C.

Jahrzehnten erhoben werden, nicht zu entsprechen vermag.

Generalangriff gegen das sozialistische Sachsen  .

Zeigner und Böttcher rechnen im Landtag mit der fapitalistischen und

militaristischen Realtion ab.

18. Oftober 1923.

Nieder mit der Militärdiktatur!

Es steht schlecht um einen Staat, bei dem die Führung beim Militär liegt!

Allgemein wurde der Auffassung Ausdruck ge­geben, daß die Auflassung des Gedankens der Ein­Berlin, 17. Oftober. Die Blätter berichtet heitlichkeit in der Krankenversicherung   ein Verbrechen ausführlich über die gestrige Situng des sächsi an der Mitgliedschaft, daß die Zersplitterung cine systematische Beraubung der Mitgliedschaft bedeutet. Dresden  , 17. Oktober. Im Verlaufe der grez in Sachsen   stattfinde. Die Reichsregierung schen Landtages, in der die Regierungserklärung Fast alle Redner haben der Vereinheitlichung heutigen Landtagsiigung erklärte zunächst die werde gefragt, welche Maßnahmen sie treffen erörtert wurde. Ministerpräsident Zeigner sagte: der Sozialversicherung das Wort geredet. Sie alle nanzminister Böttcher, daß er vergebens verwolle, um ihr Ansehen zu erhalten. Noch sei es, Unter Cuno sei nur eine Politik des haben der Meinung Ausdrud gegeben, daß die Ar sucht habe, die Hälfte des sächsischen Waldbestan- so erflarte 3eigner, ein stiller Strieg, noch Geldjades geführt worden und Stresemann beiterschaft und die Mitgliedschaft der Versicherungs- des zu verkaufen, um Höfe für die Armen zu feien es papierene Drohungen, aber niemand befinde jich jest in einem erbitterten Stampfe ge institute überhaupt nur auf den Moment wartet, schaffen. Auch hätten die Banken jebe Unter- fäusche sich darüber. Gelinge es den Rechtstreifen, gen diese Kreise. Gegenüber Bayern   müsse end. um ihrer Entschlossenheit, ihrem unverrüdten Wilstugung versagt und die Aufnahme einer Anleihe sich in Deutschland   durchzusehen, dann gehöre die lich energisch vorgegangen werden; die illegalen len nach einer bei wiederholten Tagungen der Ar- oder die Gewährung eines zinsenfreien Darlehens deutsche Republik der Geschichte an. Warum Organisationen sind eine Gefahr für das Reich. beiterschaft aufgestellten Grundsägen entsprechenden abgelehnt. Jedoch hätten ihm die Arbeiter- handle das Reich nicht? Wer nicht handle, Wir wissen, daß Berlin   von diesen Orgas Sozialversicherung Ausdruck zu verleihen. Ja, es höfe 2000 Tonnen Getreide zur Verfügung ge- mache sich mit schuldig. Wir sind niat demnisationen um stellt ist und weil wir das hat ein Redner in der Debatte unter Tanter 3 ftellt. Mit Rußland   werde ein Austauschvertrag Wehrkreiskommando Rechenschaft schuldig, weder wissen und verfünder haben, wird die Presse ge­stimmung des Verbandstages erklärt, daß, wenn der von Getreide und Industrieerzeugnissen abge für amtliche noch für private Aeußerungen. Für inebelt. Ueberflüssig sei das Verbot der Aktions­Forderung nach Vereinheitlichung, nach der Ein schlossen werden. amtliche Aeußerungen sind wir nur dem Land- ausschüsse und Hundertschaften. Wir haben offen heitskasse und uneingeschränkter Selbstverwaltung Zu dem Stouflift mit dem Wehrkreistom tage verantwortlich, nicht dem General Müller. erflärt, daß wir in diesen Hundertschaften teine nicht entsprochen werden sollte, die sozialistischen   mandanten General Müller erklärte Böttcher, Die Forderung der Veröffentlichung unserer Er Gefahr erkennen. Die Gefahr aus Bayern   ſei Minister aus diesem Vorgehen der Stoalitionspar daß er nur der Mehrheit des Landtages verant flärung, diefes Ultimatum des Generals Wüller, viei größer. Heute teilt mir der Wehrkreistom. teien die Konsequenzen abzuleiten und aus der wortlich sei, daß er auf die Reich 3 verfaß ist ein Stand al. Gegenüber dem unzweifel- mandant mit, daß er alle Polizeiorgane feinent Regierung auszuscheiden haben. sung geschworen habe und daß er sich nur haften Unrecht und Verfassungsbruche und gegen Kommando unterstellt habe. Schlecht ist es Der Verbandstag hat also seine Pflicht vollauf gegenüber der Reichsverfassung für