Cette 6.

Gerichtssaal.

21. Oftober 1923.

mantel, traf er ein elfjähriges Mädchen, bas bem 1,, Tempo" riefen die einen, Bravo " die anderen Zu­Bater das Mittageffen zur Arbeitsstätte trus. 3. schauer- und mitten in diesem Sportbetrieb hand Bollswirtschaft und Sozialpolitit. sprach dieses Kind an, fragte um Verschiedenes, u. a. habte ruhig und gewissenhaft Pepa" seines ver­wie alt es sei. Daraufhin pacte er die Seleine, antwortungsvollen Amtes. Bis auf einmal ein Bodas Chaos in der Glasringinduſtrie. Alus Kreisen der Glasarbeiter wird uns ge­schrieben:

lizeimann in der Straße auftauchte und diesem Un­fug" ein Ende zu machen befahl. Da hättet ihr un­feren„ Pepa" sehen sollen! Wie seine Augen blitten als er dem Schußmann erklärte, daß hier vielleicht genau so guter Fußball gespiel werde als irgendwo auf einem umzäunten Sportplay. Für solche Aus­einandersetzungen war natürlich der Schuhmann nicht zu haben. Ein Wort gab das andere, und ehe es sich Pepa" versah, hatte er sich einer ernsten Wachebelei­digung schuldig gemacht.

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Das verratene Stichwort. Prag , 20. Oktober. Das Prager Handels- schleppte sie zu einem Strauche und vergewaltigte sie gericht beschäftigte sich heute mit einem sehr in- dort. Da er mit der furchtbarsten Seuche behaftet teressanten Streifall, der dadurch heraufbeschworen ist, übertrug er seine Krankheit auch auf das Kind, wurde, daß bei dem Schalter einer Prager Bank ein das nach dem Gutachten der Aerzte an der Gesund Unbekannter durch einen Zufall ein Geschäftsgeheim. heit dadurch großen Schaden erleidet. Erst als das nis erfuhr. Die Angelegenheit, die den Wittelpunkt Mädchen zu schreien anfing, ließ er es frei. Der der Verhandlung bildete, hat sich nach der Beschwerde Angeklagte wurde noch am selben Tage ausgeforscht des Kapitäns Frans H. folgendermaßen zugetra- und dem Gerichte eingeliefert. Bei seiner Verant. gen: Im Vorjahre übergab der Rapitän wortung erflärte sich 3. nur zum Teile schuldig. Er Franz H. feinem Freunde, Geschäfts- behauptete, das Mädchen sei ihm zu Willen gewesen, manne Josef 2. ein Einlagebuch der Pivo er habe auch nicht gewußt, wie alt sie sei, und daß er Der Einzelrichter sah heute ein, daß Popa" nur barstá Banka"( Bierbrauerbant) auf 25.000 K. geschlechtstrant ist. Ueberzeugend dagegen waren in der Aufregung so gesetzwidrig gehandelt hatte und Der Geschäftsmann L. benötigte dieses Einlagebuch als die Aussagen des Kindes, das bei den Geschworenen verurteilte den Angeklagten zu drei Tagen Arrest be. Garantie für die Firma Brey, mit der er in durch sein zartes Aussehen einen förmlichen Erre- dingt. Geschäftsverbindung stand. Der Kapitän H. schloß gungszustand auslöste und das um einige Jahre jün mit 2. jedoch die Vereinbarung, daß L. von dem Buch ger aussicht, als es tatsächlich ist. Die Geschworenen nur mit Zustimmung des H. Geld abheben könne. bejahten die Schuldfrage auf Notzucht Gerichtshof verurteilte sodann den Angeklagten unter Anwendung aller in Betracht kommenden Mil­derungsgründe zu vier Jahren schweren Rerfers.

