1. Dezember 1923.

Parteitag in Sachsen .

Inland.

Seite 3.

Lezte Nachrichten.

durchzuführen beabsichtigt.

im

So hat der Fascismus teine Teitende Jdec, schaft in dem Augenblid, als sie zur Macht famt, I thüringischen Sozialdemokratie kam dte ernste außer der einen: am Ruber zu bleiben. gegenseitig bis aufs Blut bekämpfte. Dazu sind ihm alle recht, auch Ferri. Aber er laboriert an einem inneren Widerspruch: er möchte solution, fagt zur Reichspolitik u. a., daß die Zu- Parteivorstandes und der Reichstagsfraktion zum Eine gegen zwei Stimmen angenommene Re- unzufriedenheit mit der Politik des konservativ sein und stößt doch die Konservativen sammenarbeit von Proletariat und Rapitalismus Ausdruce. Auf dem Dresdner Parteitage fand Berzicht auf das Ermächtigungs­durch jene Nichtachtung der Geseze vor den Kopf, heute eine Unmöglichkeit sei. Das Scheitern der mit großer Mehrheit ein Antrag Annahme, die die sich aus seiner putschistischen Abstammung er Regierungen der großen Roalition sei eine bitte- fen beiden Instanzen das geiet? gibt. Mussolini fühlt sich deshalb unsicher und tere Lehre für deren Anhänger. Die Bildung Berlin , 3. Dezember. ( Eigenbericht.) Heute hütet sich wohl, die Kammer aufzulösen, was ihm dieser Regierungen und ihre Wirksamkeit habe zusprechen. Scharfe Wendungen wurden nachmittag empfing Reichslanzler Dr. Mary die all den Zwiespalt und Hader der fascistischen Bar der demokratischen Entwicklung im Reiche und in von einzelnen Rednern gegen die Reich Genossen Hermann Müller und Dr. Breit­Par­tei in die Stammer bringen würde. Er sucht An den einzelnen Ländern den schlechtesten Dienst er egetative und den Ausnahmszustand scheid, um mit ihnen über die Frage des Er­schluß nach links, weil er nicht in absolute Abhän- wiesen und der Rechtsdiktatur die Wege geebnet. gebraucht, der für die Partei schlimme Folgen mächtigungsgeseßes zu sprechen. Die Genoffen gigkeit der Elemente fallen will, die heute als Geld- Wit.79 gegen 21 Stimmen wird der Mehr haben werde. Auf beiden Parteitagen wurde ließen ihn nicht im Zweifel darüber, daß die geber des Fascismus Ansprüche geltend machen, heit der Reichstagsfraktion und dem Parteivor und weil er den Zerfall in den eigenen Reihen, stand, die diese Politik trotz aller Warnungen bis beschlossen, es solle der Verfuch unternommen Sozialdemokraten einem Ermächtigungsgeseß ihre besonders die Disziplinlosigkeit der Miliz in den zu ihrem Zusammenbruch fortgesetzt hätten, das werden, mit den kommunisten zu einer Provinzen, mit Recht als schwere Bedrohung Vertrauen abgesprochen. Zustimmung nicht geben würden. empfindet, der er ein Gegengewicht schaffen möchte. gemeinsamen Regierungsplattform Am Sonntag wurde die eigentliche Aufgabe Um 6 Uhr abends begannen die Besprechun des Landesparteitages, die Landespolitif, fommen. In Sachsen ist die Bildung jeder behandelt. Die Regierungsbildung war der Ge- Roalitionsregierung an die formelle Zustimmungen zwischen Dr. Mark und den Führern der genstand heftigster Parteipolemit. Die Opposition eines Parteitages gebunden, in Thüringen wird Arbeitsgemeinschaft. In diesen Besprechungen war Mißtrauensvotum gegen Parteileitung. Be stellte sich auf den Standpunkt, daß die Bildung bei der gegenwärtigen parlamentarischen Lage man der Auffassung, daß die Reichsregierung ihre wegungsfreiheit für die Regierung Fellisch. der sozialistischen Minderheitsregierung nach der als einziger Ausweg die Auflösung des Landtags aßnahmen auch auf Grund des Artikels 48 der Auflösung der sozialistisch- kommunistischen Regie­Verfassung erlassen könnte. In Anbetracht dieser Dresden , 2. November. Die sächsische Partei rung durch den Reichskommissar ein Entgegen- und die Durchführung von Neuwahlen betrachtet. Lage erscheint es im Augenblick zweifelhaft, ob die hat schon immer in der deutschen Partei auf den kommen an die Reaktion gewesen sei und daß man, linken Flügel gestanden, ist aber in der letzten auf einen festen, ablehnendem Standpunkt verhar Reichsregierung ein Ermächtigungsgeseh Zeit infolge der Reichsexekutive gegen die