22. Dezember 1923.
cine Fahrlässigkeit, nicht dafür zu sorgen, daß er auch im Handelsregister gelöscht werde. Wir haben einen ähnlichen Fall, wie alle wiffen, vor kurzem bei der Bohemiabant" gleichfalls erlebt. Der Minister hat gesagt, daß er an der Radio Slavia" nicht beteiligt sei. Das ist richtig. Er persönlich war an der„ Radio Slavia" nicht beteiligt. Aber ebenso richtig ist, daß die Gesellschaft ,, Telegraphia ", deren Verwaltungsrat Jng. Novaf bis zu seiner Ernennung zum Minister war, mit 35 Prozent bei der„ RadioSlavia" beteiligt
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lungen das Vertrauen zu Herrn Leo Zuleger vollständig verloren."
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wenig in die deutschnationale Brust geworfen Nachdem sich nun Serr Stolle so ein klein bot, wird er deutlicher:
,, Wahr ist aber, daß durch meine zielbe wußte, entschlossene Tätigkeit der Groll und die Eifersucht des chrenämtlichen Funktionärs Herr Leo Zuleger, der für sein Ehrenamt dieses Jahr aus Organisationss geldern mit 18.000 K bezahlt wird, immer mehr wuchs, der Genannte in mir einen gefährlichen Konkurrenten sah und der Menung war, daß ich ihm in seinen Bestrebungen nach Erreichung der unumschränkten Bauernherrschaft hinderlich sei."
Jetzt wird verständlich, warum der Lands
Diese Aktiengesellschaft hat nicht dafür ge-) jorgt, daß er aus dem Register gelöscht werde. hat nicht so ohne weiteres gefiegt. Für die große Stärkeste, was je nach erschütterter Trostlosigkeit Chaplin tam zuletzt nach Deutschland und nächtigkeit, fein wortloses Elend ist sicher das Vielleicht deshalb, damit sie wenn feine Minister Masse war er zu fein, für die Intelligenten zu gespielt worden ist. Wissen die zweihundert Wil fchaft endet und er wieder in den Verwaltungs- grob". Sagen wir es offen, er war zu undeutsch. lionen begeisterten Chaplinisten, welch ein Trarat fommt, die Kosten der Löschung, der Eintra- Das hat ihm geschadet. Denn all die Prügel- und gifer dieser wunderbare Stünstler ist? gung usw. erspart. Aber zweifellos ist, daß er ein Heyfilme, die ranzigen Liebesromane, die aufgeint Handelsregister eingetragener Verwaltungsrat donnerten historischen Filme mit Nillandschaften, aber doch auch seiner Art ganz entzüdend ist der Natürlich lange, lange weit weg von ihm, nach außen hin ist, wenn er auch schon nicht nach ganz echt an der Pante aufgenommen, die ge- fleine Jadlie Coogan, deffen letzter Film innen weiterhin für die Geschäfte der betreffendent fielen ja recht schnell. Aber Chaplin? Firma verantwortlich bleibt. Den Gläubigern „ Das Zirkuskind" mit New York und Lonund allen Außenstehenden gegen nicht so recht ganz. Er hat sozusagen sich zum( Da foll man noch sagen... Eeines hat Jadlie Nun ja, er ist heute populär. Aber doch don zufammen in Berlin gespielt worden ist. überaberist nur das Handelsregister Troß gefiegt. Durch seine ungeheuerlich reichen von Chaplin gelernt: den furzen Ausdruck, die alein maßgebend. Es war, teine Ab- Einfälle, durch seine vis comica, die schließlich Rolle des Armen und Verlaffenen. der sich her. sicht auf Seite des Ministers, aber sicher jeden überwältigt, durch seine knappe und wißige aufarbeitet, das prosaische und dabei so wahre Schlagkraft. Aber das alles ist ja gar nicht das und erlebnisreiche Milieu der Armenviertel. Schöne und Letzte von Chaplin. Ob man dieses Und nun der neueste deutsche Film„ Der Beifall der Massen heraus. Ich höre ein Ge- Ludwig Berger . Der Erfolg bei der Presse Letzte schon fennt? Ich spüre es nicht aus dem verlorene Schuh", ein Wert des Regiffeurs lächter aus zweitausend Sälsen und sehe, wie und beim Publikum ist sehr groß. Jeden Abend poſt" deren Hintermänner und Zusammenmanche vor Lachen vom Stuhl fallen. Aber was werden gewisse Szenen mit Beifall belohnt.