verantwort- über dem Tone des Schreibens erkläre ich für die um den Staat bestellt, bei dem die erfüllt. Er hat alien maßgebenden Faktoren den lich halte, nicht aber gegenüber dem General fächsische Regierung: Wir lehnen über Führung beim Militär liegt. Jeber Nachweis erbracht, daß die Frage der Sozialver- Müller. Er sehe in dem Vorgehen Müllers einen haupt ab, auf das Schreiben zu ani- Hepublikaner muß mit mir einstimmen in den ficherung in den breiten Vollsmassen verantert ift. etlatanien Bruch der Verfassung. Sein worten. Wir werden den verfassungsmäßigen Ruf: Nieder mit der Militärdikta Ebenso wurde den Herrschenden mit aller Deutlich Schreiben sei die Aufhebung der Meinungsfrei Auordnungen der Reichsregierung folgen. Für tur!". Die Versprechungen, die in der Verfas feit erklärt, daß die Versicherten keineswegs gewillt heit, die durch die Reichsverfassung geschüßt sei. den Fall, daß General Müller seine Drohungen jung stehen, müssen endlich verwirklicht werden: find, eine Sozialversicherung anzunehmen, die den Die fächsische Regierung stehe nun vor ernſten wahr machen follte, wollen wir ihn darauf auf nicht gegen uns, sondern mit uns geo grundsätzlichen Wünschen und Forderungen der Ar- Entscheidungen. Es gebe eine Grenze. merksam machen, daß er nicht zu wissen scheint, gen den Besig. beiterschaft nicht entspricht. Die Sozialver Vielleicht fönne man den Sturm nicht mehr auf daß er den Boden der Verfassung zu verlassen sicherung den Versicherten", das war das halien. Man möge mit der Geduld der Arbeiter entschlossen ist. Wir fordern, daß die Reichsregie­Vertrauen zu Zeigner. Losungswort, das der Verbandstag geprägt hat und schaft nicht länger spielen, sonst würde sie gerung gegen ein solches Verhalten einschreite, wir Dresden  , 16. Oftober. Bei der Aussprache das er allen, die dazu berufen find, an der Sozialwungen fein, den stampf aufzunehmen. fordern, daß nicht weiterhin ein Land anders beüber die Regierungserflärung sprachen die drei versicherung werftätig mitzuarbeiten, auf den Weg Wenn das Signal fomme, werde die Arbeiters handelt wird, als das andere je nach der Mei- bürgerlichen Parteien der Regierung ihr Miß­gegeben hat. schaft in geschlossenen Reihen aufmarschieren. nung der Militärbefehlshaber. In Bayern   dul- trauen aus, während die Sozialdemokraten und Ministerpräsident Dr. Zeigner erinnerte det das Reich die schwersten Rechts- und Kommunisten der Regierung ihr volles Ver. daran, daß Bayern   ganz unerwartet den Aus Verfassungsbrüche. Gegen diese unter- tranen befundeten. Ministerpräsident 3eig­nahmezustand verhängt habe, dem dann das schiedliche Behandlung legen wir schärffie Verner wandte sich in scharfer Weise gegen die Reich folgte mit der ausdrücklichen Erklärung, wahrung ein. Wie verlangen und erwarten, daß Ausführungen der bürgerlichen Redner, indem er eine Säuberung des Beamtentums Am 15. und 16. Oftober hat im Narodni dum" daß der Ausnahmezustand sich gegen Bayern   die Bevölkerung sich hinter uns stellt. richte. Dann aber habe jich gezeigt, daß bayri- Diese Erklärung wurde mit größter Span und die Aufhebung des Ausnahmes in den Weinbergen der diesjährige Verbanding benches Landrecht Reichsrecht breche. nung aufgenommen und von der Linken lebhaft zustandes verlangte und dagegen proteſtierte, Zentralverbandes der tschechischen Strankenlassen getagt. Das lebhafte Interesse, das sich der Stellan branche nur den Fall Lossow anzusehen, akklamiert. Wahrscheinlich wird morgen schon die daß die gesamte Polizei Sachsens   dem Wehrfreis­der sich Stah völlig unterordne. Ganz Bayern   Entscheidung fallen. Man rechnet in poli- fommando unterſtellt wurde. zur Sozialversicherung" ſei ein Heerlager. Die Steuersabotage werde dort tischen Streisen Dresdens   mit einem wandte, ist angesichts der gegenwärtigen Situation mehr als erffärlich. Für den Reichsverband deutscher organisiert. Aus zuverlässiger Quelle habe er er gewaltsamen Eingreifen des mi. Sirankenkassen waren bei den Beratungen die Genoj fahren, daß der bayrische Gesandte