so- rend, erreicht hätte, daß der Reichskommissar Reichstag überhaupt einbringen wird. Vielmehr sialistisch kommunistische Regierung und aller unter dem Druck der öffentlichen Meinung zurüd­ist es im Augenblid wahrscheinlich, daß sie ledig­daran anknüpfenden Vorgänge zum heftigsten getreten und die alte abgesezte Regierung wieder Das deutsche Bürgertum in der Opponenten gegen den deutschen Barteivorstand eingefeßt worden wäre. Demgegenüber wies der Tschechoslowakei und Deutschlands Nvt lich auf Grund des Artikels 48 ihre Maßnahmen und gegen die Mehrheit der Reichstagsfrattion andere Teil der Partei nach, daß es eine andere geworden. Das zeigte sich schon in den Anfängen Möglichkeit, die ungemein schädigende Wirkung des ganzen Welt bemüht sind, von ihrem geringen Während die Arbeiter und Angestellten in der auf dem letzten sächsischen Parteitag im März Reichskommissars zu beseitigen, nicht gegeben habe, Einkommen einen fleinen Teil der in Not und dieses Jahres, auf dem gegen den Rat der deut- als die Bildung ber Minderheitsregierung mit Elend geratenen deutschen Arbeiter- und Ange­Grubentatastrophe in England. schen Parteileitung das Zusammengehen Unterstüßung der Demokraten. mit den Kommunisten in der Regie London , 3. Dezember. In einem Bergwerke stelltenschaft zukommen zu lassen, während in der Es lagen ursprünglich einige Entschließungen ganzen zivilifierten Welt sich das Weitgefühl für bei Sheffield stürzten infolge Bruches eines rung beschlossen wurde und steigerte sich auf dem vor, die der Fraktion das Mißtrauen Deutschlands Schicksal regt, findet sich ein Blatt Kabels zwei Fahrstühle in die Tiefe. 40 Berg­am Sonnabend und Sonntag tagenden Landes- ausdrückten und sie auf ein Wieder- des deutschen nationalen Bürgertums in Böhmen , leute wurden getötet, mehr als 100 verivundet. parteitag, der fast durchweg von linksstehenden zusammenarbeiten mit den kommu- welches mit Genugtuung die Folgen des deutschen Delegierten befchidt war, zu einer Heftigteit, wie nisten verpflichten und weiter eine weitere An Elends verzeichnet. Mit Vergnügen fonstatiert die sie felten in den Parteidebatten zum Ausdrud näherung an die bürgerlichen Parteien zu unter. Warnsdorfer Abwehr", die im Untertitel ,, natio triebsausschüsse der Gewerkschaftsorganisationen fam. Die große Mehrheit in der Partei will, sich binden fuchten. Nach sehr lebhafter Aussprache nales Tagblatt für die Deutschen in Böhmen " der tschechoslowakischen( nationalistischen) Ar­auch nach dem mißglüdten Regierungsexperiment wurde jedoch die gegenwärtige Minderheitsregie: heißt, daß die schwere Wirtschaftskrise Deutsch beitergemeinde statt. Minister Tuěny gab in mit den Kommunisten von diesen nicht lossagen rung als der gegebene Zustand betrachtet und lands Arbeiterschaft geschwächt und damit den einem Referate ein übersichtliches Bild über die und hofft immer noch auf die Einheits front weiter festgelegt, daß eine proletarische Regierung politischen Einfluß der deutschen Sozialdemokra- Entstehungsgeschichte des Gesetzes betreffend die des Proletariats, während die Minderheit das zu erstrebende Ziel sein müsse, vor dem Ein fie gemildert hat. Auf Seiten einfichtiger Kreise" Betriebsausschüsse und widerlegte einzelne dagegen mit dem Berliner Parteivorstand diese für unmög- gehen jeder Koalition aber der Parteitag zu( das sind wohl diejenigen, welche das Elend der erhobene Vorwürfe. Niemand habe bei der Ver­lich hält, weil die Kommunisten nach dem Dittat ren fei. deutschen Arbeiterschaft womöglich noch vergrößern fassung des Gesetzes daran gedacht, daß sich die Ar­von Moskau Politik treiben und immer wieder In der Frage, wer bei der Regierungsbil­dem bewaffneten Aufstand zustreben. bung zu entscheiben habe, ob Fraktion oder Lan- möchten, nur damit die Macht der deutschen beiterschaft der Gewerkschaftsorganisation begeben Bei der Behandlung der Steichspolitik besleining wurde das alte Recht der Fraktion, das Bourgeoisie gestärkt wird. D. Red.), hat man be solle; das Gesetz wolle vielmehr die Tätigkeit die­am ersten Tage stießen die Meinungen schon