7. Feber 1924.
Tönne, daher auch heute sprechen dürfe. Darauf erteilte der Vorsitzende Nemec, ohne den Aus schuß zu fragen, dent Minister zu seinem einstün digen Exposee, welches wir an anderer Stelle wiedergeben, das Wort.
Fragen zu einigen, die geeignet väreit, die durch die Friedensverträge gesetzte Ordnung zu fchädigen.
-
Cette 3.
Die Extratouren der Kleinen Ententiſten.
lieferungsvertrages und einer Rechtshilfs konvention zwischen Oesterreich und Rumänien festgelegt worden. Schließlich sind Wien , 6. Feber. Die„ Neue Freie Presse" beide Regierungen übereingekommen, so rasch als meldet aus Rom , daß der Abschluß eines italie- möglich eine gemischte Kommission einzusetzen mit nisch rumänischen Vertrages bevorstehe. Die der Aufgabe, die verschiedenen, zwischen beiden ser Vertrag soll den Charakter einer Entente Staaten noch schwebenden Fragen im freund cordiale haben und wohl ähnlich dem italie- schaftlichen Geiste einer Lösung zuzuführen. nisch- jugoslawischen Vertrage sein. Ein nobles Berhältnis. Rumänien - Desterreich. Italien schenkt den Jugoslawen zweieinhalb Millionen Goldfranken.
Das Freundschaftsverhältnis soll noch inniger gestaltet werden.
Sören wir, was zu diesen Friedensverträgen Dieser Vorgang, durch welchen sich der diese und kein Millerand oder Poincaré haben die Sozialisten der Siegerstaaten und nur außenpolitische Ausschuß selbst desavouierte, rief für uns Bedeutung im Streis der oppositionellen Abgeordneten gesagt haben. große Erbittering hervor. Abg. Genoffe Dr. Czech verlangte daher zur Serbeiführung einer Aussprache unter den Parteien die franzöfifchen Sozialisten vom ersten Tage die Unterbrechung der Situng. Während der an die Friedensverträge bekämpft, darauffolgenden Beratungen erklärten sowohl der ihnen einstimmig ihre Unterschrift verweigert Minister, als auch mehrere Abgeordnete der haben. Er charakterisiert sie als das Ergebnis Mehrheitsparteien, daß sie grundsätzlich gegen zweier miteinander unvereinbarer Tendenzen, der eine außenpolitische Aussprache im Plenum des Prinzipien Wilsons, die jede Unterdrückung von Sauses keine Einwendung haben, daß fie jedoch Völkern ablehnen, die dem vollen Selbstbestim ohne Anhörung des Ministerpräsidenten, des Belgrad , 6. Feber.( A. N.) Ministerpräsident Mussolini hat, um die freundschaftliche Ges Barlamentspräsidiums und des Fünferausschusmungsrechte der Völker Geltung zu verschaffen Bularest, 5. Feber. In dem Gedankenaus sinnung des Königreiches Italien zum König ses eine bindende Zusage nicht machen könnten. ſuchen, und der Prinzipien der Bertreter der austausch, zwischen dem österreichischen Bundes- reiche SHS. zu bekunden, den Minister des Eine Verständigung zwischen den Parteien kam Traditionen einer vergangenen Zeit, der Vertre- Tanzler und den rumänischen Staatsmännern, Neußeren Ninči davon verständigt, daß nicht zustande und es beantragte sodann der er des reinen Gewaltprinzips. Vander- wurde festgestellt, daß die Beziehungen zwischentalien auf fein Vorzugsrecht bezüglich des Eragrarische Abgeordnete Dr. Blaho die Eröff- belde, der als belgischer Minister die Ver- Desterreich und Rumänien , die auf gemeinsamen fases der Offupationstosten in Bulgarien vernung der Debatte über die Erklärung des Außen- träge mit unterschrieben hat, verurteilt sie und politischen und ökonomischen Interessen