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3. Jahrgang.

Sozialdemokrat

Zentralorgan der Deutschen   fozialdemokratischen Arbeiterpartei in der tschechoslowatischen Republit.

Haß gegen die Demokratie

Dienstag, 13. November 1923.

Nach Hitler

Ehrhardt.

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Wiedererstarten der Butschistenbemegung. Für heute Kundgebungen erwartet. Iodesbrohungen gegen Kahr  . Die Völlischen fordern Amneßie für die Butschikten.

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Nr. 265.

mit Hitler   zusammenarbeiten, sind unrichtig. Auch bestätigt es sich nicht, daß dieser verwundet wäre; er hat sich nur bei einem Sturze die rechte Schulter leicht verlegt.

Ein gelungener Generalstabschef. Ludendorff  , der ahnungsloseste General der Welt­geschichte.

Die tschechischnationalen Fascisten glan. ben einen Haupttreffer gemacht zu haben. Nach Die Verwirrung und Enttäuschung in den ihrer Behauptung hat ein Deutscher Porla Butschorganisationen ist groß. Zurzeit werden von ihnen Schritte eingeleitet, ihre Leute auf dent mentarier die tschechische Nation aufs schwerste beleidigt. Welche gefundene Gelegenheit zur Lande vor neuen Schritten zu warnen. Vor allem wird vom Bunde Oberland" auf der ganzen Aufpulverung der nationalen Leidenschaften, München  , 12. November.( Eigenbericht.) ihm stünden bereits außer seinen eigenen Organi Linie zum Rückzuge geblasen. Ludendorff   befin­vielleicht sogar zu einem kleinen Deutschen  . Die Lage in Batzern ist vorläufig unverändert. fationen der Bund Oberland  ". Die Berfamm- det sich in sogenannter„ Ehrenhaft", d. h. er fann pogrom! Oder doch wenigstens zu einem Heute herrschte in München   ziemliche Ruhe, doch schloß mit einer Bertrauenstundge- fich einen Aufenthaltsort selbst wäh. Stummel, wie sie jeßt nach dem Bedürfnis der werden für morgen, wo die Opfer der Zusambung für Ehrhardt und einem anschließen- l'en, wird dabei aber strenge bewacht. deutschen   wie der tschechischen Chauvinisten menstöße vom Freitag beerdigt werden sollen, den Demonstrationszug, der aber durch die Po­viel zu selten geworden sind. Was täten die Die Stimmung der Nationalisten gegen Kahr tommnisses hat der Generalstaatskommissär die große nationalistische Kundgebungen erwartet. lizei rasch gesprengt wurde. Infolge dieses Vor­beiderseitigen Herrschaften, wenn nicht jeder ist noch immer sehr erregt. Die bayrische Volls die Universität auf drei Tage geschlossen. Teil von ihnen aus dem Treiben des andern partei, die eigentliche Regierungspartei, scheint Im Zusammenhange mit der Gefangens Teiles Nußen und Nahrung ziehen würde! noch nicht zu wissen, was sie eigentlich tun foll. nahme Hitlers   befürchtet man eine neue Er you nicht zu was sie Wenn sie sich nicht gegenseitig ergänzen und Auch in ihren Reihen hat Stahr feine Sympathie regung der Volksstimmung und unter Umständen dendorff läßt in der völkischen Presse erklären, Berlin  , 12. November.