aufs auch in anderen Ländern gilt, entweder jelbreits vor Jahren gefagt: Wenn dem Volt fer Organisationen ergänzen, nicht aber verrin­Sunger wird in die Glieder heftigste zusammen. Die Reichstagsabgeordnete ständig oder in gemeinschaftlicher Landesleitung tom men, dann wird es auch wieder gern. Niemand wolle den Betriebsausschüssen das Toni Sender , früher unabhängig, reflektierte zu entscheiden, durchbrochen, diese Entscheidung in arbeiten". Recht entziehen, über die Einhaltung der Stollek und opponierte heftig gegen den Parteivorstand die Hände der Landesleitung gelegt und der Fral­tiv- Verträge zu wachen, aber die Existenzbedingun und die Fraktionsmehrheit, weil diefe alle gün- tion nur ein beschränktes Witbestimmungsrecht Dem gewissenlosen Menschen, der diese Zeigen sind fast in jedem Betriebe verschieden, worauf ftigen Gelegenheiten, die Macht des Proletariats gegeben. Die Fraktion ließ durch len niedergeschrieben hat, tut es förmlich wohl, in den Stollektiv- Verträgen Rücksicht genommen zu steigern, als die Arbeiterbewegung noch start ihren Vorsitzenden erklären, daß wenn er vom Hunger des deutschen Volfes schreibt werden müsse. Was die Kontrolle der Erzeugung war, verpaßt hätten. Nach dem It athenau ein solcher Beschluß für sie uner und er läßt die mitfühlenden deutschen Bourgeois, betreffe, müsse man, führte Tuěny aus, wissen, Mord hätten Neuwahlen stattfinden müssen, träglich sei. Die letzte Entscheidung dürfte in die dieses Blatt lesen, seine Phrase, daß dem was vertraulich und was Geschäftsgeheimnis sei, statt dessen aber kam die Regierung Cuno, das dieser Frage der deutsche Parteivorstand bzw. der Volke der Hunger in die Glieder fommt förm dessen Verrat den Betrieb und damit auch die Ar­Kabinett der Nichterfüllung, durch kommende Reichsparteitag haben. lich genießen. Der Hunger Deutschlands soll dazu beiterschaft bedrohen würde. Es sei vor allem die die Sozialdemokratic toleriert. Dann das Ruhr- Sicht man von vielen Nebensächlichkeiten und benüßt werden, um die Arbeitszeit zu verlängern, Schulung der Arbeiterschaft und der Mut notwen abenteuer, das die Partei aus Furcht vor einer durch die Not erzeugten radikalen Stim- und die Profite der deutschen Bourgeoisie zu verbig, sein Recht durchzusetzen. Der Minister gab einer Dolchitoßlegende nicht rechtzeitig zu beenden mung, die manche scharfe Entschließung zeitigte, ab, größern. Aus dem Blute der Arbeiterschaft sollen zu, daß die Arbeiter mit dem Gesebe nicht restlos wagte. Nachher die Koalition mitStrese so muß doch gesagt werden, daß dieser Parteitag der deutschen Bourgeoisie Profite erstehen. Die zufrieden sein können. Die Arbeiter müßten mann mit all ihren unseligen Folgen: Ver- bemüht war, der Regierung Fellisch die Bewe Lösung wirtschaftlicher Probleme" so führt dieses daher eine Verbesserung, eine Novellierung anstre­schärfte Wirtschaftskrise, Währungselend, Aus- gungsfreiheit zu geben, die sie zurzeit benötigt. nationale Tagblatt für die Deutschen in Böhmen " ben, um irrige, dem Willen des Gesetzgebers wider­nahmezustand. Eine Reihe politischer Mißerfolge, as Urteil über die Reichspolitik dürfte nicht ohne aus, wie die Erweiterung des Arbeitsteges.. sprechende Auslegungen zu verhindern. Durch die der verfehlten Taftit der Verantwortlichen in Bedeutung bleiben, wird jedoch seinen endgül- die Hebung der Produktion durch vermehrte Lei- das Gesetz sollte die Grundlage zu einer wirtschaft­der Partei geschuldet sei, Kantpf- und Klaffengeist tigen Wert erst durch die Beurteilung des Reichs- ſtung der Arbeitnehmer u. a. m. scheiterten am lichen Demokratie gelegt werden. Auf dieſer Starrsinn der Sozialdemokratic. Nun der Hunger Grundlage sei es nötig, weiter zu bauen, bis auch dem sozialistischen Gedanken den Naden beugt, das Gebäude der wirtschaftlichen Demokratie aus wird Ruh und Ordnung im Lande wiederkehren. gebaut sei, die die politische Demokratie ergänzen Der Anfang dazu ist bereits gemacht." solchen 2um pengesinnung, wie sie hier zum Ausdruck gebracht wird, fann nur eine deutschnationale Schriftleiterseele fähig sein!