beruhen, ichtet. Dieser Entschluß ermöglicht es, daß das nung der Debatte über die Erklärung des Außen ministers, welcher Antrag mit Stimmenmehrheit erklärt ihre Revision für eine unbedingte Not- bie freundschaftlich sten sind. Von beiden Königreich SSS. feinen Anteil aus dem von der angenommen wurde. Sierauf gaben die Abg. wendigkeit im Interesse der Wiedererlangung des Seiten wurde wiederholt der Wunsch bulgarischen Regierung ant 1. Oftober 1923 hinDr. Lodgman und Mayer die Erklärung Friedens unter den Völkern. Die Stellung un- geäußert, in Zukunft diese Beziehungen no th terlegten Betrage von zweieinhalb Millionen ab, daß sie sich im Hinblick auf das Verhalen ferer tapferen italienischen Genossen zum inniger zu gestalten. Gelegentlich dieser Ve Goldfranken, sowie von allen auf Rechnung der der Koalitionsparteien an den weiteren Beratun- Kriege und zu den Friedensverträgen ist bekannt. fprechungen wurde ein Abkommen über die Reparationen zu leistenden Zahlungen erhafte. gent nicht beteiligen könnten und verließen Modigliani hat ihr am Kongres deutlichen Meist begünstigung im Handelsverkehr Die Belgrader Presse begrüßt und würdigt diesen Ben Saal. Abg. Genosse Dr. Czech prote- Ausdruck gegeben. Soll ich viel davon reden, unterfertigt. Außerdem sind die Texte eines Aus Entschluß der italienischen Regierung. stierte sodann namens der deutschen sozialdemo- wie die englische Arbeiterpartei von den 100000$ 300003306036080000390000008 tratischen Mitglieder des Ausschusses gegen den Friedensverträgen denkt? Ich hoffe, daß sie in
jeder parlamentarischen Würde hohnsprechenden furzer Zeit ihre Gedanken hierüber in die Tat land und Italien zu bringen, als eine politis der Drangsalierung, der Demütigung, der RuhrVorgang, erläuterte die Gründe. die für die Ver- umsehen wird. Haben doch die wenigen Tage Haben doch die wenigen Tage tische Unklugheit ersten Ranges. besetzung mit ihrer schwarzen Schande, der Ers handlung der Erklärungen des Außenministers im der Arbeiterregierung in England bereits Welcher Unterschied besteht auch, fragte Red- wedung und Begünstigung separatistischer VerBlenum des Hauses sprechen und forderte unter vollständig verändertes Bild der politischen Welt- ner, zwischen dem französisch tschechoslowakischen brecher betreiben, und damit die unselige Politik Verweisung auf den von den Mehrheitsparteien situation ergeben und dem italienisch- jugoslawischen Verirag? Wohl der Anhänger der Sohenzollern unterstützen und verschuldeten Konflikt die Vertagung der Be In der Verurteilung der Friedensdiftate find Erhaltung der durch die Friedensverträge gefehr verbieten, das ist eine Politik mit doppel. spricht auch dieser von der Zusammenarbeit zur fräftigen, auf der anderen Seite deren Wiederratung. Dieser Antrag löfte eine längere ge- wir Sozialisten alle einig. Sollie es Ausnah- schaffenen Ordnung und ist daher ebenso ver- tem Boden, eine unmögliche Politik, die ihr Ende schäftsordnungsmäßige Debatte aus, an welcher men goben, so setzen sie sich mit der gesamten werflich und in sich unwahr. Aber immerhin nur in Verzweiflungsausbrüchen, in nenein Blutder Außenminister, der Abg. Dr. Kramat und Internationale und mit jenen Beschlüssen in verpflichtet er die Vertragsteile nur zur gegen bergießen finden kan.. der Abg. Stala! teilnahmen und die mit der Widerspruch, die