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ßxposs des Ministers Dr. Neues im auswärtigen AusBusse des Abgeordnetenhauses.
In dcr«estrigcn Sitzung des Außen- auSschusscS des Abgeordnetenhauses hielt Außenminister Dr. VcneS das lang an« gekündigte Exposee. dessen Verlesung eine Stunde in Anspruch nahm. Wir geben die Ausführungen Venen» im Auszüge wieder: Eine neue Politische!s»criode. Wir treten in ein« neue Politische Periode ein, die mit der Einsetzung einer sozialisti schen Regierung in England beginnt, nm der?lnerkennnng Rußlands durch England und Italien , mit der Vorbereitung ne u cr Vc rh ä l tn is»e i n Fra n l re i ck, di« wahrscheinlich den definitiven Versuch einet, französisch-deutschen und damit auch eines französisch- englisch«!! Ausgleichs bedeuten tvcrden und schließ- lich mit der Vorbereitung zu einer wenigstens teil- weisen Partizipation Amerikas vor ollem an der Wirtschafts- und Finanzpolitik Europas . Wir treten in das zweite NachkriegSquiiiquennium ein. das,»nie wir hoffen, uns endlich den Frieden bringen wird. Dann beschäftigte sich der Minister mit den BormtSsetzungen der Außenpolitik und sagt hiebe!- Wir glauben nicht, daß die bolschewistischen Rc« giernngsmethodcn imstande sein können, etwa? dauernd Konstruktives aufzurichten. Ebenso luor es klar, daß die Reaktion von rechts in Nichten!« wickelten Staaten einfach TcrroriSmnS bedeutet und in entwickelteren Staaten den Kampf aller gegen alle und Schwächung der Nation zum Ergebnis hat. „Loyale Politik der Friedensverträge." Es ist notwendig, dauernd zu betonen, daß nunc die Friedensverträge anerkcnnen und gelten lassen muß, und daß derjenige, der keine neuen blutigen Kämpfe will, nichts anderes tun kann, als eme loyal« Politik der Friedensverträge durch- erführen, bereit, zn verbessern, was sich in gut- lichem Einvernehmen verbessern läßt. Wir habe,', dies unseren Unzufriedenen und Jrredentisten iin Inneren, sowie unseren Nachbarn gegenüber bc- tom. Heute wird es von drei Vierteln derjenigen, die i»l Jahre 1311» diese Politik nicht anerkannt haben, stillschweigend anerkannt, beim die Ereig- nisse haben sie bekehrt, daß ein anderes Vorgehen die Situation verschlimmert>md ihnen ftlbst nur schadet. Die Kleine Entente . Neber die Kleine Entente sagte Dr. Venös, das Bündnis hätte bis heute seine große Lebens- Zähigkeit, seine gemeinsam« Arbeitskraft und die gegenseitige Loyalität bewiesen und große Rcsul- täte feiner Politik dargetan. Der Kleinen Entente fei dm Erhallung deS Friedens in Mitteleuropa in den kritischesten Augenblicken, die Mäßigung einer Reihe von Konflikten und die Konsolidr- rung der eigenen Länder und in den Nachbarstaaten zu danken. Das Freundschastsabkommcn mit Oesterreich vom Dezember 1921 ist die GraiMage unserer politischen Ideen: Friede mit den Nachbarn, wirtschaftliche Zusammenarbeit, die Anerkennung des gegebenen rechtlichen Standes in Mittel- europa und Freundschaft für die Zukunft und die Löfimg eventueller Zwiste durch ein obliga- tes Versöhnungsgericht. Tie Idee des