( Was schneider immer etwas von den„ hohen Gehältern" ich vermisse, ist noch die stille Rührung, das tiefe ich bei Chaplin noch niemals fah!) Und diese Ste- der Arbeiterführer zu erzählen wissen, bei der AusLächeln der Seele, der innere Gruß des Herzens nen find auch sehr schön. Wie das Aschenbrödel einandersetzung Stolle- Zuleger der Atem so frühan ein bezauberndes, fast ätherisches Weien, an unter einem Fall leuchtenden Laubes sich in eine seitig ausging. Die günstige Gelegenheit einmal einen guten Geist, nicht einen der alten Märchen glitzernde Brinzessin verwandelt, das ist ganz ent- ohne zu verleumden über ein bezahltes im Elfenrödchen, sondern einen modernen aus zückend. Aber der Film als Ganzes ist eben Ehrenamt schreiben zu fönnen, hat sich das Ren dem Großstadtelendvierteln, der aber alle Anmut wieder einmal fein Film, sondern eine Vertralorgan der Agrarier entgehen lassen. Für unsere und Schönheit und lustige Schlauheit der Seele filmung". Abgesehen von vielen albernen Zuleinbauern, bei denen der Bund der Landwirte" ist, und daß der Profurist rabčit der Gesellauf seinen ausgedrehten Füßen spazieren führt. taten ist das Schlimmiste, daß man sich immer immer auf Gimbelfang geht, wird es aber sicherſchaft Telegraf.a", wie ich im Handels- die ernſten und fleißigen Streber unter denen ist nach guten Filmideen„ gefucht" worden. Erst Macht des Landbundes in erster Linie dienstbar Es gibt auf der Welt zweierlei Menschen: wieder sagt: hier ist etwas fünstlich übersetzt. Es lich sehr interessant sein, zu erfahren, wem die register erhoben habe, Verwaltungsrat der Radio- Slavia" ist. In beiden Gesellschaften, jo- es wieder Gute und Böse gibt und die Zi- war die Filmtechnik da und der zuliebe wurde gemacht wird: den agrarischen Bonzen( und Gutswchl in der„ Radio- Slavia", als auch in der Te- geuner, die fein Amt und feine Würde ernst das und jenes gemacht". Bei Chaplin und bei besivern), die sich für Ehrenämter( wohl Achrenlegraphia" ſizen als Verwaltungsräte die Ver- nehmen, überall hinträumen, sich liftig von guten den guten Schwedenfilmen ist dagegen alles aus ämter) sehr gut bezahlen lassen. Bernehmen, trauenemänner der„ Živnostenska banka". In der denen es heimlich immer sehr, sehr gut geht. Sie cins. Daher gibt es nicht wie in dieſem deut chen Geistern geführt durchs Leben schwindeln, und einem Guß. Technik und Handlung und Spiel ist " Telegrafia " Professor Rossa, in der„ Radio- haben das innere Glüd und können auf das Film gesuchte und gefünftelte Wiederholungen, nen Ehrgeiz. Sie genießen alle Zuft, aber fie 3 liefern. Man merkt, daß das alles geftet ist äußere verzichten. Sie haben ein Herz, aber fei- die feinen anderen Zweck haben, als gute Bilder brauchen laum Geld. Sie tendein durch Leben und von irgendwcher wird ihnen immer geholfen. Sie find die eigentlichen Zigeuner, die Künstler, die Träumer, die Gottesnarren, die lustigen Philosophen und wahren Genießer dieser schönen Erde.
Slavia" Dr. Souret.
Nun stellen Sie sich vor, daß es sich hier um nicht weniger als sechs Attiengesellschaften handelt, um Novak u. Jahn, drei Automobilgesellschaf
ien, die Radio- Slavia.