mit ihrer Zustimmung gefaßt seitigen politischen und diplomatischen UnterBertagung der Verhandlungen auf den morgigen wurden. Einen Vertrag, der die Einhaltung der fügung zum Zwecke der Beseitigung eines drohen- nere Politik in der Nichtung zurück, daß er die Dieser Vertrag wirkt aber auch auf die inTag endete. Friedensverträge als seine wichtigste Aufgabe be- den friegerischen Konflikts und zur Neutra- Versöhnung der Deutschen mit dem zeichnet, lehnen wir also schon aus unserem Solität, falls ein solcher ausbricht. Demgegen Staate, der ein Schuß- und Truslidaritätsgefühl mit den Arbeitern aller Länder über verpflichtet der Vertrag mit Frankreich zu bündnis gegen Deutschland schließt, mit Entschiedenheit ab. Diese Bestimmung des aftiven militärischen Maßnahmen. Vertrages leidet aber auch an einem schiveren hindert. Auch hier können sich die Natio inneren Widerspruch. Frankreich und die er nicht bereit wäre, unser Verhältnis mit Ruß- Der Vertrag vertieft die nationalen Gegensätze Redner stellt an den Minister die Frage, ob nalisten beider Lager vergnügt die Hände reiben. ichechoslowakei verbinden sich, um land endlich einmal in Ordnung zu bringen. Oder zwischen den Nationen. Verträge unversehrt zu erhalten verpflichtet ihn der Vertrag, erst bei Frankreich die in Wahrheit längst durchlöchertum Erlaubnis zu fragen? Deutschland hat Ruzgründe für die Notwendigkeit dieses Vertrages, find und in vielen Punkten nicht land längst, England vor furzem de jure aner- die uns der Herr Minister auch heute nicht mitmehr zu Recht bestehen. fannt. Italien wird demnächst folgen.
Außenausschuß des Senates.
In der geftrigen sigung des Außenausschusses des Senates hielt Genoffe Dr. Seller eine Rebe, in der er u. a. fagte:
Die auswärtige Politik unseres Staates in den letzten Monaten wird bestimmt durch den Abschluß des Vertrages mit Frankreich .
Ganz unerfindlich sind uns die Beweg
teilen konnte oder wollte.
Müssen wir warten, bis Rußland die Das Bild wäre aber fein vollständiges, wenn französischen Vorkriegsanleihen anerkent? nicht ein Wort über das Zustandekommen des Das wäre in Aubetracht der Haltung der Tsche- sen, ohne daß das Parlament ihm vorher zu Vertrages gesagt würde. Er wurde abgeschlos choslowakei zur Kriegsanleihe der eigenen Staatsbürger nicht, fonsequent. Oder hindert das Stirn- geſtimmt, ja ohne daß es auch nur um seine runzeln des Herrn Dr. Kramar die Anerkennung einer Praxis, die wir niemals anerkennen werAnsicht gefragt worden wäre. Er wird nadz Rußlands ? Es scheint uns, daß diese Anerfennung viel mehr im Interesse der Wirtschaft migung vorgelegt werden. den, auch dem Parlament nicht zur Geneh der Tschechoslowakei als Rußlands gelegen ist, der nicht nur nach seinem Inbalt, sondern auch migung vorgelegt werden. Es ist ein Vertrag, dem immerhin englisches Kapital, englische und nach den Methoden seines Zustandekommens volls deutsche Industrie einen Ersatz für den mangeln ständig den von der alten Diplomatie vor dent den tschechoslowakischen Markt bieten, während Kriege abgeschlossenen Verträgen gleicht. Wo uns, die wir Absatzgebiete für unseren Export beibt da der„ neue Geist?" dringend benötigen, der dauernde Verlust des die Herren Mehrenthal und Bülow und Decaffé russischen Markies schweren Schaden zufügen usw. hätten es auch nicht anders machen können.
Wahrlich.