( Eigenbericht.) Lu­einander in die Hände arbeiten würden! Von mehr und wenn man ihn noch weiter amtieren auch Ausschreitungen. Der Absali der vaterlän- er sei bei dem Hitler- Putsche getäuscht wor dem Unrecht, das der eine tur, profitiert am läßt, so hat er dies der Zadischen Verbände von Kahr wird voraussichtlich zu verdanken den und ohne jede Kenntnis der Zusantmenhänge meisten immer der andere. Schon lange hat daß er sich vorläufig noch auf die Reichswehr   und nicht zustande kommen, da durch eine Urabilime in die Sache hineingeraten. Ludendorff   hat also der tschechische Nationalismus nach einer Ge- die Landespolizei flüßen lann. mung innerhalb der Verbände in München   an diesmal genau dasselbe Bech gehabt wie beim legenheit zu seiner Stärkung ausgelugt, und ten immer mehr die völlischen Sidenten in den hat. Vor dieser Abstimmung stellten die Vorfißen- zufällig in das Unternehmen hineingeriet. Er Als Träger der Erbitterung gegen Kahr   tre- geblich die Mehrheit sich für Kahr   ausgesprochen Kapp- Puisch im Jahre 1921, wo er auch nur hat seinen deutschen   Gegenspieler beneidet, der Vordergrund. Nachdem sie bei den gestrigen De- den dieser Verbände in einem Schreiben an air hat jest allerdings nicht mehr Zeit genug gehabt, leider aus den herrschenden Zuständen im monstrationszügen, die von der Polizei und zwei Forderungen anj: Erstens Enthaftung um feine berühmte blaue Brille hervorzuziehen Staate so reichlich seine Werbefraft zu stärken Meichswehr auseinandergetrieben wurden, die und Amnestierung der verhafteten Put- und damit nach Schweden   zu ziehen. vermochte. Nun endlich ein fetter Happen! Der Hauptrolle gespielt hatten, hielten sie heute mit schisten, zweitens Aufhebung des Verbotes der Chauvinismus schnappt gierig nach ihm, und tags in der Universität wieder eine Bersammlung völlischen Parteibewegung. Eine Entscheidung Der Generalschult Kahr verbietet. für gestern Abend hatten die tschechischen Fa- ab, in der offen die Ermordung Kahrs über diese Forderungen ist noch nicht gefallen. scisten in Prag   schon die erste Protest"-Ver- gefordert wurde. Der Reftor und verschiedene Infolge des starken und lärmenden Druces auf Die sozialdemokratischn Preise eingestellt. sammlung einberufen. Ein Deutscher, noch Universitätsprofessoren versuchten vergebens, auf Sinhr hat er in einer Art Abschlagszahlung an Die kommunistische Parici aufgelöst. dazu ein gewählter Volksvertreter. hat das Auftreten des aus den Leipziger Gefängnis ge- Beitungen und Zeitschriften der sozialdemokras ralsstaatskommissär hat durch Verordnung vom die Studenten mähigend einzuwirken. Erst dem die Radikal nationalisten das Erscheinen aller München  , 12. November  .( Wolff.) Der Gene tschechische Volk beschimpft! Nun soll nicht nur flüchteten Kapitänentnants Ehrhardt gelang tischen Partei verboten mit der einzigen Be- heutigen Tage die fommunistische Partei verboten der Weizen des Nationalismus zum Blühen es, die Studenten zu beruhigen, mit der Bergründung, daß diese Preßorgane start gefähr- und aufgelöst und die sozialdemokratische Presse gebracht werden, es wird es wird auch