Ueberall hat die„ Živnostenska banka" ihre Hände im Spiel.
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und verstimmt. Dabei ist Berger einer der intelligentesten und fähigsten Leute beim Film. Und trotzdem... Wie viele unmögliech Bilder sind da. lange tiefe Näume, in denen fich ganz hinten(!) etwas abspielt. Ist das nicht Wahnsinn? Wie wenig wird der Zuschauer auf die wichtigen Stenen vorbereitet. Es wedren eben Bilder Das ist es, was Chaplin in allen Rollen hintereinander" gemacht und rein logisch verspielt. Er ist stets der Kleine, der Ausgebeutete bunden. Im guten Film entwickeln sich dagegen ( ohne darunter zu leiden), der Schwächere, der die Bilder durch Bewegung auseinander. Der Berlumpte und doch geht er wie ein Prinz Film soll ein sehr kunstvolles, überlegtes Linienfeinen Humor, seine Schlauheit oder seine Güte. Chaplin lernen wollten, wie sorgfältig und gedurch die Welt. Ueberall kommt er durch. Durch viel sein. Wenn unsere Regisseure einmal von Das sind die Voraussetzungen, aus denen ich der Selb der König aller seiner Filme.. Er ist der alles sich zu einer Birdwirkung zuſammenſchließt. Er ist in seiner berühmten zerlumpten Gestalt nial er ein wichtiges Bildmotiv vorbereitet. Wie Held
Da müssen Sie schon verstehen, daß die Menschen im Staate mißtrauisch werden. Dieser Wasserkopf, der sich aut Staate gebildet hat und alles, was im Staate ist, aufsaugt, ist in der Meinung der Bevölkerung heute der eigentliche Staat. Daher herrscht allen diesen Dingen und Personen gegenüber größtes Mißtrauen.
tümer nicht vorkommen.( Lebhafter Beifall.)
munitätsausschusses zustimmte, wurde die Sibung mit den üblichen Neujahrswünschen Prašeks ge= schlossen.
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Lages- Neuigkeiten.
auf meine Schlüsse gekommen bin. Ich gebe zu, Wohltäter auf den Auswandererschiffen und der um sie zu erreichen! Natürlich muß es dann auch Erlaß der politischer Behörden beanständet, daßz Sprachengebrauch der Matrifenämier. Ein daß das ein Irrtum war. Aber ich glaube, daß es fein leichtfertiger Irrtum war, sondern ein Savalier in der ersten Reihe auf den Renn ein guter Einfall sein. Aber was unseren Re- die Pfarrämter bei der amtlichen Korrespondenz es fein leichtfertiger Irrtum war, sondern ein Ord- giffeuren turchaus verständlicher und wahrscheinlicher. bahnen. Er ist der Hüter der öffentlichen Ord giffeuren noch fehlt, iſt das Elementare, das betreffend die Matrikenführung, sich der deutschen Sorgen Sie dafür, daß nung in den Verbrecherstraßen und der Nähr A B C der Filmlinic. Sie sind alle darin noch Sprache bedienen, und macht darauf aufmerks vater der verstoßenen Kinder. W er hinfomnit, fehr, sehr weit zurüd. Aber daß es noch eine Art sam, daß die e Amtsführung als solche eines staatder Einfluß dieser Bant endlich einmal im Staate verbreitet er Liebe und Lachen. Er sieht immer Sunsttechnik des Filmens gibt, die fchon jenfeits lichen Amtes, was jedes Matritenamt ist, im gebrochen werde, wie der Aermste aus, aber es geht ihm immer dem primitiven guten" und schlechten" Film Sinne der§§ 1 bis 11 des Sprachengeseyes in daß der Staat nicht regiert werde von dieser daß der Staat nicht regiert werde von dieser am besten. Er gibt keine noch so jammervolle gesicht und dem gesuchten guten Ausschnitt" der Staatesprache zu geschehen habe. Jenen Bant, sondern von denen, die zur Regierung des Situation, die er nicht überwindet. Steine Geld liegt( das A und unserer