28. Jänner 1924.

Seite 3.

Ungeheuer Korruption. Weichen zu bewegen. Alle Angriffe, die Lag für ein besonderes Vergnügen ſein, einmal zur Ab- dehnte Beziehungen nach allen Seiten, erfuhr

für

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Bretts Charalterbild.

Die Geburt

ruptions- Affären, Karl Praset, ist nicht zum das taugliche Mittel. Es dürfte ihnen sogar| nalen tschechischen Korporationen, hatte ausge Die griechische Sage erzählt von einer schenz. Tag wie Bagel auf ihn niederprassein, prallten an wechslung auch Gestank zu verbreiten. diesem Wusterexemplar eines moralischen Did lichen und furchtbaren Schlange, der lernäifchen häuters bislang wirkungslos ab. Seine engeren windet sich im Čeffe Slovo" wie ein Salamander nommen wird. Das war die Quelle jener von allem, was in tschechischen Streifen geschah, ..un ist die Sache draußen. Der Steijsfal wie gesprochen wird, wie gedacht und was unter­Hydra, einem vieltöpfigen Ungeheuer, dem jedes- und wohl auch seine weiteren Freunde hoffen, daß und meint, es fame darauf an, daß er angeblich besonders wichtigen Sachen" aus dem tschechi mal, so oft ihm einer feiner Stöpfe abgeschlagen die 3eit den Standal liquidieren wird und viele nicht wüßte, es bei der- in der Redaktion der fchen politischen Leben, von denen Wenzel Prašek wurde, an dessen Statt augenblicklich zwei andere von ihnen haben anscheinend auch starkes Inter Brager Preffe" geführten Unterredung mit seinem Berichte spricht. Soffen wir, daß auch emwuchsen. Eine solche Hydra ist die bis ans Un- effe daran, daß diese Kleinigkeiten gütlich beigelegt Röder mit dem Korrespondenten der Stunde" diese Konfidentenberichte Prašefs, die unte" dem glaubliche grenzende Korruption in der werden, damit der Senatspräsident nicht beim zu tun zu haben. Er glaubte, so stammelt er, der Namen W. Böhm abgeschickt wurden, bald ans Tschechoslowakei und es gehörte wahrlich ein Ser- Sturze noch ein Dußend anderer mit sich reißt. Redakteur der Prager Presse werde seine, Tageslicht gelangen. W. Böhm ist Wenzel fules dazu, diesem Ungetüm ein Ende zu bereiten. Darum greift der andere Teil der Koalition zum des Stejskals, Mitteilungen doch nicht mißbrau- Prašek und Wenzel Prašek ist star I Prašek, Alle Streiche, die bisher gegen diese Schlange ge Drud von außen. Die Prager Presse" ist chen. Darauf kommt es natürlich nicht an, mag dieser böse Geist des öffentlichen Lebens. führt wurden, hatten regelmäßig zur Folge, daß allnationales Gemeingut. Also reißen die Anti- es diesen Herrn Röder auch noch so eigenartig be eine ganze Anzahl neuer Standalaffären damit prasetianer ein Stüd heraus, nehmen einen von leuchten, wenn er wirklich gewissermaßen als Re bloßgelegt wurden. Der Standal Praset ben gemeinsamten" Regierungsgeldern gespeisten gierungsorgan Schmok als Regierungsorgan! murde zum vielföpfigen Monstrum der Affären Redaktionsjüngling beim Schlafitchen, spannen ihn den Stejskal ausgefratschelt hätte, um dann Tučny, Střibrny, Stabelač und Konsorten und aus für sich ein und fancieren durch ihn die Enthüllun- einem Wiener Sensationsblatt einen Schlager" heutige Großgrundbesiver Wenzel Pret als Vor mehr als zwanzig Jahren trat dem Spiritus Sumpf hat sich ein fürchter­licher Kohlen- Gestank entwidelt- das gen gegen Braser, Svchla, Stribrny und die übri- zu telephonieren. Entscheiden ist, daß der Lehrling in die Pilsener Selcherei Rybař ein. ganze öffentliche Leben in diesem Freistaat der stands in die Auslandspresse. So