der Weizen des Nationalisticherung, er stelle ich nunmehr an die Spinellichen Charakter hätten.

sein, über jene nicht allzuvielen im tschechischen der nationalen Revolution. Hinter

Der Diftator a. D. ergibt sich.

Hitler auf der Flucht ergriffen. Ludendorff in Ludendorff  

in„ Ehrenhaft".

Dic

H

berboten.

Die Entente und die Reise des Er.

fronprinzen. Paris  

, 12. November. Der„ Temps" bes spricht die erfolgte Heimkehr des Erkronprinzen nach Deutschland   und stellt die Frage, ob es nicht angebracht sei, bei der Ausweisung oder Ausliefe rung des deutschen   Kronprinzen auch diejenige

Eine Nede Stresemanns.

Bolte herzufallen, welche mitunter, wenigstens schüchtern, von Verständigung und von Heran­ziehung der Deutschen   zur Staatsverwaltung zu sprechen wagen. Da ein Deutscher die Tsche­chen schwer schmäht, können diese sich doch mit den Deutschen   nicht an einen Tisch sehen und verhandeln! Mon wird sich wohl nun auf, Berlin  , 12. November. Hitler   ist gestern gegen die Regierung gegen die Sozialdemotraten des bayrischen Stronprinzen Rupprecht zu ver einiges gefaßt zu machen haben, aber eine aber eine abends in Uffingen am Stachelsee unweit der und die Kommunisten vor, die an dem Putschlangen. Beide stünden jest nach der Rückkehr Prüfung des Sachverhaltes ergibt, daß wohl österreichischen Grenze verhaftet worden. Der nicht beteiligt sind. eine Schmähung erfolgt ist, doch nach einer Aufenthalt Sitters   war der boyrischen Regierung| des Kronprinzen aus Wieringen auf ein und der.. München  , 11. November  .( Wolff.) Privat- felben Stufe. Die Haltung des Saager Nabinetts ganz anderen Richtung, als die erhitzten Ge- Sonntag mittag befannt geworden. Reichswehr   meldungen zufolge ist die Auflösung der verbote- wird von den interalliierten Diplomaten lebhaft müter der tschechischen Fascisten und Publi- und Landespolizei wurden beauftragt, Hitler sest nen Butschverbände auf dem flachen Lande südlich getadelt. In London   ist, man, wie aus fran giften glauben machen wollen. zunehmen. Er hat sich ohne jeden Versuch eines von München   in vollem Gange und wird von zösischer Quelle verlautet, gleichfalls der Ansicht, Um was handelt es sich? Der christlich- Widerstandes ergeben und wurde nach Landsberg   Reichswehriruppen mit Nachdruck durchgeführt. daß die holländische Regierung durch die Heimfehr soziale Senator Dr. Ledebour hat in einer Ludendorff und Hitler   werden mit äußerster Banernhofe bei Rosenheim   aufgehalten. am Lech gebracht und dort in Schubhaft gehalten. Siller hat sich bis gestern abends auf einem des Stronprinzen eine schwere Verantwortung Jede im Senat gejagt, in der letzten Zeit schonung behandelt. Rücksichtslos geht das Gerüchte, daß die Ehrhardt- Leute in Rosenhaim fichtigte, fich ais Privatmann in Deutschland   auf trage. Selbst wenn der Sohn des Kaisers beab hätte die tschechische Presse über gewisse Bor- esc0000000000500390000083800280063300000000000000CCOCOSUR zuhalten, so müsse sein Verbleiben in Deutschland  fälle berichtet, aus denen hervorgehe, daß man hierzulande bei dem Worte„ Demokratie" die geteilt, obwohl sie bis dahin jo gut wie feinen Macht entfleidet wurden und die darum auf da man ihm bei allen politischen Intrigen die als außerordentlich gefährlich angesehen werden, so| Betonung auf die dritte Silbe„ Frat"( eine Bujammenhang mit der Partei hatten, nur Republif und Demokratie schlecht zu sprechen Hauptrolle zuschieben werde. Anspielung auf das Wort„ krad= Diebstahl) zu dem Zwecke, damit der ehemalige deutsche sind. Ihr Herz gehört noch immer der Mon­lege. Als die tschechischen Senatoren darüber fendale Großgrundbesis, der aus eigener Straft archie, die mit ihrer oligarchischen Stufen­in Erregung gerieten und scharf gegen die fein Mandat zu erringen vermocht hätte, doch leiter ihnen Rang, Privilegien. Ehren und Halle, 12. November.( Wolff.) Reichsfangler Beleidigung des tschechischen Volkes" prote- wieder im Parlamente vertreten fei. Die christ. Einfluß sicherte, während sie die Demokratie Dr. Stresemann hielt gestern auf dem Landespar stierten, erklärte Dr. Ledebour, unter den ge- lichsozialen Wähler wurden auf das christlich dazu verurteilt hat, den anderen Bürgern teitag der Deutschen Bolkspartei eine Rede, in wissen Vorfällen" habe er die Sorruptions joziale Programm eingefangen, doch im zwei gleichgestellt zu sein. Darum hassen sic, haßt deren Verlauf er die ungeheure Arbeitslosigkeit affären im staatlichen Bodenamt gemeint, ien Sfrutinium verschenfie die christlichioziale auch das Ergräflein Dr. Ledebour   die Demo- am Rhein   und an der Ruhr besprach, für ie die über die in letzter Zeit viel geschrieben wor- Barreileitung etwa 66.000 dieser Stimmen, tratie wie die Best. Sie hassen sie nicht, weil Besaßungsmächte die Verantwortung zu tragen den sei. Und später, als der Sturm in der damit zwei