Scite 6.

halten ihrer Geschäfte auch an diesem Sonntag zu veriangen. Dom Gehilferausschuß und der Tep liger Ortsgruppe des Zentralverbandes der An­gestellten in Industrie, Handel und Verkehr ist es Durch rechtzeitiges Einschreiten gelungen, diesen Anschlag auf die Sonntagsruhe der Handels­angestellten und gleichzeitigen Bruch des Vertrages und der gesetzlichen Bestimmungen zu verhindern, sowie zu erwirken, daß auch beim Weihnachts markt des Bundes der Deutschen das Offenhalten und Verkaufen an diesem Sonntage nicht gestattet wurde. Das Interessante an der Sache ist, daß gerade die Herren vom Bund der Deutschen , die noch vor ganz kurzer Zeit sich bei den Gemeinde­wahlen als die einzigen wahren Freunde der An­gestellte aufspielten, durch ihr Vorgehen und Ver­halten die schwer erkampfte Sonntagsruhe und Arbeitsgeit der Handelsangestellten gefährden. Dies ist auch ein deutlicher Beweis dafür, daß dic­sen Herren, die sonst von Angestelltenfreundlichkeit nur so triefen, in Wirklichkeit das Profitinteresse der Unternehmer viel höher steht und daß sie auf die Lage der Angestellten überhaupt keine Rücksicht nehmen, wenn es darum geht, einigen Geschäfts­leuten eine günstigere Verlaufsmöglichkeit zu ver schaffen. Zwischen Worten und Taten ist eben ein großer Unterschied, der allen Angestellten zu den fen geben muß.

Einschränkung der Kosten zu erhöhen, eine Ver­anlassung, ihre Betriebe auch bei verminderten Profiten zu betreiben.

Devisenturse.

Die tschechische Krone notiert in: . Schw. Frank 16.7575

Berlin Wien

·

Mart 124.000.000.000'00 österr. Krone 2078'00

Prager Kurse am 13. Dezember.

100 hoff. Gulden..

1 Billion Mar

100 beig. Frants

100 schweiz. Frant

1 fund Sterling

100 Vire..

1 Dollar..

100 franz. Frants 100 Dinar.

10.000 magvar. Kronen 1,000.000 poin. Mart. 10.000 siterr. Stronen.

Geld

1314.00

7.80.00

157.50 599.75 150.1250 148.5000 14.32.50 182: 25: 00 88.95'0 16.95.00

Ware 1318.00 8.00'00 159.00 602.25 151.6250

7.00'00 4.58.00

150.00.00

34.72 50 182.75'0) 39.45'00 18.95.00 8.50.00 5.08.00

Kunst und Wiſſen.

14. Dezember 1928.

-ek.