Filmregiffeure) das Matritenäm: ern, welche dieser Vorschrift zuwiderStaates berufen sind. Dann werden solche Irrlosigkeit, die nicht doch mit einem prächtigen zeigt die große Entwicklung, die der Film als handeln, wird mit dem Einschreiter nach§ 25 Suppenteller ihren Abschluß findet. Keinen Stars unit gemacht hat. Und doch glaube ich immer, des Gesetzes zum Schutze der Republik gedreht. Nachdem das Haus dem Antrage des Jm- fen, den nicht er niederschlägt. Und als Höchstes: daß alles Große und Erstaunliche erst kommen zu diesem Vorstoße der politischen Behörden ist Steine Würde, die er nicht lächerlich zu machen wird! weiß. folgendes zu bemerken: Nach§ 8 ts Sprachen gesetzes vom 29. Feber 1920, Sig. Nr. 122, wird Im Chaplinfilm fiegt aber nicht ein Aberdie Durchführungsverordnung zum Sprachen wiziger über den weniger Schlagfertigen, sondern ge eye auch den Sprachengebrauch jener Behörden der menschlich in jeder Hinsicht feiner OrganiIn der vorgestrigen Situng des Senats fierte über den menschlich Geringeren. Charlin und öffentlichen Organe regeln, deren Wirfjamsprach noch zum Gefeße über die Zusammen ist in seiner nur an einem Senopf hängenden Hose feit sich auf fleinere Sprengel, als es ein Ge legung und Trennung der Gemein- auch dem Reichen gegenüber Kavalier und in richtsbezirk ist, erstreckt. Da die Sprachenverord den Gen. Löw. Er erklärte, daß wir gegen das feiner Schwäche dem Armen Schüßer und Retter. den ist, fehlt es an dieser Regelung. Zu den mung befannilich bisher nicht fundgemacht wor Gefeß, stimmen, weil wir der Ansicht sind, daß die Er trägt als Handschuh einige Löcher, die durch öffentlichen Organen, deren Wirksamkeit sich auf Gemeindeordnung, so wie sie gegenwärtig in Gel- Lederreste zusammengehalten werden. Aber er tung ist, und das Verfassungsgeseß eine genügende macht dazu Handbewegungen als ob es die ele- wie wir bereits berichtet haben im Bund der erstreckt, gehören zweifellos auch die mit der Im Saazer Kreise ist vor einigen Wochen kleinere Sprengel, als es ein Gerichtsbeziri iſt, Handhabe bieten, um der Regierung die Mönlich gantesten Handschuhe wären. Die Wohnung ist Landwirte" ein häuslicher Zwist ausgebrochen, Matrikenführung befaßten Seelsorgeämter. Es teit zu geben, Gemeinden zusammenzulegen und verschimmelt, aber man hat alles, was zum Wohl über den sich allerdings das Zentralorgan der besteht also derzeit keine gefeßliche Handhabe, fie zu trennen oder die Grenzen der Bezirke, der leben gehört. Eine zerrissene Sofadede als Ki Landbündler, die in Prag erscheinende Deutsche zur Anwendung der tschechen Sprache bei der Gane und selbst der Länder zu ändern. Wir stim- mono, eine Blechschale als Mundwischglas, einen Landpost", bisher gefliffentlich ausschweigt. Dieses Sterrespondenz in Matritenangelegenheiten zu men gegen das Gefeß, weil durch dieses Cemächti Haufen der abscheulichen Stummel, unter denen Blatt, das über seine Gegner stets genauest" infor- nötigen. gungsgeseß wieder der Regierung die Möglichkeit er sich mit fennerischer Miene bedeutsamt etwas miert ist auf eine Lüge mehr oder weniger gegeben wird, auf die Gemeindegestaltung voliti zum Rauchen aussucht. Wenn man sich altmo- fommt es da nicht an versagt plöblich, wenn der Tschechoslowakei im Auslande. In lezier Zeit Die Verdienstmöglichkeiten für Arbeiter aus ichen und nationalen Einfluß auszuüben. Nach disch ausdrüdt, müßte man sagen, er ist eine Mim„ Saazer Anzeiger" der von der landwirtschaft- mehren