jugend nicht| ment des Vorbeifahrens Dampfschiff, in voller Fahrt das Bleer durch gesucht und nicht vermißt hatte, holte ich nun es geschah, was ich ja heimlich gehofft hatte: das fahrend, darstellte. Ich mußte während der Ar- hervor und vertiefte mich wie ein Stnabe in sie neue Bild trat an die Stelle des früheren und Ich fahre mit der Elektrischen dieselbe Strede beit immer wieder an das Bild denten und auf in freien Stunden. Ich durchfuhr mit Odysseus löste dieses ab; es wurde mir ein geistiger Halt seit vielen Jahren täglich von meiner Wohnung der Heimfahrt nühte ich die wenigen Sefunden und seinen Gefährten auf schwankendem Ruder in dem elenden Leben, das die Not der Zeit mir zu dem Ort, an dem ich meinen Beruf ausübe, des Vorüberfahrens glücklich aus und sah es mir schiff die heilige Salzflut; ich erneuerte die gei aufzwang. Täglich zweimal fuhr ich an dem zau­zweimal. Sie ist von endloser Länge, führt durch genauer an. Ein mittelgroßes Bild: blauer Sim- ftige Teilnahme an den Abenteuern des Lord berisch schönen Gotteshaus vorbei und alle längst einförmige und durch prächtige Straßen, vorbei mel, der sich in der endlosen See zu spiegeln Glenarvan, der mit seiner Jacht um die Erde begrabenen Träume standen auf in meiner Bruſt: an Hunderten von Häusern, an Geschäftsladen schien; weithin rollten die dunklen Wogen, mit fuhr, um den Kapitän Grant zu suchen, und be- ich berauschte mich an alten Erinnerungen aus und Büros, an Gartenanlagen, an Gartenanlagen, Kirchen und weißen Schaumstreifen gekrönt, und sicher, wie geisterte mich wieder für den geheimnisvollen der Zeit der Schule noch, an Goethes unvergäng Baläften: ich fenne jeden Pflasterstein, jede La- von einem ruhigen Selbstbewußtsein getragen, Stapitän Nemo, der mit seinem Nautilus" die licher Freude an dem Wunderland Italien ; terne, jedes Haustor, jedes Schaufenster, jedes verfolgte das Fahrzeug seinen Weg. Abends vor Tiefen des Meeres durcheilt und schließlich sein Bücher und Bilder wurden an Abenden hervor Firmenschild, die Zifferblätter der Uhren, die dem Einschlafen sah ich- mitten durch den Grab auf dem Meeresgrund findet- ja den geholt, und Seunst, Kultur, Natur in wunder­Wachebeamten an den von Menschen und Fuhr- Wust der Sorgen das Bild vor mir und am Robinson" las ich wieder mit nabenhaftem voller Verschmelzung erhoben und erquickten und werken wimmeinden Streuzungen; es gibt nichts nächsten Tag ermöglichte mir das zweimalige Feuer. Und ich wußte doch, daß es all die Weite stärkten mich, so daß ich durch den täglich zwei­Nenes für mich auf meiner Strecke. Und wäh- Vorbeifahren eine genauere Betrachtung des und die Tiefe des Meeres gebe, aber nicht für maligen Blick auf das Bild in dem Trödlerladen rend die meisten meiner täglichen Fahrtgenoffen Schiffes. Es war ein nicht zu großer Schrauben mich. All das Elend dieser fläglichen Existenz, neuen Mut fassen und mir die erlahmende Lust - es sind meist dieselben Leute ebenso dampfer, weiß gestrichen, und von elegantem, die völlige Aussichtslosigkeit jeder noch so gestei an der Arbeit erneuern konnte. avgestumps wie ich gegen die Aussicht, es vor- jachtartigem Aussehen; er hatte die Tafelage gerten Arbeit den ins Maßlose steigenden Aus- Inzwischen war die äußere Not immer grö­iehen, zu lesen: die Damen in oft recht abge- eines Vollschiffes; dichter Qualm entströmte dem gaben gegenüber alles das hatte sein Gegen- ßer geworden. Vorübergehende Zeiten der Hoff griffenen Romanbänden, die Herren in weit aus weißen Schlot, die Segel waren von günstigem gewicht gefunden in dem geistigen Aufschwung, nung auf ein Besserwerden der Lebensverhältnisse einandergefalteten Zeitungen, fige ich teilnahms- Wind geschwvellt. Wie ich das behaglich altmo- ben mir das Bild bot und die Gedanken, die sich endeten jedesmal mit einer. Enttäuschung. Eine los am Fenster und schaue mechanisch, in alter, disch anmutende Schiff unter der doppelten