6. Jänner 1924.

werden kann. Mit anderen Worten, der Staat übernimmu für die Vauf die vorausbezahlten Be­träge auf die neunte Striegsanleihe, wodurch die österreichischen Kronen in tschechoslowakische ver­wandelt werden.

Die Reitschrift Wirtschaft" kommt nun auf die Angelegenheit zurück und schreibt:

Der Finanzminister griff zu einer Maßnahme, die vom gesetzlichen Standpunkt absolut unstatthaft war. Er gab den Banken unter analoger Anwen­dung des Gesetzes vom 24. Juni 1920, Stücke der pierten Staatsanleihe und zwar 6prozentige und aprozentige Stüde  , behandelte sie demnach als pri­vilegierte Personen und datierte obendrein die Transaktion auf den 1. September 1920 zurüd, wodurch die Banken auf Kosten des Staates einen namhaften Ersas für den Zinsen verlust erhielten.

Die Oeffentlichkeit hat bis zum heutigen Tag nichts darüber erfahren, ob die Titres der vierten Staatsanleihe den Banken tatsächlich übergeben wurden und wenn dies der Fall war, ob sie sie behalten oder ob das Geschäft einseitig oder im bei­derseitigen Einverständnis rüdgängig gemacht

wurde.

Und auf eine Antwort auf diese Frage hat die Bevölkerung ein Recht. Sie hat einen Anspruch darauf, llar zu sehen und zu erfahren, ob es in der Kriegsanleihe Personen gibt, die sich praeter legem oder contra legem besonderer Begünstigun gen erfreuen. Die parlamentarische Kontrolle hat in dieser Frage vollständig versagt. Sache der Rammern, und zwar nicht bloß Sach. der Oppo­fition wäre es gewefen, auf eine flare, eindeutige Antwort zu dringen, zumal da die Vorlage einer Striegsanleihenovele vor der Türe steht.

würde.

von Rohstoffen, stehen technische und Geldschwe= rigkeiten entgegen. Getlagt wird allgemein über de hohen Frachtfäße. Die Regiebahn hat die Fran­fenfracht um 30 Prozent erhöht. Wenn auch die Lage heute noch völlig unübersichtlich ist, können doch Anzeichen einer Wiederbelebung nicht ver fannt werden. Die oberschlesische Eisenindustrie hat schwer gegen die tschechische Konkurrenz au leiden. Das Auslandsgeschäft leidet durch Pre s unterbietung der Konkurrenz. Im Schiffs, Lo­fomotiv- und Eisenbahnwagenbau, in der Ma­schinenindustrie, der Industrie der Steine und Erden, der Kautschut- und Holzindustrie hält die ich echte Lage an. Eine gewisse Belebung hat die Elektrizitätsindustrie, der Papiergroßhandel und die Baumwoll- und Leinenspinnerei erfahren. De Lage in der Nahrungs- und Genußmittelindustrie ist uneinheitlich. Während Stonserven gut abge­jetzt werden können, find die Absatzmögliche.ten für Fleischwaren bedeutend zurückgegangen.

Prager   Nurse am 4. Jänner.

100 hot. Gulben.. 1 Billion Mari 100 veig, rants. 100 fchweis. Fran! Biuno sterling 100 Lire

1 Dollar.

100 franz. Frants 100 Dinar

1000 mag ar tronen 1,000.000 po. Mart. 10.000 ofert. Mronen.

1804.50 7.574) 150 250 601-00 1475 00 147 87:50 14.45.00

169.75: 00

38.24.50

17.72.50

47251

4.76.00

Ware

181.50 777.50 151 750

604.0) 148 950 140.375 84.75.0 171.25.00 38 92:50 18.22 50 5.52.50 4.9300

Theater und Kunst.