sich die Fälle, daß die tschechoslowakischen der Gemeindeverordnung darf eine Gemeinde schung von Till Ensenspiegel und einem Diegenes. lichen Zentralfanzlei für Streis und Bezirk Saaz Bertretungsförper im Auslande von tschechoslowas gegen ihren Willen mit einer anderen Gemeinde Aber das ist alles viel zu wenig, und er selbst vor die Türe gefeße Herr Stolle gegen den tischen Staatsangehörigen ohne Beschäftigung um nicht zusammengelegt und von ihr auch nicht ge- wird wohl erst die Rolle und damit auch das Streisvertrauensmann 3uleger die schwersten Unterstüßung behufs Rückkehr in die Heima: antrennt werden. Dadurch erscheint die Autonomie Wort für seinen Typus schaffen müſſen, wenn er Beschuldigungen erhebt. Da nun die andpost" gegangen werden. Das Ministerium des Aeußern der Gemeinde gewahrt. Für die Gemeinden: nicht vorzieht, mit seinen eigenen Namen diese ihre Leser und auch uns in der Berichterstattung macht darauf aufmerksam, daß die Verdienstmög also die Notwendigkeit der Schaffung eines be- Figur des eleganten Armen, des zigeunerischen über den Hader der agrarischen Bonzen im Saa lichkeiten für tschechoslowakische Arbeiter, beionsonderen Gefeßes nicht gegeben, ebenso wenig ist Lebenständlers unsterblich zu machen. zer Streise so vernachlässigt, müssen wir den Sanders in den Ballanstaaten, durchaus nicht als
Der Film als Kunstwert.
Das bezahlte Ehrenamt. Ein agrarischer Kreisvertrauensman läßt sich für dieses Amt" 18.000 kronen jährlich bezahlen!
gebunden.
dies der Fall für Veränderungen der Gemeinde- So wunderbar das alles auch ist, so würde zer Anzeiger" selbst zitieren, in dem Herr Stolle, günstig bezeichnet werden fönnen und warnt vor grenzen. Man hat aber ger- de aus politischen es doch nicht auf uns so tief wirken, wenn Chap- dessen Forderung nach Einberufung der Saazer abenteuerlichen Reisen ins Ausland, denn die Geund nationalen Gründen das Gesetz dezu heißt, lins Ausdrucksmittel nicht von so fünstlerischer Sereiskonferenz der Landbündler bisher noch immer um je nach Bedarf nationale Majo Vollendung wären. Was alles er laun, darüber nicht erfüllt wurde, zuerst erklärt, daß er nicht währung einer Unterſtüßung ist an die Bejtin ritäten oder Minoritäten zu schafmöchte man gern filometerlang sprechen und wegen mehr als unbotmäßigem Benehmen ent- mungen des Ministeriums für soziale Fürsorge fen.( Beifall.) schreiben, wenn man die leiseste Hoffnung hätte, lassen wurde und dann feststellt: bas ausdrücken zu können, was er so wunderbar in einer einzigen Falte seines Gesichtes zusammenzieht. Darin besteht ja auch seine spezifische Filmtechnik und zugleich seine Modernität. Von Felix Stößinger - Berlin . Der moderne Mensch, das Geschöpf der angelsächAm neunten November sah ich zum ersten fischen Rapitalskultur ist tein Italiener und fein Mal The Nid.( Seitdem noch zweimal.) Als Araber mehr, der mit wilden Gesten, mit Hinich das Theater verließ, riefen die Extrablätter stürzen auf den Boden, Zaufen des Bartes, die Niederlage Ludendorffs, nicht seine erste, in Schlagen der Brust, Schütteln der Arme feine München aus. Da erinnerte ich mich der amü- Gefühle zum Ausdruck bringt. Unsere Mimen, fanten Bemerfung, die ich einmal gelesen hatte, die das immer weiter auf dem Theater treiben, daß die deutschen Nationalhelden Hindenburg als ob sich die Verhältnisse nicht im Geringsten und Ludendorff seien; auf der ganzen anderen verändert hätten, wirken ja zum Teil deswegen Welt