fehle.

parteitages erfahren.

In diesem Sinne sprachen die meisten Red­ner, während die Delegierten von der Minderheit und die Reichstagsabgeordneten Dittmann, Mol­fenbuhr, Sträßig die Ursachen der Mißerfolge in der durch außenpolitische Umstände immer mehr niedergehenden zerrütteten Wirtschaft und dem da­durch verursachten Machtverlust des Proletariats suchten und weiter darin, daß sich die Arbeiter. den

Die Barteitage der lächfilchen und thüringischen Sozia demotratie. Für eine Lintsorientierung der Partei. Berlin , 3. November. ( Eigenbericht.) Auf Landesparteitagen der sächsischen und der

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Jetzt gehe ich wieder, leben Sie wohl und denten Sie mal an den alten Snder, der im Taume! eines Augenblides zwei Menschen leben vernichtet der in der Besinnungslosigkeit eines Momentes verbrochen, was ein Menschen. dasein nicht fühnen kann.

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Einer

würde.

Der Wut des Aussiger Zensors fiet am Samstag unser Aussiger Parteiblatt zum Opfer. Das Blatt hatte in seinem Leitartikel die Verordnung des Landesschulrates, nach der 13 Schulklassen in Aussig aufgelöst werden, kritisiert, was den Unwillen des Zensors hervorrief, der auf Grund des§ 300 den Artikel konfiszierte. Die De­mokratie in diesem Staate entwickelt sich immer mehr in dem Sinne, daß Urteile und Verordnun­gen, wenn sie auch noch so ungerecht sind, zu sakrosankten Tatsachen gestempelt werden.