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Aus Natur

In der Folgezeit ging dann Kapitän§. zur Bank und förperliche Beschädigung einstimmig.. Aus

und Technit.

konkur

Zu der vielseitigen Glasindustrie des Jsergebir ges mit ihrem ausgesprochenen Exportcharakter ge­hört auch die Glasringindustrie, in welcher 1600 bis 1700 Arbeiter Beschäftigung finden. Die Verhältnisse dieses Industriezweiges sind nun wieder einmal so weit gediehen, daß sie das größte Chaos darstellen und die Glasschleifer bei voller Arbeits­zeit einen Lohn vor 60 bis 70 Kronen per Woche zu verzeichnen haben. Alle Warnungen der Gewerk­schaft und alle Versuche der letzten zwei Jahre zweds Schaffung von geregelten Lohn- und Arbeitsbedin gungen blieben infolge der Indolenz eines großen Teiles der Arbeiterschaft cinerseits und der von egoistischen Trieben geleiteten Schmu und ließ ohne Wissen der Firma Breh, bei der sich renz der Lieferanten und Er porteure anderseits erfolglos, was das Einlagebuch befand, und ohne Wissen des Ge­Eine wertvolle Erfindung. Die Urbequemlich schließlich zu dent gegenwärtig herrschenden Chaos schäftsmannes 2. das Buch vinkulieren. In keiten der sogenannten Streifzeiten( auch Schiffs führen mußte. Nachdem nun durch diese Verhält den Geschäftsbüchern der Bank wurde das Stichwort zeiten genannt), die auf weiten Reisen willkürlich die nisse der Preis für den Glasring soweit herabgedrückt eingetragen, aber nicht in dem Einlagebuche, da sich Tagesstunden nach dem Mittagsstand der Sonne des worden ist, daß auch selbst bei den angeführten dieses ja bei der Firma Breh befand. As dann im passierenden Meridians riegeln, werden durch die Er- Löhnen die Unternehmer feine großen Profite mehr November der Kapitän bei der Bank erschien, um findung eines Oesterreichers beseitigt, durch die erzielen können, machte sich auch unter einem Teil über sein Guthaben Informationen einzuziehen, teilte Das Troppauer Schwurgericht hat die 56- Weltuhr". Diese Weltuhr“ ist mit einem Karten- dieser Leute das Bedürfnis wieder einmal bemert­man ihm mit, daß der auf das Buch eingezahlte Be- jährige, in Přivoz wohnhafte Emilie Pivodova, bild verbunden, das die Erde so zeigt, daß ieder Me- bar, daß eine Sanierung dieser chaotischen Zustände frag bor furzer Zeit bereits behoben wurde. die ihren früheren Gatten, den Fleischhauer Karl ridian darin sich als Stundenzeiger für alle Crte, notwendig ist und sie Inden die Arbeiter zu einer Napitän H. fonnte es sich nun nicht erklären, wieso| Dressel in Wagstadt vor neun Jahren er- die unter ihm liegen, um den gemeinsamen Dreh- Interessengemeinschaft" zweds Beseitigung dieser irgend iemand ohne Kenntnis des Stichwortes das mordet hat, zum Tode durch den Strang punkt bewegt. Die Weltuhr" weist nicht nur für Verhältnisse ein. Man ist auch so flug, um zu be­Geld hatte beheben können und er machte an die verurteilt.- Vom Schwurgricht in Dels einen Ort die richtige Zeit nach, sondern zugleich für greifen, daß sich eine Sanierung nur auf Grundlage Staatsanwaltschaft die Anzeige. Die Erhebungen wurden der 20jährige Erwin Glaß und der 22jäh- alle Orte der Erde. Für den Börsen., Schiffs geregelter Lohn- und Arbeitsverhältnisse vollziehen ergaben nun folgendes: Als der Geschäftsmann 2. feine Zahlungen an die Firma Bren einstellte, wollte rige Erich& entel, bie im Auguſt dieses Jahres Eisenbahn- und Flugzeugverkehr ist die Beltuhr" laßt und hat sich bereit erklärt, zu diesem Zwede den Vater des Glaß auf der Landstraße er sehr praktisch. diese das Guthaben des Buches, das ihr ja als schossen hatten, zum Tode verurteilt. Sicherstellung gegeben wurde, beheben lassen. Am Bom 3 na imer Schwurgericht wurde Karl Bily, ten von Brey erklärt, daß das Einlagebuch inzwischen der heuer im Juni die Trafikantin Marie Suchy in vinfuliert worden sei und daß die Bank ohne Nen. Jcwischowitz ermordet und beraubt hat, zum Tode durch den Strang verurteilt. Bily nahm das Urteil ruhig auf, bat aber, daß er zur Begnadi­gung vorgeschlagen werde.

nung des Stichwortes das Geld natürlich nicht aus­

folgen könne. Der Beamte der Firma Breh erfun­digte sich dann am nächsten Tage, wann die Binku lierung des Buches vorgenommen wurde und bei dieser Gelegenheit sah er durch die Glaswand des Schalterraumes, daß als Stichwort das Wort„ egie" gewählt worden war. Am nächsten Tage erschien dann ein anderer Beamter der Firma Brey in der Bank, legte das Buch vor, nannte das

Stichwort und bekam dic 25.000 K ausgezahlt.