Seite 7.

morgen Montag die neueinstudierte Oper Fide. lio"; Dienstag neueinstudiert Die Czardas. fürstin"; Mittwoch neuinszeniert und neueinstu­biert, at me n"; Donnerstag Gastspiel Deu sch

Die Jüdin von Toledo": Freitag die Strauß- Oper Salonte"; Somstag m weisten Rößl; Sonntag abend Boccaccio  ".

Spielpland der Kleinen Bühne: Heute Sonne  tag und Mittwoch abend ,, Liliom"; morgen Mon­tag und Donnerstag die Eysler- Oprette Die schöne Mama"; Dienstag Gastspiel Deut ch Schweiger"; Freitag zum erstenmale Der Mustergatte"; Samstag Dorine und der 3nfall"; Sonntag abends Der Muster. gatte".

"

Genossen Deutsch, Graben 25, Kleiner Basar.

Aus der Partei.

Arbeitervorstellung ,, Florian Gcher". Kommen den Sonntag, den 13. ds. gelangt das fünfaltige Jiří Wolker  . Dieser Tage ist der tschechische Drama Florian Gener" von Gerhart Haupt. Dichter Jiki Wolter im Alter von 24 Jahren an mann als Vorstellung des Vereines deutscher   Ar­Tuberkulose gestorben. Wolter war der begabteste beiter in Prag   im Neuen deutschen Theater zur und seriöseste von allen jungen tschechischen Dichtern, Aufführung Rückgang der Zuckerproduktion in Deutsch   welche der kommunistischen   Dichtergeneration ange Kartenvorverkauf täglich bei Optiker land. Die Deutsche   Allg.meine Zeitung" berichtet, hören und seine sozia.' n Balladen find, wie wir daß sich nach Beendigung der Rübenverarbeitung bereits in unserem Feuilleton über neue tschechische jetzt herausstellt, daß etiva sechs bis sieben Misyrit hervorgehoben haben, das Beste, was auf die. lionen Zentner weniger Bucker als im Vorjahre fem Gebiete in der tfd; echischen Literatur geleistet er cugt worden sind. Der stark verminderte Anbau wurde. Seine Gedichte wirken durch die Kraft ihrer trug zu diesem Ergebnisse ebensoviel bei als die sozialen Sujets und durch die wahre Boefie, we dhe ungünstige Witterung. Vermehri werden die de sich in ihnen äußert. Von Wolfer erschienen bishec trübenden Aussichten für die Zuckerversorgung zwei Gedichtbände: Host do domu"( Der Gast im durch die Möglichkeit einer weiteren Einschrän- saus") und„ Těžká hodina"( Schwere Stunde"). fung des Rübenbaues im nächsten Frühjahre, da Außerdem befindet sich eine Sammlung sozialer die Rübenpreise den Landwirten keinen Anreiz Balladen Wolters foeben im Drude. Während geben. Woller in dem ersten Gedichtbande als intimer Th gialen Beigefchmad hat, sehen wir ihn in ber riter auftritt, beffen Menschenliebe nur einen fo Schweren Stunde" schon als einen sozialen und fozialistischen Dichter. Sein bestes Gedicht ist die Ballade von den Augen des Heizers"( die Tragödie eines erblindeten Arbeiters). Dieses Gedicht wird

t. i Spielplan des Reuen Theaters. Heute Sonn­tag 230 Uhr Arbeitnehmer- Borstellung Gastspiel Leopold Stramer tean", abends„ m à bi";

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10. Jänner im Gasthause, atademie" geselliges Lokalorganifatson Prag   VII. Donnerstag. ben Beisammensein,