Wir lehnen den Vertrag auch ab, weil wir Unsere Stellung zum Vertrage in ihm den verhängnisvollen Versuch erblicken, fann infolge unserer Verpflichtungen, die aus der die Bündnispolitik aus der Zeit vor dem Angehörigkeit zur sozialistischen Arbeiter- InterWeltkriege wieder einzuführen, nationale sowie aus unseren Ansichten über die jene Politit, die zur Bildung zweier großer auswärtige und die innere Politit dieses Staa Mächtegruppen in Europa und damit zum tes erfließen, keine andere als eine ableb Kriege geführt hat. Kaum hatte der„ Temps" nende sein. Der internationale sozialistische Ende Dezember 1923 die Grundlinien des VerArbeiterkongreß in Hamburg hat mit unserer trages veröffentlicht, als sich auch schon die StonZustimmung unsere Stellung zu den Friedensturen der neuen Mächtegruppierung deutlich zeig verträgen bestimmt. In der von diesem Konten. Frankreich , die Tschechoslowakei , Polen auf greß einstimmig angenommenen Resolution der einen, Italien , England, Spanien auf der hat die gesamte sozialistische Arbeiterschaft der anderen Seite. Eine deutliche Wiederholung Welt nebst dem Weltkriege selbst die Frie- jener unglückseligen Bündnispolitik, die mit die densverträge als die Ursache der Schuld am Weltkriege trägt. Verelendung der Massen, der Ver- Die Gefährlichkeit des Vertrages zeigt sich würde. Redner bittet doher um flare Auskunft ewigung der Krise, des Hindernisses für den aber auch deutlich in der Wirkung, die er in dieser überreifen Frage. Auf Grund unserer Ueberzeugung. daß die in der Welt ausgeübt hat. Er rief heftigsten Der Vertrag enthält Bestimmungen, welche derzeitige auswärtige Politik weder dem Frieden stellt. Die sozialistische Arbeiterschaft erklärt, daß Widerstand, ja Empörung überall hervor, am die Rückkehr der Hohenzollern nach Deutschland , noch dem Wiederaufbau Europas dient, und daß die Friedensverträge über die besiegten Länder meisten in den Siegerstaaten selbst, in Italien jene der Habsburger nach Desterreich und Un die Art der Führung der auswärtigen AngelegenUnsicherheit und ständige Bedrohung durch neue und England. Wir müssen schon sagen, daß wir garn hindern sollen. Wir wünschen die Nüd heitä auch die Wiederherstellung des inneren Gewalttaten verhängt, den Weltmarkt zerrüttet, die Einsicht des Herrn Ministers Beneš bisher kehr der Hohenzollern und der Habsburger viel Friedens zu vereiteln geeignet ist, können wir überall friedensfeindlichen Nationalismus, haß- höher eingeschätzt haben und daß wir ihm nicht leicht noch weniger als die Herren Poincaré die Darlegungen des Ministers nicht zur erfüllte Rachegedanken gezeugt haben. sugenuttet hatten, einen solchen Vertrag just in und Dr. Beneš. Der Einfluß Frankreichs und Stenninis nehnten. Der vorliegende Vertrag stellt fest, daß die dem Augenblick abzuschließen, in dem in Eng der Tschechoslowakei in dieser Frage könnte aber Es sprachen dann die Senatoren Friedrich vertragschließenden Teile entschlossen sind, die land die Arbeiterpartei an die Regierung tommi, mur in der Richtung ausgeübt werden, daß beide und Dr. Pedebour von den Deutschbürger. Achtung vor der internationalen Ordnung des von welcher wohl auch dem Herrn Minister be- Staaten durch ihre Politit jene Tendenzen in den lichen, fermer die Senatoren Dr. Horaček, Dr. Rechtes und der Politik zu sichern, die durch ge- tannt sein dürfte, daß sie zur Politit des der drei Ländern fördern, welche die Wiederkehr der Brabec, Lutes und andere, worauf Dr. Be meinsam unterschriebene Verträge gesetzt worden ist" seitigen Frankreich in größtem Gegensatze steht. Blut- und schmachvollen Serrscherhäuser ablehnen, nes fein Schlußwort hielt. Selbstverständlich und im Art. I wiederholt er die Verpflichtung der Wir betrachten den Abschluß dieses Vertrages, das ist die der demokratischen und sozialistischen nahm die Mehrheit die Ausführungen des Minibeiden Regierungen, sich in jenen auswärtigen der geeignet ist, uns in einen Gegensatz zu Eng Parteien. Aber eine Gewaltpolitit, eine Politif sters zur Kenninis.