lommt es, daß daß Stejskal der Vermittler eines die Regierung schreiben Lidové List" das Austragen von den Freunde des gegenwärtigen erbaulichen Zu Bericht der Stunde" im Wesentlichen richtig ist, Dort lernte er aus. Bald bekam r jedoch Storruption droht zu verpesten. - am gestrigen Tage das Pravo Lidu" die schwerst kompromittierenden, ungefeßlichen, ver Schweinskeulen und Leber satt und gründete Schlagen wir eine Seite in dieser Samm- Deffentlichkeit mit dem Briefe Wenze I fumpten Geschäfts war, an dem Stohlenschieber ein eigenes Unternehmen. Aber auch das fand lung tatsächlich noch nicht dagewesenen Schmut Bra sets an die f. f. Stabinettskanzlei über- Unsummen Geldes verdienten, während die strei- ein baldiges Ende. Dem findigen Unterneh affären auf, jene Seite, die mit Steistal überraschte, die Stunde" gleichzeitig einen Pra- ferden Bergarbeiter hätten die Opfer sein sollen. mungsgeist Pretis dünkte das Selchergewerbe zit schrieben ist, von einer staatlich geförderten Mil- ger Spezialbericht brachte, der das Bravo Mit der Aufdeckung dieser niederträchtigen Kor- wenig einträglich und so versuchte er sich als lionen Kohlenschiebung handelt, wie fie idu" vom selben Tage bereits zitierte und ruption hat sich die Prager Presse" in Bichhändler. Und siehe: Er fam, sah, siegte. nicht ihresgleichen hat: Während des vorjährigen des Briefes Wenzel Prašefs Erwähnung tat. Es Person ihres Redakteurs das erste Berdienst Sein Besitz ging ins Breite und Weite, nament Bergarbeiterstreifs hat sich ein Subjekt gefun- gehört ein besonderer Geschmack dazu, sich die seit ihrem Bestande erworben. Das Blatt stellt lich als ihm sein Werben die Hand einer be dent, das trotz der Sohleneinfuhrverbots des Ar- Stunde", diese Inkarnation forrupter Four- natürlich bereits fest, daß es mit der güterten Rotyzaner Selchermeisterstochter eintrug. beitsministers Srba dem Eisenbahnministerium nalistit, zum Instrument gegen die korruption Stunde" nie etwas zu tun hates Bald kam für Herrn Pretl eine andere Zeit. Der seine Dienste anbot und als Chef der Prager Stoh- auszusuchen. Aber der Kampf gegen die unge- will feine Verdienste. Und so falien sie den auf Strieg brach aus: Herr Pretl wurde, neben an­fenverkaufsgesellschaft Union" im Einverständ heuerliche Korruption ist so notwendig, daß man das Haupt des Herrn Röder, der doch an der Moderen, auch Striegslieferant. nis mit dem Ministerpräsidenten Svehla und niemandem besondere Vorwürfe daraus machen ralität seiner Handlung wahrlich einen beschei- Republik fonnte er schon als lang angesessener dem Eisenbahnminister Stribrny einen Verwird, wenn er in der Wahl seiner Wittel nicht denen Anteil hat. trag mit der österreichischen Bundesbahnbe vivai allzu zimperlich ist. Und Redakteure der Prager Besitzer eines prächtigen Großgrundbesitzes bea Auf jeden Fall aber hat die Sydra wiederum grüßen, als Nachbar der Gutsherrn Lobkowit hung vermittelte, durch den der Tschechoslowakei Presse", die es gewohnt sind, auf Befehl schreis ein paar neue Stöpfe bekommen. Wie viele werden und Schönborn. Auf seinem eigenen Grund 120.000 Tonnen oberschlesischer Kohle zugevendet ben, nicht zu schreiben, so oder so zu schreiben, das ihr noch nachivachsen, ehe man dem Ungehäuer mi: und Boden herrschte Prett auch über Spiritus wurden. An diesem Geschäfte, durch welches man mit sie fortwährend Rosendüfte erzeugen, sind eben Herkulesfäusten an den Leib geht? den Kohlenstreit abwürgen wollte, ber­brennereien und so