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1715

Redakteur des„ Daily Telegraph  " hatte heute eine Konsolidierung der englischen Wirtschaft. Ein interessante Unterredung mit dem Vertreter der Die Ange egenheit ist also noch immer nicht Föderation der britischen Industrie über die Lage flar gestellt. Sicher ist, daß die Banken in diesem bes englischen Sandels. Der Vertreter der Föd für sie lurrativen Geschäft 1. die Differenz zwischen ration erklärte, daß sich die Lage bessere, und tschechoslowal schen und österreichischen Kronen daß die gegenwärtige Handelsausfichten auch in der sozialen Weltliteratur einen unbestreitfort einen warmen Dantel oder Roftüm im Juventur verdient und 2. daß sie einen Ersay für Zinsen- günstig seien. Unter normalen Berhältnissen baren Ehrenplag einnehmen.„ Die Ballade vom un. verluste erhalten halen. Es wäre dringend not wäre es möglich, eine wesentliche Befferung des geborenen Kinde". Blinde Musikanten"„ Die Bal­wendig, wenn in dieser Angelegenheit, bei der es Handels vorherzusagen. Er ging sodann zu Einzel- lade vom Traume",„ Das Gesicht hinter dem Glofe" jich um etwa 250 bis 300 Millionen Stronen heilen über und hob hervor, daß die Ausfuhr in und andere Gedichte Wolfers sprechen vom starlen Staatsgelder handelt, restlose Klarheit geschaffen den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres sozialen Fühlen dieses Poeten und von seiner großen 403 Millionen Pfund Sterling, d. i. um 41 Mil- Begabung. lionen mehr als in der gleichen Periode d: 8 Handelsvertrag mit Griechenland  . Die Samm Jahres 1929, betragen hat, was in erheblichem lung der Gesetze und Verordnungen Nr. 115, aus Wlage der der Okkupation des Ruhrgebietes folgen gegeben am 27. Dezember 1923, enthält die vor den 25prozentigen Erhöhung der Sohlenausfuhr läufigen Sandelsvereinbarungen zwischen der zuzuschreiben ist. In zahlreichen Handelszweigen Tschechoslowakei   und Griechenland  . Auch diese befand sich die Befferung der Lage im ersten Vier Vereinbarungen find, ähnlich wie der Handelsver- teljahre in einem Uebergangsstadium; im zweiten Handelsver- befand trag mit Amerika  , über den wir gestern berichtet und dritten Vierteljahre blieb die Situation ledig haben, auf dem Prinzip der Meist begünstlich gleich, während sie im letzten Bierteljahre gung aufgebaut. Außerdem wird Griechenland   cine allgemeine Besserung, aufweist, eine Reihe von Waren zur Einfuhr in die Tsche­ choslowakei   zugestanden, die in einer bestimmten welche bestimmte Hoffnungen für die Zukunft Menge einen niedrigeren Bollfah genießen. Das bietet. Die Besserung der Bage wurde durch die geiche geschieht gegenüber der Tschechoslowakeiusfuhr von Rohelfen und Stahl beschleunigt, welche Artikel in ben festen brei Monaten eine von jelten Griechenlands  . Griechenland   hebt welche Artikel in den legten brei Monaten eine außerdem die Einfuhrbeschränkungen, denen die erhöhte Ausfuhr um 1.75 Millionen Pfund Ster Tschechoslowakei   bisher ausgefest waren, auf und ling aufweisen. Eine andere erfreuliche Erschei verpflichtet sich, falls Einfuhrbeschränkungen in ung eine gewiffe Abnahme der Ar. Zukunft notwendig wären, mit der tschechoslowa kredite bei den Banken, sowie die Bemühungen, beitslosigkeit, bie Bunahme ber& noels. schen Regierung darüber in Verhandlungen ein- bem englischen Handel in verschiedenen Teilen bes zutreten. Schließlich verpflichtet sich bie Eschecho- Neiches sowie Nord- und Süd- Amerikas, neue Ab­fiowakei Griechenland   unter bestimmten Bedin­gungen beim Einkauf von Tabak bis zur Söhe fabneblete zu gewinnen. Die Aussichten in der von zwei Millionen Seilogramm jährlich unter be- Schiffsbauindustrie sind sicherlich besser als im Vorjahre, wiewohl sie in den verschiedenen Be stimmten Bedingungen den Vorzug zu geben. zirken verschieden sind. Das Jahr endete offens fichtlich mit besseren Aussichten für den Eisen- und Stahlhandel an der Nord- Westküste, und man hat die Soffnung, daß die ärgste Depression überwun den ist.

