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3. Jahrgang.

Sozialdemokrat

Zentralorgan de. Deutluyen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der tschechoslowakischen Republit.

Wenn zwei dasselbe

tun.

Freitag, 21. Dezember 1923.

Krisenstimmung in Paris  .

Währungsfrach und Beamtenforderungen.

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- Boincarés Mehrheit wantt. Paris  , 20. Dezember.( Havas.) Die Kammer| es sei ein unglüdlicher Zufall, daß der französische  

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Nr. 297.

daß er zu diesem Zwede Erkundigungen und entt sprechende Vorbereitungen" getroffen hatte.

Bartel, der vermutlich ein Schwindler, viel leicht auch ein von der Polizei erwählter Atten täter" ist, wurde, nach dem Berichte der Polizei, dem Gericht übergeben. ( Da das Ansehen Kahrs in der letzten Zeit reklamebedürftigen Generalstaatskommissär sehr

ſtark gelitten hat, dürfte der Attentats plan" dem willkommen jei. D. Reb.) Deutsche  

und tschechische Chauvinisten sind aus dem Häuschen. Angetan hat es ihnen der verhandelt seit gestern den Antrag über die Er- Frank an der Londoner Börse gerade in dem Umstand, daß auf unserem Aussiger Parteitage die Notwendigkeit einer Annäherung zwischen höhung der Beamtengehälter. Die sozialisti- Augenblicke falle, als bessere Aussichten für die deutschen   und tschechischen Sozialdemokraten be- che inte beantragt eine Erhöhung, welche Lösung des Reparationsproblems und der damit tont wurde. Wohlgemerkt: die Annäherung einen Betrag von 1160 Millionen erfordern zusammenhängenden Fragen zutage treten. Der Unstimmigkeiten in der Reichsregierung wurde nicht schon durchgeführt oder gar ein würde, während die Regierung nur 263 Millionen Rückgang des Frank, dessen gestrige Höchstnotie- Die Steuerschen der Patrioten im ganzen Reich. Zusammengehen beschlossen, denn dafür fehlen Franks für die Erhöhung der Gehälter bewilligen rung 84.45 für das englische Pfund war, und der Berlin  , 20. Dezember.( Eigenbericht.) Die leider noch die Vorausseßungen. Die tschechi will. Die Kammer stimmte mit 331 gegen 200 heute morgens mit 84.1 eröffnete, sei natürlich Erlassung der dritten Steuerverordnung der schen Sozialdemokraten gehören der Koalition Stimmen für die Vertagung der Regie- tein unerwarteter gewesen. Die Finanz- Reichsregierung, die dem Reichshaushalte erheb der Regierungsparteien an, die deutschen   stehen rungsvorlage. Der Antrag selbst wurde der freise schreiben diesen Rückgang den allzugroßen liche Mittel zuführen soll, hat sich infolge von in Opposition, es fehlt daher die Grundlage zuständigen Kommission zur neuerlichen Beratung Na ch triegsausgaben Frankreichs  ( den binett verögert. Die Differenzen entst: nden Meinungsverschiedenheiten im Sa für ihr Zusammenarbeiten. Es fonnte also zurückgestellt. Lastehrie stellte wegen der Zurück eigenen und den von Frankreich   fubventionierten wegen der Neuregelung des Finanzenausgleichs nicht mehr getan werden, als über die bestehen stellung fein Vertrauensvotum. Kriegsrüstungen Polens  , Jugoslawiens   etc. etc. zwischen Reich, Länder und Gemeinden. Der den Schranken hinweg dem Wunsche Ausdruck zu geben, es möge bald die Zeit kommen, da Am Schlusse der Kammerfizung begab sich D. Red.) zu, welche die ordentlichen Einnahmen Reichsfinanzminister ist nach Süddeutschland   ge reist, um mit den dortigen Regierungen persönlich das deutsche und tschechische Proletariat, das die Kommission für die Teuerungszulagen der bei weitem übersteigen. zu verhandeln. Es ist nicht wahrscheinlich, daß der einander so lange entfremdet war, sich wieder- Stactsangestellten zum Ministerpräsidenten und finde. Der deutsche Redner gab dieſer Sehnsucht am Finanzminiſter. Dieſe beharrten for- Ein Senatsbeschluß gegen Poincaré. heit berotumes with, fich vor dem Neujahr mit Überwachungsausschuß des Reichstags Gelegen­

Ausdruck und auch die tschechischen Genossen, i ell auf ihrer Stellungnahme und die als Vertreter ihrer Partei auf dem Partei- erklärten, daß die Regierung die Vertrauen tag und auf der Frauenkonferenz erschienen frage stellen werde. waren, fanden freundschaftliche Worte.