VcrsöhnnngSgcrichtrs ist für unS sehr Ivichtig. ES ist die Idee des Völkerbundes und mit ihrer Verbreitung wird der einige Friede im Sinne der modernen Demokartie gefördert. Auch unsere Ak- tion betreffend die Anleihe in Oesterreich hat sich irotz der Kritik bewährr. Im übrigen kann man nur sagen, daß die tschechoslowakische Regierung von der österreichischen Regierung vlme Ausnahnir nur Duck und Anerkennung abgestattet bekam. Gegenüber Ungarn » innen wir von allem Anfange an denselben Staiidpnnkt ein. wie einst gegen Oesterreich . Bei der letzten Vöikerbilndstagung einigten wir uns im Prinzip« mit Bethlen und mit den Mitglie. dern der Kleinen Enleme und forderten cus eigener Initiative den Völkerbund auf, mit der Sa- iiicrimgSarbeit Ungarns zu beginnen. Wir könne» allerdings hiebe! nicht unseren Rechten und unseren Forderungen gegenüber Ungarn entsagen. Ich habe schon bei verschiedenen Gelegenheiten angedeutet, daß allen Mitgliedern der Kleinen Entente an einer Aenderung ihres Verhältnisses zu Ungarn liegt, und daß de« Zeitpunkt kommt, an dem es zu einem verniinfllgen Vcrtragsvcr- hältniS kommen und an dem die Konzeption der Kloine» Entenlc eine derartige sein wird, daß sie keinen Stachel für Ungarn besitzen wird, wie sie ihn auch nicht für Oesterreich besitzt. ES wird auch zu einer Organisation ZentraleüropaS kom- men. d. h. zur Bildung oinrs neuen mitleleuro- Päischen politiscl)cu und wirtschaftlichen Systems, wobei alle ihre volle Souveränität besitzen, wobei aber die heutige Gegensätzlichkeit, wie»vir hoffen, vollständig verschwinden und einer gegenseitige» Mitarbeit Platzmacl>en»vird. Allerdings»vird es auch dann dafür keinen Grand geben, daß die heutige bestehende enge Interessengemeinschaft zwischen den Staaten der Kleinen Entente nicht unverändert fortbestehen sollte. Man spricht auch von Zeit zu Zeit über den Eintritt Polens in die Klein« Entent«. Das berührt eine Empfindlichkeit Polens und ent- spricht auch nicht sachlich der gegebenen Situation. Dagegen gab es oft eine enge Mitarbeit zwischen teideu Staaten in den gemeinsamen Fragen. Diese Mitarbeit ist erforderlich und ersprießlich »md»vird sicherlich wieder stark durchgeführt werden. Ich erwünsche sie aufrichtigen Herzens. Aber stets ggb es und»vird es die Formel geben: Po len und die Kleine Entente . Aber eS besteht kein Hindernis, daß man sich bei gclneinsamen Jnter- essen zuerst einigt und daraufhin für die Zukunft sein Verhältnis zn den übrigen regelt. Aber nach den bisherigen gültigen Intentionen handelt es sich niemals um irgendwelche territoriale Kombinationen und Verbündetenblocks, sondern stetS um sachliche, auf tatsächliche» Interessen ba siercnde und begrenzte Abkominen. Es»var immer »nein Ziel, sich f r ü h e r m i t P o l c n z u c i n i- gen, bevor Rußland in di« cnro- päische Politik eintrete. Deshalb ist es heute in unscrc» Intentionen, möglichst bald zur Wiederaufnahme der unterbrochenen Arbeit zn schreiten. Unser Verhältnis zu Deutschland ist he>üe bereits konsolidiert. Wir waren der erste Enlentestaar, der nach dem Waffenstillstand mit Deutschland einen regelrechten.Handelsvertrag ab- schloß. Unscrc»virtschafllichen Beziehungen»varen