trat er in die Genossenschaft dienten dieser Stejskal und die Seinen schwere 99013101103030005000803000800005000 cin, an deren Spitze Herr Prašek steht. Bis dahin ging alles klar und durchsichtig. Das Ding hat aber inen Haken. Prett, der sich unt die Politik hundswenig fümmerte, fonstatierte, daß er für seinen Spiritus eigentlich wenig bea zahlt bekomme. Das gab ihm keine Ruhe und so ging er der Sache nach, solange, bis er auf die Reservefonde der Oraanisation stieß. Das ware schön und recht gewesen, nur aber fehlte Wenzel Prašcts eine ausführliche in vorgedrungen war, zerbrach sich den Kopf, wo­" Pravo Lidu" sagt, daß der Zuschrift en honettes Sümmchen. Pretl, der bis hierher deutscher Sprache geschriebene Debut das Geld abgeflossen sei; denn das war ja nunziation angeschlossen war, in auch sein Geld. Als man ihm keinen reinen der Wenzel Prašek alle führen Wein schenken wollte, forderte er Rückzahlungen. den tschechischen Politiker angab Als man da fein Anfinnen ablehnte, flagte er und den Kaiser über die anti- auf Ersatz. Warum nicht, Herr Prett ist Ge österreichische Gesinnung in der schäftsmann. Was schiert ihn die Politik! Als undische chi fchen Nation, hauptsächlich ihm die Dinge aber zu lange dauerten, tschechischen ging in Prag , informierte. Die Zuschrift Preil in die Redaktion des Pilsener Česty Denit". Wenzel Prašeks und der Konfidentenbericht sind Dort wurde er mit offenen Armen empfangen am 11. August 1914 geschrieben, demnach gleich un Herr Vret! las am nächsten Tage eine Euere Egcellenz! zu Beginn des Strieges. Ihre Folge, ebenso Hymne- gegen die Korruption. Herr Prett Mein jüngerer Bruder, der geheime Siath vie die der weiteren Anzeigen Wenzel Prašefs, wurde von der Genossenschaft wegen ungenügen und 1. 1. Miniſter a. D. Karl Prazel hat mich war die Einleitung der Persetution gegen die der Solidarität vor die Tür gesetzt. Doch muß öfters über die erhabenen Eigenschaften Euerer ganze tschechische Nation, die sich einige Wochen man sich fragen, wo wäre die Entrüstung gegen Excellens erzählt und das eben ermuthigt mich in nach dem ersten Denunziationsschreiben Wenzel die Korruption gewesen, wenn Herr Preil seine vollem Vertrauen zu Euerer Excellens die hier Prašeks zeigte. Ihre Folgen waren die drakoni Rückzahlungen erhalten hätte? Ift alles wirk beigeschloffene Mitteilung höflichst zu unterbreiten.chen Maßnahmen gegen die tschechischen Sol- lich nur dem Gefühle der Reinheit und der Ich erlaube mir nur furz zu erwähnen, daß baten in der österreichischen Armee. Der De Liebe zum Saate entsprungen? ich ais Fabrifant und Dekonom, ferner als Mit nunziant Wenzel Prašek, beziehungsweise W. glied des Stadtverordnetenkollegiums der fönig Böhm, beruft sich gleich bei seinem Der Regierungsjournalist als oppo­lichen Hauptstadt Brag etc. etc. ziemlich reiche Eintritte in den Denunziantentioneller Auslandsberichterstatter. Erfahrungen mir erworben habe. dienst auf seinen Bruder Karl! Sollte ich hie und da besonders wichtige Bra set und dessen Stellung( Ge Franz Stejital, der Chef der Kohlen Sachen erfahren, dann werbe ich niemals unterheimer Rat und Minister a. D.) und betont, firma Union ", erklärt im Cesté slovo: lassen ere Excellenz darüber sofort in.cnnt baß gerade dies ihn zu seinem Schritte bewogen Am Samstag, den 12. Jänner, telephonierte nis zu feßen. Dergleichen Mitteilungen werde habe. Pravo Lidu" sagt, es sei auf den ersten ich immer schreiben unter dem Pseudonym Bud far, daß W. Böhm".