Daß in den Aussiger Tagen ein Hoff­nungsschimmer dafür aufleuchtete, es könne früher oder später zur gemeinsamen Kampf­front zwischen der Arbeiterschaft beider Na­tionen im Lande kommen, wurde gewiß von jedem sozialistisch denkenden Arbeiter freudig wahrgenommen. Aber dieser Hoffnungsschim mer allein genügt schon den Chauvinisten auf beiden Seiten, ein ohrenbetäubendes Geheul

Der franzöfifche Frant stärzt. Die Offensive Amerikas   und Englands. London  , 20. Dezentber.( A. N.) Die Times" schreiben in ihrem heutigen wirtschaftlichen Teil,

zultandes in Sachler. Berlin  

, 20. Dezember. Wie die Deutsche der Verordnung zu beschäftigen. Allgemeine Zeitung  " aus Paris   meldet, hat sich Bor der Aufhebung des Belagerungs die Wahlrechtskommission des Senates mit allen gegen eine Stimme für die Rückkehr zur Arron­dissements- Wahl ausgesprochen, welche die Re­gierung in der Stammer bei der Debatte über die Novelle zum Wahlgefet unter Stellung der Bertrauensfrage abgelehnt hatte.

Bor Neuwahlen in Bayern  .

über Nationsverrat"," Kriecherei" und wie Regierungstrife.- Landtagsauflösung. Abgeordneten- und Miniſterabbau.

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Ein Attentatsplan" auf Kahr. Dresden  

, 20. Dezember.( Eigenbericht.) An­läßlich eines Besuches, den der Reichswehrminister Geßler gestern in Dresden   abstattete, teilt die Dresdner Volkszeitung" mit, daß das Ergebnis der Unterredungen des Reichswehrministers Dr. Geßler mit dem Wehrfreistommandeur Müller, dem Ministerpräsidenten Fellisch und dem Zivil­fonnniffär Meier die baldige Aufhebung des Belagerungszustandes sein wird. In unterrichteten Kreisen wird damit bereits in der ersten Zännerhälfte gerechnet.

Ein Anschlag auf den Separatinendej. Düsseldorf  

, 20. Dezember  .( Havas.) Auf den Chef der provisorischen Regierung Dr. Dorten wurden in der Nacht vom 18. auf den 19. De­ember mehrere Revolverschiffe ab gegeben. Die Angreifer ſollen entlassene Sonder­bündler sein, welche sich nach der Tat ins un­besetzte Deutschland   flüchteten.