überhaupt niemals unterbrochen, sie sind regest- mäßig und gut. Wie ich hoffe, werden sie so blei- be». Auch gegenüber Deutschland sollten»vir praktisch eine' Politik der Konsolidierung und der Rekonstruktion betreiben und deshalb entäußerten »vir uns freiwillig dcS aus dem Vcrsailler Friedensvertrag resultierenden Rechtes der Scqnestrie- rang des deutschen Vermögens. Das hatte wirtschaftlich und politisch bedeutende Folgen. Wäh- rend der fünf Jahre gab es keinen einzigen größe» reu Konflikt, der auch nur geringfügig unsere Beziehungen getrübt hätte. Wir verharrten darauf, Ixif; der Vcrsailler Friedensvertrag für beide Staaten die Grundlage der gegenseitigen Beziehungen abgebe. Beide Staaten richteten sich konsequent danach. Der Friedensvertrag»vnrde durch Deutschland »i»d uns konsequent erfüllt. Der Minister erhofft die Lösung des RcparaionSProblemS. ES ist unser Lcbensinteresic, daß sich Frankreich und Teutschland in der Hinsicht einigen. Selbst- verständlich muß der Friedensvertrag die Grundlage der Einigung bleiben. Auf diese Einigung haben wir hingearbeitet und»Verden es weiter tun. Nach meinem Urteil ist der Augenblick für die Einigung Viel- leicht näher, als man allgemein an- n i m in t. Der Großteil der Bevölkerung, sowohl in Teutschland, als auch in Frankreich , wünscht aufrichtigen.Herzens einen»Vahren Frieden. Wir sind daran interessiert und es ist unsere Pflicht, auf der einen Seite die Friedensverträge;» verteidigen. auf der anderen aber zu einer anfrich- cigen Einigung z»t helfen, die heute die erste'Rot- ivendigkrit Europas zu sein beginnt. Der Minister sagt über die Einwendungen gegen den Verlrag mit Frankreich , daß er auf die Vorwürfe bezüglich eines Vasallen- tums gegenüber Frankreich nicht antlvorte. Er stammt von jenen, de,»venu»vir in einer Frage mit Frankreich einig sind, von'Vasallentum spre- che». Auch»venu wir, wie in Sachen Rußlands , oder in Angelegenheit der Besetzung K'orfns, dem Standpunkte Englands näher ständen, mißbrauchen sie dies dazu, um von einer Isolierung der Republik und einem Bankrott der gesamten Po- litik zn sprechen. Es sind dies Kritiker, die keine ernsten Argumente haben und deshalb dema- gegische Fragen gebrauchen. BencS wendet sich dann gegen den Borlvurf, daß der Vertrag antideutsch sei und den französischen Imperialismus unterstütze. Schon»niederholt»rmrde erklärt, das; eine Einigung zlvischen Frankreich und Deutsch - »and im Interesse der Republik sei. T»»rch diesen Vertrag erhöht sich noch dieses unser Interesse. Nach unserer Meinung wird die deutsche Demo- lratic diese Politik begreifen, die aber stets der deutschen Reaktion unangenehm fein wird, denn eine tatsächliche Einigtmg ist nur unter den De- Rwkratien dieser Staaten möglich. Der Bertrag habe im ersten Augenblick ein starkes Echo her- vorgerufen. In Italien haben sie sich bald be- ruh igt. In England hatte ich(Gelegenheit, die Frage der früheren und der jetzigen Regierung und überhaupt den offiziellen Kreisen anfznllärcn und alle erkannten unsere friedlichen Bestrebungen. Die Frage der Anerkennung Sowjetrußlands. Ich erfuhr, sagte der Minister, aus Zcitiin- gen, daß unsere russische Politik in Belgrad eine Niederlage erlitt. Denn ich ging angeblich hin, um die Anerkennung der Tolvjetregiernng de jure zn beantragen und es gelang dies nicht. Alle drei Staaten»varen ein- mutig der Ansicht, daß»vir nicht prinzipiell gegen die Anerkennung der Solvjetregiernug sind, daß