Zur Spiritusaffäre. Tod. Nach einigen Wochen starb cs. Hätte es empor und sah mich mit seinen grauen, warmen Am 16. Dezember findet in Prag die Gene­fortgelebt, wäre es ein Strüppel geblieben Augen ein paar Sefunden hindurch an. Es war, ralversammlung der landwirtschaftlichen Spiri­Ich stellte mich dem Gericht, flagte mich an, als bäte er um Entschuldigung für den Pathos, tusbrennereien statt. Pravo Lidu" erwartet, daß der Großgrundbesitzer Pretl, der Prašet des malte mich als jähzornigen, böswilligen Teufel- zu dem er sich hatte hinreißen lassen. das Gesetz bestimmte meine Strafe, die ich ver­Verteilens der Bestechungsgelder beschuldigte, auf büßte.­dieser Generalversammlung seine Stimme erheben Als ich das Gefängnis verließ, stand ich, ein und die gerichtliche Austregung der Endlich heimgefunden hat der tschechische Gezeichneter, allein in der Welt. Mehr als ein Sache fordern werde. Die nationaldemokratischen fortschrittliche Sozialist" Abgeordneter Hudec, mal wollte ich mein Leben endant- ich tat es nie. Kreiſe bemühen ſich. Brett von dieser Absicht aber gleichzeitig mit seinem Parteigenossen Abge zubringen, weil es sich ihnen nicht um die Feit- ordneten Stejskal in den tschechisch- national­Ich legte mir das Weiterschleppen meines Elends als Sühne auf. So ging ich betteln- um Es kommt Ihnen seltsam vor, den Alten, dem stellung der Korruption handelt, sondern um die demokratischen Abgeordnetenklub eingetreten ist. mein Leben zu fristen, in der qualvollsten Art, Sie einst Ihre fleinen Fehler anvertr: uten, als Anschwärzung der sozialiſtiſchen Barteien. Die Hudec, der bald nach dem Unsturz der tschechischen die es gibt. Ich hasse jeden Tag, der eufgeht, Mörder entlarvt zu finden? Nicht wahr? Aber Nationaldemokraten fürchten, daß sie durch eine Sozialdemokratie, in der er sich nie ganz heimisch jeden Frühling, der ins Land zieht, weil er mein so manches Lamm, das Ihnen begegnen wird, ist gerichtliche Behandlung der Affäre kompromit fühlte, den Rücken fehrte, gründete zusammen mit Martyrium verlängert. Und ich liebe die Frost- ein verkleidetes Raubtier und am Ende ist ein fiert werden könnten. Senatspräsident Prašef Modračel cine eigene Partei, die sich fortschritt­nächte des Winters, die meine Buße erhöhen. reuiger Wolf besser als ein unschuldvolles Lamm wird auf dieser Generalversammlung die Funktion lich sozialistisch" nannte. Alls Hudec diese Partei eines Vorsitzenden niederlegen, gezwungen durch ins fascistische Fahrwasser lenfen wollte, wurde wer weiß." Ohne Gott und Kirche allein mit meinem Gewissen mache ich das ab. Ich bin zu keinem Ich bat ihn, doch wiederzukommen, wenn er einen Beschluß des Koalitionsklubs im Senat. er von Modraček verlassen, der wieder zur Pfaffen gegangen ich beichte in den endlosen etwas brauche, ich bliebe ja jetzt wieder hier in Aber Praset will diese Bedingung so erfüllen, daß tschechischen Sozialdemokratie zurückkehrte. Da er zwar seine Präsidentenfunktion niederlegt, sich nun einer eigenen tschechischen Fascistenpartei, wie Nächten, die mich den Furien des Gewissens der Stadt. Er lehnte ab. überliefernrettungslos dem Stachel der Selbst­Wenn Sie einen Groschen oder eine alte aber zum Vizepräsidenten wählen läßt und den das Ergebnis der Gemeindewahlen zeigte, fein zerfleischung hinwerfen. Brotfrume übrig haben dann wissen Sie, wo Dispositionsfonds der Spiritusbrenner weiter Weizen blüht, ist Hudec, bei