in Berlin   eine litärbeschlshabers. In den gestrigen Abendstunden herrschte in sen Abg. Hadenberg, Schäfer und Taub an. Note feiner Regierung überreicht hat, die daran Der Landtag lehnte heute mit 48 gegen 45 Berlin   wieder völlig Ruhe. Die Polizei hat wesend. Zur Begrüßung des Verbandstages meldete erinnere, daß sie bereits vor einem Monat, die Stimmen, den deutschnationalen Mißtrauensan- in allen Stadtgegenden verstrente Patrouillen in Aufmerksamkeit der Reichsregierung darauf getrag ſich der Miniſter für joziale Fürsorge, abrlents have, daß ein Betrieszatekongrek in Dres-, trag gegen die Regierung Zeigner ab. den Dienst gestellt, unt eventuelle Bländerungen mann zum Worte, der mitteilte, daß ein eingehendent stattfinden solle. Der Stongrek habe unter Dresden  , 17. Oktober. den Blättern zufolge zu verhindern. Heute wird die Volizei in Alarm. der Mousenbericht zur Sozialversicherung in went dem Schuße der sächsischen Regierung stattgefun- ist heute der sozialdemokratische Abgeordnete bereitschaft gehalten, um eine Wiederholung der gen Tagen fertiggestelit sein werde und den Barla pent. Es sei ein feindlicher Ait gegen Bayern  , Weyer zum Zivilfommissär für Sachfen er geftrigen Unruhen nach Möglichkeit im Reime mentariern unterbreitet werden würde. Der sozial eritiden zu fönnen. Bei den Kundgebungen vor wenn ein in Bayern   verbotener Betriebsrätefon- nannt worden. politische Ausschuß wird gleichzeitig mit dem Parla dem Berliner   Rathause wurden 81 Personen mente einberufen werden. Der Minister vertritt JENDISER@ RKAØ8536400WQAANI( NO NZBONGNHMK3202 verhaftet, davon 77 wegen Landfriedensbruches, unverrückt die Auffassung, daß die Vorlage im hen- einem historischen Rückblick auf den dreißigjährigen bandstag fordert also, daß die Kranten, Invalidi Widerstandes gegen die Staatsgewalt und wegen rigen Jahre nich nur durch beraten, sondern auch Stampf, den die Arbeiterschaft im alten Desterreich täts- und Altersversicherung ausschließlich durch die Verstoßzes gegen das Versammlungsverbot dem Gejegestraft erlangen werde. His nächster Redner zur Erringung der Sozialversicherung geführt hat, einheitliche Bezirksversicherungsanftoit durchgeführt Richter vorgeführt. sprach Abg. Zayerie, der die Unterstüßung des Auch er hält die Unterlassnug der Unifizierung der wird; diese Forderung ist sowohl im Interesse des In Leipzig   festen sich im Laufe des ges Staatjes für die Einheitlichkeit der Krantenversiche Sozialversicherung für einen schweren Fehler, der Versicherten als auch der Arbeitgeber gelegen und strigen Tages die e uerungsunruhen rung versprach. Er ist überzeugt davon, daß in den sich insbesonders an unserer Finanzwirtschaft bitter durch die verhältnismäßig geringe Bevölkerung der fort. Sie nahmen wiederum von der Marfihalfe grundsähiichen Fragen cine Meinungsverschiedenheit rächen wird, und dies der allgemeinen Devise Spa- schechoslowakei begründet; die künftigen Versicher ihren Ausgang. die gegen 10 br vormittags ge nicht versteht und daß es den Freunden der Sozial- ren" entgegen steht. Redner beschäftigte sich noch ten haben ein Interesse daran, daß die Sozialver- jaylossen werden mußte. Große Menschenmengen versicherung gelingen wird, die Angriffe der Gegner mit dem Standpunkt der Industriellen zur Frage der sicherung administrativ so einfach als nur möglich hatten sich auch auf dem Roßplage angefammel, crfoigreid abzuwehren. Sozialversicherung und stellte fest, daß die sozialisti verwaltet wird, finanziell möglichst billig ist und die die von berittener Polizei auseinandergetrieben Zum Geseze betreffend die Versicherung der schen Parteien einen Wechsel der Regierung in Hän- größtmöglichsten Leistungen bietet. Der Verbands werden music. Ungefähr 25 Tumultanten wurden Angestellten für den Fall der Krankheit, der Invaden haben, den einzulösen, diese Regierungi verlag spricht sich weiter entschiedenft gegen den gar verhaftet. lidität und des Alters rejerieren Mazal, Direttor pflichtet ist. nicht angemessenen Einfluß der Staatsverwaltung