7. Fever 1924. sie aber die Ereignisse nach einer eventuellen An. erkemmng seitens Englands und Italiens abwar- ten, und daß»vir uns die Freiheit de« Handelns vorbehalten. Die Bedeutung der Anerkennung »volle»»»vir»veder für Europa noch fiir Rußland überschätzen. Entscheidend wird nicht das Faktum der Anerkennung sein, sondern das. was nach der Anerkennung geschehen wird. Trotzdem würde die Anerkennung Rußlands durch England und Italien für die europäische Politik eine ernste Begebenheit sein. Unsere Politik gegenüber Ruß land ist und wird immer von dem einzigen Z-cl? geleitet sein, das ich schon immer in meiner krähe- reu Rede bezeichnet habe: mit dem Lauf der Zeit zn Rußland ein Verhältnis zu schassen, so freund- schastlich, wie eS»nS»rnfer nationales Jnter esse auferlegt. Dann bespricht der Minister den Antritt der sozialistischen Regierung in England. Der Machtantritt der sozialistischen Regie- ruiig Maedonalds in England gehört zn den >v i ch t i g st e n politischen Ereignissen der Nachkriegszeit. In der Geschichte Englands wird dieses Ereignis einen Grenz- stein bilden. Für uns und für ganz Europa ist es eine bedeutsame Lehre, mit welch glänzender politischen Disziplin, Belvußthcit, Ruhe, Ord- iiung und Sinn für d'e»vahre Demokratie sotvohl die britische Bourgeoisie»vie auch das britische Proletariat diese Aenderung durchzusühren ver- mochten. Dies zeugt für die britische politische Reife und die großen Kraft des Volkes. Die Bourgeoisie und der Sozialismus des Kontinents vermögen daraus sehr viel zn lernen, und das britische Reich-, hat sicherlich durrh diese Er- fahrnna nichts verloren. Die tscl>echoslowakische Republik war in einem sehr guten Verhältnis zu der Regierung Baldwin und»vird im besten Verhältnis zu der Regierung Maedonald sein. Macdonald»vünscht aufrichtig eine gerechte List s»ng des Reparationsproblems, er will Eurepa dem endgültigen Frieden näherbringen, er will große soziale Reformen lösen,«r ist ein großer Vorkämpfer des Völkerbundes und er beschäftigt sich insbesondere mit der Frage,»vie die Sicherheit der kleinen Nationen verbürgt werden könnt«— daS alles veranlaßt uns, i h in für fein W c r C vollstes Gelingen zu wünschen. Ter Minister schloß: Ich habe da-? Belvnßl- sein, in allen Beziehungen meine Bll'.cht getan und unsere Interessen zum Wohle der Nation und der Republik voll gewahrt zn haben. Eine llederrMnln im WLvfrn* auMul», Der Ausschuß beschließt, das Exvoscc Bencis ins Plenum zu verweisen!— Der Minister spricht dennoch. Die gestrige Sitzung des außenpolitischen Ausschusses des Abgeordnetenhauses begann mit einer kleinen 11 ebcrraschun g: ein vom Abg. M a y c r überreichter Antrag, das E r p o s e e des Außenministers in das Plenum des.Hauses zn verlegen und im Aus- schufst: überhaupt nicht in Verhandlung zu ziehen, »vnrde mit den Stimmen der Tentschüiirgerlichen, der deutschen Sozialdemokraten und der Kommu- nisten, welche bei der Abstimmung in der Mehr« heit»varen, angenommen. Das zeitigte für einen Augenblick eine peinliche Szene: für den Minister sowohl.»vie kür die Mehrheitspar- teien, welche im ersten Momente ganz perplex »varen, sich sehr bald aber»vieder ermannten und durch den agrarisclM Abgeordneten Ö nidck die Erklärung abgaben, daß der Minister jederzeit im Ausschuß erscheinen und das Wort ergreifen