alle Schlichtheiten in ihrer gangen Schönheit, wie ihr eine glänzende Zukunft. In der Wahl ihres sie die Schubert - Symphonie enthält, und die Kunst Programmes hatte Frl. Holmgren leider feine glüd­stüde, wie sie Mahler bietet, vollendet sur Geltung liche Hand; auch die an den Schluß der Vortrags­tamen, ist nur dem Gastdirigenten, Herrn Alexander folge gestellten Lieder schwedischer Tonfeßer erwiesen Zemlinsky aus Prag zu danken. Ein wirklicher sich als herzlich unbedeutend. In Prof. Franz Meister der Kapelle, eine Rapazität in diesem Langer von der deutschen Musikakademie hatte die Zweige der Kunst, holt fast unglaubliches aus dem Sängerin einen zuverlässigen Begleiter am Flügel. Orchester heraus. Jede Feinheit, jede Schattierung, tommt so entzückend, daß sie wie noch nie gehört Beethovenfeier: Neueinstudierung delto" nit tlingt. Besonders Schubert wurde in solcher Schön. Josef Manoto seda a. G. Beethovens Geburtstag heit geboten; wie Sphärenmusik erklangen die Gei- wird tommenden Sonntag durch die Aufführung gen, wie Hirtenchöre die Holsbläser. So wie gem. von Fidelio" begangen werden, die vollständig linsty die Meisterwerke herausarbeitet, ist jedes in neueinstudiert wurde. Den Rotto" singt Josef Ma seiner Art das Schönste. Aber man weiß nicht, ob nowarda von der Wiener Staatsoper. nicht dem Orchester mindestens dasselbe Lob gc­Gastspiel Marla Orsta in Mufit" bührt, denn die Bewältigung der gestellten Aufgabe ruffel". Maria Orsta wird in der nächsten Woche ist an sich keine Kleinigkeit, um so mehr, als der ein zweimaliges Gastspiel veranstalten, und gwar Kontakt zwischen Dinigent und Orcheſterförper da- wird sie Montag, den 17. d. in Wedekinds me u sir" durch ungemein schwer hergestellt wird, daß in jedem und Dienstag in Verneuils arussel" auftre Konzerte ein anderer den Tattstock schwingt. Dieses ten. Musit wird im Neuen Deutschen Theater, gegenseitige Anpassen ist ein ebensolches Kunstgelina russel" in der Kleinen Bühne gegeben wer. gen, wie die Darbietungen überhaupt. Und dieben. Rartenvorverkauf ab heute an der Tageskaffe. Darbietungen erinnerten stellenweise an manche philharmonische Störper, die aber den genann Unannehmlichkeiten nicht ausgesetzt sind, womit wohl die Leistungen im allgemeinen vollauf gewürdigt find; den ersten Geigen gebührt ein Separai! ompli­ment. Zwischen den beiden Symphonien' arg das

"

Spielplan des Neuen Theaters. Heute Freitag Die schöne Mama"; Samstag Cavalle­ ria rusticana " und" I pagliacci "; Sonn­tag abends Fidelio".

Die tschechischen Gewerlichaften im Jahre 1922. 3weites Arleiter Symphonie- Konzert Mitglied des Auffiger Stadttheaters, der Basist Improvisationen im Juni: Samstag

im Auffig.

Am 11. Dezember.

Herr Weill, drei Schubert - Lieder: Te: Tod und das Mädchen", Der Wanderer" vad Am Meer". Der Sänger ist noch jung und wird es ja noch zu einem Lieberfänger bringen, aber jetzt ist seine Vor­tragsweise noch zu theaterhaft und arch die Stimme verträgt noch Schulung, obwohl nicht verschwiegen werden soll, daß das Organ ziemlich umfangreich ist und später auch Klang bei ommen wird. Fünfzig Prozent des Beifalles waren wohl auf den Lotal­patriotismus zurückzuführen, so daß der Cinden. bauer" als Zugabe erfolgte.

--

Spieplan der Kleinen Bühne. Heute Freitag Deutsche Kleinstädter"; Sonntag halb 3 Uhr Der kühne Schwimmer", abends Dorine und der Zufall".

Mitteilungen aus dem Bublifum.

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Wer gutes Licht will, scheue die Kosten nicht,

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muß auf der Glasglocke stehen