sieht in heiliger Ehrfurcht zu ihm auf. Er ist Sanftmut, die aber feineswegs gleichbedeutend[ Es war ein Volfskampf mit den Mitteln des ein Revolutionsführer, wie noch nie einer ge- ist mit Passivität. Mahatma Gandhi haßt die Geistes und der Liebe. Im Zeichen der Gewaltwesen. Das Heldentum des Leidens Tatlosigkeit. Aktive Resistenz ist die Seele losigkeit sollte die Freiheit Judiens errungent ist seine Forderung. Die Macht der Liebe, Hin seiner Bewegung; Liebe, Glaube, Aufopferung werden.
Zu Romain Rollands neuem Wert ,, Mahatma Gandhi ". gabe, Aufopferung sind die Waffen, mit denen find die Kräfte, deren die Bewegung sich bedient. Gewiß fam es auch zu Auswüchsen, an denen er gegen die englischen Unterdrüder fämpft. Noch Und der Sieg wurde durch diese Kräfte errungen. Gandhi felbst Teil hatte. So verbot er Romain Rolland hat das Leben Tolstois, ist sein Ziel, die Selbständigkeit Indiens , nicht Die Anerkennung der Menschenrechte der indischen Tragen ausländischer Stoffe, ließ die Vorräte an Händels, Michelangelos dargestellt, hat ein erreicht. Die Schergen des britischen Imperia, Bevölkerung Afritas wurde durchgesetzt. Bald Webwaren, statt sie den Armen zu geben, öffent Buch über Beethoven geschrieben, und in diesen lismus haben ihn in den Kerker geworfen,") befam Gandhi Gelegenheit, sein System, das sich lich verbrennen, wollte das Volk zu der alten Biographien versucht, die großen Künstler als wie bisher noch jede herrschende Klasse die hier glänzend bewährt hatte, in seiner Seimat an indischen Hausindustrie, der Spinnerei, zurüdLeidende zu zeigen, das Zerrissensein ihrer Menschheitsbefreier im Gefängnis unschädlich zu zuivenden. führen, leugnete alle technischen Errungenschaften, Seelen darzulegen und den Glorienschein, der sich machen suchte. Aber die Bewegung Gandhis , die Der Zwang der englischen Oberherrschaft war verlangte die Entfernung aller modernen Manur allzugern um das Haupt dahingegangener ganz auf Geist, Seele, friedliche Verständigung unerträglich geworden, Indien hatte mehrfach era schinen, weil diese nur Arbeitslosigkeit und Unheil Stünstler schlingt, zu zerstören, indem er die gerichtet ist, konnte durch Verhaftung des Füh- folglos an seinen Fesseln zu rütteln versucht. Da ins Land gebracht hätten. Alle Beziehungen zum scheinbar Uebermenschlichen als schmerzdurchtobte, vers nicht erstickt werden. Seine Ideen haben kam der Krieg, England brauchte Soldaten und Abendland sollten abgebrochen werden. Bolle unglückliche, erdgequälte Menschen zeichnete. Die im indischen Volke längst Wurzel gefaßt. Sie versprach den Indern das ersehute Selbstbestim- Freiheit für das Volk auch Freiheit vor der heldische Lüge, mit der das Phrasengeflecht bür haben weit über Indien hinaus Bedeniung ge- mungsrecht, wenn sie am Strieg teilnähmen. Fast Ueberschwemmung mit den Erzeugnissen anderer gerlicher Kunstlakaien die Dichter, Muſiker, Bild- wonnen, sie rollen um den Erdball, und die eine Million Mann ſtellie Indien , begeistert für Völker. Dieſes eugherzige Prinzip bemmte jeden bauer und Maler umgibt, soll in ganzer Er ersten Wellentreise diefer Gedankenflut erreichen den Kampf, der ihm mittelbar die eigene Freiheit Fortschritt. Die Absicht, die Eigenart des Volks bärmlichkeit entlarvt werden.