Desterreichisch tschechoslowakisches Eisensyndi­Deſterreichisch- tschechoslowakisches Tat. Nach längeren Verhandlungen kam es zwischen Der Vereinigung der tschechoslowakischen Elsen werke und der Alpinen Montangesellschaft zu einem Ucbereinkommen, dessen Gegenstand die Bersorgung der für sie in Betv: cht kommenden 4. Jänner sind die Verordnungen über die Va Valorisierung der Steuern in Polen  . Mit Absatzgebiete mit allen von ihnen produzierten lorisierung aller Steuern sowie der Staatscinnab Haupterzeugnissen ist.

Interessengemeinschaft zweier Banken. Wie bürgerliche Batter meiden ist zwischen der Böh­mischen Eskompiebank und sired: tanſtalt und der Mährischen Eskomptebank eine Interessengemein­schaft zustandegekommen, der ein langjähriger Vertrag zugrunde gelegt wurde. Beide Banken entfer.den in die Verwaltungsräte gegenseitig De­legierte.

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men aus den Monopolen in Kraft getreten. In der Praxis wird das System der Vlorisierung in der Weise durchgeführt, daß nach je awet Tagen telegraphisch der Sturs des Goldfrant allen staat lichen Aemtern mitgeteilt wird. Die Steuersäge, die Eisenbahntarife, die Postgebühren und die Er zeugnisse des Tab: fmonopols werden in polnischen Mark nach dem jeweiligen Kurse des Goldfrant berechnet. Gegenwärtig beträgte der Kurs des 101 Goldfrant 1,300.000 Mark.

Devilenturie.

Die tschechische Strone notiert in:

ürich

Die Befferung der Wirtschaftslage in Deutsch  land. Die vom preußischen Weinifterium für Han­del und Gewerbe auf Grund von Berichten der preuß schen Handelskammern zusammengestellte Uebersicht über die Arbeitsmarktage meist für den Monat Dezember eine leichte Besse­rung nach. Vor allem ist ein Rüdgang in der Arbeitslosenzahlen des Muhr. Berlin  gebietes eingetreten. Die Stauftraft liegt aber en immer noch im argen. Die Geschäftstätigkeit im Einzelhandel war äußerst gering und konnte sich erst vor Weihnachten   beleben. Verhältnismäßig günft ger lauten die Berichte aus den Rohstoff­industrien.

schlesischen Steinkohaltnisse im ober­

und im mittel­deutschen Braunkohlengebiet haben sich gebessert. Auch in Westfalen   hat sich der Absatz von Kohle befonders   nach der Preisermäßigung wieder be= lebt. Der Siegerländer   Erzbergbau und der im Bahn- und Dillgebiet boffen, den Berfand im Jänner nach Westfalen   wieder aufnehmen au fönnen. Die Torfindustrie liegt noch immer still. Die Abfabstockungen in der stallindustrie haben angehalten. Nach dem Bericht ist die Arbeitszeit. berlängerung im Vergbau fast in allen Gebieten affgemein durchgeführt oder festgesetzt worden. In Oberschlesien   steigerte sich die Steinkohlenför­derung arbeitstäglich auf 83.296 Tonnen gegen 30,000 Tonnen im November. Die westfälische Ellen- und Eisen verarbeitende Industrie hat die Swierigkeiten der Micum- Verträge und der enderung der Arbeitsbedingungen noch nicht überwunden. In Dortmund   wurden am 19. De­sember die ersten Hochöfen angeblafen. Der all­gemeinen Arbeitsaufnahme, besonders dem Bezug

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