Das Sefretariat der tschechoslowakischen Gewerk schaftsvereinigung gibt joeben den Bericht über die ihm angeschlossenen gewerkschaftlichen Ver­Nur zwei Namen nannte das Programm, die bände im Jahre 1922 heraus. In dem genann nicht nur die Schöpfer der das ganze Konzert be­ten Jahre sind zehn Verbände infolge der Wühl­arbeit der Kommunisten ausgetreten und zehn herrschenden Werte sind, sondern aus zwei Welten Verbände wurden neu gewonnen, darunter die ganz verschiedener Art stammen und ihre typischen Organisation der tschechischen Schauspieler und Vertreter genannt werden fönnen: Fran; Schu. die Organisation der Grenzwache. Der Mit- bert und Gustav Mahler . Schubert der Ly­gliederstand betrug im Jahre 1922 388.924, was riter auch in der Symphonic, gehört den Klassikern gegen das Jahr zuvor einen Verlust von 95.229 an und Mahler , unter den Modernen der lette Im allgemeinen wäre wohi iegt schon zu ver­ober 19.69 Prozent bedeutet. Die Einnahmen Meister der Symphonic, und doch auch Lyriker, mur der Verbände betrugen 49,320.132, das ist um in anderer Weise wie fein Vorgänger. Daß Schubert langen, daß die Konzertbesucher sich die bürgerliche 17,897.580 weniger als im Vorjahr. Die Aus als einer der Ersten den Arbeitern vermittelt wird, Unart der Unpünktlichkeit abgewöhnen. Das jest gaben 53,519.618, das ist um 5,411.844 mehr als finde ich als selbstverständlich; nicht gleich ein voraus, daß pünktlich begonnen und jeder Buspöt. im Vorjahr. Das Vermögen belief sich auf weiter spricht so vom Herzen zum Volte wie er. fommende ausgesperrt wird. Dieses Radikalmittel 33,421.912, das ist um 13,609.581 weniger als Seine Lieder sind wahrstes, edelstes Bollsgut genügt. Bei späteren Veranstaltungen soll dafür ge­worden und auch seine übrigen Werke sprechen so sorgt werden, daß der Konzertsaal nicht sur Herings, im Vorjahr. zum Hörer, wie ein schlichter Redner zu Menschen, tonne wird und die Besucher nicht aufeinander Unternehmerbrutalität. Am 11. Dezember zu sprechen pflegt, die aufnahmsfähig jedem Sape siben müssen, denn auch das beeinträchtigt den Ge­wurde sämtlichen Arbeiter und Arbeiterinnen der mit Herz und Berstand lauschen. Kein gefünfteltes nuß. Firma Fehr und Wolf A.-G. in Scronstadt im Pathos, sondern Natürlichkeit überall. Die Lieder Adlergebirge vierzehntätig gekündigt, sodaß die fingen für sich und jede Erläuterung würde den Lierabend Ingeborg Holmgren.( Produkten Entlassung am 25. Dezember, also gerade am Eindruck abschwächen; aber auch z. B. das liebliche börse Saal, 12. Dezember.) Schweden , die Heima Weihnachtstage erfolgt, am Tage des Festes der Thema im ersten Sazze der H Moll- Symphonie, der einst gefeierten Sängerin Sigrid Arnoldson , Liebe. Diese Entlassung hat folgnde Vorgeschichte: wird auf jeden musikalisch empfänglichen Menschen hat uns nun auch diese ausgezeichnete Gesangskünst Im Juli 1922 sollten die Arbeiter der genannten so wirken, daß er sie nie mehr ganz vergißt. An- lerin gesendet. Denn Frl. Ingeborg Holmgren is: Firma durch den bevollmächtigten Vertreter, einen ders steht es woh! mit Mahler. Mahler will nicht eine Sängerin, von der man bald viel reden wird. gewissen Divišek, der einer der ärgsten Arbeiter nur gefühlsmäßig aufgenommen, sondern mit mu- Sie befist eine schöne und in allen Lagen gleichmäßig feinde ist, um zehn bis zwölf Prozent ihres Loh sikalischem Wissen verstanden sein, und das fann rein und voll ansprechende Stimme und offenbart nes geschröpft werden. Die Vertreter des Holz man doch nicht von jedermann verlangen. Um im sich auch in der einfühlenden Art ihres Vortrages arbeiterverbandes legten die Berufung an die Bilde zu bleiben: Wie der hochgebildete, gelehrte als wahre Künstlerin. Natürliche Wärme im Tone Schiedskommission in Rofitnit ein, welche durch Redner, der auch gelegentlich versucht, volkstümlich ihres quellenden Organes befähigen die Sängerin Schiedsspruch den Arbeitern eine Abfertigung zu zu sein, nur auf den geschulten Zuhörer wirkt, so vor allem für den gefühlsmäßigen Liedgesang. Aber sprach und die Entlassung der Mitglieder des bis- ist die Wirkung der 1. Symphonic D- Dur auf auch fiber ausreichende dramatische Azente verfügt herigen Betriebsausschusses, welche gleichzeitig die Menge. Daß das Wert fasziniert, wie ein herr Frl. Holmgren, wie sie in der zweiten Arie der. vom Unternehmer verfügt wurde, als unzulässig liches, in allen Farben schillerndes Mosaikbild. ist nigin der Nacht aus Mozarts Bauberflöte" be­erilärte. Ser brutale Unternehmervertreter stellte die natürliche Folge der vielen musikalischen Effekte. wies. Zwar ist ihre Koloratur noch nicht flüssig Berausgeber: Dr. Ludwig Tzed und Karl Cerma k. nun aus Rache über diesen Entscheid den Arbei- Wenn man da die Violinen im künstlichen Flageó genug und in den hohen Staccato- Tönen hart, tern feine Bestätigungen über die Ursache der Ent- lett, die gedämpften Blechinstrumente erklingen hört, auch etwas mehr Temperament möchte man der lassung aus, sodaß die Entlassenen nicht einmal in ja sogar die Tuba eine Melodie in ziemlich hoher Sängerin wünschen, aber der Reichtum an ge­den Besitz der staatlichen Arbeitelosenunterstüßung Lage anstimmt, so ist das eben moderne Musit. Das sanglichen und rein stimmlichen Qualitäten verheißt gelangen fonnten und fünf Monate auf dem Pfla­fter lagen, ohne irgend einen Kreuzer zu bekom­men. Die Firma ging nun mit iner Besch verde an den Verwaltungsgerichtshof, der aber das Ro fitnißer Erfenntnis bestätigte. Ueber die Entlassung der Betriebsausschußmitglieder sprach der Verival­tungsgerichtshof sein Urteil erst am 2. Ottober 1923, also nach mehr als einem Jahre aus. Dar­aufhin fam am 6. Oftober 1923 ein Teilbergleich mit der Firma zustande, aber die Firma weigerte sich, ihr Wort zu halten und zahlte die durch den Vergleich festgesetzten Beträge den Arbietern cit fach nicht aus. Erst am 2. Dezember erfolgte ein: Teilzahlung, während die Firma den Mitgliedern des Betriebsausschusses allein etwa 48.000 K fchul­dig ist, wozu noch sechs Prozent Zinsen für 17 Mlonate fommen. Nun hat die Firma einen wei­teren Racheadt an den Arbeitern vollführt, indem sie wegen angeblichem Arbeitsmangel sämtliche Arbeiter entläßt und wahrscheinlich in ihren preu ßisch schlesischen Betrieben alle Aufträge ausführen wird. Daß gerade die Arbeiterentlassungen zum Weihnachtsfest erfolgen, ist ein Beweis dafür, wie falsch alle die Phrasen der besitzender Klassen vom Feste der Liebe sind.