Todesurteile.

jedoch an, daß es vollständig ausge- einem der Fußballpläße

Toulouse, ist es, wie der„ Betit Parisien" meldet, Künstliches Petroleum. Professor Mailhe, gelungen, Betroleum künstlich herzustellen. Sein Verfahren führt zu einem Produkt, das dem amerifa nischen Petroleum durchaus ebenbürtig ist, meil es bis auf das Vaselin die gleichen Bestandteile enthält. Als Rohmaterial verwendet Mailhe vegetabilische wie animalische Fette.

wieder einen 2ohnvertrag als Genossenschaft zuschließen. Dem wäre auch nichts beizufügen, der Lieferanten mit den Arbeiterorganisationen ab. wenn man nicht die Arbeiter als Vorspann benützen wollte, um mit ihrer Hilfe die Sanierung der in Gefahr geratenen Profite wieder herbeizuführen. Zu diesem Zwecke soll die Regierung zur Gewäh rung eines Ausfuhrmonopols für Glas­ringe verhalten worden, dann wünscht man die Der Fußballfanatiker. Zukünftige Goldforgen. Es wird einmal eine die Verteilung der eingelaufenen Orders on die Schaffung eines Exportbureaus, welches Zeit kommen, da es mit dem Goldvorrat der Erde! Erzeuger vorzunehmen hätte, sowie die Festlegung Prag , 19. Oftober. Josef B., 18 Jahre alt, Schlosserlehrling, von seinen Freunden in der Vor- 3 Ende geht. Mag man ſo ſorgſam mit dem lost- der Verlaufspreise, ihre Anerkennung und Garantie, stadtstraße draußen bloß„ Pepa" gerufen, hat es sei- münzen reiben sich doch ab, und ebenso die goldenen sterium in Prag , sowie in Gablon z je eine En­baren Stoffe umgehen, wie man will, die Gold- rung. Es hat auch bereits im Handelsmini. nem Leichtsinn zu verdanken, daß er heute vor den Schmucksachen. Verloren ist ferner das viele Gold, quete stattgefunden, wo man sich mit diesen Forde Stapitän S. flagte nun die Bank auf Auszahlung Richter zitiert wurde. Denn„ Pepa“ ist sicherlich das in der Photographie verwendet wird, das zum quete in dieser Angelegenheit stattgefunden. ciner Summer von 36.233 K, da er sich Zinsen und kein schlechter Mensch, sein Weister bezeichnet ihn als Verdienstentgang berechnete. Die bei der heutigen tüchtigen, arbeitsfreudigen Jungen, der höchstens" usw. dient, und schließlich wandern auch die Gold. Interesse der Arbeiterschaft der Glasringindustrie zu Vergolden anderer Metalle, das für Bücherschnitte Gewiß ist auch jede Sanierungsbestrebung int Berhandlung einvernommenen Zeugen, Beamte aus ein wenig allzu ſehr für den Fußballsport begeiſtet ist: plomben unserer Zähne in die Tiefe. Das Gold wird begrüßen. Wenn aber dennoch die Gewerkschaft der Hem Schalt- rraum der„ Pivovarila Banka", gaben Sonntag für ballpige bes Welbedores ſehen, und alſo immer weniger. Es würde den Bedarf nur deden Glasarbeiter dieſer Aktion ſehr reserviert gegenüber. schlossen sei, daß sich ein Beamter der Firma wenn dort nichts los ist, so verabscheut er auch nicht können, wenn fortgesetzt neue Goldlager entdeckt steht, so hat dies seine bestimmten Ursachen. Die vie­Brey auf die oben geschilderte Weise in die Kenntnis das Spiel eines zweitklassigen Slubs in irgend einer würden, dazu ist aber kaum Aussicht. Erschöpft find len Zwergbetriebe mit ihren Erzeugern bergen des Stichwortes habe seßen fönnen. Der Vertreter Vorstadt. So war es auch vor einigen Wochen. D die einstmals reichen Lager in den Rarpathen, das Eigenarten in sich, welche viel zur Untergrabung der der Firma Breh erklärte, daß die Fima von der Ab- Sparta und Slavia spielten auswärts, die leyte Rheingold ist eine Sage geworden, überhaupt