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Nie im Leben»var er mit einein Prügel geschlagen worden, er konnte das»ich, verstehe». Mit einem Knurren, das zum Teil Bellen, aber mehr noch Kreischen»var, sprang er»vieder aus die Beine und stürzte aus den Mann los. Aber er bekam wieder den gleichen Hieb und fiel zcr- schunden aus den Boden. Diesmal verstand er, >vas der Prägel bedeutete, aber seine Wut kannte keine Grenzen. Ein Diihendnial griff er an, aber ebenso oft vereitelte der Knüppel den Angriff und warf ihn zn Boden. Nach einem besonders heftigen Schlag kroch er. zu matt, um noch einmal anzugreifen, vor die Füße seines Bändigers. Er taumelte lii-tt umher! oas Blut lief ihm aus Maul, Nase und Ohren, und sein herrliches Fell»vcrr von blutigem Spei- chel bespritzt und besteck». Dann kam der Mann näher und gab ihin mit Bedacht noch einen Schlag auf die Nase. Die Schmerzen, die er bis dahin er- duldet halte,»varen nichts im Vergleich zu diesem entsetzlichen, tätlichen Schmerz. Mit einer Kraft, die in seiner Wildheil fast lölvenariig»var. stürzte et wieder auf den Man» los. Aber dieser faßte ihn kaltblütig" am Unterkiefer»md og rückwärts nach imten. Buck beschrieb in der Lust einen regelrechten Kreis und stürzte h lbtol auf Kopf und Brust hin., Er konnte»sich! mehr. Der Mann hatte den boshaften Schlag absichtlich bis zum Schluß aus- gehoben. Buck stand auf und siel um und brach schließlich besinnungslos zusammen. „Der Hundebändiger versteht sein Hattdiverk, sage ich euch," rief begeistert einer der Burschen auf der Mauer. Buck erlangte seine Besinnung»vieder, aber nicht sein« Kraft. Er blieb liegen,»vo er hinge-
sallcil»var, und beobachtete von da ans den Niann »n roten Sweater. „Hört auf den Name» Buck," segle der Mann z»l sich selbst, indem er ans dem Brief des Wirtes zi.ierte, der ihm die Ubersendimg des Kä- sigs und dessen Inhaltes angezeigt Hatte.„Nun, Buck, mein Junge," sagte er mit gelassener Stimme,„»vir haben eine kleine Belehrung ge- habt, und am besten betrachten»vir's als solche. Dtt hast deinen Standpunkt gelernt, und ich kenne den meinigen. Sei ein guter Hund, und alles »vird gut geh», und der Himmel»vird dir voller Baßgeigen hängen. Sei ein bö'cr Hund, und ich »verde dein Eingeweide ans dir herausklopfen. Verstände»?" Während er so sprach, streichelte er freundlich Bncks Kops, den er eben noch so unbarmherzig geschlagen helle, und, obgleich Bncks Haare sich bei dieser Berührung niiivillkiirlich sträubten, er- trug er es ohne Widerstreben. Als ihm dann der Mann Wasser brachte, trank er gierig, und nach- her nahm er ans der-Hand seines Peinigers ein kräftiges Mahl aus rohem Fllisch— Sliick für 2 stick. Buck»var besiegt, des»viißt« er; aber er»var nicht gebrochen. Ein für alle mal sah er ein. das; er keine Ehaneen gegen eilten Mann mit einem Knüppel Hätte. Er hatte diese Lehre gezogen und sie in seinem späteren Leben»rie vergessen. Ter Knüppel war für ihn eine Offenbarung Er»var kür ihn die Einführung in d'S Urgesttz des Ur- sbriiiiglichei», und er kam ihr hlb entgegen Die Wirklichkeit des Lebelis nahm ein grimmiges Gesicht an, und indem er dieses Gesicht nackt an- schaute, sah er es mit all der schlummernden List seiner erlvachten Natur. Die Tage vergingen, und andere Hunde ka- »neu, in Käfigen oder an Stricken; einige geduldig, andere rasend, so»vis er gekonunen»var, und Buck sah, daß alle unter die Herrschaft des Man- ncZ im roten Sweater kamen. Aus jeder br»tta- len Verrichtung zog er immer»vieder die Lehr«,