die anderen beliebten Fachausdrücke aus dem Die lächlichen Sozialdemokrate für Schimpfwörterbuch der bürgerlichen Journa- Berlin  , 20. Dezember.( Eigenbericht.) Die| debatte wurde der Auflösungsantrag einem Aus­die Auflösung des Landtages. listik lauten. anzustimmen. Auf der Frauen- bayrische Regierungstrise, die durch den Fall des schusse überwiesen und der deutschnationale An­konferenz hatte die tschechische Genossin Karpi- Gemächtigungsgefeßes in der gestrigen Landtags- trag, der die Verringerung der Wandate verlangt, Dresden  , 20. Dezember.( Eigenbericht.) In einer heute stattgefundenen Sitzung der sozialdemo sek erklärt, die tschechoslowakische Sozialdemo- ibung und den Rücktritt des banernbündlerischen angenommen. Landwirtschaftsministers zum Ausdruck kam, ist Ob es morgen zur Abstimmung über die Auf- Tratischen Landesinstanzen wurde beschlossen, eine tratie werde bestrebt sein, daß den deutschen   noch nicht gelöst. Im Landtag hat heute die Bay- lösung des Landtages kommt, ist zweifelhaft, da Konferenz aller Parteiinstanzen einzuberufen, in Mitbürgern die Möglichkeit des ungestörten rische Vollspartei den Antrag auf Auflösung möglicherweise die gesamte Linte Obstruktion der die Frage der großen Koalition in Sachsen  nationalen Lebens zuteil werde. Die Folge des Bandtages eingebracht. Die Sozialdemo- üben wird, um zu verhindern, daß die Neuwahlen oder der Auflöſung des Landtages endgültig ent­dieser Erklärung war ein wahrer Zobsuchts traten stellten den weiteren Antrag, zur Sicherung unter dem drückenden Ausnahmszustand und unter schieden werden soll. Voraussichtlich wird die Ent enfall der tschechischnationalen Presse: Genos- der Wahlfreiheit den Ausnahmszustand in der Diktatur des Generalstaatsfommissärs statt- scheidung zugunsten der Auflösung fallen. sin Storpišek habe eine geradezu halsbreche Bayern   aufzuheben; es soll die Garantie für finden. vische Verwegenheit" gezeigt, sie habe nichts die ungehinderte Versammlungsfreiheit im Wahl­weniger den deutschen   Genossen versprochen, als fampfe allen Parteien in gleicher Weise gebo­daß die tschechischen Sozialdemokraten ihnen bei ten fein. Mehr Dichtung als Wahrheit. der Zerschlagung der einheitlichen Republik   und Fraktionen Beratungen unter sich ab. In der Im Laufe des heutigen Tages hielten die München  , 20. Dezember.( Eigenbericht.) Die bei der Verschlingung der tschechischen Arbeiter Nachmittagssigung brachten die Deutschnationalen Münchner   Polizei hat auf Grund einer Anzeige fchaft im gemischten Sprachgebiet durch das einen Antrag ein, ber die era biegung der, den erwerbslosen Schauspieler Hans Bartel, Großdeutschtum zu Silfe kommen werden. Und Landtagsmandate auf ein Drittel und der gebürtig aus Sachsen  , unter dem Verdachte, gegen noch mehr: die Abgeordnete Karpiset stelle Zahl der Minister von acht auf fünf bezweckt. Den Generalstaatsfommiffär Sehr ein Attentat ſich offen ouf das Seligerische Programm des Dazu beantragten die Sezialdemokraten, d'e An- geplant zu haben, verkeftet. Die Polizeidirektion Eine landesverwiesene Habsburgerin deutschen Selbstbestimmungsrechtes", was ein sahl der Mandate nur auf die Sälfte zu beschrän- verbreitet, daß Bartel die Absicht bereits gestanden in Wien  . bewußter Zynisms" sei, weshalb die tiche fen. Nach einer längeren Geschäftsordnungs- habe, den Generalfommissar zu erschießen und chische Sozialdemokratie mit der Genosir Star 00000000001300000000000000000000000000000000000000000000000088000 Maria Theresia  , Karls Tante, mit Seipels Ers pišek zu Gericht gehen müsse, denn ihr Aus- zialdemokraten. Konsequenz ist auch sonst die mal nicht, ihn mit Schollich. Lodgman und laubnis eingetroffen. spruch lasse sich mit den Moalitionsverpflich allerschwächste Seite dieser Herrschaften. Jahr- Stallina in eine Linie zu stellen. Als Motiv Wien  , 20. Dezember.