ist in Induſtric und zu dem schlechten Lohn- und Arbeits­mechung zwischen L. und dem skapitän H. nichts Möglichkeit, ein Spiel des„ Defecit"( wie man den Europa Nennenswertes taum noch zu holen. Aus- verhältnisse beigetragen haben. Der Besitzer dieser gewußt habe, und daß sie infolgedessen mit Rech : Prager D. F. C. in Prager Sporttreisen nennt), war gebeutet sind die einstmals so berühmten Vorkommen Betriebe ist in Wirklichkeit nicht der richtige Unter bas Geld behoben habe. Sie habe, da sie von dem nicht gegeben, denn auch dieser spielte irgendwo in in Kalifornien , und das reiche Zipangu, das Marco nehmer, sondern nur ein Zwischenhändler, welcher die Stichwort Kenntnis hatte, nichts Gesepwidgriges der Provinz. Doch ohne Fußball war für unseren Polo als Goldland schildert. Das Land Japan hat vom Arbeiter fertiggestellte Ware an größere Er­" Pepa" ein Sonntag inhaltslos. Ins Kino ging er nur erschöpfte Stollen. Etwas Gold besitzt noch porthäuser verkauft, von wo sie erst an den richtigen zum löblichen Unterschied von vielen seiner Alters- Rorca, der Altai , Australien , Alaska , vielleicht kommt Bestimmungsort, den Weltmarkt, geleitet werden. genossen, nicht gerne, für ihn war der Anblid einer noch das eine und andere Lager hinzu, aber einmal Eine flare Klassenscheidung zwischen der Ar Sportdarbietung gewissermaßen eine Lebensnotwen wird doch das Ende da sein. Denn wird keine Gold- beiterschaft und diesen Erzeugern ist demnach nicht digkeit und sei es nur am Sonntag! Und da nun währung sich mehr aufrechterhalten lassen, man wird vorhanden, weil beide Teile von dem richtigen Un­an dem betreffenden Sonntag fein Fußball geboten die Goldmünzen abschaffen und sich anders helfen ternehmer, dem Exporteur, gedrückt werden, nur mit wurde, und übrigens ein unbeständiges Wetter müssen. Mit dem Silber wird es ebenso gehen, wenn dem Unterschiede, daß der Erzeuger diesen herrschte, so daß der Beind, eines Sportplages in auch langsamer. Schließlich wird man diese beiden Drud meistens wieder auf den Arbeiter einer Vorstadt nicht ratsam war, da sich bekanntlich Lugusmetalle zur Not entbehren tönnen. Aus den weiterleitet. Diese beiden Faktoren haben- dort keine gedeckten Zuschauerräume befinden, so ar- Schaustücken der Museen werden die Kinder dann mit bis zu einem gewissen Sinne Interessengemein rangierte Pepa" in der Straße, in der er wohnte, lernen, daß es einmal Elemente gab wie Gold und schaft, was aber der Erzeuger nie zugeben und einen Fußballkampf. Nicht daß er selbst gespielt Silber. Es sei denn, daß die Synthese, die schon hätte, er schiedsrichterte nur mit Buhilfenahme eines die Alchimisten suchten, doch noch glückt. Nach der sehr schrillen Pfeiferis. Der Fußball flog von einer Entdeckung des Radiums darf man ja auch das nicht Straßenseite auf die andere, Zuruse erschallten, ganz von der Hand weisen.

getan.

Nach durchgeführer Verhandlung wies das Handelsgericht die Beschwerde des Kea. pitäns H. ab, da es die lieberzeugung gewonnen hatte, daß die Behebung des Geldes zu Recht erfolgt ist.

Ein elfjähriges Kind vergewaltigt. Troppau , 18. Oftober. Vor dem Schwurgericht hatte sich der 17jährige Josef 3. wegen Notzucht zu verantworten. Der Angeklagte tam am 12. Juni aus dem polnischen Kohlengebiet nach Deutschland und wanderte über Deutsch- Wette- Biegenhals nach der Tschechoslowakei . In der Nähe von Lerchen feld, auf der Straße von Ziegenhals nach 3ud.

Vater Goriot .