Millionen

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2996

Der t. 1. Geheimpolizist und der t.t. Geheimrat.

Seine Excellenz

Freiherr von Dr. SchießY, Chef der Kabinetkanzlei Seiner faiserlichen töniglichen apostolischen Majestät Kaiser Franz Josef I. in Wien I.

Der böse Geist des öffentlichen

Levens ."

Außer den beteiligten Regierungs- und Kohlengeschäftsleuten hätte bis heute kein Mensch von diesem Standal erfahren, wenn nicht und Senatspräsident Bráset und fein Bruder. nun fommt die politische Krönung der wirtschaft- Das Pravo Bidu" veröffentlicht gestern lichen Schiebung- ein Redakteur der Prager ein im Archiv der Kabineitskanzlei des österreichi­Presse" vor einigen Tagen den famosen Steijsschen Herrscherhauses aufgefundenes Dokument, fal interviewt, d. h. ausgefratschelt und das Eraus welchem hervorgeht, daß der ichige Senats­gebnis dieser Unterredung der Wiener Stunde" präsident Rarl Braset seinen Bruder Wen als Sonderbericht übermittelt hätte. el zu Konfidentendiensten für das österreichische Man bedenke erstens: ein Redakteur ber Saiserhaus verführte. Das Dokument hat folgen­Prager Preffe", eines offiziellen Regie- den Wortlaut: rungsorgans, ist gleichzeitig Mitarbeiter der Stunde", eines der Blätter des verlumpten und verlotterten, öffentlich als Lügner und Schwindler", als fäuflichen Journalisten" ge­brandmarkten Bekessy! Man bedente zweitens: Diesem forrupten Börsenblatt, mit dem Beziehun gen zu haben, so kompromittierend ist, daß das ischechoslowakische Ministerium des Aeußeren gestern nicht zum ersten Male amtlich zu erklären sich bemüßigt fühlt, daß es mit diesem Presseunternehmen nichts zu tun habe diesem äußerst anrüchigen Auslandsblatt nun teilt ein Redakteur des Prager Regierungsblattes In­formationen mit, die aller Welt verkünden, daß die Tschechoslowakei vor Storruption starrt und daß vor allem diese oder jene regierende Persön­lichkeit so und so weit im Sumpfe watet. Der Fall der Kohlenschiebung ist so eklatant und auch so ungeheuerlich, daß über diese Enthüllung des Prager Presse" Redakteurs( Max Röder heißt der Tüchtige) in der Stunde" das Česte Sovo" und die Narodut Demokracie" aufschreien. Daß ein Regierungsblatt dazu da ist, damit seine Re­dakteure den heimischen Gestant ins Ausland tragen, will ihnen nicht einleuchten. Herr Röder hat aber nicht etwa eine Dunimheit auf eigene Faust begangen, sondern es ist ganz flar, daß seiner Berichterstattung für die Stunde" ein System zugrunde liegt, an den er im höheren" Auftrage arbeitet. Nämlich: der Urvater der Spiritus, Bio Louvre, Stohlen und t. t. Spigen Stor­

werden."

"

Ein Augenblick herrscht Schweigen, dann fehrt Lenin Tschcheidze den Rücken und wendet sich an die umstehende Menge.