„ Es gibt nur ein bereits die Küsten Europas . Das Buch Rollands, schenken sollte. Der Strieg ging vorüber, in grel- charakters zu wahren, war hier zu üblem StonSeldentum auf der Welt", heißt es im Leben im Stern ein neues Manifest an die Pazifisten der em Sohn brach England sein Versprechen. Für fervatismus entgleist. Rabindranath TaMichelangelos",„ die Welt zu sehen, wie sie ist Erde, will dem Eindringen des Geistes Mahatma die Mahnung an sein gegebenes Wort hatte es gore trat diesen Tendenzen entgegen. In hefund sie zu lieben". Der Begriff„ Heldentum" Gandhis die Wege öffnen. nur Gelächter übrig. Die Erbitterung gegen die tigem Federkrieg stellten diese beiden großen weicht hier schon sehr weit ab von den Vor- In zwanzigjährigem Ringen um Verbesse-| Unterdrüder wuchs ins Unermeßliche. Rebellion, Geister ihre Ansichten gegeneinander. Rolland stellungen, die gewöhnlich mit diesem Wort ver- rung der elenden age der Indier in Afritage.valtsamer Aufruhr wollt. emporlodern da bekennt sich zu Tagore, der den reinsten Kosmobunden werden. Noch viel weiter von der mili- hat Mahatma Gandhi sein System erprobt. Estre Gandhi an die Spitze der Freiheitsbewegung. politismus vertriit, das Aufgehen in übernationataristisch verseuchten Ideologie des Bürgertums ist ihm gelungen, den wütenden Nationalhaß, der Er leitete die Revolution, die Revolution ler, allmenschlicher Geistigkeit fordert, während weggeschoben hat diesen Begriff der Indier Ma- fich in tiefster Verachtung des Fremdrajjigen aus ohne Gewehr und Kanonen, ohne Flammenwerfer Gandhi nationale Eigenart als Grundbedingung hatma Gandhi, mit dessen Leben und Ideen sich prägte, zu brechen ohne Waffengewalt, durch Tanks. Seine schärffte Waffe war die Non- nationaler Freiheit erklärt. Gandhis Nationalis und Rollands neues( im Rotapfelverlag, Erlenbach- die Methode der„ Non- Violenz", das heißt der Vartizipation, das heißt der Boykott der staat- mus ist überhaupt recht seltsamt. Er verwirft Zürich erschienenes) Buch befaßt. vollkommenen Gewaltlosigkeit, der heröischenlicher Schulen und Gerichte: die Beamten ber jeden Nationalstolz, jeden Hochmut, jedes VeMahatma Gandhi ist der Führer einer mächließen ihre Posten, der Verwaltungsapparat fußtsein der Ueberlegenheit über ein anderes tigen indischen Freiheitsbewegung: 300 Millio-*) Ghandi ist bekanntlich dieser Tage auf freien wurde in Unordnung gebracht. Volk. Jedes Volt ist ihm gleich weri und gleich nen Menschen, ein Fünftel der Erdbevölkerung, Fuß gesetzt worden, Namenlose Begeisterung erfaßte die Massen. nabe. Antasten der Rechte eines Volkes ist ihm
-
--