Der Bervandstag der tschechischen

Krantenfassen.

der Bezirkskrankenkasse Dimüß und Abgeordneter In der nach einer Debatte zur Annahme ge auf die Zentralsozialversicherungsanstalt als Johannis. Mazal hat es für selbstverständlich langten Resolution drückt der Verbandstag seine gegen das Bestreben der Regierung ar, daß einzelne gehalten, daß der Aufbau der Sozialversicherung auf 11nzufriedenheit darüber aus, daß die So wichtige Fragen ungelöst bleiben und auf besondere der einheitlichen& confenfassa in jedem politischen zialversicherung nicht allgemein unifiziert wird, und Gesetze verwiesen werden soll. Jusoesondere prote­Bezirk erfolgt. Der Redner besprach die Vorteile der daß die fünftige Kranken, Invaliditäts- und Altersstierte er gegen die Beschränkung der Selbstverwal linfizierung, die ganz bedeutende Verteuerung der versicherung, nicht mit der gegenwärtigen Unfallung der Stranfenfassen und fordert, daß die Be Berwaltung dura) Schaffung landwirtschaftlicher und Pensionsversicherung vereinigt wird. Die Re- amten im Interesse der Erhaltung des freundschaft­Krankenkassen und plädierte in überaus warmen solution beharrt aus volkswirtschaftlichen Gründen uwen Verhältnisses im Einvernehmen mit den Vor Worten für die uneingeschränkte Selbstverwaltung der auf der Einführung der einheitlichen ständen der Krankenversicherungsanstalten ernannt Krankenkoisen. Johannis beschäftigte sich mit Versicherungsanstalte ut. Der Vere verden sollen.

Zenerungskundgebungen.

Desifen auße in Bermanenz. Berlin  , 17. Ottober.( Eigenbericht.) Nach einigen Tagen der Ruhe am Devisenmarkt ist wieder eine neue Sausse eingetreten. Je näher die Einführung der neuen Währung heranrüdt, desto schneiler flüchtet effes in Sachwerte und drückt den Markturs herab. Der Dollar stieg Heute von 4.1. auf 5.5, das Pfund von 18.5 auf 25 Milliarden, die Tschechokrone von 125 auf 164 Millionen Mark:

furz nachdem er in die Reichenberger Gegend ge- ¡ ner Familie schmale Barchentstoffe erzeugte. 1891 Tschechische" gaben und dafür ein Austausch Josef Seligers Anjänge. tommen war, sich in Schönborn auf den bewal- ist er, 69 Jahre alt, gestorben. Seligers find" der tschechischen Familie übernahmen. Dort deten Höhen, von wo man das Reichenberger Tal Mutter war eine empfindsame, gefühlvolle ist es dem jungen Seliger sehr gut gegangen, er Ein Gedenkblatt zur dritten Wieder. überschaut, ohne jeden kirchlichen Segen mit der Fran, die troß der Armut und Arbeit im Hause gedachte stets liebevoll seiner böhmischen Eltern", fehr feines Tosestages. Tochter Maria Anna des Jahrbauern und letzten Zeit fand, Bücher und Zeitungen zu lesen, und bei denen er nur wenig arbeiten mußte und im Dorfrichters die; es Ortes, Ambros Rieger, der die für die Reden und Schriften ihres Sohnes in mer jatt zu effen hatte. Denn schon als Shultind Die Familie, der unser unvergeßlicher ein Grundstück mit einem Häuschen( Nr. 21) ve späteren Jahren großes Interesse aufbrachte. Ihr hat der spätere Führer des Proletariates hart Josef Seliger  , dessen dreijährigen Todestages faß, verbunden. Aus dieser Verbindung entsproß war das Glück beschieden, den Aufstieg ihres arbeiten müssen. Sein Vater hatte, wie schon wir heute mit schmerzerfüllter Wehmuut gedenten, am 15. September 1822 Seligers Vater Josef, Seff", zu dem sie fiets in einem innigen Werhält erzählt, Webstühle gefauft und die ganze Familie entstammt, ist preußisch- schlesischen Ursprunges. der zeitlebens den Namen Rieger trug, da das nis stand, uitzuerleben, fie ist 1918 hochtetagt mußte togaus, tagein mitarbeiten. Wenn er aus Jahrhundertelang mag das Bauerngefch.echt der Stind niemals legitimiert worden war. Vater gestorben. der Schule nachhause lam, fonnte er nicht wie die Seliger in Groß- Steden bei Griffenberg, Jafob blieb es gichgültig, welchen Namen sein In dem einsamen, am Waldrande gelegenen anderent Sinder der reichen Schönborner Bauern hart an der schlesisch- böhmischen Grenze, nur Sohn hatte und der Mutter war es lieber, daß Saufe, von dem man eine weite Aussicht genießt vielen und herumtolica. Und das mag wohl in cinige Stunden Fußmarsch von Friedland   ent- der Sohn den in Schönborn hochgeachteten Na- und in der Ferne die Türme der Stadt Reichen- ihm, der manchmal, wenn sich für die von der fernt, gesessen haben. Sie hatten dort vom Lan- men des Dorfrichters führte. Aber für die Be- berg sieht, ist osef Emilian Seliger om Familie erzeugten Waren fein Absay fand, nicht vesherrn ein Lehensgut, das heißt ein Stüd wohner blieb Josef Rieger das Seligerkind und 17. Feber 1870 als sechstes Kind seiner Eltern einmal so viel zu essen hatte. daß der Magen des Grund und Boden bekommen, wie dies bei deut- so blieb der Familie dieser Name, ohne daß sie geboren worden, nachdem schon drei Schwestern Kindes befriedigt war. die erste Erkennt schen Bauern in den östlichen Gebieten des Deut- ihn nach bürgerlichem Gesetze zu Rechte trug. und zwei Brüder vorangekommen waren, eine ni wachgerufen haben, daß nicht alle Menschen schen Reiches der Fall war, die den steinigen Bo- Josef Rieger hatte zum Glück nicht die Natur des Schwester folgte ihm noch nach. In seiner frit- auf dieser Erde das gleiche Los gezogen haben, den rodeten und aus der Wildnis erst das Acer- Waters geerbt. Seit seiner Jugend war er pflicht- hesien Jugend schon war Josef ein auffallend leb- sondern daß die Welt ungerecht eingerichtet sci. land schufen. Seligers