Stramar gelandet. So lebe ich seit fünfundzwanzig Jahren. Sie mich finden. Sie müssen halt wieder Ihren verwaltet. - aber verhätscheln lasse Doch gan; nuplos soll mein Dasein nicht Schulweg gehen Die Pilsner ,, Nova Doba" schreibt zur Spiri­Tschechisch- magharische Verhandlungen. Ge­schöpfte, als noch die Sonne über meinem Leben und füßen Staffee trinken o nein, das taugt ihren Standpunkt bekanntgeben müsse. Für diese Stoloman Sterntler und der übrigen fachmän vergehen. Aus dem geringen Wissen, das ich ich mich nicht. In einer warmen Stube siten tusaffäre, daß hier endlich die agrarische Partei stern traf in Prag der magyarische Juſtizminiſter nagy in Begleitung des Unterstaatssekretärs stand, teile ich den Stindern mit- um einen Teil nicht für alte Sünder wie ich einer bin. Ich stehe Bartei wurde Prašek zum Senator gewählt, für nischen Berater behufs Festsetzung der Verhand­der großen Schuld, der Bernichtung eines Men- draußen bei Wetter und Wind hab' ich die diese Partei wurde er auf den Präsidentenstuhl lungen über den Komplex der nichterledigten schenlebens, abzutragen. Darum stehe ich als Groschen fürs trockene Brot, dann gut, hab' ich des Senates fandidiert und diese Partei ist nun Rechtsfragen zwischen der schechoslowakischen Re­Bettler auf dem Schulweg- heute, wie damals, sie nicht dann gilts als Fingerzeig des Schick verpflichtet. einen Druck auf Prašek auszuüben, publik und Magyarien, über welche bereits in als Sie noch ein Stnirps von acht oder neun Jah- fals, daß ich nicht übermütig werden soll. Und damit er sage, wen er bestochen hat, wenn die Par- Budapest verhandelt wurde, ein. ren gewesen. Die Großen schütteln den Stopf über dann was werden meine kleinen sagen, wenn tei nicht selbst in Verdacht kommen will, und mich, heißen mich einen gutmütigen Narren und sie mich nicht mehr auf dem Schulweg werden wenn sie nicht will, daß der Verdacht am Präsiden= werfen mir mitleidig eine Münze zu- die Klei- fragen fönnen? Ich hab' schon zu lange mit Ihnen ten des Senates tleben bleibt. Es hat also die nen aber tragen vertrauensvoll ihren Kummer zu geplaudert leben Sie wohl. Und vielen Dant agrarische Partei das Wort und wenn sie sich mir und nennen mich ihren Freund. So lebe ich frii die Bewirtung- bin lange nirgends zu Gast weiter in Schweigen hüllt, fällt die Verantwor­nicht zwecklos. So erzählt mein zerrüttetes Dasein gewesen." tung auf sie! bom Sind, vom Kind, an dem ich mich versün. Er nahm Hut und Stock und verließ mein digte, den Halt, deffen es bedarf, um nicht völlig Bimmer. zu zerfallen." Der Alte hatte während seiner Erzählung auf feinen Hut niedergeblickt. Nun richtete er den Kopf

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Jah stand lange am Fenster und blidte dem Alten nach- bis er an einer Straßenede in Gewühle untertauchte.

Tučny über die Betriebsausschüsse. In Prag fand Sonntag unter dem Vorsive des Senators Stastny eine Konferens der Vertreter der Be­

Aus dem Senate. Heute nachmittag findet um vier Uhr eine Plenarsizung des Senates statt. Auf der Tagesordnung befindet sich die zweite Lesung des Gesetzes über wirtschaftliche Sparkassen und der Bericht über den Regierungsantrag, be treffend die Regelung der Verhältnisse der weib­lichen Lehrerschaft an Fachschulen, sowie Immu­nitätsangelegenheiten. Im Budge tausschuß des Senates beginnt um zwei Uhr nachmittags die Beratung des Staatsvoranschlage.