Straft an dieses knüpfen ließen. Mit Liebe sah ich es eitlang wirkte das Bild mit den Mailänder jahrelanger( Sewohnheit, auf die vorübergleiten von Wind und Dampf so stolz dahingleiten fah, mir immer von neuem an, überholte das Dom noch auf mich, und ihm und seinem Vor­den Häuser und Staufläden dabei mit fum - war mir's, als führe ich selbst auch zu Schiff auf schmuckte Schiff am Morgen und sah es mir gänger im Schaufenster verdanke ich wertvolle mervoller Seele vedentend, wie ich in eintöniger, dem Meer und tauschte mit dem prächtigen Fahr nachmittags flott entgegendampfen. Erneuerung der Ausdauer im Lebenstampf. Vor viel zu schlecht bezahlter Berufsarbeit vor der zeug da drüben einen Seemannsgruß. Und wun Eines Tages als ich heimfuhr, war das ein paar Monaten ist auch das zweite Bild ver Beit grau und schwach werde und nicht imstande derbar, von nun an ward das fremde Bild, das Bild mit der Dampfjacht verschwunden. Der schwunden und es ging mir ebensosehr ab wie bin, auf die blasen, abgezehrten Wangen meines ich mir nie hätte faufen fönnen, mein geistiger Platz, an dem ich es noch morgens hatte hängen damals das erste. Nun hat der Trödler ein Welbes und meines eindes das Rot der Ge- Besis; mein Talisman, der mich eine Zeitlang sehen, war leer. Ich hatte es verloren und das drittes Bild aufgehängt: das Matterhorn. Auch sundheit zu zaubern. So werde ich fahren und in dem einförmigen, trostlosen Alltagsleben auf mit auch die Gedankenreihe, die mich gestüt ein reizvolles farbiges Wert, das schöne Gedan arbeiten, fo lange mein störper diefes Leben aus recht erhielt! Ich befaßte mich in Gedanken hatte. Verdrossener als je fuhr ich ein paar Tage ten hervorrufen tönnte im Geiste des Beschauers, halten wird; es gibt nichts anderes mehr für immer mit dem Schiff, als wäre es ein wirkliches vorbei und blidte mißmutig auf die leere Stelle ihn hinauftragen fönnte ins Blaue der Luft, mich als das Leben von einem Tag auf den an- aus Stahl oder Holz; ich dachte darüber nach, im Schaufenster. Dann hing auf einmal wieder hoch über der Menschen Geschlechter". Aber es deren, das jammeriche Bangen um das tägliche wie es heiße, wem es gehören möge, wohin es ein Bild an dem Haken, ein Bauwvert darstellend. geht nicht mehr. Das dritte Bild versagt an mir. Brot. Vou all ten Hoffnungen, die wir in verfo zielbewußt steuere. Ich kannte es wohl: es gangenen glidtiden Seiten auf die Zukunft Es war, als wäre der belebende Hauch land. Ich kannte ihn bloß aus Abbildungen, ben geworden, und ich fürchte, ich und die Mei­ar der Dom von Mai Bu fahl, zu schmal sind die Wangen meiner Lie­ichten, wirb feine erfüllt werden. frischer Seeluft über mich gekommen. Alte Bil- denn ich war nie in Italien und werde nie hinnen, wir werden bald zu Tode saniert" sein. Als ich mit diefen ruben Bebanken vor län- der, alte Erinnerungen, alte Träume standen in lommen, und der Sehnsuchtstraum einer Fahrt Se size ich im Straßenbahnwagen und blicke gerer Zeit auf ein Eröbiergeschäft blidte, an dem meinem Gedächtnis auf; ich, der nie das Weer nach dem Sonnenland wird unerfüllt bleiben, täglich zweimal auf das dritte Bild, teilnahms. ich täglich weimal auf meinem Pflichtweg vor- gesehen hat, der in seiner Brust die ewige Sehn wie viele meiner Wünsche. Prächtig erschien er los, mit fummervoller Seele. überſause, fab ich nur für einen Augenblick sucht nach dem Anblick des Meeres im Laufe mir hier im Bilde: Von dem tiefblauen Simmel ein im Schaufenster hängendes Bild, das mir eines Lebens fleinlicher Mühe und Arbeit hat hub sich der Wunderbau aus weißem Marmor in Bewußtsein blieb und das ich den ganzen verivehen lassen müssen; ich atunete und lebte auf, blendend ab; die vielen Statuen, die zahllosen Vormittag nicht aus der Erinnerung loswerden als wäre mir das Meer ein alter Vertrauter. Baden und Spigen waren nur für den Mo­

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Adam Sorger.