Profit und Arbeitslosigkeit. Seit Juli ist die englische Arbeitslosigkeit im Stegen begriffen; elf bis zwölf Prozent der Arbeiterschaft ist arbeits­Yos, und ein großer Prozentsatz ist auf Sturz­arbeit gestellt. Im englischen Economist" lesen wir den Bericht über die Profite der Industrie unternehmungen in dritten Quartal, die den eigenen Angaben von 209 Unternehmungen ent­nommen sind. Dem ufolge stiegen die Profite in diesem Quartal ganz enorm, um nicht weniger als 65 Prozent. Der durchschnittliche Profit einer Industrieunternehmung betrug 1921 75.800

Pfund, 1922 58.000, 1923 82.850 Pfund. Gegen­über 1921-22 waren die Profite 1922-23 um 16 Prozent höher. Es waren also nicht die Unter­nehmer, welche die Last der Arbeitslosigkeit trugen. Der Arbeitsminister, Sir Barlow, er­flärte vor kurzem, daß die für die Arbeitslosig­feit aus öffentlichen Mitteln verwendete Summe 100 Millionen Pfund beträgt( zwei Millionen Goldmark! Die deutsche Reparationslast von einem Jahre!) Diese Zustände legen den Ge­danken sehr nahe, die Last der Arbeitslosenunter­ftüßung nicht dem Staat, sondern der Industrie welche die Arbeitslosen aufzeigt, zufallen zu laffen. Die Unternehmer hätten dann, statt die Arbeiter zu entlassen, um ihre Profite durch

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