dagegen unbestritten der fleine Londoner so schal auf uns, weil sie sich wie Geschöpfe einer Ostjude Charlie Chaplin . Als er nach London alten Zeit in unserer heutigen gebärden. Daals berühmtester aller Sterblichen zurüdlehrte gegen Chaplin! Was er auch ausdrückt: es ist nur ( der Ruhm Goethes, Napoleons , Mohammeds, ja ein Buden in seinem Gesicht. Sein fletschendes selbst Moses und Budhas ist ein reiner Dred da- Lachen. Eine Sekunde! Sein verstehendes Augengegen), waren mehr Menschen auf dem Bahnhofs- blinzeln. Wieder nur eine Sekunde! Sein kurzes plab massiert als bei der Heimkehr des fieg- Erbleichen und Mundöffnen! Und schließlich der reichen Britenheeres. Nicht der Film als solcher Gipfel aller Schauspieltunst: wenn er am frühen hat Chaplin so populär gemacht, denn schließlich Morgen nach durchirrter Nacht im Kid nach der filmen ja noch Millionen andere neben und feit vergeblichen Suche nach seinem Pflegling durch ihm: sondern sein seelisches Etwas, das ihn zu eine furze Querstraße auf seine Haustür zugeht, cinem so unendlich bezaubernden we enfchen fie entgeistert anchant, fait erkennt er sie nicht, und dann in Schlaf fintt. Sein Gang, seine Ueber
macht.
.... wahr ist vielmehr, daß die Ursache Das Gesetz über die Vermögensabgabe. Jm des ganzen Zerwürfnisses darin zu suchen ist, gestrigen Berichte über die Rede, welche Genoffe daß ich die Politik des Streisvertrauensmannes Dr. Heller im Senat über die Vermögens des Bundes der Landwirte, Kreis Saazerland, abgabe hielt, findet sich ein finnstörender Fehler. Herrn Leo Zuleger, Gutsbesiger in Libot Es soll am Schlusse des Berichtes heißen: Zu sch an, nicht mehr bedingungslos mitmachte, gerade ungeheuerlicher Konsequenzen muß der da ich durch vielerlei Wahrnehmungen in den§ 3 führen, der die Wohltaten ds Gesetzes den letzten Jahren die leberzeugung gewon- Personen mit fleinem Vermögen nicht zukommen nen habe, daß Herr Leo Zuleger mit allen seinen läßt, wenn die es Vermögen in der Zeit vom Funktionen und Vertrauensstellen nur seine 1. Jänner 1914 bis zum 1. März 1919 um mehr persönlichen Intereffen verfolgt, als 200 Prozent gewachsen ist. Dagegen kommt ja, daß er die große politische Bewegung, die in der Nachlaß an der Vermögenszuwachsabgabe Rampfinstrument für das Landvolk ist, in der ienen zu, die beispielsweise am 1. Jänner 1914 Ausführung ihrer großen Aufgaben hemmt und ein Vermögen von einer million, am behindert, und ihr jenen verderblichen Seurs in 1. März 1919 ein solches bis zu drei Milsn seinen höchsten Funktionen aufzwingt, der lionen Kronen hatten. Die Wohltat, welche zwar ihm nüßen mag, der jedoch sicherlich das deutsche Landvolk volkswirtschaft lich und völkisch dem sicheren Be: falle zuführt; es ist ein Mann, der jeden, der seine Pläne durchschaut, mit Hilfe ihm geeig net erscheinenden anderen Personen aus dem Sattel heben will, und der keinen anderen neben sich duldet und sich als alleiniger Beherrscher der Bauern aufspielen will, und habe ich durch vielfache Beobachtungen seiner Hand
der§ 5 des Gesetzes einräumt, wird vollständig in das Ermessen der Behörden gestellt, weshalb auch dieser Paragraph, der sonst annehmbar ist, teine Befriedigung erwecken kann.
Der unfleißige Nobelpreisträger. Die Auszeichnung des Kieler Professors Dr. Meyerhof mit dem medizinischen Nobelpreis gibt der
Glocke" Anlaß, die folgende kleine Erinnerung auszugraben: Im Jahre 1905 begründete Meyerhof, damals Student an der Berliner Universität,