daß ein Mann mir einem Knüppel ein Gesetzgeber sei, dem unbedingter GAwrs.'»n gebühre,»venu auch nicht notwendigerweise mit versöhnlichen Gefühlen. Der letzteren machlc Buck sich nie schul- big obschon er beobachtet Hatte, daß Hu Ilde geschlagen»vurden, die vor den Mann krochen und wedelten und ihm die Hand leckten. Auch sah cr einmal, daß ein Hund, der sich nie versöhnen und nie gehorchen wollic, schließlich im Kampf um die Oberherrschaft getötet»vnrde. Inimcr wieder kernen fremde Männer, die erregt oder freundlich und in allen Tonarten mit dein Mann im roten Slveater sprachen. An sol- chen Tagen ging Geld von Hand-u Hand, und die Fremden nahmen einen oder mehrere Hunde mit sich fort. Buck»vunderle sich,»vohin sie»vohl gehen mochten, denn sie kamen nicht wieder; aber die Angst»nn die Zukunft überkam ihn heftig, und er »rxir jedesmal froh,»venu er nicht ansgelvähU wurde. Schließlich schlug aber auch für iHit die Schicksalsstunde und zwar in Gestalt eines kleinen sehmal»vcmgigon Mannes, der gebrochen Englisch sprach. Manche fremde und sonderbare Ausdrücke sonnte Buck nicht verstehen. „Salrcd.-m." rief der Fremde aus, als seine Blicke auf Buck sielen.„TaS ist ja ein verdamint feiner Hund.-Hei! waS kostet er?" „Dreihundert und das Trinkgeld,"»var die prompte Antwort des Mannes im roten Slvea- ter.„Und weil du im Besitz von RegVrungsgel- der» bist, habe ich dir keinen Tritt gegeben. Was, Perrault?" Perrault grinste. Er überlegte, daß der Preis für Hunde infolge der riesigen Nachfrage inS Un- gemessene gestiegen war, und fand die Forderung für so ein prachtvolles Tier nicht zu hoch. Die kanadische Regierung»vürde nichts dabei verlie- ren. Perrault verstand etwas von-Hunden, und als t% Buck genauer betrachtete, wurde er sich
darüber klar, daß dieser Hund einer unter tauseno »var—„einer unter zehntausend." setzte er leise für sich hinzu. Buck sah, des) Geld ausgetauscht»vnrde, und »var nicht überrascht, daß er und Eurly, ein gut- mütiger Neufundländer, von dem schmalwangigen Fremden»veggeführt.vurden. ES»var daS letzte Mal, daß er den Mann im roten Sweater sah. und als er und Cmly nach der Abfahrt von Seattle vom Deck der Narwh.il herabschanten, hatte cr auch zum letztenmal de» warmen Süden gesehen. Peroault nahm ihn»ind Eurly ins Schiff hini»»:- ter und übergab beide einem dunklen Hünen, na« mens Frankels. Pernnlt»var französischer Kanadier und brünett, FraiiqviS ein Mischling und schwarzbraun. Für Buck»varen sie eine fremde Art von Mcnseheu— später sah er mehr solcher — und»venu er auch gerade keine Zuneigung für sie empfand, so begann er doch, ihnen aufrichtige Achtung entgegenzubringen. Er errani'.'.c b-ld, daß Perrault und FraiiqviS anständige Menschen»varen, besonnen und unparteiisch ist Ausübung der Gerechtigkeit, und zn erfahren»st.it den Schlichen der Hunde, als daß sie v-m dielen gelauscht werden konnten. Im Zwischendeck der Narwhal begegnete»» Buck und Eurly zwei anderen Hunden. Der ein« »var ein großer, schneeweißer Kerl aus Spitzbei- gen, den ein Walfisch jägcc mitgebracht hatte. Er Itkv freundlich, aber in einer hinterlistigen Weise, freundlich vor den Augen indessen er heimlich über einen böse»! Streich nachsann. Das belvieS er, als er gleich bei der ersten Mahlzeit von Bncks Futter stahl. Als Buck aufsprang, um ihn dafür zu bestrafen, sauste die Peitsche Franyoiß durch di-' Luft und traf Buck zuerst, und ihm verblieb nichts als das Absuchen des Knochens. Es war sehr an« ständig von FranyoiS, dach!« Buck, und in feine« Achtung begann vor Mischling immer mehr zu steigen. (Fortsetzung folgt)