Mich Euerer Exzellenz bestens empfehlend zeichne ich mich mit dem Ausdrucke besonderer Hochachtung

Redakteur Röder von der Prager Presse" in meine Wohnung, ich möge ihn besuchen. Das Telephon bediente mein Dienstmädchen, welches Wenzel Prašef eine vorgeschobene Figur in die Telephonnummern notierte, an den ich den Diensten feines Bruders Karl Prašek Herrn Röder rufen sollte. Es waren durwegs gewesen sei. Karl Prašek war Reichsratsabge- Telephonnummern der Prager Presse". Ich ordneter, tschechischer Landsmannminister in der fragte nach Herrn Röder, der meldete jagte Aera Bed, er war ein hervorragender Funktionär aber, daß es sich um eine vertrauliche Sache Realitätenbesiver u. Dekonom in Prag 336, II. in der Agvarpartei, hatte Zutritt in alle nation handle, ich möge ihn persönlich besuchen. Ich

Prag , am 11. 8. 1914.

Wenzel Prašek,

daß es unsere Aufgabe ist, die Revolution sowohl| schien ihre Verwirklichung schlechthin aussichtslos. I noch als das: der alles, was für schlecht galt, einer bestimmten Partei gestellt hat. Er kennt gegen äußere als auch gegen innere Anschläge zu Was die Gegner anbelangt, so fertigten sie Lenin auf fein Gewissen zu nehmen bereit war. Er war feine Skrupel, keine Gewissensbisse, keine Regun­verteidigen. Was uns not tut, ift Einigkeit in noch rascher ab. Die einen, die Einsichtsvolle von demselben Geschlecht wie jene geschniegelten gen, überhaupt keine psychischen Hemmungen. Er nerhalb der Demokratic. Wir hoffen, daß Sie zu- ren, als schrullenhaften Theoretiker, die anderen, Herren, die täglich salbungsvolle Litaneien hiel ist die reinste und endgültige Verkörperung des sammen mit uns dies gemeinsame Ziel verfolgen die Böswilligen, als bezahlten deutschen Spion. ten, indes fie im geheimen ihre Geschäfte besorg- politischen Menschen der Gegenwart. Aber eher tonnte man hoffen, ein Gewitter ten, aber er stand inmitten des Volkes und band Was Hegel von dem griechischen Philosophen zu überreden als auf Lenin damit Eindruck zu es von allen Strupeln los. Raubt, sagte er, machen. Seine Haltung an jenem folgenschweren denn euer Raub ist Wiedervergeltung; tötet, denn Aprilabend war ja fymbolisch. Oftental v fehrte er aus dem Blut wird neues Leben erblühen; brecht den prominenten Würdenträgern der Revolution das Gesetz, denn dies Gesetz haben Verbrecher er den Rüden, um sich an eine andere Zuhörerschaft richtet. Alles, was ihr macht und machen werdet, zu wenden. Und diese spiste die Ohren. Sie nehme ich auf mich... war kriegsmüde- er verhieß ihr sofortigen Die Herrscher sahen in Lenin einen Ver­Frieden, sie hatte Hunger- er versprach ihr schwörer. Die Gebildeten einen sozialistischen Brot; Sie die Namenlose mißtraute instink Wüterich. mißtraute instink Wüterich. Die Parteileute einen Abenteurer. tiv den neuen Günſtlingen des Schicksals, die Die namenlose Masse,- dieselbe, die einst einem über ihr Leben verfügten: er brandmartte sie Razin oder Pugatschew zujubelte, erblickte ihn als Ausbeuter und Verräter. in einer anderen Gestalt. Er war ihr Papst und jedes seiner Worte eine Indulgenz.

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Doch der die Leidenschaft entfachte blieb selbst

nagagoras fagt: daß er der erste Nüchterne unier Betrunkenen gewesen sei, das kann man mit ebenso gutem Fuge auch auf Lenin anwenden. Er war der einzige Wachende unter so vielen Schlafwand lern der Revolution. Fast alle waren sie durch Phrasen und Illusionen, durch Prinzipien und Leitsätze gebunden. Lenin betrachtete die Wirklich­feit mit dem nüchternen Auge des Experimenta tors, und sie breitete sich vollkommen geheimnis los vor ihm aus.