Mitglieder, ehemals adelige Groß ihr noch Auswüchse anhaften, und nicht, weil hätten. Scharf verurteilte er den Streit der Berli­Senaissitzung andauerte, versicherte der Red grundbesiger, auf diesem Umwege in den Senat fie noch unvollkommen ist, sondern sie haffen ner Notendruckereien, der die Herstellung des wert­haſſen beständigen Geldes ſtillege und damit die schwie ner, es sei ihm jernegelegen, dos tschechische Ginlaß finden. Der Erguaj Dr. Ledevour ist. Sie bled veg, und wären ihr umso feindseliger beständigen Geldes ſtillege und damit die schwie Bolf oder sonst jemanden beleidigen zu wollen. wie alle seine Arigenessen, gewiß bis in die gesinnt, je vollkommener sie wäre. Im Boden zu der Frage des Beamtenabbanes der Eisenbahn­rige Frage des Augenblicks noch verschärfe. Auch Reberhaupt benahm sich der Herr zum Schlusse Senochen fferifal, aber darum noch lange fein amt herrscht Korruption; was hat das mit der tarifpolitik usw. nahm der Kanzler Stellung, in sehr devot und erklärte, die gebrauchte iro- Christlichsozialer im Parteifinne. Er hat auch Demokratie zu tun? Hat es in der Monarchie dem er als Ziel dieser Maßnahmen die Bilanze nische Wendung" und den Ausspruch sehr zu noch nie, weder im Senat noch sonstwo, eine etwa keine Storruption gegeben. Haben die rung des Etats bezeichnete. Auf die separitistische bedauern". Sofort nach Sizungsschluß sandie Rede gehalten, die man eine typisch christlich- Adeligen und die wie ein Heuschreckenschwarm, Bewegung am Rhein   und der Ruhr eingehend, er dem Senatspräsidium, auch noch ein. Ent- soziale hätte nennen können. Die christlich zahlreiche kaiserliche Familie nicht aus der sagte der Kanzler, wenn man nur den Rhein­schuldigungsschreiben des gleichen Inhalts. Es soziale Bartei diente ihm nur dazu, ihm ein Staatstrippe gefressen, als wäre es ihre eigene ländern selbst die Möglichkeit gebe, sich gegen die­hätte der vielen Entschuldigungen nicht bedurft, Mandat zu verschaffen, aber dieses dient gewesen? Haben sich nicht die adeligen ses Gesindel zu wehren, so wäre das Ganze in 24 um zu wiſſen, daß Dr. Ledebour ſein alles ihm ausschließlich dazu, die Interessen seiner Schnappsbrenner Millionengeſchenke aus der Neutralität von draußen Entwaffnung der eher den geistreiche Wortspiel nach einer ganz engeren und engsten Stlassengenossen, der ehe Staatskassa bewilligt, hat nicht der Dörr- Schutzpolizei. Die Haltung Belgiens   in dieser anderen Richtung hin gerichtet hatte, als es maligen feudalen Großgrundbefizer, zu vergemüse- Salvator die Not des Volkes im Frage sei allerdings erfreulich und auch England von den aufgeregten alten Herren des Senates treten. Der Herr Ergraf, der sich noch immer Striege zum schamlosesten Wucher ausgenüßt? babe erklärt, daß ein Rheinstaat unabhängig von verstanden worden war. Dies einzugestehen als„ Graf" fühlt, und sich von seinen deutsch  - Es ist gar kein Zweifel möglich, auf wen Deutschland   eine Verlegung des Versailler Ver­und zu sagen, wie er es gemeint habe, dazu bürgerlichen Senatskollegen so nennen läßt, ist dieser seine Dr. Ledebour das infame Hohnwort trages sei, den die Engländer nicht anerkennen fehlte ihm der Mut. Aber man kennt die ilerikal und reaktionär, dadurch steht er den gemünzt hat. Ihm und seinen Klaſſengenossen würden. Weise, man kennt den Tert und man tennt Christlichsozialen geistig und gefühlsmäßig ist die Demokratie nur die Diebsdemokratie". Die Komplizen Ulains und Horthys. auch die Verfasser. Herr Dr. Ledebour ist wohl nahe, doch mit ihrer Partei hat er nur das Die Demokratie wollte er heimtückisch treffen Mitglied der christlichsozialen Partei, aber Mandat gemeinsam, das er als Besitz seiner und niemand anderen. Daß es ihm möglich Budapest  , 12. November  .( UTB.) Im Zu daß er es ist, hängt mehr mit dem Besin taste, nicht als Eigentum der christlichsoizalen wurde, die Parlamentstribüne dazu zu be- samenhange mit der Ulainaffäre hat die Polizei seines Senatsmandates, als mit seiner eigent Partei auffaßt. Dieses Mandat dient ihm nüßen, dafür trifft allerdings weniger ihn, als Sonntags den bayrischen Handlungsgehilfen Döhmel, dessen Name auf dem sogenannten lichen Parteigesinnung zusammen. Dieses dazu, seine eigene und die Politik der Staste die christlichsoziale Partei die Schuld, die den Staatsvertrag zwischen Bayern   und Ungarn   als Mandat wurde ihm und dem Senator Dr. der abgetafelten Grafen und Barone   zu lieberresten des Feudaladels in inniger Seelen- diplomatischer Delegierter figurierte, sowie die Better- Lilie aus den Reststimmen der christ- machen, die durch die Republik   und Demo- verwandtschaft eine Zufluchtsstätte gewährte. Privatangestellten Gal und Vitar der Staats­lichsozialen Partei im zweiten Skrutinium zu- tratie ihrer jahrhundertelangen unseligen Hauswirt und Gäste, sie sind einander würdig! anwaltschaft eingeliefert.