( Eigenbericht.) Die che tungen der Partei nicht vereinigen. An die aus, jahrein erklären sie, daß die Deutschen   im dient dem Blatt die Tatsache, daß Dr. Czech Tante der Frau Zita Habsburg, traf heute aus malige Erzherzogin Maria Theresia  , eine Schimpfereien über die tschechische Genossin, Staate teine Loyalität" zeigen, daß diese den von nationaler Unterdrückung sprach. Nationale Spanien   in Wien   ein und stieg im Palais Pav­welche der lalaienhaften Devotion" beschuldigt Staat leugnen", ihn nicht anerkennen", und Unterdrückung! Wer von ihr spricht, ist an sich ma bei ihrer Tochter Annunziata ab. Maria wird, schließt sich eine stapuzinade über die daß es daher mit ihnen kein Verhandeln geben schon ein Sochverräter! deutschen   Sozialdemokraten, die es in feiner önne. Mit allen Mitteln konstruieren sie das Theresia, die die Stiefmutter Franz Ferdinands  Die Erregung über die Möglichkeit einer war, gehört zu jenen Habsburgerinnen, die den Weise verdienten, daß sich jemals die tschechi- Vorhandensein einer Irredenta", die, so sehr Vereinigung des deutschen   und tschechischen Eid für die Republik Deutschösterreich nicht schen Arbeiter mit ihnen vereinigen. Und ähn- ihnen das Herz dabei blute, es ausschließe, einer Proletariats hat aber noch einen andern Grund. geleistet haben und daher als landesverwiesen an. Nichts kann die publizistischen Schildkna Annäherung der beiden großen Volksstämme und hier begegnen sich deutsche und tschechische zu betrachten ist. Offenbar hat, wie zur Stunde es angenommen muß, die Sei­pen des beiderseitigen nationalen Bürgertums Wort auf deutscher   Seite fällt, das die irreden- Bürgertums bestellt, wenn ihm die geschlossene pel die Einreisebewilligung erteilt. Hervorzuheben so aus der Fassung und ihre Galle ſo zum tistischen Gespensterschereien Lügen straft, stür- Phalanx der deutschen   und tschechischen Arbeiter- it, daß vor einigen Tagen der ungarische Graf Ueberfließen bringen, als die Aussicht auf eine zen sie sich darauf, drehen und wenden es ge- schaft gegenüberſtände! Nein, das kann und wien   passierte und in besonderer Mission nach Wiedervereinigung des deutschen   und tschechi häisig nach allen Seiten, bekritteln, verspotten darf nicht geschehen! Deutsche   und tschechische, Budapest   weiterreiste. Seine Reise wurde damals schen Proletariats. Da schnattern aufgeregt alle und verhöhnen es und sie kennen kein eifrigeres Industrielle, Agrarier und Banken dürfen zu mit den Kreditverhandlungen der ungarischen Re­Gänse, als gäbe es das Sapitol zu retten. Bemühen, als die Wahrhaftigkeit und Glaub- sammengehen, ihre gemeinsamen Profitinter- gierung in Zusammenhang gebracht. Ueber den Den Tschechischnationalen geht es dabei würdigkeit des Wortes anzuzweifeln. Jeder essen gemeinsam wahren, doch wehe, wenn die wahren Zweck des Aufenthalts der lästigen nicht um die unversehrte Bewahrung ihres Versuch einer Annäherung muß schon im Reime Arbeiter dasselbe tun wollen, oder wenn es auch burgerin wird wohl bald Klarheit geschaffen heutigen Vorherrschaftssystems, für das ihnen zertreten und bespien werden. Schon Seliger nur aussieht. als wenn sie dies tun woll- werden. die allnationale Koalition als notwendige Vor- hat erklärt, daß die deutsche Sozialdemokratie ten! Wenn zwei dasselbe tun, so ist es nicht außſepung dient. Die Koalition ist ihnen ge- auf dem Boden des Staates ſtehe, doch das hat dasselbe. Und die Arbeiter sollen dieſem jesuiti- Macdonald wird Sowjetrußland wiß unentbehrlich, wenn sie auch für sich selber, die tschechischen Nationalisten niemals ge- schen Grundsaß Folge leisten, wenn sie nicht als anertennen. den Begriff Koalitionstreue ausgeschaltet haben. hindert, die deutsche Sozialdemokratie mit Verräter an der Nation beschimpft werden wol- London  , 20. Dezember. Sie selber werfen alle Koalitionsverpflichtun-| Stallina und Schollich in einen Topf zu werfen. len. Die zweierlei Moralwird aber, Westminster Gazene" erfährt, haben hinter den gen auf den Misthaufen. wenn diese ihrem Dr. Czech hat in Aufsig aufs neue alle nationa- auf die Dauer ihre Wirkung bertulissen Beratungen stattgefunden, deren Zweck Parteivorteil im Wege stehen, sie verlangen listische Statastrophenpolitik energisch abgelehnt. sagen, darauf können die Herren die Anerkennung der Sowjetregierung nach dem Sti.rze des Kabinetts Baldwin war. ihre Einhaltung nur von den tschechischen So- doch die Narodni Listy" ermangeln auch dies Gift nehmen!

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bs­

( Havas.) Wie