Werte Genoffen, Soldaten, Matrofen und Arbeiter! Ich bin glücklich, in Euch die siegreiche russische Revolution zu begrüßen und Euch selbst als die Vorhut der proletarischen Weltarmee. Der imperialistische Raubkrieg ist der Anfang des Bürgerkrieges in ganz Europa . Die Stunde naht, wo die Völler auf das Zeichen unseres Genossen Karl Biebknecht die Waffen gegen ihre Ausbeuter, Er sah, daß er sich fast nicht anzustrengen gegen die Kapitalisten lehren werden. Die Mor­brauche: denn sie selbst arbeitete für ihn. Je wei genröte der sozialistischen Weltrevolution ist ange- Im Verhältnis Lenins zur Masse ist der ter die wirtschaftliche Auflösung Rußlands fort­brochen. In Deutschland gährt alles. Von Schlüssel seines Aufstiegs und seiner Wirkung. schritt, je kriegsmüder das Volk wurde, je land­heute auf morgen fann der Zusammenbruch des Alles, was der Krieg und die Revolution ent hungriger der Bauer, umso näher rückte die gangen europäischen Imperialismus erfolgen. fesselten, wühlte sprungbereit in den Tiefen der Stunde heran, da er, wie Hamlet , dem Maul­Die russische Revolution, die Ihr vollbracht habt, Volksseele und harrte nur auf ein Zeichen, um wurf der Geschichte zurufen konnte: Du wühlst hat die Statastrophe borbereitet und eine neue wie eine Lawine dahinzurafen. Alle Instintie, falt. gut!" Er hatte nur ein spöttisches Lächeln für Epoche begonnent. Hoch die sozialistische Weltre die in jahrhundertelanger Senechtschaft niederge Lenin ist der nüchternste Rechner in den die Bemühungen der gemäßigten Parteien, den bolution!" halten wurden; alle Gelüste, die der brausende Reihen des zeitgenössischen Sozialismus. Er be- Durst der Revolution mit der Milch frommer Es war dies, wie gesagt, am Abend des 3. Obem der Freiheit entfachte, aller Haß, den eine schließt die Reihe europäischer Staatsmänner, die Dentart zu stillen. Er mußte sich durchsetzen, weil April auf dem finnländischen Bahnhof zu Peters- Stlavenrasse gegen ihre Sklavenhälter hegte: etwa mit Gambetta oder Bismarck beginnt, und er die rohe Empire der Revolution mit voll­burg. Wer Ohren hatte, um zu hören, fonnte lles schwängerte die Lust und wartete, eine greif- ist der vollkommenste Abschluß dieser Reihe. Alle ständig entschleiertem Auge betrachtete. hören. bare Gestalt anzunehmen. anderen brachten in die Politik persönliche Vor- Als er nach dem verunglückten und miß­Das Volk blieb zunächst noch stumm. Jene urteile, individuelle Leidenschaften mit. Er ist geborenen Aufstand vom 3. Juli 1917 sich ver­Die wenigsten hatten sie, die meisten blieben Befferen, die es in Gehorsam erzogen hatten, beber Einzige, der sie als ein vollkommen objektives teden mußte, um nicht den Schergen Serenstis taub. Sogar in der eigenen Partei stieß Lenin täubten es mit schönen Redensarten. Sie spra- Problem auffaßt. Sein politisches Denken voll- in die Hände zu fallen, verschwand er vom öf zunächst auf gewissen Widerstand. Seine Forschen von Opferbereitschaft und fünftiger Glückzieht sich mit der automatischen Sicherheit einer fentlichen Schauplatz der Begebenheiten. Wie so berungen famen wie aus der Pistole gefchoffen. feligkeit, fie predigten ihm Entsagung und Fried- Rechenmaschine. Er ist das vollständig unpersön- oft früher, war er bereit, ein unterirdisches Dasein Angesichts der erdrückenden Mehrheit, welche die fertigkeit. Hier aber war Einer, der ebenso liche Denken eines beseelten und wundervoll or- zu führen, während oben sich alles einer schein­Anhänger der Koalition in den Räten hatten, schlecht sein wollte wie das Volt selbst, ia, mehr ganisierten Mechanismus, der sich in den Dienst varen Existenzfreudigkeit hingab.

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