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Von Honoré de Balzac , " Frau Gräfin," sagte er, ich fürchte Sie langer zu stören; genehmigen Sie den Ausdruck meiner Verehrung und gestatten Sie..

Seien Sie überzeugt, daß Sie Herrn von Restaud und mich durch Ihr Kommen stets erfreuen werden," unterbrach die Gräfin eilig.

Eugen verneigte sich tief und ging, von Herrn von Restaud gefolgt, der ihn froh seiner Einwände bis ins Borzimmer begleitete. Für diesen Herrn sind die Gräfin und ich niemals zu Hause," sagte Herr von Restand zu

Maurice.

" Zum Teufel!" dachte Eugen, wenn ich immer tiefer in den Dred gerate, so muß es doch wenigstens zu etwas nüße sein. Zu Frau von Beauféant," fügte er laut hinzu.

fennen will. Das waren wohl eftmals die Ur­sachen, warum in dieser Industrie immer eine so große Anarchie zu verzeichnen war, und die Arbeiter­schaft immer in den denkbar schlechtesten Verhält

grund hinabzuspringen, dies als einzigen Aus-| unsittlichen Frau reibe, die ihrem Liebhaber wohl| Verzweifelt stieg er die Freitreppe hinauf. weg in seiner Lage betrachtend. Durch eine Stopf- ordentlich auf der Tasche liegt. Wenn schon der Die Glastür wurde geöffnet; die Diener standen bewegung fügte er sich dem Wunsch des Kutschers. Name der schönen Gräfin soviel bedeutet, welches mit ernsten Gesichtern herum wie Esel, die ge­Mit zweiundzwanzig Sous in der Tasche bestieg Gewicht muß erst ihre Person haben? Möge mir striegelt werden. Das Fest, dem er beigewohnt er den Wagen, in dem einige Orangenblüten und der Himmel beistehen! Wenn man sich ein sehr hatte, war in den großen Empfangsräumen im Silberflitter auf die Neuvermählten wiesen. hohes Ziel sett, muß man sich mit dem lieben Parterre gefeiert worden. Da die Zeit zwischen Wohin fahren der Herr?" fragte der Gott auf guten Fuß stellen!" Einladung und Ball zu kurz war, um Frau von Kutscher, der seine weißen Handschuhe schon aus Gedanken dieser Art jagten ihm durch den Beauséant vorher einen Besuch zu machen, war gezogen hatte. Kopf. Der Regen gab ihm etwas Ruhe und Zu- er noch nicht in ihre Brivatgemäßer gedrungen. versicht. Er tröstete sich damit, daß die Ver Zum erstenmal sollte er die Wunder der persön schwendung der kostbaren fünf Franken, die ihm lichen Eleganz sehen, die die Seele und die Ge­noch blieben, seinem Anzug, seinen Schuhen und wohnheiten einer vornehmen Frau verraten. seinem Hut zugute käme. Nicht ohne eine ge- Diese Studien waren uni so interessanter, als wisse Genugtuung hörte er den Ruf seines ihm der Salon von Frau von Restaud Ver­Stutschers: Einfahrt, bitte!" Ein Schweizer in gleichsmöglichkeiten bot. Um halb fünf war die rotgoldnem Treffenrod ließ das Tor in seinen Gräfin zu sprechen. Fünf Minuten cher hätte Angeln freischen, und Rastignac sah mit stillem sie ihn nicht empfangen. Eugen, der nichts von Wohlgefallen, wie sein Wagen in den Hof ein- Pariser Etikette wußte, wurde über eine breite, fuhr und an der Auffahrt vor der Freitreppe mit roten Teppichen belegte Treppe, mit golde halt machte. Der Kutscher in langem blauen, rot- ner Rampe, auf der weiße Blumen standen, zu geränderten Rock öffnete den Wagenschlag. Eugen Frau von Beauséant geführt. Er wußte nichts hörte unterdrücktes Nichern, als er ausstieg. Die von dieser Frau, deren Geschichte jeden Abend in ner standen herum und machten ihre Wize über den Pariser Salons von Ohr zu Ohr getuschelt

Zu welcher?" fragte der Stutscher. Diese Frage brachte Eugen aus der Fassung. Er war ein unbeschriebenes Blatt und wußte nicht, daß es zwei Familien Beauféant gab. Er hatte viel mehr Angehörige, die sich nicht um ihn fümmerten, als er ahnte.