Urgroßvater, der eifrin und arbeitsam. Er hat den damals noch haftes Kind, das sich durch seinen aufgewecken aber trotz der harten Arbeit und der wenigen den Vornamen Balthasar trug und um die Wende unbebauten Boden am Rande des Schönborner Sinn die Biebe seiner Eltern und feiner Geschwoi- freien Zeit. die das Kind hatte liek fich feine des 18. und 19. Jahrhundertes gelebt hat, war Waldes buchstäblich gerodet und ein Säus hen gefier erivarb. Jm Alter von sechs Jahren begann Wißbegierde nicht eindämmen. Oft während er ein angesehener Mann, der mit großem Fleiße fchaffen( Nr. 67), in das er 1854 unseres Seligers er die Schule in Einsiedel zu besuchen, später gespult hat, ist ihm der Schuk gerissen, weil er sein Hauswesen gemeinsam mit seiner Frau Mutter Anna, die Tochter des Gärtners Josefing er in die zweiflassige Schule in Schönborn, immer während der Arbeit Bücher bei sich hatte, Josefa, einer geborenen Bayer aus Sächsisch- Breikler aus Johannesberg  , einem Gebirgsdorfe die gerade damals gegründet worden war. Die in denen er las. Er hat auch als Stind nie viel Hennersdorf( fatholischerfeits", wie das Matri- im Gablonzer Bezirke heimführte, nachdem er Erwartungen, die seine Eltern an den Schulbesuch Gesellschaft gesucht, im Dorfe hatte er wenig tenbuch erzählt) zusammenbielt. Aber unter sei einige Jahre beim Militär gedient und es durch geknüpft hatten, gingen voll in Erfüllung. Sei- Kameraden, weil des Jungen liebste Beschäfti nem Sohne Jato b, der sich dem Trunke ergas, feine Gewissenhaftigkeit und Intelligenz zum nem Lehrer, der ihm sehr wohlgesinnt war und gung, wenn er nur eine Stunde freie Zeit hatte, geriet sein Besiz in Verfall, ein Stüd Feld nach Feldwebel gebracht hatte. Seinen kleinen Besit sich seiner besonderes annahm, fiel er durch seine das Lesen von Büchern war. So kam die Zeit dem anderen mußte verkauft werden. Endlich hat Josef Rieger buchstäblich mit seiner fchivieli- vasche Auffassungsgabe und durch das Interesse heran, da er die Schul. verließ. Er hat es mit muite Jakob feinen väterlichen Besitz verlassen een Hände Arbeit geschaffen. Er hat Tag und auf. mit dem er dem Unterrichte folgte. Seine schwerem Herzen getan und war unglücklich dar und ging ungefähr um 1820 auf die Wanderschaft, Naht gearbeitet, ist zeitlich früh mit der Sonne   Wikbegierde war im ganzen Dorfe bekannt. Im über, daß es nun mit dem Lernen ein Ende hatte. über die böhmische Grenze, um sich dort sein Brot aufgestanden. hat sein elb bebaut und ist um Schuljahre 1883 auf 1884 war Seliger in der Er wollte unbedingt studieren und der Lehrer- zu suchen. Aber auch der Verfall seines Hauses sechs Uhr morgens nach Ruppersdorf   spinnen ge- Jungbunzlauer Gegend bei einer tschechischen Fa- Wenzel Houset hick der treffliche Mann- unters vermochte Jakob Seliger nicht zu bestimmten, fein pancen, weil der färgliche Boden der Familie milie, wo er auch die tschechische Schule besuchte stützte ihn darin ihn gebührt das Verdienst, des Leben von nun ab anders zu führen. Er ist nicht das gab, was sie zum Leben benötigte. Er und sich die Kenntnis der tschechischen Sprache Stuaben Begabung   frühzeitig erkannt und einge­Taglöhner geblieben und als solcher, mit seinen ruhte und raftete nicht. bis es ihm gelang, ein aneignete. Damals war es nämlich vielfach schäßt zu haben. Er bewog ihn. Bücher zu lesen, Sindern entzweit, gestorben. Jafob Seliger hatte, paar Webstühle zu laufen, auf denen er mit sei Brauch, daß deutsche Eltern ihre Kinder ins die er dem aufstrebenden jungen Menschen lieh.