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Es regnete, als Eugen auf die Straße trat. Ja," sagte er sich, ich habe eine Dumm­heit begangen, deren Ursache und Tragweite ich ,, Graf Beauséant, Rue..." nicht übersehen fann, zum Ueberfluß werde ich" De Grenelle," unterbrach der Kutscher und noch meinen Anzug und meinen Sut ruinieren. niďte zustimmend. Sehen Sie, da ist noch der Ich sollte in meiner Stube bleiben, meine andere Graf und der Marquis Beauséant, Rue Bücher durchackern und nur daran denken, ein Saint- Dominique," fügte er hinzu und machte den Brautwagen. Als der Student seinen Wagen wurde. tüchtiger Beamter zu werden. Kann ich denn den Wagenschlag zu.

mit einem der elegantesten Pariser Coupés mit Seit drei Jahren stand die Gräfin zu einem eine vornehme Gesellschaft aufsuchen, wenn ich, Ich weiß wohl," antwortete Eugen von zwei prachtvollen Pferden verglich, die Rosen der reichsten und bekanntesten portugiesischen um anständig aufzutreten, einen Wagen nötig oben herab. Heute macht sich wohl die ganze hinter den Ohren hatten, in die Zügel biffen, und Granden, dem Marquis d'Adjuda- Pinto, in Be­habe, tadellose Schuhe, goldne Ketten. a! erhand Welt über mich lustig," sagte er sich und warf die ein tadellos angezogener Kutscher fest im ziehungen. Es war eine jener unschuldigen Ver Brimborium, tagsüber Wildlederhandschuhe, die seinen Hut unwillig auf den Sig. Dieser Aus Baum hielt, um ihrer Herr zu bleiben, begriff er bindungen, die für die Beteiligten soviel Reiz sechs Franken tosten, und stets gelbe Handschuhe flug wird mich ein fürstliches Vermögen kosten. Das Lachen der Dienerschaft. In Frau von Re- haben, daß sie keinen Dritten dulden. Auch war am Abend? Zum Kuduck mit diesem alten Aber wenigstens mache ich den Besuch bei meiner stauds of stand das zierliche Gefährt eines der Graf von Beauséant der Oeffentlichkeit mit Narren Goriot !" sogenannten Sufine auf wirklich vornehme Art. Sechsundzwanzigjährigen. Im Faubourg Saint- gutem Beispiel vorangegangen, indem er diese

Als er die Straßenecke erreicht hatte, winkte Der Vater Goriot , der alte Bösewicht, kostet Germain sah man den Luxus eines vornehmen platonische Verbindung anerkannte. Wer in der ihm der Kutscher eines Mietwagens, der ver mich schon mindestens zehn Franken. Ich will Herrn; der Wagen wäre für dreißigtausend ersten Zeit dieser Freundschaft der Gräfin um mutlich foeben Neuvermählte gefahren hatte und mein Abenteuer Frau von Beauséant erzählen, Franken nicht feil gewesen. zwei Uhr einen Besuch machte, fand den Mar­seinen Herrn durch einige geheime Fahrten be- vielleicht wird die Geschichte sie zum Lachen Wer mag da sein?" fragte sich Eugen, der quis d'Adjuda- Pinto bei ihr. Um sich nicht zu trügen wollte, da er Eugen ohne Schirm in bringen. Sie kennt vermutlich das Geheimnis der etwas zu spät begriff, daß es in Paris nur wenig fompromittieren, fonnte Frau von Beauséant die Schwarzem Anzug, weißer Weste, gelben Hand- verbrecherischen Verbindung zwischen dieser unbeseßte Frauen gab, und daß die Eroberung Besuche nicht zurüdweisen, aber sie empfing ihre schuhen und Ladschuhen sah. Eugen war von schwanzlosen Ratte und dieser schönen Frau. einer dieser Königinnen mehr als nur Blut Gäste so fühl, starrte so angelegentlich zur Dede einer blinden But besessen, die einen jungen Es ist sicherlich richtiger, ich versuche meiner tostet. Zum Teufel! meine Stufine wird wohl hinauf, daß jeder einzelne begriff, wie sehr er Menschen dazu bringt, immer tiefer in den Ab- usine zu gefallen, als daß ich mich an dieser auch ihren Maxime haben." ste störe

( Fortsetzung folgt.)